DE677483C

DE677483C - Einrichtung zur kurzzeitigen Erhoehung eines Fehlerstromes

Info

Publication number: DE677483C
Application number: DEA65511D
Authority: DE
Inventors: Rolf Wideroee
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1932-03-31
Filing date: 1932-03-31
Publication date: 1939-06-27

Description

Einrichtung zur kurzzeitigen Erhöhung eines Fehlerstromes Zusatz zum Patent 656353 Das Patent 656 353 betrifft eine Einrichtung zur kurzzeitigen Erhöhung eines Fehlerstromes, die von kurzen Stromstößen betätigt wird. Die Stromstöße werden dabei durch gittergesteuerte Entladungsgefäße mit Gas- oder Dampffüllung erzeugt. Besonders vorteilhaft sind derartige Einrichtungen zum Anzeigen eines Erdschlusses, wenn die Stromstoßerzeugungsanlage so geschaltet ist, daß sie kurzzeitige Verringerungen in dem Widerstand der Er dschlußverbindungen des Netzes herstellt. Damit nun bei diesen Einrichtungen gleichzeitig zu erkennen ist, in welchem Netzteil, von dem Einbauort des Relais aus gesehen, der Erdschluß auftritt, sollen nach der Erfindung als Anzeigeorgan Relais verwendet werden, deren Ausschlag von der Richtung der Stromstöße abhängig ist. Namentlich in vermaschten Netzen ist die Erfindung vorteilhaft anzuwenden.
In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel für eine Leitung i dargestellt, die an irgendeinem Punkt über eine Stromstoßerzeugungsanlage 2 mit Erde verbunden ist. Das Anzeigerelais 3 ist nun als polarisiertes Relais, insbesondere als Drehspulenrelais nach der Erfindung ausgebildet, so daß es, je nachdem ob der Erdschluß an der Stelle q.. oder 5 auftritt, seine Kontakte 6 oder 7 schließt und damit in Abhängigkeit von der Lage der Erdschlußstelle die Schalter 8 oder g betätigt. Die Erfindung läßt sich auch zum Erdschlußschutz von parallelen Leitungen verwenden, deren Anzeigerelais in bekannter Weise von der Differenz der Ströme in den beiden parallelen Leitungen beeinflußt sind. Die Diffe-. renz läßt sich dabei, wie in Abb. 2 gezeigt ist, entweder entsprechend dem Relais io mechanisch oder entsprechend dem Relais ii elektrisch ermitteln. Beim Auftreten eines Erdschlusses in irgendeiner der beiden Leitungen werden dann durch den Stromerzeuger Stromstöße über die Relais geschickt, die, je nachdem welche der beiden parallelen Leitungen vom Erdschluß betroffen sind und an welcher Stelle sich der Erdschluß befindet, entsprechend ihrer Ausschlagrichtung die fehlerbehaftete Leitung abschalten.
In Abb. 3 und q. sind Ausführungsbeispiele der Erfindung für einen Längsdifferentialschutz dargestellt, bei dem die Differenz der Ströme am Anfang und Ende einer Leitung auf die Schutzeinrichtungen einwirkt. Die Schaltung der Relais ist an sich bekannt. Die Schutzeinrichtung des linken Teiles der Abb. 3 wird von der Differenz der Ströme; die des rechten Teiles. von der Differenz der Spannungsabfälle der Stromwandler beeinflußt. Je nach der Ausschlägsrichtung, die die bei einem Erdschlüß erzeugten Stromstöße in den Relais hervorrufen, erfolgt die Abschaltung des vom Fehler betroffenen Leitungsteiles. In Abb. 4 ist eine ähnliche bekannte Schutzeinrichtung gezeigt, bei der die Kontakte der Relais io und ii in Serie über die Auslösespulen der entsprechenden Netzschalter gelegt sind, so daß nur bei gleichzeitigem Ansprechen der Relais io und ii, was allein bei einer Richtung der Stromstöße, hervorgerufen von einem innerhalb des zu überwachenden Anlageteiles liegenden Fehlers, eintritt, eine Auslösung erfolgt.
Damit die hochempfmdlichen Relais nicht auf Stromstöße ansprechen, die von Überspannungen hervorgerufen werden, ist es zweckmäßig, ihre Betätigung von weiteren von den Merkmalen eines Erdschlusses beeinflußten Relais abhängig zu machen. Man wird also besondere von dem Summenstrom oder der Nullpunktspannung beeinflußte Relais vorsehen, welche erst bei- ihrem Ansprechen die Betätigung der Schutzeinrichtung gestatten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur kurzzeitigen Erhöhung eines Fehlerstromes nach Patent 656 353, insbesondere für vermaschte Netze, dadurch gekennzeichnet, däß als Anzeigeorgane polarisierte Relais verwendet werden, deren Ausschlag von der Richtung der Stromstoße abhängig ist.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Anzeigeorgan Drehspulenrelais verwendet sind:
3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, für parallele Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigerelais von der Differenz der Stromstöße: in den parallelen Leitungen beeinfiußt sind.
4: Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigerelais von der Differenz der Stromstöße am Anfang und Ende einer Leitung oder von der Differenz der diesen Stromstößen proportionalen ' Spannungen beeinflußt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Anzeigeorgane von weiteren von den Merkmalen eines Erdschlusses beeinflußten Relais abhängig ist.