DE60310551T2

DE60310551T2 - Schneideinsatz und fräser

Info

Publication number: DE60310551T2
Application number: DE60310551T
Authority: DE
Inventors: Amir Satran
Original assignee: Iscar Ltd
Current assignee: Iscar Ltd
Priority date: 2002-06-04
Filing date: 2003-05-21
Publication date: 2007-04-26
Anticipated expiration: 2023-05-22
Also published as: CN1330446C; KR20050008779A; IL150015A; DE60310551D1; WO2003101654A1; JP2005532177A; EP1509353B1; IL150015A0; JP4423188B2; ES2274227T3; EP1509353A1; ATE348675T1; BR0311210A; CN1655902A; BR0311210B1; US6929427B2; US20040131431A1; KR100725573B1; RU2311994C2; AU2003230180A1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft auswechselbare Wendeschneideinsätze und Fräser im Allgemeinen und insbesondere zum Fräsen von rechtwinkligen Schultern in einem Werkstück.
Ein Schneideinsatz gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus dem Dokument DE 19743971A bekannt, sowie auch ein mit einem derartigen Schneideinsatz versehener Fräser.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Ein typischer herkömmlicher Fräser 10 mit einer Rotationsachse A, und ein herkömmlicher Schneideinsatz 12 zum Fräsen von rechtwinkligen Schultern in Werkstücken ist in den 1 bis 4 dargestellt. Beispiele derartiger Fräser und Schneideinsätze sind in den nachstehenden Patenten zu finden: US 5,078,550 ; US 5,071,292 ; US 5,052,863 und US 6,142,716 . Der herkömmliche Schneideinsatz 12 weist im Allgemeinen eine rhombische Form mit einer Oberseite 14, einer Unterseite 16, zwei Hauptseitenflächen 18 und zwei Nebenseitenflächen 20 auf. Einige herkömmliche Einsätze dieser Art weisen im Allgemeinen auch eine rechteckige Form auf. Die zwei Nebenseitenflächen 20 sind mit vorstehenden Abschnitten 22 versehen. Die Haupt- und Nebenseitenflächen 18, 20 verbinden die Oberseite 14 entlang einer Oberkante 24 und die Unterseite entlang einer Unterkante 26. 4 zeigt eine veranschaulichende Un terseitenansicht des herkömmlichen Einsatzes von 1. Der herkömmliche Fräser 10 wurde so entfernt, dass die radiale Lage verschiedener Teile des herkömmlichen Schneideinsatzes 12 in Bezug auf die Rotationsachse A zu sehen ist. Der Axial-Spanwinkel kann in dieser Ansicht nicht unterschieden werden, da es scheint, dass die Achse A parallel zu der Unterseite 16 des herkömmlichen Schneideinsatzes 12 ist, dieses aber nicht der Fall ist, wie es man es in 1 sehen kann. Wie man in 4 sehen kann, haben die Ober- und Unterkanten 24, 26 eine im Allgemeinen rhombische Form. Die Oberkante 24 weist zwei gegenüberliegende Hauptkanten 28, welche zwei Hauptschneiden bilden, und zwei Nebenkanten 30 auf. Der Abschnitt jeder Nebenkante 30 der sich auf einem zugeordneten vorspringenden Bereich 22 befindet, bildet einen Abstreifer 32. Die Unterkante 26 besitzt zwei gegenüberliegende Kanten 34 und zwei gegenüberliegende Kanten 36. Der herkömmliche Schneideinsatz 12 weist im Wesentlichen eine positive Geometrie auf. Das heißt, der Einschlusswinkel zwischen den Haupt- und Nebenseitenflächen 18, 20 und der Unterseite 16 zwischen den Tangentenebenen an diese Flächen an der Unterkante 26 ist stumpf, während der Einschlusswinkel zwischen den Haupt- und Nebenseitenflächen 18, 20 und der Oberseite 14 zwischen den Tangentenebenen an diese Flächen an der Oberkante 24 spitz ist.
Gemäß Darstellung in 1 sitzt der herkömmliche Schneideinsatz 12 in dem Fräser 10 mit einem positiven Axial-Spanwinkel; der Axial-Spanwinkel wird durch 8 bezeichnet, wobei eine Betriebshauptschneide 28' für Umfangsfräsen positioniert ist. Die anderen zwei Hauptschneiden 28 sind in den Figuren nicht zu sehen. Der Fräser 10 verjüngt sich an einem vorderen Abschnitt 38 nach vorne und verleiht diesem dadurch eine konische Form. Der vordere Bereich 38 besitzt ein vorderes Ende 40 mit einem Radius R_A und ein hinteres Ende 42 mit einem Radius R_B, wobei R_B größer als R_A ist. Die Betriebshauptschneide 28' besitzt ein vorderes Ende 28'_A , benachbart zu dem vorderen Ende 40 und ein hinteres Ende 28'_B distal von dem vorderen Ende 40. Gemäß Darstellung in den 2A, 2B und 3 definiert die Betriebshauptschneide 28' eine Schnittkreis 30, welcher zur Bezugnahme enthalten ist. In 2A ist die Lage des hinteren Endes 42 des Fräsers 10 mit einer gestrichelten Linie markiert, welche die relative Lage der vordern und hinteren Enden 40, 42 des vorderen Bereichs 38 in Bezug auf den Schnittkreis 30 darstellt.
In 4 kann man sehen, dass, wenn der Schneideinsatz 12 in den Fräser 10 eingesetzt ist, dessen Unterseite 16 eine vordere radial äußere untere Ecke 46 besitzt und eine radial äußere untere Ecke 48. Man kann ferner sehen, dass die Betriebshauptschneide 28' in den Bereich ihres vorderen Endes 28'_A in einem größeren radialen Abstand von der vorderen radial äußeren unteren Ecke 46 angeordnet ist als sie in dem Bereich ihres hinteren Endes 28'_B von der hinteren radial äußeren unteren Ecke 48 angeordnet ist. Daher ist in nachteiliger Weise das vordere Ende 28'_A der Betriebshauptschneide 28', welches größeren Schnittkräften als ihr hinteres Ende 28'_B unterworfen ist, mit einer geringeren Unterstützung als das hintere Ende 28'_B versehen.
Ein Fräser mit einem konischen vorderen Ende ist schwächer als einer mit einem zylindrischen vorderen Ende. 3 stellt einen zylindrischen Fräser 50 dar, das heißt einen Fräser mit einem zylindrischen vorderen Bereich 51. Der zylindrische vordere Bereich 51 besitzt ein vorderes Ende 52 mit einem Radius R_B gleich dem des hinteren Endes des (nicht dargestellten) zylindrischen vorderen Bereichs 51. Wenn der herkömmliche Schneideinsatz 12 in dem zylindrischen Fräser 50 gemäß Darstellung in 3 eingesetzt ist, dann ist die vor dere radial äußere untere Ecke 46 des herkömmlichen Schneideinsatzes 12 in einem radialen Abstand R_A positioniert. Da R_A kleiner als R_B ist, erreicht die vordere radial äußere untere Ecke 46 des Schneideinsatzes 20 nicht den Umfang 53 des zylindrischen Fräsers 50. Andererseits erreicht die hintere radial äußere untere Ecke 48 den Umfang 53. Daher erreicht die lange Kante 34 der Unterkante 26, die die hinteren und vorderen radial äußeren unteren Ecken 48, 46 verbindet nicht den Umfang 53 des Fräsers 50, außer an der hinteren radial äußeren unteren Ecke 48. Daher sitzt der herkömmliche Schneideinsatz 12 nicht korrekt in dem zylindrischen Fräser 50.
Natürlich muss der herkömmliche Schneideinsatz 12 umkonstruiert werden, damit der korrekt sitzt. Für einen zylindrischen Fräser 50, der zum Fräsen einer rechtwinkligen Schulter in einem Werkstück ausgelegt ist und für einen Schneideinsatz, der mit einem positiven Axial-Spanwinkel eingesetzt wird, sind die Hauptseitenflächen des Schneideinsatzes nicht eben, sondern im Allgemeinen verdreht.
Ein Hauptnachteil bei Schneideinsätzen mit nicht-ebenen oder verdrehten Hauptseitenflächen ist die Schwierigkeit in der Erzielung ihrer sicheren und genauen Befestigung in dem Fräser.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schneideinsatz und einen zylindrischen Fräser bereitzustellen, der im Wesentlichen die vorstehend erwähnten Nachteile überwinden kann.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schneideinsatz bereitgestellt, welcher aufweist:
eine Oberseite, eine Unterseite, eine sich dazwischen erstreckende Umfangsseitenfläche, wobei die Umfangsseitenfläche ein Paar gegenüberliegender Hauptseitenflächen und ein Paar gegenüberliegender Nebenseitenflächen aufweist;
zwei gegenüberliegende Hauptschneiden, die an dem Schnittpunkt der gegenüberliegenden Hauptseitenflächen mit der Oberseite ausgebildet sind;
wobei jedes einzelne von dem Paar der gegenüberliegenden Hauptseitenflächen zwei beabstandete, im Allgemeinen ebene und nicht-koplanare Anlageflächen aufweist;
wobei eine erste von den zwei beabstandeten Anlageflächen einen ersten Winkel α mit einer Normalen N zu einer Ebene P bildet, die durch die Unterseite des Schneideinsatzes verläuft, und eine zweite von den zwei beabstandeten Anlageflächen einen zweiten Winkel β mit der Normalen N bildet; und
der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β ist.
Bevorzugt weist jede Hauptseitenfläche ferner wenigstens eine obere Freifläche auf, die zwischen den Anlageflächen und der Hauptschneide angeordnet ist und einen Freiwinkel γ mit der Normalen N ausbildet.
Ferner weist bevorzugt jede Hauptseitenfläche wenigstens eine untere Freifläche auf, die zwischen den Anlageflächen und der Unterseite ausgebildet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schneideinsatz mit wenigstens einer sich zwischen den Ober- und Unterseiten erstreckenden Durchtrittsbohrung versehen.
Es wird auch ein Fräser bereitgestellt, welcher aufweist:
wenigstens einen Schneideinsatz gemäß der vorliegenden Erfindung, und einen Schneidkörper mit wenigstens einer Einsatztasche, wobei die wenigstens eine Einsatztasche aufweist:
Benachbarte Seiten- und Rückwände im Allgemeinen quer zu einer Basis, wobei die Seitenwand mit zwei beabstandeten, im Allgemeinen ebenen, nicht-koplanaren Seitenunterstützungsflächen, einer vorderen Seitenunterstützungsfläche und einer hinteren Seitenunterstützungsfläche versehen ist, wobei die vordere Seitenunterstützungsfläche einen dritten Winkel α' mit einer Normalen N' zu einer Ebene P' ausbildet, welche durch die Basis verläuft, und die hintere Seitenunterstützungsfläche einen vierten Winkel β' mit der Normalen N' ausbildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der dritte Winkel α' größer als der vierte Winkel β'.
Ferner kann der erste Winkel α um eine erste Winkeldifferenz δ₁ größer als der dritte Winkel α' sein und der zweite Winkel β kann um eine zweite Winkeldifferenz δ₂ größer als der vierte Winkel β' sein.
Bevorzugt sind die ersten und zweiten Winkeldifferenzen δ₁, δ₂ identisch und gleich einer gegebenen Winkeldifferenz δ.
Bevorzugt besitzt die vordere Seitenunterstützungsfläche eine Oberkante und die hintere Seitenunterstützungsfläche besitzt eine Oberkante und die Oberkante der vorderen Seitenunterstützungsfläche liegt an der ersten Anlagefläche einer gegebenen Hauptseitenfläche des wenigstens einen Schneideinsatzes an, und die Oberkante der hinteren Seitenunterstützungsfläche liegt an der zweiten Anlagefläche der gegebenen Hauptseitenfläche des wenigstens einen Schneideinsatzes an.
In einem bevorzugten Beispiel beträgt der erste Winkel α angenähert 14°, der zweite Winkel β angenähert 5° und die gegebene Winkeldifferenz δ ist angenähert 0,5°.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Für ein besseres Verständnis wird die Erfindung nun lediglich im Rahmen eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen ist:
1 eine Teilseitenansicht eines herkömmlichen Fräsers;
2A eine Teilquerschnittsansicht des Fräsers in 1 entlang der Linie IIA-IIA;
2B eine Teilquerschnittsansicht des Fräsers in 1 entlang der Linie IIB-IIB;
3 eine Teilquerschnittsansicht ähnlich der von 2A, jedoch mit einem zylindrischen Fräskörper und einem herkömmlichen Schneideinsatz;
4 eine veranschaulichende Unterseitenansicht des herkömmlichen Einsatzes von 1, die dessen radiale Orientierung in Bezug auf die Rotationsachse eines herkömmlichen Fräsers darstellt, in welchen dieser eingesetzt ist, wobei der Fräser entfernt ist.
5 eine perspektivische schematische Ansicht des Schneideinsatzes gemäß der vorliegenden Erfindung;
6A eine Teilquerschnittsansicht des in 5 dargestellten Einsatzes entlang der Linie VIA-VIA;
6B eine Teilquerschnittsansicht des in 5 dargestellten Einsatzes entlang der Linie VIB-VIB;
7 eine veranschaulichende Unterseitenansicht des herkömmlichen Einsatzes von 5, die dessen radiale Orientierung in Bezug auf die Rotationsachse eines zylindrischen Fräsers darstellt, in welchen dieser eingesetzt ist, wobei der Fräser entfernt ist;
8 eine perspektivische Ansicht einer Einsatztasche eines Fräsers gemäß der vorliegenden Erfindung;
9 eine Seitenansicht der Einsatztasche von 8;
10A eine Teilquerschnittsansicht der in 9 dargestellten Einsatztasche entlang der Linie XA-XA;
10B eine Teilquerschnittsansicht der in 9 dargestellten Einsatztasche entlang der Linie XB-XB; und
11 eine perspektivische Ansicht eines Fräsers gemäß der vorliegenden Erfindung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Ein Schneideinsatz 54 gemäß der vorliegenden Erfindung ist in den 5 bis 7 dargestellt. Der Schneideinsatz 54 wird typischerweise durch Formpressen und Sintern von Karbidpulvern hergestellt. Es können jedoch auch Einspritzformungstechniken angewendet werden. Der Schneideinsatz 54 weist im Wesentlichen eine rhombische Form mit einer Oberseite 56, einer Unterseite 58 und einer Umfangsseitenfläche 60 auf, die sich zwischen den Ober- und Unterseiten 56, 58 erstreckt. Die Umfangsseitenfläche 60 weist zwei Hauptseitenflächen 62 und zwei Nebenseitenflächen 64 auf. Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf Schneideinsätze beschrieben wird, die im Wesentlichen eine rhombische Form aufweisen, ist sie in gleicher Weise auch auf Schneideinsätze anwendbar, die im Wesentlichen eine rechteckige oder rechtwinklige bzw. quadratische Form aufweisen. Die zwei Nebenseitenflächen 64 sind mit vorspringenden Bereichen 66 versehen. Die Haupt- und Nebenseitenflächen 62, 64 verbinden die Oberseite 56 entlang einer Oberkante 68 und die Unterseite 58 entlang einer Unterkante 70. 7 stellt eine veranschaulichende Unterseitenansicht des Einsatzes von 5, eingesetzt in einen zylindrischen Fräser dar, wobei der zylindrische Fräser eine Rotationsachse B besitzt. Der Fräser wurde entfernt, so dass die radiale Lage der verschiedenen Teile des Schneideinsatzes in Bezug auf die Rotationsachse B zu sehen ist. Der Axial-Spanwinkel kann in dieser Ansicht nicht unterschieden werden, da sie so erscheint, dass die Achse B parallel zu der Unterseite 58 des Schneideinsatzes 54 ist, dieses aber nicht der Fall ist. Wie es in 7 zu sehen ist, haben die Ober- und Unterkanten 68, 70 im Wesentlichen eine rhombische Form. Die Oberkante 68 weist zwei gegenüberliegende Hauptkanten 72 auf, welche die zwei Hauptschneiden bilden, und zwei Nebenkanten 74. Man beobachtet bei dem Vergleich von 4 und 7, dass die Orientierung der Unterkante 70 des Schneideinsatzes 54 gemäß der vorliegenden Erfindung in Bezug auf ihre Oberkante 68 in einem entgegengesetzten Sinne im Vergleich zu der Orientierung der Unterkante 70 des herkömmlichen Schneideinsatzes 12 in Bezug auf ihre Oberkante 24 liegt.
Ein Abschnitt jeder auf einem zugeordneten vorspringenden Bereich 66 befindlichen Nebenkante 74 bildet einen Abstreifer bzw. Schlichter 76. Die Unterkante 70 weist zwei gegenüberliegende lange Kanten 78 und zwei gegenüberliegende kurze Kanten 80 auf. Der Schneideinsatz 54 weist im Wesentlichen eine positive Geometrie auf. Das heißt, der eingeschlossene Winkel zwischen den Haupt- und Nebenseitenflächen 62, 64 und der Unterseite 58 zwischen zwei Tangentenebenen an diese Flächen an der Unterkante ist stumpf, während der eingeschlossene Winkel zwischen den Haupt- und Nebenseitenflächen 62, 64 und der Oberseite 56, zwischen Tangentenebenen an diese Flächen an der Oberkante 68 spitz ist.
Gemäß nochmaligem Bezug auf 3 sei angemerkt, dass, wenn der herkömmliche Schneideinsatz 12 in den zylindrischen Fräser 50 eingesetzt ist, dann die vordere radial äußere un tere Ecke 46, und demzufolge die lange Kante 34 der Unterkante 26 des Schneideinsatzes 12 nicht den Umfang 53 des Fräsers 50 erreicht. Damit die lange Kante 34 der Unterkante 26 den Umfang 53 des Fräsers 50 erreicht, muss die Unterseite 16 des Schneideinsatzes 12 neu geformt werden, indem die Unterseite 16 effektiv in Bezug auf die Oberseite 14 des Schneideinsatzes 12 gedreht wird. In 7 ist nun die Folge dieses Aspektes der Neuformung erkennbar. Man kann sehen, dass im Gegensatz zu dem herkömmlichen Schneideinsatz 12 der Schneideinsatz 54 gemäß der vorliegenden Erfindung eine Betriebshauptschneide 72' aufweist, in welcher deren vorderes Ende 72'_A vorteilhaft mit einer größeren Unterstützung als deren hinteres Ende 72'_B versehen ist.
Man wird erkennen, dass, wenn nach Drehung der Unterseite 16 des herkömmlichen Einsatzes 12 in Bezug auf die Oberseite 14, jede lange Kante 34 der Unterkante 26 beliebig mit ihrer zugeordneten Hauptkante 28 der Oberkante über eine Oberfläche verbunden wird, um eine Hauptseitenfläche zu erhalten, dann im Allgemeinen diese Hauptseitenfläche nachteilig verdreht ist.
Jede Hauptseitenfläche 62 weist zwei beabstandete im Allgemeinen ebene nicht-koplanare Anlageflächen 82 auf. Eine erste Anlagefläche 82A der zwei beabstandeten Anlageflächen 82 bildet einen ersten Winkel α mit einer Normalen N zu einer Ebene P, die durch die Unterseite des Schneideinsatzes verläuft und eine zweite Anlagefläche 82B der zwei beabstandeten Anlageflächen 82 bildet einen zweiten Winkel β zu der Normalen N. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β. Die Anlageflächen 82 schneiden nicht die Hauptschneiden 72.
Der sich zwischen den ersten und zweiten Anlageflächen 82A, 82B erstreckende Bereich bildet eine beliebig geformte zentrale Oberfläche 84. Jede Hauptseitenfläche 62 weist eine obere Freifläche 86 auf, die zwischen den ersten und zweiten Anlageflächen 82A, 82B und der zentralen Fläche 84 und der Hauptschneide 72 ausgebildet ist. Die obere Freifläche 86 bildet einen Freiwinkel γ zu der Normalen N. Bevorzugt erstreckt sich für jede Hauptseitenfläche 62 die obere Freifläche 86 benachbart zu der Hauptschneide 72 entlang der gesamten Länge der Hauptschneide 72.
Jede Hauptseitenfläche 62 weist ferner eine untere Freifläche 88 auf, die zwischen den ersten und zweiten Anlageflächen 82A, 82B und der zentralen Fläche 84 und der langen Kante 78 der Unterkante 70 der Unterseite 58 angeordnet ist. Bevorzugt erstreckt sich für jede Hauptseitenfläche 62 die untere Freifläche 88 entlang der langen Kante 78 der Unterkante 70, zugeordnet zu dieser Hauptseitenfläche 62, entlang der gesamten Länge der langen Kante 78. Es sei angemerkt, dass gemäß der vorliegenden Erfindung, wenn der Schneideinsatz 54 in dem Fräser 127 eingesetzt ist, die radial äußerste lange Kante 78 der Unterkante 70 der Unterseite 58, benachbart zum Umfang des Fräsers angeordnet ist. Die Breite und die Neigung der unteren Freifläche 88 beeinflusst den Wert der ersten und zweiten Winkel α und β. Der Schneideinsatz 54 ist mit zwei Durchtrittsbohrungen 90 versehen, die sich zwischen den Ober- und Unterseiten 56, 58 erstrecken, was im Allgemeinen für relativ lange Schneideinsätze erforderlich ist.
Die Aufmerksamkeit wird nun auf die 8 bis 11 gerichtet. Ein Fräser 92 hat eine Rotationsachse B und weist einen Fräserkörper 94 mit Einsatztaschen 96 auf, in welche die Scheideinsätze 54 eingesetzt werden. Jede Einsatztasche 96 weist eine Seitenwand 98 benachbart zu einer Rückwand 100 und einer Basis 102, zu welcher die Seiten- und Rückwände 98, 100 im Allgemeinen quer verlaufen. Die Seitenwand 98 ist mit zwei beabstandeten, im Allgemeinen ebenen und nicht-koplanaren Seitenunterstützungsflächen 104 (104A, 104B), einer vorderen Seitenunterstützungsfläche 104A und einer hinteren Seitenunterstützungsfläche 104B versehen. Die hintere Wand 100 ist mit einer hinteren Unterstützungsfläche 108 mit einer Oberkante 110 versehen. Die Seitenunterstützungsflächen 104 besitzen Oberkanten 106 (106A, 106B), wobei die vordere Seitenunterstützungsfläche 104A eine Oberkante 106A besitzt und die hintere Seitenunterstützungsfläche 104B eine Oberkante 106B besitzt. Die vordere Seitenunterstützungsfläche 104A bildet einen dritten Winkel α' mit einer Normalen N' zu einer Ebene P', die durch die Basis 102 verläuft und die hintere Seitenunterstützungsfläche 104B bildet einen vierten Winkel β' mit der Normalen N'. Der dritte Winkel α' ist größer als der vierte Winkel β'.
Die Seitenunterstützungsflächen 104 und die Anlageflächen 82 sind so ausgelegt, dass sie sich in solchen Winkeln neigen, dass, wenn der Schneideinsatz 54 in der Einsatztasche 96 positioniert ist, die Oberkanten 106 der Seitenunterstützungsflächen 104 die Anlageflächen 82 berühren. Die Oberkanten 106 der Seitenunterstützungsflächen 104 sind gerade Kanten und daher berühren die Seitenunterstützungsflächen 104 die Anlageflächen 82 entlang einer Linie. Insbesondere bildet die Oberkante 106A der vorderen Seitenunterstützungsfläche 104A einen Kontakt mit der ersten Unterstützungsfläche 82A entlang einer Linie und die Oberkante 106B der vorderen Seitenunterstützungsfläche 104B bildet einen Kontakt mit der zweiten Anlagefläche 82B entlang einer Linie. Um sicherzustellen, dass die Oberkanten 106 der Seitenunterstützungsflächen 106 die Anlageflächen 82 entlang einer Linie berühren sind die Neigungen der Unterstützungs- und Anlageflächen so angeordnet, dass der erste Winkel α um eine erste Winkeldif ferenz δ₁ größer als der dritte Winkel α' ist, und der zweite Winkel β um eine zweite Winkeldifferenz δ₂ größer als der vierte Winkel β' ist. Bevorzugt sind die ersten und zweiten Winkeldifferenzen δ₁, δ₂ identisch und gleich einer gegebenen Winkeldifferenz δ. Gemäß einem spezifischen, nicht bindenden Beispiel, ist der erste Winkel α angenähert 14°, der zweite Winkel β angenähert 5°, und die gegebene Winkeldifferenz δ ist angenähert 0,5°.
In einer ähnlichen Weise sind die Neigung der hinteren Unterstützungsfläche 108 und die Neigung der Nebenseitenfläche 64 so gewählt, dass sie sicherstellen, dass die Oberkante 110 der hinteren Unterstützungsfläche 108 einen Kontakt mit der Nebenseitenfläche 64 entlang einer Linie herstellt. Daher wird der Schneideinsatz 54 in der Einsatztasche 96 durch zwei Kontaktbereiche auf einer Seite und einen Kontaktbereich auf einer benachbarten Seite unterstützt, was zu einen stabilen und gut definierten Sitz des Schneideinsatzes 54 führt.
Es ist allgemein bekannt, dass während der Herstellung von Schneideinsätzen die Mikroeinsatzoberflächengeometrie oft unbestimmbar verzerrt wird, was zu einer ungleichmäßigen Oberflächenqualität führt. Somit können die Anlageflächen 82 nicht perfekt eben sein, selbst wenn sie auf Ebenheit ausgelegt sind. In einem derartigen Falle berühren die Oberkanten 106 der Seitenunterstützungsflächen 104 die Anlageflächen 82 entlang einer unterbrochenen Linie.
Obwohl die vorliegende Erfindung bis zu einem bestimmten Grad an Ausführlichkeit beschrieben wurde, dürfte es sich verstehen, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen ohne Abweichung von dem Schutzumfang der Erfindung gemäß den nachstehenden Ansprüchen durchgeführt werden können. Beispielsweise können, obwohl die Erfindung für einen Schneid einsatz beschrieben wurde, bei dem die Hauptseitenflächen 62 als nur eine obere Freifläche 86, benachbart zur Hauptschneide 72 aufweisend beschrieben wurden, auch zwei oder mehrere Freiflächenebene vorgesehen sein. Ebenso können, obwohl die Hauptseitenflächen 62 als nur eine untere Freifläche 88 benachbart zur langen Kante 78 der Unterkante 70 der Unterseite 58 aufweisend beschrieben wurden, auch zwei oder mehr untere Freiflächen vorgesehen sein. Eine oder beide von den oberen und unteren Freiflächen 86, 88 können so ausgelegt sein, dass sie sehr schmal sind, beispielsweise 1 mm oder weniger. Daher könnten sich beispielsweise die ersten und zweiten Anlageflächen 82A, 82B und die zentrale Fläche 84 scheinbar aus der Hauptkante 72 zu der zugeordneten langen Kante 78 hin, oder von unterhalb der oberen Freifläche 86 zu der Hauptkante 72 hin erstrecken.

Claims

Schneideinsatz (54), aufweisend: eine Oberseite (56), eine Unterseite (58), eine sich dazwischen erstreckende Umfangsseitenfläche (60), wobei die Umfangsseitenfläche (60) ein Paar gegenüberliegender Hauptseitenflächen (62) und ein Paar gegenüberliegender Nebenseitenflächen (64) aufweist; zwei gegenüberliegende Hauptschneidkanten (72), die an dem Schnittpunkt der gegenüberliegenden Hauptseitenflächen (62) mit der Oberseite (56) ausgebildet sind; wobei jedes einzelne von dem Paar der gegenüberliegenden Hauptseitenflächen (62) zwei beabstandete im Allgemeinen ebene und nicht-koplanare Anlageflächen (82) aufweist; wobei eine erste von den zwei beabstandeten Anlageflächen (82A) einen ersten Winkel α mit einer Normalen N zu einer Ebene P bildet, die durch die Unterseite (58) des Schneideinsatzes (54) verläuft, und eine zweite von den zwei beabstandeten Anlageflächen (82B) einen zweiten Winkel β mit der Normalen N bildet; dadurch gekennzeichnet, dass der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β ist.
Schneideinsatz (54) nach Anspruch 1, wobei jede Hauptseitenfläche (62) ferner wenigstens eine obere Freifläche (86) aufweist, die zwischen den Anlageflächen (82) und der Hauptschneidkante (72) angeordnet ist, und einen Freiwinkel γ mit der Normalen N ausbildet.
Schneideinsatz (54) nach Anspruch 2, wobei jede Hauptseitenfläche (62) wenigstens eine untere Freifläche (88) aufweist, die zwischen den Anlageflächen (82) und der Unterseite (58) ausgebildet ist.
Schneideinsatz (54) nach Anspruch 1, wobei der Schneideinsatz (54) mit wenigstens einer sich zwischen der Ober- (56) und Unterseite (58) erstreckenden Durchtrittsbohrung (90) versehen ist.
Fräser (92), aufweisend: wenigstens einen Schneideinsatz (54) nach Anspruch 1, und einen Schneidkörper (94) mit wenigstens einer Einsatztasche (96), wobei die wenigstens eine Einsatztasche (96) aufweist: benachbarte Seiten- und Rückwände (98, 100) im Allgemeinen quer zu einer Basis (102), wobei die Seitenwand (98) mit zwei beabstandeten, im Allgemeinen ebenen und nicht-koplanaren Seitenunterstützungsflächen (104), einer vorderen Seitenunterstützungsfläche (104A) und einer hinteren Seitenunterstützungsfläche (104B) versehen ist, wobei die vordere Seitenunterstützungsfläche (104A) einen dritten Winkel α' mit einer Normalen N' zu einer Ebene P' ausbildet, welche durch die Basis (102) verläuft, und die hintere Seitenunterstützungsfläche (104B) einen vierten Winkel β' mit der Normalen N' ausbildet.
Fräser (92) nach Anspruch 5, wobei der dritte Winkel α' größer als der vierte Winkel β' ist.
Fräser (92) nach Anspruch 6, wobei der erste Winkel α um eine erste Winkeldifferenz δ1 größer als der dritte Winkel α' ist, und der zweite Winkel β um eine zweite Winkeldifferenz δ2 größer als der vierte Winkel β' ist.
Fräser (92) nach Anspruch 7, wobei die ersten und zweiten Winkeldifferenzen δ1, δ2 identisch und gleich einer gegebenen Winkeldifferenz δ sind.
Fräser (92) nach Anspruch 8, wobei die vordere Seitenunterstützungsfläche (104A) eine Oberkante (106A) hat und die hintere Seitenunterstützungsfläche (104B) eine Oberkante (106B) hat und wobei die Oberkante (106A) der vorderen Seitenunterstützungsfläche (104A) an der ersten Anlagefläche (82A) einer gegebenen Hauptseitenfläche (62) des wenigstens einen Schneideinsatzes (54) anliegt, und die Oberkante (106B) der hinteren Seitenunterstützungsfläche (104B) an der zweiten Anlagefläche (82B) der gegebenen Hauptseitenfläche (62) des wenigstens einen Schneideinsatzes (54) anliegt.
Fräser (92) nach Anspruch 9, wobei der erste Winkel α angenähert 14°, der zweite Winkel β angenähert 5° und die gegebene Winkeldifferenz δ angenähert 0,5° ist.