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Die
Erfindung richtet sich auf die Verwendung einer Flüssigkristallzusammensetzung
in einer bistabilen Flüssigkristallvorrichtung
und speziell in einer zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtung,
ein nematisches Flüssigkristallmedium
und eine die Flüssigkristallzusammensetzung
enthaltende bistabile Flüssigkristallvorrichtung.
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Elektrooptische
Vorrichtungen, die Flüssigkristallmedien
zur Informationsanzeige nutzen, sind gut bekannt und werden in einer
großen
Vielzahl von technischen Anwendungen verwendet (für eine Übersicht
siehe H. Kawamoto, Proc. IEEE, 90, 460 (2002)). Unter diesen sind
nematische Flüssigkristallvorrichtungen
die bekanntesten; es bestehen beispielsweise verdrillt nematische
(twisted nematic – TN)
Flüssigkristallvorrichtungen
(M. Schadt und W. Helfrich, Appl. Phys. Lett., 18, 127 (1971)) und
STN-(super-twisted nematic) Flüssigkristallvorrichtungen
(siehe unter anderem T.J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett.,
48, 1021 (1984)). Diese Vorrichtungen sind monostabil, d.h. man
schaltet das Flüssigkristallmedium
durch Anlegen einer geeigneten Spannung in einen AN-Zustand und
lässt es
in einen AUS-Zustand schalten, wenn die angelegte Spannung unter
ein niedrigeres Spannungsniveau fällt. Um komplexe Information
darzustellen, müssen
elektrooptische Vorrichtungen eine Anzahl von Bildelementen enthalten,
die getrennt voneinander geschaltet werden können. Wird jedoch direkte oder
sogar Multiplex-Adressierung der Bildpunkte verwendet, so ist die
Anzahl der in nematischen Flüssigkristallanzeigen
adressierbaren Elemente begrenzt, im ersten Fall durch die rein
geometrische Notwendigkeit der elektrischen Anschlüsse und
im zweiten Fall durch die Steilheit der Durchlässigkeit der Vorrichtung gegenüber der
Spannungskurve.
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Diese
Beschränkung
kann durch Einbau von Dünnschichttransistoren
(TFT) in jedes Bildelement überwunden
werden. Solche Vorrichtungen, die auch als Aktivmatrix-(AM-) Anzeigen
bekannt sind, ermöglichen
die Adressierung einer großen
Anzahl von Bildelementen und somit von groß flächigen, hochauflösenden Anzeigen
und mit relativ niedrigem Spannungsbedarf. Einige dieser Vorrichtungen
sind auch mechanisch recht stabil und weisen einen breiten Temperaturbereich
auf. Obwohl hierdurch der Bau von kleinen und tragbaren batteriebetriebenen
Anzeigen möglich
ist, haben die Techniken für
bestimmte Anwendungen mehrere Nachteile. Die Herstellung von AM-Anzeigen
ist noch immer ein schwieriger Prozess, der den Aufbau einer komplizierten Baugruppe
erfordert, was zu recht hohen Herstellungskosten beiträgt. Da die
Vorrichtung keinen intrinsischen oder internen Speicher besitzt,
ist selbst für
statische Bilder eine ständige
Aktualisierung der Anzeige erforderlich. Dies führt zu einen relativ hohen
Stromverbrauch und dementsprechend zu einer recht schlechten Lebensdauer
der Batterie. Dies ist besonders unerwünscht bei tragbaren Vorrichtungen,
die Information anzeigen, die nur hin und wieder oder in einem begrenzten
Teil der Anzeige geändert
wird, wie Mobiltelefone, persönliche
Datenassistenten (personal digital assistants-PDAs), Pager, elektronische
Regaletikettierung und dergleichen.
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Ein
Ansatz, um die Beschränkungen
und Nachteile dieser nematischen Flüssigkristallvorrichtungen zu umgehen,
ist die Verwendung von Anzeigen mit internem Speichereffekt, z.B.
eine bistabile Flüssigkristallvorrichtung.
Bistabilität
bedeutet, dass die Moleküle
des Flüssigkristallmediums
in der Vorrichtung zwei (oder mehr) unterschiedliche stabile Zustände annehmen
können.
Infolgedessen werden durch Anlegen eines geeigneten Adressierschemas
die Flüssigkristallmoleküle des Mediums
in einen ersten stabilen Zustand geschaltet, der auch nach der Adressierung
bestehen bleibt; die Nutzung eines weiteren Addressierschemas lässt die Flüssigkristallmoleküle einen
zweiten stabilen Zustand annehmen, der ebenfalls nach der Adressierung
bestehen bleibt.
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Aus
ferroelektrischen Flüssigkristallanzeigen,
die smektische Flüssigkristallmaterialien
verwenden, lassen sich bistabile Vorrichtungen herstellen. Sie haben
jedoch mehrere Nachteile, z.B. mangelnde Stoßfestig keit, engen Betriebstemperaturbereich
und geringe Schichtdicke, was zu Schwierigkeiten bei der Produktion führt. Es
ist daher unwahrscheinlich, dass diese ferroelektrischen Vorrichtungen
die Anforderungen an Anzeigen für
die oben genannten tragbaren Vorrichtungen erfüllen.
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Nicht
nur ferroelektrische smektische Flüssigkristalle können jedoch
in bistabilen Vorrichtungen verwendet werden, sondern auch nematische
Flüssigkristalle.
Neben anderen Ansätzen,
die durch nematische Flüssigkristalle
angenommene bistabile Massenkonfigurationen nutzen (siehe beispielsweise
I. Dozov et al., "Recent
improvements of bistable nematic displays switched by anchoring
breaking (BiNem®)", Proceedings SID
01 (2001), 16.1, 224 und Literaturangaben darin), liegt ein vielversprechender
Weg zum Erreichen von Bistabilität
in einer nematischen Flüssigkristallanzeige
in der Verwendung einer Oberflächenorientierung,
die zwei oder mehr stabile Zustände
unterstützen
kann. Wie in der Literatur erörtert
(siehe beispielsweise J.C. Jones, G. Bryan-Brown, E. Wood, A. Graham,
P. Brett und J. Hughes, "Novel
bistable liquid crystal displays based on grating alignment", in "Liquid Crystal Materials,
Devices, and Flat Panel Displays",
R. Shashidhar, B. Gnade, Hrsg., Proceedings of SPIE Bd. 3955 (2000),
84 und dort zitierte Literaturangaben), unterscheidet man zwei Typen,
azimutale und zenitale Bistabilität.
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Im
ersten Fall (d.h. azimutale Bistabilität) liegt der Direktor der Flüssigkristallmoleküle in der
Anzeige mit einer Gitterorientierung auf der Oberfläche einer
der beiden Platten (oder Substrate) der Anzeigezelle in beiden stabilen
Zuständen
parallel zu der Platte; das bedeutet, dass Schalten zwischen den
stabilen Zuständen
innerhalb der Plattenebene der Anzeigezelle stattfindet (siehe beispielsweise
WO 92/00546 und WO 95/22077, welche die Verwendung eines Substrats
mit Zweigitter-Orientierungsschicht beschreiben). Die Reproduktion
der Auswahl der stabilen Zustände
erweist sich jedoch als schwierig und das Schalten erfordert im Allgemeinen
eine hohe Schaltspannung.
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Andererseits
beobachtet man zenitale Bistabilität, wenn die zenital bistabile
Oberfläche
verwendet wird (siehe 1; die feinen Linien stellen
den lokalen Direktor der Flüssigkristallmoleküle dar,
die durch Interaktion mit dem Oberflächengitter und der entsprechenden
Orientierungsschicht ausgerichtet werden). Mit einer solchen Oberfläche gibt
es für
den Direktor der Flüssigkristallmoleküle zwei
mögliche
Konfigurationen mit unterschiedlichen Anstellwinkeln in derselben
Azimutebene (d.h. der Ebene senkrecht zur Oberfläche des Substrats der Anzeigezelle).
Der erste Zustand ist der hoch geneigte Zustand, während der
zweite Zustand der gering geneigte Zustand ist. Das Gitter der zenital
bistabilen Oberfläche
wird durch seine Amplitude a und seine Ganghöhe L definiert; typische Werte
betragen für
L etwa 1 μm
und für
a etwa 0,6 bis 0,8 μm
(siehe WO 97/14990 und für
nähere
Einzelheiten WO 02/08825; und J.C. Jones, G. Bryan-Brown, E. Wood,
A. Graham, P. Brett und J. Hughes, "Novel bistable liquid crystal displays
based on grating alignment",
in "Liquid Crystal Materials,
Devices, and Flat Panel Displays",
R. Shashidhar, B. Gnade, Hrsg., Proceedings of SPIE Bd. 3955 (2000),
84).
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Eine
homöotrope
Ausrichtung lässt
sich beispielsweise dadurch induzieren, dass man das Gitter mit einer
homöotropen
Orientierungsschicht beschichtet; diese Ausrichtung sogt dafür, dass
der Direktor der Flüssigkristallmoleküle nicht
parallel zu den Rillen des Gitters liegt. Obwohl die Ausrichtung
des Direktors der Flüssigkristallmoleküle senkrecht
zur (lokalen) Oberfläche
ist, d.h. sich abhängig
vom Ort auf der Oberfläche
in einer Richtung senkrecht zu den Rillen ändert, wird die Orientierung
des „Volumens" in beiden Zuständen sehr stark
durch die Orientierung der gegenüberliegenden
Oberfläche
beeinflusst. Schalten von einem stabilen Zustand in den anderen
lässt sich
durch Anlegen eines einfachen elektrischen Impulses erreichen, wodurch
mit der entsprechenden Polarisator konfiguration und Verzögerung ein
Umschalten von einem schwarzen Anzeige- oder Bildelement zu einem
weißen
(oder umgekehrt) ausgelöst
wird, und das Zurückschalten
in den ursprünglichen
Zustand findet durch Anlegen eines Impulses entgegengesetzter Polarität statt,
wodurch ein Umschalten von weiß auf
schwarz (oder umgekehrt) ausgelöst
wird. Das Schalten kann auch durch Verwendung von Impulsen gleicher
Polarität,
aber mit viel höheren
Spannungen induziert werden (auch als „Umkehrschalten" bezeichnet); Umkehrschalten
ist jedoch ein schädlicher
Effekt, der den Betrieb einer zenital bistabilen nematischen Vorrichtung
bezüglich
der Adressierung einschränkt,
und für
das Umkehrschalten ist eine Spannung wünschenswert, die so hoch wie
möglich
ist.
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Im
Allgemeinen ist nur eines beiden Substrate der Anzeigezelle mit
einem Oberflächengitter
versehen, um zenitale Bistabilität
zu erhalten. Die gegenüberliegende
Platte kann eine Oberfläche
besitzen, die eine homöotrope
Orientierung des Flüssigkristalldirektors
bietet (VAN-Modus, siehe 2a)), oder
eine Oberfläche, die
eine planare Orientierung des Direktors induziert (verdrillter Modus,
siehe 2b)), wodurch der Flüssigkristalldirektor
im gering verdrillten Zustand zellenweit um die Achse senkrecht
zu den Substraten verdrillt wird. Für Einzelheiten bezüglich der
Zellengeometrie und -konfiguration, genauer Zellparameter, Adressiermittel, Montage
der gesamten zenital bistabilen Vorrichtung (einschließlich der
Verwendung von Polarisatoren) und so weiter siehe die Offenlegung
von WO 97/14990, E.L. Wood, G.P. Bryan-Brown, P. Brett, A. Graham,
J.C. Jones und J.R. Hughes, "Zenithal
Bistable Device (ZBDTM) Suitable for Portable
Applications, SID 00 Digest (2000), 124, J.C. Jones, J.R. Hughes,
A. Graham, P. Brett, G.P. Bryan-Brown und E.L. Wood, "Zenithal Bistable Devices:
Towards the electronic book with a simple LCD", IDW '00 (2000), 301, J. C. Jones, S. M. Beldon
und E.L. Wood, "Greyscale
in Zenithal Bistabile LCD: The Route to Ultra-low Power Colour Displays", Seminarvortrag
auf der ASID-Konferenz 2002 der Society for Information Display,
Singapur, September 2002; und die ausführliche Erörterung bei J.C. Jones, G.
Bryan- Brown, E.
Wood, A. Graham, P. Brett und J. Hughes, "Novel bistable liquid crystal displays
based on grating alignment",
in "Liquid Crystal
Materials, Devices, und Flat Panel Displays", R. Shashidhar, B. Gnade, Hrsg., Proceedings
of SPIE Bd. 3955 (2000), 84, und dort zitierte Literaturangaben.
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Die
Nutzung zenitaler Bistabilität
in elektrooptischen Vorrichtungen bietet attraktive Merkmale:
- • Bildhaltung
auf einer Anzeige ohne ständige
Aktualisierung zusammen mit
- • hoher
mechanischer Stoßfestigkeit
- • geringem
Energieverbrauch, da die Anzeige nur adressiert werden muss, wenn
sich das Bild ändert
- • unbegrenzte
Auflösung
durch unendliche Multiplexibilität
ohne die Notwendigkeit von TFT-Elementen
- • durchlässige und
reflektierende Modi möglich
- • Eignung
für die
Verwendung mit Kunststoffsubstraten.
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Neben
der Montage und der Konstruktion der zenital bistabilen Anzeige
ist das in der Zelle der Anzeige verwendete nematische Flüssigkristallmedium
ein weitere Schlüsselaspekt
der Technologie der zenital bistabilen Vorrichtungen.
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Die
zenital bistabile Vorrichtung und somit das Flüssigkristallmedium müssen mehreren
Anforderungen genügen,
die mehr oder weniger von der spezifischen Verwendung der Vorrichtung
abhängen.
Da es bis jetzt keine durchgängige
Theorie gibt, mit der man die zu optimierenden physikalischen Variablen
vorhersagen könnte,
hat es sich als hilfreich erwiesen, einen Satz (semi-)empirischer
Parameter zur Evaluierung von Flüssigkristallmedien
bezüglich
ihrer Verwendbarkeit in zenital bistabilen nematischen Vorrichtungen
heranzuziehen. Diese werden in der so genannten τ-V-Kurve für Schaltspannungen der Impulsdauer τ und für 10 und
90% Schaltniveaus mit entgegengesetzten Polaritäten (siehe 3)
für eine
Flüssigkristallmischung
nach dem Stand der Technik, nämlich
MLC-6204-000 der
Firma Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland, dargestellt.
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Um
den Energieverbrauch zu minimieren, mehr Flexibilität bei der
Adressierung der Bildelemente der Vorrichtung zu erlauben und innerhalb
der Grenzen der Standard-STN-Treiber zu bleiben, ist zunächst einmal ein
niedriges Schaltfeld und entsprechend eine niedrige Betriebsspannung
wünschenswert,
um von einem bistabilen Zustand in den anderen zu schalten. Für den tatsächlichen
Vergleich kann man aus der Schaltspannung V das Schaltfeld E für einen
Impuls (normalerweise eine Impulsdauer von 100 μs) bestimmen, das eine Durchlässigkeitsänderung
von z.B. 0 auf 90% Durchlässigkeit
(schwarz auf weiß,
black-to-white; B-W) für
eine bestimmte Flüssigkristallmischung
in einer gegebenen Testzelle mit zenitaler Bistabilität ergibt.
(Im Allgemeinen kann man auch den Übergang des Durchlässigkeitswechsels
100 auf 10% weiß auf
schwarz (white-to-black, W-B) verwenden, wobei dessen Schaltfeld
höher oder
niedriger als das des B-W-Übergangs sein
kann, abhängig
von der Form und den Abmessungen des Gitters.) Um den Spannungsabfall über das
Gitter zu berücksichtigen
(der für
verschiedene Gittertypen und Zelldicken unterschiedlich ist), wird
der tatsächlich gemessene
Wert für
E korrigiert, um wiederum zu Vergleichszwecken das Feld nur über den
Flüssigkristall
zu unterscheiden, was das korrigierte Schaltfeld ELC@100μs für einen
100-μs-Impuls
ergibt. Hierbei wird bei der Berechnung des Feldes nur über den
Flüssigkristall
ein zusätzlicher
Faktor von 1,5 μm
zur Zelldicke d hinzuaddiert:
E100μs =
V100μs/d
und ELC@100μs =
V100μs/(d
+ 1,5) wobei d in μm
angegeben ist.
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Multiplizieren
von ELC@100μs mit
der optimalen Schichtdicke dopt (die näherungsweise
durch Verwendung der 1. TN-Minimalbedingung dopt = λ√3/(2Δn) bestimmt
werden kann, wobei λ =
555 nm und Δn
die optische Anisotropie des Flüssigkristallmediums
ist) ergibt die Betriebsspannung Vopt, die
der optimalen Schichtdicke für einen
100-μs-Impuls
nur für
den Flüssigkristall
entspricht. ELC@100μs und somit Vopt sind
vom verwendeten Flüssigkristallmedium
abhängig.
Die optimale Schichtdicke wird hier nur für den verdrillten Modus (siehe 2b)) berücksichtigt; Vergleiche lassen
sich auch für
den VAN-Modus (siehe 2a)) anstellen,
wobei die Verzögerung
des Hybridzustandes in Abhängigkeit
von der Polarisatorkonfiguration entweder einer λ/2- oder einer λ/4-Platte
angepasst wird (dΔn=λ/2 bzw. dΔn=λ/4).
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Der
zweite empirische Parameter, der berücksichtigt werden muss, ist
das Betriebsfenster ΔVopt, das der optimalen Schichtdicke entspricht.
Es beschreibt den Effekt der Umkehrschaltung: Wird ein Impuls mit
einem gegebenen Zeitschlitz von z.B. 400 μs und einer gegebenen Polarität des Impulses,
z.B. B-W, angelegt, beobachtet man das gewünschte Schalten bei einem spezifischen
Wert des Schaltfeldes und ein weiteres Umkehrschalten (in diesem
Fall z.B. W-B), das nicht durch einen Impuls umgekehrter Polarität, sondern
durch einen Impuls gleicher Polarität bei erhöhtem Schaltfeld induziert wird.
Für technische
Zwecke sollte das Betriebsfenster natürlich so breit wie möglich sein,
um mehr Flexibilität
bei den verwendeten Treiberschemata zu ermöglichen und insbesondere im
Zusammenhang mit dem Erzielen eines guten Graustufenbetriebs (siehe
J. C. Jones, S. M. Beldon und E. L. Wood, "Greyscale in Zenithal Bistable LCD:
The Route to Ultra-low Power Colour Displays", Seminarvortrag auf der ASID-Konferenz
2002 der Society for Information Display.) Es kann durch ΔELC@400μs dargestellt
werden, also die korrigierte Differenz zwischen 90% Umkehrschaltfeld
und dem 90% B-W-Schaltfeld für
einen 400-μs-Impuls:
ΔE400μs = Δ400μs/d
und ΔELC@400μs = Δ V400μs/(d
+ 1,5) wobei d in μm
angegeben ist.
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Berücksichtigung
der optimalen Schichtdicke dopt durch Multiplizieren
mit ΔELC@400μs ergibt
schließlich das
Betriebsfenster ΔVopt (doptΔELC@400μs = ΔVopt).
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Ein
weiterer Parameter, die der optimalen Schichtdicke entsprechende
optische Ansprechzeit τopt, beschreibt, wie schnell das Flüssigkristallmedium
bei Anlegen eines elektrischen Impulses zwischen den stabilen Zuständen wechselt.
Sie kann bestimmt werden, indem man die Ansprechzeit τ für den 10-90%
B-W-Übergang unter
Verwendung eines 100-μs-Impulses in der tatsächlichen
Testzelle misst; dann wird zur Normalisierung der Versuchswerte τ mit (dopt/d)2 multipliziert,
was τopt ergibt (wobei dopt die
optimale Schichtdicke wie oben für Vopt berechnet und d die tatsächliche
Schichtdicke der verwendeten Testzelle ist). Der W-B-Übergang
ist viel schneller (weniger als 1 ms) und somit ist tatsächlich die
B-W-Ansprechzeit bei der Beurteilung der Eigenschaften des verwendeten
Flüssigkristallmediums
am wichtigsten. Je kleiner τopt ist, desto schneller ist die optische Ansprache
des Flüssigkristallmediums.
Ein kleines τopt (von etwa 40 ms oder weniger) kann für bestimmte
elektrooptische Anwendungen, z.B. die Darstellung bewegender Bilder,
wünschenswert
sein. Für
spezifische Videoanwendungen ist es noch stärker bevorzugt, dass τopt weniger
als etwa 16 ms beträgt,
so dass kein Blinken zu sehen ist.
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Noch
ein weiterer sehr wichtiger Parameter ist der Klärpunkt TNI des
Flüssigkristallmediums,
der die Temperatur beschreibt, bei der die nematische Mischung isotrop
wird. Für
viele technische Zwecke und um die Anpassungsfähigkeit elektrooptischer Vorrichtungen,
die zenitale Bistabilität
verwenden, (und so die möglichen
Anwendungen) zu vergrößern, sind
Flüssigkristallmedien
mit einem hohen Klärpunkt,
vorzugsweise von mindestens 80°C
oder mehr bevorzugt.
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Diejenigen
Flüssigkristallmedien,
deren Verwendung in zenital bistabilen Vorrichtungen im Stand der Technik
beschrieben wurde, erfüllen
nicht alle der oben dargelegten Parameteranforderungen. Sogar die
Flüssigkristallmischung
MLC-6204-000 (erhältlich
von der Firma Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland), die in zenital
bistabilen Vorrichtungen als das bevorzugte Medium verwendet wurde
(WO 01/40853, Beispiel 6; J.C. Jones, G. Bryan-Brown, E. Wood, A.
Graham, P. Brett und J. Hughes, "Novel
bistable liquid crystal displays based on grating alignment", in "Liquid Crystal Materials,
Devices, und Flat Panel Displays",
R. Shashidhar, B. Gnade, Hrsg., Proceedings of SPIE Bd. 3955 (2000),
84) besitzt einen Klärpunkt
TNI von nur 62,4 °C, was für die Verwendung in zenital
bistabilen Vorrichtungen für
viele mögliche
Anwendungen recht niedrig ist.
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Andere
Flüssigkristallmedien
mit positiver dielektrischer Anisotropie, die p-Cyanphenyl-benzoate enthalten, werden
in zahlreichen Veröffentlichungen
offenbart. US 2002/0086120,
US
6,440,506 ,
DE 10020059 ,
DE 10020061 ,
DE 10056323 ,
DE 10027066 , WO 01/64814 und
EP 1331259 offenbaren solche
Medien für STN-Flüssigkristallvorrichtungen.
DE 10018598 ,
GB 2358870 und
DE 10112954 offenbaren solche Medien
für IPS-(in
plane switching) Vorrichtungen. Eine bistabile Flüssigkristallvorrichtung
mit zenital bistabilem Oberflächengitter
wird schließlich
in WO 99/34251 offenbart. Diese Vorrichtung verwendet Medien mit
negativer dielektrischer Anisotropie.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher das Problem zugrunde, eine Flüssigkristallzusammensetzung bereitzustellen,
die sich zur Verwendung in einer bistabilen Flüssigkristallvorrichtung und
speziell in einer zenital bistabilen nematischen Vorrichtung eignet
und verbesserte Eigenschaften besitzt.
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Das
Problem wird gelöst
durch die Verwendung einer Flüssigkristallzusammensetzung
in einer bistabilen Flüssigkristallvorrichtung,
die vorzugsweise eine zenital nematische Flüssigkristallvorrichtung ist,
wobei die Zusammensetzung
- • mindestens 30 Gew.-% (bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung) einer Komponente (α) enthaltend
eine oder mehrere Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie Δε von mindestens
25, wobei mindestens 25 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung) der Verbindungen eine dielektrische Anisotropie Δε von mindestens
40 besitzen; und
- • mindestens
5 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung) einer
Komponente (β) enthält; wobei
die Komponente (β)
mindestens eine Verbindung der Formel III und/oder mindestens eine Verbindung
der Formel IV und/oder mindestens eine Verbindung der Formel V und/oder
mindestens eine Verbindung der Formel VI und/oder mindestens eine
Verbindung der Formel VII
worin
a
und b unabhängig
voneinander 0 oder 1 bedeuten;
R31,
R32, R41, R42, R51, R52, R61, R62, R71 und R72 unabhängig
voneinander C1-C15 Alkyl
bedeuten, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können, dass
Heteroatome einander nicht benachbart sind;
L31 H
oder F bedeutet;
Z41 -CO-O-, -CH2O-, -OCH2-, -CF2O-, -OCF2-, -CH2CH2-, -CF2CF2-, -CH2CF2-, -CF2CH2-, -CH=CH- oder
-C≡C- bedeutet; worin
L32 und L33 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten,
enthält.
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(Wenn
sie nicht direkt gemessen werden, erhält man die Werte des Δε für Einzelverbindungen
durch Extrapolation von Δε-Werten,
die unter Verwendung einer bekannten Konzentration der Einzelverbindung
(üblicherweise
10 Gew.-%) in einer Standard-Hostmischung (üblicherweise ZLI-4792 der Firma
Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland), für die der Anfangs-Mischungswert des Δε ebenfalls
bekannt ist, bestimmt wurden. Weitere Parameter der Einzelverbindungen
erhält
man auf ähnliche
Weise.) Es ist bevorzugt, dass die Komponente (α) mindestens eine Verbindung
der Formel I und/oder mindestens eine Verbindung der Formel II
worin
c,
d, e und f unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten;
R
11 C
1-C
15 Alkyl bedeutet,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
R
21 C
2-C
15 Alkenyl bedeutet,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
Z
11 und
Z
21 unabhängig voneinander eine Einfachbindung
oder -C≡C-
bedeuten,
enthält.
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Ein
weiterer Gegenstand dieser Erfindung ist eine bistabile Flüssigkristallvorrichtung
enthaltend
- • zwei
Trägerplatten,
die zusammen mit einem Rahmen eine Zelle bilden;
- • eine
in der Zelle vorliegende Flüssigkristallzusammensetzung;
- • Elektrodenstrukturen
mit Orientierungsschichten auf der Innenseite der Trägerplatten,
wobei mindestens eine Orientierungsschicht ein Orientierungsgitter
umfasst, das es den Molekülen
(Verbindungen) der Flüssigkristallzusammensetzung
erlaubt, mindestens zwei unterschiedliche stabile Zustände anzunehmen,
wobei die Baugruppe aus den Elektrodenstrukturen mit Orientierungsschichten
so ausgeführt
ist, dass ein Schalten zwischen den mindestens zwei unterschiedlichen
stabilen Zuständen
dadurch erreicht wird, dass man geeignete elektrische Signale an
die Elektrodenstrukturen anlegt;
- • wobei
die Flüssigkristallzusammensetzung
die Flüssigkristallzusammensetzung
wie vor- und nachstehend beschrieben ist und die genannten Komponenten
(α) und
(β) enthält.
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Insbesondere
ist die bistabile Flüssigkristallvorrichtung
eine zenital bistabile nematische Flüssigkristallvorrichtung, in
welcher die Elektrodenstrukturen mit Orientierungsschichten auf
der Innenseite der Trägerplatten
mindestens eine Orientierungsschicht besitzen, die ein Orientierungsgitter
umfasst, die es den Verbindungen (oder dem Direktor der Moleküle) der
Flüssigkristallzusammensetzung
erlaubt, mindestens zwei unterschiedliche stabile Zustände mit
unterschiedlichen Anstellwinkeln in der gleichen Azimutebene anzunehmen,
wobei die Baugruppe aus den Elektrodenstrukturen mit Orientierungsschichten
so ausgeführt
ist, dass ein Schalten zwischen den mindestens zwei unterschiedlichen
stabilen Zuständen
dadurch erreicht wird, dass man geeignete elektrische Signale an
die Elektrodenstrukturen anlegt.
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Es
sei deutlich, dass die Erfindung im Folgenden in erster Linie bezüglich der
Verwendung der obigen Flüssigkristallzusammensetzung
in einer zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtung beschrieben wird,
obwohl sie ebenso in anderen Flüssigkristallvorrichtungen
verwendet werden kann, beispielsweise in bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen
wie azimutal bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen
wie unter anderem in WO 92/00546 und WO 95/22077 offenbart. Die
Einzelheiten sind also für
die zenital bistabile nematische Flüssigkristallvorrichtung angegeben,
können
aber leicht an die Erfordernisse anderer Arten von bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen
angepasst werden.
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Die
zenital bistabile nematische Vorrichtung und die Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtung weisen einen verbesserten Parametersatz auf, wobei es
sich bei den Parametern unter anderem um Betriebsspannung, Betriebsfenster,
optische Ansprechzeit und speziell Klärpunkt handelt. Es sei darauf
hingewiesen, dass beispielsweise der Klärpunkt der Flüssigkristallzusammensetzungen
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen wesentlich höher
ist als der Klärpunkt
der Flüssigkristallmischungen,
die bis jetzt in zenital bistabilen nematischen Vorrichtungen verwendet
wurden. Betriebsspannung und Betriebsfenster liegen beide in einem
Bereich, der für
den Betrieb einer zenital bistabilen nematischen Vorrichtung verwendbar
ist.
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Bei
der Zelle, die Teil der erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtung ist, kann es sich um jede herkömmliche Zelle handeln, die
es der nematischen Flüssigkristallzusammensetzung
erlaubt, mindestens zwei unterschiedliche zenital bistabile Zustände anzunehmen.
Zwei mögliche
stabile Zustände sind
schematisch in 1 dargestellt. Die beiden unterschiedlichen
zenital bistabilen Zustände
sind durch zwei unterschiedliche Anstellwinkel gekennzeichnet, welche
die Flüssigkristallmoleküle in derselben
Azimutebene annehmen. Die Zelle enthält einen Rahmen und zwei Trägerplatten
oder Substrate und weist Elektrodenstrukturen mit Orientierungsschichten
auf der Innenseite der Trägerplatten
auf. Mindestens eine dieser Orientierungsschichten weist ein dem
Fachmann bekanntes zenitales Orientierungsgitter auf, wie beispielsweise
in WO 97/14990, WO 01/40853, WO 02/08825 und J.C. Jones et al.,
Proceedings of SPIE Bd. 3955 (2000), 84, beschrieben.
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Die
Elektrodenstrukturen werden mit der/den Orientierungsschicht(en)
so montiert, dass (bei zwei stabilen Zuständen) das Schalten von einem
stabilen Zustand zum anderen erreicht werden kann, indem man geeignete
elektrische Signale an die Elektrodenstrukturen anlegt und damit
die elektrischen Signale an die Flüssigkristallzusammensetzung
in der Zelle anlegt. Gewöhnlich
kann man als derartige geeignete elektrische Signale Einzelimpulse
verwenden. Einzelheiten sind dem Fachmann bekannt und in WO 97/14990,
WO 01/40853, WO 02/08825, J.C. Jones, J.R. Hughes, A. Graham, P.
Brett, G.P. Bryan-Brown, IDW '00
(2000), 301, J.C. Jones et al., Proceedings of SPIE Bd. 3955 (2000),
84, und E. L. Wood, P. J. Brett, G. P. Bryan-Brown, A. Graham, R.
M. Amos, S. Beldon, E. Cubero und J. C. Jones, "Large Area, High Resolution Portable
ZBD Display", SID
02 Digest (2002), 22-25, beschrieben.
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Das
dem Substrat mit der Gitter-Orientierungsschicht gegenüberliegende
Substrat kann aufgrund einer geeigneten Oberflächenbehandlung eine homöotrope Orientierung
besitzen (siehe 2a)). Schalten beim
Anle gen eines elektrischen Impulses findet vom hoch geneigten oder
vertikal orientierten Zustand zum gering geneigten oder hybrid orientierten
Zustand statt. Dieser Schaltvorgang ergibt einen Wechsel schwarz zu
weiß (black-to-white – B-W),
wenn die Zelle zwischen gekreuzte Polarisatoren (unter 45° zur Gitterrichtung) gebracht
wird, wobei man den hellsten Weiß-Zustand erhält, wenn der vertikal orientierte
Zustand als λ/2-Platte fungiert
(dΔn=λ/2). Dieser
Schaltmodus wird als VAN-Modus bezeichnet. Zenital bistabile Vorrichtungen,
die den VAN-Modus nutzen, sind gegenüber Variationen in der Schichtdicke
sehr unempfindlich. Sie erfordern zusätzliche optische Kompensatoren,
um breite Betrachtungswinkel zu erzielen. Ein zweiter Schaltmodus
zenital bistabiler Vorrichtungen wird als TN-Modus bezeichnet (siehe 2b)):
Das dem Substrat mit der Gitter-Orientierungsschicht
gegenüberliegende
Substrat besitzt eine Orientierungsschicht, üblicherweise aus geriebenem
Polyimid, was zu planarer Orientierung der Flüssigkristallmoleküle auf diesem
Substrat führt.
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Dies
wiederum führt
zur Verdrillung des Flüssigkristalldirektors
in der ganzen Zelle um die Achse senkrecht zu den Substraten. Schalten
beim Anlegen eines elektrischen Impulses findet nun vom gering geneigten oder
verdrillten orientierten Zustand zum hoch geneigten oder hybrid
orientierten Zustand statt. Dieser Schaltvorgang ergibt einen Wechsel
schwarz zu weiß (black-to-white – B-W) wenn
die Zelle zwischen parallele Polarisatoren gebracht und die etwas
abgewandelte 1. TN-Mindestbedingung (wie oben angegeben) verwendet wird,
um den Einfluss des ordentlichen Brechungsindex des hybriden Zustandes
zu berücksichtigen.
Aufgrund eines hohen Kontrastverhältnisses bei senkrechtem Einfall
sind zum Erzielen breiter Betrachtungswinkel in einer durchlässigen Anzeige
zusätzliche
optische Kompensatoren nicht erforderlich. Daher ist der TN-Modus
für die
meisten technischen Anwendungen zenital bistabiler nematischer Vorrichtungen
bevorzugt. Es ist auch möglich,
eine zenital bistabile reflexive Anzeige und sogar eine zenital
bistabile transflektive Anzeige aufzubauen. Für Einzelheiten, auch bezüglich der
verwendeten Polarisatoren, wird auf WO 97/14990, E.L. Wood, G.P.
Bryan-Brown, P. Brett, A. Graham, J.C. Jones und J.R. Hughes, SID
00 (2000), 124, und E. L. Wood, P. J. Brett, G. P. Bryan-Brown,
A. Graham, R. M. Amos, S. Beldon, E. Cubero und J. C. Jones, "Large Area, High Resolution
Portable ZBD Display" SID
02 Digest (2002), 22-25, verwiesen.
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In
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung und bezüglich der
in der Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen
und speziell in zenital bistabilen nematischen Vorrichtungen der
Erfindung enthaltenen Verbindungen steht der Begriff „Alkyl" – soweit er nicht an anderer
Stelle in dieser Beschreibung oder den Ansprüchen anders definiert ist – für geradkettige
und verzweigte Kohlenwasserstoff- (aliphatische) Reste mit 1 bis
15 Kohlenstoffatomen; die Kohlenwasserstoffreste können unsubstituiert
oder mit einem oder mehreren, unabhängig aus der Gruppe bestehend
aus F, Cl, Br, I oder CN ausgewählten
Substituenten substituiert sein. Diese Unterklasse von „Alkyl" enthaltend aliphatische
gesättigte Reste
kann auch als „Alkanyl" bezeichnet werden.
Weiterhin sind unter „Alkyl" auch unsubstituierte
oder gleichfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste zu verstehen,
in denen eine oder mehrere der CH2-Gruppen
so durch -O- („Alkoxy", „Oxaalkyl"), -S-(„Thioalkyl"), -CH=CH- („Alkenyl"), -C≡C- („Alkinyl"), -CO-O- oder -O-CO-
ersetzt sind, dass Heteroatome (O, S) nicht benachbart sind. Vorzugsweise
bedeutet Alkyl einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten
Kohlenwasserstoff mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen
und ist unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit F substituiert.
Stärker
bevorzugt steht Alkyl für
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl,
Neopentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl; CF3,
CHF2, CH2F; CF2CF3. Am meisten bevorzugt
bedeutet Alkyl einen geradkettigen Kohlenwasserstoff mit bis zu
8 Kohlenstoffatomen.
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Da
eine oder mehrere CH2-Gruppen eines Alkylrestes
durch -O- wie oben beschrieben ersetzt sein können, umfasst der Begriff „Alkyl" auch „Alkoxy"- und „Oxaalkyl"-Reste. „Alkoxy" steht für „O-Alkyl", in dem das Sauerstoffatom direkt mit
der/dem mit Alkoxy substituierten Gruppe oder Ring verknüpft und
Alkyl wie oben definiert ist. Insbesondere steht „Alkyl" in „O-Alkyl" für Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl,
Neopentyl, n-Hexyl, n-Heptyl oder n-Octyl, wobei Alkyl gegebenenfalls
mit F substituiert ist. Am meisten bevorzugt bedeutet Alkoxy -OCH3, -OC2H5,
-O-n-C3H7, -O-n-C4H9, -O-t-C4H9, -OCF3, -OCHF2, -OCHF
oder -OCHFCHF2. In Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff „Oxaalkyl" Alkylreste, in denen mindestens eine
nicht endständige
CH2-Gruppe so durch O ersetzt ist, dass
Sauerstoffatome nicht benachbart sind. Vorzugsweise umfasst Oxaalkyl
geradkettige Reste der Formel CtH2t+1-O-(CH2)u-, worin t und u unabhängig voneinander 1, 2, 3, 4,
5 oder 6 bedeuten; speziell bedeutet t 1 oder 2 und u eine ganze
Zahl von 1 bis 6.
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Sind
eine oder mehrere der CH2-Gruppen des Alkyls
durch Schwefel ersetzt, so erhält
man einen „Thioalkyl"-Rest. Thioalkyl
umfasst Alkylreste, in denen mindestens eine endständige oder
nicht endständige CH2-Gruppe so durch S (Schwefel) ersetzt ist,
dass Schwefelatome nicht benachbart sind. Vorzugsweise umfasst Thioalkyl
geradkettige Reste der Formel CtH2t+1-S-(CH2)u-, worin t 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 und u 0,
1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet; speziell bedeutet t 1 oder 2 und
u null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6.
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In
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht der Begriff „Alkenyl" für einen
Alkylrest, in dem ein oder mehrere -CH=CH-Reste vorliegen. Liegen
zwei -CH=CH-Reste vor, so kann der Rest auch als „Alkadienyl" bezeichnet werden.
Ein Alkenylrest kann 2 bis 15 Kohlenstoffatomen enthalten und geradkettig
oder verzweigt sein. Er kann unsubstituiert oder ein- oder mehrfach
mit F, Cl, Br, I oder CN substituiert sein; eine oder mehrere seiner
CH2-Gruppen können unabhängig voneinander so durch -O-,
-S-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein, dass Heteroatome einander nicht benachbart
sind. Ist der Alkenyl-CH=CH-Rest keine endständige CH2=CH-Gruppe,
so kann er in zwei Konfigurationen vorliegen, nämlich als E-Isomer und als
Z-Isomer. Im Allgemeinen ist das E-Isomer (trans) bevorzugt. Vorzugsweise
enthält
Alkenyl 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 Kohlenstoffatome und steht für Vinyl,
1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 2-Propenyl, 2E-Butenyl,
2E-Pentenyl, 2E-Hexenyl, 2E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl,
3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl
und 6-Heptenyl. Stärker
bevorzugtes Alkenyl ist Vinyl, 1E-Propenyl, 3E-Butenyl.
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Sind
eine oder mehrere CH2-Alkylgruppen durch
-C≡C-
ersetzt, so erhält
man einen Alkinylrest. Auch das Ersetzen einer oder mehrerer CH2-Alkylgruppen durch -CO-O- oder -O-CO- ist
möglich.
Die folgenden dieser Reste sind bevorzugt: Acetyloxy, Propionyloxy,
Butynloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl,
2-Butyryloxyethyl, 2-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl,
Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl,
Butoxycarbonylmethyl, 2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl,
2-(Propoxycarbonyl)-ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)-propyl, 3-(Ethoxy-carbonyl)-propyl oder
4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
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In
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht „Halogen" für F, Cl,
Br und/oder I.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in der erfindungsgemäßen (zenital) bistabilen (nematischen)
Flüssigkristallvorrichtung
enthält mindestens
zwei unterschiedliche Komponenten, Komponente (α) und Komponente (β).
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Komponente
(α) enthält eine
oder vorzugsweise mehrere Verbindungen mit einer hohen dielektrischen Anisotropie Δε von 25 oder
mehr, speziell von 30 oder mehr. Mindestens 25 Gew.-%, vorzugsweise
30 Gew.-% oder mehr (bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung)
der Verbindungen der Komponente (α) weisen
eine dielektrische Anisotropie Δε von 40 oder
mehr auf. In der Flüssigkristallzusammensetzung
der erfindungsgemäßen zenital
bistabilen nematischen Vorrichtung müssen mindestens 30 Gew.-% (bezogen
auf die gesamte Zusammensetzung) der Komponente (α) enthalten
sein. Es ist bevorzugt, dass die Flüssigkristallzusammensetzung
35 Gew.-% oder mehr, noch stärker
bevorzugt mindestens 40 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 45 Gew.-%,
am meisten bevorzugt 50 Gew.-% oder mehr der Komponente (α) enthält.
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Die
Erfinder haben gefunden, dass die Komponente (α) vorzugsweise entweder eine
oder mehrere Verbindungen der Formel I oder eine oder mehrere Verbindungen
der Formel II oder eine oder mehrere Verbindungen von sowohl Formel
I als auch Formel II enthält
(neben weiteren Verbindungen mit der erforderlichen hohen dielektrischen
Anisotropie, die vorliegen können).
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Komponente (α)
mindestens eine Verbindung der Formel I, aber keine Verbindung der
Formel II; in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Komponente
(α) mindestens
eine Verbindung der Formel II, aber keine Verbindung der Formel
I. Enthält
die Komponente (α)
mindestens eine Verbindung of Formel I, so kann/können diese
Verbindung(en) der Formel I in einer Gesamtmenge von mindestens
5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%, stärker bevorzugt mindestens 15
Gew.-% oder mehr vorliegen. Enthält
die Komponente (α)
eine Verbindung der Formel II, so kann diese Verbindung der Formel
II in einer Menge von etwa 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25
Gew.-%, stärker
bevor zugt 10 bis 20 Gew.-% vorliegen. Enthält die Komponente (α) jedoch
mehr als eine Verbindung der Formel II, so liegt die Gesamtmenge
dieser Verbindungen im Bereich von etwa 5 bis etwa 55 Gew.-%, vorzugsweise
etwa 8 bis etwa 35 Gew.-%, stärker
bevorzugt etwa 9 bis etwa 25 Gew.-%.
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Bezüglich der
Verbindungen der Formel I können
c und d unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 0, 1 oder 2 bedeuten;
das heißt,
dass vorzugsweise jeder der Phenylringe der Formel I unsubstituiert
oder ein- oder zweifach mit Fluor substituiert sein kann. Wenn vorhanden,
kann/können
sich der/die F-Substituent(en) in jeder beliebigen Position des
substituierten Phenylrings befinden. Es ist bevorzugt, dass
und/oder
unabhänging voneinander
bedeuten, wobei L
11 und L
12 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten. Weiterhin kann Z
11 entweder
eine Einfachbindung (so dass die CN-Gruppe direkt mit dem Phenylring
verknüpft
ist) oder eine C-C-Dreifachbindung bedeuten, wodurch am Phenylring
ein -C≡C-CN-Substituent
gebildet wird. Vorzugsweise ist Z
11 eine
Einfachbindung.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel I sind die folgenden Verbindungen:
wobei
R
11 wie oben definiert ist. Vorzugsweise
bedeutet R
11 in den Formeln I und IA bis
IM einen geradkettigen Alkylrest, speziell einen Alkanylrest mit
1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen. Hochgradig bevorzugte Verbindungen
besitzen die allgemeine Formel IA1 mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6.
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Speziell
bevorzugte Beispiele für
Verbindungen der Formel I, die in der Komponente (α) entweder
alleine oder in Kombination miteinander vorliegen, sind die folgenden
Verbindungen der Formel I1 bis I3:
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Vorzugsweise
liegt eine Mischung aller drei Verbindungen I1, I2 und I3 in der
Flüssigkristallzusammensetzung
vor. Beispielsweise weist die Verbindung I1 eine dielektrische Anisotropie Δε von 37,5
auf, während die
Verbindung I3 ein Δε von 36,0
besitzt.
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Bezüglich der
Verbindungen der Formel II können
e und f unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 0, 1 oder 2 bedeuten;
das heißt,
dass vorzugsweise jeder der Phenylringe der Formel II unsubstituiert
oder ein- oder zweifach mit Fluor substituiert sein kann. Wenn vorhanden,
kann/können
sich der/die F-Substituent(en) in jeder beliebigen Position des
substituierten Phenylrings befinden. Es ist bevorzugt, dass
und/oder
unabhängig voneinander
bedeuten, wobei L
21 und L
22 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten. Weiterhin kann Z
21 entweder
eine Einfachbindung (so dass die CN-Gruppe direkt mit dem Phenylring
verknüpft
ist) oder eine C-C-Dreifachbindung bedeuten, wodurch am Phenylring
ein -C≡C-CN-Substituent
gebildet wird. Vorzugsweise ist Z
21 eine
Einfachbindung.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel II sind die folgenden Verbindungen:
wobei
R
21 wie oben definiert ist. Vorzugsweise
bedeutet R
21 in den Formeln II und IIA bis
IIM einen geradkettigen Alkenylrest, speziell mit 2, 3, 4, 5 oder
6 Kohlenstoffatomen und am meisten bevorzugt mit einer endständigen C=C-Doppelbindung.
Hochgradig bevorzugte Verbindungen besitzen die allgemeine Formel
IIB1 mit n = 2, 3, 4, 5 oder 6.
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Speziell
bevorzugte Beispiele für
Verbindungen der Formel II, die in der Komponente (α) entweder
alleine oder in Kombination miteinander vorliegen, sind die folgenden
Verbindungen der Formel II1 bis II4:
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Die
am meisten bevorzugte Verbindung der Formel II ist die Verbindung
II4, die eine dielektrische Anisotropie Δε von 59,5 aufweist.
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Bezüglich der
Komponente (β)
liegt diese Komponente in der Flüssigkristallzusammensetzung
in der erfindungsgemäßen zenital
bistabilen nematischen Vorrichtung in einer Menge von mindestens
5 Gew.-% oder mehr vor. Offenbar ist die Komponente (β) für einen
hohen Klärpunkt
der in zenital bistabilen nematischen Vorrichtungen verwendeten
Flüssigkristallmischungen
erforderlich. Die Komponente (β)
enthält
Verbindungen der Formel III und/oder Formel IV und/oder Formel V
und/oder Formel VI und/oder Formel VII.
wobei
a, b, R
31, R
32,
R
41, R
42, R
51, R
52, R
61, R
62, R
71, R
72, L31, Z
41 und die mit A, B, C, D, E und F bezeichneten Ringe
wie oben definiert sind.
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Bezüglich Formel
III ist es bevorzugt, dass a 1 bedeutet. Bevorzugte Verbindungen
der Formel III besitzen die folgenden Formeln:
wobei
R
31 und R
32 wie
oben definiert sind. Vorzugsweise bedeuten R
31 und
R
32 in den Formeln III und IIIA bis IIIG
beide unabhängig
voneinander geradkettiges Alkyl, stärker bevorzugt geradkettiges
Alkanyl oder Alkenyl mit 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, speziell
geradkettiges Alkanyl mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, a bedeutet
1 und L
31 bedeutet H oder F (für Formel
III). Hochgradig bevorzugte Verbindungen besitzen die Formel IIID und
IIIE. Speziell bevorzugte Beispiele der Formel III sind Verbindungen
der Formel III1 bis III6:
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Am
meisten bevorzugte Verbindungen der Formel III sind Verbindungen
III2, III4 und III6, und es ist speziell bevorzugt, wenn eine Mischung
aller drei Verbindungen in der Flüssigkristallzusammensetzung
vorliegt.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann es auch bevorzugt sein, dass a in
Formel III null bedeutet. Dann besitzen bevorzugte Verbindungen
der Formel III die folgenden Formeln:
wobei
R
31 und R
32 wie
oben definiert sind und vorzugsweise unabhängig voneinander geradkettiges
Alkyl, stärker
bevorzugt geradkettiges Alkanyl oder Alkenyl mit 2, 3, 4, 5 oder
6 Kohlenstoffatomen, noch stärker
bevorzugt geradkettiges Alkanyl mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten.
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Speziell
bedeutet R31 n-Propyl oder n-Pentyl und
R32 Ethyl.
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Bezüglich der
Formel IV besitzen bevorzugte Verbindungen die Formeln IVA und IVB,
worin b 1 bedeutet, sowie die Formeln IVC und IVD, worin b null
bedeutet:
wobei
R
41, R
42 und Z
41 wie oben definiert sind; Z
41 bedeutet
vorzugsweise -CO-O- oder, für
Formel IVD, -OCH
2-. R
41 und
R
42 bedeuten beide unabhängig voneinander geradkettiges
Alkyl, stärker
bevorzugt geradkettiges Alkanyl oder Alkenyl mit 2, 3, 4, 5 oder
6 Kohlenstoffatomen, speziell geradkettiges Alkanyl mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen. Verbindungen der Formel IVB sind stärker bevorzugt.
Speziell bevorzugte Beispiele der Formel IV sind Verbindungen der
Formeln IV1 bis IV3 sowie der Formeln IV4 und IV5 und der Formeln
IV6 bis IV8:
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Es
ist speziell bevorzugt, wenn eine Mischung der Verbindungen IV1,
IV2 und IV3 in der Flüssigkristallzusammensetzung
vorliegt.
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In
Formel V bedeutet R
51 vorzugsweise geradkettiges
Alkyl, stärker
bevorzugt geradkettiges Alkanyl oder Alkenyl mit 2, 3, 4, 5 oder
6 Kohlenstoffatomen, speziell geradkettiges Alkanyl mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen, und R
52 geradkettiges
Alkyl oder, stärker
bevorzugt, Alkoxy mit 1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen. Speziell bevorzugte
Beispiele der Formel V sind Verbindungen der Formel V1 bis V6:
worin
n eine ganze Zahl von 1 to 6, vorzugsweise 2, 3 oder 4, speziell
3 bedeutet. Bevorzugte Verbindungen der Formel V sind Verbindungen
der Formel V2, V4 und V6 mit n = 3 (was einen n-Propyl-Substituenten
ergibt). Es ist bevorzugt, wenn eine Mischung der Verbindungen V2,
V4 und V6 in der Flüssigkristallzusammensetzung vorliegt.
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In
Formel VI bedeutet R61 vorzugsweise geradkettiges
Alkenyl, speziell geradkettiges Alkenyl mit 2, 3, 4 oder 5 Kohlenstoffatomen,
und R62 geradkettiges Alkenyl oder Alkoxy,
beide mit 1, 2, 3, 4 oder 5 Kohlenstoffatomen (Formel VIA oder VIB
mit n = 1, 2, 3, 4, 5 und m = 1, 2, 3, 4, 5).
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel VI sind Verbindungen der Formel VI1 bis
VI4:
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Speziell
bevorzugt sind Verbindungen der Formel VI1, VI3 und VI4. Sie können alleine
oder, stärker bevorzugt,
als Mischung von zwei oder drei Verbindungen verwendet werden.
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Bezüglich Verbindungen
der Formel VII besitzen spezifische Verbindungen die folgenden Formeln
wobei
R
71 und R
72 wie
oben definiert sind. Vorzugsweise bedeuten R
71 und
R
72 geradkettiges Alkyl, speziell Alkanyl,
mit 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte Verbindungen
der Formel VII sind:
wobei
n und m unabhängig
voneinander 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeuten. Speziell bevorzugte Beispiele
für Verbindungen
der Formel VII sind
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Die
Komponente (β)
wird in einer Menge von 5 Gew.-% oder mehr in der in den erfindungsgemäßen zenital
bistabilen nematischen Vorrichtungen enthaltenen Flüssigkristallzusammensetzung
verwendet. Enthält die
Komponente (α)
mindestens eine Verbindung der Formel II, so ist es bevorzugt, dass
die Flüssigkristallzusammensetzung
8 Gew.-% oder mehr der Komponente (β) enthält. Liegt keine Verbindung
der Formel I in der Komponente (α)
vor, so ist eine Menge von mindestens 10 Gew.-% der Komponente (β) noch stärker bevorzugt.
In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung ist eine Gesamtmenge von 15 oder 20 Gew.-% oder mehr
der Komponente (β)
hochgradig bevorzugt.
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In
einer tatsächlichen
Ausführungsform
der Erfindung kann die Komponente (β) eine oder mehrere Verbindungen
nur einer der Formeln III oder IV oder V oder VI oder VII enthalten.
Es ist auch möglich,
dass sie eine oder mehrere Verbindungen von zwei, drei oder mehr
der Formeln III bis VII enthält.
Sie kann gleiche oder unterschiedliche Mengen der Verbindungen von
jeder verwendeten Formel enthalten. Es ist bevorzugt, dass die Komponente
(β) eine
oder mehrere Verbindungen von einer oder zwei der Formeln III, IV,
V, VI oder VII enthält.
Sind Verbindungen von zwei der Formeln III bis VII enthalten, so
ist jede Kombination möglich,
d.h. III+IV oder III+V oder III+VI oder III+VII oder IV+V oder IV+VI
oder IV+VII oder V+VI oder V+VII oder VI+VII; beide Arten von Verbindungen
können
in gleichen Mengen verwendet werden oder eine der Arten kann gegenüber der
anderen im Überschuss
verwendet werden, beispielsweise in einem Verhältnis von 2:1. Die Verwendung
von gleichen Mengen beider Arten von Verbindungen ist bevorzugt.
Sind Verbindungen von zwei der Formeln III, IV, V, VI und VII in
der Komponente (β)
enthalten, so ist es auch bevorzugt, dass eine Art der Verbindungen
die Formel III hat. Speziell bevorzugte Kombinationen sind dementsprechend
III+IV, III+V, III+VI und III+VII. Enthält die Komponente (α) mindestens
eine Verbindung der Formel II, so ist es bevorzugt, dass die Komponente
(β) Verbindungen
von zwei der Formeln III, IV, V, VI und VII enthält.
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Es
sei deutlich, dass andere Verbindungen als diejenigen der Formeln
I und II in der Komponente (α) vorliegen
können,
solange sie eine ausreichend hohe dielektrische Anisotropie Δε besitzen
und für
den oben dargelegten Parametersatz nicht schädlich sein.
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Es
ist somit bevorzugt, dass die Komponente (α) der in der erfindungsgemäßen zenital
bistabilen nematischen Vorrichtung verwendeten Flüssigkristallzusammensetzung
auch eine oder speziell mehrere Verbindungen der Formel VIII
worin
g
und h unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten;
R
81 C
1-C
15 Alkyl bedeutet,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind (was bedeutet, dass
R
81 keinen Alkenylrest enthält);
Z
81 eine Einfachbindung oder -C≡C- bedeutet,
enthält.
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Bezüglich der
Verbindungen der Formel VIII können
g und h unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4, vorzugsweise 0, 1 oder 2 bedeuten;
das heißt,
dass vorzugsweise jeder der Phenylringe der Formel VIII unsubstituiert
oder ein- oder zweifach mit Fluor substituiert sein kann. Wenn vorhanden,
kann/können
sich der/die F-Substituent(en) in jeder beliebigen Position des
substituierten Phenylrings befinden. Es ist bevorzugt, dass
und/oder
unabhängig voneinander
bedeuten, wobei L
81 und L
82 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten. Weiterhin kann Z
81 entweder
eine Einfachbindung (so dass die CN-Gruppe direkt mit dem Phenylring
verknüpft
ist) oder eine C-C-Dreifachbindung bedeuten, wodurch am Phenylring
ein -C≡C-CN-Substituent
gebildet wird. Vorzugsweise ist Z
81 eine
Einfachbindung.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel VIII sind die folgenden Verbindungen:
wobei
R
81 wie oben definiert ist. Vorzugsweise
bedeutet R
81 in den Formeln VIII und VIIIA
bis VIIIM geradkettiges Alkyl, speziell geradkettiges Alkanyl mit
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen. Hochgradig bevorzugte
Verbindungen besitzen die allgemeinen Formeln VIIIA1 und VIIIB1
mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, wobei Verbindungen der Formel VIIIA1
am meisten bevorzugt sind.
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Speziell
bevorzugte Verbindungen der Formel VIII sind Verbindungen der Formel
VIII1 bis VIII6:
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Unter
diesen sind Verbindungen der Formeln VIII1 (mit einer dielektrischen
Anisotropie Δε von 53,7), VIII2,
VIII3 (Δε = 44,9)
und VIII4 (Δε = 43,0)
am meisten bevorzugt. Wenn vorhanden, kann die Gesamtmenge der Verbindungen
der Formel VIII in der Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen etwa 10 Gew.-% oder mehr betragen (obwohl noch kleinere
Mengen auch möglich
sind), vorzugsweise 20 Gew.-% oder mehr, stärker bevorzugt im Bereich von etwa
25 bis 60 Gew.-%, noch stärker
bevorzugt im Bereich von etwa 35 bis etwa 55 Gew.-%. Bei Verwendung als
Mischung können
unterschiedliche Verbindungen der Formel VIII in der Komponente
(α) in beinahe
gleichen Mengen enthalten sein. Werden beispielsweise Verbindungen
der Formeln VIII1 bis VIII4 verwendet, so können sie in einem Verhältnis 1:1:1:1
enthalten sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Komponente (α)
der Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den zenital bistabilen nematischen Vorrichtungen
mindestens eine Verbindung der Formel IX:
worin
j
0 oder 1 bedeutet;
R
91 C
1-C
15 Alkyl bedeutet, das unsubstituiert oder
ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert ist und in dem
eine oder mehrere der CH
2-Gruppen so durch
-O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
Z
91 und
Z
92 unabhängig voneinander eine Einfachbindung
oder -C≡C-
bedeuten;
worin
L
91, L
92, L
93 und L
94 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten.
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Bevorzugte
Verbindungsklassen, die von Formel IX umfasst werden, sind Verbindungen
der Formel IXA bis IXE, worin Z
91 eine Einfachbindung
bedeutet:
worin
R
91 wie oben definiert ist und vorzugsweise
für ein
geradkettiges Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, speziell ein
geradkettiges Alkanyl oder Alkenyl mit 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen
steht; Z
92 eine C≡C-Dreifachbindung oder vorzugsweise
eine Einfachbindung bedeutet; und L
91, L
92, L
93 Und L
94 H oder F bedeuten, wobei L
91 und
L
92 vorzugsweise H bedeuten. Bevorzugte
Verbindungen der Formeln IXA bis IXE sind
worin
R
91 wie oben definiert ist.
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Einige
spezifische Beispiele von Verbindungen der Formel IX sind
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Sind
diese Verbindungen in Komponente (α) vorhanden, so kann ihre Gesamtmenge
im Bereich von etwa 5 bis etwa 45 Gew.-% liegen. Es ist bevorzugt,
dass nur eine Art von Verbindungen der Formeln IXA bis IXE gleichzeitig
in der Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in der Erfindung vorhanden ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in der bistabilen Flüssigkristallvorrichtung und
speziell in der zenital bistabilen nematischen Vorrichtung gemäß der Erfindung
weiter 3 Gew.-% oder mehr einer Komponente (γ) enthaltend eine oder mehrere
Verbindungen mit einer optischen Anisotropie Δn von mindestens 0,20. Es wurde
gefunden, dass die Verwendung dieser Komponente (γ) die Betriebsspannung
V
opt der Flüssigkristallzusammensetzung erniedrigen
kann. Im Allgemeinen kann die Komponente (γ) jede beliebige (mesogene)
Verbindung mit einem Δn
von mindestens 0,20 enthalten, die für den Parametersatz, der für die Verwendung
in zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtungen wichtig
ist, nicht schädlich
ist. Es ist bevorzugt, dass die Komponente (γ) Tolane mit einem Δn von mindestens
0,20, speziell mindestens eine Tolanverbindung der Formel X:
worin
k
0, 1, 2, 3 oder 4 bedeutet;
R
101 und
R
102 unabhängig voneinander C
1-C
15 Alkyl bedeuten, das unsubstituiert oder
ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert ist und in dem
eine oder mehrere der CH
2-Gruppen so durch
-O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind; und
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Bevorzugt
sind Verbindungen der Formel XA
worin
n und m unabhängig
voneinander 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeuten und k 0, 1 oder vorzugsweise
2 bedeutet. Bevorzugte Beispiele besitzen die Formel IXA1, wobei
n 2, 3 oder 4 und m 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet:
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Unter
diesen Verbindungen sind IXA1a und IXA1b am meisten bevorzugt:
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Wenn
vorhanden, ist die Komponente (γ)
in einer Menge von mindestens 3 Gew.-%, vorzugsweise mindestens
5 Gew.-% enthalten.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen und
speziell in den zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtungen
der Erfindung kann weitere Substanzen enthalten, um gewünschtenfalls
mehrere Eigenschaften der Zusammensetzung einzustellen. Einige dieser
Substanzen können
beispielsweise verwendet werden, um die Viskosität der Flüssigkristallzusammensetzung
einzustellen. In bestimmten Ausführungsformen
enthält
die Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen mindestens eine Verbindung der Formel XI und/oder
mindestens eine Verbindung der Formel XII und/oder mindestens eine
Verbindung of Formel XIII und/oder mindestens eine Verbindung der
Formel XIV
worin
R
111 und R
142 unabhängig voneinander
C
2-C
15 Alkenyl bedeuten,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
R
121,
R
131, R
132 und R
141 unabhängig
voneinander C
1-C
15 Alkyl
bedeuten, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder
Halogen substituiert ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen unabhängig voneinander so durch -O-,
-S-, -CH=CH-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
R
122 C
1-C
15 Alkyl bedeutet,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2-Gruppen
unabhängig
voneinander so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-, -CO-O-, -OC-O- ersetzt
sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
Y
111 F,
Cl, C
1-C
15 Alkanyl
oder C
1-C
15 Alkenyl,
die unabhängig
voneinander ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert sind, oder
C
1-C
15 Alkoxy, das
ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert ist, bedeutet;
L
111 und L
112 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten; und
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Die
exakte Natur und Menge dieser Verbindungen in der Flüssigkristallzusammensetzung
hängen
von der spezifischen Mischung und dem gewünschten Effekt ab und können durch
den Fachmann leicht gewählt werden.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XI sind Verbindungen der Formel XIA oder
XIB
wobei
n 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet und Y
111 aus
F, Cl, CF
3 und OCF
3 ausgewählt ist.
Speziell bevorzugte Verbindungen der Formel XI sind die folgenden
Verbindungen:
-
Die
am meisten bevorzugte Verbindung der Formel XI ist die Verbindung
XI1.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XII sind Verbindungen der Formel XIIA, XIIB,
XIIC, XIID, XIIE und XIIF:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 und m 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet. Spezifische
Beispiele für
Verbindungen der Formel XII sind die folgenden Verbindungen:
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel XIII sind die Verbindungen der Formel XIIIA
oder XIIIB:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 und m 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet.
Speziell bevorzugte Beispiele für
Verbindungen der Formel XIII sind die folgenden Verbindungen:
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel XIV sind die Verbindungen der Formel XIVA
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 und m 2, 3, 4, 5 oder 6 bedeutet. Spezifische
Beispiele für
Verbindungen der Formel XIV sind die folgenden Verbindungen:
-
Die
am meisten bevorzugte Verbindung der Formel XIV ist die Verbindung
XIV2.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur erfindungsgemäßen Verwendung
in den zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtungen kann
auch mesogene Substanzen mit einer mittleren dielektrischen Anisotropie Δε von etwa
8 bis 10 oder mehr, beispielsweise eine oder mehrere Verbindungen
der Formel XV und/oder eine oder mehrere Verbindungen der Formel
XVI, vorzugsweise in einer Menge von bis zu 30 Gew.-%, stärker bevorzugt
von bis zu 20 Gew.-%:
worin
R
151 und R
161 unabhängig voneinander
C
2-C
15 Alkenyl bedeuten,
das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit CN oder Halogen substituiert
ist und in dem eine oder mehrere der CH
2- Gruppen unabhängig voneinander
so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
Y
151 und
Y
161 unabhängig voneinander F, Cl, C
1-C
15 Alkanyl, das
ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert ist, oder C
1-C
15 Alkoxy, das ein- oder mehrfach mit Halogen
substituiert ist, bedeuten;
L
151 und
L
161 unabhängig voneinander H oder F bedeuten;
und
Z
151 -CO-O-, CH
2O
oder CF
2O bedeutet,
enthalten.
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Vorzugsweise
besitzen diese Verbindungen die Formeln XVA, XVB bzw. XVIA:
wobei
n in allen drei Formeln 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 bedeutet. Diese
Substanzen können
sowohl die Betriebsspannung als auch das Betriebsfenster der Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen wie gewünscht
beeinflussen.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur erfindungsgemäßen Verwendung
in den zenital bistabilen nematischen Flüssigkristallvorrichtungen kann
auch eine oder mehrere der mesogenen Substanzen gemäß den folgenden
Formeln XVII bis XXII enthalten. Die exakte Natur und Menge dieser
Verbindungen in der Flüssigkristallzusammensetzung
hängen
von der spezifischen Mischung und dem gewünschten Effekt ab und können durch
den Fachmann leicht gewählt
werden.
worin
R
171, R
172, R
181, R
182, R
201, R
211 und R
221 unabhängig
voneinander C
1-C
15 Alkyl bedeuten,
das unsubstituiert oder ein- oder
mehrfach mit CN oder Halogen substituiert ist und in dem eine oder
mehrere der CH
2-Gruppen unabhängig voneinander
so durch -O-, -S-, -CH=CH-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind;
R
191 C
1-C
15 Alkyl bedeutet,
das unsubstituiert oder ein- oder
mehrfach mit CN oder Halogen substituiert ist und in dem eine oder
mehrere der CH
2-Gruppen unabhängig voneinander
so durch -O-, -S-, -C≡C-,
-CO-O-, -OC-O- ersetzt sein können,
dass Heteroatome einander nicht benachbart sind (d.h. R
191 stellt
keinen Alkenylrest dar);
L
191, L
192, L
201, L
202, L
203, L
204, L
211, L
212, L
213, L
214, L
215, L
216, L
221, L
222, L
223 und L
224 unabhängig
voneinander H oder F bedeuten; und
Y
191,
Y
201, Y
211 und Y
221 unabhängig
voneinander F, Cl, C
1-C
15 Alkanyl
oder C
2-C
15 Alkenyl,
die unabhängig
voneinander ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert sind, oder
C
1-C
15 Alkoxy, das
ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert ist, bedeuten.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XVII besitzen die Formeln XVIIA bis XVIIC
wobei
n und m unabhängig
voneinander 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und p und q unabhängig voneinander
2, 3, 4, 5, 6 oder 7 bedeuten. Stärker bevorzugt sind Verbindungen
der Formel XVIIA, wobei n 2, 3, 4, 5, speziell 3, und m 2, 3, 4,
5, 6, speziell 4, bedeutet, sowie der Formel XVIIC, wobei q und
p unabhängig
voneinander 2, 3, 4 oder 5 bedeuten; speziell bevorzugt bedeutet
sowohl p als auch q 2.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XVIII besitzen die Formel XVIIIA
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und p 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 bedeutet. Stärker bevorzugt
sind Verbindungen der Formel XVIIIA, wobei n 1, 2, 3, 4 oder 5 und
p 2, 3, 4 und 5 bedeutet; speziell bevorzugt bedeutet C
nH
2n+1 Methyl, Ethyl oder n-Propyl und C
pH
2p–1 einen -CH
2-CH
2-CH=CH
2- oder -CH
2-CH
2-CH=CH-CH
3-Rest, wobei der Letztere vorzugsweise die
E-Konfiguration
der C=C-Doppelbindung aufweist.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XIX besitzen die Formeln XIXA und XIXB:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und Y
191 F, Cl,
CF
3 oder OCF
3 bedeutet.
Stärker
bevorzugt sind Verbindungen der Formel XIXB, wobei n 2, 3, 4, 5,
6 oder 7 und Y
191 F bedeutet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XX besitzen die Formeln XXA bis XXG:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und Y
201 F, Cl,
CF
3 oder OCF
3 bedeutet.
Stärker
bevorzugt sind Verbindungen der Formeln XXB, XXC und XXD, wobei
n 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und Y
201 F bedeutet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XXI besitzen die Formeln XXIA bis XXIJ:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und Y
211 F, Cl,
CF
3 oder OCF
3 bedeutet.
Stärker
bevorzugt sind Verbindungen der Formel XXID, worin n 2, 3, 4, 5,
6 oder 7 und Y
211 F bedeutet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XXII besitzen die Formeln XXIA oder XXIIB:
wobei
n 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7 und Y
211 F, Cl,
CF
3 oder OCF
3 bedeutet.
Stärker
bevorzugt sind Verbindungen der Formel XXIIB, wobei n 2, 3, 4, 5,
6 oder 7 und Y
221 F bedeutet.
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Es
ist weiter bevorzugt, dass die Flüssigkristallzusammensetzung
für die
erfindungsgemäße Verwendung
eine nematische Flüssigkristallzusammensetzung
ist.
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Es
wird dem Fachmann deutlich sein, dass die Flüssigkristallzusammensetzung
für die
erfindungsgemäße Verwendung
neben den in dieser Patentschrift genauer offenbarten auch weitere
(mesogene) Verbindungen enthalten kann. Es kann eine große Vielfalt
an mesogenen Verbindungen verwendet werden, solange sie für den Parametersatz,
der für
die Verwendung der bistabilen Flüssigkristallzusammensetzung
gemäß der Erfindung
wichtig ist, nicht schädlich
sind.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Flüssigkristallmedium enthaltend
- • mindestens
15 Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel I wie oben definiert;
und
- • 5-30
Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel II wie oben definiert;
und
- • mindestens
5 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel IIID oder IIIE
wie oben definiert.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Flüssigkristallmedium enthaltend
- • 5-30
Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel II wie oben definiert;
und
- • mindestens
20 Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel VIII wie oben definiert;
und
- • mindestens
5 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel IIID oder IIIE
wie oben definiert.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen kann auch eine optisch aktive Komponente (ζ) als Dotierstoff
in einer Menge von 0 bis 3 Gew.-% enthalten. Der chirale Dotierstoff
kann nützlich
sein, um umkehrverdrillte Domänen
im TN-Modus zu entfernen. Es besteht eine große Vielfalt an Verbindungen,
die sich als Bestandteile der Komponente (ζ) eignen und die alle ohne weiteres
erhältlich
sind. Beispielhafte Substanzen sind Cholesterylnonanoat (CN), S-811,
S-1011 und S-2011 und CB15 (Firma Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland).
Obwohl S-811 ein bevorzugter Dotierstoff sein könnte, ist die spezifische Auswahl
der Dotierstoffe kein kritischer Punkt.
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Die
Flüssigkristallzusammensetzung
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen kann auch einen oder mehrere Lichtstabilisatoren und/oder
Zusatzstoffe pleochromatische Farbstoffe wie im Stand der Technik
bekannt enthalten.
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Alle
in der Flüssigkristallzusammensetzung
der bistabilen Flüssigkristallvorrichtungen
verwendeten Verbindungen sind entweder im Handel erhältlich oder
können
ohne weiteres nach Verfahren hergestellt werden, wie sie dem Fachmann
bekannt und in den Standardlehrbüchern
der organischen Synthese, beispielsweise in Houben-Weyl, Methoden
der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, beschrieben sind.
Die Flüssigkristallzusammensetzung
wird durch Anwendung von Standardprotokollen und -techniken hergestellt.
Im Allgemeinen wird die gewünschte
Menge der Nebenkomponente(n) in der Hauptkomponente gelöst, üblicherweise
unter erhöhter
Temperatur. Alternativ können
Lösungen
der Komponenten in organischen Lösungsmitteln
wie Aceton, Chloroform oder Methanol gemischt und das/die Lösungsmittel
anschließend
z.B. durch Destillation entfernt werden. Ebenso folgt die Herstellung
der erfindungsgemäßen bistabilen Vorrichtungen
dem Fachmann bekannten Standardtechniken.
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In
der vorliegenden Beschreibung und den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der mesogenen Verbindungen durch Akronyme angegeben.
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Diese
Akronyme können
entsprechend den Tabellen A und B in chemische Formeln umgewandelt werden.
In diesen Tabellen bedeuten Reste CnH2n+1 und CmH2m+1 geradkettige Alkylreste mit n bzw. m
Kohlenstoffatomen.
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Alkenylreste
weisen die trans-Konfiguration auf. Die Codierung der Tabelle B
versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Akronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt dem Akronym für den Grundkörper, normalerweise
getrennt durch einen Bindestrich, ein Code für die Substituenten R
1, R
2, L
1 und L
2 wie unten angegeben:
Tabelle
A:
Tabelle
B:
-
Tabelle C:
-
Tabelle
C zeigt Dotierstoffe, die gegebenenfalls in den Flüssigkristallzusammensetzungen
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen vorhanden sind (Komponente (ζ)).
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-
-
Tabelle D:
-
Tabelle
D zeigt Stabilisatoren, die gegebenenfalls in den Flüssigkristallzusammensetzungen
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen zenital bistabilen nematischen
Vorrichtungen vorhanden sind.
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Die
hier angegebenen Prozente sind Gew.-% und beziehen sich im Allgemeinen
auf die Gesamtmenge einer Zusammensetzung oder Mischung, soweit
nicht anders angegeben. Temperaturen sind in Grad Celsius (°C) vermerkt,
wenn nicht anders angegeben. TNI steht für den Klärpunkt,
an dem ein nematisches Medium isotrop wird. Δn ist die optische Anisotropie
(Doppelbrechung) (bei 589 nm, 20 °C). Δε ist die
dielektrische Anisotropie (bei 1 kHz, 20 °C). K1 ist
die elastische Konstant „splay" und K3 die
elastische Konstant „bend", beide angegeben
in pN. Elektrooptische Daten wurden in einer zenital bistabilen
nematischen VAN-Zelle bestimmt. Soweit nicht anders angegeben, wurden
die Messungen bei 20 °C
durchgeführt.
Vopt ist die korrigierte Betriebsspannung
(in V), abgeleitet vom korrigierten Schaltfeld ELC@100μs (bei
25 °C; in
zenital bistabilen Testzellen mit einer tatsächlichen Schichtdicke d von
etwa 2,8 bis etwa 5 μm;
100-μs-Impuls)
durch Vopt = ELC@100μs·dopt (wobei dopt (in μm) λ√3/(2Δn) ist; λ = 555 nm). ΔVopt ist das korrigierte Betriebsfenster bei
einem 400-μs-Impuls
für B-W-Schaltung und Umkehrschaltung
(in V); es wird aus dem experimentellen Schaltfeldfenster ΔELC@400μs (bei 25°C; 400-μs-Impuls)
multipliziert mit dopt wie oben angegeben
definiert errechnet. Die optische Ansprechzeit τopt (in ms)
wird aus τopt = τ·d2 opt/d2 berechnet,
wobei τ die
experimentelle Ansprechzeit, dopt wie oben
definiert und d die experimentelle Schichtdicke ist.
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Die
folgenden Beispiele sollten die vorliegende Erfindung wie vorstehend
und in den Ansprüchen
beschrieben weiter erläutern,
ohne ihren Umfang einzuschränken.
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Beispiele
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Durch
Auswiegen der entsprechenden Gewichtsmengen (Gewichtsprozent) der
einzelnen Komponenten wurden Prüfproben
hergestellt. Die Probe wurde dann homogenisiert, indem man sie in
die isotrope Phase erhitzte und gründlich mischte. Die Mischung
wurde dann mit einer gegebenen Konzentration Aluminiumoxid verrührt und
anschließend
filtriert (0.2 μm),
so dass nur die Flüssigkristallmischung übrig blieb.
Die Übergangstemperatur
von nematisch auf isotrop (oder Klärpunkt, TNI),
dielektrische Anisotropie (Δε), Doppelbrechung (Δn), elastische
Konstanten „splay" und „bend" (K1 und
K3) und Rotationsviskositäten (γ1)
wurden wie in der Merck-Broschüre "Physical Properties
of Liquid Crystals – Description
of the measurement methods",
Hrsg. W. Becker (1998) beschrieben bestimmt. Werte für Einzelverbindungen
werden aus denjenigen extrapoliert, die unter Verwendung einer bekannten
Konzentration (üblicherweise
10 Gew.-% der Einzelverbindung) in einer Standard-Hostmischung,
deren Anfangs-Mischungswerte ebenfalls bekannt sind, bestimmt wurden.
Die elektrooptische Leistung jeder Mischung in einer zenital bistabilen
nematischen Vorrichtung wurde unter Verwendung eines einfachen Versuchsaufbaus
und der Testzellen des VAN-Typs gemessen. Hierfür war ein Mikroskop im Durchlichtmodus
mit darauf angebrachtem Photodetektor, der mit einem Oszilloskop
verbunden war, erforderlich. Dies gestattete die Überwachung
der Transmission durch gekreuzte Polarisatoren. Die Testzelle wurde
unter dem Mikroskop auf einem Heiztisch angebracht, um Messungen
bei 25°C
zu ermöglichen.
Es wurden bipolare elektrische Impulse (mit wechselnder Dauer und
Spannung) verwendet, um sicherzustellen, dass an die Zelle keine
Netto-Gleichspannung
angelegt war. Die Hinterkante (und so Polarität) eines jeden Impulses bestimmte
daher den endgültigen
Schaltzustand (abhängig
von der Dauer und Spannung). Es waren zwei Signalerzeuger notwendig,
um sicherzustellen, dass der richtige Anfangszustand zuerst gewählt wird,
wobei das erste Signal das zweite auslöst (mit einen passenden Phasenunterschied).
Beide Signale wurden verstärkt, indem
man den Ausgang der Signalerzeuger durch einen Verstärker führte, bevor
er mit der Testzelle verbunden wurde. Für den B-W-Übergang wurden die Spannungen,
die für
10 und 90% Durchlässigkeitsänderungen und
umgekehrt 90 und 10% Durchlässigkeitsänderungen
erforderlich waren, für
verschiedene Impulsdauern gemessen. Für den W-B-Übergang wurden nur die für 90 und
10% Durchlässigkeitsänderungen
erforderlichen Spannungen für
verschiedene Impulsdauern gemessen. Diese Niveaus wurden auf dem
Oszilloskop eingestellt, sobald die Durchlässigkeitsniveaus 0 und 100%
bekannt waren (d.h. schwarz und weiß), und sie konnten auch verwendet
werden, um die optische Ansprechzeit des Übergangs (für Durchlässigkeitsänderungen 10 auf 90%) zu bestimmen.
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Es
wurden Testzellen des VAN-Typs mit Schichtdicken typischwerweise
3-5 μm, im durchlässigen Modus
und mit gekreuzten Polarisatoren verwendet. Aufgrund der verschiedenen
Zellendicken und unterschiedlichen Δn-Werte der Mischungen war die Verzögerung nicht
optimiert, dies ist jedoch nicht kritisch, da hierdurch nur der
Kontrast abnimmt. Beispiel
1
Beispiel
2
Beispiel
3
Beispiel
4
Beispiel
5
Beispiel
6
Beispiel
7
Beispiel
8
Beispiel
9
Beispiel
10
Beispiel
11
Beispiel
12
Beispiel
13
Beispiel
14
Beispiel
15
Beispiel
16
Beispiel
17
Beispiel
18
Beispiel
19
Beispiel
20
Beispiel
21
-
Vergleichsbeispiel
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MLC-6204
(Firma Merck KGaA, Darmstadt) wurde unter ähnlichen Bedingungen wie die
erfindungsgemäßen Beispiele
geprüft: