DE602749C - Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle - Google Patents

Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle

Info

Publication number
DE602749C
DE602749C DEC39764D DEC0039764D DE602749C DE 602749 C DE602749 C DE 602749C DE C39764 D DEC39764 D DE C39764D DE C0039764 D DEC0039764 D DE C0039764D DE 602749 C DE602749 C DE 602749C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tanning
hides
weight
acid
sulfonic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC39764D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ORANIENBURGER CHEM FAB AG filed Critical ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Priority to DEC39764D priority Critical patent/DE602749C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE602749C publication Critical patent/DE602749C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben tierischer Häute und Felle In dem Hauptpatent 598 300 wurde ein Verfahren zum Gerben tierischer Häute beschrieben, dessen Kennzeichen darin bestand, daB den Gerbbrühen zwecks Beschleunigung des Gerbprozesses ausreichende Mengen solcher wasserlöslichen, an sich nicht gerbenden hochmolekularen Sulfonsäuren oder ihrer Salze zugesetzt werden, die aus Fetten, Ölen oder Fettsäuren allein oder aus deren Gemischen mit anderen kondensierbaren Verbindungen, wie aromatischen Kohlenwasserstoffen oder deren Derivaten sowie Alkoholen, Ketonen, Lactonen oder Carbonsäureanhydriden bzw. -chloriden, durch intensive Sulfonierungs- bzw. Kondensationsmittel erhältlich sind.
  • Es wurde nun gefunden, daB die Sulfonate des Hauptpatentes mit Erfolg durch die entsprechenden halogensubstituierten Derivate ersetzt werden können. Die Herstellung dieser erfolgt entweder unmittelbar durch Sulfonierung der entsprechenden halogenierten Fettstoffe oder deren Gemische mit gegebenenfalls halogenhaltigen kondensierbaren Zusätzen oder auf besonders einfache und billige Weise nach dem im Patent 564 758 beschriebenen Verfahren. Hiernach werden unter anderem nichthalogenierte Neutralfette oder Fettsäuren, gegebenenfalls zusammen mit kondensierbaren Zusätzen, mit Schwefelsäurehalogenhydrinen in Gegenwart geeigneter Halogenüberträger, wie z. B. Mangandioxyd, behandelt und die so entstandenen Sulfonierungsprodukte wahlweise gereinigt und gegebenenfalls ganz oder teilweise neutralisiert.
  • Diese Sulfonate enthalten zwar in ungereinigter Form kleine, durch Nebenreaktion bedingte Mengen gerbstoffartiger Verunreinigungen, sie sind aber nicht imstande, allein tierische Haut in Leder überzuführen. Zusätze dieser halogensubstituierten Sulfonsäuren bzw. ihrer Salze bei der vegetabilischen Gerbung, bei der Mineralgerbung, der Fettgerbung und bei kombinierten Gerbungen gestatten eine wesentliche Erleichterung der Gerbprozesse und bedingen eine Verbesserung der OOualität der Leder. Insbesondere befördern sie das Eindringen der natürlichen Gerbstoffe. Sie wirken als Aktivatoren und Beschleuniger des Gerbprozesses. Die Gerbung kann im besonderen in der Unterlederfabrikation mit konzentrierteren Brühen als sonst üblich begonnen werden, und der Übergang von verdünnten Gerblösungen zu konzentrierten erfolgt viel schneller, ohne daß Totgerbung die Folge ist. Auch wirken die halogenierten Sulfonate noch stärker konservierend auf die Gerbbrühen als die entsprechenden nicht halogensubstituierten Verbindungen.
  • Einige Beispiele sollen das Verfahren der vorliegenden Erfindung näher erläutern. Beispiel i Ölsäure oder Ölsäureglycerid (z.B. Klauenöl oder Olivenöl) wird bis zur Aufnahme von 2 Chloratomen pro Mol Fettsäure chloriert und nunmehr mit i5o bis 200 % Chlorsulfonsäure oder rauchender Schwefelsäure mit 20 % SO, unter Anwendung von Sulfonierungstemperaturen von 5 bis io° C, gegebenenfalls in Gegenwart der gleichen Menge Tetrachlorkohlenstoff als Verdünnungsmittel, sulfoniert. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure in 3/4 ihres Gewichts an Eiswasser eingetragen und unter guter Kühlung mit Natronlauge bis zur schwach sauren Reaktion neutralisiert. Das Verdünnungsmittel kann gegebenenfalls im Vakuum abdestilliert werden. Von etwa ausgeschiedenen anorganischen Salzen kann die konzentrierte S.ulfonatlösung nach mehrtägigem Stehen dekantiert werden.
  • Das so gewonnene Sulfonat kann nach Beispiel I oder IV des Hauptpatentes zur Gerbung von: lohgarem Unterleder oder von Reptilienleder Anwendung finden.
  • Beispiel 2 Molare Mengen der vorerwähnten chlorierten Ölsäure und o-Chlorbenzol werden gemischt und mit 2 bis 3 Molen Chlorsulfonsäure bei 25' C unter guter Kühlung und Rührung innerhalb von 6 Stunden kondensiert und sulfoniert. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure mit 3/4 ihres Gewichts an Eiswasser aufgenommen. Man kann auch von nichtchlorierter Ölsäure ausgehen und entsprechend dem Verfahren des Patentes 564758 in Gegenwart von Halogenüberträgern mit Chlorsulfonsäure behandeln.
  • Ein ähnlich wirkendes Erzeugnis wird erhalten, wenn man i Mol Chlorölsäurechlorid unter Mitverwendung von wasserfreiem Aluminiumchlorid mit 6 Molen Benzol zu dem entsprechenden Phenon kondensiert und dieses nun mit 4 Molen rauchender Schwefelsäure (7 % Anhydrid) sulfoniert. Auch kann an Stelle des Benzols Chlorbenzol benutzt werden. Das so gewonnene Erzeugnis eignet sich in Form der schwach sauer eingestellten Natrium- oder Kaliumverbindung vorzüglich zur Herstellung von hellfarbigen Unterledern nach Beispiel 1 des Hauptpatentes. Beispiel 3 ioo Gewichtsteile chloriertes Rizinusöl werden mit 4o bis 6o Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid oder des technischen Gemisches von Butyrolacton und Valerolacton gemischt und hierauf mit ioo bis i2o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure oder einem Gemisch aus 14o Gewichtsteilen Oleum (45 % S 03) und 45 Gewichtsteilen Kochsalz bei 25 bis 30° C behandelt. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure in 3/4 ihres Gewichtes an 2o%iger Kochsalzlösung eingetragen, worauf sich innerhalb weniger Stunden eine saure Salzlösung absetzt. Diese wird abgezogen, und dann wird die Sulfonsäure unter Kühlung mit Natronlauge neutralisiert, bis eine PH von 5,5 erreicht ist. An Stelle des Essigsäureanhydrides kann auch Trichloracetylchlorid Verwendung finden.
  • Die so gewonnenen Sulfonate finden in der Gerbung von Chrom- oder Rindboxledern oder in der Pelzgerbung entsprechend den Beispielen II und V des Hauptpatentes Verwendung.
  • Beispiel 4 3o Gewichtsteile chloriertes Klauenöl werden mit io Gewichtsteilen Cyclohexanon vermischt und mit 2o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei Temperaturen von g bis io° C sulfoniert. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure in schon beschriebener Weise mit Eiswasser behandelt und schließlich auf ein schwach saures Natronöl eingestellt. An Stelle des Klauenöles kann gegebenenfalls auch ein Wollolein benutzt werden.
  • Die so gewonnenen Erzeugnisse eignen sich zur Herstellung von sämischgaren Schaffleischspalten entsprechend Beispiel III des Hauptpatentes.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Weitere Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 598 300 zum Gerben tierischer Häute und Felle durch Zusatz von Sulfonierungsprodukten von Fetten, Ölen oder Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der im Hauptpatent vorgesehenen echten einfachen oder kondensierten Sulfonsäuren oder Sulfonsäuresalze oder Fette, Öle oder Fettsäuren die entsprechenden halogensubstituierten Sulfonsäuren oder Sulfonsäuresalze verwendet werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Patent 564 758 erhältlichen Sulfonsäuren oder Sulfonsäuresalze Verwendung finden.
DEC39764D 1927-05-07 1927-05-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle Expired DE602749C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC39764D DE602749C (de) 1927-05-07 1927-05-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC39764D DE602749C (de) 1927-05-07 1927-05-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE602749C true DE602749C (de) 1934-09-15

Family

ID=7023896

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC39764D Expired DE602749C (de) 1927-05-07 1927-05-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE602749C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1151795B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylglycerylaethersulfonaten mit geringem Salzgehalt
DE1669347A1 (de) Verfahren zum Fetten von Leder
WO2004037589A2 (de) Verfahren zur herstellung von leder
DE2245077C3 (de) Fettungsmittel für Leder oder Pelze und ihre Verwendung
DE706169C (de) Verfahren zur Herstellung eines wasserloeslichen Salzes des Schwefelsaeureesters eines hoehermolekularen sekundaeren Alkohols
DE2626429C3 (de) Verfahren zum Chromgerben von Häuten oder Nachgerben von Leder in Gegenwart von Carbonsäuren als Komplexbildner
DE602749C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle
EP0026423B1 (de) Verfahren zur Fettung und Imprägnierung von Leder und Pelzen
DE583686C (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Sulfonierungsprodukten
DE582790C (de) Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln
CH691062A5 (de) Wässrige Zusammensetzung zum Vorgerben von Hautblössen oder Nachgerben von Leder.
DE3018176A1 (de) Fettungsmittel fuer leder und pelze
DE598300C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute
DE571222C (de) Verfahren zum Beizen von Chromleder
US1980414A (en) Process for the production of sul
AT138252B (de) Verfahren zur Darstellung esterartig konstituierter Netz-, Schaum- und Dispergierungsmittel.
DE593709C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten der den hoeheren Fettsaeuren entsprechenden, durch Reduktion ihrer Alkylester erhaeltlichen Alkohole
DE2907065A1 (de) Verfahren zum fetten von leder und pelzfellen
DE857426C (de) Verfahren zum Fetten von gegerbten Haeuten
DE706793C (de) Verfahren zur Darstellung hoehermolekularer Sulfosaeuren
DE625637C (de) Verfahren zur Herstellung von hochbestaendigen Sulfonsaeuren oder deren Salzen
DE585623C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfosaeuren des Kautschuks
DE672370C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeurereste enthaltenden Kondensationsprodukten
DE564489C (de) Verfahren zur Herstellung tuerkischrotoelartiger Produkte
DE634404C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute und Felle