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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen der Spannung
in Polkettfäden
bei einer Doppelstückwebmaschine,
wobei die Vorrichtung ein erstes und ein zweites Fadenführungselement
umfasst, wobei das zweite Fadenführungselement
die Spannung im Faden durch Auslenkung einstellt (siehe DE-A-19643190).
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Eine ähnliche
Vorrichtung ist bereits bekannt bei Doppelstückwebmaschinen, bei welchen
zwischen jedem Polkettfadenbaum und dem Polzuführzylinder eine Vorrichtung
zum Spannen der Polkettfäden
vorgesehen ist. Die Vorrichtung besteht hier aus einem Zylinder,
welcher um eine Gelenkwelle drehbar ist, mit welchem ein zweiter,
um eine Gelenkwelle drehbarer Zylinder mittels eines Hebelsystems
verbunden ist. Die Auslenkung dieses zweiten Zylinders bewirkt,
dass die Polkettfäden
gespannt werden. Diese Auslenkung wird durch Spannen einer Feder,
insbesondere von Ziehfedern und Drehfedern, erreicht.
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Das
Problem bei dieser Vorrichtung besteht dann, dass aufgrund der bekannten
Federzahl bei jeder Stellung der Auslenkung des Tänzerzylinders eine
weitere Spannung in den Polkettfäden
aufgebaut wird. Die tatsächliche
Spannung liegt wie bislang sozusagen mit einer Hystereseschleife
um einen Durchschnittswert. Bei Webmaschinen, welche mit höheren Geschwindigkeiten
laufen, wird bei einem Start die Pollänge pro Zeiteinheit schneller
von den Polzuführelementen
aufgenommen und bei einem Halt wird das Verringern der Polkettfäden pro Zeiteinheit
ebenfalls schneller gestoppt, so dass es zu Schlägen im Federsystem kommt, was
zu Schwingungen der Spannvorrichtung führt. Darüber hinaus wird bei jedem Ersetzen
eines Polkettfadenbaums die Vorbelastung des Federsystems freigegeben, wonach
nach dem Befestigen des neuen Polkettfadenbaums die Vorbelastung
des Federsystems neu eingestellt werden muss. Diese Einstellung
erfolgt manuell und erfordert das Überwachen oder Messen der Verlängerung
oder der Drehung der Feder, aus welchem Grund die bei dieser Vorrichtung
erforderlichen Operationen zeitintensiv sind.
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Ziel
dieser Erfindung ist eine Vorrichtung zum Einstellen der Spannung
in Polkettfäden
in einer Vorrichtung, welche keinen der oben genannten Mängel aufweist.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Ziel durch Vorsehen eines pneumatischen Systems erreicht, wobei der
Druck in dem pneumatischen System die Auslenkung des zweiten Fadenführungselements
bestimmt, und wobei das pneumatische System vorgesehen ist, um den
Druck auf einem praktisch konstanten Wert zu halten, welcher über das
Steuer/Regel-System eingestellt wird.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Hystereseschleife, welche die wirkliche
Spannung in der Vorrichtung nach dem Stand der Technik zeigt, verringert ist
und sich soweit wie möglich
dem über
das Steuer/Regel-System eingestellten Durchschnittswert annähert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Spannung in den Polkettfäden
durch Einstellen eines bestimmten Drucks in dem pneumatischen Systems
einstellbar.
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Dies
hat einerseits den Vorteil, dass über das Steuer/Regel-System
der Doppelstückwebmaschine für eine genau
spezifizierte Anwendung ein genau spezifizierter Druck eingestellt
werden kann, welcher sich beispielsweise verändert, wenn ein anderer Fadentyp
verwendet wird.
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Auf
der anderen Seite hat dies ferner den Vorteil, dass die Spannung
in den Polkettfäden
für bestimmte
Operationen, welche auf der Doppelstückwebmaschine ausgeführt werden
müssen,
beispielsweise beim Wechsel des Polkettfadenbaums, freigegeben oder
verringert werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung kann der Druck im pneumatischen System mittels eines
Ventils eingestellt werden.
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Bei
einer spezifischeren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
kann das Ventil durch das Steuer/Regel-System der Doppelstückwebmaschine
gesteuert werden.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Spannung im Polkettfaden über die
Tastatur des Steuer/Regel-Systems der Doppelstückwebmaschine mit einem numerischen
Wert für
den Arbeitsdruck eingestellt werden kann.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung
bestimmt das pneumatische System die Auslenkung des zweiten Fadenführungselements über ein
Hebelsystem, welches zwischen dem ersten und dem zweiten Fadenführungselement
angeordnet ist.
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Dies
hat den Vorteil, dass der Arbeitsdruck in dem pneumatischen System
mittels eines Einstellventils unabhängig von der Position des zweiten
Führungselements
auf einem konstanten Wert gehalten werden kann.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung ist der in dem pneumatischen System eingestellte
Druck auf der Bedientafel der Doppelstückwebmaschine ablesbar.
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Dies
hat den Vorteil, dass der Arbeitsdruck für einen bestimmten Faden- und
Gewebetyp genau abgelesen werden und in einer Datei gespeichert werden
kann, welche die Einstellparameter der Doppelstückwebmaschine für diesen
Gewebetyp umfasst.
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Bei
einer spezifischeren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
arbeitet das pneumatische System auf der Grundlage von Druckluft.
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Dies
hat den Vorteil, dass ein bestimmter Druck in dem Zuführrohr mittels
eines Einstellventils leicht auf einen bestimmten Arbeitsdruck vergrößert werden
kann.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass diese Vorteile nicht nur bei Doppelstückwebmaschinen,
sondern auch bei anderen Textilmaschinen für Anwendungen mit anderen Garnen
erreicht werden können.
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Diese
Erfindung wird in der folgenden, nicht einschränkenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Polkettfaden-Spannvorrichtung
weiter erläutert.
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Bei
dieser Beschreibung wird mittels Bezugszeichen auf die beiliegenden
Figuren verwiesen, für
die gilt:
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1 ist
eine schematische Darstellung von drei Polkettfadenbäumen und
Polzuführzylindern
in einer Doppelstückwebmaschine,
zwischen denen eine erfindungsgemäße Vorrichtung vorgesehen ist, um
die Spannung in den Polkettfäden
einzustellen;
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2 ist
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche zwischen
einem Polkettfadenbaum und einem Polzuführzylinder in einer Doppelstückwebmaschine
angeordnet ist;
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3 ist
eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche zwischen
einem Polkettfadenbaum und einem Polzuführzylinder in einer Doppelstückwebmaschine
angeordnet ist;
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4 ist
eine schematische Darstellung der Nocken, welche ermöglichen,
dass die unterschiedlichen Auslenkungen des zweiten Fadenführungszylinders
mit Hilfe von Umgebungssensoren erfasst werden.
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Wie
in 1 dargestellt ist, ist eine Vorrichtung (10)
zum Spannen des Polkettfadens (100) an einer Doppelstückwebmaschine
zwischen jedem Polkettfadenbaum (1) und dem Polzuführzylinder
(2) vorgesehen.
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Wie
in den 2 und 3 dargestellt, umfasst diese
Vorrichtung (10) einen ersten Fadenführungszylinder (14),
welcher um eine erste Gelenkwelle (15) drehbar angebracht
ist. Die Gelenkwelle (15) ist drehbar an Lagern an den
Hauptrahmen der Doppelstückwebmaschine
angebracht. Über
die Halter des zweiten Fadenführungszylinders
(17) ist ein um eine zweite Gelenkwelle (12) drehbarer zweiter
Zylinder (11) mit dieser Gelenkwelle (15) verbunden.
Die Auslenkung des zweiten Zylinders (11) regelt die Spannung
in dem Polkettfaden (100).
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Diese
Auslenkung wird durch einen pneumatischen Zylinder mit Kolben (16)
bestimmt, welcher wie eine pneumatische Feder wirkt. Ein durch das Steuer/Regel-System der Doppelstückwebmaschine gesteuertes
Druckluft-Einstellventil (in der Figur nicht dargestellt) erhält einen
bestimmten konstanten pneumatischen Druck in dem Zylinder aufrecht,
sodass im Fall einer Auslenkung des zweiten Fadenführungszylinders
(11) der in dem Zylinder (16) eingestellte Arbeitsdruck
erneut angepasst wird, so dass die Spannung in den Polkettfäden (100)
konstant bleibt.
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Diese
Polkettfaden-Spannvorrichtung (10) dient als eine Tänzervorrichtung
für das
Regulierungssystem der Freigabe des Polkettfadenbaumes, wie in 4 dargestellt
ist. Ist der Polkettfadenbaum (1) aufgrund seiner großen Trägheit am
Anfang der Doppelstückwebmaschine
ein wenig langsam und wird daher mehr Polkettfaden (100)
zugeführt
als abgeleiert, so wird der Polkettfaden (100) von dem
Puffer-Berührungswinkel
der Polkettfaden-Spannvorrichtung (10) genommen und der
zweite Fadenführungszylinders
(11) beginnt sich unter dem Einfluss des pneumatischen
Zylinders zu den Polzuführzylindern
(2) hin auszulenken. Die Luft in dem pneumatischen Zylinder
(16) wird komprimiert, wodurch der Druck in dem Zylinder
zuzunehmen beginnt, mit dem Ergebnis, dass Druckluft aus dem Druckluftventil
entweichen sollte, um einen konstanten Druck wiederzuerlangen. Kommt
jedoch im Gegensatz dazu der Polkettfadenbaum (1) aufgrund
seiner eigenen Trägheit zu
spät zum
Stillstand, beispielsweise wenn die Doppelstückwebmaschine zum Halt kommt,
und wird daher zuviel Polkettfaden (100) abgeleiert, wird
der Polkettfaden (100) in einem Puffer-Berührungswinkel gehalten
und der zweite Fadenführungszylinder
(11) biegt sich unter dem Einfluss des pneumatischen Zylinders
von den Polzuführzylindern
(2) weg. Die Druckluft in dem pneumatischen Zylinder (16)
beginnt sich auszudehnen, wodurch der Druck in dem pneumatischen
Zylinder (16) fällt
und wodurch folglich Luft über
das Luftdruckregulierungsventil zugeführt werden muss, um einen konstanten
Druck wiederzuerlangen.
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Wird
während
des Webens über
einen kurzen Zeitraum während
einer oder mehrerer Drehungen der Webmaschine kein Polkettfaden
verwendet, beispielsweise beim Weben von Polleerräumen, dann
wird das Polzuführelement
angehalten, aber der Polkettfaden nicht freigegeben. Die abgeleierte Menge
wird in der Polkettfaden-Spannvorrichtung (10)
gepuffert. Polkettfadenbäume
(2) weisen nämlich
einen Durchmesser von bis zu 1500 mm auf und haben folglich ein
großes
polares Trägheitsmoment, so
dass ein Start oder Halt für
die Dauer einer Drehung der Doppelstückwebmaschine ausgeschlossen ist.
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Wie
in den 2 und 3 ebenfalls zu sehen ist, sind
zwei Sensoren (20, 24) vorhanden, welche die Position
des Hebels (13) überprüfen. Der Sensor
(20) ist linear und ist durch eine erste Nocke (23)
gedämpft,
welche vor dem Sensor (20) angeordnet ist. Dieser Sensor
(20) reguliert die Kettfadenfreigabe und bewirkt daher,
dass die Polkettfadenfreigabe schneller oder langsamer ist. Der
Sensor (24) überprüft die Polfreigabe.
Der Sensor (24) umfasst zwei Dämpfungsflächen, welche mit Nocken (21,
beziehungsweise 22) zusammenwirken. In der normalen Position
in 4 sind beide Sensorflächen (24) gedämpft.
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Wird
eine extreme Position entdeckt, beispielsweise, wenn zu viel oder
zu wenig Polkettfaden (100) abgeleiert wird, dann wird
eine der beiden Flächen
des Sensors (20, 24) nicht gedämpft, dies hält die Doppelstückwebmaschine
an und über
die Ursache des Halts erfolgt ein Bericht.
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Diese
Vorrichtung arbeitet bei hoher Webgeschwindigkeit effizient ohne
schädliche
Schwingungen. Der Arbeitsdruck in dem Druckluftzylinder kann durch
das Steuer/Regel-System eingestellt oder freigegeben werden, so
dass die Webmaschine durch einfaches Drücken des Knopfes sofort für einen Wechsel
des Polkettfadenbaums bereit ist. Hiernach kann die Spannung in
den Polkettfäden
ebenfalls durch einfaches Drücken
des Knopfes eingestellt werden. Dieser eingestellte Wert kann auf
der Steuerungstafel der Doppelstückwebmaschine
zu jedem Zeitpunkt abgelesen werden. Ist versuchsweise ein Arbeitsdruck
für einen
bestimmten Gewebetyp bestimmt worden, kann dieser in der Parameterdatei der
Einstellung der Doppelstückwebmaschine
für diesen
speziellen Gewebetyp gespeichert werden.