DE60308613T2

DE60308613T2 - Mischungen von Nicht-Azo-Dispersfarbstoffen

Info

Publication number: DE60308613T2
Application number: DE60308613T
Authority: DE
Inventors: Alan Thomas Eccles Leaver; David Royton Brierley; Alan Cunningham; Nigel Greenmount Hall
Original assignee: Dystar Textilfarben GmbH and Co Deutschland KG
Current assignee: Dystar Colours Distribution GmbH
Priority date: 2002-07-29
Filing date: 2003-07-23
Publication date: 2007-08-23
Anticipated expiration: 2023-07-24
Also published as: HK1060587A1; US20040019983A1; CA2436033C; TWI315329B; CN100381504C; EP1394218A1; MXPA03006721A; DE60308613D1; US7118604B2; EP1394218B1; KR20040012521A; JP2004137461A; ES2271438T3; CA2436033A1; TW200403304A; GB0217487D0; BR0302533A; KR100997852B1; CN1483765A

Description

Die Erfindung betrifft Mischungen von Nichtazodispersionsfarbstoffen.
Mischungen von Dispersionsfarbstoffen und deren Verwendung zum Färben von Polyester und dessen Mischungen mit anderen Fasern wie Cellulosen, Elasthan, Nylon und Wolle nach üblichen Ausziehfärbe-, Kontinuefärbe- und Direktdruckverfahren sind bereits bekannt, so beispielsweise aus den Dokumenten EP 1188799 A1 und WO 0022048. Diese Dispersionsfarbstoffmischungen besitzen jedoch gewisse anwendungstechnische Mängel, wie beispielsweise ziemlich schwache Egalisier-/Migrationseigenschaften, eine zu große Abhängigkeit der Farbausbeute von wechselnden Färbeparametern im Färbeprozeß oder einen ungenügenden Farbaufbau auf Polyester (ein guter Farbaufbau ergibt sich aus der Fähigkeit eines Farbstoffes, bei Anwendung erhöhter Farbstoffkonzentrationen im Färbebad die entsprechend farbstärkere Färbung zu liefern) oder unbefriedigende Echtheiten.
Es besteht jedoch ein Bedarf nach Dispersionsfarbstoffen, welche auf Polyester oder dessen Mischungen mit anderen Fasern, wie Cellulose, Elasthan, Nylon und Wolle Färbungen mit verbesserten Echtheiten, das heißt, Wasch- und Lichtechtheiten, liefern.
Mit der vorliegenden Erfindung wurden nunmehr Farbstoffmischungen von Dispersionsfarbstoffen gefunden, welche auf Polyester oder dessen Mischungen mit anderen Fasern Färbungen mit sehr guten Naß- und Lichtechtheiten liefern.
Gegenstand der Erfindung sind somit Farbstoffmischungen, enthaltend einen Farbstoff der nachstehend angegebenen und definierten Formel (I)
und einen oder mehrere, wie zwei oder drei, bevorzugt 1 oder 2, Farbstoffe der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (II)
worin
R¹ und R² unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkoxy [OR³] oder substituiertes Alkoxy [O(CH₂)_nR⁴] stehen,
wobei
n eine Zahl von 1 bis 6 sein kann,
R³ für jeweils gegebenenfalls durch einen gesättigten oder ungesättigten 5-, 6- oder 7-gliedrigen heterocyclischen oder homocyclischen Rest substituiertes Alkyl oder Alkenyl steht,
R⁴ für eine Gruppe der Formel (1) oder (2)
steht, wobei:
R⁵ ist Wasserstoff im Falle von n größer 1, Alkyl im Falle von n größer 1, Alkenyl, Aryl, Alkoxyalkyl, Aryloxyalkyl, Carbonylalkyl, Carbonylalkenyl, Carbonylaryl, Carbonylalkoxyalkyl oder Carbonylaryloxyalkyl;
R⁶ ist Alkoxy, Alkenyloxy, Aryloxy, Arylalkoxy, Aryloxyalkoxy, Alkenyloxyalkyloxy oder Alkoxyalkoxy.
Der Rest R als Alkyl kann geradkettig oder verzweigt sein und bedeutet insbesondere C₁-C₄-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl. Bevorzugt sind Methyl und Ethyl. Analoges gilt für C₁-C₄-Alkoxygruppen. Der Rest R als Alkenyl bedeutet insbesondere C₂-C₄-Alkenyl wie Ethenyl, Propenyl, Butenyl.
Von möglichem Interesse sind unter anderem beispielsweise folgende von der allgemeinen Formel (II) umfaßten speziellen Strukturen:
Nach einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Mischung, enthaltend Farbstoff der Formel (I) und mindestens einen der folgenden Farbstoffe der Formeln (II-1), (II-9), (II-10) oder (II-11), oder eine Mischung, enthaltend Farbstoff (I) und mindestens einen Farbstoff der Formel (II-2), (II-12), (II-13), (II-14), oder eine Mischung, enthaltend Farbstoff (I) und mindestens einen Farbstoff der Formel (II-3), (II-4), (II-5), (II-6), (II-7), (II-8).
Die Mischungen enthalten den Farbstoff der allgemeinen Formel (I) in einer Menge von 5 bis 95 Gew.-% und bevorzugt 75 bis 90 Gew.-% und den Farbstoff bzw. die Farbstoffe der allgemeinen Formel (II) in einer Menge von 95 bis 5 Gew.-% und bevorzugt 10 bis 25 Gew.-%.
Die Farbstoffe gemäß der allgemeinen Formel (I) sind aus WO-9521958 und die Farbstoffe der allgemeinen Formel (II) zum Teil aus WO 9704031 bekannt.
Die Herstellung von erfindungsgemäßen Mischungen kann beispielsweise durch Vermischen der Farbstoffkomponenten in den erforderlichen Mengen erfolgen. Zu geeigneten Mischverfahren zählen unter anderem
die gemeinsame Kristallisation
Dazu werden die Farbstoffe typischerweise in einem heißen Lösungsmittel gelöst, beispielsweise indem man die Farbstoffe in einem geeigneten Lösungsmittel vorlegt und bis zur Auflösung der Farbstoffe auf die Rückflußtemperatur des Lösungsmittels erhitzt, danach die nicht gelösten Anteile abfiltriert und die dabei erhaltene Lösung unter Kristallbildung abkühlt. Das entstandene Gemisch kann man anschließend weiter verarbeiten, beispielsweise durch Mahlen und Sprühtrocknen. Für dieses Verfahren geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise organische Lösungsmittel wie aromatische Kohlenwasserstoff, chlorierte Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe, alicyclische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Amide, Sulfoxide, Ester, Ketone und Ether. Als organische Lösungsmittel seien im einzelnen genannt: Toluol, Ethylcellosolve, Aceton, Chlorbenzol, Pyridin, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Ethylacetat, Benzol, Tetrahydrofuran und Cyclohexan.
Die gemeinsame Kristallisation eignet sich in der Regel nicht für Mischungen von mehr als zwei Komponenten.
das gemeinsame Mahlen

(a) Die Farbstoffe werden gemischt und anschließend zusammen zu einer innigen Mischung gemahlen, die anschließend durch Sprühtrocknen in eine Feststoffmischung überführt wird, oder
(b) die Farbstoffe werden jeweils getrennt gemahlen und anschließend vor dem Sprühtrocknen in dem erforderlichen Behältnis vermischt.

Trockenmischen
Die Farbstoffe werden jeweils getrennt nach dem Sprühtrocknungsverfahren getrocknet und anschließend trocken in dem erforderlichen Verhältnis vermischt.
Erfindungsgemäße Mischungen stellen besonders wertvolle Dispersionsfarbstoffe für das Färben von synthetischen Textilmaterialien wie Polyester, Mikrofaserpolyester und Fasergemischen daraus wie Polyester/Cellulose, Polyester/Wolle, Polyester/Polyurethan oder Polyester/Nylon nach dem Ausziehfärbe-, Klotz- oder Druckverfahren dar und können zu diesem Zweck in Dispersion überführt werden. Sie eignen sich ferner beispielsweise zum Einsatz zum Tintenstrahldruck auf textilen und nichttextilen Substraten, dem D2T2-Thermotransferdruck und bei der Einfärbung von Kunststoffen.
Ein besonderer Erfindungsgegenstand betrifft eine Zusammensetzung, enthaltend eine Mischung von Farbstoff (I) und (II) und zusätzlich mindestens einen weiteren bei der Kolorierung üblichen Bestandteil wie einem Dispergiermittel und gegebenenfalls einem Tensid bzw. Netzmittel. Dabei enthält die Zusammensetzung typischerweise 1 bis 65%, vorzugsweise 10 bis 60% und besonders bevorzugt 20 bis 55% der gesamten Farbstoffmischung in einem festen Medium.
Typische Beispiele für Dispergiermittel sind Ligninsulfonate, Naphthalinsulfonsäure/Formaldehydkondensate und Phenol/Cresol/Sulfanilsäure/Formaldehydkondensate, typische Beispiele für Netzmittel sind gegebenenfalls sulfonierte oder phosphatierte Alkylarylethoxilate und typische Beispiele für weitere gegebenenfalls in Frage kommende Einsatzstoffe sind anorganische Salze, Entschäumer wie Mineralöl oder Nonanol, organische Flüssigkeiten und Puffer. Dispergiermittel können 10 bis 200 gew.-%ig in den Farbstoffmischungen enthalten sein. Netzmittel können 0 bis 20 gew.-%ig in den Farbstoffmischungen enthalten sein.
Zur Herstellung der Zusammensetzungen kann man die Farbstoffmischung mit Glaskugeln oder Sand in einem wäßrigen Medium mahlen. Die Zusammensetzungen können mit weiteren Zusätzen von Dispergiermitteln, Füllstoffen und weiteren Tensiden versehen werden und nach einem Verfahren wie Sprühtrocknen zu einer 5 bis 65% Farbstoff enthaltenden festen Zusammensetzung getrocknet werden.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kolorieren eines synthetischen Textilmaterials oder eines Fasergemischs daraus, bei dem man darauf eine Mischung, enthaltend einen Farbstoff der Formel (I) und mindestens einen Farbstoff der Formel (II), aufbringt.
Als synthetisches Textilmaterial eignen sich aromatische Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat, Polyamid, insbesondere Polyhexamethylenadipamid, Cellulose-2½-Acetat, Cellulosetriacetat und natürliche Textilmaterialien, insbesondere cellulosehaltige Materialien und Wolle oder Mischungen von Polyester und Polyurethan oder Polyester und Nylon. Besonders bevorzugt als Textilmaterial ist ein aromatischer Polyester oder ein Fasergemisch davon mit Fasern beliebiger der oben erwähnten Textilmaterialien. Zu besonders bevorzugten Fasergemischen zählen solche aus Polyester und Cellulose, wie Polyester/Baumwolle und Polyester/Wolle. Die Textilmaterialien oder Gemische daraus können in Form von Filamenten, Flocke, Garn oder Web- oder Maschenwaren vorliegen.
Das Aufbringen der Mischungen von Farbstoffen der Formeln (I) und (II) auf die synthetischen Textilmaterialien oder Fasergemische kann gegebenenfalls nach Verfahren erfolgen, die in der Technik für das Auftragen von Dispersionsfarbstoffen auf derartige Materialien und Fasergemische an sich bekannt sind.
Die Auswahl geeigneter Arbeitsbedingungen kann unter folgendem erfolgen:

(i) Ausziehfärben bei einem pH-Wert von 4–6,5, einer Temperatur von 125°C bis 140°C binnen 10 bis 120 Minuten und einem Druck von 1 bis 2 bar, gegebenenfalls unter Zusatz eines Sequestrierungsmittels,
(ii) Kontinuefärben bei einem pH-Wert von 4 bis 6,5, einer Temperatur von 190°C bis 225°C binnen 15 Sekunden bis 5 Minuten, gegebenenfalls unter Zusatz eines Migrationsinhibitors,
(iii) Direktdruck bei einem pH-Wert von 4 bis 6,5, einer Temperatur von 160°C bis 185°C binnen 4 bis 15 Minuten im Falle von HT-Dämpfen oder bei einer Temperatur von 190°C bis 225°C binnen 15 Sekunden bis 5 Minuten im Falle von Trockenhitzefixierung oder bei einer Temperatur von 120°C bis 140°C und 1 bis 2 bar binnen 10 bis 45 Minuten im Falle von Druckdämpfen, gegebenenfalls unter Zusatz von Netzmitteln und Verdickungsmitteln wie Alginaten in einem Anteil von 5 bis 100 Gew.-% bezogen auf den Farbstoff,
(iv) Ätzdruck bei einem pH-Wert von 4 bis 6,5 durch Aufklotzen des Farbstoffs auf das Textilmaterial, Trocknen und Überdrucken, gegebenenfalls unter Zusatz von Migrationsinhibitoren und Verdickungsmitteln,
(v) Carrier-Färben bei einem pH-Wert von 4 bis 6,5, einer Temperatur von 95°C bis 100°C mit einem Carrier wie Methylnaphthalin, Diphenylamin oder 2-Phenylphenol, gegebenenfalls unter Zusatz von Sequestrierungsmitteln, sowie
(vi) Färben von Acetat, Triacetat und Nylon unter Atmosphärendruck bei einem pH-Wert von 4 bis 6,5, und bei einer Temperatur von 85°C im Falle von Acetat oder bei einer Temperatur von 90°C im Falle von Triacetat und Nylon binnen 15 bis 90 Minuten, gegebenenfalls unter Zusatz von Sequestrierungsmitteln.

Gemäß allen obigen Verfahren kann die Farbstoffmischung als eine in einem wäßrigen Medium 0,001 bis 20% und bevorzugt 0,005% bis 16% der Farbstoffmischung enthaltene Dispersion aufgetragen werden.
Neben den oben erwähnten Anwendungsverfahren können die Farbstoffmischungen auch nach dem Tintenstrahldruckverfahren auf synthetische Textilmaterialien und Fasergemische aufgebracht werden, wobei die Substrate gegebenenfalls einer das Bedrucken fördernden Vorbehandlung unterzogen werden. Für den Tintenstrahldruckbereich kann das Applikationsmedium Wasser und ein wasserlösliches organisches Lösungsmittel enthalten, und zwar vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 1:99 bis 99:1, besonders bevorzugt 1:95 bis 50:50 und insbesondere im Bereich von 10:90 bis 40:60. Bei dem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel handelt es sich vorzugsweise um ein C1-4-Alkanol, insbesondere Methanol oder Ethanol, ein Keton, insbesondere Aceton oder Methylethylketon, 2-Pyrrolidon oder N-Methylpyrrolidon, ein Glykol, insbesondere Ethylenglykol, Propylenglykol, Trimethylenglykol, 2,3-Butandiol, Thiodiglykol oder Diethylenglykol, einen Glykolether, insbesondere Ethylenglykolmonomethylether, Propylenglykolmonomethylether oder Diethylenglykolmonomethylether, Harnstoff, ein Sulfon, insbesondere bis-(2-Hydroxyethyl)sulfon, oder Mischungen dieser Lösungsmittel.
Die Farbstoffmischungen können auch unter Anwendung von hyperkritischem Kohlendioxid auf Textilmaterialien aufgebracht werden, wobei die farbstofformulierenden Mittel gegebenenfalls entfallen können.
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert, wobei es sich bei den Teilen, wenn nicht anders bemerkt, um Gewichtsteile handelt.
Beispiel 1
Zur Herstellung einer Mischung aus 27,77 Teilen des Farbstoffs (I) und 4,53 Teilen von Farbstoffen gemäß der Formel (II-1) wurden die beiden Farbstoffe vermischt und als 40%ige wäßrige Suspension mit 20 Teilen eines hochtemperaturstabilen Dispergiermittels auf eine Farbstoffteilchengröße mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 0,1–5 Mikron gemahlen.
Diese Dispersion wurde durch Zugabe von 47,7 Teilen eines temperaturstabilen Dispergiermittels und Sprühtrocknung in eine feste, granulat- oder pulverförmige Einstellung bestimmter Stärke, enthaltend 32,3% der Mischung und 67,7% Dispergiermittel, überführt.
Zur Herstellung eines Färbebads für das Ausziehfärben von Polyester in Stückform wurden 1,8 ml einer wäßrigen Dispersion der festen Einstellung (1 g Farbstoff in 100 ml Wasser von 40–50°C) zu 57 ml VE-Wasser und 1,2 ml Pufferlösung gegeben. In dieses Färbebad wurde ein 5 g schwerer Polyesterlappen gegeben und das ganze 45 Minuten lang bei 130°C in einer HT Laborfärbemaschine gegeben. Nach Spülen mit Wasser und einer reduktiven Nachreinigung wurde eine klare rote Färbung mit ausgezeichneter Naß- und Lichtechtheit erhalten. Ein interessantes Merkmal der Mischung ist ihr rotes Egalisiermigrationsvermögen im Laufe des Färbeverfahrens.
Beispiel 2
Zur Herstellung einer Mischung aus 31,19 Teilen des Farbstoffs (I) und 12 Teilen des Farbstoffs (II-1) wurden die beiden Farbstoffe vermischt und als 40%ige wäßrige Suspension mit 25 Teilen eines hochtemperaturstabilen Dispergiermittels auf eine Farbstoffteilchengröße mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 0,1–5 Mikron gemahlen.
Diese Dispersion wurde durch Zugabe von 31,81 Teilen eines temperaturstabilen Dispergiermittels und Sprühtrocknung in eine feste, granulat- oder pulverförmige Einstellung bestimmter Stärke, enthaltend 43,19% der Mischung und 56,81% Dispergiermittel, überführt.
Zur Herstellung eines Färbebads für das Ausziehfärben von Polyester in Stückform wurden 1,2 ml einer wäßrigen Dispersion der festen Einstellung (1 g Farbstoff in 100 ml Wasser von 40–50°C) zu 57,5 ml VE-Wasser und 1,2 ml Pufferlösung gegeben. In dieses Färbebad wurde ein 5 g schwerer Polyesterlappen gegeben und das ganze 45 Minuten lang bei 130°C in einer HT-Laborfärbemaschine gegeben. Nach Spülen mit Wasser und einer reduktiven Nachreinigung wurde eine klare rote Färbung mit ausgezeichneter Naß- und Lichtechtheit erhalten. Ein interessantes Merkmal der Mischung ist ihr gutes Egalisiermigrationsvermögen im Laufe des Färbeverfahrens.
Unter den Ausziehfärbeverfahren gemäß den Beispielen 1 und 2 wurden weitere auf Farbstoff (I) und einem Farbstoff entsprechend der allgemeinen Formel (II) basierende Farbstoffmischungen auf Polyester aufgebracht. Nach der üblichen Nachreinigung waren die erhaltenen Färbungen wiederum klar rot gefärbt und ergaben eine ausgezeichnete Naß- und Lichtechtheit. Alle beurteilten Mischungen zeichneten gutes Egalisier-/Migrationsvermögen im Laufe des Färbeverfahrens.
Beispiel 14
Zur Herstellung einer Mischung aus 25,81 Teilen Farbstoff (I), 1,52 Teilen Farbstoff der Formel (II-1), 4,91 Teilen Farbstoff der Formel (II-2), 2,32 Teilen Farbstoff der Formel (II-3) wurden die vier Farbstoffe vermischt und als 40%ige wäßrige Suspension mit 20 Teilen eines hochtemperaturstabilen Dispergiermittels auf eine Farbstoffteilchengröße mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 0,1–5 Mikron gemahlen.
Diese Dispersion wurde durch Zugabe von 45,36 Teilen eines temperaturstabilen Dispergiermittels und Sprühtrocknung in eine feste, granulat- oder pulverförmige Einstellung bestimmter Stärke, enthaltend 34,64% der Mischung und 65,36% Dispergiermittel, überführt. Dieses Präparat eignet sich insbesondere für das Ausziehfärben von Polyester (einschließlich Mikrofaser- und Gewichtsreduktionspolyesters), Polyester/Baumwolle, Polyester/Elasthan und Polyester/Wollgemischen und kann auch bei Kontinuefärben und direkt Direktdruck Verwendung finden.
Zur Herstellung eines Färbebads für das Ausziehfärben von Polyester in Stückform wurden 1,5 ml einer wäßrigen Dispersion der festen Einstellung (1 g Farbstoff in 100 ml Wasser von 40–50°C zu 57,3 ml VE-Wasser und 1,2 ml Pufferlösung gegeben. In dieses Färbebad wurde ein 5 g schwerer Polyesterlappen gegeben und das ganze 45 Minuten lang bei 130°C in einer HT-Färbemaschine gehalten.
Nach Spülen mit Wasser und einer reduktiven Nachreinigung wurde eine klare blaurote Färbung mit ausgezeichneter Naß- und Lichtechtheit erhalten. Ein interessantes Merkmal der Mischung ist ihr gutes Egalisier-/Migrationsvermögen im Laufe des Färbeverfahrens.
In nachstehender Tabelle sind weitere, die Erfindung veranschaulichende Beispiele aufgeführt:

Claims

Farbstoffmischung, enthaltend mindestens einen Farbstoff der nachstehend angegebenen und definierten Formel (I)
und einen oder mehrere, wie zwei oder drei, bevorzugt 1 oder 2, Farbstoffe der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (II)
worin R¹ und R² unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkoxy [OR³] oder substituiertes Alkoxy [O(CH₂)_nR⁴] stehen, wobei n eine Zahl von 1 bis 6 sein kann, R³ für jeweils gegebenenfalls durch einen gesättigten oder ungesättigten 5-, 6- oder 7-gliedrigen heterocyclischen oder homocyclischen Rest substituiertes Alkyl oder Alkenyl steht, R⁴ für eine Gruppe der Formel (1) oder (2)
steht, wobei: R⁵ ist Wasserstoff im Falle von n größer 1, Alkyl im Falle von n größer 1, Alkenyl, Aryl, Alkoxyalkyl, Aryloxyalkyl, Carbonylalkyl, Carbonylalkenyl, Carbonylaryl, Carbonylalkoxyalkyl oder Carbonylaryloxyalkyl; R⁶ ist Alkoxy, Alkenyloxy, Aryloxy, Arylalkoxy, Aryloxyalkoxy, Alkenyloxyalkyloxy oder Alkoxyalkoxy.
Farbstoffmischung nach Anspruch 1, enthaltend einen Farbstoff der Formel (I) und einen Farbstoff der Formel (II), in der R² ein substituiertes Alkoxy [O(CH₂)_nR⁴] bedeutet, wobei n eine Zahl von 1 bis 6 sein kann, R⁴ für eine Gruppe der Formel (1) oder (2)
steht, wobei: R⁵ ist Wasserstoff im Falle von n größer 1, Alkyl im Falle von n größer 1, Alkenyl, Aryl, Alkoxyalkyl, Aryloxyalkyl, Carbonylalkyl, Carbonylalkenyl, Carbonylaryl, Carbonylalkoxyalkyl oder Carbonylaryloxyalkyl; R⁶ ist Alkoxy, Alkenyloxy, Aryloxy, Arylalkoxy, Aryloxyalkoxy, Alkenyloxyalkyloxy oder Alkoxyalkoxy.
Farbstoffmischung nach Anspruch 2, bei der R⁴ eine Gruppe der Formel (2) bedeutet, in der R⁶ die Bedeutung Aryloxyalkoxy, Alkenyloxyalkyloxy oder Alkoxyalkoxy hat.
Farbstoffmischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Gewichtsverhältnis von Farbstoff (I) zu Farbstoff (II) 5 bis 95 zu 95 bis 5 beträgt.
Farbstoffmischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Gewichtsverhältnis von Farbstoff (I) zu Farbstoff (II) 75 bis 90 zu 25 bis 10 beträgt.
Verfahren zur Herstellung einer Farbstoffmischung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, bei dem man die Farbstoffkomponenten in den erforderlichen Mengen mischt.
Zusammensetzung, enthaltend eine Farbstoffmischung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 und mindestens ein Dispergier-, oberflächenaktives oder Netzmittel.
Verfahren zum Kolorieren eines synthetischen Textilmaterials oder eines Fasergemischs daraus, bei dem man darauf eine Farbstoffmischung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 aufbringt.
Verfahren nach Anspruch 8, bei dem man als synthetisches Material oder Fasergemisch daraus einen Polyester bzw. ein Polyester/Cellulose- oder Polyester/Woll- oder Polyester/Polyurethan- oder Polyester/Nylongemisch einsetzt.