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Hintergrund der Erfindung
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I. Gegenstand der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Zusammenfalzen zweier Blechtafeln,
wie in der Präambel
von Anspruch 1 beschrieben wird, d.h. ein Verfahren zur Herstellung
eines flachen Falzes mit einer sehr scharfen Radiuskrümmung zwischen
zwei Blechtafeln vorwiegend zur Anwendung für Verschlussvorrichtungen in
der Kfz-Herstellung. Ein solches Verfahren wird in NL-A-1001786
beschrieben.
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II. Beschreibung der vergleichbaren
Technik
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Es
gibt viele bereits bekannte Falzmaschinen und Falzverfahren. In
vielen Branchen, zum Beispiel in der Kfz-Industrie, werden Blechfalzmaschinen
eingesetzt, um zwei Blechtafeln zusammenzufügen. So besteht zum Beispiel
beim Bau von Kfz-Türen
die Tür
normalerweise aus einer Innen- und einer Außentafel. Um diese beiden Tafeln
zusammenzufügen,
wird zwischen der Innen- und
der Außentafel
ein Falz derart um den umfangseitigen Rand der Tafeln gebildet,
dass ein Außenkantenteil
der Innentafel zwischen einem Flansch an der Außentafel und der Außentafel
selbst eingefügt
wird.
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Es
viele bereits bekannte Falzmaschinen zur Ausführung des Falzvorgangs. Normalerweise
weisen diese Falzmaschinen eine Unterlage und ein darauf befestigtes
Falzwerkzeug auf. Außerdem
ist an der Unterlage eine Aufnahme befestigt, wobei die Aufnahme
und das Falzwerkzeug gegeneinander verschiebbar sind. Die Aufnahme
wiederum stützt
die zu falzende Blechbaugruppe.
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Zur
Bildung des Falzes wird vor dem Falzvorgang zunächst um den Außenrand
der Außentafel ein
Flansch geformt. Dieser Flansch liegt auf einer Ebene, die im Wesentlichen
perpendikular oder in einem Winkel von 80 bis 120 Grad zur Ebene
der Außentafel
liegt. Normalerweise hat der Flansch eine Breite von ca. 6 bis 12
mm.
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Nachdem
der Flansch in der Außentafel
in einem separaten Falzvorgang gebildet ist, wird die Außentafel
an der Aufnahme angebracht, und die Innentafel wird so auf die Außentafel
gelegt, dass eine Außenkante
der Innentafel etwas einwärts
von der Biegungslinie zwischen der Außentafel und ihrem Flansch
eingefügt
wird. Danach wird der Flansch zunächst gegen ein Vorfalzwerkzeug
gedrückt,
das den Flansch relativ zur Ebene der Außenfläche um ca. 45 Grad biegt, sodass
der Flansch den äußeren peripheren
Teil der Innentafel überdeckt.
Dann wird der nun gebogene Flansch gegen das Endfalzwerkzeug gedrückt, wodurch
der äußere periphere
Teile der Innentafel zwischen dem Flansch und der Außentafel eingefügt wird
und damit die Blechbaugruppe vervollständigt.
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Um
die Optik des Falzes zu verbessern, hat man in vielen Industriezweigen,
vor allem in der Kfz-Industrie, zunehmend gefordert, dass der Gesamtfalz
so dünn
wie möglich
sein soll. Dadurch entsteht die optische Täuschung, der Spalt zwischen dem
Falz und der angrenzenden Tafel des Fahrzeugs sei schmaler. Die
Minimierung dieses sichtbaren Spaltes zwischen benachbarten Tafeln
ist höchst
erstrebenswert.
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NL 1001786 offenbart ein
Verfahren zum Falzen zweier Blechtafeln mit Hilfe eines Werkzeugs
mit einem Oberflächenradius,
an dem entlang eine Kante der zu falzenden Blechtafel auf eine vorgegebene Tiefe
rückt,
um eine Biegung der Tafel zu bewirken. Das Verhältnis Radius zu Tiefe ist im
Bereich von 2:1 oder 5:1. Der Falzvorgang wird durch einem weiteren Falzvorgang
vervollständigt,
bei dem ein zweiter Teil des Werkzeugs eingesetzt wird.
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JP 200120536 offenbart
ein Verfahren zum Falzen zweier Aluminiumtafeln, wobei eine erstmalige
Biegung der Außentafel
in einem Stanzstempelverfahren geformt wird. Stanzwerkzeug und Stempel haben
jeweils Schultern, die zusammenwirken, um die Biegung der Tafel
zu bilden. Um einen flachen Falz zu erhalten. ohne die Tafel strukturell
zu knicken, wird der Schulterradius des Stempels bei Rp/t = < 0,8 und der Schulterradius
des Stanzwerkzeugs (Rp) bei R[/t > =
1,0 geformt, wobei t die Dicke der Tafel darstellt. Der Falzvorgang
wird in einem weiteren Faltvorgang mit einem zweiten Werkzeug vervollständigt.
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Es
sind jedoch beim Falzen der Innen- und Außentafeln aus Aluminiumblech
besondere Probleme aufgetaucht. Wie 1 zeigt,
wird bei diesen bekannten Verfahren zunächst der Flansch 100 auf
der Aluminiumblechtafel 102 gebildet, sodass der Radius der
Krümmungslinie 104 zwischen
Flansch 100 und dem Rest der Außentafel 102 an einem
Radius R von ca. 1,2 mm + t gebildet wird, wobei t die Dicke der Aluminiumtafel
darstellt. Der darauf folgende Falzvorgang bei solchen Aluminiumtafeln,
d.h. das Andrücken
des Flansches gegen das Vorfalzwerkzeug und danach gegen das Endfalzwerkzeug,
hat zu einigen deutlichen Problemen geführt, die bisher ungelöst geblieben
sind.
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Unter
Bezugnahme auf 2 bewirkt, wenn der Flansch
mit einem relativ großen
Radius, d.h. 1,2 mm plus Dicke der Tafel gebildet wird, das Andrücken des
Flansches 100 gegen ein bekanntes 45-Grad-Vorfalzwerkzeug 106,
erstens, dass die Krümmungslinie
104 um einen Abstand X relativ zur Tafel 192 aus der nur
mit angedeutete Linien gezeichneten Position nach innen in die mit
durchgehenden Linien gezeichnete Position verrutscht. Dieses "Verrutschen" beim Falzvorgang
bewirkt außerdem,
dass die Außentafel
entlang ihrer Außenkante aufwärts rollt,
sodass die Tafel 102 beginnt, eine um einen Abstand Y von
der Krümmungslinie 104 einwärts gekrümmte Position
einzunehmen.
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Dadurch
entsteht nach dem Einbau in das Kraftfahrzeug der optische Eindruck,
dass der Spalt zwischen den angrenzenden Tafeln relativ weit ist und
dass es außerdem
zu Verzerrungen wie "Aufwickeln" kommt, die bei im
endgültigen
Falzvorgang nicht behoben werden können.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist ein zweiter, vielleicht
noch größerer Nachteil
dieser bekannten Falzverfahren, das die Aluminiumtafel durch Bildung des
Flansches 100 an der Krümmungslinie 104 zwischen
dem Flansch 100 und dem Rest der Außentafel 102 entlang
der Krümmungslinie 104 zwischen dem
Flansch 100 und dem Rest der Außentafel 102 brüchiger wird.
Der anschließende
Endfalzvorgang bewirkt ein weiteres Andrücken des Flansches 100 und
das Verschieben des Flansches 100 entlang seiner Krümmungslinie 104.
Durch dieses weitere Zusammendrücken
des Flansches und das Verschieben entlang seiner Krümmungslinie
kommt es beim Falzvorgang zum Brechen der Aluminiumtafel entlang
der Krümmungslinie.
Ein solches Brechen ist jedoch im Kfz-Bau wie auch in anderen Industriebranchen
unakzeptabel.
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Ein
weiterer Nachteil des relativ weiten Radius zum Bilden des Flansches
ist, dass die Endposition der Krümmungslinie
und damit des äußeren Umfangs
des endgültigen
Tafelbauteils nach dem Falzvorgang etwas variabel sein kann. Ein
solches Verschieben der Krümmungslinie
des Flansches kann entweder durch das Einwärts-Rutschen der Krümmungslinie
oder das Auswärts-Drücken der
Flanschkrümmungslinie
beim Endfalzvorgang verursacht werden. Solche Verschiebungen der äußeren Krümmungslinie
verursachen den Nachteil, dass der Spalt zwischen angrenzenden Tafeln
am fertigen Kraftfahrzeug ungleichmäßig ist.
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Es
besteht also Bedarf für
ein Falzverfahren, mit dem alle oben aufgeführten Nachteile der bekannten
Falzverfahren ausgeschaltet sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Zusammenfalzen zweier Blechtafeln vorgestellt,
das die Verfahrensschritte umfasst, einen Flansch entlang einer
Außenkante
einer der Tafeln so zu bilden, dass der Flansch von einer Krümmungslinie
zur Außenkante
einer der Tafeln verläuft und
dass der Flansch in einer Ebene (a) liegt, die im Wesentlichen perpendikular
zur Ebene (b) einer der Tafeln liegt, wobei die Krümmungslinie
einen Außenradius (R)
im Bereich von (1,0 mm + t) > )
0.2 mm + t) aufweist, wobei t die Dicke einer der Tafeln in Millimetern darstellt,
dass eine Außenkante
der anderen Tafel nahe der Krümmungslinie
angebracht wird, wobei beide Flansche so gebogen werden, dass der Flansch
die Außenkante
der anderen Tafel überdeckt,
und dass der Flansch danach an einen äußeren peripheren Teil der anderen
Tafel angedrückt wird,
sodass der äußere periphere
Teil der anderen Tafel zwischen dem Flansch und der einen Tafel
eingefügt
ist, wobei der Krümmungsvorgang
weiterhin den Verfahrensschritt enthält, dass ein Vorfalzwerkzeug
mit einer gekrümmten
Oberfläche
auf eine Außenkante
des Flansches aufschlägt,
wobei die gekrümmte
Oberfläche
des Vorfalzwerkzeugs einen solchen Radius und einen solchen Aufschlagpunkt aufweist,
dass der Winkel zwischen der Ebene des Flansches und der Tangente
der gekrümmten
Oberfläche
des Vorfalzwerkzeugs beim erstmaligen Kontakt zwischen der gekrümmten Oberfläche des
Vorfalzwerkzeugs und der Außenkante
des Flansches im Bereich von 55 bis 70 Grad liegt.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung werden in Ansprüchen
2 bis 6 beschrieben.
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In
Kürze bildet
das erfindungsgemäße Verfahren
zunächst
den Flansch entlang des Außenumfangs
der Außentafel,
sodass eine Krümmungslinie den
Flansch vom Rest der Außentafel
trennt und dass der Flansch in einer Ebene liegt, die im Wesentlichen
perpendikular zur Ebene der restlichen Außentafel liegt. Im Gegensatz
zu anderen bekannten Falzverfahren hat die Krümmungslinie zwischen dem Flansch
und dem Rest der Außentafel
hat einen Außenradius
R im Bereich von (1,0 mm + t) > R > (0,2 mm + 1), wobei
t die Dicke der Außentafel
in Millimetern darstellt. Folglich bietet – im Gegensatz zu bisher bekannten
Flanschvorgängen
bei der Vorbereitung des nachfolgenden Falzvorgangs – der erfindungsgemäße Flanschvorgang
eine sehr scharfe Krümmung
entlang der Krümmungslinie
zwischen dem Flansch und dem Rest der Außentafel.
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Diese
scharfe Krümmung
kann leichter während
des Flanschvorgangs bewerkstelligt werden, der Teil des Stanzvorgangs
bildet, weil jede Seite der Außentafel
und des Flansches fest und präzise
zwischen den verschiedenen Teilen des Stempelsatzes eingekeilt ist.
Umgekehrt hat eine Falzpresse nur Zugang zur Außenfläche der Außentafel (Aufnahme auf der
Oberfläche
Klasse A und oberer Stahl auf der Außenseite des Flansches). Die
meisten dieser bekannten Falzmaschinen benutzen die Kante der Innentafel
als "Gegenamboss", um die wirkliche "Bruchlinie" der Falzes festzulegen.
Folglich hat jede Änderung der
Innenkantenstellung schwerwiegende Folgen für die endgültige Geometrie des gefalzten
Teils. Im Gegensatz zu bekannten Falzverfahren wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
die endgültige
Geometrie des Außenumfangs
der Tür
schon beim Stanzvorgang präzise
fixiert, und die Innentafel dient lediglich als Abstandhalter im
Falzstapel. Ihre Position ist nicht mehr kritisch.
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Anschließend an
den Flanschvorgang wird die Außentafel
auf der Auflage einer Falzmaschine auf bekannte Weise angeordnet.
Dann wird die Innentafel auf bekannte Weise so angeordnet, dass sich
ein Außenumfang
der Innentafel neben der Krümmungslinie
um die Außentafel,
aber innen mit Abstand von ihr befindet. Danach wird die Auflage
relativ zum Vorfalzwerkzeug und zum Endfalzwerkzeug der Reihe nach
hin- und herbewegt, um die Innen- und Außentafeln zusammenzufalzen.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Falzverfahren, bei denen ein Vorfalzwerkzeug
mit einem rein linearen auf 45 Grad orientierten Bereich benutzt
wird, verwendet das erfindungsgemäße Falzverfahren ein Vorfalzwerkzeug,
das vorzugsweise einen Radius R2 mit einer
Biegung von vorzugsweise 2L > R2 > 1/3
L aufweist, wobei L die Breite des Flansches darstellt. Durch Verwendung
eines Vorfalzwerkzeugs mit einem derartigen Radius ist der erstmalige
Aufschlagwinkel zwischen dem Vorfalzwerkzeug und der freien Kante
des Flansches im Bereich von 55 bis 70 Grad, also viel größer als
der Winkel von 45 Grad bei bekannten Vorfalzwerkzeugen. Dieser hohe
Aufschlagwinkel zwischen dem gekrümmten Vorfalzwerkzeug und der
freien Außenkante
des erfindungsgemäßen Flansches übt auf den
Flansch zwischen dem Vorfalzwerkzeug und in einer Richtung zur Krümmungslinie
zwischen dem Flansch und dem Rest der Außentafel eine effektive Kraft
aus. In der Praxis hält diese
Kraft während
des gesamten Vorfalzvorgangs die Krümmungslinie relativ zur Außentafel
in einer fixierten Stellung.
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Folglich
bleibt die Oberfläche
Klasse A der Außentafel
beim gesamten Vorfalzvorgang vollkommen im Kontakt mit dem Amboss,
ohne dass innerhalb der scharfen Krümmung eine parasitäre Krümmung stattfindet,
um das Flanschen der Oberfläche Klasse
A auszuführen.
Dazu trägt
die vorher vom Flanschen gebildete scharfe Krümmung bei, und es wird jedes
Risiko ausgeschaltet, dass sich die Oberfläche A unter der wichtigen Axialkraft
wölbt,
die beim Vorfalzvorgang auf den Falzflansch ausgeübt wird. Ein üblicher
Flanschradius (1,2 mm + t) führt
zu einer solchen Situation, und beim Vorfalzen ist der Flanschradius
vorteilhafterweise 0,8 mm + t bis 0,5 mm + t, um nur eine große Biegung
gleich über
der erstmaligen Krümmung
und nur den geraden Falzflansch zu erzeugen.
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Anschließend an
den Vorfalzvorgang überdeckt
der Flansch einen Teil des äußeren peripheren Teils
der Innentafel und hat ein gekrümmtes
Profil, das im Wesentlichen dem Profil des Vorfalzwerkzeugs entspricht.
Danach drückt
das Endfalzwerkzeug den Flansch gegen den äußeren peripheren Teil der Innentafel,
wodurch der äußere periphere
Teil der Innentafel zwischen dem Flansch und dem Rest der Außentafel
eingefügt
und der Falz für
den endgültigen
Zusammenbau der Tafeln vervollständigt
wird. In der Praxis verleiht das flache Endfalzwerkzeug dem Falz
das gewünschte
endgültige
Aussehen.
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Beim
endgültigen
Falzvorgang hat der erste Teil neben der erstmaligen Falzkrümmung der
großen
Biegung, die der Flansch beim Vorfalzen erhielt, durch das Zusammendrücken des
endgültigen
Falzblechs eine noch schärfere
Biegung. In der entgegen gesetzten Situation wird der zweite Teil
gegen die Innentafel gedrückt,
wodurch eine Rückfederungskraft entsteht,
welche die Innentafel fest in ihrer Stellung fixiert.
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Indem
die vorliegende Erfindung nicht nur den anfänglichen Flanschvorgang mit
einem scharten Krümmungsradius
zwischen dem Flansch und dem Rest der Außentafel verwendet, sondern
auch ein gekrümmtes
Vorfalzwerkzeugs einsetzt, wird gewährleistet, dass die äußere Krümmungslinie
für die Außentafel
während
des gesamten Falzvorgangs fixiert bleibt. Durch diese Fixierung
der äußeren Krümmungslinie
wird verhindert, dass die Außentafel
entlang der Biegungslinie bricht und gewährleistet, dass die Tafeln
von gleichmäßiger und
zuverlässiger
Größe sind.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass im Wesentlichen
alles Verrutschen der Außentafel
beim Vorfalzvorgang sowie alle durch das anfängliche Verrutschen ausgelösten Rückfederungskräfte verhindert
werden. Durch Verhinderung dieser Verrutschung wird gewährleistet,
dass sich insgesamt das Erscheinungsbild eines sehr dünnen Falzes
ergibt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Zum
besseren Verständnis
wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die nachfolgende
ausführliche
Beschreibung sowie anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, wobei
in allen Ansichten dieselben Bezugszeichen verwendet werden und
wobei
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1 zeigt
eine Außentafel
nach dem Flanschvorgang gemäß dem Stand
der Technik;
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2 zeigt
einen Querschnitt, der den Vorfalzvorgang bei einem Falzverfahren
gemäß dem Stand
der Technik illustriert;
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3 zeigt
eine Seitenansicht einer Tafel gemäß dem Stand der Technik nach
einem Falzvorgang;
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4 zeigt
eine fragmentarische Seitenansicht eines Teils der Außentafel
nach einem Flanschvorgang gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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5 5A und 5B zeigen
eine schematische Ansicht eines Vorfalzvorgangs gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren;
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6 6A und 6B zeigen eine schematische Ansicht eines
Endfalzvorgangs gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7 zeigt
eine ähnliche
Ansicht wie 6B, die jedoch eine Modifikation
darstellt.
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Ausführliche
Beschreibung eines bevorzugten Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
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Unter
Bezugnahme auf 4 wird beim Falzvorgang gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Flansch 10 zunächst um einen äußeren peripheren Teil
einer Außentafel 12 gebildet.
Folglich verläuft
der Flansch 10 derart von einer in der Außentafel 12 gebildeten
Krümmungslinie 14 aus,
dass der Flansch 10 auf einer Ebene liegt, die im Wesentlichen
perpendikular zur Ebene des Restes 16 der Außentafel 12 liegt.
Weiterhin weist der Flansch 10 eine Gesamtbreite L auf.
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Im
Gegensatz zu bekannten Falzverfahren hat die Krümmungslinie 14 einen
Außenradius
R im Bereich von (1,0 mm + t) > R > (0,2 mm + t), wobei
t die Dicke der Außentafel 12 darstellt.
Da Aluminiumblechtafeln 12 allgemein eine Dicke von 0,8
bis 1,2 mm aufweisen, ist der Radius R zwischen dem Flansch 10 und
dem Rest 16 der Außentafel 12 entlang
der Krümmungslinie 14 bei
einer Tafel von 1,2 mm Dicke normalerweise im Bereich von 1,4 bis
2,2 mm.
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Unter
Bezugnahme auf 5A und 5B wird
die Außentafel 12 nach
dem Flanschvorgang auf einer Auflage 20 (nur schematisch
dargestellt) einer Falzmaschine angebracht. Danach wird eine Innentafel 22 an
der Außentafel 12 auf
bekannte Weise angebracht, sodass eine Außenkante 24 der Innentafel 22 mit
etwas Abstand von der Krümmungslinie 14 zwischen
dem Flansch 10 und dem Rest 16 der Außentafel 12 aufweist.
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Weiterhin
unter Bezugnahme auf 5A und 5B gebraucht
im Gegensatz zu bekannten Falzverfahren das erfindungsgemäße Falzverfahren ein
Vorfalzwerkzeug 26 mit einer gekrümmten Falzfläche 28,
die entlang dem Radius R2 verläuft. Weiterhin
ist der Radius R2 im Bereich von 1/3 L bis
2 L, wobei L die Breite des Flansches 10 darstellt.
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Wie
am Besten in 5A dargestellt, ist das Vorfalzwerkzeug 26 relativ
zum Flansch 10 so angebracht, dass beim erstmaligen Aufschlagen
zwischen einer äußeren freien
Kante 30 des Flansches 10 und der Falzfläche 28 des
Vorfalzwerkzeugs 26 der Aufschlagwinkel a im Bereich von
55 bis 70 Grad und daher größer ist
als der bei Vorfalzwerkzeugen übliche Winkel
von 45 Grad. Dieser größere Winkel
a zwischen dem Vorfalzwerkzeug 26 und dem Flansch 10 veranlasst
das Vorfalzwerkzeug 26 beim Vorfalzvorgang, den Flansch 10 in
der Richtung von seiner freien Kante 30 aus zur Krümmungslinie 14 hin
anzudrücken,
wobei also das Vorfalzwerkzeug 26 von der in 5A gezeigten
Stellung in die in 5B gezeigte Stellung rückt. Dieses
Zusammendrücken
gewährleistet
daher, dass die Krümmungslinie 14 und
damit der Außenumfang
des endgültigen
Tafelbauteils während
des gesamten Vorfalzvorgangs fixiert bleibt, wodurch das bei bekannten
Falzverfahren auftretende "Verrutschen" verhindert wird.
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Zum
Schluss des Vorfalzvorgangs wird der ursprünglich geradlinige Teil des
Flansches 10 gleich über
der anfänglichen
Flanschbiegung sehr stark gekrümmt.
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Unter
Bezugnahme auf 6A und 6B wird der
Flansch 10 anschließend
an den Vorflanschvorgang (6A) so
gebogen, dass er einen Außenkantenteil 40 der
Innentafel 22 überdeckt.
Weiterhin entwickelt der Flansch 10 eine starke Krümmung innerhalb
des Vorfalzwerkzeugs 26, wie in 5A und 5B dargestellt
wird.
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Anschließend bewegt
sich die Auflage 20 relativ zu einem Endfalzwerkzeug 42 aus
der in 6A gezeigten Stellung in die
in 6B gezeigte Stel lung hin und her.
Dabei drückt
das Endfalzwerkzeug 40 den Flansch 10 zusammen
und fügt
dadurch den Außenkantenteil 40 der
Innentafel 22 zwischen den Flansch 10 und den
Rest 16 der Außentafel
ein, wie in 6B dargestellt wird.
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Vorteilhafterweise
hat das Endfalzwerkzeug 42 eine flache Falzfläche 44,
die im Wesentlichen parallel zur Stützfläche der Auflage 20 verläuft. Ein
Endfalzwerkzeugs 42 mit einer flachen Falzfläche 44 ist relativ
billig herzustellen und bewirkt, dass die Innen- und Außenstellungen
des Endfalzwerkzeugs 42 relativ zum Flansch im Wesentlichen
unkritisch ist. Falls gewünscht,
kann das Endfalzwerkzeug 42 jedoch auch eine profilierte
Oberfläche 46 (7)
aufweisen, sodass diese Oberfläche 46 dem
Profil des gewünschten
Endfalzes entspricht.
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Ein
grundlegender Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass infolge
der starken Krümmung zwischen
dem Flansch und dem Rest der Außentafel, die
beim Flanschvorgang präzise
gebildet wird, sowie infolge des gekrümmten Vorfalzwerkzeugs das Verrutschen
und weitere Verdrücken
der Außentafel entlang
ihrer Krümmungslinie
praktisch verhindert wird. Dadurch werden wiederum das Verrutschen und
die Rückfederung
verhindert und das Risiko wird ausgeschaltet, dass die Außentafel
beim Falzvorgang bricht.