DE602688C - Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung - Google Patents
Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer HilfserdungInfo
- Publication number
- DE602688C DE602688C DESCH85104D DESC085104D DE602688C DE 602688 C DE602688 C DE 602688C DE SCH85104 D DESCH85104 D DE SCH85104D DE SC085104 D DESC085104 D DE SC085104D DE 602688 C DE602688 C DE 602688C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- current coil
- fault current
- station switch
- neutral conductor
- switch
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/16—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass
- H02H3/162—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass for ac systems
- H02H3/165—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass for ac systems for three-phase systems
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Breakers (AREA)
Description
Bekanntlich können in Verteilungsnetzen
gefährliche Berührungsspannungen entstehen, die durch Verwendung einer Fehlerstromspule
zwischen Nulleiter und Hilfserdung behoben werden sollen.
Die zu schützenden Anlagen werden mit selbsttätigen Schaltern ausgerüstet, die mittels
der Fehlerstromspule beim Überschreiten der zulässigen Berührungsspannung die gefährdeten
Anlagen vom Netz abtrennen. Es gibt jedoch Fälle, in denen die Berührungsspannung
in der gestörten Anlage nicht hoch genug wird, um die zugehörige Fehlerstromspule
zum Ansprechen zu bringen, jedoch infolge der eigenartigen Verhältnisse der Erdungswiderstände die Spannung des Nullpunktes
und mit ihm diejenige des Nulleiters auf eine gefährliche Höhe steigt, so daß alle
Körper, die mit dem Nulleiter in Verbindung kommen, die gefährliche Spannung des Nullleiters
annehmen.
Würde beispielsweise ein Motorgehäuse gegen Erde einen Widerstand von 2 Ohm besitzen
und würde die Betriebserdung des Stationstransformators 20 Ohm haben, so
würde bei 220 Volt Phasenspannung ein Erdschlußstrom von = 10 Amp. entstehen.
20 r
Bei größeren Motoren mit starken Sicherungen
würden die Sicherungen durch diesen Erdschlußstrom nicht abschmelzen, dagegen würde am Motorgehäuse eine Berührungsspannung
von 2 Ohm X 10 Amp. =20 Volt auftreten, während der Nulleiter eine Berührungsspannung
von! 20 Ohm X 10 Amp. = 200 Volt aufweisen würde. Falls nun die
Fehlerstromauslösung" der Anschluß anlage auf die noch zulässige Spannung von 42 Volt eingestellt
wäre, würde der Störenfried überhaupt nicht abgeschaltet werden können. Es
würde also der ganze Nulleiter auf 200 Volt gegen Erde stehen, wodurch die Aufgabe entsteht,
in solchem Gefahrenfalle das ganze Netz abzuschalten. Bekanntlich werden hierzu die
Stationsschalter (Transformatorenschalter) gleichfalls mit Fehlerstromspulen ausgerüstet.
Die Ausstattung der Stationsschalter mit Fehlerstromspulen und ihnen zugeordneten
Auslösevorrichtungen bringt jedoch wiederum den Übelstand mit sich, daß alle an die Station
angeschlossenen Anlagen häufigen Betriebsunterbrechungen ausgesetzt sind. Die Erfindung beseitigt diesen Übelstand.
Ihr zufolge soll der Schalter mit einer Selektivität bewirkenden Verzögerungseinrichtung
versehen sein, die eine annähernd ausbalancierte und möglichst reibungslos gelagerte
träge Masse umfaßt, welche die von der Fehlerstromspule während der Verzögerungszeit
geleistete Arbeit in Form von kinetischer Energie aufspeichert und bei der Auslösung
des Schalters wirksam-werden läßt.
Die Anwendung von Verzögerungseinrichtungen zur Erreichung einer Selektivität ist
an sich bekannt. Auch hat man bereits für Überstromschalter, wobei jedoch ganz andere
Gesichtspunkte in Frage kommen, die Anwendung arbeitsspeichernder Auslöser vor-
geschlagen. Beim Erfindungsgegenstand ist die Anwendung eines arbeitsspeichernden
Auslösers im Hinblick auf die äußerst geringe Energie einer Fehlerstromspule von größter
Bedeutung.
Einen Auslöser mit verzögernder Wirkung und Arbeitsspeicherung stellt eine annähernd
oder ganz ausbalancierte Hebelanordnung dar, die unter dem Einfluß der Fehlerstromspule
ίο steht. Die von der Fehlerstromspule geleistete Arbeit wird als Beschleunigungsarbeit, also in
Form kinetischer Energie, in der Masse der Hebelanordnung aufgespeichert, und diese
lebendige Kraft dient zur Auslösung des Stationsschalters, im Falle daß der Installationsschutzschalter
die von ihm geschützte.Anlage aus irgendeinem Grund nicht abschaltet. Um
die gewünschte Selektivität zu erhalten und hinreichend viel Energie in der Hebelanordnurig
aufzuspeichern, soll diese mit einem oder mehreren Gewichten, also· tragen Massen, beschwert
werden.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben.
Abb. ι stellt das Schema einer Verteilungsanlage
dar, und in den
Abb. 2 und 3 sind gemäß der Erfindung ausgebildete Auslösevorrichtungen veranschaulicht.
Gemäß Abb. 1 ist der am Transformator T niederspannungsseitig vorgesehene Stationsschalter S dreipolig ausgebildet, jedoch derartig,
daß auch der Nulleiter ebenso einen Auslöser e erhält wie die drei Phasen RST.
Der Schalter 6" besitzt eine Fehlerstromspule f2,
die etwa bei 40 Volt und 15 Milliamp. die Auslösung des Schalters herbeizuführen hat.
Die Spannungsspule /2 ist einerseits am Nullleiter
0 und andererseits am Hilfserder ^1 angeschlossen.
Letzterer kann Erdübergangswiderstände zwischen 1 und 2000 Ohm haben.
Der Nullpunkt des Transformators und damit der Nulleiter selbst ist in der Regel mit einem
Betriebserder g2 verbunden. Wenn man auch bestrebt ist, dessen Erdung so gut wie möglich
zu machen, so sind doch Widerstände zwischen 1 Ohm und 50 Ohm die Regel.
In das Netz sind zwei Motoren eingetragen, von denen der eine noch die ältere Schutzmaßnähme
der Nullung besitzt. Der rechts gezeichnete Motor habe Sicherungen von beispielsweise
40 Amp. und sei im übrigen durch einen Installationsschutzschalter / mit einer Fehlerstromspule/3 in der sog. Heinisch-Riedl-Schaltung
geschützt. Hierbei wird bekanntlich das Motorgehäuse über die Fehlerstromspule /3 mit einer Hilfserdung ga verbunden.
Würden die in der Abb. 1 eingezeichneten Widerstände vorhanden sein und würde hier-δο
bei in der rechts gezeichneten Motoranlage ein Körperschluß zwischen Phase T und dem
Gehäuse eintreten, dann würde gemäß den obigen Ausführungen der an dem linken Motor
eingezeichnete Mann 200 Volt gegen Erde erhalten. Es müßte also sofort der Schutzschalter
/ ausschalten. Da jedoch die Berührungsspannung in dem Schutzschalter /
nur 20 Volt beträgt, kann dieser nicht abschalten. Um nun nicht sämtliche Installationen
in Gefahr zu bringen, muß die Fehlerstromspule f2 des Stationsschalters 61 die Ausschaltung
desselben herbeiführen. Würden die Verhältnisse jedoch so liegen, daß die Spule /3
beispielsweise 50 Volt erhält und die Spule f2 170 Volt, dann muß die Spule f2 so träge wirken,
daß der Schalter / allein abschaltet. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung beispielsweise
mit einem Fehlerstromrelais nach Abb. 2 gelöst. Das Relais besteht aus einer Spule /,
die auf einem Eisenkern k aufgeschoben ist. Gegenüber dem Kern k befindet sich der Anker
kv der in Zapfen gelagert sein kann, vorteilhaft
aber in Schneiden r gelagert ist. Zu beiden Seiten des Drehpunktes befinden sich
in möglichst großer Entfernung die beiden Massen W1 und «2. Diese werden zweckmäßig
derart gewählt, daß sich das ganze Hebelsystem vollständig im Gleichgewicht befindet.
Lediglich, das kleine, einseitig· wirkende Reguliergewicht
m0 drückt den Anker kt gegen go
einen Anschlag u.
Da der Schalter / von seiner Fehlerstromspule /3 in etwa 1 bis 2 Perioden zur Abschaltung
gebracht werden würde, darf der Anker A1 — selbst beim Vielfachen der Grenzspannung
— die Auslöseklinke p des Schalters 6" nicht ohne weiteres zur Auslösung
bringen. Erst wenn der Installationsschutzschalter / aus irgendwelchen Gründen den
hinter ihm befindlichen Fehler nicht abzuschalten vermag, muß das Massenpendel der
Fehlerstromspule des Stationsschalters S die Auslösung herbeiführen.
Das Massenpendel kann auch in anderer Weise angeordnet, beispielsweise horizontal
gelagert sein. Es kann auch in Form eines Rades oder Segmentes ausgebildet werden.
Ebenso kann der antreibende Elektromagnet verschiedenste Formen haben. Zweckmäßig·
wird man ihm bei verhältnismäßig großen Polflächen einen geringen Eisenquerschnitt
geben, damit er bei höherer Spannung sehr schnell seine Sättigung erreicht. Hierdurch ■
soll ermöglicht werden, daß der Kraftfluß nicht proportional mit der Spannung steigt,
wodurch die Verzögerung ganz besonders wirksam wird.
Bei der Auslösevorrichtung gemäß Abb. 3 wirkt die Fehlerstromspule/ auf die Scheiber
eines Ferrarismotors, so daß sich diese im Gegensinne des Uhrzeigers bewegt. Beim
Auftreffen des Gewichtes m2 auf die Klinke p
wird der Stationsschalter ausgelöst. Die Auslöseeinrichtung mit Ferrarisscheibe benötigt
im allgemeinen eine höhere Energie als der Fehlerstromauslöseanker mit Gewichtsbeschwerung
und ist daher nur an solchen Stellen anzuwenden, an denen günstige Hilfserden
zur Verfügung stehen. Die Ferrarisscheibenauslösung hat jedoch den Vorteil, daß sich mit ihrer Hilfe bequem längere Verzögerungszeiten
erzielen lassen.
Sowohl bei der Ausführungsform der Erfindung nach Abb. 2 als auch bei "derjenigen
nach Abb. 3 kann durch die Bewegung der Klinke p das Schloß des Schalters unmittelbar
geöffnet werden. Es ist jedoch zweckmäßig, durch die Bewegung des Ankers bzw. der
Ferrarisscheibe vorerst eine gespannte Feder freizugeben und die durch die Entspannung
derselben frei werdende lebendige Kraft zur Auslösung des Schalterschlosses zu benutzen.
Claims (5)
- Patentansprüche:ι. Stationsschalter mit Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung, gekennzeichnet durch eine Selektivität bewirkende Verzögerungseinrichtung, die eine annähernd ausbalancierte und möglichsf reibungslos gelagerte träge Masse umfaßt, welche die von der Fehlerstromspule während der Verzögerungszeit geleistete Arbeit in Form von kinetischer Energie aufspeichert und sie bei der Auslösung des Schalters wirksam werden läßt.
- 2. Stationsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Energiespeicher dienende träge Masse aus einer von der Fehlerstromspule bewegten, ganz oder annähernd ausbalancierten zweiseitigen Hebelanordnung besteht.
- 3. Stationsschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlerstromspule auf einen Anker einwirkt, der sich an einem gewichtsbeschwerten zweiseitigen Hebel befindet.
- 4. Stationsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel auf einer Schneide ruht.
- 5. Stationsschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlerstromspule auf eine, gewichtsbeschwerte Ferrarisscheibe einwirkt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH85104D DE602688C (de) | 1928-01-10 | 1928-01-10 | Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH85104D DE602688C (de) | 1928-01-10 | 1928-01-10 | Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE602688C true DE602688C (de) | 1934-09-15 |
Family
ID=7443119
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH85104D Expired DE602688C (de) | 1928-01-10 | 1928-01-10 | Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE602688C (de) |
-
1928
- 1928-01-10 DE DESCH85104D patent/DE602688C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE602688C (de) | Stationsschalter mit einer Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und einer Hilfserdung | |
DE3316230C2 (de) | Schutzschalter gegen Überstrom und Kurzschluß | |
AT121187B (de) | Stationsschalter mit Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und Hilfserdung. | |
DE2540815B1 (de) | Fehlerstromschutzschalter mit impulsausloesung | |
DE580999C (de) | Selbsttaetiger Ausschalter fuer Schwachstromleitungen, insbesondere an Kraftwagen u. dgl. | |
DE687519C (de) | Schaltung zum Schutz gegen unzulaessige Beruehrungsspannungen in Niederspannungsanlagen | |
DE919123C (de) | Schnellkurzschliesser fuer Kontaktumformer | |
DE409674C (de) | Stoerungsrelais fuer Netzteile | |
DE617225C (de) | Schutzschaltung gegen die beim Bruch vom Nulleiter auftretenden zu hohen Beruehrungsspannungen der Nulleiter innerhalb von Verteilungsnetzen | |
DE721555C (de) | Elektromagnetische Schutzvorrichtung zum selbsttaetigen Abschalten elektrischer Drehstrom-Maschinen und -Anlagen bei elektrischen Stoerungen | |
CH138131A (de) | Stationsschalter in elektrischen Anlagen mit Fehlerstromspule zwischen Nulleiter und Hilfserdung, insbesondere in Transformatorenstationen. | |
DE575693C (de) | Kontaktrelais | |
DE3412273A1 (de) | Leitungsschutzschalter mit differenzstromausloesung | |
DE1024155B (de) | Elektromagnetischer Ausloeser fuer Gleich- und Wechselstrom | |
DE587843C (de) | Schutzschaltung fuer Teile einer Wechselstromanlage mit geerdetem Nullpunkt | |
DE517740C (de) | Schutzeinrichtung fuer Wechselstromerzeuger mit geerdetem, gegebenenfalls kuenstlich hergestelltem Nullpunkt, welche bei Erdschluss von Wicklungsteilen des Stromerzeugers anspricht | |
DE470497C (de) | Schaltung von Leitungsschutzrelais fuer Drehstrom | |
DE677483C (de) | Einrichtung zur kurzzeitigen Erhoehung eines Fehlerstromes | |
AT133208B (de) | Vorrichtung zum Abschalten einer fehlerhaften elektrischen Leitungsstrecke bei Doppelerdschluß. | |
DE440945C (de) | Selektivrelais zur Ausschaltung elektrischer Stromkreise bei einphasigem Erdschluss | |
DE553699C (de) | Distanzrelais mit einem hubbegrenzenden Einstellsystem und einem beim Arbeiten diesem mit Verzoegerung entgegenbewegten Laufsystem sowie einem Anwurfsystem | |
DE600635C (de) | Schutzschaltung, die beim Auftreten einer unzulaessigen Spannungsdifferenz zwischen Nulleiter und Erde eine zeitverzoegerte Ausloesung von Stationsschutzschaltern bewirkt | |
DE481027C (de) | Mehrpoliger Netzschutzschalter | |
DE1916567A1 (de) | Kurzschlussanzeiger mit Fernmeldung | |
DE457436C (de) | Nullspannungsschutz fuer Einanker-Umformer |