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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
welches das wirkungsvolle Abtrennen von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von einer Mischung,
enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
und die wirkungsvolle Verwendung von Phenolsulfonsäure, enthaltend
in der Reaktionsmischung, als das Ausgangsmaterial, umfasst.
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Stand der
Technik
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Eine
Mischung von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
kann durch Kondensation mit Dehydratisierung von Phenol und Schwefelsäure erhalten
werden. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
ist als Ausgangsmaterial für
Polyethersulfon bekannt, welches ein verarbeitbarer Kunststoff ist,
der eine hervorragende Wärmebeständigkeit
aufweist, und ein Monomer zur Verbesserung der Wärmebeständigkeit von Polycarbonaten
ist. 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
ist eine verwendbare Verbindung, welche als Entwickler für wärmeempfindliche Aufnahmematerialien
verwendet wird, und stellt insbesondere ein hervorragendes wärmesensitives
Aufnahmepapier mit hervorragenden Farbeigenschaften, mit geringer
Schleierbildung im Hintergrund und hoher Lagerstabilität zur Verfügung.
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Das
Produkt der Kondensation mit Dehydratisierung von Phenol und Schwefelsäure ist
eine Mischung aus 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon.
Daher ist es zum Erhalt von hoch reinem 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon oder 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon erforderlich,
dass diese Verbindungen voneinander getrennt werden. Verschiedene
Verfahren zur Abtrennung wurden untersucht.
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Als
Verfahren zum Abtrennen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wird zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldungsoffenlegungsschrift
Nr. Showa 57(1982)-77667 als Verfahren zum Abtrennen von hoch reinem
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von
einer Mischung der Isomeren ein Verfahren vorgeschlagen, in welchem
eine Mischung der Isomere von Dihydroxydiphenylsulfon in Phenol
durch Erwärmen
gelöst
wird, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
allein durch Kristallisation als eine Additionsverbindung mit Phenol
durch Kühlen
abgetrennt wird und dann die Kristalle von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon durch eine Wärmebehandlung
erhalten werden. In der japanischen Patentanmeldungsoffenlegungsschrift
Nr. Showa 50(1975)-106936 wird als Verfahren zum Herstellen von
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
mit einem geringen Gehalt des Isomers ein Verfahren vorgeschlagen,
in welchem ein Produkt der Reaktion zwischen Phenol und Schwefelsäure mit
einer wässrigen
Lösung
von Phenol mit einer Konzentration von 3 bis 35 Gew.-% in Kontakt
gebracht wird und 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation abgetrennt wird. Allerdings ist es mit diesen
Verfahren schwierig, das 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
von der restlichen Mischung, welche nach der Abtrennung von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhalten wird, abzutrennen.
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In
der japanischen Patentanmeldungsoffenlegungsschrift Nr. Heisei 10(1998)-25277
wird als das Verfahren zum industriell vorteilhaften Herstellen einer
Kombination von hoch reinem 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
ein Verfahren vorgeschlagen, in welchem Phenol und ein Sulfonierungsreagenz
zur Reaktion in einem Lösemittel
von o-Dichlorbenzol gebracht werden, der Gehalt des nicht reagierten
Phenols in der Reaktionsmischung auf 2 bis 20 Gew.-%, basierend
auf den Gesamtmengen von nicht-reagiertem Phenol und o-Dichlorbenzol,
eingestellt wird, und die Gesamtmengen von nicht reagiertem Phenol
und o-Dichlorbenzol auf die 2- bis 7fache Menge der theoretischen
Ausbeute an Dihydroxydiphenylsulfonen eingestellt werden, wenn die
Reaktion vervollständigt
ist, so dass 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation aus der Reaktionsmischung abgetrennt wird
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
aus dem Filtrat isoliert wird. Allerdings benötigt dieses Verfahren eine
Vorrichtung zur Zurückgewinnung
des Lösemittels
und neigt dazu, Umweltprobleme zu erzeugen, da dieses Verfahren
auf Chlor basierende organische Lösemittel verwendet.
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In
der japanischen Patentanmeldungsoffenlegungsschrift Nr. Heisei 9(1997)-40635
wird als das Verfahren zum effizienten Herstellen von hoch reinem
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
ein Verfahren vorgeschlagen, in welchem in einer wässrigen
Lösung einer
Mischung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
als ein Dialkalimetallsalz gelöst
und 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
als ein Monoalkalimetallsalz in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxids
abgetrennt wird. Allerdings werden gemäß diesem Verfahren große Mengen
an Natriumhydroxid und Schwefelsäure
für die
Abtrennung benötigt
und der Wirkungsgrad ist unter dem Gesichtspunkt der Kosten gering.
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EP-A1-0
627 41 5 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von reinem 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon unter Verwendung
von gemischten Lösemitteln
(Alkohole/aromatische Kohlenwasserstoffe, Ketone/aromatische Kohlenwasserstoffe,
Essigsäureester/aromatische
Kohlenwasserstoffe) ausgehend von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon/4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon-Mischungen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur wirkungsvollen und wirtschaftlich vorteilhaften Abtrennung von
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
von einer Reaktionsmischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
bereitzustellen und in der Reaktionsmischung enthaltende Phenylsulfonsäure als Ausgangsmaterial
effizient zu verwenden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Als
Ergebnis intensiver Untersuchungen durch die vorliegenden Erfinder,
um die genannten Probleme zu lösen,
wurde herausgefunden, dass, wenn eine Mischung der Isomere einen
Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
von mehr als dem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
aufwies, 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
selektiv durch Kristallisation aus einem Lösemittel, enthaltend Phenol
und Wasser in Mengen, so dass das Verhältnis der Gewichtsmengen von
Phenol zu Wasser in dem Bereich von 10:90 bis 90:10 lag, abgetrennt
werden konnte und das Filtrat, welches nach Abtrennung der Kristalle
durch Filtration erhalten wurde, effizient als Ausgangsmaterial zur
Herstellung von Dihydroxydiphenylsulfonen verwendet werden konnte.
Die vorliegende Erfindung wurde auf Basis dieser Erkenntnis vervollständigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt zur Verfügung:
- (1)
Ein Verfahren zur Herstellung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, welches umfasst
das Abtrennen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation aus einer Mischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenolsulfonsäure
und Phenol, welche erhalten wird durch Dehydratisierung von Phenol
und Schwefelsäure
oder Phenolsulfonsäure,
so dass eine Mischung mit einem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von mehr als dem
Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhalten wird, Kristallisieren von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Einstellung einer Zusammensetzung eines Lösemittels einer erhaltenen
Mischung, so dass ein Verhältnis
der Gewichtsmenge an Phenol zu einer Gewichtsmenge an Wasser in
einem Bereich von 10:90 bis 90:10 vorliegt, und Abtrennen von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon durch Filtration;
und
- (2) ein Verfahren zur Herstellung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, beschrieben
in (1), welches das Zugeben von Phenol und Schwefelsäure zu einem
bei der Abtrennung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Filtration erhaltenen Filtrat, Durchführen der Dehydratisierung unter Verwendung
einer resultierenden Mischung, Abtrennen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation von einem Produkt der Dehydratisierung, umfassend
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenolsulfonsäure
und Phenol, so dass eine Mischung mit einem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
von mehr als einem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhalten wird, Kristallisieren von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon durch Einstellen
einer Zusammensetzung eines Lösemittels
einer erhaltenen Mischung, so dass ein Verhältnis von einer Gewichtsmenge
an Phenol zu einer Gewichtsmenge an Wasser in einem Bereich von
10:90 bis 90:10 erhalten wird, und Abtrennen von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Filtration.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Diagramm, welches eine Löslichkeitskurve
einer Mischung von Isomeren von Dihydroxydiphenylsulfon zeigt.
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2 zeigt
ein Diagramm, welches eine Löslichkeitskurve
einer Mischung von Isomeren von Dihydroxydiphenylsulfon darstellt.
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Die am meisten
bevorzugte Ausführungsform
zum Durchführen
der Erfindung
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wird 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation aus einer Mischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenoisulfonsäure
und Phenol abgetrennt, welche durch Dehydratisierung von Phenol
und Schwefelsäure
oder Phenolsulfonsäure
erhalten wird, und eine Mischung mit einem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von
mehr als dem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wird erhalten. 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon wird
durch Einstellen der Zusammensetzung des Lösemittels der erhaltenen Mischung,
so dass das Verhältnis
der Gewichtsmenge an Phenol zu der Gewichtsmenge an Wasser in dem Bereich
von 10:90 bis 90:10 liegt, auskristallisiert und die Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
werden durch Filtration abgetrennt. Eine Reaktionsmischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
kann durch Mischen von Phenol und Schwefelsäure und/oder Phenolsulfonsäure, gefolgt von
Erwärmen
der resultierenden Mischung und Entfernen des gebildeten Wassers
durch Destillation als ein Azeotrop erhalten werden. Es ist bevorzugt,
dass die Reaktion unter einem reduzierten Druck durchgeführt wird.
Es ist bevorzugt, dass, wenn erforderlich, Phenol während der
Reaktion zugegeben wird, um Phenol, welches aus dem System durch
die azeotrope Destillation mit Wasser entfernt wird, zu ergänzen. Im
Allgemeinen wird 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in einer größeren Menge
als 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
gebildet.
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In
der Reaktion von Phenol und Schwefelsäure kann eine Phosphor-Verbindung wie Phosphonsäure, Phosphinsäure und
Phosphorsäure
zugegen sein. Wenn die Phosphor-Verbindung zugegen ist, kann der
Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in der gebildeten Mischung der Isomere von Dihydroxydiphenylsulfon
erhöht
sein. Im Allgemeinen enthält
die Reaktionsmischung, welche durch Reaktion von Phenol und Schwefelsäure erhalten
wird, Phenolsulfonsäure
in einer Menge, welche einer Ausbeute von 10 bis 30 %, basierend
auf dem Gehalt an Schwefelsäure,
entspricht.
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Hinsichtlich
der Löslichkeit
einer Mischung der Isomere von Dihydroxydiphenylsulfon mit einem Gehalt
an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
von mehr als dem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in einem gemischten Lösemittel
von Phenol und Wasser oder in Phenol, ist die Löslichkeit von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
geringer als die Löslichkeit
von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
wenn das Verhältnis der
Gewichtsmenge an Phenol zu der Gewichtsmenge an Wasser 70:30 oder
größer ist. 1 zeigt
ein Diagramm, welches das Verhältnis
zwischen der Temperatur und den Löslichkeiten der Isomere in Phenol
verdeutlicht, wenn 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in Mengen zugegen sind, so dass das Verhältnis der Gewichtsmengen 50:50
ist. Daher kann 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
selektiv durch Kristallisationsbehandlung der Reaktionsmischung,
welche durch Dehydratisierung von Phenol und Schwefelsäure und/oder
Phenolsulfonsäure
erhalten wird, unter Verwendung eines gemischten Lösemittels,
enthaltend Phenol und Wasser in Mengen, so dass das Verhältnis der
Mengen 70:30 oder größer ist,
oder unter Verwendung von Phenol abgetrennt werden.
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Da
annähernd
kein Wasser in der Reaktionsmischung enthalten ist, ist es bevorzugt,
dass 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
durch Kristallisation unter Zugabe von Phenol zu der Reaktionsmischung
abgetrennt wird. Der Gehalt an kristallisiertem 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
zur Sicherstellung des Gehalts an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von größer als
dem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in dem Filtrat, welches durch Kristallisation von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
gefolgt von Filtration erhalten wird, kann berechnet werden und
der Gehalt an zugegebenem Phenol kann basierend auf der Löslichkeit
unter Verwendung der durch Berechnung erhaltenen Menge erhalten
werden. Das Filtrat mit einem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von mehr als
dem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
kann wie folgt erhalten werden: Phenol wird zu der Reaktionsmischung
gegeben; die resultierende Mischung wird erwärmt, bis die gesamte Flüssigkeit
homogen wird; die erwärmte
Flüssigkeit
wird abgekühlt
und die Kristalle von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
werden ausreichend wachsen gelassen und dann durch Filtration abgetrennt.
Da die Kristalle von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
welche durch Filtration abgetrennt werden, Phenol und Phenolsulfonsäure enthalten,
ist es bevorzugt, dass die Kristalle mit heißem Wasser gewaschen und getrocknet
werden. Das erhaltene 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
weist eine Reinheit von 95 Gew.-% oder mehr auf.
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In
dem Filtrat mit einem Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon von mehr als
dem Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
welches durch die Filtration erhalten wird, wird das Lösemittel
angepasst um solch eine Zusammensetzung aufzuweisen, dass das Verhältnis der
Gewichtsmenge an Phenol zu der Gewichtsmenge an Wasser in dem Bereich
von 10:90 bis 90:10 liegt. 2 zeigt
ein Diagramm, welches das Verhältnis
zwischen der Zusammensetzung des Lösemittels und der Löslichkeiten
der Isomere bei 30 °C
darstellt, wenn 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in Mengen zugegen sind, so dass das Verhältnis der Gewichtsmengen 50:50
ist. Die Zusammensetzung und die erforderliche Menge an Lösemittel
zum selektiven Kristallisieren von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
kann durch Berechnung basierend auf dem Verhältnis zwischen der Zusammensetzung
des Lösemittels
und der Löslichkeiten
der Isomere erhalten werden. Es ist bevorzugt, dass das Verhältnis der
Gewichtsmengen von Phenol und Wasser so ausgewählt wird, dass das Lösemittel
eine Zusammensetzung aufweist, welche eine geringe Löslichkeit
von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und einen großen
Unterschied zwischen den Löslichkeiten
von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
bewirkt. Im Allgemeinen kann die Zusammensetzung und die Menge an
Lösemittel
durch Entfernen von in dem Filtrat enthaltenem Phenol durch Destillation
und Zugabe von Wasser eingestellt werden. Es ist bevorzugt, dass
das Entfernen von Phenol aus dem Filtrat durch Destillation unter
einem reduzierten Druck bei einer Temperatur von 120 °C oder niedriger
erfolgt. Wenn die Temperatur 120 °C übersteigt,
besteht die Möglichkeit,
dass die Dehydratisierung zwischen Phenol und Phenolsulfonsäure stattfindet
und 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
gebildet wird.
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Nachdem
die Zusammensetzung und der Gehalt des Lösemittels durch Entfernen von
Phenol durch Destillation und Zugabe von Wasser eingestellt wurden,
wird die Mischung erwärmt,
bis die gesamte Flüssigkeit
homogen wird und die Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
werden dann selektiv durch Kühlen
abgetrennt, gefolgt von Filtration. Es ist bevorzugt, dass die bei
dem Kühlen
erreichte Temperatur ungefähr
Raumtemperatur ist. Wenn die Temperatur während der Durchführung der
Filtration übermäßig niedrig
ist, besteht die Möglichkeit,
dass 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
auskristallisiert und die Reinheit der Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
abnimmt, und die Filtration wird aufgrund der schlammartigen Eigenschaft
der Mischung schwierig. Es ist bevorzugt, dass die durch Kristallisation
abgetrennten Kristalle mit Wasser gewaschen und getrocknet werden,
da die Kristalle Phenol und Phenolsulfonsäure enthalten. Das erhaltene
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
weist eine Reinheit von 85 Gew.-% oder mehr auf.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das Filtrat, welches durch Filtration zur Abtrennung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhalten wird, als das Ausgangsmaterial zur Herstellung von Dihydroxydiphenylsulfon
verwendet. Da das Filtrat, welches durch Filtration zur Abtrennung
von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhalten wird, Phenol, Phenolsulfonsäure und Wasser enthält, wird
Phenolsäure,
das schwer abzutrennen ist, als das Ausgangsmaterial verwendet und
die Menge an Ausgangsmaterial, welches zur Herstellung von Dihydroxydiphenylsulfon verwendet
wird, kann reduziert werden. Das Filtrat kann für die Dehydratisierung verwendet
werden, nachdem Wasser durch Destillation entfernt wurde und dann
Phenol und Schwefelsäure
zugegeben wurden. Alternativ kann Phenol und Schwefelsäure zu dem
Filtrat hinzugegeben werden und die resultierende Mischung wird
erwärmt,
um in dem Filtrat enthaltendes Wasser durch Destillation zusammen
mit während
der Dehydratisierung gebildetem Wasser zu entfernen.
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Die
Mischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenolsulfonsäure
und Phenol, welche durch Zugabe von Phenol und Schwefelsäure zu dem
durch Filtration von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhaltenem Filtrat, gefolgt von der Dehydratisierung der resultierenden Mischung,
erhalten wird, kann auf dieselbe Weise behandelt werden wie die
Behandlungen der Mischung, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenolsulfonsäure
und Phenol, welche durch Dehydratisierung von Phenol und Schwefelsäure erhalten
wird. 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wird durch Kristallisation abgetrennt, um eine Mischung mit einem
Gehalt an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
zu ergeben, welcher größer ist
als der Gehalt an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon.
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wird durch Einstellen der Zusammensetzung der Mischung, so dass
das Verhältnis
der Gewichtsmengen an Phenol zu Wasser in dem Bereich von 10:90
bis 90:10 liegt, kristallisiert; und die gebildeten Kristalle werden
durch Filtration abgetrennt. Das wie oben durch Filtration gebildete und
Phenol und Phenolsulfonsäure
enthaltende Filtrat kann erneut als das Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Dihydroxydiphenylsulfon durch Dehydratisierung von Phenol und
Schwefelsäure
und/oder Phenolsulfonsäure
verwendet werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren können 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
welche industriell verwertbar sind, aus der Reaktionsmischung ohne
Verwendung von spezifischen Lösemitteln
oder Chemikalien abgetrennt werden und die nicht-reagierte Phenolsulfonsäure, welche
in der Reaktionsmischung enthalten ist, kann als das Ausgangsmaterial
für die
Dehydratisierung und somit effizient verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
erfordert keine zusätzlichen
Vorrichtungen zum Zurückgewinnen
oder Reinigen und kann auf wirtschaftliche Weise durchgeführt werden,
da in dem erfindungsgemäßen Verfahren
Phenol, welches eines der Lösemittel
ist, welche zum Abtrennen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon verwendet werden,
das Ausgangsmaterial zur Herstellung von Dihydroxydiphenylsulfon
ist und Wasser, welches das andere Lösemittel ist, ein Nebenprodukt
darstellt, welches in der Herstellung von Dihydroxydiphenylsulfon gebildet
wird.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird detaillierter mit Bezug auf die folgenden
Beispiele beschrieben. Allerdings ist die vorliegende Erfindung
nicht auf diese Beispiele beschränkt.
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Die
Gehalte an 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
Phenolsulfonsäure
und Phenol wurden gemäß der Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie
(HPLC) bestimmt.
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Beispiel 1
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In
einen Reaktor wurden 1296 g Phenol, 529 g Schwefelsäure und
38 g Phosphonsäure
gegeben und die Dehydratisierung wurde unter einem reduzierten Druck
von 74,6 bis 34,7 kPa bei 150 bis 165 °C für 6 Stunden durchgeführt. Die
Menge des Destillats einer Mischung, welche sich aus Phenol und Wasser
während
der Reaktion bildete, war 547 g.
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In
den Reaktor wurden 267 g Phenol gegeben und die Dehydratisierung
wurde unter einem reduzierten Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für 2 Stunden durchgeführt.
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Die
Menge des gesamten Destillats betrug 675 g. Dann wurden 267 g Phenol
in den Reaktor gegeben und die Dehydratisierung wurde unter einem reduzierten
Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für
2 Stunden durchgeführt.
Die Menge des gesamten Destillats betrug 806 g. Dann wurden 267
g Phenol in den Reaktor gegeben und, nachdem die Dehydratisierung
unter einem reduzierten Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für 2 Stunden
durchgeführt
wurde, war die Reaktion vervollständigt. Die Menge des gesamten
Destillats betrug 913 g.
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Die
Menge der erhaltenen Reaktionsmischung betrug 1751 g und die Gehalte
der nicht flüchtigen
Bestandteile in der erhaltenen Reaktionsmischung waren wie folgt:
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
44 Gew.%, 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
20 Gew.-%; Phenolsulfonsäure:
10 Gew.-%; Phenol: 24 Gew.-%; und andere Bestandteile: 2 Gew.-%.
Die Ausbeute an Dihydroxydiphenylsulfonen, bezogen auf die als Ausgangsmaterial
verwendete Schwefelsäure,
betrug 82 %.
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Zu
1751 g der Reaktionsmischung, welche wie oben durch Dehydratisierung
erhalten wurde, wurden 683 g Phenol gegeben und die resultierende Mischung
wurde auf 1 20 °C
erwärmt,
so dass die gesamte Flüssigkeit
homogen wurde. Die Temperatur der Mischung in dem homogenen Zustand
wurde langsam auf 60 °C
erniedrigt. Die Mischung wurde bei 60 °C für 1 Stunde gerührt und
Kristalle von 4,4'- Dihydroxydiphenylsulfon
wurden wachsen gelassen. Die gebildeten Kristalle wurden durch Filtration
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet und 629 g an Kristallen
von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wurden erhalten. Die Reinheit der erhaltenen Kristalle betrug 95
Gew.-%. Bei der Filtration wurden 1 767 g eines Filtrats erhalten.
Das Verhältnis der
Gewichtsmengen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
zu 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
betrug 35:65.
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Nachdem
865 g Phenol aus dem Filtrat unter einem reduzierten Druck bei 120 °C oder weniger entfernt
waren, wurden 515 g Wasser zugegeben und das Verhältnis der
Gewichtsmengen von Phenol zu Wasser wurde auf 30:70 eingestellt.
Die resultierende Mischung wurde auf 90 °C erwärmt, so dass die gesamte Flüssigkeit
homogen wurde. Die Temperatur der Mischung in dem homogenen Zustand
wurde langsam auf 30 °C
erniedrigt und Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wurden gebildet. Die gebildeten Kristalle wurden durch Filtration
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, und 274 g an Kristallen
von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon wurden
erhalten. Die Reinheit der erhaltenen Kristalle betrug 85 Gew.-%.
Ein Filtrat in einer Menge von 1034 g wurde durch Filtration erhalten.
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Beispiel 2
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Das
durch Abtrennung der Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon durch Filtration
in Beispiel 1 in einer Menge von 1034 g erhaltene Filtrat wurde
durch Entfernen von 497 g einer Mischung von Wasser und Phenol durch
Destillation unter einem reduzierten Druck bei 120 °C oder niedriger
aufkonzentriert. Die Konzentration von Phenol in dem Destillat betrug
12 Gew.-%. Die Menge des aufkonzentrierten Filtrats betrug 538 g
und die Gehalte an nicht flüchtigen
Bestandteilen in dem aufkonzentrierten Filtrat waren wie folgt:
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
25 Gew.-%; 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
13 Gew.-%; Phenolsulfonsäure:
25 Gew.-%; Phenol: 25 Gew.-%; und weitere Bestandteile: 12 Gew.-%. In
einen Reaktor wurden 359 g des oben erhaltenen aufkonzentrierten
Filtrats, 1200 g Phenol, 432 g Schwefelsäure und 16 g Phosphonsäure gegeben
und die Dehydratisierung wurde unter einem reduzierten Druck von 74,6
bis 34,7 kPa bei 150 bis 165 °C
für 6 Stunden durchgeführt. Die
Menge des Destillats einer Mischung, welche sich aus Phenol und
Wasser während
der Reaktion bildete, war 547 g.
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In
den Reaktor wurden 267 g Phenol gegeben und die Dehydratisierung
wurde unter einem reduzierten Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für 2 Stunden durchgeführt. Die
Menge des gesamten Destillats betrug 671 g. Dann wurden 267 g Phenol
in den Reaktor gegeben und die Dehydratisierung wurde unter einem
reduzierten Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für 2 Stunden durchgeführt. Die
Menge des gesamten Destillats war 810 g. Dann wurden 267 g Phenol
in den Reaktor gegeben und, nachdem die Dehydratisierung unter einem
reduzierten Druck von 34,7 bis 13,3 kPa für 2 Stunden durchgeführt wurde,
war die Reaktion vervollständigt.
Die Menge des gesamten Destillats war 960 g.
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Die
Menge der erhaltenen Reaktionsmischung betrug 1846 g und die Gehalte
an nicht flüchtigen
Bestandteilen in der erhaltenen Reaktionsmischung waren wie folgt:
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
43 Gew.-%; 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon:
19 Gew.-%; Phenolsulfonsäure:
8 Gew.-%; Phenol: 27 Gew.-%; und andere Bestandteile: 3 Gew.-%.
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Die
in der Dehydratisierung in einer Menge von 1846 g erhaltene Reaktionsmischung
wurde mit derselben Verfahrensweise wie in Beispiel 1 durchgeführt behandelt
und 601 g an Kristallen von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
mit einer Reinheit von 95 Gew.-% und 223 g an Kristallen von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
mit einer Reinheit von 90 Gew.-% wurden erhalten.
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Beispiel 3
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Dieselben
Verfahrensweisen wie diejenigen, die in Beispiel 1 durchgeführt wurden,
wurden durchgeführt
und Kristalle von 4,4'- Dihydroxydiphenylsulfon
wurden durch Filtration abgetrennt. Ein Filtrat, enthaltend 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
in solchen Mengen, dass das Verhältnis
der Gewichtsmenge 35:65 betrug, wurde in einer Menge von 1 758 g
erhalten.
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Nachdem
718 g Phenol durch Destillation unter einem reduzierten Druck bei
120 °C oder
niedriger aus dem erhaltenen Filtrat entfernt wurden, wurden 368
g Wasser zugegeben, um die Zusammensetzung des Lösemittels in der Mischung so
einzustellen, dass das Verhältnis
der Gewichtsmengen an Phenol zu Wasser 50:50 war. Die resultierende
Mischung wurde auf 90 °C
erwärmt,
so dass die gesamte Flüssigkeit
homogen wurde. Die Temperatur der Mischung in dem homogenen Zustand
wurde langsam auf 30 °C
erniedrigt und Kristalle von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wurden gebildet. Die gebildeten Kristalle wurden durch Filtration
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet und 262 g an 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
wurden erhalten. Die Reinheit der erhaltenen Kristalle betrug 86
Gew.-%.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann hoch reines 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
aus einer Mischung von 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
und 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
leicht mit einer hohen Ausbeute ohne Verwendung organischer Lösemittel oder
einer großen
Menge an Säure
oder an Alkali erhalten werden. Nicht reagierte Phenolsulfonsäure, welche
in dem durch Filtration von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
erhaltenen Filtrat erhalten wird, kann als Teil des Ausgangsmaterials
in der nächsten
Reaktion verwendet werden und die Menge an Ausgangsmaterialien in
der Herstellung von 2,4'-Dihydroxydiphenylsulfon
kann reduziert werden.