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Hintergrund
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Respiratorische
Krankheiten stellen die Hauptursache von wirtschaftlichen Verlusten
in der Pferdehaltung dar. Equine Herpesviren (EHV), equine Influenzaviren
(EIV) und das Bakterium Streptococcus equi sind Pathogene, die sehr
häufig
in Verbindung mit infektiösen
respiratorischen Krankheiten bei Pferden auftreten. Weltweit stellen
equine Herpesviren die hauptsächlichen
Pathogene in Verbindung mit der Morbidität bei Pferden als Folge einer
respiratorischen Infektion dar. Sowohl equines Herpesvirus vom Typ
1 (EHV-1) als auch vom
Typ 4 (EHV-4) können
eine respiratorische Krankheit verursachen. EHV-1 steht auch in
Verbindung mit Aborten und neurologischen Krankheiten. Aufgrund
der weitgehenden Mobilität
und der internationalen Ausrichtung in der Pferdeindustrie werden
wirksame Impfstoffe benötigt,
um die Krankheit einzudämmen
und die Ausbreitung dieser Pathogene zu bekämpfen.
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Eine
Anzahl von EHV-Vaccinen sind im Handel erhältlich. Jedoch ist kein Impfstoff
allgemein dazu in der Lage, einen lang anhaltenden Schutz zu verleihen.
Bei den meisten Impfstoffen sind häufige Auffrischungsimmunisierungen
erforderlich, um einen signifikanten Schutz gegen EHV-Infektionen
zu erreichen. Der am häufigsten
empfohlene Verabreichungsweg ist eine intramuskuläre Injektion,
obgleich in zahlreichen Fällen das
respiratorische System die primäre
Infektionsstelle darstellt. Ferner wurde berichtet, dass bei einigen
handelsüblichen
Impfstoffen unerwünschte
Nebenwirkungen hervorgerufen werden. Es wird über eine Anzahl von Versuchen
zur Entwicklung eines rekombinanten Impfstoffes für EHV berichtet.
Dieser Weg hat jedoch noch nicht zur Einführung eines im Handel erhältlichen
rekombinanten Impfstoffes geführt,
der breite Anerkennung gefunden hätte.
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In
der Literatur wird übereinstimmend über einen
hohen Grad der Variabilität
in Bezug auf das Vermögen
von Impfstoffen, auf der Grundlage von EHV-1-Stämmen eine Kreuzschutzwirkung
gegen Infektionen durch EHV-4-Stämme zu erzielen,
berichtet.
EP-0 978 286 und
EP-0 532 833 beschreiben
Impfstoffzusammensetzungen, die den inaktivierten, zytopathischen
EHV-1-Stamm AB69
bzw. den virulenten EHV-1-Stamm DA35 enthalten, und zwar jeweils
unter Verwendung eines vernetzten, olefinisch ungesättigten
Carbonsäurepolymeren
als Adjuvans. Die Verwendung von durch Wärmeeinwirkung abgetötetem EHV-1-KyA-Virus
ist aus Zhang et al. (Virology, Bd. 268 (2000), S. 482–492) bekannt.
Während
von Impfstoffen auf der Grundlage von EHV-4-Stämmen gezeigt worden ist, dass
sie eine größere Eignung
zur Erzielung eines gewissen Schutzes sowohl gegen EHV-1- als auch
gegen EHV-4-Stämme zeigen,
wurde auch berichtet, dass die Kreuzschutzwirkung auf der Grundlage
von EHV-4-Stämmen
sich als variabel erweist.
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Demzufolge
besteht nach wie vor ein Bedürfnis
zur Entwicklung von weiteren Impfstoffen, die zum Schutz von Pferden
gegen Krankheiten in Verbindung mit EHV-1 und/oder EHV-4 befähigt sind.
Ferner wäre es
vorteilhaft, einen Impfstoff zu entwickeln, der gegen EHV-1 und/oder
EHV-4 wirksam ist und der intranasal sowie durch parenterale Verfahren
(z. B. intramuskulär,
subkutan oder intravenös)
verabreicht werden kann.
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Zusammenfassende Darstellung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft immunogene Zusammensetzungen, die
chemisch inaktiviertes EHV-1-KyA-Virus und ein Adjuvans, das ein
vernetztes, olefinisch ungesättigtes
Carbonsäure-Polymeres
umfasst, enthalten. Insbesondere wird anmeldungsgemäß ein Impfstoff
zum Schutz von Pferden gegen Krankheiten in Verbindung mit EHV-1
und/oder EHV-4 bereitgestellt. Der Impfstoff kann auch weitere Komponenten
enthalten, z. B. Konservierungsmittel, Stabilisatoren und Antigene
gegen andere equine Pathogene. Typischerweise sind die Antigene
gegen andere equine Pathogene ebenfalls in inaktivierter Form vorhanden,
z. B. inaktivierte Formen von EHV-4 und inaktivierte Stämme von
equinem Influenza-Virus
("EIV"). Beispielsweise
kann es sich beim Impfstoff um einen Kombinationsimpfstoff handeln,
der inaktivierte Formen von A1- und/oder A2-Stämmen
von equinem Influenzavirus neben dem inaktivierten EHV-1 enthält. Zu Beispielen
für geeignete Antigene
gegen EIV gehören
der inaktivierte EIV-A1-Virusstamm
A/EQ1/Newmarket/77, der inaktivierte EIV-A2-Virusstamm Newmarket/2/93
und der inaktivierte EIV-A2-Virusstamm Kentucky/95.
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Die
Ausdrücke "Impfstoff" und "immunogene Zusammensetzung" sind hier weit auszulegen
und beziehen sich auf beliebige Typen von biologischen Mitteln in
verabreichungsfähiger
Form, die dazu befähigt sind,
bei einem mit dem Impfstoff inokulierten Tier eine Immunantwort
zu stimulieren. Für
die Zwecke der Erfindung umfasst der Impfstoff (immunogene Zusammensetzung)
typischerweise das virale Agens in inaktivierter Form. Impfstoffe
können
im Allgemeinen entweder auf dem Virus selbst oder auf einer immunogenen
(antigenen) Komponente des Virus beruhen. Der hier in Verbindung
mit einem Impfstoff verwendete Ausdruck "Schutz" bezieht sich auf eine Besserung (entweder
partiell oder vollständig)
beliebiger Symptome in Verbindung mit den in Frage stehenden Krankheiten
oder Zuständen.
Somit führt
ein Schutz von Pferden vor EHV durch die vorliegenden Impfstoffe
im Allgemeinen zu einer Verringerung des Virusausstoßes und/oder
zu einer Verringerung von einem oder mehreren der klinischen Symptome
in Verbindung mit Infektionen durch EHV-1 und/oder EHV-4 (z. B.
Pyrexie, nasale Absonderungen, Konjunktivitis, Husten, Atemnot,
Mattheit und antibiotische Behandlungen, die bei sekundären bakteriellen
Infektionen erforderlich sind).
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Die
vorliegenden immunogenen Zusammensetzungen umfassen chemisch inaktiviertes EHV-1-KyA-Virus.
Verschiedene chemische Inaktivierungsmittel, die dem Fachmann geläufig sind,
können
zur Inaktivierung des Virus verwendet werden. Ethylenimin und verwandte
Derivate, wie binäres
Ethylenimin ("BEI") und Acetylethylenimin,
stellen Beispiele für
geeignete chemische Inaktivierungsmittel zur Verwendung bei der
Inaktivierung des EHV-1-Virus
dar. Weitere chemische Inaktivierungsmittel, z. B. β-Propiolacton
oder Aldehyde (wie Formaldehyd und Glutaraldehyd) können ebenfalls
zur Inaktivierung des Virus verwendet werden.
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Die
vorliegenden Impfstoffe umfassen ein Adjuvans, bei dem bioadhäsive Eigenschaften
erwünscht sind,
insbesondere wenn das Virus so konzipiert ist, dass es für die intranasale
Verabreichung geeignet ist, wobei es sich bei den Adjuvantien um
vernetzte, olefinisch ungesättigte
Carbonsäure-Polymere,
wie vernetzte Acrylsäure-Polymere,
handelt. Der hier verwendete Ausdruck "vernetztes Acrylsäure-Polymeres" bezieht sich auf
Polymere und Copolymere, die aus einem Monomergemisch gebildet worden
sind, das Acrylsäure
als überwiegendes
Monomeres im Gemisch enthält.
Zu Beispielen für
geeignete vernetzte Acrylsäure-Polymere gehören die
handelsüblichen
Produkte mit den Handelsbezeichnungen Carbopol
R 934P
und Carbopol
R 971 (erhältlich von der Fa. B. F. Goodrich
Co., Cleveland, Ohio). Ein für
die Verwendung in den vorliegenden Impfstoffen besonders geeignetes
Adjuvans ist das vernetzte Acrylsäure-Polymere mit einer Brookfield-Viskosität von nicht
mehr als etwa 20 000 cPs (gemessen bei 20 U/min in Form einer 1,0
gew.-%igen wässrigen
Lösung vom
pH-Wert 7,5). Sofern ein bioadhäsives
Adjuvans erwünscht
ist, kann es vorteilhaft sein, ein Adjuvans zu verwenden, das eine
bioadhäsive
Beschaffenheit von mindestens etwa 50 dyn/cm
2 aufweist,
und zwar gemessen zwischen zwei Stücken von frisch herausgeschnittenem
Kaninchen-Magengewebe (bestimmt gemäß dem im
US-4 615 697 beschriebenen Verfahren).
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Es
wird die Verwendung des erfindungsgemäßen Impfstoffes zur Herstellung
eines Arzneimittels zum Schutz von Pferden gegen Krankheiten, die
mit EHV-1 und/oder EHV-4 assoziiert sind, beschrieben, wobei der Impfstoff
den Pferden zu verabreichen ist. Der Impfstoff kann unter Anwendung
einer Vielzahl von Verfahren verabreicht werden, wozu die intranasale
und/oder parenterale (z. B. intramuskuläre) Verabreichung gehören. Bei
einer Ausführungsform
der Verwendung wird der das inaktivierte EHV-1 enthaltende Impfstoff
zunächst 1-mal
oder mehrmals (z. in Abständen
von 2–4
Wochen) intramuskulär
verabreicht, woran sich eine mindestens einmalige intranasale Verabreichung
des Impfstoffes anschließt
(z. B. 2–4
Wochen nach der letzten parenteralen Verabreichung des Impfstoffes).
Es wird empfohlen, den Impfstoff Pferden zu verabreichen, die ein Alter
von 6 Monaten oder mehr aufweisen. Idealerweise werden sämtliche
Pferde, die in einer Herde gehalten werden, jährlich geimpft, um sie gegen
die Ausbreitung von respiratorischen Symptomen der Krankheit zu schützen.
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Ferner
wird ein Verfahren zur Herstellung eines equinen Herpes-Virus-Impfstoffes
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst typischerweise das Inokulieren
von Affenzellen mit EHV-1-KyA-Virus. Die inokulierten Affenzellen
werden inkubiert, und zwar allgemein mindestens so lange, bis ein
CPE beobachtet wird (üblicherweise
nach 24 bis 120 Stunden bei 36°C).
Anschließend
wird das EHV-1-Virus aus den inkubierten Zellen geerntet (z. B.
durch Dekantieren und Filtrieren der Kulturflüssigkeiten). Die geernteten,
virushaltigen Flüssigkeiten
werden mit einem chemischen Inaktivierungsmittel, wie binärem Ethylenimin,
behandelt, um inaktiviertes EHV-1-Virus zu bilden, und das vernetzte
Acrylsäure-Polymere wird als
Adjuvans zugesetzt. Typischerweise wird das inaktivierte Virus weiter
behandelt, z. B. durch Einengen und Vermischen mit anderen Komponenten, um
eine kommerzielle Zubereitung herzustellen. Beispielsweise können die
das inaktivierte Virus enthaltenden Flüssigkeiten eingeengt und mit
Antigenen gegen ein oder mehr andere equine Pathogene vermischt
werden.
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Die
vorliegende Anmeldung ist auch auf ein Kit abgestellt, das eine
Kombination folgender Bestandteile enthält: (1) eine Abgabeeinrichtung,
die zur Verabreichung eines Impfstoffes an ein Pferd befähigt ist;
und (2) einen Impfstoff, der chemisch inaktiviertes EHV-1-KyA-Virus
und ein vernetztes, olefinisch ungesättigtes Carbonsäure-Polymeres
enthält
und der zum Schutz gegen Krankheiten, die mit EHV-1 und/oder EHV-4
assoziiert sind, befähigt
ist. Das Kit kann eine Abgabeeinrichtung umfassen, die zum Abgeben
ihres Inhalts in Form von Tröpfchen
befähigt
ist, z. B. in Form eines Aerosols, eines zerstäubten Sprühmittels und/oder von Flüssigkeitströpfchen,
sowie eine Form des Impfstoffes, die zum Schützen gegen Krankheiten, die
mit EHV-1 und/oder EHV-4 assoziiert sind, wenn die Verabreichung
zumindest teilweise intranasal erfolgt.
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In
der gesamten Anmeldung bezieht sich der Text auf verschiedene Ausführungsformen
der vorliegenden Zusammensetzungen und/oder der damit verwandten
Verfahren. Die verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen ergeben eine Vielzahl
von erläuternden
Beispielen und sind nicht als eine Beschränkung in Bezug auf andere Spezies
anzusehen.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
vorliegenden immunogenen Zusammensetzungen umfassen eine chemisch
inaktivierte Form von EHV-1-KyA-Virus. Die Impfstoffe sind so konzipiert,
dass sie einen Schutz von Pferden gegen Krankheiten, die mit EHV-1
und/oder EHV-4 assoziiert sind, ergeben. Eine Vielzahl von chemischen
Inaktivierungsmitteln, die dem Fachmann geläufig sind, können zur
Inaktivierung des Virus verwendet werden. Ethylenimin und verwandte
Derivate, wie binäres
Ethylenimin ("BEI") und Acetylethylenimin,
stellen Beispiele für
geeignete chemische Inaktivierungsmittel zur Verwendung bei der
Inaktivierung des EHV-1-Virus
dar. Weitere chemische Inaktivierungsmittel, wie beta-Propiolacton,
Aldehyde (wie Formaldehyd) und/oder Detergentien (z. B. TweenR-Detergens, TritonR X
oder Alkyltrimethylammoniumsalze) können ebenfalls zur Inaktivierung
des Virus verwendet werden. Die Inaktivierung kann nach üblichen
Verfahren, die dem Fachmann geläufig
sind, vorgenommen werden. Proben können in periodischen Zeitabständen entnommen
und auf verbleibendes lebendes Virus getestet werden. Die Überwachung
des zytopathischen Effekts auf eine geeignete Zelllinie und/oder
eine Fluoreszenzfärbung
mit einem geeigneten, spezifischen, monoklonalen Antikörper können zum
Nachweis des Vorliegens von verbleibendem lebendem Virus herangezogen
werden.
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Die
Inaktivierung mit BEI kann durch Vereinigen einer BEI-Vorratslösung (z.
B. eine Lösung,
die durch Zusetzen von 0,1–0,2
M 2-Bromethylamin-hydrobromid
zu 0,1–0,2
N wässriger
NaOH-Lösung
gebildet worden ist) mit viralen Flüssigkeiten bis zu einer Endkonzentration
von etwa 1–2
mM BEI erreicht werden. Die Inaktivierung wird üblicherweise durchgeführt, indem
man das BEI-Virus-Gemisch unter konstantem Mischen 36–72 Stunden
bei 35–40°C (z. B.
37°C) hält. Die
Inaktivierung des Virus kann gestoppt werden, indem man eine Natriumthiosulfatlösung bis
zu einer Endkonzentration, die über
der BEI-Konzentration
liegt (z. B. 2–3
mM Natriumthiosulfat bei 1–2
mM BEI-Lösungen),
zusetzt, wonach man mehrere Stunden mischt.
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Die
vorliegenden immunogenen Zusammensetzungen umfassen ein Adjuvans
und gegebenenfalls einen oder mehrere Emulgatoren, wie TweenR-Detergens,
die zusammen mit inaktivertem EHV-1 zugesetzt werden. Vernetzte,
olefinisch ungesättigte
Carbonsäure-Polymere,
wie CarbopolR 971-Polymer, werden als Adjuvantien
in den vorliegenden immunogenen Zusammensetzungen mit inaktiviertem
EHV-1 verwendet.
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Ein
Beispiel für
ein derartiges Adjuvans ist ein olefinisch ungesättigtes Carbonsäure-Polymeres,
das durch Umsetzung eines Monomergemisches, das ein oder mehr olefinisch
ungesättigte
Carbonsäure-Monomere
(wie Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure)
umfasst, mit einem Vernetzungsmittel hergestellt worden ist. Typischerweise
handelt es sich bei mindestens etwa 90 Gew.-% des Monomergemisches
um ein olefinisch ungesättigtes
Carboxylmonomeres. Das erhaltene Polymerprodukt enthält vorzugsweise
nicht mehr als etwa 0,5 Gew.-% und insbesondere nicht mehr als etwa
0,2 Gew.-% nicht-umgesetztes, olefinisch ungesättigtes Carboxylmonomeres.
Die Polymerisationsreaktion kann durch Umsetzung des Monomergemisches
in Gegenwart eines Lösungsmittels,
das aliphatische Ketone, Alkylester oder Gemische davon umfasst,
durchgeführt
werden. Zu geeigneten aliphatischen Ketonen gehören solche mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wie Aceton und Cyclohexanon (der hier verwendete Ausdruck "aliphatisches Keton" umfasst cycloaliphatische
Ketone). Zu Beispielen für
geeignete Alkylester gehören
solche mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethylacetat, Ethylformiat, Isopropylacetat,
n-Propylacetat, Butylacetat oder ein Gemisch davon.
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Geeignete,
olefinisch ungesättigte
Adjuvanzien auf der Basis des Carbonsäure-Polymeren weisen vorzugsweise
eine Brookfield-Viskosität
von nicht mehr als etwa 40 000 cPs auf (bei 20 U/min in Form einer 0,5
gew.-%igen wässrigen
Lösung
vom pH-Wert 7,5). Zu besonders geeigneten Beispielen gehören olefinisch ungesättigte Carbonsäure-Polymere
mit einer Viskosität
von nicht mehr als etwa 15 000 cPs und insbesondere von etwa 4 000–11 000
cPs (bei 20 U/min in Form einer 0,5 gew.-%igen Lösung vom pH-Wert 7,5).
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Ein
Beispiel für
ein geeignetes Adjuvans umfasst ein vernetztes Acrylsäure-Polymeres,
das aus einem Monomergemisch, das Acrylsäure und ein Vernetzungsmittel
umfasst, gebildet worden ist. Das Vernetzungsmittel kann ein Polyalkenylpolyether-Vernetzungsmittel,
wie Divinylglycol, umfassen. Zu Beispielen für geeignete Divinylalkohole
gehören
Allylsaccharose, Allylpentaerythrit, Polyalkylendioldiallylether
mit einem Molekulargewicht von nicht mehr als 1 000, Trimethylolpropandiallylether
und Gemische davon. Zu Beispielen für weitere geeignete Vernetzungsmittel
gehören
Divinylbenzol, N,N-Diallylacrylamid,
3,4-Dihydroxy-1,5-hexadien, 2,5-Dimethyl-1,5-hexadien und dergl.
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Wenn
der Impfstoff intranasal zu verabreichen ist, kann es vorteilhaft
sein, ein Adjuvans zu verwenden, das in Bezug auf Schleimhautmembranen
bioadhäsiv
ist. Bioadhäsive
Polymere weisen im Allgemeinen die Eigenschaft auf, dass sie an
einer Schleimhautmembran in Augen, Nase, Mund, Magendarmtrakt, Vaginalhöhle und
Rektumkanal haften können.
Der Ausdruck "bioadhäsiv" kann breit als die
Beschaffenheit eines Materials definiert werden, das an einer lebenden
oder frisch abgetöteten
biologischen Oberfläche,
wie einer Schleimhautmembran oder einem Hautgewebe, haftet. Der
hier verwendete Ausdruck "Bioadhäsion" wird zur Definition
eines geeigneten bioadhäsiven
Mittels herangezogen, das durch ein Verfahren getestet wird, bei dem
die Kraft gemessen wird, die erforderlich ist, um zwei Schichten
von frisch exzidiertem Kaninchen-Magengewebe,
die mittels eines Klebstoffes aneinander haften, zu trennen. Unter
Anwendung dieses Verfahrens kann ein bioadhäsives Mittel als ein Material
definiert werden, bei dem eine Kraft von mindestens etwa 50 dyn/cm
2 erforderlich ist, um zwei aneinander haftende,
frisch exzidierte Stücke
von Kaninchen-Magengewebe zu
trennen, wobei man sich des im
US-Patent
4 615 697 (durch Verweis zum Gegenstand der Beschreibung gemacht)
beschriebenen Verfahrens bedient. Die Obergrenze für die Kraft,
die zur Trennung von frisch exzidiertem Kaninchengewebe erforderlich
ist, ist nicht genau bekannt, es wird aber angenommen, dass sie
mindestens etwa 2 000 dyn/cm
2 beträgt.
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Zu
geeigneten Beispielen für
Adjuvantien gehören
vernetzte, olefinisch ungesättigte
Carbonsäure-Polymere
mit bioadhäsiven
Eigenschaften (z. B. das Carbopol
R 971-Polymere,
ein vernetztes Acrylsäure-Polymeres,
Produkt der Fa. B. F. Goodrich Co., Cleveland, Ohio). Bei Polyacrylsäuren dieses
Typs handelt es sich im Allgemeinen um vernetzte, carboxyfunktionelle
Polymere, die bestimmte Mengen an funktionellen Carboxylgruppen
und Vernetzungsmittel enthalten. Derartige Polymere können ein
bioadhäsives
Mittel in der Weise darstellen, dass die Polymeren eine Haftung
zwischen zwei Stücken
von frisch exzidiertem Kaninchen-Magengewebe von mindestens 50 dyn/cm
2 (bei Messung gemäß
US-4 615 697 ) aufweisen.
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Im
Allgemeinen ist es vorteilhaft, die vorliegenden Zusammensetzungen
in Form von Dosiseinheitsformen zuzubereiten, um eine einfache Verabreichung
und eine gleichmäßige Dosierung
zu erreichen. Der hier verwendete Ausdruck "Dosiseinheitsform" bezeichnet physikalisch diskrete Einheiten,
die als Einheitsdosen für
zu behandelnde Säugetiersubjekte
geeignet sind. Jede Einheit enthält
eine vorgegebene Menge des aktiven Materials, die so berechnet ist,
dass die angestrebte therapeutische Wirkung in Verbindung mit dem
benötigten
pharmazeutischen Träger
erzielt wird. Die Spezifikation für die Dosiseinheitsformen von
inaktiviertem EHV-1 (sowie von inaktiviertem EHV-4 und/oder inaktiviertem
EIV) werden unter anderem in Abhängigkeit
von den folgenden Faktoren festgelegt: (a) die besonderen Eigenschaften
des Wirkstoffes und der zu erzielende spezielle therapeutische Effekt;
(b) die auf dem Gebiet der Zubereitung eines derartigen Wirkstoffes
zur Behandlung der Krankheit naturgegebenen Einschränkungen;
und (c) die Art der vorgesehenen Verabreichung der Dosiseinheitsform.
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Der
Hauptwirkstoff wird typischerweise für eine zweckmäßige und
wirksame Verabreichung in wirksamen Mengen mit einem geeigneten,
pharmazeutisch verträglichen
Träger
zu einer Dosiseinheitsform gemäß den hier
gemachten Angaben vermischt. Eine Dosiseinheitsform kann beispielsweise
das EHV-1-Antigen in Mengen von 1 bis etwa 5 relativen Wirkungsstärkeeinheiten
("RPUs") enthalten. Diese
Menge des Antigens ist im Allgemeinen in etwa 1 bis etwa 25 ml Träger enthalten.
Im Fall von Zusammensetzungen mit einem Gehalt an zusätzlichen
Wirkstoffen (z. B. inaktiviertem EIV und/oder inaktiviertem EHV-4)
werden die Dosierungen unter Bezugnahme auf die übliche Dosis und die übliche Verabreichungsart
der ergänzenden
Wirkstoffe festgelegt.
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Die
vorliegenden Impfstoffe umfassen typischerweise inaktiviertes EHV-1,
das mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger zubereitet ist. Die pharmazeutischen
Formen, die sich für
Injektionszwecke eignen, umfassen üblicherweise sterile wässrige Lösungen (sofern
Wasserlöslichkeit
vorliegt) oder Dispersionen und sterile Pulver für die extemporierte Zubereitung
von sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Die Zubereitung soll vorzugsweise steril und
so flüssig
sein, dass sie leicht mit einer Spritze verabreicht werden kann. Die
Dosierungsform soll unter den Herstellungs- und Lagerungsbedingungen
stabil sein und wird typischerweise gegen eine Verunreinigung durch
Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze, konserviert. Beim Träger kann es
sich um ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium handeln, das beispielsweise Wasser, Ethanol,
ein Polyol (z. B. Glycerin, Propylenglycol, flüssiges Polyethylenglycol und
dergl.), geeignete Gemische davon und pflanzliche Öle enthält. Physiologische
Kochsalzlösung
stellt einen möglichen
Träger
dar. Die geeignete Fluidität
der Lösung
kann aufrechterhalten werden, indem man beispielsweise einen Überzug,
wie Lecithin verwendet, indem man im Fall einer Dispersion die erforderliche
Teilchengröße aufrechterhält und indem
man oberflächenaktive
Mittel verwendet. Die Verhinderung der Einwirkung von Mikroorganismen
kann durch verschiedene antibakterielle und antifungale Mittel erreicht
werden, z. B. durch Paraben, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal
(Natriumethylquecksilberthiosalicylat), Deomycin, Gentamicin und
dergl. In zahlreichen Fällen
kann es bevorzugt sein, isotone Mittel, z. B. Zucker oder Natriumchlorid,
zuzusetzen. Gegebenenfalls kann eine verzögerte Resorption der injizierbaren
Zusammensetzungen erreicht werden, indem man in den Zusammensetzungen
Mittel verwendet, die die Resorption verzögern, z. B. Aluminiummonostearat
und Gelatine.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
hergestellt werden, indem man das inaktivierte Virus in der erwünschten
Menge einem geeigneten Lösungsmittel je
nach Bedarf zusammen mit verschiedenen anderen Bestandteilen, die
vorstehend aufgeführt
wurden, einverleibt, wonach sich eine Sterilfiltration anschließt. Im allgemeinen
lassen sich Dispersionen herstellen, indem man die verschiedenen
Wirkstoffe einem sterilen Träger einverleibt,
der das Grunddispersionsmedium und die erforderlichen übrigen Bestandteile,
die aus den vorenwähnten
Bestandteilen ausgewählt
sind, enthält.
Im Fall von sterilen Pulvern zur Herstellung von sterilen, injizierbaren
Lösungen
bestehen die bevorzugten Herstellungsverfahren in einer Vakuumtrocknungstechnik
und einer Gefriertrocknungstechnik, durch die man aus einer vorher
steril filtrierten Lösung
ein Pulver aus dem Wirkstoff und etwaigen zusätzlichen erwünschten
Bestandteilen erhält.
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Ferner
kann es vorteilhaft sein, den vorliegenden Zusammensetzungen einen
Stabilisator zuzusetzen, um die Stabilität des inaktivierten Virus zu
verbessern. Zu geeigneten Stabilisatoren gehören beispielsweise Glycerin/EDTA,
Kohlenhydrate, wie Sorbit, Mannit, Trehalose, Stärke, Saccharose, Dextran oder
Glucose), Proteine (wie Albumin oder Casein) und Protein-Abbauprodukte
(z. B. partiell hydrolysierte Gelatine). Gegebenenfalls kann die
Zubereitung durch bekannte Verfahren gepuffert werden, wobei man
Reagenzien, wie Alkalimetallphosphate, z. B. Natriumhydrogenphosphat,
Natriumdihydrogenphosphat, Kaliumhydrogenphosphat und/oder Kaliumdihydrogenphosphat,
verwendet. Weitere Lösungsmittel,
wie Ethanol oder Propylenglycol, können verwendet werden, um die
Löslichkeit
von Wirkstoffen in der Impfstoffzubereitung und/oder die Stabilität der Lösung zu
erhöhen.
Weitere Additive, die in der vorliegenden Zubereitung verwendet
werden können, umfassen
herkömmliche
Antioxidationsmittel und herkömmliche
chelatbildende Mittel, wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren werden durch die folgenden Beispiele erläutert, die
dem Fachmann die Lehre bezüglich
der Herstellungs- und Verwendungsverfahren erleichtern.
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Beispiel 1 – Herstellung von Flüssigkeiten
mit einem Gehalt an inaktiviertem EHV-1-Stamm
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Zur
Herstellung des equinen Rhinopneumonitis-Impfstoffes mit abgetötetem Virus
wurde zunächst eine
Master-Anzuchtkultur von EHV-1 hergestellt. Aus dieser Master-Anzuchtkultur
wurde eine Kultur von EHV-1 gezüchtet
und anschließend
inaktiviert. Die inaktivierte Viruskultur wurde zur Herstellung
des equinen Rhinopneumonitis-Impfstoffes mit einem Adjuvans vermischt.
Das folgende Verfahren wurde zur Herstellung des equinen Rhinopneumonitis-Impfstoffes
herangezogen.
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Zur
Herstellung der EHV-1-Master-Anzuchtviruskultur ("EHV-1 MSV") wurde der equine
Herpesvirus-Stamm vom Typ 1 KyA (EHV-1-KyA) einer 4-maligen Passage an
Vero-A139-Zellen und einer 4-maligen Passage an EVero-Zellen unterworfen.
Die vierte Passage wurde als ein Master-Anzuchtvirus mit der Bezeichnung
EHV-1-KyA, MSV-Charge 001-dil verwendet.
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Aus
dem Master-Anzuchtvirus wurde eine Kultur von EHV-1 durch Infektion
von EVero-Zellen mit EHV-1-MSV in minimalem Essentialmedium ("MEM") mit einem Gehalt
an 0 bis 5% Serum hergestellt. Das Kulturmedium wurde mit Gentamicin
in einer zur Hemmung von Bakterienwachstum ausreichenden Menge versetzt.
Die EVero-Zellen wurden typischerweise mit der EHV-1-MSV-Kultur
mit einem angestrebten MOI-Wert ("multiplicity of infection") von 0,001 infiziert.
Derartige Kulturen können
in Glas-Rollflaschen oder an Mikroträgerperlen gezüchtet werden.
Die Kultur wurde 24 bis 120 Stunden bei 36 ± 2°C gezüchtet, bis ein zytopathischer
Effekt ("CPE") beobachtet wurde.
Während
der Inkubation wurde die Kultur auf EHV-induzierten CPE überwacht,
um die Bildung eines reinen EHV-Stammes zu gewährleisten. Wenn ein atypischer
CPE beobachtet wurde oder makroskopische oder mikroskopische Anzeichen
einer Verunreinigung auftraten, wurde die Kultur verworfen. Die
reine Viruskultur wurde aseptisch geerntet und in sterile Glasballons,
sterile Kunststoffballons oder sterile Behälter aus rostfreiem Stahl gebracht
und durch Filtration mit Filtern von 8 μm oder mehr geklärt. Flüssigkeiten
mit der geernteten Virusmasse wurden getestet, um die Abwesenheit
von Mycoplasma vor der Inaktivierung zu gewährleisten. Die geernteten Flüssigkeiten,
die nicht sofort inaktiviert wurden, wurden bei –40°C oder darunter aufbewahrt.
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Nach
der Ernte wurde die Viruskultur inaktiviert, um einen abgetöteten Impfstoff
herzustellen. Zur Inaktivierung des Virus wurde die Kulturtemperatur
auf 36 ± 2°C gebracht.
Anschließend
wurde eine 0,2 M Lösung
von 2-Bromethylenamin-hydrobromid zu binärem Ethylenimin ("BEI") in 0,15 M NaOH
cyclisiert und zu der Kultur in einer Endkonzentration von 2 mM
BEI gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde kontinuierlich 48 Stunden
bei 36 ± 2°C gerührt.
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Nach
Behandlung mit BEI wurde die Kultur auf ihre Fähigkeit zur Induktion eines
für EHV
typischen CPE getestet, um die Inaktivierung des Virus zu gewährleisten,
wobei man sich der in Beispiel 3 beschriebenen Vorgehensweise bediente.
Diese Aufgabe wurde erreicht, indem die mit BEI behandelten viralen
Flüssigkeiten einer
Passage über
EVero-Zellen unterzogen wurden und die EVero-Zellen auf eine etwaige
virale Infektion geprüft
wurden. Die mit BEI behandelten Kulturflüssigkeiten wurden typischerweise
bei 2–7°C oder darunter aufbewahrt,
bis der Inaktivierungstest beendet war. Nachdem ein zufriedenstellender
Inaktivierungstest keine virale Infektion mehr zeigte, wurde überschüssiges BEI
durch Zugabe einer ausreichenden Menge einer kalten (4 ± 2°C) 1,0 M
Natriumthiosulfatlösung
in einer Endkonzentration von 6 mM neutralisiert.
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Nach
Inaktivieren und Testen der EHV-1-Kultur wurde die inaktivierte
Kultur gegebenenfalls durch Ultrafiltration auf eine Konzentration
eingeengt, die die Zubereitung eines Impfstoffes mit einer relativen
Wirkungsstärke
("RP") für EHV-1
von mindestens 1,0, bestimmt durch den EHV-Wirkungsfreisetzungstest
gemäß dem vorliegenden
Beispiel 6, ermöglichte.
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Das
inaktivierte Virus wurde als ein mit Adjuvans versetzter Impfstoff
zubereitet, indem man die inaktivierte EHV-1-Kultur gründlich mit
Kochsalzlösung
und einer 0,5% Vorratslösung
des Adjuvans CarbopolR 971 unter Bildung
eines Serienmaterials vermischte. Ein typisches 60 Liter umfassendes
Serienprodukt wurde hergestellt, indem man 3,5–4,0 Liter inaktivierte EHV-1-Kulturflüssigkeit,
12 Liter CarbopolR 971-Vorratslösung und
44–44,5
Liter Kochsalzlösung
vermischte. Das Serienmaterial wurde bei 2–8°C gehalten, bis es in Fläschchen
mit einem Gehalt an entweder 1 oder 10 Dosen (2,2 ml pro Dosis) übertragen
wurde. Jede Dosis des inaktivierten Impfstoffes enthielt mindestens
einen 1,0 RP-Wert von inaktiviertem EHV-1, 2 mg CarbopolR 971 und eine Restmenge an Gentamicin.
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Beispiel 2 – Herstellung der Flüssigkeiten
mit einem Gehalt an inaktivierten, equinen Influenza-Virus
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Equiner Influenza-Virus – A/EQ1/Newmarket/77,
Subtyp A1
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Der
MSV-Rec-ER1K-Subtyp A1 von equinem Influenza-Virus wurde bei der
Wellcome Foundation Ltd., Beckenham, Kent, U. K., entwickelt. Der
originale equine Stamm wurde einer 10-fachen Passage unterworfen,
und zwar allein oder in Kombination mit A/Puerto Rico/8/34-Virus
in speziellen, pathogenfreien (SPF) embryonisierten Eiern. Das erhaltene
ER1K wurde weitere 7-mal in Vero-Gewebekultur passagiert, um MSV mit
der Bezeichnung A/E/Newmarket/77 (Equi) (H7N7) RecER1K zu erhalten.
Die Fa. Boehringer Ingelheim Vetmedica, Inc. (BIVI) erhielt das
Virus von der Fa. Coopers Animal Health, Inc., Est. Lic. No. 107.
Das Virus wurde 1-mal in der EVero-Zelllinie (Vero-Zelllinie, erhalten
von Coopers Animal Health, wurde bei BIVI als EVero bezeichnet)
bei BIVI passagiert, um das neue Master-Anzuchtvirus bereitzustellen.
Das Master-Anzuchtvirus erhielt die Bezeichnung Lot 111795.
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Equines Influenza-Virus – Newmarket/2/93,
Subtyp A2
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Der
Newmarket/2/93-Subtyp A2 von equinem Influenza-Virus wurde von Dr.
J. A. Mummford vom Animal Health Trust, P. O. Box 5, Newmarket, Suffolk,
CB8 8JH, England, erhalten. Das Virus wurde von einem Pferd mit
Rhinitis isoliert. Das Virus wurde 5-mal in speziellen, pathogenfreien
(SPF) embryonisierten Hühnereiern
passagiert und anschließend
5-mal in der Madin-Darby-Hundenieren
(MDCK)-Zelllinie passagiert. Die fünfte Passage in MDCK-Zellen wurde als
MSV bezeichnet. Das MSV wurde als EIV-NM/2/93, MSV Lot 001-dil bezeichnet.
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Equines Influenza-Virus – Kentucky/95,
Subtyp A2
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Der
Kentucky/95-Subtyp A2 von equinem Influenza-Virus wurde vom Gluck
Equine Research Center, Lexington, KY, bezogen. Das Virus wurde
von einem Pferd mit Rhinitis isoliert. Das Virus wurde 2-mal in
spezifischen, pathogenfreien (SPF) embryonisierten Hühnereiern
passagiert. Anschließend
wurde das Virus 3-mal in der Madin-Darby-Hundenieren (MDCK)-Zelllinie
und 3-mal in EVero-Zellen
passagiert. Die dritte Passage in EVero-Zellen erhielt die Bezeichnung
MSV. Das MSV wurde als EIV-K95, MSV Lot 001-dil bezeichnet.
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Die
folgenden Verfahren wurden zur getrennten Herstellung von drei Stämmen von
equinen Influenza-Komponenten verwendet, wobei man sich ähnlicher
Verfahren bediente. Jede Produktionscharge von Newmarket/77-Virus
wurde durch Beobachtung charakteristischer EIV-induzierter, zytopathischer
Effekte (CPE) in EVero-Zellen als equines Influenza-Virus (EIV)
identifiziert. Jede Produktionscharge von Newmarket/2/93- und Kentucky/95-Virus
wurde durch Beobachtung charakteristischer EIV-induzierter CPE in
MDCK-Zellen als EIV identifiziert. Newmarket/77 und Kentucky/95
sind zytozid für
Affennieren-Zellkulturen
und erzeugten typische EIV-CPE in Monolayerkulturen. Newmarket/2/93
ist zytozid für
MDCK-Zellkulturen und erzeugt typische EIV-CPE in Monolayerkulturen.
Die Virulenz in Pferden wurde bei keiner der Viren bewertet. Die
Master-Anzuchtviren wurden gemäß 9 C. F.
R. 113.27 (c), 113.28, und 113.55 auf Reinheit getestet. Das Newmarket/77-Master-Anzuchtvirus
diente für
vesikuläre
Schweinekrankheit, Akabane, ephemeres Rinderfieber, Blauzungenkrankheit
und velogene, viszerotrophe Newcastle-Krankheit. Virus-Ernteflüssigkeiten
wurden vor Inaktivierung gemäß 9 C. F.
R. 113.28 auf Mycoplasma getestet. Die Master-Anzuchtviren wurden
unter Anwendung des folgenden Verfahrens auf Immunogenizität getestet.
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Bulk-Proben
oder Proben in endgültigen
Behältern
mit fertiggestelltem Produkt einer jeden Serie wurden auf ihre Wirkungsstärke durch
den Meerschweinchen-Wirkungstest getestet. Jedes der mindestens
10 Meerschweinchen mit einem Gewicht von 300–500 g erhielt eine intramuskuläre Injektion.
Jede Meerschweinchendosis betrug die Hälfte der Dosis, die als Einheitsdosis
des Impfstoffes für
ein Pferd empfohlen ist. Eine zweite Dosis wurde 14 bis 21 Tage
nach der ersten Dosis injiziert. Zwei weitere Meerschweinchen aus
der gleichen Quelle wurden als Kontrollen herangezogen. 14 bis 21
Tage nach der zweiten Injektion wurden Serumproben von jedem geimpften
Tier und von jedem Kontrolltier auf Newmarket/77-, Newmarket/2/93-
und Kentucky/95-Antikörper
durch Hemmung der Hämagglutination
(HAI) getestet. Die Wirkungsstärke
der EIV-Fraktionen im Impfstoff wurde unter Anwendung des National
Veterinary Services Laborstories Testing Protocol, Supplemental
Assay Method for Conducting the Hemagglutination Inhibition Assay
for Equine Influenza Antibody (MVSAM0124.01, 2. Oktober 1998) bestimmt.
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Wenn
die Kontrollen bei 1:10 für
die EIV-Fraktion beim Test seronegativ blieben, blieb der Test unberücksichtigt
und wurde wiederholt. Wenn 8 von 10 geimpften Tieren bei einem gültigen Test
keinen HAI-Antikörpertiter
von 80 oder mehr für
die Newmarket/77-Fraktion und keinen Titer von 40 oder mehr für die Newmarket/2/93-
und Kentucky/95-Fraktionen entwickelten, wurde die Probe als nicht
zufriedenstellend angesehen. Impfstoffe mit einem Gehalt an inaktiviertem
EIV werden vorzugsweise so zubereitet, dass sie mindestens etwa
64 HAU/Einheitsdosis von inaktiviertem EIV-Virus Subtyp A1 und/oder
mindestens etwa 256 HAU/Einheitsdosis von inaktiviertem EIV-Virus
Subtyp A2 enthalten.
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Die
erste bis vierte Passage des Master-Anzuchtvirus wurden für Arbeits-
und Produktionsanzuchtmaterialien verwendet. Impfstoff wurde aus
der ersten bis fünften
Passage aus dem Master-Anzuchtvirus erzeugt. Equines Influenza-Virus,
Stamm Newmarket/77, Subtyp A1 und equines Influenza-Virus, Stamm
Kentucky/95, Subtyp A2 wurden in EVero-Zelllinienkulturen vermehrt.
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Die
MDCK-Zelllinie, die für
die Vermehrung von Newmarket/2/93 verwendet wurde, wurde auf die
Passagen 71 bis 91 begrenzt. Die Passage 71 wurde eingefroren und
als Master-Zellvorratsmaterial bezeichnet. Die MDCK-Zellkulturen wurden
in MEM mit einem Gehalt an 5–10%
fötalem
Kälberserum
vermehrt. Die Anzucht- und Produktionskultur von Newmarket/2/93
wurden in MEM, das mit 10 Einheiten Trypsin/ml ergänzt war,
vermehrt. Zellkulturen werden auf Mikroträgerperlen in 1, 3, 10, 30,
50 oder 140 Liter fassenden Zellkulturgefäßen, 9 Liter fassenden Glasrollflaschen
oder Kunststoffrollflaschen gezüchtet.
Master- und Arbeitsanzuchtviren werden bei –60°C oder darunter aufbewahrt.
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MDCK-Zellkulturen
wurden in sterilen Glas- oder Kunststoffbehältern gezüchtet. Die Kulturen wurden in
75 cm2- oder 150 cm2-Kunststoffflaschen
mit 40 bis 100 ml Medium gezüchtet.
Expansionskulturen wurden in Rollflaschenkulturen in 100–1 000 ml
Medium gezüchtet
und anschließend
einer Subkultur ebenfalls in Rollflaschenkulturen unterzogen. Eine Oberflächenhaftfläche von
entweder 75 cm2 oder 150 cm2 wurde
ausgewählt,
und zwar aufgrund der Haftung und des Wachstums der Zelllinie, wenn
diese erstmals aus dem Ruhebehälter
unter flüssigem
Stickstoff kam. Aufgrund der Belastung bei der Lagerung mit flüssigem Stickstoff
war es in einigen Fällen
vorteilhaft, das Zellwachstum auf einer geringeren Oberfläche zu beginnen,
und wenn das Zellwachstum erreicht war, wurden die Zellen einer
Subkultur in einer 150 cm2-T-Flasche unterzogen.
Wenn die Zellen aus dem Vorratsbehälter mit flüssigem Stickstoff kamen und
eine gesunde Monolager von Zellen, die für eine Expansion in einer 150
cm2-T-Flasche ausreichten, erzeugten, wurde
die Stufe mit der 75 cm2-T-Flasche weggelassen
und die Zellen wurden direkt in die 150 cm2-T-Flasche gegeben.
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Vor
der Inokulation mit dem Virus wurde das Zellwachstumsmedium vom
Kulturgefäß dekantiert.
Minimales Essentialmedium (MEM) ohne Serum wurde in das Kulturgefäß gegeben
und die Zellen wurden 30 bis 45 Minuten gespült. Das Volumen des Spülmediums
hing vom verwendeten Kulturgefäß ab. Die
Kulturgefäße wurden
inokuliert, indem Spülmedium
dekantiert wurde und MEM ohne Serum mit einem Gehalt an 10 Einheiten
gereinigtem Trypsin/ml MEM, das mit Anzuchtvirus versetzt worden
war, zugegeben wurde. Zellkulturen wurden mit einem Zielwert der
Infektionsmultiplizität
(MOI) von 0,01 für
die Newmarket/77-, Newmarket/2/93- und Kentucky/95-Stämme infiziert.
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Die
Zellkulturen wurden bei 36 ± 2°C gehalten,
bis die Flüssigkeit
geerntet wurde. Monolagers wurden nach der Inokulation in Bezug
auf charakteristische, EIV-induzierte Veränderungen der Zellmorphologie überwacht.
CPE umfassten gerundete und refraktile Zellen, die sich von der
Monolayer-Oberfläche ablösten. CPE traten üblicherweise
24–96
Stunden nach der Inokulation auf. Die Kultur wurde während der
gesamten Inkubationsdauer auf makroskopische und/oder mikroskopische
Anzeichen einer Verunreinigung oder von atypischen Veränderungen
der Zellmorphologie geprüft.
Kulturen, die Anzeichen einer mikrobiellen Verunreinigung oder einer
nicht-spezifischen zellulären
Degeneration zeigten, wurden verworfen.
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Vor
der Ernte wurden die einzelnen Kulturen makroskopisch und mikroskopisch
untersucht. Kulturen mit Anzeichen einer Verunreinigung oder atypischen
CPE wurden verworfen. Die Flüssigkeit
aus dem oder den Kulturgefäßen wurde
1 bis 4 Tage nach der Inokulation geerntet. Die Virus-Kulturflüssigkeit
im Kulturgefäß wurde
aseptisch in sterile Glas- oder Kunststoffballons oder in sterile
Behälter
aus rostfreiem Stahl geerntet, nachdem sie unter Filtration durch
Filter von 8 μm
oder mehr geklärt
worden waren. Vereinigte Flüssigkeiten
wurden entweder sofort inaktiviert oder bei –40°C oder darunter für eine spätere Inaktivierung
aufbewahrt. Proben wurden nach der Inaktivierung gewonnen und auf
Sterilität
und antigene Beschaffenheit getestet.
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Das
Volumen der Kulturflüssigkeiten
wurde bestimmt und die Temperatur der Flüssigkeiten wurde auf 36 ± 2°C gebracht.
Eine 0,2 M Lösung
von 2-Bromethylenamin-hydrobromid, das zu binärem Ethlylenimin (BEI) cyclisiert
worden war, in 0,15 M NaOH wurde zu den Kulturflüssigkeiten unter Erzielung
einer BEI-Endkonzentration von 2 mM gegeben. Die Flüssigkeit
mit dem inaktivierten Virus wurde entweder bei ≤ –40°C eingefroren oder bei 4–8°C aufbewahrt,
bis der Inaktivierungstest beendet war.
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Jede
Charge von Newmarket/77 und Kentucky/95 wurde auf Inaktivierung
durch Passage in Vero-A139-Zellen getestet. Jede Charge von Newmarket/2/93
wurde auf Inaktivierung durch Passage in MDCK-Zellen getestet. Eine
entsprechende Zellkultur-Monolager (150 ml) wurde mit 1,0 ml inaktivierten EIV-Flüssigkeiten
inokuliert und 14 Tage bei 36 ± 2°C unter mindestens
zwei Passagen aufrechterhalten. Am Ende der Aufrechterhaltungsperiode
wurden die Zellmonolayer auf für
EIV typische CPE geprüft.
Für positive Viruskontrollen
wurde jeweils eine Kulturflasche von EVero-Zellen mit Referenzvirus
Newmarket/77 bzw. Kentucky/95 inokuliert und eine Kultur von MDCK-Zellen
wurde mit dem Referenzvirus Newmarket/2/93 inokuliert (angestrebter
MOI-Wert jeweils 0,01). Eine Flasche von EVero-Zellen und eine Flasche
von MDCK-Zellen blieben als negative Kontrollen ohne Inokulation.
Nach Inkubation und Passage stellte das Fehlen von mit Virus infizierten
Zellen in den mit BEI behandelten viralen Flüssigkeiten einen zufriedenstellenden
Test auf Inaktivierung dar. Die mit dem Referenzvirus inokulierten
Kontrollzellen zeigten für
EIV typische CPE und die nicht-inokulierte Flasche zeigte keine
Anzeichen von EIV-CPE.
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Nach
einem zufriedenstellenden Inaktivierungstest wurde restliches BEI
durch Zugabe einer kalten (4 ± 2°C) Lösung von
1,0 M Natriumthiosulfat unter Erzielung einer Endkonzentration von
6 mM neutralisiert. Die inaktivierten Flüssigkeiten wurden bei 4 ± 2°C oder darunter
aufbewahrt, bis das Endprodukt bereitgestellt wurde. Wenn der Inaktivierungstest
unbefriedigend war, konnten die Flüssigkeiten erneut mit BEI unter
Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens behandelt und
erneut auf Inaktivierung getestet werden.
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Gegebenenfalls
wurde jede Charge von inaktivierter Virusflüssigkeit durch Ultrafiltration
2- bis 50-fach eingeengt, um die erwünschte Konzentration zu erhalten.
Für den
Konzentrationsvorgang wurden üblicherweise
eine oder mehrere Chargen von inaktivierter Virusflüssigkeit
vereinigt. Bis zur Produktbildung wurde das eingeengte Virusprodukt
bei 4–8°C gehalten.
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Das
nach Inaktivierung und Einengung erhaltene Produkt enthielt Gentamicin
in Restmengen, die aus dem für
die Herstellung der Virus-Ernteflüssigkeiten
verwendeten Medium stammten. Die Konzentrationen überstiegen
das pro Produktdosis zulässige
Maß nicht.
Der Impfstoff wurde so zubereitet, dass er 2 mg CarbopolR 971 pro Impfstoffdosis enthielt.
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Die
Komponenten für
die Produktbildung wurden aseptisch durch Absaugen oder mittels
positivem Druck (Sterilfiltration unter Stickstoff) in einen Behälter aus
Glas, Kunststoff oder rostfreiem Stahl gegeben. Die Serie wurde
gründlich
vermischt und sodann bei 2–8°C gehalten,
bis sie zur Abfüllung
in die endgültigen
Behälter
bereitstand. Nachstehend ist ein Beispiel für eine inaktivierte EIV-Impfstoffzusammensetzung
angegeben:
Newmarket/77 | 3
000 ml |
Newmarket/2/93 | 6
000 ml |
Kentucky/95 | 6
000 ml |
CarbopolR 971 (0,5% Vorratslösung) | 12
000 ml |
Kochsalzlösung | 33
000 ml |
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Gegebenenfalls
kann die Kochsalzlösung
oder ein Teil davon durch eine Lösung
ersetzt werden, die inaktiviertes EHV-1 und gegebenenfalls inaktiviertes
EHV-4 enthält,
um einen EHV/EIV-Kombinationsimpfstoff herzustellen.
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Nach
der Produktbildung wurde die Produktserie in sterile Behälter aus
Kunststoff oder rostfreiem Stahl gebracht, um sie zur Abfüllung in
endgültige
Behälter
in einen sterilen Abfüllbereich
zu bringen, oder aus der Produktserie wurden Proben genommen und
in sterile Kunststoffballons abgezogen. Wenn die Produktserie in
Ballons abgezogen wurde, wurde sie bei 4–8°C gelagert. Wenn zwei oder mehr
Ballons mit Impfstoffprodukt auf einmal zu füllen waren, wurde das Produkt
in einem sterilen Behälter
aus rostfreiem Stahl vereinigt, wenn es für die Abfüllung benötigt wurde. Jede Impfstoffdosis
wurde so zubereitet, dass sie eine ausreichende Menge an inaktivierten
Virus-Ernteflüssigkeiten
enthielt, so dass sich mindestens 64 Hämagglutinierungseinheiten (HAU)
von Newmarket/77 und 128 HAU von Newmarket/2/93 und 128 HAU von
Kentucky/95 ergaben.
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Beispiel 3 – Verfahren zur Überwachung
der Inaktivierung von Viren
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Jede
Charge von EHV-1, EHV-4, EIV-Newmarket/77 und EIV-Kentucky/95 wurde
durch Passage in EVero-Zellen inaktiviert. Jede Charge von EIV-Newmarket/2/93
wurde auf Inaktivierung durch Passage in MDCK-Zellen getestet. 150
cm2 der EVero-Zellkultur-Monolager wurde
mit 1,0 ml inaktivierten EHV- oder EIV-Flüssigkeiten inokuliert und 14
Tage bei 36 ± 2°C unter Durchführung von
mindestens zwei Passagen gehalten. Am Ende der Aufrechterhaltungsdauer
wurden die Zellmonolayers auf für
EHV oder EIV typische CPE geprüft.
Für EHV-Kontrollen
wurde eine Kulturflasche von EVero-Zellen mit Referenz-EHV-1 oder -EHV-4
(positive Kontrolle) inokuliert, wobei ein Zielwert der Multiplizität (MOI)
von 0,001 erzielt wurde. Für
EIV-Kontrollen wurde eine Kulturflasche von EVero-Zellen mit Referenzvirus
EIV-Newmarket/77 oder EIV-Kentucky/95 (positive Kontrolle) unter
Bildung eines Ziel-MOI-Werts von 0,01 inokuliert. Für die EIV-Newmarket/2/93-Tests
wurde eine Kulturflasche von MDCK-Zellen mit Referenzvirus EIV-Newmarket/2/93
unter Bildung eines Ziel-MOI-Werts
von 0,01 inokuliert. Als negative Kontrolle wurde eine nicht-inokulierte
Flasche von EVero-Zellen oder MDCK-Zellen unter den gleichen Bedingungen
wie die Testkulturen inkubiert. Nach Inkubation und Passage stellte
das Fehlen von mit Virus infizierten Zellen in den mit BEI behandelten
viralen Flüssigkeiten einen
zufriedenstellenden Inaktivierungstest dar. Die mit dem Referenzvirus
inokulierten Kontrollzellen sollten für EHV oder EIV typische CPE
zeigen. Die nicht-inokulierte Flasche sollte keine Anzeichen von
EHV- oder EIV-CPE zeigen. Nach einem zufriedenstellenden Inaktivierungstest
wurde restliches BEI durch Zugabe einer kalten Lösung von Natriumthiosulfat
neutralisiert und die inaktivierten Flüssigkeiten wurden vor dem Vermischen
unter Bildung des Endprodukts bei 4 ± 2°C oder darunter aufbewahrt.
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Beispiel 4 – EHV-Wirkungsstärke-Freisetzungstest
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Beschichtung von Platten mit 96 Mulden
mit EHV-1-mAb oder EHV-4-mAb
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Platten
mit 96 Mulden wurden zum Testen der Wirkungsstärke von EHV-1-Fraktionen mit
monoklonalem EHV-1-Antikörper
beschichtet. Platten mit 96 Mulden zum Testen der Wirkungsstärke von
EHV-4 enthaltenden Proben wurden mit dem monoklonalen EHV-4-Antikörper beschichtet.
Der monoklonale EHV-1-Antikörper ("EHV-1-mAb"), 16H9, IgG-Fraktion,
wurde in Beschichtungspuffer im Verhältnis von 1:10 000 verdünnt. Der
monoklonale EHV-4-Antikörper
("EHV-4-mAb"), 20F3, IgG-Fraktion,
wurde in Beschichtungspuffer im Verhältnis von 1:10 000 verdünnt. Aliquotmengen
(100 μl)
der mAb-Lösungen
wurden in sämtliche
Mulden der NUNC-MAXISORP-Platten gegeben, ausgenommen die Mulden
in Spalte 1. Die Platten wurden mit Plattenabdeckungen verschlossen.
Die Platten mit den mehrfachen Mulden wurden sodann 1 Stunde bei
37°C und über Nacht
bei 4°C
inkubiert.
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Quantitative Bestimmung von EHV-1- oder
EHV-4-Antigen in Testproben
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EHV-1-
oder EHV-4-Antigene in Testproben wurden unter Verwendung von Mikrotiterplatten,
die mit dem entsprechenden mAb beschichtet waren, quantitativ bestimmt.
Vor dem Test durch das ELISA-Verfahren wurden 1 ml-Aliquotanteile
der Testproben (mit Adjuvans versehenes Impfstoffprodukt oder im
endgültigen
Behälter
befindlicher Impfstoff) in konischen Mikrozentrifugenröhrchen mindestens
18 Stunden auf –40°C oder darunter
eingefroren. Am Tag der Durchführung
des ELISA-Tests wurden die eingefrorenen Proben des Testimpfstoffes
in Mikrozentrifugenröhrchen
und die eingefrorenen Fläschchen
des Referenzimpfstoffes in einem Wasserbad von 37°C aufgetaut
und zum Resuspendieren von abgesetztem Material aufgewirbelt. Eine Aliquotmenge
von 2,5 μl
TritonR X-100 wurde in das Mikrozentrifugenröhrchen mit
dem Referenzimpfstoff und in jedes Mikrozentrifugenröhrchen mit
Testimpfstoff gegeben. Die Mikrozentrifugenröhrchen wurden aufgewirbelt
und 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Röhrchen wurden alle 15 Minuten
aufgewirbelt. Eine 100 μl-Aliquotmenge
der externen EHV-1-Referenzkontrolle (oder der externen EHV-4-Referenzkontrolle)
wurde zu 900 μl
Antigen-Verdünnungsmittel
gegeben. Eine Aliquotmenge (2,5 μl)
TritonR X-100 wurde zu der verdünnten externen
EHV-1-Referenz gegeben. Die externen Referenzflüssigkeiten wurden 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert und alle 15 Minuten aufgewirbelt.
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Während dieser
1-stündigen
Inkubation wurden mit EHV-mAb beschichtete Platten 3-mal mit PBS-TweenR gewaschen. Verbleibende reaktive Stellen
in den Mulden wurden durch Nachbeschichtung sämtlicher Mulden mit 200 μl/Mulde Blockierungspuffer
blockiert. Die Platten wurden mindestens 30 Minuten mit Blockierungspuffer
von 37°C
inkubiert. Nach der 1-stündigen
Inkubation wurden 2-fache Reihenverdünnungen des Referenzimpfstoffes
und des Testimpfstoffes durch Übertragung
von 500 ml Referenzimpfstoff und Testprobe in ein Teströhrchen mit
einem Gehalt an 500 μl
Antigen-Verdünnungsmittel
hergestellt.
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Die
nachträglich
beschichteten Platten wurden 3-mal mit PBS-TweenR-Lösung gewaschen.
Aliquotanteile (50 μl)
der unverdünnten
bis zu 1:32-verdünnten Lösungen des
Referenzimpfstoffes und des Testimpfstoffes wurden im Doppelversuch
in Mulden von mit EHV-1-mAb und EHV-4-mAb beschichteten Platten
gemäß den Angaben
in Tabelle IV-1 gegeben. Aliquotanteile von 50 μl der entsprechenden externen
Referenzkontrolle wurden gemäß den Angaben
in Tabelle IV-1 in die Mulden der einzelnen Platten gegeben. Die
Platten wurden 1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Während
dieser 1-stündigen
Inkubation wurde Pferde-anti-EHV-1-Serum
(oder Pferde-anti-EHV-4-Serum) 1:1 000 in Antikörper-Verdünnungsmittel
verdünnt
und 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
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Nach
der 1-stündigen
Inkubation wurden die Platten mit mehrfachen Mulden 3-mal mit PBS-TweenR-Lösung
gewaschen. Aliquotanteile (50 μl)
des verdünnten
Pferde-anti-EHV-1-Serums (oder verdünnten Pferde-anti-EHV-4- Serums) wurden in
sämtliche
Mulden der entsprechenden Platte gegeben, ausgenommen die Mulden
in Spalte 1. Anschließend
wurden die Platten 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Während dieser 1-stündigen Inkubation
wurde Schaf-anti-Pferd-IgG·HRP-Konjugat
1:2 500 in Antikörper-Verdünnungsmittel verdünnt und
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
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Nach
der 1-stündigen
Inkubation wurden die Platten erneut 3-mal mit PBS-TweenR-Lösung
gewaschen. Aliquotanteile (50 μl)
des Schaf-anti-Pferd-IgG·HRP-Konjugats
wurden in sämtliche
Mulden der Platte gegeben, ausgenommen die Mulden in Spalte 1. Die
Platten wurden 1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Nach der 1-stündigen
Inkubation wurden die Platten erneut 3-mal mit PBS-TweenR-Lösung
gewaschen.
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TMB-Substrat
wird gemäß den Anweisungen
des Herstellers hergestellt. Aliquotanteile (100 μl) der TMB-Substratlösung wurden
mit einer Mehrkanalpipettiervorrichtung in sämtliche Mulden in Reihe A und
dann hintereinander in die Reihen B bis H der Platte gegeben. Die
Platten mit mehrfachen Mulden wurden sodann bei Raumtemperatur inkubiert.
Die optische Dichte der Mulden wurde durch Ablesen der Platte an
einem Mikroplatten-Lesegerät bei einer
Wellenlänge
von 650 nm bestimmt. Die Kontrollmulden in Spalte 1 dienten als Leerwerte.
Die für
die quantitative Bestimmung von EHV-1-Antigen verwendeten Platten wurden 35 ± 10 Minuten
nach Zugabe von TMB-Substrat
abgelesen. Die optische Dichte in Mulden, die die externe EHV-1-Referenz enthielten,
sollte zwischen 0,500 und 1,200 liegen. Platten, die für die quantitative
Bestimmung von EHV-4-Antigen verwendet wurden, wurden 45 ± 10 Minuten
nach Zugabe des TMB-Substrats abgelesen. Die optische Dichte in
den Mulden mit einem Gehalt an der externen EHV-4-Referenz sollte
zwischen 0,500 und 1,200 liegen. Die Werte für die relative Wirkungsstärke ("RPV") von Testimpfstoffproben
wurden aus den Ablesungen der optischen Dichte durch Normieren der
Werte gegen die externe EHV-1-Referenzkontrolle (oder externe EHV-4-Referenzkontrolle)
bestimmt.
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III. Kriterien für einen aussagekräftigen Test
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Die
optische Dichte in den Mulden, die die externe EHV-1-Referenz (oder
die externe EHV-4-Referenz) enthielten, sollte 30 ± 5 Minuten
nach Zugabe von TMB-Substrat zwischen 0,500 und 1,200 liegen. Die optische
Dichte in den negativen Kontrollmulden sollte nicht mehr als 0,250
betragen. Wenn keines dieser Validitätskriterien erfüllt wurde,
sollte der Test als ungültiger
Test angesehen werden. Dieser Test kann unvoreingenommen wiederholt
werden. Die Ergebnisse der relativen Wirkungsstärke eines Tests wurden als
zufriedenstellend angesehen, wenn der RPV-Wert (für inaktiviertes
EHV-1 und/oder inaktiviertes EHV-4) einer Einheitsdosis der Testprobe
1,0 oder mehr betrug.
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IV. Reagenzien
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Spezifischer
monoklonaler EHV-1-Antikörper,
IgG-Fraktion. Hybridom 16H9 wurde von Dr. George Allen, Gluck Equine
Research Center, University of Kentucky, Lexington, KY, erhalten.
Bei der IgG-Fraktion von Mäuse-Aszites
handelte es sich um ein gewerbliches Produkt. Der gereinigte Antikörper wurde
als EHV-1-mAb-16H9-IgG, Charge 001, 11-11-98, Exp. 11-11-03 bezeichnet.
Die IgG-Antikörperfraktion
wurde bei 4–8°C gelagert.
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Spezifischer
monoklonaler EHV-4-Antikörper,
IgG-Fraktion. Hybridom 20F3 wurde von Dr. George Allen, Gluck Equine
Research Center, University of Kentucky, Lexington, KY, erhalten.
Bei der IgG-Fraktion von Mäuse-Aszites
handelte es sich um ein gewerbliches Produkt. Der gereinigte Antikörper wurde
als EHV-4-mAb-20F3-IgG, Charge 001/11-11-98, Exp. 11-11-03 bezeichnet.
Die IgG-Antikörper-Fraktion
wurde bei 4–8°C gelagert.
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Polyklonales
Pferde-anti-EHV-1-Serum. Ein Serumpool wurde aus Blut von ungeimpften
Kontrollpferden in der EHV-Immunogenizitätsstudie 623-510-98E-015 21 Tage
nach Belastung mit virulentem EHV-1 gewonnen. Der Antikörper wurde
als Pferde-anti-EHV-1, Charge 001/030199, Exp. 030104 bezeichnet.
Das Serum wurde auf –40°C oder darunter
eingefroren.
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Polyklonales
Pferde-anti-EHV-4-Serum. Ein Serumpool wurde aus Blut von ungeimpften
Kontrollpferden bei der EHV-Immunogenizitätsstudie 623-510-98E-015 21 Tage
nach Belastung mit virulentem EHV-4 gewonnen. Der Antikörper wurde
als Pferde-anti-EHV-4, Charge 001/030399, Exp. 030304 bezeichnet.
Das Serum wurde auf –40°C oder darunter
eingefroren und gelagert.
-
Schaf-anti-Pferde-IgG·HRP-Konjugat,
1 mg/ml, Bethyl Laborstories, Inc., Kat. Nr. A70-121P. Das Antikörper-Konjugat
wurde bei 4–8°C gelagert.
-
Externe
EHV-1-Referenzflüssigkeiten.
EHV-1-Flüssigkeiten
wurden gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt. Fläschchen
von externer EHV-1-Referenzflüssigkeiten
wurden als EHV-1-Ext. Ref. Flds., Charge 001/040599, Exp. 040504
bezeichnet. Die Virusflüssigkeiten
wurden bei –40°C oder darunter
gelagert.
-
Externe
EHV-4-Referenzflüssigkeiten.
EHV-4-Flüssigkeiten
wurden gemäß dem in
Beispiel 6 beschriebenen Verfahren hergestellt. Fläschchen
von externen EHV-4-Referenzflüssigkeiten
wurden als EHV-4-Ext. Ref. Flds., Charge 001/040699, Exp. 040604
bezeichnet. Die Virusflüssigkeiten
wurden bei –40°C oder darunter
gelagert.
-
EHV-1/EHV-4-Referenzimpfstoff.
Beim EHV-1/EHV-4-Referenzimpfstoff
handelte es sich um den gleichen Impfstoff, der bei der in Beispiel
8 beschriebenen Immunogenizitätsstudie
(623-0510-98E-015) verwendet wurde. Der Impfstoff wurde als EHV-Imm.
Vac., 623-510-98E-015, Charge # 001,11-6-98, Exp. 110603 bezeichnet.
Der Referenzimpfstoff wurde bei –40°C oder darunter gelagert.
-
Die
folgenden handelsüblichen
Reagenzien wurden in diesem Experiment hergestellt:
Substratsystem:
TMB (zwei Komponenten), Kirkegaard and Perry, Kat. Nr. 50-76-00.
TritonR X-100: Sigma, Kat. Nr. 1043.
Kälberserum:
Hyclone Laborstories, Inc., Kat. Nr. A-2151-L.
-
Die
folgenden Standardlösungen
wurden zur Verwendung im Experiment hergestellt: Beschichtungspuffer
(für jeden
Test frisch hergestellt und auf pH-Wert 9,6 eingestellt)
| g/Liter
entionisiertes H2O |
a.
Na2CO3, wasserfrei | 1,59 |
b.
NaHCO3 | 2,93 |
PBS
(eingestellt auf pH-Wert 7,3)
| g/Liter
entionisiertes H2O |
a.
Na2HPO4, wasserfrei | 1,18 |
b.
NaH2PO4, wasserfrei | 0,23 |
c.
NaCl | 8,50 |
PBS-TweenR-Lösung
| g/Liter
entionisiertes H2O |
a.
Na2HPO4, wasserfrei | 1,18 |
b.
NaH2PO4, wasserfrei | 0,23 |
c.
NaCl | 8,50 |
d.
TweenR 20 | 0,05
ml |
Blockierungspuffer
(am Testtag frisch hergestellt)
a.
PBS | 75
ml |
b.
Kälberserum | 25
ml |
Antikörper-Verdünnungsmittel
(wie der Blockierungspuffer; am Testtag frisch hergestellt) Antigen-Verdünnungsmittel
(am Testtag frisch hergestellt)
a.
PBS | 50
ml |
b.
TritonR X-100 | 0,05
ml |
-
Beispiel 5 – Inokulation von Pferden mit
inaktiviertem EHV-1 und anschließende Belastung mit virulentem EHV-4
-
Der
Zweck dieser Studie bestand darin, die Immunogenizität eines
inaktivierten EHV-1-KyA-Virus zum Kreuzschutz von geimpften Pferden,
die mit virulentem EHV-4 belastet wurden, nachzuweisen. Der in der
Studie verwendete Impfstoff umfasste inaktiviertes EHV-1-KyA-Virus
mit CarbopolR 971 als Adjuvans. Pferde wurden
gemäß zwei verschiedenen
Impfschemata geimpft. Ein Impfschema bestand aus drei intramuskulären Impfungen
und das andere aus zwei intramuskulären Impfungen und einer intranasalen
Verabreichung. Die Pferde wurden im Abstand von 2 bis 4 Wochen geimpft.
Ungeimpfte Pferde dienten als Kontrollen. 3 Wochen nach der letzten
Impfung wurden die geimpften Pferde und die ungeimpften Kontrollpferde
mit virulentem EHV-4 belastet.
-
Eine
schwere Erkrankung der Atemwege wurde bei ungeimpften Kontrollpferden
nach der Belastung mit EHV-4 beobachtet. Pferde, die entweder nach
dem intramuskulären
oder dem intramuskulären/intranasalen
Schema mit dem EHV-1-KyA-Impfstoff geimpft worden waren, zeigten
eine signifikante Verringerung der klinischen Anzeichen einer durch
EHV-4 verursachten Erkrankung der Atemwege, verglichen mit den ungeimpften
und belasteten Kontrollpferden. Es ergab sich eine signifikante
Verringerung des Virusausstoßes
zwischen den nach beiden Impfschemata geimpften Pferden und den
ungeimpften Kontrollpferden. Die Ergebnisse der Studie belegten
die Immunogenizität
der inaktivierten EHV-1-KyA-Fraktion des Impfstoffes gegen Erkrankungen
der Atemwege, die durch virulentes EHV-4 verursacht werden. Außerdem belegte
die Studie, dass die inaktivierte EHV-1-KyA-Fraktion bei Verabreichung
sowohl auf parenteralem als auch auf parenteralem/intranasalem Weg
immunogen war.
-
Gesunde
männliche
und weibliche Pferde im Alter von 4 bis 9 Monaten wurden von ausgewählten Quellen
erhalten. Die Pferde wurden durch Halfter-Markierungsnummern und
Mikrochipnummern identifiziert. Sämtliche Pferde waren zu Beginn
der Studie in einem guten Gesundheitszustand. Zum Zeitpunkt der
ersten Impfung wiesen die Pferde Virus-Neutralisationstiter (VN)
von ≤ 2 gegen
EHV-1 und EHV-4 auf. Die Pferde wurden durch Ziehung der Identifikationsnummern
der Pferde aus einem Beutel willkürlich in Gruppen eingeteilt.
Während
der Impfungs- und Belastungsperioden wurden die Pferde zusammen
in offenen Pferchen gehalten und erhielten freien Zugang zu Luzernenheu
von Milchviehqualität,
Sweet 14-Futterergänzungsmittel, Pferde-Biomineralien und
Wasser nach Belieben.
-
Durch
Ziehung der Pferdeidentifikationsnummern aus einem Beutel wurden
die Pferde willkürlich
in Gruppen eingeteilt. Die Pferde wurden auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand
und etwaiges abnormales Verhalten während der Impfungsperiode beobachtet.
Bei keinem der Pferde wurden nach der Impfung ein abnormales Verhalten
oder ein schlechter Gesundheitszustand beobachtet und bei keinem
der Pferde wurden nach der Impfung nachteilige Reaktionen an der
Injektionsstelle festgestellt. Bei keinem der Pferde wurden während der
Impfperiode klinische Anzeichen einer Erkrankung der Atemwege festgestellt.
-
EHV-1-Flüssigkeiten
zur Verwendung im Impfstoff wurden gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
hergestellt. Sämtliche
Virusflüssigkeiten
befanden sich im Stadium der 5. Passage des Master-Anzuchtvirus und
wurden auf Zellen im Stadium der 20. Passage des Master-Zellvorratsmaterials
hergestellt. Der Impfstoff wurde so zubereitet, dass er EHV-1 und
EIV-Newmarket/77, Untergruppe A1, EIV Kentucky 95, Untergruppe A2
und Newmarket 2/93, Untergruppe A2 pro Dosis von 2 ml enthielt (hergestellt
gemäß dem in
Beispiel 2 beschriebenen Verfahren). Der Impfstoff erhielt die Bezeichnung
EHV-1 Imm. Vac., 623-510-99E-116, Charge # 001, 19. Dezember 1999.
-
Die
immunogene Zusammensetzung, die inaktiviertes EHV-1 enthielt, wurde
den Pferden nach zwei Impfschemata verabreicht. Ein Impfschema bestand
aus drei intramuskulären
Impfungen in Abständen
von 3 Wochen. Das andere Schema bestand aus zwei intramuskulären Inokulationen
im Abstand von 4 Wochen, gefolgt von einer dritten Inokulation auf
intranasalem Weg nach 2 bis 4 Wochen. Jede Impfschemagruppe umfasste
11 oder mehr Pferde. Eine Gruppe von 18 Pferden diente als ungeimpfte
Kontrolle. 3 Wochen nach der letzten Impfung wurden die Pferde mit
virulentem EHV-4 belastet. Die Pferde wurden auf klinische Anzeichen einer
Erkrankung der Atemwege durch EHV-4 überwacht. Die Schwere der Krankheit
wurde durch ein in der nachstehenden Tabelle V-1 beschriebenes Bewertungssystem
bewertet. Blut- und Nasenschleimproben für die serologische Bewertung
und nasale Abstriche für
die Isolierung von Virus wurden vor der Impfung und zu ausgewählten Zeitpunkten
danach gewonnen. Tabelle
V-1 Bewertungssystem
für klinische
Symptome
Klinisches
Symptom | Bewertung
für jeden
Tag, an dem diese Symptome auftreten |
Nasenausfluss | |
serös, geringe
Menge | 1 |
serös, reichliche
Menge | 2 |
mucopurulent,
geringe Menge | 3 |
mucopurulent,
reichliche Menge | 4 |
Pyrexie | |
102,5–103,9°F | 1 |
104,0–104,9°F | 2 |
≥ 105,0°F | 3 |
Weitere
Symptome | |
Konjunktivitis | 1 |
Husten | 2 |
Atemnot | 3 |
Mattheit | 4 |
Antibiotische
Behandlung für
die | 5 |
sekundäre bakterielle
Infektion | |
erforderlich | |
-
Fünf Wiederholungstitrationen
von EHV-4-Belastungsvirus, Stamm 405, wurden an Vero-Zellen durchgeführt. Der
Titer für
die Titrationen betrug für
jede der fünf
Titrationen jeweils 4,63 TCID50 Log10/1 ml. 2 ml wurden für die Belastung zur Erzielung
einer 4,9 TCID50 Log10/Dosis
verabreicht. Diese Dosis von virulentem Virus reichte aus, um eine
schwere klinische Atemwegserkrankung bei ungeimpften Kontrollpferden
hervorzurufen.
-
Der
EHV-4-405-Stamm wurde von der American Type Culture Collection erhalten
und an Vero-Zellen vermehrt. Dieses Virus wurde von einem Pferd
mit Rhinopneumonitis isoliert und von Dr. M. Studdert, einem anerkannten
Wissenschaftler auf dem Gebiet von EHV und durch EHV verursachten
Krankheiten, charakterisiert. Das Virus wurde bei der ATCC als einschlägiges und
repräsentatives
Beispiel von EHV-4 hinterlegt und wurde von NVSL als EHV-4-Belastungsstamm empfohlen.
-
Eingefrorene
EHV-4-Materialien zur Verwendung für die Belastung wurden aufgetaut
und so verdünnt, dass
sich eine Zielkonzentration von 5,0 TCID50 log10/ml ergab, und bei –70°C eingefroren. Eine Probe des
Belastungsvirus wurde aufgetaut und der Titer wurde bestimmt. Zum
Zeitpunkt der Belastung wurden die Virusflüssigkeiten aufgetaut und 2
ml EHV-4 wurden mit einer 3 ml-Spritze mit einer Nadel Nr. 21 entnommen.
Die Nadel wurde entfernt und das Belastungsvirus wurde intranasal
entsprechenden Gruppen von geimpften und ungeimpften Pferden verabreicht.
-
Nach
der Belastung wurden die Pferde auf klinische Symptome einer durch
EHV-4 verursachten Atemwegserkrankung überwacht, wozu Pyrexie, nasaler
Ausfluss, Konjunktivitis, Husten, Atemnot, Mattheit und andere Merkmale,
z. B. das Erfordernis einer antibiotischen Behandlung einer sekundären bakteriellen
Infektion, gehörten.
Die Pferde wurden täglich
in Bezug auf die klinische Krankheit begutachtet und die Schwere
der Krankheit wurde festgehalten.
-
Nasale
Abstriche zur Isolierung von EHV wurden an ausgewählten Tagen
nach der Belastung mit dem Virus genommen und bei –70°C aufbewahrt.
Eingefrorene Proben wurden aufgetaut und der Abstrich wurde vom
Transportmedium entnommen. Die Probe wurde durch 20-minütige Zentrifugation
mit 2500 × g
bei 19–22°C verarbeitet.
Eine Aliquotmenge von 0,1 ml der verarbeiteten Probe wurde in die
Mulde einer Gewebekulturplatte mit 48 Mulden, die 24-stündige Monolagers
von Vero-Zellen enthielt, gegeben. Die Kulturplatten wurden 7 Tage
bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Die Mulden
wurden regelmäßig auf
das Vorliegen des für
EHV typischen zytopathischen Effekts (CPE) begutachtet. Mulden,
die Zytotoxizität
zeigten, wurden nach der 7-tägigen
Inkubationsdauer einer Subkultur unterzogen, indem 0,2 ml aus der
Mulde auf eine Gewebekulturplatte mit 48 Mulden, die eine 24-stündige Monolayer
von Vero-Zellen
enthielt, übertragen
wurden. Die Kulturplatten wurden 7 Tage bei 37°C in einem CO2-Inkubator
inkubiert und auf CPE begutachtet. Der EHV-Titer in den bearbeiteten
nasalen Proben, die in Bezug auf CPE positiv waren, wurden durch übliche Titrationsverfahren
an Zellen in Gewebekulturplatten mit 96 Mulden bestimmt.
-
Serum-VN-Antikörpertiter
in Pferden vor und nach Impfung und nach Belastung mit virulentem
Virus wurden bestimmt. Bei Entnahme von Blutproben zum Screening
von Pferden zum Einsatz in der Studie wiesen sämtliche Pferde VN-Antikörpertiter
von ≤ 2 für EHV-1
und EHV-4 auf, ausgenommen das Pferd Nr. 13, das einen VN-Titer
von 8 für
EHV-1 und EHV-4 zeigte. Zum Zeitpunkt der ersten Impfung waren die
VN-Titer für EHV-1
und EHV-4 auf 2 bzw. 4 abgefallen. Ein weiteres Pferd in der intramuskulären Gruppe
wies einen VN-Titer auf, der von 2 auf 8 anstieg, und 2 Pferde in
der parenteralen/intranasalen Gruppe wiesen VN-Titer auf, die von
2 auf 16 gestiegen waren. Keines der Pferde zeigte Anzeichen einer
Infektion der Atmungsorgane. Nach der ersten Impfung war der Anstieg
im VN-Titer für
EHV-1 und EHV-4 variabel, wobei aber der VN-Titer bei sämtlichen
Pferden relativ zum Titer vor der Impfung zunahm. Nach der zweiten und
dritten Impfung blieben die VN-Titer im Wesentlichen gleich wie
nach der ersten Impfung. Der VN-Titer war für EHV-1 größer als für EHV-4, obgleich der VN-Titer
für EHV-1
mehr als 2-fach, jedoch weniger als 4-fach größer als der EHV-4-VN-Titer
war. Die VN-Titer für
EHV-1 und EHV-4 waren in der parenteralen Impfgruppe größer als
in der parenteralen/intranasalen Gruppe, wobei die Differenz aber
geringer als 2-fach war. 21 Tage nach der Belastung mit virulentem
EHV-4 hatten die VN-Antikörpertiter
sowohl für
EHV-1 als auch für
EHV-4 bei den geimpften Pferden leicht zugenommen oder blieben unverändert. Dagegen
stiegen bei den ungeimpften Kontrollpferden die VN-Antikörpertiter
auf das 32- bis 128-fache sowohl für EHV-1 als auch für EHV-4
bei sämtlichen
ungeimpften Kontrollpferden mit Ausnahme von einem Pferd. Die VN-Antikörpertiter
für EHV-1
waren bei geimpften und Kontrollpferden nach der EHV-4-Belastung ähnlich wie
die VN-Antikörpertiter
für EHV4.
-
VN-Antikörpertiter
in nasalen Proben, die von Pferden vor und nach Impfung und nach
Belastung mit virulentem Virus gewonnen worden waren, wurden mit
dem gleichen VN-Test, der zur Bestimmung der Antikörpertiter
in Serum herangezogen worden war, bestimmt. Ähnlich wie die VN-Aktivität in Serum
nach der Impfung nahm die VN-Aktivität in nasalen Sekreten nach
der Impfung zu, jedoch in geringerem Ausmaß. Nach der Belastung mit EHV-4
nahm der VN-Antikörpertiter
nur geringfügig
zu und nur bei einigen Pferden. Daten über den VN-Antikörpertiter
werden in dem Bericht nicht vorgelegt.
-
Pferde
wurden intranasal mit virulentem EHV-4 belastet. Nach der Belastung
wurde bei den Pferden täglich
die Temperatur gemessen und klinische Symptome für eine Atemwegserkrankung,
wozu nasaler Ausfluss, Konjunktivitis, Husten, Atemnot und Mattheit
gehörten,
wurden aufgezeichnet.
-
Die
Pyrexie in Pferden nach der EHV-4-Belastung wurde überwacht.
Pyrexie trat sporadisch und in kurzer Dauer sowohl bei den geimpften
Gruppen als auch in der Kontrollgruppe auf. Bei der Mehrzahl der
Pferde, die Pyrexie zeigten, war die erhöhte Temperatur nur für ein oder
zwei Tage festzustellen. Ein geimpftes Pferd in der parenteralen/intranasalen
Gruppe zeigte Pyrexie an vier aufeinanderfolgenden Tagen. Es gab
keine Anzeichen für
signifikante Unterschiede in der Verteilung der Pyrexie-Bewertungen
unter Impf- und Kontrollgruppen an den Tagen 5 bis 8, 10 oder 13
nach der Belastung. Eine statistische Analyse wurde an den Tagen
1 bis 4, 9, 11, 12 und 14 bis 21 nicht durchgeführt, da weniger als zwei Tiere
eine von Null abweichende Pyrexie-Bewertung erhielten. Bei getrennter
Analyse der Temperaturen pro Tag unter Anwendung von Varianzanalyse
ergab sich ein Anzeichen für
eine signifikante Temperaturverringerung unter Impf- und Kontrollgruppen,
jedoch nur an wenigen Einzeltagen.
-
Ferner
wurden die nasalen Ausflüsse
der Pferde beobachtet. Der nasale Ausfluss wurde als normal, als
serös in
geringer Menge, als serös
in reichlicher Menge, als mucopurulent in geringer Menge und als
mucopurulent in reichlicher Menge ermittelt und mit 0, 1, 2, 3 bzw.
4 bewertet. Drei Pferde in der parenteralen Impfgruppe zeigten nur
an einem Tag einen mucopurulenten nasalen Ausfluss. Sämtliche
anderen Ausflussbewertungen in den Impfgruppen betrafen eine geringe
Menge an serösem
Ausfluss, der vorwiegend auf 1 oder 2 Tage begrenzt war. Im Gegensatz
dazu zeigten ungeimpfte Kontrollpferde einen mucopurulenten und serösen Ausfluss
an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Es gab Anzeichen für signifikante
Unterschiede unter Impf- und Kontrollgruppen (≤ 0,0479) an den Tagen 3 bis 9
und 11 bis 15. Es gab Anzeichen für signifikante Unterschiede
in der Verteilung der Bewertungen des nasalen Ausflusses zwischen
der parenteralen Impfgruppe und der Kontrollgruppe (p ≤ 0,0398) für die Tage
4, 5, 6, 8, 9 und 11 nach der Belastung und zwischen der parenteralen/intranasalen
Impfgruppe und der Kontrollgruppe (p ≤ 0,0259) an den Tagen 3 bis 8
und 11 nach der Belastung.
-
Nach
der Belastung gemachte Beobachtungen in Bezug auf klinische Symptome
von Konjunktivitis, Husten, Atemnot und Mattheit sind in Tabelle
4 aufgeführt.
Konjunktivitis war das bei geimpften Tieren beobachtete Hauptsymptom
und wurde für
2 bis 3 Tage festgestellt. Ein geimpftes Tier zeigte einen Tag lang
Atemnot und ein geimpftes Tier litt an drei aufeinanderfolgenden
Tagen an Husten. Sämtliche übrigen Feststellungen
von Husten traten nur einen Tag lang auf. Jeweils ein Pferd in der
parenteralen und parenteralen/intranasalen Impfgruppe (8% bzw. 9%)
zeigte zwei Symptome einer klinischen Erkrankung für nur einen
Tag. Bei keinem geimpften Tier wurde Mattheit festgestellt. Im Unterschied
zu geimpften Tieren zeigten 80% der ungeimpften Kontrollpferde schwere
klinische Krankheitssymptome in Bezug auf Husten und Mattheit an
drei oder mehr aufeinanderfolgenden Tagen nach der Belastung. Bei
Analyse der klinischen Symptome mit 0 = abwesend und 1 = vorhanden
gab es Anzeichen für
einen signifikanten Unterschied in der Anzahl der Tiere mit Konjunktivitis zwischen
der parenteralen (p ≤ 0,0313)
und der parenteralen/intransalen (p ≤ 0,0391) Impfgruppe und der ungeimpften
Kontrollgruppe an den Tagen 3 und 6 bis 13 nach der Belastung. Es
gab Anzeichen für
einen signifikanten Unterschied in der Verringerung der Anzahl von
Tieren mit Mattheit (p ≤ 0,0156)
am Tag 6 nach der Belastung sowohl für die parenterale als auch
für die
parenterale/intranasale Impfgruppe, verglichen mit ungeimpften Kontrolltieren.
Es gab keine Anzeichen für einen
signifikanten Unterschied in Bezug auf Atemnot zwischen geimpften
Tieren und Kontrolltieren.
-
Bei
Untersuchung der Anzahl von klinischen Symptomen, die an jedem Tag
auftraten, gab es Anzeichen für
einen signifikanten Unterschied in der Verteilung der Anzahl von
klinischen Symptomen zwischen parenteralen (p ≤ 0,0242) und parenteralen/intranasalen
(p ≤ 0,0259)
Impfgruppen und ungeimpften Kontrollpferden an den Tagen 6 bis 9
und 11 nach der Belastung. Die klinischen Symptome Konjunktivitis,
Husten, Atemnot und Mattheit wurden wie bei den Angaben zu Tabelle
V-1 mit 1, 2, 3 bzw. 4 bewertet. Klinische Mischbewertungen ergaben
sich durch Berechnung der Summe der Bewertungen für nasalen
Ausfluss und klinische Symptome. Bei der Berechnung der Mischbewertung
war die Temperatur nicht enthalten. Die klinische Gesamtbewertung
wurde für
jedes Pferd für
jeden Tag nach der Belastung berechnet. Die gesamte klinische Mischbewertung
ist die Summe der Bewertungen für
die klinischen Symptome für
sämtliche
Tage nach der Belastung. Es gab Anzeichen für signifikante Unterschiede
in der klinischen Mischbewertung zwischen der parenteralen und der
ungeimpften Kontrollgruppe (p ≤ 0,0331)
an den Tagen 3 bis 9 und 11 bis 15 nach der Belastung und signifikante
Unterschiede für
die gesamte Mischbewertung (p ≤ 0,0001).
Es gab Anzeichen für
signifikante Unterschiede in der klinischen Mischbewertung zwischen
der parenteralen/intranasalen und ungeimpften Kontrollgruppe (p ≤ 0,0241) an
den Tagen 3 bis 9 und 11 bis 15 nach der Belastung und signifikante
Unterschiede für
die gesamte Mischbewertung (p ≤ 0,0001).
-
Das
Abstoßen
von Viren wurde bei den Pferden nach der Belastung mit virulentem
EHV-4 überwacht. Nasale
Proben wurden von den Pferden an den Tagen 1 bis 7 und sodann jeden
2. Tag bis zum Tag 18 nach der Belastung gewonnen. EHV-4-Belastungsvirus
wurde von nasalen Proben sämtlicher
ungeimpfter Kontrollpferde mit Ausnahme von einem Pferd gewonnen.
Das Virus wurde beim Großteil
der ungeimpften Kontrollpferde bei der 10–2-Verdünnung nachgewiesen.
An den Tagen 3 bis 5 wurde die stärkste Abstoßung von Viren festgestellt.
Das Virus wurde bei einigen ungeimpften Kontrolltieren am 6. Tag
nach der Belastung, jedoch in geringen Konzentrationen, nachgewiesen.
Belastungsvirus wurde nicht aus geimpften Tieren nach der Belastung
gewonnen.
-
Schlussfolgerungen
-
Der
Impfstoff mit einem Gehalt an inaktiviertem EHV-1-KyA-Virus erzeugte
eine systemische, humorale Immunreaktion bei Verabreichung sowohl
auf parenteralem als auch auf parenteralem/intranasalem Weg. Die
Impfung von Pferden mit dem EHV-1 enthaltenden Impfstoff erzeugte
hohe Konzentrationen an VN-Antikörper
gegen EHV-1 und EHV-4. Antikörpertiter
sowohl gegen EHV-1 als auch gegen EHV-4 wurden in nasalen Proben
geimpfter Tiere festgestellt, jedoch war der Titer relativ gering.
Somit war der Impfstoff mit einem Gehalt an inaktiviertem EHV-1-KyA
befähigt,
Pferde gegen EHV-1 zu immunisieren, und ferner befähigt, eine
Kreuzimmunisierung von Pferden gegenüber EHV-4 herbeizuführen. Bei
keinem der Pferde wurden nach der Impfung abnormale Impfreaktionen
oder Reaktionen an der Injektionsstelle festgestellt.
-
Eine
schwere Atemwegserkrankung, die aus längeren Episoden eines serösen und
mucopurulenten nasalen Ausflusses, Konjunktivitis, Husten und Mattheit
bestand, wurde bei ungeimpften Kontrollpferden, die mit virulentem
EHV-4 belastet waren,
festgestellt. Im Gegensatz dazu waren die Anzahl von klinischen
Symptomen der EHV-4-Atemwegserkrankung, die Schwere der klinischen
Symptome und die Anzahl der geimpften Tiere, die klinische Symptome
aufwiesen, bei den geimpften Pferden erheblich verringert. Pferde,
die entweder auf parenteralem oder auf parenteralem/intranasalem
Weg geimpft worden waren, zeigten eine signifikante Verringerung
der klinischen Symptome der Atemwegserkrankung aufgrund der EHV-4-Infektion.
Eine Verringerung der klinischen Erkrankung wurde durch Daten gestützt, die
zeigten, dass sowohl parenteral als auch parenteral/intranasal geimpfte
Pferde nach der EHV-4-Belastung
keine Abstoßung
von Virus aufwiesen. Nasale Proben, die aus ungeimpften Kontrollpferden
gewonnen worden waren, enthielten hohe Konzentrationen an Virus,
und zwar an mehreren Tagen nach der EHV-4-Belastung.
-
Das
inaktivierte EHV-1-KyA-Antigen, das im Impfstoff enthalten war,
war immunogen in Bezug auf einen Kreuzschutz von Pferden gegen die
durch EHV-4 hervorgerufene Atemwegserkrankung, und zwar bei Verabreichung
auf parenteralem und auf parenteralem/intranasalem Weg. Insgesamt
belegen die Ergebnisse dieser Studie, dass ein Impfstoff mit einem
Gehalt an inaktiviertem EHV-1-KyA-Virus VN-Antikörper nicht nur gegen EHV-1
erzeugte, sondern auch einen Kreuzneutralisationsantikörper gegen
EHV-4. Der Impfstoff mit einem Gehalt an inaktiviertem EHV-1-KyA
war zu einem Kreuzschutz von Pferden gegen die durch virulentes EHV-4
hervorgerufene Atemwegserkrankung befähigt, wenn er auf parenteralem
oder parenteralem/intranasalem Weg verabreicht wurde.
-
Beispiel 6 – Inokulation von Pferden mit
inaktiviertem EHV-1 und anschließende Belastung mit virulentem EHV-1
-
Das
Ziel der in diesem Beispiel beschriebenen Studie bestand darin,
die Immunogenizität
der EHV-1-Fraktion bei Verabreichung auf intramuskulärem oder
intramuskulärem/intranasalem
Weg zur Erzielung eines Kreuzschutzes von Pferden gegen die durch
virulentes EHV-1 verursachte Krankheit nachzuweisen. Ein weiteres
Ziel bestand darin, den Nachweis zu erbringen, dass die vorhandenen
EIV-Fraktionen die Immunogenizität
von EHV-1 nicht stören.
-
Das
Ziel der Studie bestand im Nachweis der Immunogenizität der EHV-1-Fraktion
des Rhinopneumonitis-Impfstoffes mit abgetötetem Virus zum Schutz von
geimpften Pferden bei Belastung mit virulentem EHV-1. Der in dieser
Studie verwendete Impfstoff wurde mit inaktiviertem EHV-1 unter
Verwendung von CarbopolR 971 als Adjuvans
zubereitet. Pferde wurden mit zwei verschiedenen Impfschemata geimpft.
Ein Impfschema bestand aus drei intramuskulären Impfungen und das andere
Impfschema bestand aus zwei intramuskulären Impfungen und einer intranasalen
Verabreichung. Pferde wurden in Abständen von 2–4 Wochen geimpft. Ungeimpfte
Pferde dienten als Kontrollen. 6 Wochen nach der letzten Impfung
wurden geimpfte Pferde und ungeimpfte Kontrollpferde mit virulentem
EHV-1 belastet. Klinische Anzeichen einer schweren respiratorischen Krankheit,
zu denen ein mucopurulenter nasaler Ausfluss, Husten, Atemnot und
Mattheit gehörten,
wurden bei ungeimpften Kontrollpferden nach der Belastung mit EHV-1
beobachtet.
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Pferde
-
Gesunde
männliche
und weibliche Pferde aus unterschiedlichen Zuchtungen im Alter von
3 bis 4 Monaten wurden von verschiedenen Quellen bezogen. Die Pferde
wurden durch Halfter-Markierungsnummern und Mikrochipnummern identifiziert.
Sämtliche
Pferde befanden sich bei Studienbeginn in einem guten Gesundheitszustand,
wobei kein früheres
Auftreten einer durch EHV verursachten respiratorischen Krankheit
bekannt war. Die Pferde wurden durch Ziehen der Pferde-Identifikationsnummern
aus einem Beutel willkürlich
in Gruppen eingeteilt. Während
der Impfungs- und Belastungsperioden wurden die Pferde zusammen
in offenen Pferchen gehalten. Sie hatten freien Zugang zu Luzernenheu
von Milchviehqualität,
zu Sweet 14-Futterergänzung,
zu Pferde-Biomineralstoffen
und Wasser nach Belieben.
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Die
Pferde wurden durch Ziehen der Pferde-Identifikationsnummern aus
einem Beutel willkürlich
in Gruppen eingeteilt. Die Pferde wurden einer Beobachtung auf ihren
allgemeinen Gesundheitszustand und auf etwaiges abnormales Verhalten
während
der Impfperiode beobachtet. Sämtliche
Pferde befanden sich zu Beginn der Studie in einem guten Gesundheitszustand.
Bei keinem der Pferde wurden nach der Impfung ein abnormales Verhalten
oder ein ungünstiger
Gesundheitszustand festgestellt und bei keinem der Pferde wurden nach
der Impfung Reaktionen an der Injektionsstelle festgestellt. Bei
keinem der Pferde wurden während
der Impfperiode klinische Symptome einer durch EHV verursachten
respiratorischen Krankheit festgestellt.
-
Etwa
3 Wochen vor dem vorgesehenen Datum der Belastung der Pferde mit
virulentem EHV-1 trat bei den Pferden die Krankheit Druse auf. Proben
von geschwollenen Lymphknoten wurden dem diagnostischen Labor der
Montana State University übergeben.
Aus den Proben wurde Streptococcus equi isoliert. Den Pferden wurde
Penicillin verabreicht und sie wurden mit einem lebenden attenuiertem
S. equi-Impfstoff, Pinnacle, geimpft. Man ließ die Pferde sich 3 Wochen
von der Druse erholen, bevor die Belastung mit virulentem EHV-1 vorgenommen
wurde. Ein Pferd, nämlich
ein ungeimpftes Kontrollpferd, wurde am Tag der Belastung mit EHV-1
aus der Studie abgezogen. Eine geringfügige Matteit und Atemnot wurden
festgestellt und beim Abhören
trat ein Pfeifgeräusch
beim Einatmen auf. Ein weiteres Pferd aus der intramuskulär geimpften
Gruppe ging am 21. September 2000 ein, d. h. 5 Wochen vor der EHV-1-Belastung.
Als Todesursache wurde Pneumonie festgestellt. Ein drittes Pferd
in der intramuskulär
geimpften Gruppe ging am 28. Oktober 2000 einen Tag nach der Belastung
ein. Todesursache war ein aufgebrochener mesenterischer Abszess
und eine anschließende Toxämie. S.
equi wurde aus dem Abszess isoliert. Alle mit EHV-1 belasteten Pferde
waren gesund und zeigten keine Anzeichen einer S. equi-Infektion. Sämtliche
Daten der aus der Studie zurückgezogenen
Pferde wurden nicht in den Bericht aufgenommen.
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Impfstoff
-
EHV-1-Flüssigkeiten
zur Verwendung im Impfstoff wurden gemäß den in den Beispielen 1 und
2 beschriebenen Verfahren hergestellt. Sämtliche Virusflüssigkeiten
stammten aus der 5. Passage von einem Master-Anzuchtvirus und wurden
auf Zellen in der 20.Passage aus einem Master-Zellvorratsmaterial
erzeugt. Der Impfstoff wurde so zubereitet, dass er in einer 2 ml-Dosis
EHV-1 und EIV Newmarket/77, A1-Untergruppe, EIV-Kentucky 95, A2-Untergruppe
und Newmarket 2/93, A2-Untergruppe enthielt. Der Impfstoff wurde
als EHV-1 Imm Vac, Charge #001, 6129-0510-00E-045, 03.Aug.00 bezeichnet.
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Studienkonzept
-
Der
Impfstoff wurde den Pferden gemäß zwei Impfschemata
verabreicht. Ein Impfschema bestand aus drei intramuskulären Impfungen
in Abständen
von 2–4
Wochen. Das andere Impfschema bestand aus zwei intramuskulären Impfungen
in einem Abstand von 2–4
Wochen und einer dritten Impfung auf intranasalem Weg 2–4 Wochen
später.
Die Gruppe der einzelnen Impfschemata umfasste 19–20 Pferde.
Ein Gruppe von 20 Pferden diente als ungeimpfte Kontrolle. 6 Wochen
nach der letzten Impfung wurden die Pferde mit virulentem EHV-1
belastet. Die Pferde wurden auf klinische Symptome einer durch EHV-1
verursachten respiratorischen Krankheit überwacht und die Schwere der
Krankheit wurde aufgezeichnet. Blutproben und nasale Proben für die serologische
Bewertung und nasale Abstriche zur Isolierung von Virus wurden vor
der Impfung und zu ausgewählten
Zeitpunkten nach der Impfung gewonnen. Die Entnahme der Blutproben,
der nasalen Proben und der nasalen Abstriche ist im Protokoll der
Tierstudie beschrieben.
-
Serum-VN-Antikörpertiter gegen EHV-1 und EHV-4
-
Die
Serum-VN-Antikörpertiter
in Pferden vor und nach Impfung und nach Belastung mit virulentem EHV-1
wurden bestimmt. Sämtliche
Pferde der intramuskulären
und intramuskulären/intranasalen
Impfgruppen wiesen zum Zeitpunkt der ersten Impfung VN-Antikörpertiter
von ≤ 2 oder
4 gegen EHV-1 auf. Ein Pferd in der intramuskulären Impfgruppe und 5 Pferde
in der intranasalen Impfgruppe wiesen zum Zeitpunkt der ersten Impfung
VN-Antikörpertiter
gegen EHV-4 von 8 oder 16 auf. Die VN-Antikörpertiter der ungeimpften Kontrollpferde
betrugen zum Zeitpunkt der ersten Impfung ≤ 2 bis 16, wobei die Mehrzahl
einen Titer von ≤ 2
oder 4 aufwiesen. Keines der Pferde zeigte irgendwelche Anzeichen
einer respiratorischen Infektion und es bestand keine bekannte frühere Belastung
mit EHV. Nach einer Impfung ergab sich ein geringfügiger bis
gar kein Anstieg des VN-Titers gegen EHV-1 und EHV-4. Die Antikörpertiter
der ungeimpften Kontrollpferde blieben unverändert und tatsächlich nahmen
die Antikörpertiter
bei einigen Kontrolltieren gegenüber
den Titern vor der Impfung geringfügig ab. Nach der zweiten Impfung
stiegen die VN-Antikörpertiter
gegen EHV-1 in der intramuskulären
Impfgruppe und in der intramuskulären/intranasalen Impfgruppe
an. Die Antikörpertiter
gegen EHV-4 stiegen in keiner der Impfgruppen an. Die Antikörpertiter
der ungeimpften Kontrolltiere in der ungeimpften Kontrollgruppe
blieben unverändert
oder sanken weiter. Nach der dritten Impfung nahmen die VN-Titer
gegen EHV-1 weiter zu. Die Antikörperfiter
gegen EHV-4 nahmen nach der dritten Impfung ebenfalls zu. Der geometrische
Mittelwert der VN-Antikörpertiter
gegen EHV-1 und EHV-4 in der intramuskulären Impfgruppe betrug 86 bzw.
19 und in der intramuskulären/intranasalen
Gruppe betrug der Wert 69 bzw. 20 für EHV-1 und EHV-4. Mit Ausnahme
von drei ungeimpften Kontrollpferden blieben die Antikörpertiter
gegen EHV-1 und EHV-4 am Ende der dritten Impfperiode unverändert oder
hatten abgenommen. 21 Tage nach der Belastung mit virulentem EHV-1
nahmen die VN-Antikörpertiter
sowohl gegen EHV-1 als auch gegen EHV-4 bei einigen geimpften Tieren
drastisch zu, während
die gleichen Werte bei anderen geimpften Tieren nur geringfügig anstiegen
oder unverändert
blieben. Jedoch nahmen bei den ungeimpften Kontrollpferden die VN- Antikörpertiter sowohl
gegen EHV-1 als auch gegen EHV-4 bei sämtlichen Tieren (ausgenommen
4 ungeimpfte Kontrollpferde) auf mehr als das 100-fache zu. Im allgemeinen
waren die VN-Antikörpertiter
gegen EHV-1 größer als
die gegen EHV-4.
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Titration von EHV-1-Belastungsvirus
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Fünf Wiederholungstitrationen
des EHV-1-Belastungsvirus Stamm KyD wurden an Vero-Zellen durchgeführt. Die
Ergebnisse der fünf
Wiederholungstitrationen waren 4,4, 4,4, 4,4, 4,4 und 4,5 TCID50 Log10/ml. Der durchschnittliche
Titer betrug 4,4 TCID50 Log10/ml.
2 ml wurden jedem Pferd zur Belastung unter Erzielung von 4,7 TCID50 Log10/2 ml-Dosis
verabreicht. Die Zieldosis des den Pferden zur Belastung zu verabreichenden
Virus betrug ≥ 4,0
TCID50 Log10/2 ml-Dosis.
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Belastung von Pferden mit virulentem EHV-1
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Der
EHV-1-KyD-Stamm wurde von der American Type Culture Collection erhalten
und an Vero-Zellen vermehrt. Vorratsmaterialien des EHV-1 zur Verwendung
für die
Belastung sollten eine Zielkonzentration von ≥ 4,0 TCID50 Log10/ml enthalten. Die Vorratsmaterialien wurden
bei –70°C eingefroren.
Eine Probe des Belastungsvirus wurde aufgetaut und der Titer wurde
bestimmt. Zum Belastungszeitpunkt wurden die Virusflüssigkeiten
aufgetaut und 2 ml EHV-1 wurde mit einer 3 ml fassenden Spritze
mit einer Nadel Nr. 21 entnommen. Die Nadel wurde entfernt und das
Belastungsvirus wurde intranasal an entsprechende Gruppen von geimpften und
ungeimpften Pferden verabreicht. Geimpfte Pferde und ungeimpfte
Kontrollpferde wurden zusammen in offenen Pferchen während der
21-tägigen
Periode nach der Belastung gehalten.
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Nach
der Belastung wurden die Pferde auf Pyrexie und klinische Symptome
einer durch EHV-1 verursachten respiratorischen Erkrankung überwacht,
wozu nasaler Ausfluss, Konjunktivitis, Husten, Dyspnoe, Mattheit
und andere Merkmale, z. B. eine zur Bekämpfung einer sekundären bakteriellen
Infektion erforderliche antibiotische Behandlung gehörten. Die
Pferde wurden täglich
in Bezug auf das Auftreten einer klinischen Krankheit beobachtet
und die Schwere der Krankheit wurde aufgezeichnet.
-
Die
Pyrexie bei Pferden nach der EHV-1-Belastung wurde überwacht.
Pyrexie trat sporadisch auf und verteilte sich über die Dauer der Belastungsperiode.
Sowohl in der ungeimpften Kontrollgruppe als auch in beiden Impfgruppen
gab es Pferde, die an zwei und drei aufeinanderfolgenden Tagen erhöhte Temperaturen
aufwiesen, es bestand aber offensichtlich keine Korrelation der
Pyrexie mit klinischen Symptomen der respiratorischen Krankheit.
Es gab keine Anzeichen für
signifikante Unterschiede in der Verteilung der Pyrexiebewertungen
zwischen den Impfgruppen und der ungeimpften Kontrollgruppe.
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Bei
den Pferden wurden die nasalen Ausscheidungen beobachtet. Die nasale
Ausscheidung wurde als normal, serös in geringer Menge, serös in reichlicher
Menge, mucopurulent in geringer Menge und mucopurulent in großer Menge
bezeichnet und mit den Bewertungen 0, 1, 2, 3 bzw. 4 versehen, und
zwar entsprechend dem Tierprotokoll. Seröse nasale Ausscheidungen wurden
nach der Belastung bei sämtlichen
Pferden in der intramuskulären
Impfgruppe festgestellt, wobei die Anzahl an Pferden mit geringen
und reichlichen Mengen der serösen
Ausscheidung in etwa gleich war. Bei den Pferden 405 und 423 zeigte
sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine mucopurulente Ausscheidung
und bei den Pferden 420 und 469 zeigte sich an einem Tag eine mucopurulente
Ausscheidung. Ungeimpfte Kontrollpferde wiesen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen
vorwiegend eine mucopurulente Ausscheidung auf. Bei Analyse der
Bewertungen der nasalen Ausscheidung gemäß dem Bewertungssystem des
Tierprotokolls gab es Anzeichen für einen signifikanten Unterschied
in der Verteilung der Bewertungen der nasalen Ausscheidung zwischen
der intramuskulären
Gruppe und der ungeimpften Kontrollgruppe an den Tagen 5–7 und 10
nach der Belastung (p ≤ 0,0018). Ähnliche
Ergebnisse der serösen
nasalen Ausscheidung wurden in der intramuskulären/intranasalen Gruppe nach
der Belastung beobachtet, wobei für beide Impfgruppen eine mucopurulente
Ausscheidung an einem oder zwei Tagen festgestellt wurde. Es gab
Anzeichen für
einen signifikanten Unterschied in der Verteilung der Bewertung der
nasalen Ausscheidungen zwischen der intramuskulären/intranasalen Gruppe und
der ungeimpften Kontrollgruppe an den Tagen 4–7, 10 und 19 nach der Belastung
(p ≤ 0,0463).
-
Bei
Analyse der Bewertungen der nasalen Ausscheidung gemäß dem System:
normal = 0, serös
= 1 und mucopurulent = 2, ergab sich offensichtlich ein signifikanter
Unterschied zwischen der intramuskulären Gruppe und der ungeimpften
Kontrollgruppe an den Tagen 5–7,
10 und 17 nach der Belastung (p ≤ 0,0463). Ferner
bestand offensichtlich ein signifikanter Unterschied in der Verteilung
der Bewertungen der nasalen Ausscheidung zwischen der intramuskulären/intranasalen
Gruppe und der ungeimpften Kontrollgruppe an den Tagen 4–7 und 10
nach der Belastung (p ≤ 0,0092).
-
Ferner
wurden nach der Belastung Beobachtungen von klinischen Symptomen
in Bezug auf Konjunktivitis, Husten, Atemnot und Mattheit durchgeführt. An
den Tagen 3–11
nach der Belastung wurden die schwersten Krankheitssymptome bei
Pferden beobachtet. Die klinischen Krankheitssymptome traten besonders
häufig
an den Tagen 3–11
nach der Belastung auf. Ferner schien es eine zweite Phase von klinischen Symptomen
zu geben, die bei geimpften Tieren und bei Kontrolltieren festgestellt
wurde. Sie wurde jedoch bei geimpften Tieren nur an einzelnen Tagen
und bei Kontrolltieren an mehreren Tagen festgestellt. Husten und Konjunktivitis
waren die primären
Symptome einer klinischen Krankheit, die bei geimpften Tieren in
der Gruppe mit der intramuskulären
Verabreichung beobachtet wurden. Konjunktivitis und Husten wurden
bei den geimpften Tieren an nicht mehr als 3 aufeinanderfolgenden
Tagen festgestellt. In der intramuskulären Gruppe gab es Anzeichen
für eine
signifikante Verringerung des Anteils an Tieren mit Konjunktivitis,
verglichen mit ungeimpften Kontrolltieren, und zwar an den Tagen
6 und 7 nach der Belastung (p ≤ 0,0197).
Ferner gab es in der intramuskulären
Gruppe Anzeichen für
eine signifikante Verringerung des Anteils an Tieren mit Husten
im Vergleich zu ungeimpften Kontrolltieren, und zwar an den Tagen
4 bis 8 nach der Belastung (p ≤ 0,0463).
Konjunktivitis und Husten stellten die häufigsten klinischen Krankheitssymptome
bei der intramuskulären/intranasalen
Impfgruppe dar. In der intramuskulären/intranasalen Gruppe gab
es Anzeichen für
eine signifikante Verringerung des Anteils an Tieren mit Konjunktivitis
im Vergleich zu ungeimpften Kontrolltieren, und zwar an den Tagen
6 und 7 nach der Belastung (p ≤ 0,0197).
Ferner gab es in der intramuskulären
Gruppe Anzeichen für eine
signifikante Verringerung des Anteils an Tieren mit Husten im Vergleich
zu ungeimpften Kontrolltieren, und zwar an den Tagen 5 und 6 nach
der Belastung (p ≤ 0,0044).
Bei keinem der Tiere in der intramuskulären Impfgruppe wurde nach der
Belastung Mattheit festgestellt und nur bei zwei Tieren in der intramuskulären/intranasalen
Impfgruppe nach der Belastung. Mattheit wurde bei mehreren ungeimpften
Kontrolltieren über
mehrere Tage hinweg festgestellt. Im Gegensatz zu den geimpften
Pferden zeigten ungeimpfte Kontrollpferde mehrere Krankheitssymptome,
die im Allgemeinen auf 4 aufeinanderfolgenden Tagen und bis zu 7
oder 8 Tage anhielten. Atemnot wurde bei keinem der geimpften Pferde
festgestellt, jedoch bei 2 Kontrollpferden an mehreren Tagen. Die
gleichen beiden ungeimpften Kontrollpferde benötigten eine antibiotische Behandlung
einer sekundären
bakteriellen Infektion. Die Bewertungen der klinischen Krankheit,
die gemäß dem Tierprotokoll
berechnet wurden, sind in den Tabellen 7 und 8 für die intramuskulär geimpften
Tiere im Vergleich zu Kontrolltieren bzw. für die intramuskulär/intranasal
geimpften Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren aufgeführt.
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Die
Anzahl der klinischen Symptome wurde täglich bestimmt und mit 0, 1,
2 oder 3 wiedergegeben. Bei der Bestimmung der Anzahl der an jedem
Tag auftretenden klinischen Symptome gab es Anzeichen für einen
signifikanten Unterschied in der Verteilung der Anzahl von klinischen
Symptomen zwischen der intramuskulären Gruppe und der ungeimpften
Kontrollgruppe, und zwar an den Tagen 4 bis 8 (p ≤ 0,0206. Ferner gab
es Anzeichen für
einen signifikanten Unterschied in der Verteilung der Anzahl an
klinischen Symptomen zwischen der intramuskulären/intranasalen Gruppe und
der ungeimpften Kontrollgruppe, und zwar an den Tagen 5 bis 7 (p ≤ 0,0159).
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Eine
zusammengesetzte klinische Bewertung wurde durch Bildung der Summe
aus nasaler Ausscheidung und Bewertung der klinischen Symptome berechnet.
Der Kruskal-Wallis-Test, eine für
zahlreiche Gruppen geltende Erweiterung des Zweigruppen-Wilcoxon-Tests,
wurde zum Test der Hypothese der Gleichwertigkeit von Bewertungen
unter den Gruppen herangezogen. Der Wilcoxon-Test wurde zum Test
der Hypothese einer Verringerung von Bewertungen für jede Impfgruppe
im Vergleich zur Kontrollgruppe (einseitiger Test) und zum Test
der Hypothese der Gleichwertigkeit von Bewertungen zwischen Impfgruppen
(zweiseitiger Test) herangezogen. Es gab Anzeichen für eine signifikante
Verringerung der zusammengesetzten klinischen Bewertungen zwischen
der intramuskulären
Gruppe und der ungeimpften Kontrollgruppe für die Tage 4 bis 7 und 11 nach
der Belastung (p ≤ 0,0372)
und für
die gesamte zusammengesetzte klinische Bewertung (p ≤ 0,0001). Es
gab Anzeichen für
eine signifikante Verringerung der zusammengesetzten klinischen
Bewertungen zwischen der intramuskulären/intranasalen Gruppe und
der ungeimpften Kontrollgruppe für
die Tage 4 bis 7 und 11 nach der Belastung (p ≤ 0,0408) und für die gesamte
zusammengesetzte klinische Bewertung (p ≤ 0,0002).
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Eine
modifizierte zusammengesetzte klinische Bewertung, nämlich der
Summe der Bewertung der klinischen Beobachtungen und der Bewertung
der nasalen Ausscheidung, jedoch nicht der Pyrexie, wurde ebenfalls
berechnet. Es gab Anzeichen für
eine signifikante Verringerung der modifizierten zusammengesetzten
klinischen Bewertungen zwischen der intramuskulären Gruppe und der ungeimpften
Kontrollgruppe für
die Tage 3 bis 8 und 10, 11 und 19 nach der Belastung (p ≤ 0,0383) und
für die
gesamte zusammengesetzte klinische Bewertung (p ≤ 0,0001). Ferner gab es Anzeichen
für eine
signifikante Verringerung der zusammengesetzten klinischen Bewertungen
zwischen der intramuskulären/intranasalen
Gruppe und der ungeimpften Kontrollgruppe für die Tage 3 bis 7 und 10,
11 und 19 nach der Belastung (p ≤ 0,0487)
und für
die gesamte zusammengesetzte klinische Bewertung (p ≤ 0,0001).
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Virus-Abstoßung von Pferden nach der Belastung
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EHV-1-Belastungsvirus
wurde aus nasalen Proben von allen ungeimpften Kontrollpferden,
die Virus nach der Belastung mit EHV-1 abstießen, gewonnen und bei –70°C aufbewahrt.
Die eingefrorenen Proben wurden aufgetaut und der Tupfer wurde aus
dem Transportmedium entfernt. Die Probe wurde durch 20-minütige Zentrifugation
mit 2 500 × g
bei 19–22°C verarbeitet.
Eine Aliquotmenge von 0,1 ml der verarbeiteten Probe wurde in eine
Mulde einer Gewebekulturplatte mit 48 Mulden, die Monolagers von
Vero-Zellen im Alter von 24–48
Stunden enthielten, gegeben. Die Kulturplatten wurden 7 Tage bei
37°C in
einem CO2-Inkubator inkubiert. Die Mulden
wurden regelmäßig auf
das Vorliegen des für
EHV typischen zytopathischen Effekts (CPE) geprüft. Mulden, die Zytotoxizität zeigten,
wurden nach 7-tägiger
Inkubationsdauer durch Übertragung
von 0,2 ml aus der Mulde auf eine Gewebekulturplatte mit 48 Mulden,
die eine Monolager von Vero-Zellen mit einem Alter von 24 Stunden
enthielten, einer Subkultur unterzogen. Die Kulturplatten wurden
7 Tage bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert und auf CPE geprüft. Der
EHV-Titer in den verarbeiteten nasalen Proben, die in Bezug auf
CPE positiv waren, wurde durch übliche
Titrationsverfahren an Zellen in Gewebekulturplatten mit 96 Mulden
bestimmt.
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EHV-1-Belastungsvirus
wurde aus den nasalen Proben sämtlicher
ungeimpfter Kontrollpferde, die Virus nach der Belastung mit EHV-1
abstießen,
gewonnen. Das in den nasalen Abstrichen festgestellte Virus wurde
durch den Immunofluoreszenztest unter Verwendung von EHV-1-spezifischen
monoklonalen Antikörpern
als EHV-1 identifiziert. Das Virus wurde von ungeimpften Kontrollpferden
in Verdünnungen
von 10–2 bis 10–3 nachgewiesen.
Die Tage 2 und 5 waren die hauptsächlichen Tage, an denen die
Abstoßung
von Virus festgestellt wurde. Das Belastungsvirus wurde nach der
Belastung von 5 Pferden in der intramuskulären Impfgruppe und von 3 Pferden
in der intramuskulären/intranasalen
Impfgruppe gewonnen. In der intramuskulären Gruppe gab es Anzeichen
für eine
signifikante Verringerung des Anteils an Tieren, die das Virus aufwiesen,
im Vergleich zur ungeimpften Kontrollgruppe, und zwar an den Tagen
2 bis 5 (p ≤ 0,0001).
Ferner gab es in der intramuskulären/intranasalen
Gruppe Anzeichen für
eine signifikante Verringerung des Anteils an Tieren, die die Anwesenheit
von Virus zeigten, im Vergleich zur ungeimpften Kontrollgruppe,
und zwar an den Tagen 2 bis 5 (p ≤ 0,0003).
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Kriterien für eine befriedigende Studie
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Für eine zufriedenstellende
EHV-Immunogenizitätsstudie
müssen
die folgenden Kriterien erfüllt
sein:
Ungeimpfte Kontrollpferde müssen während der Impfperiode seronegativ
in Bezug auf EHV-1 und EHV-4 bleiben und/oder dürfen keine klinischen Krankheitssymptome
als Indikator für
eine Belastung von Testpferden mit virulentem Feldvirus zeigen.
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Nach
der Belastung mit virulentem EHV-1 muss eine statistisch signifikante
Verringerung der klinischen Krankheitssymptome bei den geimpften
Tieren im Vergleich zu den klinischen Krankheitssymptomen bei den
ungeimpften Kontrolltieren auftreten.
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Schlussfolgerungen
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In
dieser Studie wurden Gruppen von männlichen und weiblichen Fohlen
im Alter von 3 bis 4 Monaten mit drei Impfstoffdosen bei Verabreichung
auf intramuskulärem
oder intramuskulärem/intranasalem
Weg geimpft. Nach der Verabreichung von drei Impfstoffdosen entwickelten
sämtliche
geimpften Tiere VN-Antikörper. Die
Entwicklung der systemischen humoralen Reaktion war bei auf intramuskulärem Weg
geimpften Tieren ähnlich
wie bei auf intramuskulärem/intranasalem
Weg geimpften Tieren. Die Impfung von Pferden mit dem EHV-1 enthaltenden
Impfstoff erzeugte hohe Konzentrationen an VN-Antikörper gegen EHV-1 und gegen EHV-4.
Somit war der EHV-1 enthaltende Impfstoff zur Immunisierung von
Pferden gegen EHV-1 befähigt
und ferner dazu befähigt,
eine Kreuzimmunisierung von Pferden gegen EHV-4 herbeizuführen. Bei
keinem der Pferde wurden nach der Impfung abnormale Reaktionen auf
die Impfung oder Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet.
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Zur
Bewertung der Fähigkeit
des EHV-1 enthaltenden Impfstoffes zum Schutz von Pferden gegen
die durch EHV-1 hervorgerufene respiratorische Erkrankung wurden
die klinischen Symptome der respiratorischen Erkrankung bei geimpften
Pferden mit der klinischen Erkrankung bei ungeimpften Kontrollpferden
nach Belastung mit einem virulenten Stamm von EHV-1-Stamm KyD verglichen.
Etwa 6 Wochen nach der dritten Impfung mit dem EHV-1 enthaltenden
Impfstoff wurden geimpfte Pferde und ungeimpfte Kontrollpferde intranasal
mit virulentem EHV-1 belastet. Eine schwere respiratorische Erkrankung,
die aus längeren
Episoden einer serösen
und mucopurulenten nasalen Ausscheidung, Konjunktivitis, Husten,
Mattheit und Atemnot bestanden, wurde bei den ungeimpften Kontrollpferden
nach Belastung mit virulentem EHV-1 beobachtet. Im Gegensatz zu
den Kontrolltieren waren bei den geimpften Pferden die Anzahl der
klinischen Symptome einer respiratorischen EHV-1-Erkrankung, die
Schwere der klinischen Symptome und die Anzahl an geimpften Tieren
mit klinischen Symptomen signifikant verringert. Die Impfung auf
intramuskulärem
Weg und die Impfung auf intramuskulärem/intranasalem Weg bewirkte
eine ähnliche
Verringerung der klinischen Symptome der respiratorischen Erkrankung
aufgrund der EHV-1-Infektion. Die Verringerung der klinischen Krankheit
bei den geimpften Tieren wird durch die Daten gestützt, dass
weniger Pferde, die auf intramuskulärem und intramuskulärem/intranasalem
Weg geimpft worden waren, nach der EHV-1 Belastung Virus abstießen und
das Virus nur für
kürzere
Zeitspannen abstießen.
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Die
Ergebnisse der Studie belegten, dass der Impfstoff mit einem Gehalt
an durch inaktiviertes EHV-1 erzeugtem VN-Antikörper sich als immunogen in
Bezug auf einen Schutz von Pferden gegen die durch EHV-1 hervorgerufene
respiratorische Erkrankung erwiesen, und zwar bei Verabreichung
entweder auf intramuskulärem
Weg oder auf intramuskulärem/intranasalem
Weg.
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Beispiel 7 – Herstellung von immunogenen
Zusammensetzungen mit einem Gehalt an inaktivierten EHV-1- und EHV-4-Stämmen
-
Zur
Herstellung des Kombinationsimpfstoffes wurden zunächst Master-Anzuchtkulturen
von EHV-1 und EHV-4 hergestellt. Aus diesen Master-Anzuchtkulturen wurden
getrennte Kulturen von EHV-1 und EHV-4 gezüchtet und anschließend inaktiviert.
Die inaktivierten Viruskulturen wurden sodann zur Herstellung des Kombinationsimpfstoffes
mit Adjuvans vermischt. Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung
des inaktivierten EHV-1/EHV-4-Kombinationsimpfstoffes
beschrieben.
-
Flüssigkeiten
mit einem Gehalt an inaktiviertem EHV-1-KyA aus der Master-Anzuchtviruskultur-Flüssigkeit
mit der Bezeichnung EHV-1-KyA, MSV Charge 001-dil wurden gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Zur
Herstellung des Master-Anzuchtvirus von equinem Herpesvirus Typ
4 (EHV-4) wurde bei der Fa. Boehringer Ingelheim Vetmedica, Inc.,
Virus von einem mit Rhinitis infizierten Pferd isoliert. Das isolierte
Virus wurde einer 5-maligen
Passage an Vero-A 139-Zellen und einer 3-maligen Passage an EVero-Zellen unterworfen.
Die dritte Passage wurde als Master-Anzuchtvirus verwendet und mit
EHV-4, MSV Charge 001-dil bezeichnet.
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Kulturen
von EHV-4 wurden durch Infektion von EVero-Zellen mit Anzuchtvirus,
das in minimalem essentiellem Medium (MEM) mit einem Gehalt an 0
bis 5% Serum enthalten war, hergestellt. Die Kulturen wurden sodann
24 bis 120 Stunden in gläsernen
Rollflaschen oder an Mikroträgerperlen
inkubiert. Während
der Inkubation wurden die Kulturen auf durch EHV induzierte zytopathische
Effekte (CPE) geprüft,
um die Reinheit des EHV-Stammes zu gewährleisten. Wenn sich atypische
CPE oder etwaige makroskopische oder mikroskopische Anzeichen für eine Verunreinigung
ergaben, wurde die Kultur verworfen. Reine Viruskulturen wurden aseptisch
in sterilen Glasballons, sterilen Kunststoffballons oder sterilen
Behältern
aus rostfreiem Stahl geerntet und durch Filtration durch Filter
mit 8 μm
oder mehr geklärt.
Nach der Ernte wurde die Viruskultur inaktiviert, um einen abgetöteten Impfstoff
herzustellen, wobei man sich des für EHV-1 in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrens bediente.
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Nach
der Inaktivierung wurden die Kulturen auf für EHV typische CPE getestet,
um die Inaktivierung des Virus zu gewährleisten, wobei man sich des
in Beispiel 5 beschriebenen Verfahrens bediente. Dieses Ziel wurde
erreicht, indem die mit BEI behandelten viralen Flüssigkeiten über EVero-Zellen
geleitet wurden und die EVero-Zellen auf eine etwaige virale Infektion
geprüft
wurden. Nach einem zufriedenstellenden Inaktivierungstest, der keine
virale Infektion ergab, wurde das BEI durch Zugabe einer kalten
(4 ± 2°C) Lösung von
1,0 M Natriumthiosulfat unter Erzielung einer Endkonzentration von
6 mM neutralisiert.
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Nach
der Inaktivierung und nach dem Test der EHV-1- und EHV-4-Kulturen wurden die
Kulturen mit Adjuvans zur Bildung des Endprodukts, nämlich des
inaktivierten EHV-1/EHV-4-Kombinationsimpfstoffes, vermischt. Das
Endprodukt enthielt EHV-1-Flüssigkeit,
EHV-4-Flüssigkeit,
Adjuvans-Vorratslösung (0,5%
CarbopolR 971) und Kochsalzlösung in
einem Verhältnis
von 3,75:3,00:12,00:41,19. Typischerweise enthielt ein Ansatz 3
750 ml EHV-1, 3 000 ml EHV-4, 12 000 ml Adjuvanslösung und
41 190 ml Kochsalzlösung,
woraus sich ein Gesamtvolumen von 60 Liter einer Serie ergab.
-
Beispiel 8 – Inokulation von Pferden mit
EHV-1- und EHV-4-Kombinationsimpfstoff
und anschließende
Belastung mit virulentem EHV-4
-
Ein
Experiment wurde durchgeführt,
um die Immunogenizität
des inaktivierten EHV-1/EHV-4-Impfstoffes nachzuweisen. Sechs Gruppen
von männlichen
und weiblichen Pferden im Alter von 4–7 Monaten, die gegenüber EHV-1
und EHV-4 virusneutral waren, wurden in diesem Experiment eingesetzt.
Wie in der nachstehenden Tabelle VIII-1 dargelegt, wurden drei Gruppen
mit virulentem EHV-1 und drei Gruppen mit virulentem EHV-4 belastet.
Von den mit EHV-1 belasteten Pferden wurde eine Gruppe mit drei
intramuskulären
("IM") Injektionen geimpft,
eine Gruppe wurde mit zwei intramuskulären Injektionen unter einer
anschließenden
intranasalen ("IN") Verabreichung geimpft
und eine Gruppe blieb ungeimpft. Gleichermaßen wurde von den mit EHV-4
belasteten Pferden eine Gruppe mit rein intramuskulären Injektionen
geimpft, eine Gruppe wurde mit zwei intramuskulären Injektionen und einer anschließenden intranasalen
Verabreichung geimpft und eine Gruppe blieb ungeimpft.
-
Die
Pferde wurden im Abstand von 3 Wochen mit 2 ml-Dosen des Kombinationsimpfstoffes
mit einem RPV-Wert von 1,0 pro Dosis an inaktiviertem EHV-1 und
1,0 pro Dosis an inaktiviertem EHV-4 geimpft. Während der Studie wurden die
Pferde auf Anzeichen einer respiratorischen Erkrankung überwacht.
-
Bei
keinem der Pferde wurden während
der Impfperiode klinische Symptome einer respiratorischen Erkrankung
beobachtet. Tabelle VIII-1 Zusammenfassung des EHV-1/EHV-4-Kombinationsimpfstofftests
Gruppe | Anzahl
der Tiere | Impfverfahren | Belastung |
Gruppe
IV-1 | 10 | IM,
IM, IM | EHV-1 |
Gruppe
IV-2 | 10 | IM,
IM, IN | EHV-1 |
Gruppe
IV-3 | 10 | Keines
(Kontrollgruppe) | EHV-1 |
Gruppe
IV-4 | 10 | IM,
IM, IM | EHV-4 |
Gruppe
IV-5 | 10 | IM,
IM, IN | EHV-4 |
Gruppe
IV-6 | 19 | Keines
(Kontrollgruppe) | EHV-4 |
-
Die
Tiere wurden 3 Wochen nach der Impfung entweder mit virulentem EHV-1
oder virulentem EHV-4 mit einer Zieldosis von 5,0 TCID50 Log10/2 ml belastet. Speziell wurden EHV-1-Kentucky
D-Stamm (ungefähre Dosis
von 4,5 TCID50 Log10/2
ml) und EHV-4-405-Stamm (ungefähre
Dosis von 4,0 TCID50 Log10/2
ml) als Belastungsviren verwendet und intranasal in 2 ml-Dosen (verabreicht
als 1 ml-Dosis pro Nüster)
verabreicht. Der Schutz durch den Impfstoff wurde gemessen, indem
die klinischen Symptome einer respiratorischen Erkrankung, wie Pyrexie,
nasale Ausscheidung, Konjunktivitis, Husten, Atemnot und Mattheit überwacht
und die Schwere der Krankheit bestimmt wurde. Ferner wurden Blut-
und nasale Proben zur Messung der Menge des Virusausstoßes entnommen.
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Nach
der Virusbelastung zeigten sämtliche
Gruppen von geimpften Tieren, die mit EHV-1 oder EHV-4 belastet
worden waren, eine signifikante Verringerung der Symptome einer
respiratorischen Erkrankung, wobei sich ein geringer Unterschied
zwischen der parenteralen Impfgruppe und der parenteralen/intranasalen Impfgruppe
ergab. Speziell ergab sich bei den geimpften Tieren eine signifikante
Verringerung in Bezug auf nasale Ausscheidung, Konjunktivitis, Husten,
Atemnot und Mattheit. Diese Ergebnisse belegen, dass die im inaktivierten
EHV-1/EHV-4-Kombinationsimpfstoff enthaltenen EHV-1 und EHV-4-Antigene
immunogen sind, wenn sie auf parenteralem oder parenteralem/intranasalem
Weg verabreicht werden.
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Zusätzlich zu
der Tatsache, dass die geimpften Pferde eine Verminderung der respiratorischen
Erkrankung zeigten, ergab sich bei den geimpften Pferden auch eine
Verringerung des Virusausstoßes.
Unter den mit EHV-1 belasteten geimpften Pferden wurde ein Virusausstoß von 1
bis 2,5 Log10 TCID50/ml
für 1–3 Tage bei
nur 30% der parenteralen Impfgruppe und bei 40% der parenteralen/intranasalen
Gruppe beobachtet. Im Gegensatz dazu ergab sich bei 90% der ungeimpften
Kontrollgruppe ein Virusausstoß von
2,5 bis 3,75 Log10 TCID50/ml
für 2–7 Tage.
Gleichermaßen
wurde bei den geimpften Pferden, die mit dem virulenten EHV-4-Stamm
belastet worden waren, ein Virusausstoß von 1 bis 2,5 Log10 TCID50/ml an 1
bis 3 Tagen nur bei 40% der parenteralen Impfgruppe und bei 50%
der parenteralen/intranasalen Gruppe beobachtet. Auch hier war bei
den ungeimpften Pferden der Virusausstoß erheblich größer, und
zwar 100% der ungeimpften Kontrollgruppe zeigten einen Virusausstoß von 1
bis 5,25 Log10 TCID50/ml
an 2 bis 7 Tagen. Diese statistischen Daten stellen einen Beleg
für eine
signifikante Verringerung der Menge des Virusausstoßes und
der Anzahl der Tage mit Virusausstoß bei den geimpften Pferden
im Vergleich zu ungeimpften Pferden dar. Dies belegt, dass die im
inaktivierten EHV-1/EHV-4-Kombinationsimpfstoff
enthaltenen EHV-1- und EHV-4-Antigene immunogen sind, wenn die Verabreichung
parenteral oder parenteral/intranasal erfolgt.
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Beispiel 9 – Inokulation von Pferden mit
dem EHV-1/EHV-4/Pferdegrippe-Kombinationsimpfstoff
und anschließende
Belastung mit virulentem Pferdegrippe-Virus
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Es
wurde ein Experiment durchgeführt,
um die Immunogenizität
der EIV-Impfstofffraktionen zu bewerten, wobei die serologische
Reaktion auf EIV-A1- und
A2-Untergruppen im Wirtstier bewertet wurde. Die Studie diente auch
zum Nachweis dafür,
dass sich die EIV- und EHV-Komponenten in einem Rhinopneumonitis-Influenza-Kombinationsimpfstoff
mit abgetötetem
Virus gegenseitig nicht störten.
Dieser Nachweis wurde durch die serologische Bewertung im Wirtstier
geführt.
Ein drittes Ziel bestand darin, den Nachweis zu erbringen, dass die
EIV-A1-Untergruppe und die EIV-A2-Untergruppen im Grippeimpfstoff
und den Rhinopneumonitis-Influenza-Kombinationsimpfstoffen bei parenteraler
und parenteraler/intranasaler Verabreichung immunogen sind.
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Konzeption der Studie
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Der
Impfstoff A wurde gemäß zwei Impfschemata
an Pferde verabreicht. Ein Impfschema bestand aus drei intramuskulären Impfungen
im Abstand von 3 Wochen. Das andere Schema bestand aus zwei intramuskulären Impfungen
im Abstand von 3 Wochen und einer dritten Impfung auf intranasalem
Wege 3 Wochen später.
Jede Impfgruppe umfasste 20 Pferde. Eine Gruppe von 5 Pferden diente
als ungeimpfte Kontrolltiere. Blutproben und Nasenspülungen wurden
vor der Impfung und zu ausgewählten
Zeitpunkten nach der Impfung zur Bewertung der serologischen Reaktion
auf jeden der drei EIV-Impfstämme
entnommen. Blutproben und Nasenspülungen der Pferde wurden in
periodischen Abständen
gewonnen. Die Pferde wurden auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand
und auf ein etwaiges abnormales Verhalten oder abnormale Gesundheitsbedingungen
während
der 63-tägigen
Versuchsdauer beobachtet.
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Pferde
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Gesunde
männliche
und weibliche Pferde im Alter von 7–9 Monaten wurden von ausgewählten Quellen
bezogen. Die Pferde wurden durch Mikrochipnummern durch Ziehen der
Identifikationsnummern der Pferde aus einem Beutel willkürlich in
Gruppen eingeteilt. Während
der Versuchsdauer wurden die Pferde in offenen Pferchen gehalten
und nach freier Wahl mit Luzernenheu für die Milchviehzucht, Sweet
14-Futterergänzung,
Pferde-Biomineralien
und Wasser nach Belieben versorgt. Die Pferde wurden während der
Versuchsdauer auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand und etwaiges
abnormales Verhalten beobachtet. Bei keinem der Pferde wurden nach
der Impfung ein abnormales Verhalten oder nachteilige Gesundheitszustände festgestellt
und bei keinem der Pferde wurden nach der Impfung Reaktionen an
der Injektionsstelle festgestellt. Zum Zeitpunkt der ersten Impfung
wiesen Pferde, die mit dem Impfstoff A geimpft worden waren, Antikörperfiter
der Hämagglutinationshemmung
(HAI) von 510 gegenüber
EIV-A1- und A2-Untergruppen
auf.
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Impfstoff
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Der
Impfstoff umfasste abgetötetes
EIV-Virus, der die EIV-Untergruppe
A1 und antigenrelevante EIV-A2-Untergruppenstämme enthielt. Da sich die A2-Untergruppen
in Nordamerika von den A2-Untergruppen in Europa unterscheiden,
enthielt der Impfstoff die Stämme
mit den Bezeichnungen Kentucky/95 und Newmarket/2/93, die repräsentativ
für die
A2-Untergruppen für
Nordamerika bzw. Europa sind. EIV- und EHV-Virusflüssigkeiten
zur Verwendung im Impfstoff wurden gemäß den in Beispiel 7 beschriebenen
Verfahren hergestellt. Die Virusflüssigkeiten stammten aus der
5. Passage von Master-Anzuchtvirus und wurden auf Zellen in der
20.Passage des Master-Zellvorratsmaterials hergestellt. Der Impfstoff
A wurde so zubereitet, dass er 64 HA-Einheiten der EIV-A1-Untergruppe, 128
HA-Einheiten jeweils der beiden EIV-A2-Untergruppen und ≥ 3,0 relative
Wirkungsstärke
(RP)-Einheiten von EHV-1 und ≥ 3,0
relative Wirkungsstärke
(RP)-Einheiten von EHV-4 pro 2 ml-Dosis enthielt. Der Impfstoff
wurde als EIV/EHV-Imm/Intfr, 623-0856-98E-107, Impfstoff A Charge
001, 12-15-98, bezeichnet.
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Bestimmung der Wirkungsstärke von
EIV- und EHV-Fraktionen von Impfstoff A
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Die
Wirkungsstärke
der EIV-Fraktionen im Impfstoff wurde gemäß dem National Veterinary Services Laborstories
Testing Protocol, Supplemental Assay Method for Conducting the Hemagglutination
Inhibition Assay for Equine Influenza Antibody (MVSAM0124.01, vom
2. Oktober 1998) bestimmt. Die Werte für die relative Wirkungsstärke der
EHV-1- und EHV-4-Fraktionen im Impfstoff A wurden durch den in Beispiel
4 beschriebenen EHV-ELISA-Potency Release Assay bestimmt. Die Wirkungsstärke von
Impfstoff A war für
die EIV-Fraktionen zufriedenstellend. 10 von 10 Meerschweinchen
wiesen HAI-Antikörpertiter
von 80 oder mehr für
die A1-Untergruppe auf und 10 von 10 Meerschweinchen wiesen HAI-Antikörpertiter
von 40 oder mehr für
jede A2-Untergruppe im Impfstoff auf. Der Wert für die relative Wirkungsstärke betrug
4,73 bzw. 3,31 für
die EHV-1- bzw. EHV-4-Fraktionen.
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Serum-HAI-Antikörpertiter für die EIV-Untergruppen A1 und
A2 nach der Impfung
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Die
HAI-Antikörpertiter
in Pferden nach Impfung mit Impfstoff A wurden bestimmt. Sämtliche
geimpften Tiere waren zum Zeitpunkt der ersten Impfung in Bezug
auf alle drei EIV-Stämme
seronegativ. Während
der Periode vor der Impfung wiesen zwei der ungeimpften Kontrollpferde
HAI-Antikörpertiter
von 20 gegenüber EIV-A1
auf und die drei übrigen
Kontrollpferde waren in Bezug auf EIV-A1 seronegativ. Sämtliche
fünf ungeimpften
Kontrollpferde waren in Bezug auf die beiden EIV-A2 seronegativ.
Während
der Versuchsdauer blieben die ungeimpften Kontrollpferde gegenüber den
beiden EIV-Untergruppe A2-Stämmen
seronegativ und zeigten nicht mehr als eine 2-fache Variation der
HAI-Antikörpertiter
gegenüber
der EIV-Untergruppe A1. Es gab keine Anzeichen einer Belastung gegenüber Feld-EIV
während
der Versuchsdauer. 3 Wochen nach der ersten Impfung zeigte die Mehrheit
der Pferde eine serologische Reaktion auf die EIV-A1-Untergruppe
und auf die EIV-A2-NM-Untergruppe. Nach einer Impfung wiesen nur
vier Pferde eine serologische Reaktion auf die EIV-A2-K-Untergruppe
auf. Die Anzahl an Pferden mit einer serologischen Reaktion auf
die EIV-A2-K-Untergruppe
stieg nach der zweiten Impfung an. Nach der dritten Impfung wiesen
19 von 20 Pferden (95%), die drei intramuskuläre Impfungen erhalten hatten,
HAI-Antikörpertiter
von 40 oder mehr gegenüber
der EIV-A1-Untergruppe auf. Nach drei intramuskulären Injektionen
wiesen 18 von 20 (90%) und 20 von 20 (100%) der Pferde HAI-Antikörpertiter
von 20 oder mehr gegenüber
der EIV-A2-K- bzw. der EIV-A2-NM-Untergruppe auf. Gleichermaßen wiesen
17 von 20 Pferden (85%), die zwei intramuskuläre Impfungen und eine intranasale
Impfung erhalten hatten, HAI-Antikörpertiter von 40 oder mehr
gegenüber
der EIV-A1-Untergruppe auf. 18 von 20 (90%) und 20 von 20 (100%)
der Pferde wiesen HAI-Antikörpertiter
von 20 oder mehr gegenüber
der EIV-A2-K- bzw. EIV-A2-NM-Untergruppe
auf, und zwar nach zwei intramuskulären und einer intranasalen Impfung.
Die geometrischen Mittelwerte der Antikörpertiter nach der dritten
Impfung betrugen 45, 35 bzw. 61 für die EIV-A1-, A2-K- bzw. A2-NM-Untergruppe,
und zwar bei Pferden, die drei intramuskuläre Injektionen erhalten hatten.
Die geometrischen Mittelwerte der Antikörpertiter bei Pferden, die
zwei intramuskuläre
und eine intranasale Impfung erhalten hatten, betrugen 39, 24 bzw.
51 für
die EIV-A1-, A2-K-
bzw. A2-NM-Untergruppen.
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Mucosale HAI-Antikörpertiter gegenüber den
EIV-Untergruppen A1 und A2 nach der Impfung
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Die
HAI-Antikörpertiter
in nasalen Proben der Pferde nach Impfung mit Impfstoff A wurden
bestimmt. Zum Zeitpunkt der ersten Impfung wurden HAI-Antikörper gegen
die beiden EIV-A2-Untergruppen in keiner der nasalen Proben der
Pferde festgestellt. Die Titer der Hämagglutinationshemmung in Bezug
auf die EIV-Untergruppe A1 wurden bei einigen der geimpften Pferde
und der ungeimpften Kontrollpferde bei der ersten Impfung festgestellt.
Nach der ersten und zweiten Impfung waren die HAI-Antikörper in
nasalen Sekreten variabel. Nach der letzten intramuskulären oder
intranasalen Impfung waren die HAI-Antikörperkonzentrationen für die EIV-A1-Untergruppe
höher als
für die
beiden A2-Untergruppen. Es lag wenig oder gar kein HAI-Antikörper gegen
die EIV-A2-K-Untergruppe
in nasalen Proben von Pferden nach der dritten Impfung entweder
auf intramuskulärem
oder auf intranasalem Weg vor. Interessanterweise waren die HAI-Antikörperkonzentrationen
in Bezug auf die EIV-A1-Untergruppe und die -A2-NM-Untergruppe bei Pferden, die die
dritte Impfung auf intranasalem Weg erhalten hatten, geringer.
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Diskussion
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Ein
Ziel dieser Studie bestand darin, die Immunogenizität der EIV-A1- und -A2-Fraktionen
im Impfstoff bei Verabreichung durch beide Impfschemata nachzuweisen.
die Immunogenizität
wurde durch Bestimmung der Serum-HAI-Antikörperreakion auf die drei EIV-Stämme nach
der letzten Impfung ermittelt. Die Ergebnisse zeigten, dass mehr
als 80% der Pferde in beiden Impfschemagruppen Serum-HAI-Antikörpertiter
von 40 oder mehr gegenüber
der EIV-A1-Untergruppe nach der letzten Impfung aufwiesen und mehr
als 80% der Pferde in beiden Impfschemagruppen Serum-HAI-Antikörpertiter
von 20 oder mehr gegenüber
beiden EIV-A2-Untergruppen nach der letzten Impfung aufwiesen. Die
HAI-Antikörperkonzentrationen
gegen die EIV-A1- und -A2-Untergruppen wurden ferner in nasalen
Proben zu ausgewählten
Zeitpunkten nach der Impfung bestimmt. Die mucosalen HAI-Antikörperfiter
waren in nasalen Proben von Pferden in beiden Impfschemata niedriger
als die Serum-HAI-Antikörpertiter
und im Gegensatz zu Serum-HAI-Titern nahmen die mucosalen HAI-Titer
nach jeder Impfung nur geringfügig
zu. Es ist möglich,
dass der Test auf Hämagglutinationshemmung
nicht den Isotyp von Antikörper
nachweist, der in nasalen Proben vorherrscht. Die Experimente zeigen,
dass die EIV-A1-Untergruppe
und die A2-Untergruppen im Grippeimpfstoff, abgetötetes Virus,
und im Rhinopneumonitis-Grippe-Impfstoff, abgetötetes Virus, bei Verabreichung
sowohl auf parenteralem als auch auf parenteralem/intranasalem Weg
immunogen waren. Insbesondere belegte die Studie, dass die EIV-NM/77-A1-Untergruppe und die
K95-A2-Untergruppe sowie die NM/2/93-A2-Untergruppen immunogen waren.
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Ein
weiteres Ziel der Studie bestand in dem Nachweis, dass sich die
EIV- und EHV-Impfstofffraktionen gegenseitig nicht störten. Der
in dieser Studie verwendete Impfstoff A wurde mit der minimalen
Freisetzungsdosis von 64 bzw. 128 HA-Einheiten der EIV-A1- bzw.
A2-Fraktionen zubereitet. Die Zubereitung erfolgte mit einer relativen
Wirkungsstärke,
die dem 3-fachen oder mehr für
die EHV-1- und EHV-4-Fraktionen entsprach. Die Ergebnisse der Studien
belegten, dass ein Impfstoff, der die minimale Antigendosis der
EIV-Fraktionen und mehr als die minimale EHV-Antigendosis enthielt,
dazu in der Lage ist, eine zufriedenstellende serologische Reaktion
auf die EIV-A1- und A2-Untergruppen im Wirtstier zu erzeugen. Somit
störten
die EHV-1- und EHV-4-Fraktionen nicht die Immunogenizität der EIV-Impfstofffraktionen.
Gleichermaßen
führten
die EHV-Fraktionen
nicht zu einem unbefriedigenden Test der Wirkungsstärke im Meerschweinchenmodell.
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Die
Erfindung wurde unter Bezugnahme auf spezielle und erläuternde
Ausführungsformen
und Techniken beschrieben. Es ist jedoch ersichtlich, dass zahlreiche
Variationen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne
den Geist und den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Hier
wurden ausführlich verschiedene
Ausführungsformen
erörtert,
es ist jedoch ersichtlich, dass die vorliegende Erfindung erfinderische
Konzepte bereitstellt, die in unterschiedlichen Zusammenhängen realisiert
werden können.
Die speziell hier erörterten
Ausführungsformen
dienen lediglich der Erläuterung
spezieller Möglichkeiten
zur Herstellung und Verwendung der vorliegenden immunogenen Zusammensetzungen
und sind nicht als eine Beschränkung des
Schutzumfangs der Erfindung anzusehen. Verschiedene Modifikationen
und Kombinationen der erläuternden
Ausführungsformen
sowie weitere Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich für
den Fachmann beim Studium der Beschreibung.
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