-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet sind. Die vorliegende Erfindung
betrifft insbesondere Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen, die
zur Schmelzbeschichtung geeignet sind und in denen Iod/Iodid enthalten
ist.
-
Die
Infektionsvorbeugung am Ort eines chirurgischen Eingriffs beruht
auf dem strengen Einhalten der Prinzipien der Asepsis. Es kommt
darauf an, die Wunde so wenig wie möglich bakteriellen Verunreinigungen auszusetzen,
wie sie durch Bakterien verursacht werden, die von der Haut des
Patienten, von Mitgliedern des chirurgischen Personals sowie von
nicht-sterilen Ausrüstungsgegenständen im
Operationssaal stammen und durch über die Verwendung von Handschuhen,
Kitteln, Masken und Folien verbreitet werden. Das Abdecken des Ortes
des chirurgischen Eingriffs mit einer Folie sorgt für die sterile
Arbeitsfläche
und trägt
dazu bei, die Übertragung
von Mikroorganismen zwischen nicht-sterilen Bereichen und der chirurgischen
Wunde so gering wie möglich
zu halten. Diese Maßnahmen
können
auch dazu beitragen, die Fachkräfte
des Gesundheitswesens vor den Pathogenen im Blut des Patienten oder
in anderen Körperflüssigkeiten
zu schützen.
Um einer Infektion des Ortes des chirurgischen Eingriffs vorzubeugen,
kommt es darauf an, das Eindringen von Mikroorganismen in die offene
chirurgische Wunde zu vermindern und zu unterbinden. Inzisionsfolien
wie etwa Folien der Marke Steri-DrapeTM und
das antimikrobielle Hautpräparationssystem
IobanTM 2 von 3M sorgen während des
chirurgischen Eingriff für
eine sterile Oberfläche
rund um die Wunde. Die Folie haftet fest an den Wundrändern, was
zum Aufrechterhalten einer Sperre gegen die Hautflora von wesentlicher
Bedeutung ist. Einige Inzisionsfolien wie etwa IobanTM 2
enthalten in ihrem Klebstoff einen antimikrobiellen Wirkstoff, vorzugsweise
ein Iodophor, so dass die Folie selbst eine antimikrobielle Wirkung
ausübt.
-
Ein
Haftklebstoff, in welchem ein antimikrobieller Breitbandwirkstoff
enthalten ist, ist in der US-Patentschrift
Nr. 4,310,509 offenbart. Wenn die Klebstoffzusammensetzung auf die
Haut gelangt, setzt sie in gleichförmiger und kontrollierbarer
Weise den antimikrobiellen Breitbandwirkstoff frei. Bei dem dort
beschriebenen Verfahren wird von dem antimikrobiellen Breitbandwirkstoff
ein emulgierbares Konzentrat oder eine konzentrierte organische
Lösung
hergestellt, welche dem Klebstoff derart beigemischt wird, dass
der antimikrobielle Breitbandwirkstoff als separate Phase homogen
in dem gesamten Klebstoffmedium verteilt ist. In der US-Patentschrift
Nr. 4,323,557 sind Haftklebstoffe offenbart, die stabile Komplexe
aus Iod, einem Iodidion und einem dermatologisch unbedenklichen
Haftklebstoff, der bei Raumtemperatur normalerweise klebrig ist,
darstellen.
-
Lösemittelfreie
Heißschmelzklebstoff-Zusammensetzungen,
die einen spezifischen antimikrobiellen Wirkstoff, Diiodomethyl-p-tolylsulfon,
enthalten, sind in den US-Patentschriften
Nr. 6,216,699 und 5,829,422 beschrieben. Gemäß Spalte 5, Zeile 47 bis 56
(der Patentschrift '699),
handelt es sich dabei um einen hitzestabilen antimikrobiellen Wirkstoff.
Nach den dortigen Angaben entsteht durch den Zusatz dieses hitzestabilen antimikrobiellen
Wirkstoffs zu der Klebstoffzusammensetzung ein wirkungsvoller antimikrobieller
Klebstoff, welcher auch nach der Verarbeitung des Klebstoffs bei
Temperaturen in der Größenordnung
von 135 °C
bis 177 °C
noch erstrebenswerte Anwendungseigenschaften beim Einsatz aufweist.
-
In
den PCT-Veröffentlichungen
WO 00/56828 und WO 00/78885 sind feuchtigkeitsbeständige Haftklebstoffe beschrieben,
welche das Polymerisationsprodukt von bestimmten Monomeren enthalten,
wobei der Haftklebstoff an Substraten mit feuchter Oberfläche haftet.
Diese Klebstoffe können
mittels eines Schmelzbeschichtungsverfahrens hergestellt werden,
und darüber
hinaus in Verbindung mit chirurgischen Folien verwendet werden.
In diesen Literaturstellen wird keinerlei Einarbeitung von antimikrobiellen
Mitteln in den Klebstoff offenbart.
-
In
der US-Patentschrift Nr. 5,369,155 wird ein Kompositstoff aus einem
gequollenen Hydrokolloidgel, welches in einer Matrix aus Haftklebstoff
dispergiert ist, offenbart. Dieser Gel-Klebstoff-Kompositstoff kann
mit chirurgischen Inzisionsfolien eingesetzt werden und wahlweise
antimikrobielle Wirkstoffe umfassen. Ein Auflistung möglicher
antimikrobieller Wirkstoffe befindet sich in Spalte 12, Zeile 32
bis 39, wobei auf Iod und Iodophore aufgeführt sind. In den Beispielen
wird der Kompositstoff mit einem Lösemittel auf einen Trennliner
aufgebracht und auf eine Trägerschicht
laminiert.
-
In
der US-Patentschrift Nr. 6,143,317 sind Wirkstoffpflaster beschrieben.
Diese Pflaster umfassen ein Trägermaterial
mit einer aufgeschäumten
Heißschmelzklebstoff-Zusammensetzung,
welche einen Wirkstoff umfasst. Die Auflistung der Wirkstoffe, die
in den aufgeschäumten
Heißschmelzklebstoff
eingearbeitet werden können,
umfasst Iod, wobei indes nicht offenbart wird, wie ein solcher Iod-Bestandteil
eingearbeitet würde,
und auch keinerlei Komplexierungsmittel für Iod und Iodidionenzusammensetzungen
offenbart wird.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
Iod/Iodid-haltigen Klebstoffs, der zur Schmelzbeschichtung geeignet
ist, bereit. In diesem Verfahren wird Iod mit einer Iod lösenden Flüssigkeit gemischt,
so dass eine Iodzusammensetzung gebildet wird, ein Iodidsalz wird
mit einer Iodid lösenden
Flüssigkeit
gemischt, sodass eine Iodidzusammensetzung gebildet wird, und es
wird eine Klebstoffvorläuferzusammensetzung
bereitgestellt. Die Iodzusammensetzung, die Iodidzusammensetzung
und die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
werden in einem Heißschmelzmischgerät gemischt,
sodass eine Mischung gebildet wird, wobei die Mischung ein Iod/Iodid-Komplexierungsmittels
enthält.
Der Mischvorgang wird bei einer Temperatur von 130 °C bis 200 °C sowie unter
ausreichendem Mischen durchgeführt,
sodass ein Iod/Iodid-Komplex-haltiger Klebstoff gebildet wird, der
zur Schmelzbeschichtung geeignet ist. Der Klebstoff, der auf diese
Weise hergestellt wurde, kann verpackt werden, um zu einem späteren Zeitpunkt
auf ein Substrat aufgebracht zu werden, oder er kann unverzüglich aufgebracht
werden, um ein klebendes Verbundmaterial zu bilden. Klebende Verbundmaterialien,
insbesondere chirurgische Inzisionsfolien, werden unter Einsatz
von Klebstoffen, die zur Schmelzbeschichtung geeignet sind und mittels
des Verfahrens dieser Erfindung erhalten werden können, bereitgestellt.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann das Iodidion in-situ aus Iod gebildet werden, und zwar durch
Reaktion mit einem geeigneten Reduktionsmittel. Das Reduktionsmittel
kann in der Iod lösenden
Flüssigkeit
oder in der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
vorgesehen sein oder einen separaten Bestandteil bilden, der zum
Zeitpunkt des Mischens oder einem Verfahren, welches dem Mischvorgang
nachgelagert ist, hinzugefügt
werden. Somit kann die Reaktion des Iods mit dem Reduktionsmittel
in der lösenden
Flüssigkeit,
in dem Heißschmelzgerät/Extruder
oder nach dem Mischen/Extrudieren oder in einer Kombination daraus
erfolgen.
-
Iod
halt einen verhältnismäßig hohen
Dampfdruck. Es ist beispielsweise wohlbekannt, dass Iod bei Raumtemperatur
sublimiert. Zum Beispiel wird der Dampfdruck bei 25 °C mit 40
Pa (0,30 mmHg) angegeben, bei 90 °C
mit 3.560 Pa (26,7 mmHg), und der Siedepunkt mit 184,4 °C (sodass
der Dampfdruck bei 184,4 °C 104
kPa (760 mmHg) beträgt
(Merck Index 12te Ausg.) Aus diesem Grunde
wurden bei den bisherigen Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen,
die Iod enthalten, nur milde Verarbeitungsschritte eingesetzt, um
Iodverluste zu vermeiden. Es ist daher sehr überraschend, dass es möglich ist,
einen Klebstoff, der Iod enthält,
bei Temperaturen von mehr als 130 °C zur Schmelzbeschichtung einzusetzen,
ohne dass es zu nennenswerten Iodverlusten kommt. Weiterhin wurde überraschenderweise
entdeckt, dass Iod und Iodidionen auf wirkungsvolle Weise in einen
Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, eingearbeitet
werden können,
und zwar derart, dass diesem einen antimikrobielle Wirkung verliehen
wird.
-
Heißschmelzklebstoff
weisen im Vergleich mit Klebstoffen auf Lösemittelbasis oder auf Wasserbasis eine
Reihe von bedeutenden Vorteilen auf. Da der Heißschmelzklebstoff ausschließlich das
Material, das im Klebstoff selbst eingesetzt wird, enthält und keinerlei
zusätzliches
Wasser oder Lösemittel,
ist der Transport erheblich einfacher und kostengünstiger
als bei Klebstoffen auf Lösemittelbasis
oder auf Wasserbasis. Dies bedeutet, dass der Heißschmelzklebstoff
an einem Ort formuliert und ohne Schwierigkeiten an einen anderen Ort
transportiert und dort zur Beschichtung eingesetzt zu werden kann,
um ein klebendes Verbundmaterial zu bilden. Diese Transportfähigkeit
ermöglicht
es, innerhalb einer gesamten Produktgruppe eine einheitliche Klebstoffzusammensetzung
zu verwenden, größenordnungsbedingte
Einspareffekte und Effizienzsteigerungen beim Bezug einzelner Bestandteile
der Klebstoffzusammensetzung zu erzielen, und sie erlaubt es weiterhin,
kostengünstige
Arbeitsvorgänge
vor Ort durchzuführen.
-
Gegenüber Klebstoffen
auf Lösemittelbasis
oder auf Wasserbasis werden Heißschmelzklebstoffe
darüber
hinaus bevorzugt, weil sie kostengünstiger in der Verarbeitung
sind. Heißschmelzklebstoffe
enthalten kein Lösemittel,
weshalb weder das Lösemittel
selbst noch dessen Entfernung und möglicherweise dessen Wiedergewinnung
Kosten verursacht. Weiterhin sind Heißschmelzklebstoffe deutlich
unproblematischer hinsichtlich der Schadstoffemissionen. Da der
Heißschmelzklebstoff
keine zugesetzte Flüssigkeit
enthält,
kann beim Beschichtungsverfahren auf den Schritt des Trocknens des
aufgebrachten Klebstoffs zum Entfernen von Flüssigkeit verzichtet werden.
Dies führt
zu deutlichen Kosteneinsparungen sowohl im Energiebereich als auch
bei teuren Vorrichtungen zum Auffangen des Lösemittels, da letztere entbehrlich
werden.
-
In
einigen Umgebungen wirken Iod und/oder einige seiner ionischen Spezies
hochgradig ätzend
auf bestimmte Metalle. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass das Verfahren zur Herstellung von Klebstoffzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung, welche zur Schmelzbeschichtung geeignet
sind, nicht zur Korrosion oder Beschädigung der eingesetzten Extruder
führt.
Selbst Misch- und Extrusionsvorrichtungen, die aus gewöhnlichem
Werkzeugstahl bestehen, wurden somit nicht im Mitleidenschaft gezogen,
wenn sie gemäß dem Verfahren,
das im vorliegenden Schriftstück
beschrieben ist, zur Herstellung von Klebstoffen, die zur Schmelzbeschichtung
geeignet sind, eingesetzt wurden.
-
Es
ist berichtet worden, dass Komplexe von Wasserstofftriiodid mit
Polyvinylpyrrolidon Wasserstoffbrückenbindungen und ionische
Bindungen sowie möglicherweise
Bindungen, bei denen Wasserstoffbrückenkräfte und ionische Bindungskräfte zusammenwirken,
umfassen. Während
berichtet wird, dass die meisten dieser Bindungskräfte Anlagerungen
innerhalb der Polymerkette dienen, sind darüber hinaus auch Anlagerungen
zwischen verschiedenen Ketten möglich.
Von Anlagerungen/Komplexbildungen zwischen verschiedenen Ketten
ist anzunehmen, dass sie zur Quervernetzung des Polymers dienen.
Vernetzte oder koordinierte polymerische Systeme führen im
Allgemeinen zu erheblichen Problemen bei Extrusionsvorgängen, da
zu erwarten ist, dass solche Systeme im Extruder ein unzureichendes
Fließverhalten
zeigen würden.
Daher ist es besonders überraschend,
dass ein ionischer Komplex wie derjenige, der gebildet wird, mit
Iod und Iodid mit dem Komplexierungsmittel in Wechselwirkung treten,
in dem Heißschmelzverfahren
eingesetzt werden kann.
-
Unter
dem Begriff "Klebstoff,
der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist" ist eine Zusammensetzung zu verstehen,
die in geschmolzenem Zustand auf ein Substrat aufgebracht wird,
wobei die Zusammensetzung nach dem Beschichten dazu verwendet werden
kann, Gegenstände
zusammenzukleben. Vorzugsweise ist der Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, bei Raumtemperatur (d.h. bei ungefähr 21 °C) ein Haftklebstoff. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bezeichnen die Begriffe "Haftklebstoff" oder "PSA" (pressure sensitive
adhesive) ein viskoelastisches Material, das klebrig ist und nach
Anwendung eines nur leichten Drucks (z.B. mit den Fingern) auf einem
breiten Spektrum von Substrat gut haftet. Ein wohlbekanntes Mittel zur
Identifizierung von Haftklebstoffen ist das Dahlquist-Kriterium.
Nach diesem Kriterium ist ein Haftklebstoff als ein Klebstoff definiert,
welcher eine 1-Sekunden-Kriechnachgiebigkeit
von mehr als 0,1 cm2/N (1 × 10–6 cm2/dyne) gemäß der Beschreibung im Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology, Donatas Satas (Hrsg.),
2te Ausgabe, S. 172, Van Nostrand Reinhold,
New York, NY, 1989 aufweist.
-
Bei
dem Iodid, das im vorliegenden Schriftstück beschrieben ist, handelt
es sich um ein Ion, welches mit einem geeigneten Gegenion in Form
eines Salzes vorliegt und dazu bestimmt ist, in die Klebstoffe,
die mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erhalten werden
können,
eingearbeitet zu werden. Es ist beispielsweise an Natriumiodid,
Kaliumiodid, Lithiumiodid, Iodwasserstoff, Ammoniumiodid und an
Salze aus quaternären
Aminen und Iodid zu denken. Natriumiodid, Kaliumiodid und Iodwasserstoff
sind Iodidsalze, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
besonders bevorzugt werden.
-
In
einer Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird Iod mit einer Iod
lösenden Flüssigkeit
gemischt, um eine Iodzusammensetzung zu bilden, und Iodidsalz wird
mit einer Iodidsalz lösenden Flüssigkeit
gemischt, um eine Iodidzusammensetzung zu bilden. Im vorliegenden
Schriftstück
bezeichnet der Begriff "Flüssigkeit" Verbindungen, die
bei Temperaturen von weniger als 100 °C Flüssigkeiten darstellen (d.h. gießfähig sind).
Vorzugsweise stellen diese Verbindungen bei Temperaturen von weniger
als 50 °C
Flüssigkeiten
dar, mit besonderem Vorzug von weniger als 30 °C und mit dem größten Vorzug
von weniger als 25 °C. Die
lösende
Flüssigkeit
für den
Iodbeziehungsweise den Iodidbestandteil liegt in einer Menge vor,
die zweckmäßig ist,
um die feststofflichen Bestandteile vor oder während des Beimischens dieser
Bestandteile zu der einsatzfähigen
Klebstoffzusammensetzung derart in Lösung zu bringen, dass die einsatzfähige Heißschmelzklebstoff-Zusammensetzung keinerlei
Iod- oder Iodidpartikel enthält.
Somit kann, während
das Iod oder Iodid beispielsweise in Form einer Paste, welche einige
unlösliche
Iod- oder Iodidpartikel enthält,
in das Mischgerät gegeben
wird, die lösende
Flüssigkeit
in einer Menge zugegen sein, die unter den Mischbedingungen ausreicht,
um das Inlösunggehen
der Iod- oder Iodidpartikel derart zu erleichtern, dass verhindert
wird, dass zum Zeitpunkt des Aufbringens des Klebstoffs, der zur
Schmelzbeschichtung geeignet ist, unlösliche Partikel von nennenswerter
Größe vorhanden
sind. Das Vorhandensein unlöslicher
Partikel von nennenswerter Größe ist im
Heißschmelzbeschichtungs-Verfahren nicht tolerierbar,
da solche Partikel Störungen
verursachen oder sogar das Fließen
des Heißschmelzklebstoffs
stoppen können,
wenn dieser durch Filter geleitet wird, wie sie in einem Heißschmelzbeschichtungsgerät gemeinhin
eingesetzt werden. Selbst wenn der Filter entfernt wurde, können sich
Partikel in der Beschichtungsdüse
festsetzen, was das Beschichtungsverfahren stört und zu Unregemäßigkeiten
in der Beschichtung führt.
Es ist denkbar, dass in den Zusammensetzungen, die mittels des vorliegenden
Verfahrens erhalten werden können,
kleine Partikel, die solcherlei Störungen nicht verursachen, möglicherweise
vorhanden sind.
-
Vorzugsweise
sind das Iod und das Iodidsalz jeweils in Lösung gebracht, d.h. das Iod
und die Iodidsalze liegen derart in Lösung vor, dass in den Iod-
bzw. Iodidzusammensetzungen keine unlöslichen Partikel von nennenswerter
Größe enthalten
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind das Iod und das Iodid gemeinsam
in einer einzigen Zusammensetzung in Lösung gebracht.
-
In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform werden die Iodzusammensetzung
und die Iodidzusammensetzung als getrennte Zusammensetzungen bereitgestellt.
Bei einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform sind die Iod lösende Flüssigkeit
und die Iodidsalz lösende
Flüssigkeit
gleichartig. Dies sorgt für eine
Verringerung der Anzahl der Rohstoffe und stellt sicher, dass die
Iodlösung
mit der Iodidlösung
vollkommen mischbar ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden das Iod und das Iodidsalz au einer einzigen Zusammensetzung
vermischt. Bei dieser Ausführungsform
wird die Anzahl der Bestandteile, die im Rahmen des Herstellungsprozesses
der Klebstoffmischung am Ort der Herstellung zugesetzt werden müssen, verringert,
wodurch das eigentliche Herstellen des Klebstoffs vereinfacht wird.
Eine derartige Vereinfachung ist erstrebenswert, da sie die Anzahl
der Bestandteile, die auf der Herstellungsebene gehandhabt werden
müssen,
verringert und auch das Risiko eines Irrtums bei der Zugabe von
Bestandteilen im Herstellungsprozess verringert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Iodidion unter Verwendung eines
geeigneten Reduktionsmittels in-situ aus Iod gebildet. Vorzugsweise
ist das Reduktionsmittel ungiftig. Beispielsweise kann die Zugabe
eines Reduktionsmittels wie etwa eines Thiosulfatsalzes oder eines
Hydrogensulfitsalzes einen Teil des Iods in Iodid umwandeln. Dieses
Reduktionsmittel kann in der Iod lösenden Flüssigkeit, in der Klebstoffvorläufermischung
oder als separater Stoffstrom bereitgestellt werden. Die Reaktion
des Iods mit dem Reduktionsmittel kann somit in der lösenden Flüssigkeit,
in dem Heißschmelzmischgerät/Extruder
oder nach dem Mischen/Extrudieren oder in einer Kombination daraus
erfolgen. In dieser Ausführungsform wird
eine Iodid lösende
Flüssigkeit
derart bereitgestellt, dass diese Flüssigkeit zum Zeitpunkt der
Erzeugung des Iodids zur Verfügung
steht.
-
Bei
der lösenden
Flüssigkeit
für entweder
das Iod oder das Iodid kann es sich um eine einzige Flüssigkeit
oder um eine Mischung aus Flüssigkeiten
handeln. Bei den lösenden
Flüssigkeiten
kann es sich einen bloße
vorübergehenden
Trägerstoff
handeln, der während
oder nach dem Mischvorgang aus der Zusammensetzung entfernt wird,
oder aber sie verbleiben in der gebrauchsfertigen Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist. Die lösenden Flüssigkeiten können wahlweise
in der gebrauchsfertigen Klebstoffzusammensetzung, die zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, eine separate Funktion erfüllen, wie etwa eine Weichmacherfunktion,
eine reaktive Funktion, bei welcher die lösende Flüssigkeit mit weiteren Bestandteilen
reagiert, um einen Teil der Klebstoffmatrix zu bilden, eine kosmetische
Funktion wie etwa die eines Duftstoffes, oder sie können als
Komplexierungsmittel für
Iod/Iodid dienen, wie unten ausführlicher
diskutiert wird.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden das Iod und das Iodidion mit lösenden Flüssigkeiten
gemischt, die nicht als Komplexierungsmittel für Iod/Iodid wirken.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die lösenden Flüssigkeiten aus der Gruppe gewählt, die
aus Wasser und nicht polymerisierbaren organischen Lösemitteln
besteht. Das organische Lösemittel
kann flüchtig
oder nichtflüchtig
sein. Zu den Beispielen für
flüchtige
nicht polymerisierbare organische Lösemittel gehören C1-C10-Alkohole wie etwa
Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, Phenoxyethanol und Butanol; C3-C6-Ketone wie etwa
Aceton und Methyethylketon; C2-C8-Ester wie etwa Methylacetat; C2-C8-Ether wie etwa Tetrahydrofuran; Amide wie
etwa N-Methylpyrrolidon,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid und Lactone wie etwa Butyrolacton;
Ester wie etwa Ethylacetat und Butylacetat; Ketone wie etwa Aceton und
Methyethylketon; sowie aromatische organische Lösemittel wie etwa Toluol und
Xylol.
-
Die
lösenden
Flüssigkeiten
können
alternativ dazu aus nichtflüchtigen
organischen Lösemitteln
gewählt
werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein organisches
Lösemittel
als nichtflüchtig
angesehen, wenn über
den gesamten Misch- und Schmelzbeschichtungsvorgang hinweg mehr
als 80 % des Lösemittels
in der Klebstoffzusammensetzung verbleiben. Da diese Lösemittel
in der Klebstoffzusammensetzung, die zur Schmelzbeschichtung geeignet
ist, verbleiben, können
sie als Weichmacher dienen, welche im Allgemeinen die Glasübergangstemperatur
der Zusammensetzung herabsetzen. Einige dieser Weichmacher können mit
dem Iod/Iodid als Komplexierungsmittel in Wechselwirkung treten,
wie unten diskutiert wird, während andere
diesen Bestandteil einfach zu lösen
vermögen.
-
Zu
den Beispielen für
nichtflüchtige
organische Weichmacher gehören
Verbindungen, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten und
zwar insbesondere Glykole wie etwa Glycerin; 1,2-Pentandiol; 2,4-Diethyl-1,5-pentandiol; 2-Methyl-1,3-propandiol;
ebenso wie monofunktionelle Verbindungen wie etwa 3-Methoxymethylbutanol
("MMB"). Zu den weiteren
Beispielen für
nichtflüchtige
organische Weichmacher gehören
Polyether, einschließlich
polyethoxylierter Phenole wie etwa Pycal® 94
(Phenoxypolyethyleneglykol); Alkyl-, Aryl- und Aralkyletherglykole
wie etwa diejenigen, die unter der Handelsbezeichnung DowanolTM von Dow Chemical, Midland MI, vertrieben
werden, einschließlich
Propylenglykolmonobutylether (Dowanol® PnB),
Tripropylenglykolmonobutylether (Dowanol® TPnB),
Dipropyelenglykolmonobutylether (Dowanol® DPnB),
Propylenglykolmonophenylether (Dowanol® PPH),
Propylenglykolmonomethylether (Dowanol® PM);
polyethoxylierte Alkylphenole wie etwa Triton X35 und Triton X102;
mono- oder polysubstituierte Polyethylenglykole wie etwa PEG-400-diethylhexanoat
(TegMer® 809,
CP Hall), PEG-400-monolaurat (CHP-30N, erhältlich bei CP Hall) und PEG-400-monooleat
(CPH-41N, erhältlich
bei CPHall); Amide wie etwa höhere
alkylsubstituierte N-Alkylpyrrolidone wie etwa N-Octylpyrrolidon; Sulfonamide wie etwa
N- Butylbenzolsulfonamid
(erhältlich
bei CP Hall); Benzoatester wie etwa diejenigen, die von Velsicol
Chemical Corp., Rosemont IL, unter der Handelsbezeichnung Benzoflex
erhältlich
sind, einschließlich
Dipropylenglykoldibenzoat (Benzoflex® 50),
Diethylenglykoldibenzoat, Benzoesäurediester von 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol
(Benzoflex® 354),
Ethylenglykoldibenzoat und Tetraethylenglykoldibenzoat; Blockpolymere
und zufällig
zusammengesetzte Polymere aus Polyethylenglykolen und Ethylenoxid
und Propylenoxid mit einem Molekulargewicht von weniger als 10.000
Dalton, vorzugsweise von weniger als 5.000 Dalton und insbesondere
von weniger als 2.500 Dalton; sowie Kombinationen daraus. Im vorliegenden
Schriftstück
bezeichnet der Begriff Polyethylenglykole solche Glykole, die 2
bis 6 Alkoholgruppen aufweisen, die mit Ethylenoxid oder einem 2-Halogenethanol
umgesetzt worden sind. Bevorzugte Polyethylenglykole werden, zum
Beispiel, aus Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit und Saccharose gebildet. Diejenigen Polyethylenglykole,
welche den größten Vorzug
genießen,
werden aus Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Trimethylolpropan
gebildet. Polyalkylenglykole wie etwa Polypropylenglykol, Polytetramethylenglykol
oder Zufalls- oder Blockcopolymere aus C2-C4-Alkylenoxidgruppen
können
ebenfalls als Weichmacher gewählt
werden. Derzeit werden Polyethylenglykole und deren Derivate bevorzugt.
Es ist wichtig, dass die Weichmacher mit dem Haftklebstoff-Polymer
verträglich
sind. Es wird beispielsweise derzeit bevorzugt, nichtflüchtige nicht-polymerisierbare
Weichmacher, die weniger als 2 nukleophile Gruppen wie etwa Hydroxylgruppen
aufweisen, im Mischung mit Polymeren mit funktionellen Säuregruppen
zu verwenden, da Verbindungen mit mehr als zwei nukleophilen Gruppen
bei den hohen Extrusionstemperaturen wie sie im Heißschmelzextruder
vorherrschen, zur Quervernetzung des Klebstoffs führen können. Es
ist wichtig, dass die nichtflüchtigen
Weichmacher vorzugsweise im Heißschmelzextruder
eine homogene Lösung
mit dem Klebstoffpolymer, das zur Schmelzbeschichtung geeignet ist,
bilden, wobei die Zusammensetzung des Klebstoffs beim Abkühlen homogen
bleibt, sodass die Klebstoffzusammensetzung, die zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, eine gleichmäßige Iodkonzentration
aufweist.
-
Eine
Liste einiger bevorzugter Weichmacherverbindungen ist unten aufgeführt. Es
sei darauf hingewiesen, dass sämtliche
dieser Verbindungen dazu befähigt
sind, unter leichtem Erwärmen
6 % Iod/7,2 % Iodid zu lösen.
-
-
-
Wahlweise
können
weitere Iod-Spezies in den Iod- und/oder
Iodidzusammensetzungen oder in dem einsatzfähigen Klebstoff vorhanden sein.
Zur Verbesserung der Stabilität
kann dem Klebstoff, zum Beispiel, auch Iodat (IO3 –)
zugesetzt werden. Es ist berichtet worden, dass das Iodation die
Stabilität
wässriger
Iodzusammensetzungen verbessert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die lösende Flüssigkeit polymerisierbar. Zu
den Beispielen für
solche polymerisierbaren lösenden
Flüssigkeiten
gehören
vinylische Monomere, die Polyethylenglykolketten umfassen, bei deren
Endgruppe es sich entweder um einen Alkohol oder einen Alkylether
oder -ester handelt, wie etwa ein monoethylenisch ungesättigtes
(Meth)acryl-poly(alkylenoxid)monomer mit der Formel:
wobei:
m mindestens gleich 2 ist; p Werte von 0 bis 50 annimmt; q gleich
0 oder 1 ist; R
3 für H oder CH
3 steht; und
R
4 für
Wasserstoff oder geradkettige oder verzweigte Alkyl- und/oder Arylgruppen
steht; mit der Maßgabe, dass
die Isopropylenoxidgruppen (die "p"-Gruppen) und die
Ethylenoxidgruppen (die "m"-Gruppen) in umgekehrter,
abwechselnder oder zufälliger
Reihenfolge oder in Blockkonfiguration angeordnet sind. Zu den weiteren
polymerisierbaren organischen Lösemitteln,
die zweckmäßigerweise
verwendet werden können,
gehören Phenoxyethylacrylat,
Benzylacrylat, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam und Pyrrolidonethylacrylat.
Vorzugsweise werden die polymerisierbaren lösenden Flüssigkeiten auf eine Art und
Weise eingesetzt, welche eventuelle vorzeitige oder unerwünschte Reaktionen,
beispielsweise mit Iod, beschränkt.
-
Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind solche, bei denen die Iod lösende Flüssigkeit
und die Iodid lösende
Flüssigkeit
aus der Gruppe gewählt
werden, die aus Wasser und einem nicht-reaktiven organischen Lösemittel
besteht. Noch größeren Vorzug
genießen
solche Ausführungsformen,
bei denen die Iod lösende
Flüssigkeit
und die Iodid lösende
Flüssigkeit
aus einem organischen Lösemittel mit
einer funktionellen Hydroxylgruppe (z.B. einem Glykol) gewählt wird
und bei der die Iodid lösende
Flüssigkeit Wasser
ist. Wenn es sich bei der Iod lösenden
Flüssigkeit
und bei der Iodid lösenden
Flüssigkeit
um unterschiedliche Flüssigkeiten
handelt, werden sie vorzugsweise anteilig und gleichzeitig in den
Heißschmelzextruder
gegeben, wobei das Iod und das Iodid in dem Heißschmelzpolymer den Iod/Iodid-Komplex
bilden. Diese Ausführungsform
hat den besonderen Vorteil, dass die lösende Flüssigkeit jeweils so gewählt werden
kann, dass sie guten Löslichkeitseigenschaften
von Iodid oder Iod in bestimmten lösenden Flüssigkeiten Rechnung trägt. So ist,
zum Beispiel, Iod in vielen Glykolen viel besser löslich als
Iodid, und Iodid in Wasser viel besser löslich als Iod. Indem die lösenden Flüssigkeiten
so gewählt
werden, dass sie der jeweiligen Spezies angepasst werden, kann die
Menge an Flüssigkeit,
die in den Extruder gegeben wird, so gering wie möglich gehalten
werden.
-
Die
Iodlösung
und/oder die Iodidlösung
(wozu auch Iod/Iodid-Kombinationslösungen gehören, wenn die beiden kombiniert
wurden) können
derart formuliert werden, dass sie bei Raumtemperatur (z.B. bei
ungefähr
23 °C) als
Flüssigkeit,
als Feststoff oder als Paste vorliegen, unter der Voraussetzung,
dass das Iod und Iodid dem Klebstoff, welcher zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, auf homogene Weise beigemischt werden kann. Bei feststofflichen
Zusammensetzungen kann die Mischung auf Temperaturen oberhalb des
Schmelzpunktes erwärmt
und in den Heißschmelzextruder
gepumpt werden. Vorzugsweise werden das Iod und das Iodidsalz in
der lösenden
Flüssigkeit
vollständig
in Lösung
gebracht, sodass bei oder oberhalb der Beschichtungstemperatur eine
homogene Lösung
gebildet wird. Mit besonderem Vorzug sind das Iod und das Iodidsalz bei
Temperaturen, die erheblich unter der Beschichtungstemperatur liegen,
in der lösenden
Flüssigkeit
löslich, und
mit dem größten Vorzug
sind sie bei Raumtemperatur (23 °C)
in der lösenden
Flüssigkeit
löslich.
Dies erleichtert die Zugabe der Iod/Iodid-Stoffe in die Heißschmelzbeschichtungsvorrichtung
erheblich. Alternativ dazu können
die in Lösung
gebrachten Bestandteile mit zusätzlichen
Bestandteilen kombiniert werden, um einen Feststoff zu bilden, der
dazu geeignet ist, in die Heißschmelzbeschichtungsvorrichtung
gegeben zu werden, wie dies etwa bei Presslingen, Flocken, Körnern oder
Pulver der Fall ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind das Iod und das Iodid in einer lösenden Flüssigkeit
in Lösung
gebracht, die nicht als Komplexierungsmittel für das Iod/Iodid dient. Derartige Komplexierungsmittel
wurden unten ausführlicher
diskutiert.
-
Alternativ
dazu kann es sich bei der lösenden
Flüssigkeit
um eine Mischung aus einerseits einem Komplexierungsmittel und andererseits
einem Stoff, welcher die Iod/Iodid-Mischung nicht komplexiert, handeln. Diese
Ausführungsform
stellt einen Komplex von Iod und Iodid bereit, welcher vor dem Mischen
mit der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
gebildet wird, wobei nur wenig oder gar kein Iod gasförmig verloren
geht.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter einem Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
einen Stoff zu verstehen, der sich an Iodmoleküle und Iodidionen anlagert
und dadurch ein Iodophor bildet. Im vorliegenden Schriftstück wird
als Iodophor ein Komplex aus Iod/Iodid mit einem Komplexierungsmittel
bezeichnet, wobei ein Teil der elementaren Iodmoleküle mit dem
Komplexierungsmittel im Gleichgewicht steht, ohne an dieses gebunden
zu sein. Diese Moleküle
werden als "freies" Iod bezeichnet,
und es wird angenommen, dass sie für die keimtötende Wirkung dieses Komplexes
verantwortlich sind. Bei der Abtötung
der Keime wird ein Teil des "freien" Iods verbraucht
und durch Iod ersetzt, das aus dem Komplex freigesetzt wird.
-
Wie
oben bereits diskutiert wurde, kann das Komplexierungsmittel ein
Bestandteil der lösenden
Flüssigkeit
sein. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann das Komplexierungsmittel der Klebstoffvorläuferformulierung als
ein gesonderter Inhaltsstoff zugesetzt werden, oder es kann als
funktionelle Gruppe an einem Molekül oder Polymer, welches als
Teil Klebstoffvorläuferzusammensetzung
eine gesonderte Funktion ausübt,
vorgesehen werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Komplexierungsmittel
um ein Klebstoffpolymer handeln, welches eine funktionelle Gruppe
enthält,
die mit Iod und Iodid in Wechselwirkung tritt, um ein Iodophor zu
bilden.
-
Vorzugsweise
umfasst das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel eine Verbindung, die
dazu befähigt
ist, Iodophore zu bilden, wobei die Verbindung funktionelle Hydroxylgruppen,
funktionelle Lactamgruppen, funktionelle Amidgruppen, funktionelle
Aminoxidgruppen oder funktionelle Polyethergruppen enthält.
-
Zu
den bevorzugten Iod/Iodid-Komplexierungsmitteln gehören Glykolverbindungen
und Verbindungen, die mehrere funktionelle Hydroxylgruppen enthalten,
wie etwa Glykolmonomere; Polyethylenglykol(PEG)verbindungen wie
etwa PEG mit (Meth)acrylat-Seitenketten sowie PEG-Ester; und Polymere,
die funktionellen Lactamgruppen enthalten, wie etwa N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylcaprolactam,
Pyrrolidonethylacrylat, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylcaprolactam
und n-Octylpyrrolidon.
Zu den bevorzugten Glykolen gehören
sowohl Verbindungen mit mehreren funktionellen Hydroxylgruppen wie
etwa Glycerin, Propylenglykol und 2-Methyl-1,3-propandiol ebenso
wie Verbindungen mit einer funktionellen Hydroxylgruppe wie etwa
Pycal® 94 (Phenoxypolyethyleneglykol),
3-Methoxymethylbutanal ("MMB") und 2-Phenoxyethanol.
Von diesen Verbindungen wird Pycal® 94
bevorzugt. Darüber
hinaus kann es sich bei den Iod/Iodid-Komplexierungsmitteln um Polymere
oder Oligomere handeln, die funktionelle Amidgruppen aufweisen,
wie etwa dies etwa bei Polyvinylpyrrolidon der Fall ist. Weitere
Iod/Iodid-Komplexierungsmittel sind Copolymere von Moleküleinheiten
mit funktionellen Komplexbildungsgruppen, wie etwa solche, die sich
mindestens teilweise von N-Vinyllactamen, Pyrrolidonalkylacrylaten
und Acrylamiden ableiten; mit anderen ungesättigten Monomeren wie etwa
Acrylaten, Methacrylaten und Acrylamiden. Bevorzugte Beispiele für derartige
Copolymere sind in der US-Patentanmeldung mit der laufenden Nummer
6,902,740 offenbart. Zu den bevorzugten Polymeren gehören Verschiedenartige
Polyetherglykole einschließlich
polyetherhaltiger Tenside wie etwa der Nonylphenolethoxylate und
der Octylphenolethoxylate; Polyvinylalkohole; Polycarbonsäuren wie
etwa Polyacrylsäure;
Polysaccharide wie etwa Dextrose sowie Kombinationen daraus. Zu
den bevorzugten Iod/Iodid-Komplexierungsmitteln
gehören Polymere,
die funktionelle Amidgruppen umfassen, einschließlich der Polymere, die sich
von N-Vinyllactamen ableiten, sowie der polyethoxylierten Verbindungen
und der vinylischen Polymere, die polyethoxylierte Gruppen umfassen.
-
Bei
der Klebstoffvorläuferzusammensetzung,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, handelt es sich
um eine Polymerharzzusammensetzung, die mittels eines Heißschmelzverfahrens
zur Beschichtung eingesetzt werden kann, wobei deren Bestandteile
derart gewählt
werden, dass der einsatzfähigen
Klebstoffzusammensetzung die gewünschten
Klebeeigenschaften verliehen werden. Vorzugsweise ist die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
derart formuliert, dass sie, nach dem Einarbeiten der weiteren Bestandteile und
dem Aufbringen auf ein Substrat, einen Haftklebstoff darstellt.
-
Zu
den Beispielen für
Klebstoffvorläuferzusammensetzung,
die zweckmäßigerweise
In der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, gehören beispielsweise diejenigen,
die auf natürlichen
Gummistoffen, synthetischen Gummistoffen, Styrol-Blockcopolymeren
einschließlich
Styrol-Isopren-Styrol (SIS), Styrol-Butadien, Styrol-Isopren sowie deren
Derivaten basieren, wie etwa diejenigen, die unter der Handelsbezeichnung
Kraton bei Kraton Polymers erhältlich
sind, sowie Polyvinylether, Poly(meth)acrylate (einschließlich sowohl
der Acrylate als auch der Methacrylate), Polyolefine wie etwa Poly-alpha-Olefine, Silikone
sowie Gemische und gleichförmige
Mischungen daraus. Besonders bevorzugte Klebstoffzusammensetzungen
beruhen auf Poly(meth)acrylaten (einschließlich sowohl der Acrylate als
auch der Methacrylate). Die Polyacrylate können auch weitere vinylische
Nicht-Acrylat-Monomere wie etwa N-Vinyllactame, (Meth)acrylamide,
Styrol, Methylvinylether, Polystyrolmakromere und Vinylacetat umfassen.
Darüber
hinaus können
in bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vollständig hydrierte Klebstoffe bevorzugt
werden, um die Addition von Iod an beliebige ungesättigte funktionelle
Gruppen, die in der Zusammensetzung vorhanden sind, zu verhindern.
-
Die
Klebstoffzusammensetzung kann aus einer Polymerformulierung hergestellt
sein, die an sich bereits klebrig ist. Falls dies gewünscht wird,
können
der Polymer-Grundformulierung Klebrigmacher zugesetzt werden, um
den Haftklebstoff zu bilden. Zu den Klebrigmachern, die zweckmäßigerweise
verwendet werden können,
gehören
beispielsweise Harzester, aromatische Kohlenwasserstoffharze, aliphatische
Kohlenwasserstoffharze und Terpenharze.
-
Zu
den weiteren Stoffen, die zu speziellen Zwecken hinzugefügt werden
können,
gehören
beispielsweise Öle, Weichmacher,
Antioxidantien, Ultraviolett("UV")-Stabilisatoren, hydrierte Butylgummistoffe,
Pigmente, Farbstoffe, Hydrokolloidpartikel wie etwa diejenigen,
die in den Bioklebstoffzusammensetzungen und Wundverbänden, die
in
US 5,750,134 und
US 5,633,010 offenbart sind,
eingesetzt werden, sowie zusätzliche antimikrobielle
Mittel, Antioxidantien und Härtungsmittel.
-
Zu
den Beispielen für
antimikrobielle Mittel, die wahlweise zusätzlich zum Iod eingearbeitet
werden können,
gehören
alpha-Hydroxysäuren
wie etwa Milchsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, 2-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxybuttersäure, Mandelsäure, Gluconsäure, Weinsäure und
Salicylsäure
sowie wie deren Derivate (z.B. Verbindungen, die mit Hydroxylen,
Phenylgruppen, Hydroxyphenylgruppe, Alkylgruppen, Halogenen sowie
Kombinationen daraus substituiert sind), C8-C18-Fettsäuren,
C8-C18-Suhfonsäuren und
deren Salze, quaternäre
Ammoniumtenside mit mindestens einer Alkylkette von mindestens 8
Kohlenstoffatomen oder einer Benzylgruppe, Parachlormetaxylenol
(PCMX), Triclosan, Hexachlorophen, Monofettsäureester von Glycerin und Propylenglykol
wie etwa Glycerinmonolaurat, Glycerinmonocaprylat, Glycerinmonocaprat,
Propylenglykolmonolaurat, Propylenglykolmonocaprylat, Propylenglykolmonocaprat,
Phenole, Tenside und Polymere, die eine hydrophobe C12-C22-Gruppe
und eine quaternäre
Ammoniumgruppe umfassen, Polyquaternäre Amine wie etwa Polyhexamethylenbiguanid,
quaternäre
Silane, Silber, Silbersalze wie etwa Silberchlorid, Silberoxid und
Silbersulfadiazin, Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylparabene sowie
Octenidin.
-
Die
Klebstoffzusammensetzung wird vorzugsweise hergestellt, indem eine
Klebstoffvorläuferzusammensetzung,
die eine Monomermischung oder eine Präpolymermischung umfasst, mindestens
teilweise einer Polymerisation unterzogen wird, um einen Heißschmelzklebstoff
zu bilden. Vorzugsweise kann die Klebstoffvorläuferzusammensetzung polymerisiert
werden, um im Heißschmelzverfahren
einen Haftklebstoff zu bilden.
-
Die
Klebstoffvorläuferzusammensetzung
wird vorzugsweise mit Hilfe von Polymerisationsverfahren polymerisiert,
die im Wesentlichen lösemittelfrei
sind, wie dies etwa bei dem kontinuierlichen radikalischen Polymerisationsverfahren
der Fall ist, welches in den US-Patentschriften Nr. 4,619,979 und
4,843,134 beschrieben ist; die im Wesentlichen adiabatischen Polymerisationsverfahren
unter Benutzung eines Chargenreaktors, welche in der US-Patentschrift
Nr. 5,637,646 beschrieben sind; sowie die Verfahren, die für die Polymerisation verpackter
polymerisierbarer Mischungen in der US-Patentschrift Nr. 5,804,610
beschrieben sind, können ebenfalls
angewendet werden, um die Polymere herzustellen.
-
Eine
kleine Menge eines flüchtigen,
nicht polymerisierbaren Lösemittels
kann der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
zugesetzt werden, um andere Zusatzstoffe wie etwa ein Vernetzungsmittel
zu lösen.
Die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
enthält
vorzugsweise weniger als 10 Gewichtsprozent an Lösemittel. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
weniger als 5 Gewichtsprozent an Lösemittel, und in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
weniger als 1 Gewichtsprozent an Lösemittel. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
im Wesentlichen frei von Lösemittel.
Im vorliegenden Schriftstück
bezeichnet der Begriff "lösemittelfrei" solche Heißschmelzklebstoffe,
die nach dem Aufbringen keinem Verfahren zum Entfernen von Lösemitteln
unterzogen werden müssen.
Diese lösemittelfreien Klebstoffe
werden im Allgemeinen mittels eines Extrusionsverfahrens bei erhöhten Temperaturen
aufgebracht, um eine Zusammensetzung zu erhalten, die weniger als
5 Gewichts% an flüchtigen
organischen Verbindungen enthält.
Der Gesamtgehalt an flüchtigen
organischen Verbindungen kann bestimmt werden, indem die aufgebrachte
Zusammensetzung mit einer Dicke von weniger als 125 μm für eine Dauer
von 30 min. bei einem Druck von 1,01 Bar (1 atm) auf 100°C erhitzt
wird. Diese Klebstoffe sollten bei dieser Bestimmung nicht mehr
als 5 Gewichtsprozent ihres Gesamtgewichts verlieren.
-
In
Abhängigkeit
vom Polymerisationsverfahren kann die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
einen geeigneten Initiator umfassen. Für eine Polymerisation mit Hilfe
von ultraviolettem oder sichtbarem Licht wird ein Photoinitiator
zugesetzt. Für
eine thermische Polymerisation wird ein thermischer Initiator zugesetzt.
Für eine
radikalische Polymerisation wird ein geeigneter Radikalstarter wie
etwa ein Peroxidinitiator, ein Persulfatinitiator, Azo-Initiatoren wie etwa
diejenigen, die unter der Handelsbezeichnung Vazo bei DuPont erhältlich sind,
oder ein Redox-(Oxidations-Reduktions-)Initiator bereitgestellt.
Eine Kombination aus verschiedenen Initiatorsystems wie etwa eine
Kombination aus thermischer und Photoinitiation können ebenfalls
verwendet werden, um die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung herzustellen.
Zum Beispiel können
die Klebstoffvorläuferzusammensetzungen
etwa in einem Reaktionsextruder unter Verwendung eines thermischen
Initiators bis zu einem bestimmten Umwandlungsgrad polymerisiert
werden, woraufhin die erhaltene Zusammensetzung (die sich noch immer
in einem Klebstoffvorläufer-Zustand
befindet) mit einem Verpackungsmaterial (z.B. in Form eines Beutels
oder einer Hülse)
sowie einem Photoinitiator kombiniert und die Polymerisation durch
Einwirkenlassen von ultravioletter Strahlung zum Abschluss gebracht
wird. In umgekehrter Weise kann die anfängliche Polymerisation mittels
eines Photoinitiators gestartet werden, woraufhin die Polymerisation
unter Verwendung eines thermischen Initiators zum Abschluss gebracht
wird. Der thermische Initiator und der Photoinitiator können auch
gemeinsam eingesetzt werden, anstatt sie nacheinander zuzusetzen.
-
Wahlweise
kann die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
auch ein Kettenübertragungsmittel
umfassen, um das Molekulargewicht des Polymers zu steuern. Kettenübertragungsmittel
sind Stoffe, welche die radikalische Polymerisation regulieren und
innerhalb des Fachgebietes im Allgemeinen bekannt sind. Zu den geeigneten
Kettenübertragungsmitteln
gehören
halogenierte Kohlenwasserstoffe wie etwa Tetrabromkohlenstoff; Schwefelverbindungen
wie etwa Hexylmercaptan, Laurylmercaptan, Butylmercaptan, Ethanthiol,
tert.-Dodecylmercaptan, sec.-Dodecylmercaptan,
n-Dodecylmercaptan, Isooctylthioglykolat (IOTG), 2-Ethylhexylthioglykolat,
2-Ethylhexylmercaptopropionat, 2-Mercaptoimidazol und 2-Mercaptoethylether;
und Lösemittel
wie etwa Ethanol, Isopropanol und Ethylacetat. Die Menge an Kettenübertragungsmittel,
die zweckmäßigerweise
einzusetzen ist, hängt
von dem angestrebten Molekulargewicht und der Art der Kettenübertragungsmittels
ab. Das Kettenübertragungsmittel
wird, wenn es vorhanden ist, typischerweise in Mengen zwischen 0,001
Gewichtsteilen und 10 Gewichtsteilen auf 100 Teile der gesamten
Monomermenge eingesetzt, vorzugsweise jedoch zwischen 0,01 Teilen
und 0,5 Teilen, und mit dem größten Vorzug
zwischen 0,02 Teilen und 0,20 Teilen.
-
Die
Klebstoffvorläuferzusammensetzung
kann darüber
hinaus eine wirkungsvolle Menge eines Vernetzungsmittels umfassen,
das nach dem Schmelzbeschichten aktiviert werden kann. Das Vernetzungsmittel kann
dem polymerisierten Klebstoff vor oder während des Schmelzbeschichtens
zugesetzt werden, oder es kann der Klebstoffvorläuferzusammensetzung zugesetzt
werden. Nachdem das Vernetzungsmittel der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
zugesetzt wurde, kann es als gesonderte, intakt gebliebene Spezies
in dem Klebstoff vorliegen, oder es kann mit den Monomeren copolymerisiert
werden. Die Vernetzung wird vorzugsweise nach dem Schmelzbeschichten
gestartet, und die Vernetzung wird vorzugsweise durch ultraviolette Strahlung
oder durch ionisierende Strahlung wie etwa Gammastrahlung oder einen
Elektronenstrahl initiiert (wobei im Falle der ionisierenden Strahlung
die Verwendung gesonderter Vernetzungsmittel optional ist).
-
Acrylatcopolymere
können
vernetzt werden, indem sie der ultravioletten Strahlung, die beispielsweise von
Mitteldruck-Quecksilberdampflampen erzeugt wird, ausgesetzt werden.
Es wird bevorzugt, dass die Vernetzungsmittel, die durch ultraviolette
Strahlung aktiviert werden, im Wesentlichen durch eine Wellenlänge mit einer
Energie aktiviert werden, die sich von derjenigen, die für die Polymerisation
eingesetzt wurde, unterscheidet. Beispielsweise kann für die Polymerisation
Schwarzlicht von geringer Intensität eingesetzt werden, und für die anschließende Vernetzung
werden Quecksilberdampflampen eingesetzt.
-
In
einigen Fällen
können
Polymere vor der Polymerisation in den Monomeren gelöst werden,
um die Klebstoffeigenschaften zu modifizieren oder um eine zähflüssige Masse
oder eine Monomermischung herzustellen. Zu den Beispielen für derartige
Polymere gehören
Silikonhaftklebstoffe, Acrylpolymere und -copolymere, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
Acrylnitrilcopolymere und copolymerisierbare Makromere wie etwa
diejenigen, die in der US-Patentschrift Nr. 4,554,324 (Husman et
al.) beschrieben sind.
-
Weitere
Zusatzstoffe können
der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
beigefügt
werden oder zum Zeitpunkt der Schmelzbeschichtung zugesetzt werden,
um die Eigenschaften des Klebstoffs zu ändern. Zu solchen Zusatzstoffen,
oder Füllstoffen,
gehören
Weichmacher, Pigmente, Hohlkugeln oder Perlen aus Glas oder Polymerstoffen
(wobei diese aufgeschäumt
sein können
auch nicht), Fasern, Verstärkungsmittel,
hydrophobes oder hydrophiles Siliziumdioxid, Calciumcarbonat, Schlagzähmodifikatoren,
feuerhemmende Mittel, Antioxidantien, fein gemahlene Polymerpartikel
wie etwa Polyester, Nylon und Polypropylen, zusätzliche antimikrobielle Mittel
sowie Stabilisatoren. Die Zusatzstoffe wurde in Mengen zugegeben,
die ausreichten, um die gewünschte
Wirkung im Endprodukt zu erzielen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
basiert der Haftklebstoff auf mindestens einem Poly(meth)acrylat
(z.B. handelt es sich um einen (Meth)acryl-Haftklebstoff). Poly(meth)acryl-Haftklebstoffe
leiten sich vorzugsweise, zum Beispiel, von mindestens einem Alkyl(meth)acrylatestermonomer
wie beispielsweise Isooctylacrylat, Isononylacrylat, 2-Methylbutylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat und n-Butylacrylat ab; sowie wahlweise von mindestens
einer Comonomer-Komponente wie beispielsweise (Meth)Acrylsäure, Vinylacetat,
N-Vinylpyrrolidon,
(Meth)acrylamid, einem Vinylester, einem Fumarat, einem Styrolmakromer
oder Kombinationen daraus. Vorzugsweise leitet sich das Poly(meth)acryl-Haftklebstoff-Polymer
zu einem Anteil, der zwischen 0 und 20 Gewichtsprozent liegt, aus
Acrylsäure
ab, und zu einem Anteil, der zwischen 100 und 80 Gewichtsprozent
liegt, aus mindestens einer Isooctylacrylat-, 2-Ethylhexylacrylat- oder n-Butylacrylatzusammensetzung, wobei
vorzugsweise Isooctylacrylat zum Einsatz kommt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung leitet sich das Haftklebstoff (PSA)-Polymer
zu einem Anteil, der zwischen 2 und 10 Gewichtsprozent liegt, aus
Acrylsäure
ab, und zu einem Anteil, der zwischen 90 und 98 Gewichtsprozent
liegt, aus mindestens einer Isooctylacrylat-, 2-Ethylhexylacrylat- oder n-Butylacrylatzusammensetzung.
In einer spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung leitet sich das PSA-Polymer zu einem
Anteil, der zwischen 2 Gewichtsprozent und 10 Gewichtsprozent liegt,
aus Acrylsäure
ab, und zu einem Anteil, der zwischen 90 Gewichtsprozent und 98
Gewichtsprozent liegt, aus Isooctylacrylat, sowie zu einem Anteil,
der zwischen 2 Gewichtsprozent und 6 Gewichtsprozent liegt, aus
Styrolmakromer. In einer gesonderten bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Klebstoffpolymer 85 bis 98 Isooctylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
oder n-Butylacrylat
oder eine Kombination daraus und 2 bis 15 eines N-Vinyllactams wie
etwa N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam oder
Pyrrolidonethylacrylat. Vorzugsweise umfasst das PSA-polymer 90
bis 98 Isooctylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat oder n-Butylacrylat oder
eine Kombination daraus und 2 bis 10 eines N-Vinyllactams wie etwa
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam
oder Pyrrolidonethylacrylat. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung leitet sich das PSA-Polymer zu einem Anteil,
der zwischen 35 und 55 Gewichtsprozent liegt, aus Acrylsäure ab,
und zu einem Anteil, der zwischen 35 und 55 Gewichtsprozent liegt,
aus mindestens einer der Verbindungen Isooctylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
oder n-Butylacrylat sowie zu einem Anteil, der zwischen 2 und 10
Gewichtsprozent liegt, aus mindestens einer der Verbindungen N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylcaprolactam und Pyrrolidonethylacrylat.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kommt eine Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, zum Einsatz, welche zu
einem einsatzfähigen klebenden
Kompositstoff führt,
der für
eine gute Haftung auf nassen Oberflächen sorgt. Die Haftung auf
nassen Oberflächen
ist insbesondere im Bereich der medizinischen Anwendungen von Bedeutung,
besonders für Wundverbände und
chirurgische Inzisionsfolien. Diese Anwendungen stellen äußerst hohe
Anforderungen an die Haftung des klebenden Kompositstoffs, da sich
an der Wundstelle, oder auch aufgrund des chirurgischen Eingriffs, überschüssige Flüssigkeit
ansammeln kann. Hinzu kommt, dass die Verwendung derartiger klebender
Kompositstoffe in bestimmten heißen und feuchten Umgebungen
aufgrund des Vorhandenseins von Flüssigkeit eine spezifische Herausforderung
hinsichtlich des Haftverhaltens darstellt. PSA, die an nassen oder feuchten
Oberflächen,
insbesondere an nasser Haut, haften, werden als "feuchtigkeitsbeständige" Klebstoffe bezeichnet.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine Klebstoffzusammensetzung,
die das Produkt der lösemittelfreien
Polymerisation folgender Stoffe umfasst
- (a)
30 bis 70 Gewichtsteile eines (Meth)acrylatester-Monomers, wobei das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn
es in homopolymerisierter Form vorliegt, eine Tg von weniger als
ungefähr
10 °C aufweist;
- (b) 70 bis 30 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren, ethylenisch
ungesättigten
Comomomers; und
- (c) 10 bis 100 Teile, bezogen auf 100 Teile der Summe der Bestandteile
(a) + (b), eines nichtreaktiven Weichmachers,
wobei der
Haftklebstoff an der Oberfläche
von nassen Substraten haftet. Dieser Klebstoff ist in WO 00/56828 beschrieben.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei der Klebstoffzusammensetzung um einen Haftklebstoff, der Folgendes
umfasst:
- (a) einen Acrylat-Haftklebstoff, der
Folgendes umfasst:
(i) mindestens einen copolymerisierten,
monoethylenisch ungesättigten
(Meth)acrylsäureester,
der eine Alkylgruppe mit mindestens, im Durchschnitt, 4 Kohlenstoffatomen
umfasst und der, wenn er in homopolymerisierter Form vorliegt, vorzugsweise
eine Glasübergangstemperatur
von weniger als 10 °C
aufweist; und
(ii) mindestens ein copolymerisiertes, monoethylenisch
ungesättigtes,
verstärkend
wirkendes Monomer, welches, wenn es in homopolymerisierter Form
vorliegt, vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 10 °C
aufweist; und
- (b) einen filmbildenden Bestandteil, welcher Folgendes umfasst:
(i)
mindestens einen copolymerisierten, monoethylenisch ungesättigten
(Meth)acrylsäureester,
der eine Alkylgruppe mit mindestens, im Durchschnitt, 4 Kohlenstoffatomen
umfasst; und
(ii) mindestens ein copolymerisiertes, ethylenisch
ungesättigtes,
hydrophiles, saures Monomer.
-
Dieser
Klebstoff ist in WO 00/78885 beschrieben.
-
Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen Heißschmelzklebstoffe, die derart
formuliert sind, dass sie bei der Entfernung von der Haut nur zu
einem geringen Trauma führen.
Mit dem größten Vorzug
können
die klebenden Kompositstoffe, die mittels der Verfahren der vorliegenden Erfindung
gebildet wurde, von der Haut entfernt werden, ohne dass diese eine
sichtbare Beschädigung
erfährt. Diese
Ausführungsform
ist besonders nützlich,
wenn der klebende Kompositstoff bei älteren Patienten oder solchen,
deren Haut äußerst empfindlich
oder fragil ist, zum Einsatz kommt. Hinzu kommt, dass Klebstoffe
mit geringer Traumawirkung auch ohne Schwierigkeiten von Tuchstoffen
entfernt werden können,
ohne dabei Klebstoffrückstände auf
dem Tuch zu hinterlassen, was von besonderem Nutzen ist, wenn OP-Tücher gewaschen
und wiederverwendet werden. Die Rückstandsbildung wird bewertet,
indem ein klebender Verbundstoff zunächst auf ein Stofftuch aufgebracht
wird, woraufhin durch 6-faches Überrollen
mit einer 4,5-Pound(2,04 kg)-Walze Druck ausgeübt und der klebende Verbundstoff
8 Stunden lang auf dem Stofftuch gelassen wird. Anschließend wird
der klebende Verbundstoff entfernt und das Stofftuch visuell auf
Rückstände untersucht. Vorzugsweise
zeigt das Stofftuch keinerlei sichtbare Klebstoffrückstände.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Klebstoffzusammensetzung mit geringer
Traumawirkung handelt es sich um eine faserverstärkte Klebstoffzusammensetzung,
welche eine Haftklebstoffmatrix und ein faseriges, verstärkendes
Material umfasst, wobei sich letzteres in der Haftklebstoffmatrix
befindet. Diese faserverstärkte Klebstoffzusammensetzung
sorgt für
eine Trennfestigkeit, die gegenüber
dem Haftklebstoff allein verbessert ist, wobei die Klebrigkeit des
Haftklebstoffs indes nicht wesentlich verringert wird. Das besonders
Format dieser Klebstoffzusammensetzung sorgt dafür, dass der klebende Verbundstoff
durch einfaches Ziehen vollständig
entfernt werden kann. Somit kann der klebende Verbundstoff auf einfache
Weise durch Ziehen und Dehnen desselben, vorzugsweise mit einer
Geschwindigkeit von 30 cm/Minute, entfernt werden, wobei der Winkel
nicht größer als
45 ° sein
sollte. Die Ausführungsformen,
die zum Entfernen durch Abziehen bestimmt sind, umfassen vorzugsweise
eine stark und problemlos dehnbare Trägerschicht. Dieser Entfernungsvorgang
führt zu
einem Ablösen
des klebenden Verbundstoffs von dem Substrat, wobei die Oberfläche des
Substrats nicht in nennenswerter Weise beschädigt wird und wobei keine nennenswerten
Rückstände hinterlassen
zurückbleiben.
-
Die
Fasern des verstärkenden
Materials werden vorzugsweise in situ aus einem Polymer gebildet.
Somit wird die Heißschmelzklebstoff-Zusammensetzung,
bevor sie auf das Substrat aufgebracht wird, mit einem halbkristallinen
Polymer, welches darin verteilt ist, versehen. Das verstärkende Material
ist vorzugsweise nicht mit der Klebstoffzusammensetzung mischbar,
sodass es im Wesentlichen gleichförmig in dem Haftklebstoff dispergiert
sein kann. Vorzugsweise liegt das verstärkende Material in Form von
im Wesentlichen kugelförmigen
Partikeln mit einem durchschnittlichen Durchmesser von weniger als
20 Mikrometern vor. Wahlweise kann das verstärkende Material als ein Bestandteil
der Klebstoffzusammensetzung bereitgestellt werden, oder es kann
als ein gesonderter Bestandteil zusammen mit den anderen Bestandteilen
des Klebstoffs, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, zum Zeitpunkt
des Mischens im Heißschmelzmischgerät hinzugefügt werden.
-
Während des
Aufbringens des Klebstoffs, der zur Schmelzbeschichtung geeignet
ist, wird die Mischung einer dehnenden Scherkraft ausgesetzt. Die
erhaltene Klebstoffbeschichtung enthält das verstärkende Material,
welches in dem Klebstoff im wesentlichen in Form von kontinuierlichen
Fasern vorliegt.
-
Bevorzugte
Klebstoffzusammensetzungen zur Herstellung Klebstoffen, die durch
Abziehen entfernt werden können,
werden gemäß der Offenbarung
der US-Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 2002-0164446-A1 hergestellt.
-
Klebstoffzusammensetzungen,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet sind, werden vorzugsweise in einer
schmelzverarbeitbaren Verpackung bereitgestellt, damit die Zusammensetzung
in den Verarbeitungsschritten einfach gehandhabt werden kann. Weiterhin
wird der Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, wenn
er nicht unverzüglich
aufgebracht wird, um einen klebenden Verbundstoff zu bilden, ebenfalls
vorzugsweise in einer schmelzverarbeitbaren Verpackung verpackt,
damit er bei den nachfolgenden Schmelzbeschichtungsvorgängen einfach
gehandhabt werden kann.
-
Das
schmelzverarbeitbare Verpackungsmaterial besteht aus einem Material,
welches, wenn es mit dem Klebstoff kombiniert wird, die angestrebten
Klebeeigenschaften des letzteren nicht in nennenswerter Weise negativ
beeinflusst. Ein Klebstoff, der aus einer Mischung des Klebstoffs
und des Verpackungsmaterials durch Schmelzbeschichtung hergestellt
wurde, kann Klebeeigenschaften aufweisen, die gegenüber einem Klebstoff,
der unter alleinigem Einsatz von Klebstoff durch Schmelzbeschichtung
hergestellt wurde, verbessert sind. Das Verpackungsmaterial schmilzt
vorzugsweise bei der Verarbeitungstemperatur des Klebstoffs (d.h. bei
der Temperatur, bei welcher der Klebstoff fließt) oder darunter. Das Verpackungsmaterial
hat vorzugsweise einen Schmelzpunkt von 200 °C oder weniger, vorzugsweise
von 170 °C
oder weniger. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Schmelzpunkt
im Bereich von 90 °C
bis 150 °C.
Bei dem Verpackungsmaterial kann es sich um eine flexibel thermoplastische
Polymerfolie handeln. Das Verpackungsmaterial wird vorzugsweise aus
Ethylen-Vinylacetat,
Ethylen-Acrylsäure,
Polypropylen, Polyethylen, Polybutadien oder Ionomerfolien gewählt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Verpackungsmaterial um eine Folie aus Ethylen-Acrylsäure oder
Ethylen-Vinylacetat.
-
Die
Menge an Verpackungsmaterial hängt
von der Art der Materials und den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes
ab. Die Menge an Verpackungsmaterial liegt typischerweise im Bereich
zwischen 0,5 Prozent und 20 Prozent des Gesamtgewichts der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
und des Verpackungsmaterials. Vorzugsweise
macht das Verpackungsmaterial zwischen 2
Gewichtsprozent und 15 Gewichtsprozent aus und insbesondere zwischen
3 Prozent und 5 Prozent. Derartige Verpackungsmaterialien können Weichmacher,
Stabilisatoren, Farbstoffe, Duftstoffe, Füllstoff, Gleitmittel, Antiblockmittel,
Flammschutzmittel, Antistatika, mikrowellenempfindliche Stoffe,
wärmeleitende
Partikel, elektrisch leitende Partikel und/oder andere Materialien
enthalten, um die Flexibilität,
die Handhabbarkeit, die Sichtbarkeit oder andere zweckmäßige Eigenschaften
der Folie zu verstärken,
unter der Voraussetzung, dass sie die gewünschten Eigenschaften des Klebstoffs
nicht beeinträchtigen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann es erstrebenswert sein, einen Schritt durchzuführen, bei
welchem die Bestandteile der Klebstoffvorläuferzusammensetzung innerhalb
der Verpackung polymerisiert werden, bevor der Misch- oder Beschichtungsvorgang
im Heißschmelzverfahren
erfolgt. In diesen Ausführungsformen
sollte das Verpackungsmaterial für
die angewendeten Polymerisationsverfahren geeignet sein. Bei der Photopolymerisation
ist es beispielsweise unumgänglich,
ein Folienmaterial zu verwenden, dass bei den Wellenlängen, die
erforderlich sind, um die Polymerisation zu bewirken, hinreichend
durchlässig
für ultraviolette Strahlung
sind.
-
Die
thermische Polymerisation der Klebstoffvorläuferzusammensetzung kann bewirkt
werden, indem die verpackte Zusammensetzung bei Temperaturen zwischen
40 °C und
100 °C in
ein Wärmetauschermedium eingetaucht
wird, und zwar ausreichend lange, um die Zusammensetzung zu polymerisieren.
Bei dem Wärmetauschermedium
kann es sich um ein aktiv zugeleitendes oder eingeblasenes Gas oder
um eine Flüssigkeit wie
etwa Wasser, perfluorierte Flüssigkeiten,
Glycerin oder Propylenglykol handeln. Die Wärme, die für die thermische Polymerisation
benötigt
wird, kann auch durch eine Metallplatte, beheizte Metallwalzen oder
Mikrowellenenergie bereitgestellt werden.
-
Die
polymerisierten Klebstoffe können
dazu verwendet werden, einen thermoplastischen oder duroplastischen
Heißschmelzklebstoff,
der zum Beschichtung geeignet ist, herzustellen, und zwar indem
der Klebstoff und sein Verpackungsmaterial ein einen Behälter gegeben
werden, in welchem der Klebstoff und sein Verpackungsmaterial geschmolzen
werden.
-
Unter "homogenem Mischen" ist zu verstehen,
dass die Zusammensetzung über
die gesamte Klebstoffmatrix hinweg eine einheitliche Konzentration
an Iod und Iodid erreicht hat. Kennzeichnenderweise hat der bevorzugte
aufgebrachte Klebstoff eine einheitliche Farbe, wenn er in gleichförmiger Dicke
auf eine Trägerschicht
oder einen Liner aufgebracht wird, sodass bei einer visuellen Untersuchung
ohne Vergrößerungsmaßnahmen
keinerlei Farbschwankungen auszumachen sind.
-
Bei
dem Heißschmelzmischgerät handelt
es sich um eine beliebige geeignete Vorrichtung, welche in dem gewünschten
Temperaturbereich für
ein konstantes Mischen der I2/I-Zusammensetzung,
des Iod/Iodid-Komplexierungsmittels
und der Klebstoffzusammensetzung sorgt. Wenn der Iod/Iodid-haltige
Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, für eine Zwischenlagerung
hergestellt wird, wobei das Aufbringen auf ein Substrat später erfolgt,
handelt es sich bei dem Heißschmelzmischgerät vorzugsweise
um einen Großschmelzbehälter oder
um eine Vorrichtung, in welcher der Schmelzvorgang nach Bedarf ausgelöst werden kann,
wobei diese Geräte
jeweils mit einer Mischvorrichtung versehen sind. Zu den Schmelzmischvorrichtungen
gehören
solche, die für
ein dispergierendes Mischen, ein verteilendes Mischen oder eine
Kombination aus dispergierendem und verteilendem Mischen sorgen.
Zum Schmelzmischen können
sowohl chargenweise als auch kontinuierliche Verfahren angewendet
werden. Zu den Beispielen für
chargenweise Verfahren gehören diejenigen,
bei denen ein BRABENDER (z.B. ein BRABENDER PREP CENTER, im Handel
erhältlich
bei C.W. Brabender Instruments, Inc.; South Hackensack, NJ) oder
ein interne Mischwalzwerk von BANBURY (z.B. die Vorrichtung, die
bei Farrel Co.; Ansonia, CT erhältlich
ist) zum Einsatz kommen. Nach dem Mischen der Charge kann die hergestellte
Mischung unverzüglich
gekühlt
und, für
eine spätere
Verarbeitung, unterhalb der Schmelztemperatur der Mischung gelagert
werden. Für
den Fall, dass die die Iod/Iodid-haltige Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, unverzüglich
auf ein Substrat aufgebracht werden soll, handelt es sich bei dem
Heißschmelzmischgerät vorzugsweise
um einen beheizt Extruder (wobei vorzugsweise ein kontinuierliches
Extrusionsverfahren angewendet wird) oder um eine Heißschmelzklebstoffpistole
mit Handführung. Zu
den Beispielen für
kontinuierliche Verfahren des Schmelzmischens gehören die
Einzelschneckenextrusion, die Doppelschneckenextrusion, die Scheibenextrusion,
die Einzelschneckenkolbenextrusion und die Einzelschneckenextrusion
mit Stiftzylinder. Die kontinuierlichen Verfahren können den
Einsatz von verteilende Elementen wie etwa Hohlraumübertragungsmischgeräten (z.B.
CTM, im Handel erhältlich
bei RAPRA Technology, Ltd.; Shrewsbury, England) und Stiftmischelementen,
statischen Mischelementen oder dispergierenden Mischelementen (im
Handel erhältlich,
z.B. bei MADDOCK mixing elements oder bei SAXTON mixing elements,
wie in "Mixing in
Single-Screw Extruders," Mixing
in Polymer Processing, herausgegeben von Chris Rauwendaal beschrieben
ist, oder bei Marcel Dekker elements oder SAXTON mixing elements
wie in "Mixing in
Single-Screw Extruders," Mixing
in Polymer Processing, herausgegeben von Chris Rauwendaal (Marcel Dekker
Inc.: New York (1991), Seiten 129, 176–177 und 185–186) beschrieben
ist.
-
Wenn
der Iod/Iodid-haltige Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung geeignet
ist, für
eine Zwischenlagerung hergestellt wird, wobei das Aufbringen auf
ein Substrat später
erfolgt, wird der Klebstoff vorzugsweise in einem schmelzverarbeitbaren
Verpackungsmaterial gemäß der obigen
Beschreibung verpackt.
-
Der
Klebstoff, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, kann dazu verwendet
werden, einen Bogen aus klebendem Verbundschichtstoff herzustellen,
indem der Klebstoff auf das Schichtmaterial oder ein anderes geeignetes
Substrat aufgebracht wird. Das Schichtmaterial wird vorzugsweise
aus einer bandförmigen
Trägerschicht
oder einem Trennliner gewählt.
Wenn ein Vernetzungsmittel zugesetzt wird, kann der aufgebrachte Klebstoff
anschließend
einer ausreichenden Dosis an UV-Strahlung oder ionisierender Strahlung
ausgesetzt werden, um die Vernetzung zu bewirken. Die Vernetzung
wird vorzugsweise nach dem Beschichten ausgelöst.
-
Vorzugsweise
wird der klebende Verbundstoff mittels eines kontinuierlichen Herstellungsverfahrens gebildet;
dies schließt
die Heißschmelzbeschichtung,
das Ziehen und das Extrudieren ein; wobei die Klebstoffzusammensetzung
aus einer Vorrichtung, die eine dehnende Scherkraft ausübt (z.B.
einer Ziehdüse,
einer Foliendüse
oder einer Kreiselstabdüse)
austritt und die gezogenen Klebstoffzusammensetzung anschließend mit einer
sich bewegenden Bahn (z.B. aus Kunststoff) oder mit einem anderen
geeigneten Substrat in Kontakt gebracht wird. Bei einem verwandten
kontinuierlichen Formgebungsverfahren wird die Klebstoffzusammensetzung
mit einem Trägerschichtmaterial
aus einer Foliendüse
co-extrudiert und das Schichtstoffprodukt abgekühlt, um ein Klebeband zu bilden.
Bei weiteren kontinuierlichen Formgebungsverfahren wird die Klebstoffzusammensetzung
direkt mit einer Bahn, die sich schnell bewegt, oder einem anderen
geeigneten vorgeformten Substrat in Kontakt gebracht. Bei Anwendung
dieses Verfahrens wird die Klebstoffzusammensetzung auf die vorgeformte,
sich bewegende Bahn aufgebracht, und zwar unter Verwendung einer
Düse mit
verstellbaren Düsenlippen,
wie etwa einer Kreiselstabdüse.
Der aufgebrachte Heißschmelzklebstoff
kann wahlweise nach dem Beschichten gekühlt werden. Zum Beispiel kann
die Temperatur durch Abschrecken der Klebstoffzusammensetzung unter
Anwendung entweder direkter Verfahren (z.B. Kühlwalzen oder Wasserbäder) oder
indirekter Verfahren (z.B. Aufblasen von Luft oder Gas) abgesenkt
werden.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Band, ein Wundverband oder ein klebender
Verbundstoff wie etwa eine chirurgische Inzisionsfolien gebildet,
wobei eine geeignete Trägerschicht
als Substrat dient Zu den typischen Trägerschichten für Bänder gehören Zellulosestoffe
wie etwa Papier und Krepppapier sowie Textilstoffe (einschließlich sowohl
der Webstoffe und der Vliesstoffe); Folien, die etwa aus biaxial
gestrecktem Polyester, Polyvinylchlorid, Polyurethan, elastomerartigen
Polyestern, biaxial und monoaxial gestrecktem Polypropylen und Nylon
bestehen können;
Schaumstoffe wie etwa Polyethylenschäume und Acrylschäume; und Metallfolien
wie etwa Aluminiumfolie. Vorzugsweise werden Inzisionsfolien aus
durchsichtigen oder durchscheinenden Polymerstoffen gebildet. Die
Stoffe ermöglichen
vorzugsweise ein Verdampfen von Feuchtigkeit durch die Folie hindurch,
für den
Fall länger
andauernder chirurgischer Eingriffe. Zu den Materialien, die für Inzisionsfolien
besonders geeignet sind, gehören
Polyolefine wie etwa Polyethylen niedriger Dichte und insbesondere
Metallocen-Polyethylene
wie etwa Engage-Polyethylene, die im Handel bei Dow Chemical erhältlich sind,
Polyurethane wie etwa Polyester- oder Polyetherpolyurethane (z.B. "EstaneTM thermoplastic
polyurethane", im
Handel erhältlich
bei B.F. Goodrich, Cleveland Ohio), Polyester wie etwa Polyetherpolyester
(z.B. "HytrelTM polyester elastomer", im Handel erhältlich bei DuPont Co., Wilmington,
Del.), und Polyamide wie etwa Polyetherpolyamide (z.B., "PebaxTM Resins", im Handel erhältlich bei
Elf Atochem, North America, Inc., Philadelphia, Pa.). Bei Produkten,
die ohne Liner auf einer eigenen Oberfläche aufgewickelt werden, wie
dies etwa bei Bandprodukten der Fall ist, werden die Trägerschichten üblicherweise
auf der rückwärtigen Seite
mit einer Trennbeschichtung wie etwa Silikon behandelt, und sie
können
vor der Schmelzbeschichtung dahingehend behandelt werden, dass die
Haftung des Klebstoffs auf der Trägerschicht verbessert wird.
Zu den Behandlungsverfahren, die zweckmäßigerweise zur Verbesserung
der Haftung des Klebstoffs auf der Trägerschicht angewendet werden
können,
gehören
die chemische Grundierung und die Corona-Behandlung.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Transferklebeband gebildet, wobei das Substrat
ein Trennliner ist. Der Trennliner kann auf einer oder auf beiden
Seiten mit einer Trennbeschichtung versehen sein, und das Transferklebeband
wird bei Anwendung durch den Verbraucher von dem Substrat entfernt.
Der Trennliner kann aus einer Vielzahl von Materialien wie etwa
Papier, kunststoffbeschichtetes Papier, Kunststofffolie, Webstoff,
Vliesstoff oder Strickstoffen sowie aus Folien-Textil-Schichtstoffen
hergestellt sein. Der Liner kann hydrophil sein, damit er Flüssigkeit
aufnehmen kann, oder er kann hydrophob und ohne Absorptionsvermögen sein.
Zu den bevorzugten Trennlinermaterialien, insbesondere wenn die
vorliegende Erfindung in Form einer Inzisionsfolie ausgeführt wird,
gehören
durchsichtige Polymerliner, die es dem klinischen Personal ermöglichen,
durch das Material hindurch den Patienten zu sehen und auf diese
Weise die Folie mit Präzision
auf einen Patienten zu kleben. Zu den bevorzugten durchsichtigen
Polymerlinern gehören
Polyolefine wie etwa Polyethylen und Polypropylen oder Polyesterliner
ebenso wie Schichtstoffe wie etwa polyolefinbeschichteter Polyester.
Bei Produkten, die dazu bestimmt sind, gamma-sterilisiert zu werden,
wird die Verwendung von eines Liners aus Papier, Polyethylen, Polyester
oder polyethylenbeschichtetem Polyester bevorzugt.
-
In
spezifischen Ausführungsformen
werden die Klebstoffzusammensetzungen, die mittels des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung erhalten werden können, in Verbandsmaterial eingesetzt,
zu welchem beispielsweise Gazestücke
gehören,
und dienen als Erste-Hilfe-Verbandsmaterial
(d.h. als Wundverbände
oder Verbände
für die
Chirurgie). Sie können
weiterhin in einem breiten Spektrum an anderen medizinischen Gegenständen wie
etwa in medizinischen Bändern,
Sportbändern,
chirurgischen Abdeckmitteln oder in Bändern oder Streifen verwendet
werden, die zum Ankleben medizinischer Vorrichtungen wie etwa Sensoren,
Elektroden (wie beispielsweise in der US-Patentschrift Nr. 5,215,087
und in der US-Patentschrift Nr. 6,171,985 offenbart wird), oder
Stomavorrichtungen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der klebende Verbundstoff eine chirurgische Inzisionsfolie.
Chirurgische Inzisionsfolien, in deren Klebstoff ein antimikrobieller
Wirkstoff enthalten ist, sind im Allgemeinen in den US-Patentschriften
Nr. 4,310,509; 4,323,557; und 5,979,450 beschrieben.
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden Punkte zusammengefasst.
- 1. Verfahren zur Herstellung eines Iod/Iodid-Komplex
enthaltenden, zur Schmelzbeschichtung geeigneten Klebstoffs, umfassend:
a)
das Beimischen von Iod zu einer Iod lösenden Flüssigkeit, sodass eine Iodzusammensetzung
gebildet wird,
b) das Beimischen eines Iodidsalzes zu einer
Iodid lösenden
Flüssigkeit,
sodass eine Iodidzusammensetzung gebildet wird.
c) das Bereitstellen
einer Klebstoffvorläuferzusammensetzung;
das Mischen der oben genannten Iodzusammensetzung, der Iodidzusammensetzung
und der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
in einem Heißschmelzmischgerät, sodass
eine Mischung gebildet wird, wobei die Mischung ein Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
enthält,
der Mischvorgang bei einer Temperatur von 130 °C bis 200 °C und unter ausreichendem Mischen
durchgeführt
wird, sodass ein Iod/Iodid-Komplex
enthaltender, zur Schmelzbeschichtung geeigneter Klebstoff gebildet
wird.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod und das Iodidsalz vor
dem Mischen mit der Klebstoffvorläuferzusammensetzung in der
lösenden
Flüssigkeit
gelöst
werden.
- 3. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod und das Iodidsalz in
einer einzigen Zusammensetzung gemischt werden.
- 4. Verfahren nach Punkt 3, wobei es sich bei der lösenden Flüssigkeit
für das
Iod und das Iodid um eine Mischung aus Flüssigkeiten handelt.
- 5. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit und die Iodidsalz
lösende
Flüssigkeit
identisch sind.
- 6. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit und die Iodid lösende Flüssigkeit
aus einer Gruppe gewählt
sind, die aus Wasser und einem nichtreaktiven organischen Lösemittel
besteht.
- 7. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit ein organisches Lösemittel
mit funktionellen Hydroxygruppen umfasst und es sich bei der Iodid
lösenden
Flüssigkeit
um Wasser handelt.
- 8. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit und die Iodid lösende Flüssigkeit
aus einer Gruppe gewählt
sind, die aus flüchtigen
organischen Lösemitteln
und Mischungen aus diesen besteht.
- 9. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit und die Iodid lösende Flüssigkeit
aus einer Gruppe gewählt
sind, die aus polymerisierbaren organischen Lösemitteln und Mischungen aus
diesen besteht.
- 10. Verfahren nach Punkt 1, wobei die Iod lösende Flüssigkeit und die Iodid lösende Flüssigkeit
aus einer Gruppe gewählt
sind, die aus Flüssigkeiten,
welche nicht als Komplexierungsmittel für das Iod/Iodid wirken, besteht.
- 11. Verfahren nach Punkt 3, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
in der Iodlösung
oder in der Iodidlösung
bereitgestellt wird.
- 12. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
als funktionelle Gruppe an einem Klebstoffpolymer der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
bereitgestellt wird.
- 13. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
als gesonderter Inhaltsstoff in der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
bereitgestellt wird.
- 14. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
der Iodlösung,
der Iodidlösung
oder der Klebstoffvorläuferzusammensetzung
als gesonderter Inhaltsstoff zum Zeitpunkt des Kombinierens im Heißschmelzmischgerät zugesetzt
wird.
- 15. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
eine Verbindung umfasst, die dazu befähigt ist, Iodophore zu bilden,
wobei die Verbindung aus der Gruppe gewählt ist, die aus Verbindungen, welche
mehrere funktionelle Hydroxylgruppen enthalten, Verbindungen, die
funktionelle Lactamgruppen enthalten, Verbindungen die funktionelle
Amidgruppen enthalten, Verbindungen, die funktionelle Aminoxidgruppen enthalten,
und Verbindungen, die funktionelle Polyethergruppen enthalten, besteht.
- 16. Verfahren nach Punkt 1, wobei das Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
eine Verbindung umfasst, die dazu befähigt ist, Iodophore zu bilden,
wobei die Verbindung aus der Gruppe gewählt ist, die aus N-Vinylpyrrolidonresten,
N-Vinylcaprolactamresten, Pyrrolidonethylacrylatresten, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylcaprolactam, n-Octylpyrrolidonglycerin, Propylenglykol;
2-Methyl-1,3-propandiol Phenoxypolyethylenglykol, 3-Methoxyethylbutanol;
2-Phenoxyethanol; und Polyethylenglykol, N-n-Butylbenzolsulfonamid, Tetraethylenglykol-di-2-ethylhexanoat, PEG400-di-2-ethylhexanoat,
PEG400-monolaurat
und PEG400-monooleat besteht.
- 17. Verfahren nach Punkt 1, wobei es sich bei der Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, um einen feuchtigkeitsbeständigen Klebstoff
handelt.
- 18. Verfahren nach Punkt 17, wobei der zur Schmelzbeschichtung
geeignete Klebstoff das Produkt einer lösemittelfreien Polymerisation
folgender Stoffe umfasst:
a) 30 bis 70 Gewichtsteile eines
(Meth)acrylatester-Monomers, wobei das (Meth)acrylatester-Monomer, wenn
es in homopolymerisierter Form vorliegt, eine Tg von weniger als
ungefähr
10 °C aufweist;
b)
70 bis 30 Gewichtsteile eines hydrophilen, sauren, ethylenisch ungesättigten
Comomomers; und
c) 10 bis 100 Teile, bezogen auf 100 Teile
der Summe der Bestandteile (a) + (b), eines nichtreaktiven Weichmachers,
wobei
der Haftklebstoff an der Oberfläche
von nassen Substraten haftet.
- 19. Verfahren nach Punkt 1, wobei es sich bei der Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, um einen Haftklebstoff
handelt.
- 20. Verfahren nach Punkt 18, wobei es sich bei der Klebstoffzusammensetzung
um einen Acrylat-Haftklebstoff
handelt, der Folgendes umfasst:
a) einen Acrylat-Haftklebstoff,
der Folgendes umfasst
(i) mindestens einen copolymerisierten,
monoethylenisch ungesättigten
(Meth)acrylsäureester,
der eine Alkylgruppe mit mindestens, im Durchschnitt, 4 Kohlenstoffatomen
umfasst und der, wenn er in homopolymerisierter Form vorliegt, eine
Glasübergangstemperatur
von weniger als 10 °C
aufweist; und
(ii) mindestens ein copolymerisiertes, monoethylenisch
ungesättigtes,
verstärkend
wirkendes Monomer, welches, wenn es in homopolymerisierter Form
vorliegt, eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 10 °C
aufweist; und
b) einen filmbildenden Bestandteil, welcher Folgendes
umfasst:
(i) mindestens einen copolymerisierten, monoethylenisch
ungesättigten (Meth)acrylsäureester,
der eine Alkylgruppe mit mindestens, im Durchschnitt, 4 Kohlenstoffatomen
umfasst; und
(ii) mindestens ein copolymerisiertes, ethylenisch
ungesättigtes,
hydrophiles, saures Monomer.
- 21. Verfahren nach Punkt 1, wobei es sich bei der Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, um eine Klebstoffzusammensetzung
mit geringer Traumawirkung handelt.
- 22. Verfahren nach Punkt 21, wobei es sich bei der Klebstoffzusammensetzung,
die zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, um eine faserverstärkte Klebstoffzusammensetzung
handelt, welche eine Haftklebstoffmatrix und ein faseriges, verstärkendes
Material umfasst, wobei sich letzteres in der Haftklebstoffmatrix
befindet.
- 23. Verfahren zur Herstellung eines Iod/Iodid-Komplexhaltigen
Klebstoffs, der zur Schmelzbeschichtung geeignet ist, welches Folgendes
umfasst:
a) das Beimischen von Iod zu einer Iod lösenden Flüssigkeit,
sodass eine Iodzusammensetzung gebildet wird, und
b) das Bereitstellen
einer Klebstoffvorläuferzusammensetzung;
wobei
die oben genannte Iodzusammensetzung und die Klebstoffvorläuferzusammensetzung
in einem Heißschmelzmischgerät gemischt
werden, sodass eine Mischung gebildet wird, wobei die Mischung ein Iod/Iodid-Komplexierungsmittel
und ein iodreduzierendes Mittel enthält, und wobei der Mischvorgang
bei einer Temperatur von 130 °C
bis 200 °C
und unter ausreichendem Mischen durchgeführt wird, um einen Iod/Iodid-Komplex
enthaltenden, zur Schmelzbeschichtung geeigneten Klebstoff zu bilden.
- 24. Verfahren nach Punkt 23, wobei das Reduktionsmittel in der
Iod lösenden
Flüssigkeit
bereitgestellt wird.
- 25. Verfahren nach Punkt 23, wobei das Reduktionsmittel in der
Klebstoffvorläuferzusammensetzung
bereitgestellt wird.
- 26. Verfahren nach Punkt 23, wobei das Reduktionsmittel dem
Heißschmelzmischgerät als gesonderter
Bestandteil zugeführt
wird.
- 27. Verfahren nach Punkt 23, wobei das Reduktionsmittel aus
der Gruppe gewählt
ist, die aus Thiosulfatsalzen und Hydrogensulfitsalzen besteht.
- 28. Verfahren nach Punkt 1, welches darüber hinaus einen Schritt umfasst,
bei welchem der Iod/Iodid enthaltende, zur Schmelzbeschichtung geeignete
Klebstoff für
eine Beschichtung zu einem späteren
Zeitpunkt verpackt wird.
- 29. Verfahren nach Punkt 28, welches darüber hinaus einen Schritt umfasst,
bei welchem der Iod/Iodid enthaltende, zur Schmelzbeschichtung geeignete
Klebstoff in einem schmelzverarbeitbaren Verpackungsmaterial verpackt
wird.
- 30. Verfahren nach Punkt 1, welches darüber hinaus einen Schritt umfasst,
bei welchem die Klebstoffzusammensetzung, die zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, auf ein Substrat aufgebracht wird, um einen klebenden
Verbundstoff zu bilden.
- 31. Verfahren nach Punkt 23, welches darüber hinaus einen Schritt umfasst,
bei welchem die Klebstoffzusammensetzung, die zur Schmelzbeschichtung
geeignet ist, auf ein Substrat aufgebracht wird, um einen klebenden
Verbundstoff zu bilden.
- 32. Verfahren nach Punkt 30, wobei das Substrat aus der Gruppe
gewählt
ist, die aus Papier, Krepppapier, Schaumstoff, Metallfolien, Vliesstoffen
und Webstoffen besteht.
- 33. Verfahren nach Punkt 30, wobei es sich bei dem Substrat
um eine Polymerfolie handelt.
- 34. Verfahren nach Punkt 33, wobei die Folie aus der Gruppe
gewählt
ist, die aus biaxial gestrecktem Polyester, Polyvinylchlorid, Polyurethan,
elastomerartigen Polyestern, biaxial und monoaxial gestrecktem Polypropylen
und Nylon besteht.
- 35. Verfahren nach Punkt 34, wobei die Folie aus der Gruppe
gewählt
ist, die Metallocen-Polyethylenen, Polyesterpolyurethanen, Polyetherpolyurethanen,
Polyetherpolyestern und Polyetherpolyamiden besteht.
- 36. Verfahren nach Punkt 30, wobei es sich bei dem klebenden
Verbundstoff um eine chirurgische Inzisionsfolie handelt.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkend wirkenden
Beispiele weiter erläutert.
-
-
-
Beispiele 1 bis 4
-
Es
wurden Klebstoffzusammensetzungen hergestellt, die 5 verhältnismäßig hohe
Gehalte an AA bei unterschiedlichen Gehalten an Glykol und Povidoniod
(PVPI) aufwiesen. Zunächst
wurden die Klebstoffmonomere and der Glykol-Weichmacher in Beuteln
aus Ethylen-Vinylacetat
(EVA) verpackt, wie in dem US-10
amerikanischen Patent Nr. 5,804,610 beschrieben ist, und zwar mit
einer Zusammensetzung 33/33/33 AA/2EHA/PPEG. Der Inhalt der Beutel
wurde polymerisiert, indem diese 10 Minuten lang UV-A- Strahlung ausgesetzt
wurden, wobei der Vorgang eingetaucht in Wasser bei einer Temperatur
von 16 °C
ablief und die UV-Intensität
bei 0,0254 cm (1 Inch) gemessen wurde und die Eintauchtiefe 3,5
mW pro cm2 betrug.
-
Die
Bestandteile, PVPI, PPEG und MPEG 55, wurden nacheinander hinzugefügt und gemischt,
wobei die Mengen, die in Tabelle 1 angegeben sind, verwendet wurden
und ein Prep Center Schmelzmischgerät (im Handel erhältlich bei
C.W. Brabender, Hackensack NJ) mit dem 30-Milliliter-Gefäß und zwei
Sigma-Mischklingen bei einer Temperatur von 110 °C zum Einsatz kam. Nach jeder
Zugabe wurde die Klebstoffzusammensetzung ungefähr 10 Minuten lang gemischt,
bevor der nächste
Schritt erfolgte. Die vermischten Klebstoffe wurden aus dem Brabender-Mischgerät entnommen
und bei 154 °C
auf eine 0,0508 (2 Milli-Inch) dicke Trennfläche aus silikonbeschichteter
PET-Folie (im Handel erhältlich
bei C.P. Films, Inc., Martinsville, VA) aufgebracht, wobei eine
Schmelzmisch- und Beschichtungsvorrichtung im Labormaßstab benutzt
wurde. In Vorrichtung erfolgt das Schmelzmischen, indem ein erwärmtes und
geschmolzenes Polymer in einer endlichen Anzahl von Durchgängen einen
statischen Mischbereich wechselseitig durchläuft (60 Durchgänge, wobei
in einem Durchgang der statische Mischbereich zweimal durchlaufen
wird), wodurch ein angemessener Durchmischungsgrad erzielt wird.
Ein Ventil leitet den Stoffstrom derart um, dass er durch eine kleine
Ziehdüse
geleitet wird, um in einen kleiderbügelförmigen Hohlraum zu gelangen,
der ein 5,08 cm (2 Inch) breite 0,0127 cm (0,005 Inch) messende Öffnung aufweist,
welche auf die gleiche Temperatur geheizt ist wie die Schmelzkammern.
Die Klebstoffbeschichtungsdicke betrug 0,0508 bis 0,0762 mm (2 bis
3 Milli-Inch).
-
Nachdem
der Klebstoff auf den Liner aufgebracht wurde, wurde mit dem Daumen
auf die Oberfläche gedrückt, um die
Oberfläche
hinsichtlich der relativen Klebrigkeit zu bewerten und als klebrig
oder nicht klebrig zu beschreiben und um die relative Härte als
steif oder weich zu schreiben. Das Erscheinungsbild des Klebstoffs
wurde auf Gleichförmigkeit
untersucht und als gleichförmig,
weniger gleichförmig
oder nicht gleichförmig beschrieben.
Gleichförmig
bedeutet, dass die Dicke des aufgebrachten Klebstoffs gleichmäßig ist
und dass in dem aufgebrachten Klebstoff keinerlei sichtbare Partikel
oder Stücke
vorhanden sind. Weniger gleichförmig bedeutet,
dass die Dicke des aufgebrachten Klebstoffs gleichmäßig ist,
wobei in dem Klebstoff aber einige kleine Partikel vorhanden sind.
Nicht gleichförmig
bedeutet, dass die Dicke nicht gleichmäßig ist und dass in dem Klebstoff
viele Partikel oder Stücke
vorhanden sind. Die Farbe wurde ebenfalls vermerkt. Die relative
Durchsichtigkeit wurde ebenfalls untersucht und als undurchsichtig,
durchsichtig und sehr durchsichtig beschrieben. Der Ergebnisse der
Bewertung der aufgebrachten Klebstoffe sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
-
-
Beispiele 5 bis 34
-
Es
wurden Klebstoffzusammensetzungen hergestellt, die verhältnismäßig hohe
Gehalte an AA bei unterschiedlichen Gehalten an einer nichtwässrigen
Iod(I2)-Lösung und an einer wässrigen
Natriumiodid (NaI)-Lösung
aufwiesen. Zuerst wurden die sechs Klebstoffpolymere (A–F) gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt, wobei ihre Zusammensetzungen
in Tabelle 2 aufgeführt
sind.
-
-
Elementares
Iod (I2) wurde in vier verschiedenen Flüssigkeiten
gelöst:
TegMeR 804; TegMeR 809, CPH-30N und PPEG, um 18gewichtsprozentige
Lösungen
zu erhalten. Die Lösungen
wurden in Probengefäße aus Glas
gegeben und auf einem Rollgerät über Nacht
in Bewegung gehalten, sodass keine Kristalle mehr vorhanden waren
und die Lösungen
eine dunkelrote Farbe aufwiesen.
-
Natriumiodid(NaI)-Pulver
wurde in entionisiertem Wasser vollständig gelöst, um eine klare, 50gewichtsprozentige
Lösung
zu bilden.
-
Die
Klebstoffpolymere A bis F in der Tabelle 2 wurden jeweils mit 1,2
Gramm der 50prozentigen wässrigen
NaI-Lösung und
mit 2,8 Gramm der 18prozentigen nichtwässrigen I2-Lösung gemischt,
und zwar 15 Minuten lang bei 110 °C
mit dem Brabender-Mischgerät.
Die vermischten Klebstoffe wurden anschließend gemäß der Beschreibung in den Beispielen
1 bis 4 unter Verwendung der Schmelzmisch- und Beschichtungsvorrichtung
im Labormaßstab
zur Beschichtung eingesetzt. Als Trägerschichtmaterial wurde die
gleiche 0,0508 mm (2 Milli-Inch) dicke PET-Folie verwendet wie diejenige,
die in den Beispielen 1 bis 4 beschriebene ist. Die Beschichtungsdicke
betrug ungefähr
0,0508 mm (2 Milli-Inch). Überraschenderweise
kam es beim Schmelzmischvorgang während der Extrusion nur zu
einem geringfügigen
Verdampfen von Iod in die Atmosphäre, oder dieses unterblieb
ganz.
-
Das
Erscheinungsbild des Klebstoffs wurde als gleichförmig, weniger
gleichförmig
oder nicht gleichförmig
vermerkt. Gleichförmig
bedeutet, dass die Dicke des aufgebrachten Klebstoffs gleichmäßig ist
und dass in dem aufgebrachten Klebstoff keinerlei sichtbare Partikel
oder Stücke
vorhanden sind. Weniger gleichförmig bedeutet,
dass die Dicke des aufgebrachten Klebstoffs gleichmäßig ist,
wobei in dem Klebstoff aber einige kleine Partikel vorhanden sind.
Nicht gleichförmig
bedeutet, dass die Dicke nicht gleichmäßig ist und dass in dem Klebstoff
viele Partikel oder Stücke
vorhanden sind. Die Zusammensetzungen und Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgeführt.
-
-
-
- 1NA bedeutet nicht anwendbar
-
Unter
Anwendung einer direkten Beimpfungsversuchsreihe (Qualitatives Testverfahren)
wurden Proben, die aus den Beispielen 5 bis 34 stammten, in vitro
auf ihre antimikrobielle Wirksamkeit untersucht. Zusätzlich dazu
wurde ein Schälfestigkeitstest
durchgeführt.
-
Direkte Beimpfungsversuchsreihe
-
Die
Proben wurden unter Verwendung von doppelseitigen Scotch®-Klebeband
Nr. 137 (Firma 3M, St. Paul, MN) derart präpariert, dass 3,9-cm2-Probenstücke, mit der Klebstoffseite
nach oben, auf dem Boden einer etikettierten Gewebekulturplatte
mit sechs Kavitäten
befestigt werden konnten. Die Platten mit sechs Kavitäten, welche
die Folienproben enthielten, wurden unter Anwendung einer Dosis
von 25 Kilogray gammasterilisiert.
-
Jede
der Proben wurde mit 50 Mikrolitern einer Suspension von Entercoccus
faecalis, ATCC 10741 (ungefähr
9,0 × 108 cfu/ml) beimpft, indem Tröpfchen auf
die Oberfläche
des Klebstoffs gegeben wurden. Die beimpften Proben wurden bei 37 °C in einem
befeuchteten Brutschrank inkubiert, bis ein zuvor festgelegter Zeitpunkt
erreicht war. Die Zeitpunkte lagen bei 10 Minuten, 30 Minuten, 60
Minuten und 120 Minuten. Wenn möglich,
wurden die Proben zu jedem der Zeitpunkte in einem Dreifachansatz
getestet.
-
Sobald
der Zeitpunkt erreicht war, wurden die Proben aus dem Brutschrank
entnommen, und in jede Probenkavität wurden 2 ml Herz-Hirn-Bouillon
mit 0,1 Natriumthiosulfat gegeben. Nach der Zugabe der Bouillon
in jede der Kavitäten
und die Platte wieder in den Brutschrank gegeben und dort über Nacht
belassen. Am folgenden Tag wurde jede der Platte auf Trübungen untersucht,
um einen Wachstumsendpunkt oder aber kein Wachstum festzustellen.
Aufgrund von Störung,
die auf die Probe zurückzuführen sind,
wurde das Vorhandensein von Wachstum durch Ausstreichen auf Trypticase-Soja-Agar (TSA) bestätigt. Die
Ergebnisse wurde als (+) für
Wachstum und (–)
für kein
Wachstum vermerkt.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Gemäß der Beschreibung
in der US-amerikanischen Patentschrift Nr. 4,323,557 (Rosso et al.)
eine Klebstoffzusammensetzung zur Lösemittelbeschichtung hergestellt,
die 2 Gewichts Iod und 2,4 Gewicht % Natriumiodid umfasste. Sie
wurde durch Lösemittelbeschichtung
auf einen Trennliner aus Silikon aufgebracht und getrocknet, um
eine homogene, iodfarbenene Klebefolie mit einer Beschichtungsdicke
von 0,037 mm (1,5 Milli-Inch) zu bilden. Dieses Vergleichsbeispiel
(C1) wurde als Standard verwendet, um die Ergebnisse hinsichtlich
der antimikrobiellen Wirksamkeit für die Beispiele 5 bis 34 in
Tabelle 4, die Beispiele 35 bis 42 in Tabelle 6, die Beispiele 43
bis 47in Tabelle 9, die Beispiele 48 bis 59 in Tabelle 12, die Beispiele
60 bis 62 in Tabelle 14 und die Beispiele 63 bis 64 in Tabelle 16
zu vergleichen.
-
Untersuchung
der Schälfestigkeit
im Winkel von 180° Die
vermischten Klebstoffe wurden gemäß der Beschreibung in den Beispielen
1 bis 4 auf die Trennoberfläche
aus silikonbeschichteter PET-Folie aufgebracht, und zwar in einer
Dicke von ungefähr
0,0508 mm (2 Milli-Inch). Die freiliegende Klebstoffoberfläche wurde
mit dem Liner 53# aus polybeschichtetem Kraftpapier abgedeckt. Die
Proben wurden derart zugeschnitten, dass sie 1,27 cm (1/2") breit und 25,4
cm (10 Inch) lang waren. Die Schältestproben
wurden auf eine Glasfläche
geklebt und 6mal mit einer 2,04 kg (4,5 lb) schweren Walze überrollt,
woraufhin eine Minute bis zum Schälvorgang gewartet würde. Die
klebstoffbeschichtete Folie wurde mit einer Geschwindigkeit von
30,5 cm in einem Winkel von 180° 5
Sekunden lang abgeschält,
wozu ein Imass Schältestgerät Modell
SP 2000 (im Handel erhältlich
bei IMASS INC., Accord MA) eingesetzt wurde. Die Schälwerte wurden
in Ounces pro 1/2 Inch gemessen und sind in Newton/Meter (N/m) angegeben.
-
-
-
- 1 bedeutet nicht anwendbar
-
Bei
sämtlichen
Proben war die Schälfestigkeit
akzeptabel und bewegte sich im Bereich von 201 bis 644 N/m. Die
iodhaltigen Klebstoffe schienen die besseren Schälfestigkeitswerte zu erzielen,
denn diese lagen zwischen 355 und 644 N/m. Die antimikrobielle Wirksamkeit
der Proben 5, 7, 8, 10 bis 13, 15 bis 18, 20 bis 23, 25 bis 28 und
31 bis 33 war außergewöhnlich gut.
Sämtliche
Mikroorganismen wurden in weniger als 10 min. abgetötet. Die
Beispiele 9, 14, 19, 24, 29 und 34 dienten als Negativkontrollen
(ohne Iod) und wiesen daher keinerlei antimikrobielle Wirkung auf.
Dies lässt
darauf schließen,
dass die antimikrobielle Wirkung auf das Iod und nicht auf die Klebstoffe
zurückzuführen ist.
-
Beispiele 35 bis 42
-
Es
wurden Klebstoffzusammensetzungen hergestellt, die unterschiedliche
Gehalte an IOA und NVP aufwiesen. Die ersten beiden Klebstoffpolymere
(G bis H) wurden gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt und wiesen die Zusammensetzungen
auf, die in Tabelle 5 aufgeführt
sind.
-
-
Von
jedem dieser Klebstoffpolymere G und H wurden angemessene Mengen
zuerst mit einer 2,5 Gewichtsprozent einer wässrigen NaI-Lösung und
dann mit 2 Gewichtsprozent I2-Pulver sowie
mit PHE3040-Polymerharz gemischt, und zwar ungefähr 10 Minuten lang bei 150 °C in dem
Brabender-Mischgerät,
das in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist. Die unterschiedlichen
Mengenverhältnisse
zwischen dem Klebstoff und PHE3040 sind in Tabelle 6 aufgeführt. Das
Natriumiodid wurde zuerst 5 oder 6 Minuten lang mit dem Klebstoff vermischt,
woraufhin das Iod hinzugefügt
wurde. Letzteres wurde weitere 4 oder 5 Minuten lang kurz eingemischt,
um ein längeres
Einwirken erhöhter
Temperaturen zu vermeiden. Durch die Verwendung der Komplexierungsmittel,
die im vorliegenden Schriftstück
beschrieben sind, wird das Verdampfen des Iods erheblich verringert.
Hinzu kam, dass die Mischtemperatur und die Beschichtungstemperatur
so gesteuert wurde, dass sie zwischen 140 °C und 160 °C lagen. Die meisten Beispiele
wurden bei 150 °C
zusammengemischt und aufgebracht. Es wurde darauf geachtet, 180 °C nicht zu überschreiten,
da Iod einen Siedepunkt von 184 °C
hat.
-
Die
gemischten Klebstoffe wurden anschließend unter Verwendung eines
Einzelschneckenextruders von Haake bei 149 °C bis 160 °C aufgebracht. Der Klebstoff
wurde auf einen Silikontrennliner (im Handel erhältlich als POLYSILKTM Silikontrennpapier bei James River Co.,
H.P. Smith Division, Bedford Park, IL) extrudiert, und zwar bei
einer Temperatur von 150 °C
und mit einer Dicke von näherungsweise
0,002 und 0,005 Inch (51 und 130 μm),
wie Tabelle 6 zu entnehmen ist. Überraschenderweise
wurden während
der Extrusion nur geringe oder gar keine Iodverluste beobachtet.
-
Die
beschichteten Klebstoffendprodukte wurden anhand des Tests, der
in den Beispielen 5 bis 34 beschrieben ist, auf antimikrobielle
Wirksamkeit untersucht. Die Ergebnisse der direkten Beimpfungsversuchsreihe
sind in Tabelle 6 aufgeführt.
-
-
-
Sämtliche
der Beispiele 35 bis 42 enthielten Iod und Natriumiodid und zeigten
eine gewisse antimikrobielle Wirkung. Es sei darauf hingewiesen,
dass bei jedem der Beispiele die Mikroorganismen bei 120 Minuten vollständig abgetötet waren.
Bei den Proben 40 bis 42 zeigte sich eine vollständige Abtötung erst nach 60 Minuten.
-
Beispiele 43 bis 47
-
Das
Klebstoffpolymer I wurde gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1 bis 4 in Beuteln aus EVA hergestellt und wies
die Zusammensetzung auf, die in Tabelle 7 angegeben ist.
-
-
In
einem Kunststoffbehälter
wurde ein Konzentrat aus Natriumiodid/Iod hergestellt, indem 25
Gewichtsprozent an NaI in entionisiertem Wasser gelöst und 20
Gewichtsprozent an Iod beigemischt wurden. Die Zusammensetzung wurde
gerührt,
bis in der gebildeten Lösung
keine Kristalle mehr vorhanden waren. Die Lösung nahm eine dunkelviolette
Farbe an.
-
Das
Klebstoffpolymer I (IOA/NVP = 91/9) mit unterschiedlichen Mengen
an NaI/I2 in wässriger Lösung sowie POE 10-Harz 35/16
wurden vermischt und unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders
(HAAKE 18-Millimeter
Doppelschneckenextruder, von HAAKE Inc, Paramous, NJ) zur Extrusionsbeschichtung
eingesetzt. Die Mischtemperatur und die Beschichtungstemperatur
lagen für
die Beispiele 43 bis 45 im Bereich des Schmelzpunktes des POE 10-Harzes
(126 °C),
und in den Beispielen 46 bis 47 lagen sie bei der Fließtemperatur
des Klebstoffs (130 °C
bis 170 °C).
Beide Temperaturen lagen unterhalb des Siedepunktes von Iod (184 °C), um mögliche Iodverluste
zu verringern. Der Klebstoff wurde durch eine Schlitzdüse auf eine
0,0381 mm (1,5 Milli-Inch)
starke PET-Silikon-Trennlinerfolie (im Handel erhältlich bei
DCP-Lohja Inc., Willowbrook, IL) extrudiert.
-
-
-
Die
aufgebrachten Klebstoffendprodukte wurde mittels der direkten Beimpfungsversuchsreihe
auf ihre antimikrobielle Wirksamkeit untersucht sowie auf ihre Schälfestigkeit,
wobei die Verfahren, die für
die Beispiele 5 bis 34 beschrieben wurden, zur Anwendung kamen,
mit dem Unterschied, dass die Klebstofffolien nach dem Extrudieren
der Klebstoffe auf den Trennliner noch auf eine unbehandelte PET-Folien-Trägerschicht
laminiert wurden, wobei die Dicke der PET-Folie 0,0381 mm (1,5 Milli-Inch)
betrug. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 9 aufgeführt.
-
-
Die
Beispiele 43 bis 47 enthielten Iod/Natriumiodid, und sie zeigten
alle eine gute antimikrobielle Wirkung und eine gute Schälfestigkeit.
Somit änderte
das Vorhandensein des POE 10 die antimikrobielle Wirksamkeit nicht. Überraschenderweise
wurden während der
Extrusion nur geringfügige
oder gar keine Iodverluste beobachtet.
-
Verbrennungsanalyse
für Iod
für die
Beispiele 43, 45, 27 Der Gesamtgehalt an Iod wurde durch Verbrennung
in Sauerstoffatmosphäre
(Schöniger-Verfahren)
mit Titration mit Silbernitrat (Aldrich) bestimmt. Die Proben wurde
auf 0,01 mg genau eingewogen, in aschefreies Filterpapier verpackt
und so gefaltet, dass sie in einem Platinnetz in einem Kolben gehängt werden
konnten, der 500 mL Iod enthielt. In den Kolben wurden 10 ml Wasser
mit einem Widerstandswert von mindestens 18 MΩ sowie zwanzig Tropfen 5 %igen
Natriumhydrogensulfits (EM Science) gegeben. Der Kolben wurde ausgiebig
mit reinem Sauerstoff gespült,
fest verschlossen und umgedreht, sodass das Papier und die Probe
mit dem gebündelten
Lichtstrahl einer 125-W-Lampe entzündet werden konnte. Während der
Verbrennung wurde der Stopfen mittels eines Flammschutzschildes in
dem umgedrehten Kolben gehalten. Nach einer halben Stunde wurden
die absorbierenden Lösungen
zur Titration quantitativ in ein Becherglas überführt. Es wurden weitere zehn
Tropfen an Natriumhydrogensulfit hinzugefügt, und die Lösung wurde
unter Verwendung von drei Tropfen Bromkresolgrün-Indikator (EM Science) mit
mehreren Tropfen konzentrierter Salpetersäure (Aldrich) angesäuert. Anschließend wurde
die Probe mit 0,005 N Silbernitrat titriert, wobei eine Silberelektrodenmesskette
und ein Metrohm 751T Titrierautomat verwendet wurden. Die Iodgehalte
in Gewichtsprozent, der für
jedes der Beispiele gemessen wurden, sind in Tabelle 10 aufgeführt. Die
prozentuale Wiederfindungsrate des Iods wurde berechnet, indem der
gemessene Iodgehalt durch den theoretischen Iodgehalt in Gewichtsprozent
geteilt und dann mit 100 multipliziert wurde.
-
-
Die
mengenmäßigen Iodverluste,
die während
des Heißschmelzvorganges
(Beispiele 27, 43 und 45) auftraten, entsprachen näherungsweise
den mengenmäßigen Iodverlusten
während
des Beschichtungsvorgangs (C1).
-
Beispiele 48 bis 59
-
Das
Klebstoffpolymer I, dessen Zusammensetzung in Tabelle 7 beschrieben
ist, wurde in einem Doppelschneckenextruder einem Heißschmelzmischverfahren
unterzogen, wobei 2/2,5 Gewichtsprozent an Iod/Natriumiodid in einer
wässrigen
Lösung
sowie unterschiedliche Gehalte an POE 10-Harz eingesetzt wurden,
wie in Tabelle 11 dargestellt ist. Das POE 10-Harz wurde beigemischt, um die Eigenschaften
dahingehend zu beeinflussen, dass ein Entfernen durch Abziehen ermöglicht wird.
-
-
-
Die
Klebstoffe wurden dem gleichen Misch- und Beschichtungsvorgang unterzogen
wie in den Beispielen 43 bis 47. Die Beschichtungsdicke ist in Tabelle
12 aufgeführt.
Bei dem Misch- und Extrusionsvorgang zeigten sich keinerlei Iodverluste,
woraus sich schließen
lässt,
dass der IOA/NVP-Copolymerklebstoff das Iod wirkungsvoll komplexiert.
-
Die
Klebstoffe wurden auf Liner aus Silikontrennpapier (im Handel erhältlich als
POLYSILKTM Silikontrennpapiere bei James
River Co., H.P.) aufgebracht und anschließend auf unbehandelte PET-Folie
laminiert. Die beschichteten Klebstoffendprodukte wurden mittels
der direkten Beimpfungsversuchsreihe unter Anwendung der Verfahren,
die in den Beispielen 5 bis 34 beschrieben ist, auf antimikrobielle
Wirksamkeit untersucht. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle
12 auf geführt.
-
-
-
Die
antimikrobielle Wirkung der PSA-Zusammensetzungen, die durch Schmelzbeschichtung
aufgebracht wurden, war mit derjenigen des Kontrollansatzes vergleichbar.
Somit änderte
das POE 10, welches in den gebrauchsfertigen Klebstoffen vorhanden
war, die antimikrobielle Wirksamkeit nicht.
-
Beispiele 60 bis 62
-
In
einem Beutel aus EVA wurden Klebstoffpolymere, die IOA und NVC enthielten,
gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt. Die Zusammensetzung der Klebstoffpolymere
J, K und L ist in der Tabelle 13 aufgeführt .
-
-
Verschiedene
Gehaltsstufen an I2-Kristallen und wässriger
NaI-Lösung
wurden dem Klebstoff beigemischt. Zuerst wurden jeweils 25 Gramm
der Klebstoffpolymere J, K und L mit 1,2 Gramm an 50 %iger wässriger
NaI-Lösung
und 2,8 Gramm an I2-Kristallen gemischt,
und zwar 15 Minuten lang bei 110 °C
mit dem Brabender-Mischgerät.
Die gemischten Klebstoffe wurden anschließend unter Verwendung der Schmelzmisch- und
Beschichtungsvorrichtung, die in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben
ist, bei 154 °C
aufgebracht. Bei dem Trägerschichtmaterial
handelte es sich um die gleiche 0,0508 mm (2 Milli-Inch) dicke PET-Folie
wie in den Beispielen 1 bis 4. Die Beschichtungsdicke betrug ungefähr 0,0508
mm (2 Milli-Inch). Bei den Misch- und Beschichtungsvorgängen zeigte
sich keinerlei Iodverlust.
-
Die
beschichteten Klebstoffendprodukte wurden unter Anwendung des Verfahrens,
das für
die Beispielen 35 bis 64 beschrieben ist, auf antimikrobielle Wirksamkeit
untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 14 aufgeführt.
-
-
Sämtliche
Beispiele wiesen eine gute antimikrobielle Wirkung auf, woraus sich
schließen
lässt,
dass, obwohl der IOA/NVC-Copolymerklebstoff das Iod selbst bei sehr
hohen Temperaturen wirkungsvoll komplexiert, das Iod weiterhin verfügbar ist,
um zum Abtöten
von Mikroorganismen freigesetzt zu werden.
-
Beispiele 63 bis 71
-
In
Beuteln aus EVA wurden Klebstoffzusammensetzungen, die relative
hohe Gehalte an AA bei unterschiedlichen Gehalten an verschiedenartigen
Glykolen aufweisen, gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1–4
hergestellt, wobei die Zusammensetzungen, die in der Tabelle 15
aufgeführt
sind, zum Einsatz kamen.
-
-
Die
Klebstoffzusammensetzungen der Beispiele 63 bis 71 wurden mit 4
% an PVPI vermischt und unter Verwendung der Schmelzmisch- und Beschichtungsvorrichtung,
die in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist, auf die gleiche 0,0508
mm (2 Milli-Inch) dicke PET-Folie, die in den Beispielen 1 bis 4
beschrieben ist, aufgebracht. Nur in den Beispielen 63 und 64 wurde
eine gleichförmige
Beschichtung erhalten. Die Beschichtungsdicke betrug 0,0508 mm (2
Milli-Inch). Die übrigen
Klebstoffe gelierten bei der Extrusion.
-
Die
Beispiele 63 und 64 wurden mittels der direkten Beimpfungsversuchsreihe,
die für
die Beispiele 5 bis 34 beschrieben ist, auf ihre antimikrobielle
Wirksamkeit untersucht. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle
16 aufgeführt.
-
-
Im
Vergleich mit dem Kontrollansatz wiesen die Proben mindestens eine
gleichwertige antimikrobielle Wirksamkeit auf. Beispiel 64, welches
zu den gleichförmig
aufgebrachten Klebstoffen gehörte,
zeigte eine vollständige
Abtötung
bei 60 Minuten, was darauf schließen lassen könnte, dass
das Vorhandensein des Glykols die Wirkung verstärkt.
-
Beispiel 72
-
Für dieses
Beispiel wurde der Klebstoff mit einem Komplexierungsmittel (Copolymer
aus Polyvinylpyrrolidon/Vinylacetat (PVP/VA)) sowie mit Iod/Natriumiodid
in einem Lösemittel
vermischt. Alternativ dazu könnten
diese Bestandteile in einem lösemittelfreien
Verfahren einem Heißschmelzmischgerät zugeführt werden.
-
Bei
dem Klebstoffgrundpolymer handelte es sich um 1.663,3 g eines Klebstoffs,
der aus einer 97/3-Zusammensetzung
aus Isooctylacrylat/Acrylamid bestand, die gemäß der Beschreibung in der US-Patentschrift Nr.
Re. 24,906 hergestellt wurde, wobei der Feststoffgehalt 36 % in
einer 50/50-Lösemittelmischung
aus Heptan/Ethylacetat betrug. Zu dem Grundpolymer wurde Ethanol
((wasserfrei, EM Science, Gibbstown, NJ) 415,8 g) hinzugefügt, wobei
gerührt
wurde, bis eine einheitliche Lösung
erhalten wurde.
-
In
einen gesonderten Behälter
wurden 74,88 g Ethanol, 83,2 g an PVP/VA E-535 (einem 50/50-Copolymer
aus Vinylpyrrolidon/Vinylacetat, hergestellt von International Specialty
Products, Wayne, NJ), 8,32 g Iod (Mallinckrodt Chemical St. Louis,
Missouri) und 9,98 g Natriumiodid (Fisher Scientific, Fair Lawn,
NJ) gegeben und gerührt,
bis eine Lösung
entstand. Die Iod/Iodid-Lösung
wurde daraufhin zu den Klebstoffen hinzugefügt, und es wurde gerührt, bis
eine beständige,
einheitlich gefärbte
Lösung
erhalten wurde. Die Klebstoff/Iod-Lösung wurde auf einen Silikonliner
(Daubert Coated Products, Dixon IL) aufgebracht und ungefähr eine
Stunde in einen Umluftofen (Model POM-1506G Blue M Company, Blue Island, IL)
gegeben, dessen Temperatur 60 °C
betrug, um die Lösemittel
zu verdampfen.
-
Die
feststoffliche, lösemittelfreie
Iod/Klebstoff-Zusammensetzung
wurde aufgerollt, und die Rollen wurden in die Speiseöffnung eines
Haake-Extruders Thermo Haake USA, Newington, NH) eingespeist, welcher über eine
Schnecke mit einem Durchmesser von 1,9 cm (3/4-Inch) verfügte, deren
Umdrehungszahl pro Minute (U/min.) 45 betrug. Die Temperaturen der
Zonen 1, 2 und 3 wurden auf 121 °C,
135 °C und
149 °C eingestellt,
wobei die Düsentemperatur
ebenfalls auf 149 °C
eingestellt wurde.
-
Das
Extrudat war einheitlich rot gefärbt,
zeigte keinerlei Anzeichen von Gelbildung und wurde als glatte Schicht
auf eine Polyesterfolie mit einer Dicke von 50 μm aufgebracht. Eine zeigten
sich keine Anzeichen für eine
Verflüchtigung
des Iods, wie etwa Gerüche
oder ein Gasaustritt aus der Düse.
Der erhaltene Klebstoff zeigte eine gute Fingerklebrigkeit.
-
Beispiel 73
-
Für dieses
Beispiel wurde der Klebstoff mit einem Komplexierungsmittel (PVP/VA-Copolymer)
sowie mit Iod/Natriumiodid in einem Lösemittel vermischt. Alternativ
dazu könnten
diese Bestandteile in einem lösemittelfreien
Verfahren einem Heißschmelzmischgerät zugeführt werden.
-
Bei
dem Klebstoffgrundpolymer handelte es sich um 2.081 g eines Klebstoffs,
der aus einer 70/15/15-Zusammensetzung
aus Isooctylacrylat/Acrylsäure/Ethylenoxidacrylat
(gemäß der Beschreibung
in WO 84/03837, Beispiel 14) bestand, wobei der Feststoffgehalt
50 % in einer 75/25-Lösung
aus Ethylacetat/Isopropanol betrug.
-
In
einem gesonderten Behälter
wurden 230 g an Ethanol, 166,7 g an PVP/VA E-335 (einem 30/70-Copolymer
aus Vinylpyrrolidon/Vinylacetat, hergestellt von International Specialty
Products, Wayne, NJ), 23 g Iod und 27,6 g Natriumiodid bis zum vollständigen Lösen geschüttelt und
anschließend
unter Rühren
in das Klebstoffgrundpolymer gegeben. Nachdem eine beständige, einheitliche
Färbung
erreicht worden war, wurde die Iod/Klebstoff-Lösung auf Silikonliner gegeben,
und die Lösemittel
wurden wie in Beispiel 72 verdampft.
-
Es
kamen ähnliche
Extrusionsbedingungen zum Einsatz, und es wurde ein einheitlich
gefärbtes
Extrudat ohne Gelbildung erhalten, welches auf Polyester aufgebracht
würde.
Es wurde keine Instabilität
des Iods, die sich etwa durch Gerüche oder Ausgasungen bemerkbar
machen würde,
festgestellt. Bei Berührung
zeigte sich der aufgebrachte Klebstoff ziemlich klebrig.
-
Beispiel 74
-
Für dieses
Beispiel wurde der Klebstoff mit einem Komplexierungsmittel (Copolymer
aus 2-Pyrrolidon/1-Ethenylhexadecyl)
sowie mit Iod/Natriumiodid in einem Lösemittel vermischt. Alternativ
dazu könnten diese Bestandteile
in einem lösemittelfreien
Verfahren einem Heißschmelzmischgerät zugeführt werden.
-
2.138
g einer Klebstoffgrundpolymermischung, einer 50/50-Mischung aus
Kraton 1112/Exxon 1310 (Mischungsbestandteil im Handel erhältlich bei
Kraton Polymers, Houston, TX beziehungsweise Exxon Chemical Company,
Houston, TX) wurden derart in Toluol gelöst, dass der Feststoffgehalt
30,6 % betrug. Das Lösen
des Kraton 1112-Harzes und des Exxon 1310-Harzes in dem Toluol erfolgte,
indem die Behälter,
welche die Bestandteile enthielten, sechs Stunden lang auf eine
Walzenmühle
gestellt wurden.
-
In
einem gesonderten Behälter
wurden 22,2 g Iod, 26,6 g Natriumiodid, 220 g Methylethylketon und 435
g an Copolymer aus 2-Pyrrolidon/1-Ethenylhexadecyl (im Handel erhältlich als
Ganex® V-216
von International Specialty Products, Wayne, NJ) zusammengerührt, bis
das Iod und das Iodid gelöst
waren. Die Iodlösung
wurde unter Rühren
zu der Klebstoffgrundpolymermischung gegeben.
-
Das
Verdampfen der Lösemittel
und die Extrusion der feststofflichen Iod/Klebstoff-Zusammensetzung wurden
wie in Beispiel 72 durchgeführt.
Das Extrudat zeigte sehr einheitliche Schmelzeigenschaften und eine beständige Färbung. Wiederum
wurden keine Anzeichen für
eine Instabilität
des Iods, die auf das Schmelzbeschichtungsverfahren zurückzuführen wären, bemerkt.
-
Beispiele 75 bis 77
-
Es
wurden Klebstoffzusammensetzungen hergestellt, die unterschiedliche
Gehalte an 2EHA und NVP aufwiesen. Zuerst wurden zwei Klebstoffpolymere
(M–N)
gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt, wobei ihre Zusammensetzungen
in Tabelle 17 aufgeführt sind.
-
-
Von
jedem dieser Klebstoffpolymere M und N wurden angemessene Mengen
zuerst mit einer 2,5 Gramm NaI in einer kleinen Menge an Wasser
und dann mit 2 Gramm I2-Pulver gemischt, und zwar 10 Minuten lang
bei 160 °C
in dem Brabender-Mischgerät,
das in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist. Die Zusammensetzungen
sind in Tabelle 18 aufgeführt.
Die Zusammensetzungen wurden hinsichtlich der Homogenität des Klebstoffmischproduktes
bewertet. Ein Nein bedeutet, dass das Klebstoffmischprodukt einen
177 μm (80
mesh) Filter nicht passieren kann. Ein Ja bedeutet, dass das Klebstoffmischprodukt
einen 177 μm
(80 mesh) Filter passieren kann.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Das
Klebstoffpolymer M wurde mit NaI-Kristallen und I2-Pulver vermischt,
und zwar 10, 20 und 30 Minuten lang bei 140 °C bis 170 °C in dem Brabender-Mischgerät, das in
den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist Die Zusammensetzung sowie
die Bewertung hinsichtlich der Homogenität sind in Tabelle 18 aufgeführt.
-
-
Wenn
die Klebstoffmischprodukte, die nicht homogen waren, unter Verwendung
des Haake-Extruders, der für
die Beispiele 35 bis 42 beschrieben wurde, aufgebracht werden, tritt
das Problem auf, dass das Filtergewebe im Extruder verstopft. Das
Problem konnte gelöst
werden, indem eine kleine Menge an Wasser zu dem Natriumiodid gegeben
wurde, um dieses aufzulösen,
woraufhin die Salzlösung
oder -paste in das Brabender-Mischgerät und/oder den Haake-Extruder
gegeben werden konnte, um mit den Klebstoffzusammensetzungen vermischt
zu werden. Beim Mischen bei hohen Temperaturen verdampfte das Wasser. Überraschenderweise
war die Qualität
der Mischung sehr gut, und die Dispersion des Natriumiodids war
sehr viel homogener. Eine Menge von lediglich 100 ml Wasser vermochte
bei 25°C
mindestens 184 g Natriumiodid zu lösen, wobei mindestens 302 g
gelöst
werden konnten, wenn das Wasser heiß war. Bei Zugabe von weiterem
Natriumiodid konnte auch eine Salzpaste hergestellt werden.
-
Beispiele 78 bis 85
-
Eigenschaften,
die das Entfernen durch Abziehen ermöglichen, konnte erzielt werden,
indem die Klebstoffe aus den Beispielen 76 und 77 mit PHE 3040 gemischt
wurden, und zwar 8 bis 10 Minuten lang bei 150 °C bis 160 °C in dem Brabender-Mischgerät, das in
den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist. Die erhaltene Mischung wurde
bei 150°C
unter Verwendung eines HAAKE-Einzelschneckenxtruder,
der für
die Beispiele 35 bis 42 beschrieben wurde und mit einer Ziehdüse versehen
war, derart aufgebracht, dass sie eine Schicht zwischen zwei Trennlinern
bildete. Bei einem der Trennliner handelte es sich um die silikonbeschichtete
PET-Folie, die für
die Beispiele 1 bis 4 beschrieben wurde, und bei dem anderen Trennliner
handelt es sich um den Silikontrennliner, der für die Beispiele 35 bis 42 beschrieben
wurde.
-
Die
Zusammensetzungen und Beschichtungsdicken sind in Tabelle 19 aufgeführt.
-
-
Zugfestigkeitstest
-
Der
Zugfestigkeitstest wurde gemäß dem ASTM-Testverfahren D 882-97 "Standard Test Method
for Tensile Properties of Thin Plastic Sheeting" unter Verwendung eines INSTRON Materialtestgeräts (im Handel erhältlich bei
Instron, Canton, MA) durchgeführt,
und zwar bei einer Zugholmgeschwindigkeit von 30 Zentimetern/Minute
(12 Inch/Minute). Als Ergebnis dieses Tests wurden Werte für die "Streckgrenze" in Pounds pro Inch,
die "Zugfestigkeit" in Pounds pro Inch
und die "Prozentuale
Bruchdehnung" erhalten.
Die Einheit Pounds pro Quadratinch wurde in Megapascal (Mpa) umgewandelt.
Die Ergebnisse des Zugfestigkeitstests sind in Tabelle 20 aufgeführt. Die
Beispiele 76, 79 und 81 stellen Durchschnittswerte von zwei Proben
dar, und die Beispiele 77, 83 und 85 Durchschnittswerte von drei
Proben.
-
-
Der
Zusatz von PHE 3040 Mikrofaser erhöhte die Zugfestigkeit der extrudierten
Klebstoffe drastisch. In der Tat wiesen einige der verstärkten Klebstoffe
(Beispiele 79, 81 und 85) eine 10mal größere Festigkeit aus als Klebstoff
ohne die Mikrofaser (Beispiele 76 und 77). Klebstoffe mit einer
verhältnismäßig niedrigen
Streckgrenzbelastung, einer hohen prozentualen Dehnbarkeit und einer
hohen Zugfestigkeit wiesen die Eigenschaft auf, durch Abziehen entfernt
werden zu können,
ohne zu reißen.
-
Untersuchungsverfahren
zum Entfernen durch Abziehen Einer der Trennliner wurde von den
gemischten und extrudierten Klebstoffen aus den Beispielen 78 bis
85 entfernt. Die Klebstoffe wurden auf drei verschiedene Trägerschichten
laminiert: Trägerschicht
A: Polyetherpolyester (im Handel erhältlich als HytrelTM Polyesterelastomer
bei DuPont Co., Wilmington, Del.); Trägerschicht B: Styrol-Ethylen-co-Butylene-Styrol
Triblockcopolymer (im Handel erhältlich
als Kraton G 1652 bei Kraton Polymers Inc., Houston, TX); und Trägerschicht
C: Styrol-Isopren-Styrol Triblockcopolymer (im Handel erhältlich als
Kraton D 1107 bei Kraton Polymers Inc.). Als nächstes wurde der zweite Trennliner
entfernt, um das Entfernen durch Abziehen zu testen zu können. Die laminierten
Klebstoffstreifen sowie die gemischten und extrudierten Klebstoffe
(Beispiele 78 bis 85), bei denen einer der Trennliner entfernt wurde,
wurden bei konstanter Temperatur (21 °C) und Feuchtigkeit (50 % relative Luftfeuchtigkeit)
mindestens 24 Stunden lang konditioniert, woraufhin sie durch einmaliges Überrollen
mit einer 2-Kilogramm-Walze auf eine Substratplatte aus Polypropylen
(PP) geklebt wurden. Von den gemischten und extrudierten Klebstoffen
(Beispiele 78 bis 85) wurde der zweite Trennliner entfernt. Diese
Klebstoffe wurden ohne Folienträgerschicht
untersucht. Die klebeverbundenen Einheiten wurden eine Minute lang
bei Raumtemperatur ruhen gelassen. Die Einheiten wurden hinsichtlich
des Entfernens durch Abziehen getestet, indem unter Verwendung eines
IMASS-Gleit/Schältestgerätes (Modell
3 M90, im Handel erhältlich
bei Instrumentors Inc., Strongsville, OH) in Winkeln zwischen 15
und 35 Grad gezogen wurde, wobei die Geschwindigkeit des Zugholms
30 Zentimeter/Minute (12 Inch/Minute) betrug. Die Kraft, die zum
Entfernen durch Abziehen erforderlich war, wurde in oz/in gemessen
und in N/m umgewandelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 21 aufgeführt.
-
-
Die
Steifheit der Folienträgerschicht
beeinflusste die Kraft, die zum Entfernen durch Abziehen erforderlich
war, in drastischer Weise, wobei diese Kraft mit der Steifheit der
Folienträgerschicht
zunahm. Die Dicke der Klebefolie und der Gehalt an Mikrofaser schien
die Kraft, die zum Entfernen durch Abziehen erforderlich war, nicht
zu erhöhen,
wenn eine Folienträgerschicht
auf das Klebstoffmischprodukt laminiert worden war, wohingegen diese
Kraft mit steigender Dicke des Klebstoffmischproduktes oder mit
dem Gehalt an Mikrofaser zunahm, wenn eine Folienträgerschicht
auf das Klebstoffmischprodukt laminiert worden war.
-
Klebrigkeitstest
mit einer Prüfsonde
-
Die
Klebrigkeitsmessungen mit einer Sonde wurden gemäß dem Testverfahren, das in
ASTM D 2979-95 beschrieben ist durchgeführt, und zwar unter Verwendung
eines TA-XY2 Texturtestgerätes (im
Handel erhältlich
bei Stable Microsystems, Surrey, U.K.). Die Ergebnisse sind in Tabelle
22 aufgeführt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 22 zeigen, dass die Klebkraft, die mit einer
Sonde bestimmt wurde, sehr gut erhalten blieb, wenn dem Klebstoff
10 bis 20 % an PHE 3040 Mikrofaser beigemischt wurde. Es sollte
indes darauf hingewiesen werden, dass eine weitere Erhöhung des
Gehaltes an Mikrofaser zu einer Verringerung der Klebkraft gegenüber einer
Sonde führte,
sodass wir typischerweise den Gehalt an Mikrofaser zwischen 5 und
20 % halten.
-
Sämtliche
Teile und Prozentangabe beziehen sich auf das Gewicht, und sämtliche
Molekulargewichtsangaben nennen das Zahlenmittel der Molekulargewichte.