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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ε-Caprolactam
aus einer Mischung, die 6-Aminocaproamid und/oder Oligomere davon
umfasst.
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Ein
solches Verfahren ist in der WO-A-9837063 beschrieben. Das Beispiel
VIII dieser Veröffentlichung
beschreibt die Herstellung von Caprolactam aus einer Mischung, die
6-Aminocapronsäure,
6-Aminocaproamid und Oligomere davon umfasst, bei einem Druck von
1,2 MPa und einer Temperatur von 300°C, wobei die Mischung erhalten
wird, indem das meiste des Wassers aus einer wässrigen Mischung zur reduktiven
Aminierung abdestilliert wird. Bei diesem Verfahren wird Ammoniak,
welches in 6-Aminocaproamid
und in Oligomeren davon (mit Amidendgruppen) chemisch gebunden ist,
bei den Cyclisierungsbedingungen freigesetzt. Das erhaltene Caprolactam
liegt in einem gasförmigen
Produktstrom vor, welcher ebenfalls Dampf, das freigesetzte Ammoniak,
leicht siedende Stoffe (Verbindungen mit einem niedrigeren Siedepunkt
als Caprolactam) und schwer siedende Stoffe (Verbindungen mit einem
höheren
Siedepunkt als Caprolactam) umfasst. Es wurde herausgefunden, dass
der gasförmige
Produktstrom ebenfalls Kohlendioxid umfasst. Die WO A-9837063 liefert
kein Verfahren zum Abtrennen und Recycling des freigesetzten Ammoniaks
zu einem Verfahren, in welchem Ammoniak zum Beispiel als ein Reaktant
verwendet wird. Bei einem kontinuierlichen Verfahren wäre es aus
wirtschaftlichen Gründen
sehr günstig,
wenn ein solches freigesetzte Ammoniak in einer einfachen Weise
abgetrennt werden könnte,
zu einem Verfahren rückgeführt werden könnte und
wieder verwendet werden könnte,
bei welchem Ammoniak zum Beispiel als Reaktant verwendet wird, zum
Beispiel bei einer reduktiven Aminierung, welche für gewöhnlich mit
einem Hydrierungskatalysator katalysiert wird. Wenn das freigesetzte
Ammoniak aus dem Produktstrom auf gängige Weise mittels Destillation
abgetrennt wird, befindet sich letztlich Kohlendioxid in dem freigesetzten
Ammoniak. Die Trennung von Ammoniak und Kohlendioxid ist sehr schwierig.
In diesem Fall würde
das so abgetrennte Ammoniak, welches Kohlendioxid umfasst, zum Beispiel
zu einer reduktiven Aminierung rückgeführt werden
und wieder verwendet werden, wobei das Kohlendioxid sich in der
Ammoniakrückführung der
reduktiven Aminierungsreaktion ansammeln würde. Dies ist nachteilig, da
der Gesamtdruck erhöht
werden müsste,
um in der Lage zu sein, bei einem konstanten Wasserstoffdruck zu
arbeiten. Um dieses zu vermeiden, muss die Ammoniakrückführung der
reduktiven Aminierungsreaktion mindestens regelmäßig gespült werden. Das Spülen der
Ammoniakrückführung ist
nachteilig, da dies zu einem Verlust an wertvollen Produkten wie
Ammoniak führt.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung von Caprolactam aus 6-Aminocaproamid und/oder Oligomeren
davon, wobei das freigesetztes Ammoniak mindestens eine stark reduzierte
Menge an Kohlendioxid enthält.
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Dieses
Ziel wird erreicht, indem in einem ersten Schritt 6-Aminocaproamid
und/oder Oligomere davon bei einer Temperatur zwischen 180 und 250°C zu Ammoniak
und 6-Aminocapronsäure und/oder Oligomeren
davon umgewandelt werden, und zwar mit einer separaten oder gleichzeitigen
Entfernung des Ammoniaks, und in einem nachfolgenden Schritt die
6-Aminocapronsäure
und/oder Oligomere davon zu Caprolactam bei einer Temperatur von
250 bis 400°C
umgewandelt werden.
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Es
wurde herausgefunden, dass das Ammoniak, welches chemisch in 6-Aminocaproamid und/oder
Oligomeren davon gebunden ist, welches im ersten Schritt dieses
Verfahrens der Erfindung freigesetzt wird, zum Beispiel zu einer
katalysierten reduktiven Aminierung rückgeführt werden kann, indessen die
Notwendigkeit des Spülens
der Ammoniakrückführung der
reduktiven Aminierungsreaktion in beträchtlicher Weise verringert
wird oder sogar überflüssig wird.
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Ein
Vorteil des Verfahrens der Erfindung ist der, dass die Menge an
Abbauverbindungen, welche bis zu einem geringen Ausmaß dampfflüchtig sind, wie
zum Beispiel Pentansäure,
Hexansäure,
Hexensäure,
Pentanamid und Hexanamid, welche sich schließlich in dem freigesetzten
Ammoniak befinden, beträchtlich
verringert ist im Vergleich zu dem Verfahren, wie es in der WO-A-9837063
beschrieben ist. In dem Fall, dass das freigesetzte Ammoniak zu
einem Verfahren rückgeführt wird
und wieder verwendet wird, in welchem Ammoniak zum Beispiel als
Reaktant verwendet wird, zum Beispiel zu einer reduktiven Aminierung,
welche für
gewöhnlich
mit einem Hydrierungskatalysator katalysiert wird, kann der Katalysator
aufgrund der Anwesenheit solcher Abbauverbindungen deaktiviert werden.
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In
dem ersten Schritt des Verfahrens der Erfindung werden 6-Aminocaproamid
und/oder Oligomere davon mit Amidendgruppen zu Ammoniak und 6-Aminocapronsäure und/oder
Oligomeren davon umgewandelt. In dem ersten Schritt der Erfindung wird
das Ammoniak, welches chemisch in Verbindungen, die in der Ausgangsmischung
vorhanden sind, gebunden ist, aufgrund der erhöhten Temperatur freigesetzt.
Die Ausgangsmischung, welche zu dem ersten Schritt des Verfahrens
der Erfindung zugeführt wird,
sollte somit mindestens 6-Aminocaproamid und/oder Oligomere davon
mit Amidendgruppen enthalten. Die Menge an 6-Aminocaproamid und
Oligomeren davon mit Amidendgruppen in der Mischung, die dem ersten
Schritt zugeführt
wird (Ausgangsmischung), liegt im Allgemeinen zwischen 10 und 60 Gew.-%,
berechnet auf der Menge an organischen Verbindungen, die in der
Ausgangsmischung vorliegen. Organische Verbindungen sind hierin
als Caprolactam und Caprolactam-Vorstufen definiert. Caprolactam-Vorstufen
sind hierin als 6-Aminocapronsäure,
6-Aminocaproatester, 6-Aminocaproamid und Oligomere davon definiert.
Eine typische Zusammensetzung von organischen Verbindungen, welche
in der Ausgangsmischung für
die vorliegende Erfindung verwendet werden kann, umfasst direkt
neben 6-Aminocaproamid und Oligomeren davon mit Amidendgruppen zwischen
0 und 30 Gew.-% 6-Aminocapronsäure,
zwischen 0 und 50 Gew.-% Caprolactam, zwischen 0 und 0,1 Gew.-%
6-Aminocaproatester und zwischen 0 und 30 Gew.-% Oligomere von 6-Aminocapronsäure und/oder
von 6-Aminocaproatester, wobei die Gesamtmenge dieser Fraktionen bei
etwa 100 Gew.-% der organischen Verbindungen liegt. Die Ausgangsmischung,
welche in dem ersten Schritt des Verfahrens der Erfindung eingespeist wird,
ist vorzugsweise eine wässrige
Ausgangsmischung, da die Anwesenheit von Wasser die Entfernung von
Ammoniak erleichtert. Die Menge an Wasser variiert vorzugsweise
zwischen 3 und 95 Gew.-%, stärker
bevorzugt zwischen 20 und 70 Gew.-%.
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Die
Ausgangsmischung, welche 6-Aminocaproamid und/oder Oligomere davon
umfasst, kann mittels verschiedener Verfahren erhalten werden. Für diese
Erfindung ist es nicht kritisch, wie die Ausgangsmischung erhalten
wird. Beispiele für
mögliche Verfahren
sind in der EP-A-729943, EP-A-729944 und WO-A-9730973 beschrieben.
Zum Beispiel wird in der EP-A-729943 ein Verfahren beschrieben,
in welchem eine wässrige
Mischung erhalten wird, die 6-Aminocapronsäure, 6-Aminocaproamid
und Caprolactam enthält,
und zwar durch die Umsetzung eines 5-Formylvaleratesters mit Ammoniak und
Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators (reduktive
Aminierung). Ein weiterer und stärker
bevorzugter Weg zum Erhalt der Ausgangsmischung für das Verfahren
der Erfindung geschieht durch reduktive Aminierung eines C1-C6-Alkyl-5-formylvalerats
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, welcher Ruthenium auf
einem Träger
umfasst, wie zum Beispiel in der WO-A-9835938 oder WO-A-0014062
beschrieben ist, und Wasser oder einer Wasser/Alkohol-Mischung als
Lösungsmittel.
Die reduktive Aminierungsmischung kann direkt neben dem 6-Aminocaproamid und/oder
Oligomeren davon, 6-Aminocapronsäure, ε-Caprolactam,
6-Aminocaproatester und/oder etwas Alkohol enthalten. Der Alkohol
ist im Allgemeinen der entsprechende Alkohol der Estergruppe des
6-Aminocaproatesters.
Bevor die reduktive Aminierungsmischung zu dem Verfahren der Erfindung
zugeführt
wird, wird der Alkohol vorzugsweise abgetrennt, zum Beispiel durch
Destillation oder Strippen, wie zum Beispiel in der WO-A-9730973
beschrieben, und der 6-Aminocaproatester
wird vorzugsweise zum Beispiel so abgetrennt, wie es in der WO-A-9942440
beschrieben ist. In dem Fall, dass die Mischung, die zu dem Verfahren der
Erfindung zugeführt
wird, immer noch kleine Mengen an 6-Aminocaproatester enthält, wird
dieser 6-Aminocaproatester
ebenfalls quantitativ in dem ersten Schritt der Erfindung zu dem
Alkohol, der mit der Estergruppe korrespondiert, und 6-Aminocapronsäure und/oder
Oligomeren davon umgewandelt. Der freigesetzte Alkohol wird mit
dem freigesetzten Ammoniak abgetrennt und wird vorteilhafterweise
zu der reduktiven Aminierungsreaktion zusammen mit dem freigesetzten
Ammoniak rückgeführt. Bevor
die reduktive Aminierungsmischung zu dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung rückgeführt wird,
werden nicht chemisch gebundenes Ammoniak und Wasserstoff bevorzugterweise
zum Beispiel durch Reduzieren des Druckes der reduktiven Aminierungsreaktion und
Durchführen
einer Gas/Flüssigkeits-Trennung abgetrennt.
Vorteilhafterweise können
der Wasserstoff und das Ammoniak zu der reduktiven Aminierungsreaktion
rückgeführt werden
(hierin als Ammoniakrückführung der
reduktiven Aminierungsreaktion bezeichnet). Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung kann mit einem besonderen Vorteil unter Verwendung einer
wässrigen
Mischung, die in einem vorausgehenden Verfahrensschritt erhalten
wird, angewendet werden, wobei die Mischung 6-Aminocaproamid und/oder
Oligomere davon umfasst.
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Vorzugsweise
wird der erste Schritt bei einem Druck unterhalb 15 MPa und stärker bevorzugt bei
einem Druck zwischen 3 und 10 MPa durchgeführt, was zu einer Gasphase,
die Ammoniak, welches freigesetzt wurde, und Wasser (welches in
der Ausgangsmischung vorliegen kann und/oder in dem ersten Schritt
freigesetzt werden kann) enthält,
und zu einer Schmelzphase, die 6-Aminocapronsäure und
Oligomere davon enthält,
führt.
Vorzugsweise wird der Druck des ersten Schrittes so gewählt, dass die
Wärme,
die im ersten Schritt verwendet wird, ganz wirtschaftlich wieder
verwendet werden kann. Ein zusätzlicher
Vorteil des Verfahrens der Erfindung ist der, dass Wasser, welches
in der Ausgangsmischung vorliegen kann und/oder welches in dem ersten
Schritt freigesetzt werden kann, zumindest teilweise in dem ersten
Schritt des Verfahrens der Erfindung entfernt wird. Dies ist vorteilhaft,
da die Menge an Wasser, die in der Mischung, welche dem nächsten Schritt
des Verfahrens der Erfindung zugeführt wird, vorliegt, vorzugsweise
so niedrig wie möglich ist,
und zwar von einem energetischen Standpunkt aus.
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In
dem ersten Schritt des Verfahrens der Erfindung wird die Ausgangsmischung
auf eine Temperatur von 180 bis 250°C, vorzugsweise gleich oder niedriger
als 230°C, erhitzt.
Es wurde herausgefunden, dass bei einer Temperatur von mehr als
180°C keine
Verfestigung der Schmelzphase auftritt, und eine Temperatur von
weniger als 250°C
dazu führt, dass
die Bildung der oben erwähnten
Abbauverbindungen stark gesenkt wird. Das freigesetzte Ammoniak
kann in einem separaten Schritt abgetrennt werden. Das Abtrennen
des Ammoniaks kann mittels eines Flüssigkeit/Gas-Abtrennverfahrens,
welches dem Fachmann im Fachbereich bekannt ist, durchgeführt werden.
Das freigesetzte Ammoniak wird vorzugsweise gleichzeitig mit dem
ersten Schritt abgetrennt, da dies zu einer weiteren Zunahme der
Rate der Umwandlung von 6-Aminocapronsäure und/oder Oligomeren
davon mit Amidendgruppen zu Ammoniak und 6-Aminocapronsäure und/oder
Oligomeren davon führt.
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Das
Ammoniak und Wasser, freigesetzt und/oder in dem ersten Schritt
vorliegend, werden aus der Mischung entfernt, bevor die Mischung
zu dem nachfolgenden Schritt (Cyclisierungsschritt) gespeist wird.
Vorzugsweise werden das entfernte Ammoniak und Wasser zu einem Verfahren
rückgeführt, in
welchem Ammoniak (und Wasser) als Reaktant und/oder Lösungsmittel
verwendet wird, zum Beispiel zu einer reduktiven Aminierungsreaktion.
Vorzugsweise wird das Ammoniak (und Wasser) zu der reduktiven Aminierungsreaktion
rückgeführt, in
welcher das 6-Aminocaproamid und/oder Oligomere davon der Ausgangsmischung
des Verfahrens der Erfindung hergestellt werden. Vorzugsweise wird
das Ammoniak (und Wasser) vor der Rückführung des entfernten Ammoniaks
(und Wassers) im Gegenstrom mit zum Beispiel Wasser in einer Zone
mit einer Vielzahl von Gleichgewichtsstufen gewaschen, um zu bewirken,
dass Caprolactam und leicht flüchtige
Caprolactam-Vorstufen, wie zum Beispiel 6-Aminocaproamid, in der
Reaktionsmischung des ersten Schrittes verbleiben. Vorzugsweise
ist diese Zone eine Kolonne mit einem Rückflusskühler, die auf dem Oberteil
des Reaktors, in welchem der erste Schritt durchgeführt wird,
lokalisiert ist.
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Der
erste Schritt des Verfahrens der Erfindung kann satzartig oder kontinuierlich
durchgeführt werden.
In einem kommerziellen Verfahren wird die Reaktion vorzugsweise
in einem kontinuierlichen Modus in einem geeigneten Reaktor durchgeführt. Bevorzugte
Reaktoren sind Reaktoren mit Pfropfenströmungscharakteristika in der
Flüssig/Schmelz-Phase. Die
Verwendung eines Reaktors mit Pfropfenströmungscharakteristika ist bevorzugt,
da dies zu einer weiteren Erhöhung
der Umwandlungsrate von 6-Aminocaproamid und/oder Oligomeren davon
mit Amidendgruppen zu Ammoniak und 6-Aminocapronsäure und/oder
Oligomeren davon führt.
Beispiele für
geeignete Reaktoren sind Pfropfenströmungsreaktoren oder mehrere
gerührte
Reaktoren in Reihe. Stärker bevorzugt
wird der erste Schritt des Verfahrens der Erfindung in einem Pfropfenströmungsreaktor
durchgeführt,
der mindestens drei Reaktionszonen enthält, um die Umwandlung weiter
zu verbessern. Gegebenenfalls wird Dampf zu den unterschiedlichen
Reaktionszonen zugeführt,
um das Mischen und die Entfernung von Ammoniak zu verbessern und/oder
die Flüssig/Schmelz-Phase
in dem Reaktor auf der gewünschten
Reaktionstemperatur zu halten.
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Vorzugsweise
wird die Mischung, bevor die in dem ersten Schritt zu behandelnde
Mischung eingespeist wird, auf die Reaktionstemperatur des ersten
Schrittes erhitzt, vorzugsweise unter Anwendung eines wärmeaustauschers.
In dem Fall, dass der Reaktor mehr als eine Reaktionszone aufweist,
wird die Ausgangsmischung vorzugsweise zuerst mit der Mischung,
die in der ersten Reaktionszone des Reaktors erhalten wird, gemischt,
um das Auftreten von einer Verfestigung an dem Einspeisepunkt zu
verringern.
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Die
Mischung, welche in dem ersten Schritt der vorliegenden Erfindung
erhalten wird, wird nach der Entfernung des freigesetzten Ammoniaks
(und Wassers) anschließend
zu dem Cyclisierungsschritt des Verfahrens der Erfindung geschickt.
Der Cyclisierungsschritt kann in einer beliebigen bekannten Weise,
zum Beispiel in der Flüssigkeits-
oder in der Gasphase, durchgeführt
werden. Beispiele für
mögliche
Flüssigphasenverfahren
sind in der US-A-4730040 und EP-A-729944 beschrieben. Vorzugsweise
wird eine Flüssigphasencyclisierung
einer Mischung, die ε-Caprolactam-Vorstufen
umfasst, bei einer Temperatur zwischen 250 und 330°C und einem
Druck zwischen 0,5 und 40 MPa, satzartig oder kontinuierlich, zum
Beispiel in einem Rührtankreaktor oder
einem Röhrenreaktor,
durchgeführt.
Ein Beispiel für
mögliche
Gasphasenverfahren ist in der WO-A-9837063 beschrieben. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Cyclisierung in einer Gasphase durchgeführt, indem die Mischung, welche 6-Aminocapronsäure und/oder
Oligomere davon umfasst, mit Dampf in Abwesenheit eines Katalysators bei
einer Temperatur von 270 bis 350°C
und einem Druck von 0,5 bis 2 MPa kontaktiert wird. Das Gasphasenverfahren,
wie es zum Beispiel in der WO-A-9837063
beschrieben wird, ist vorteilhaft, da die in dem ersten Schritt
des Verfahrens der Erfindung erhaltene Schmelzphase anschließend in
dem Cyclisierungsschritt behandelt werden kann ohne irgendeine intermediäre Behandlung.
Darüber
hinaus können
niedrigere Drücke
angewandt werden und die Rückgewinnung
von Caprolactam in einem Gasphasenverfahren ist leichter im Vergleich
zu einem Flüssigphasenverfahren.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele aufgeklärt.
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Vergleichsexperiment A
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Ein
500 ml großer
Autoklav mit einem Turbinenmischer wurde mit 100 Gramm einer Mischung, die
33,9 Gew.-% Caprolactam, 10,9 Gew.-% 6-Aminocapronsäure, 38,3
Gew.-% 6-Aminocaproamid, 13,6 Gew.-% Nylon-6-Oligomere und 3,3 Gew.-% Wasser
enthielt, gefüllt.
Der Autoklav wurde gründlich
mit Stickstoff gespült,
und ein Druckventil wurde so eingestellt, dass der Druck in dem
Reaktor bei 1,2 MPa gehalten wurde. Wenn die Temperatur 300°C erreicht
hatte, wurde ein Dampffluss mit einer Rate von 300 Gramm/h gestartet.
Der den Reaktor verlassende Caprolactam enthaltende Dampf wurde
kontinuierlich kondensiert und analysiert. Nach 30 Minuten glich
die Menge an Caprolactam in dem gesammelten Kondensatprodukt einer
Umwandlung von etwa 20%. Nach 5 Stunden war die komplette Einspeisung
mit einer Ausbeute von etwa 99% hinsichtlich Caprolactam umgewandelt.
Die Caprolactamkonzentration in dem gesammelten Kondensatprodukt
betrug 5,53 Gew.-%. Die Analyse zeigt, dass im Vergleich zu Caprolactam
Kohlendioxid (970 ppm) und Pentansäure (530 ppm), Pentanamid (69
ppm), Hexansäure
(182 ppm) und Hexensäure
(485 ppm) (hierin nachfolgend als Säure- und Amidverbindungen bezeichnet)
in dem gesammelten Produktkondensat vorlagen. Die Analyseergebnisse
zeigten, dass Ammoniak quantitativ aus den Amidendgruppen von 6-Aminocapronamid
und Oligomeren davon während
der ersten Minuten des Experiments freigesetzt worden war. Die Gesamtmenge
an erzeugtem CO2 entsprach 1,5 Gew.-% der
Gesamtmenge an freigesetztem NH3.
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Das
gesammelte Produktkondensat wurde satzartig bei Umgebungsdruck und
einer Temperatur von 100°C
in einer Labordestillationskolonne destilliert, was zu einem Rückstand
führte,
welcher etwa 70 Gew.-% Caprolactam in Wasser enthielt. NH3 und CO2 wurden
quantitativ zusammen mit dem abdestilliertem Wasser entfernt, welches
eben falls Spuren der oben erwähnten
leicht dampfflüchtigen
Säure- und
Amidverbindungen enthielt. Die restliche Menge der Säuren und
Amide verbleibt in der wässrigen
Caprolactamlösung.
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Das
Rückführen und
die Wiederverwendung des so abgetrennten Ammoniaks, das CO2 und Spuren der oben erwähnten Säuren und Amide enthält, zu einer
katalysierten reduktiven Aminierung mit interner Ammoniakrückführung führt dazu,
dass die interne Ammoniakrückführung regelmäßig gespült werden
muss und der Katalysator deaktiviert werden könnte.
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Dieses
Experiment zeigt, dass bei gegebenen Bedingungen CO2 in
beachtlichen Mengen gebildet wird, und dass gleichzeitig eine sehr
hohe Umwandlungsrate von Endamidgruppen von 6-Aminocapronamid und
Oligomeren davon erhalten wird. Dieses Experiment zeigt ebenfalls,
dass CO2 und zu einem kleineren Ausmaß ebenfalls
dampfflüchtiger Säuren und
Amide in das abgetrennte H2O/NH3 hineinkommen.
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Beispiel I
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Das
Vergleichsexperiment A wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass
der Reaktordruck nur 0,7 MPa betrug und die Reaktionsmischung auf
nur 220°C
erhitzt wurde. Die Menge an Ammoniak, welche in dem Kondensat gesammelt
wurde, entsprach einer 80%igen und 97%igen Umwandlung aller in der Ausgangsmischung
vorhandenen ursprünglichen Endamidgruppen
nach den Reaktionszeiten von 10 bzw. 30 Minuten. Die Analyseergebnisse
des gesammelten Kondensats nach 30 Minuten zeigten ebenfalls, dass
etwa 1% der Caprolactam-Vorstufen zu Caprolactam umgewandelt worden
war. Die Gesamtmenge an hergestelltem CO2 betrug
weniger als 0,005 Gew.-% der Gesamtmenge an freigesetztem NH3. Ebenfalls lagen Säure- und Amidverbindungen nur
in vernachlässigbaren
Mengen vor, welche niedriger als die Mengen vom Vergleichsexperiment
A waren.
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Nach
30 Minuten wurden der Reaktordruck und die Reaktortemperatur auf
1,2 MPa bzw. 300°C erhöht. Nach
weiteren 5 Stunden war die vollständige Einspeisung mit einer
Ausbeute von etwa 99% hinsichtlich Caprolactam umgewandelt. Die
Analyseergebnisse über
diesen Zeitraum zeigten, dass nur sehr kleine Mengen an Ammoniak
hergestellt worden waren, während
Säure-
und Amidverbindungen und CO2 in vergleichbaren
Ausmaßen
wie im Vergleichsexperiment A erzeugt worden waren.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass in dem ersten Schritt des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung die Konzentration an CO2 und der
Säure-
und Amidverbindungen in dem freigesetzten NH3 stark vermindert
war.
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Beispiel II
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Das
Beispiel I wurde mit dem Unterschied wiederholt, dass der Reaktoraufbau
mit einem Rückflusskühler auf
dem Oberteil des Reaktors gestaltet war, um Caprolactam und Caprolactam-Vorstufen
zurück
in den Reaktor zu waschen, während
nur NH3 und Wasser in der Lage waren, den
Reaktor in der Dampfphase zu verlassen. Die Analyse zeigte, dass das
Kondensat kein Caprolactam oder keine Caprolactam-Vorstufen enthielt.
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Nach
30 Minuten wurden die Reaktorbedingungen von 7 MPa und 220°C auf 12
MPa und 300°C eingestellt,
und gleichzeitig wurde der Rückflusskühler abgeschaltet.
Das Ergebnis dieses Beispiels entsprach dem Ergebnis von Beispiel
I.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
die Konzentration von CO2 in dem freigesetzten
NH3 stark verringert ist ohne irgendwelchen
Verlust an Caprolactam-Vorstufen in dem ersten Schritt des Verfahrens.