DE602705C - Energierichtungsrelais - Google Patents
EnergierichtungsrelaisInfo
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- DE602705C DE602705C DEA64486D DEA0064486D DE602705C DE 602705 C DE602705 C DE 602705C DE A64486 D DEA64486 D DE A64486D DE A0064486 D DEA0064486 D DE A0064486D DE 602705 C DE602705 C DE 602705C
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/003—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to reversal of power transmission direction
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
18. SEPTEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 602705 KLASSE 21c GRUPPE 68 eo
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Dezember 1931 ab
Die bekannten Energierichtungsrelais sind nach Artvon Wattmetern aufgebaut, d.h. Strom
und Spannung werden in besonderen Spulen wirksam, die so angeordnet sind, daß je nach
der Stromrichtung ein Ausschlag in dem einen oder anderen Sinne erfolgt. Solche
Relais erfordern einen relativ umständlichen mechanischen Aufbau, namentlich wenn sie
empfindlich ausgeführt werden sollen.
Diese Nachteile der bekannten Relais werden erfindungsgemäß durch ein Relais vermieden,
dessen Gleichgewichtslage von drei Spannungen abhängig ist, von denen im Sinne der Sperrung eine dem in jeder HaIbwelle
gleichgerichteten Strom proportionale und eine gegenüber der ersten bei Phasengleichheit
von Strom und Spannung um etwa 900 phasenverschobene, der einen Halbwelle
der einen der beiden Netzgrößen proportionale Spannung wirkt, im Sinne der Auslösung
dagegen eine Spannung, welche jeweils der anderen Netzgröße proportional und so
phasenverschoben ist, daß sie der letzteren Spannung bei Phasengleichheit von Strom
und Spannung phasengleich entgegenwirkt.
Die Arbeitsweise einer derartigen Einrichtung ist aus dem Diagramm der Abb. 1 zu
ersehen, in welchem die in dem Relais wirksamen Spannungen aufgezeichnet sind. Mit
ι ist die in jeder Halbwelle gleichgerichtete und dem Strom proportionale Spannung bezeichnet,
mit 2 die der Netzspannung proportionale und bei Phasengleichheit von Strom und Spannung gegenüber der Spannung 1 um
etwa 900 phasenverschobene Spannung. 3 bezeichnet eine Spannung, welche ebenfalls dem
Netzstrom proportional ist und bei Phasengleichheit zwischen Strom und Spannung eine
derartige Phasenlage besitzt, daß sie der letzteren Spannung2 phasengleich entgegenwirkt.
Bei dem in Abb. 1 dargestellten Falle ist die Summe sämtlicher Spannungen jederzeit so,
■daß eine negative, d. h. im Sinne der Auslösung wirkende Spannung in dem Relais
nicht auftreten kann. Tritt dagegen eine Phasenverschiebung der Spannung gegenüber
dem Strom auf, so daß die Kurve 2 etwa die
in Abb. 2 dargestellte Lage gegenüber den Kurven 1 und 3 einnimmt, dann überwiegt in
der Gegend des Nulldurchganges der Kurve 1 die von der Spannung der Kurve 3 hervorgerufene,
im Sinne der Auslösung wirkende Kraft und bringt das Relais zum Ansprechen. Die Schutzeinrichtung wird daher nur bei entsprechender
Phasenlage der beiden Netzgrößen Strom und Spannung ansprechen. Dabei können auch die den Spannungen 2 und 3
entsprechenden Netzgrößen vertauscht werden, so daß, wie die in den Abb. 1 und 2 in
Klammern beigesetzten Zeichen andeuten, auch die Kurve 2 dem Strom und die Kurve 3
der Spannung entsprechen kann.
Nimmt man nun für die Phasenlage zwischen Strom und Spannung verschiedene
*) Von dem P at ent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Rolf Wideröe in Vinderen, Oslo.
Winkel an, d. h. verschiebt man die Kurve 2 längs der Abszisßenachse, so sieht man, daß,
wie in Abb. 3 dargestellt, nur innerhalb des schraffierten Bereiches eine Sperrung erfolgt,
in allen anderen Bereichen dagegen eine Auslösung. In Abb. 3 ist dabei der als Abszisse
aufgetragene Winkel der Winkel zwischen dem Maximum der Kurven 2 und dem Nulldurchgang
der Kurve 1. Es ist zu ersehen, daß, solange dieser Winkel klein ist, die
Summe der im sperrenden Sinne wirkenden Ströme größer ist als die im Sinne der Auslösung
wirkenden. Beträgt nun dieser Winkel 900, dann fallen die Nullpunkte der Kurven 1
und 2 zusammen; in diesem Augenblick herrscht aber das Maximum der im Sinne der Auslösung wirkenden Kurve 3, so daß die
Schutzeinrichtung anspricht. Dies ist auch bereits bei einer Phasenverschiebung, die
etwas kleiner als 90 ° ist, der Fall, wie an Hand der Abb. 2 zu ersehen ist, da auch bei
einem kleineren Winkel α als 90 ° der Momentanwert der Kurve 3 größer ist als der
Momentan wert der Kurve 1, so daß der im Sinne der Auslösung wirkende Strom überwiegt.
Würde die Kurve 1 im Nullpunkt ganz plötzlich ansteigen, derart, daß sehr
rasch der Momentanwert der Kurve 1 größer wird als der der Kurve 3, dann würde der
fehlerhafte Ansprechbereich α sehr klein werden. In diesem Falle würde die Sperrung
bei der Phasenverschiebung α zwischen Null und nahezu 90° und Null und nahezu 2700
erfolgen, die Auslösung dagegen im Bereich der anderen Energierichtung zwischen einem
Winkel etwas unterhalb 90 ° und etwas oberhalb 2700. Die Vergrößerung des Auslöse^·
bereiches nach beiden Richtungen ist durch den Wert α gegeben. Läßt man bis zu
ι o° Vergrößerung des Ansprechbereiches 900 ~ 2.Jo0 nach beiden Richtungen zu, dann
muß die Kurve 1 in ihrem Amplitudenverhältnis zur Kurve 3 sin 8o° : sin io°—5,7
betragen, damit beim Wert ct = 8o° die Amplituden beider Kurven gleich groß sind. Man
wird daher zweckmäßig das Amplitudenverhältnis größer als ι : 6 wählen.
Die Summe der in den Abb. 1 und 2 dargestellten Spannungen kann man entweder
der Betätigungsspule eines hochempfindlichen polarisierten Relais oder dem Gitter einer
Entladungsröhre zuführen. In Abb. 4 ist ein Ausführungsbeispiel mit einer Entladungsröhre
gezeigt. An die Netzleitungen 10 und 11 ist ein Stromwandler 12 und ein Spannungswandler
13 angeschlossen. Der Stromwandler 12 ist sekundär durch einen Widerstand
14 und die Primärwicklung eines Transformators 30 belastet. Die Spannung
des Widerstandes 14 wird über in Graetzscher Schaltung 15 liegende Gleichrichter
einer Impedanz 16 zugeführt. Die Spannung an der Impedanz 16 entspricht dann der
Kurve ι der Abb. ι und 2, die Spannung an dem Transformator 30 der Kurve 3. Sie ist
also um 90 ° gegenüber dem Strom verschoben. Am Spannungswandler 13 ist ein Widerstand
17 und eine Drosselspule 18 angeschlossen. An die Drosselspule 18 ist über
einen Gleichrichter 19 eine Impedanz 20 geschaltet, an der die der Kurve 2 entsprechende
Spannung abgenommen wird. Sämtliche an den Impedanzen 30, 16 und 20 abgenommenen
Spannungen sind in Serie geschaltet und zwischen Gitter 21 und Kathode 22 einer Entladungsröhre
23 geschaltet. Zur Einstellung der Zündspannung ist eine Batterie 24 vorgesehen.
Im Anodenkreis der Röhre 23 liegt die Auslösespule 25. Sobald nun die Summe der Spannungen 1, 2 und 3 einen Wert
ergibt, der dem Gitter eine über der Zündspannung liegende Spannung aufdrückt, kommt ein Strom im Anodenkreis zustande,
der die Auslösung herbeiführt.
In Abb. 5 sind die Strom- und Spannungswerte miteinander vertauscht entsprechend
den in Klammern eingezeichneten Bezeichnungen der Abb. 1 und 2. Der Gleichrichter
19 ist zu diesem Zwecke in einen zum Transformator 30 parallel liegenden Stromkreis ge- 90'
schaltet, so daß die an diesem Transformator liegende, dem Strom proportionale Spannung
gleichgerichtet wird, während die Spannung an der Drosselspule 18 als reine Wechselspannung
dem Gitter zugeführt wird. Im übrigen stimmt die Schaltung mit der in Abb. 4 dargestellten überein. Die Schaltung
der Abb. 5 wird man dabei in den Fällen anwenden, in denen relativ hohe Stromabsenkungen
bei auftretenden Fehlern entstehen, die Anordnung der Abb. 4 dann, wenn starke Spannungsabsenkungen bei Fehlern zu befürchten
sind, dagegen die Fehlerströme selbst relativ hohe Werte besitzen.
Um einen möglichst steilen Anstieg der der Impedanz 16 der Kurve 1 entsprechenden
Spannung zu erhalten und damit den Bereich α möglichst zu verkürzen, ohne allzu
hohe Amplituden der Spannung 1 mit in Kauf zu nehmen, ist es zweckmäßig, den
Widerstand 14 als spannungsabhängigen Widerstand auszubilden, so daß eine Verkleinerung
der Amplitude der Kurve 1 eintritt.
Claims (6)
- Patentansprüche: 1X5i. Energierichtungsrelais, das von den beiden Netzgrößen Strom und Spannung beeinflußt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichgewichtslage von drei Spannungen abhängig ist, von denen im Sinne der Sperrung eine (1) dem in jeder Halbwellegleichgerichteten Strom proportionale und eine gegenüber der ersten bei Phasengleichheit von Strom und Spannung um etwa 90° phasenverschobene, der einen Halbwelle der einen der beiden Netzgrößen proportionale Spannung (2) wirkt, im Sinne der Auslösung dagegen eine Spannung (3), welche jeweils der anderen Netzgröße proportional und so phasenverschoben ist, daß sie der letzteren Spannung (2) bei Phasengleichheit von Strom und Spannung phasengleich entgegenwirkt.
- 2. Energierichtungsrelais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe sämtlicher Spannungen (1, 2, 3) dem Gitter (21) eines Entladungsgefäßes (23) zugeführt wird, das beim Überwiegen der im Sinne der Auslösung wirkenden Spannung (3) zündet und im Anodenkreis, in dem die Auslösespule (25) angeordnet ist, einen Strom hervorruft.
- 3. Energierichtungsrelais nach Anspruch ι und 2 für Netze, in denen relativ kleine Fehlerströme auftreten, dadurch gekennzeichnet, daß die im Sinne der Auslösung wirkende Spannung (3) der Netzspannung proportional ist (Abb. 5).
- 4. Energierichtungsrelais nach Anspruch ι und 2 für Netze mit relativ starken Spannungsabsenkungen bei auftretenden Fehlern, dadurch gekennzeichnet, daß ■die im Sinne der Auslösung wirkende Spannung (3) dem Netzstrom proportional ist (Abb. 4).
- 5. Energierichtungsrelais nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der dem in jeder Halbwelle gleichgerichteten Strom proportionalen Spannung (i). etwa das Sechsfache der Amplitude der im auslösenden Sinne wirkenden Spannung (3) beträgt (Abb. 2).
- 6. Energierichtungsrelais nach Anspruch ι bis 5, gekennzeichnet durch Mittel, welche im Bereich des Maximums die Kurven der im sperrenden Sinne auf das Relais wirkenden Spannungen (r, 2) 'abflachen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA64486D DE602705C (de) | 1931-12-19 | 1931-12-19 | Energierichtungsrelais |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA64486D DE602705C (de) | 1931-12-19 | 1931-12-19 | Energierichtungsrelais |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE602705C true DE602705C (de) | 1934-09-18 |
Family
ID=6943513
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA64486D Expired DE602705C (de) | 1931-12-19 | 1931-12-19 | Energierichtungsrelais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE602705C (de) |
-
1931
- 1931-12-19 DE DEA64486D patent/DE602705C/de not_active Expired
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