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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Zusammensetzung und die Methoden
zur Behandlung von Diabetes und im Speziellen auf Präparate zur
Erhöhung
des Blutinsulinpegels.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diabetes
ist eine Krankheit, von der beinahe 16 Millionen Amerikaner betroffen
sind. Die Diabetes vom Typ I, auch genannt Jugenddiabetes, ist charakterisiert
durch eine absolute Insulinunterversorgung und der Abhängigkeit
von exogenem Insulin, um weiterleben zu können. Ungefähr 800.000 bis 1,6 Millionen
Menschen leiden unter Diabetes Typ I. Die Diabetes vom Typ II ist
das Ergebnis einer Stoffwechselstörung, bei der das vom Körper produzierte
Insulin nicht richtig verbraucht wird. Ungefähr 15 Millionen Menschen leiden
unter Diabetes Typ II. Die gesamten (indirekten und direkten) Kosten übersteigen
98 Milliarden Dollar.
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Derzeit
beschränkt
sich die langfristige Behandlung der Diabetes I hauptsächlich auf
die subkutane Verabreichung von exogenem Insulin. Diese Behandlungsform
bietet jedoch keine optimale Kontrolle über den Stoffwechsel, da die
Therapie nicht in der Lage ist, den empfindlichen und sich minütlich ändernden
Insulinausstoß,
der normalerweise im Zusammenhang mit Malzeiten oder körperlicher
Anstrengung usw. auftritt, nachzustellen. Trotz Einführung der
Biotechnologie, die es gestattet, viele verschiedene Arten von Insulin
zu produzieren, die sich hinsichtlich Wirkbeginn, Wirkhöhepunkt
und Wirkdauer unterscheiden, ist es immer noch schwierig, den Glukosespiegel
im Zeitraum eines Tages genau zu kontrollieren. Wenn Diabetiker
Insulin spritzen, wird das periphere Gewebe einem höheren Insulinausstoß ausgesetzt,
so dass es schwieriger wird, den Leberstoffwechsel bei diesen Patienten
zu regulieren. Auch wenn durch den Einsatz multipler täglicher
Injektionen (2–4)
eine gute Stoffwechselkontrolle mit beinahe normaler Glykämie nachgewiesen
werden konnte, verhindert jedoch die hohe Anzahl der Injektionen
und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten einen weitverbreiteten
Einsatz dieser Anwendung.
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Die
angenehmste, bequemste, annehmbarste und einfachste Aufnahme wäre oral.
Die gastrointestinale (GI) Mukosa bietet mehrere Vorteile bei der
Verabreichung gegenüber
anderen Schleimhäuten.
Darunter die folgenden Vorteile: (1) Die orale Aufnahme ist bekannt,
angenehm und für
die meisten Menschen eine vertraute Einnahmeform; (2) das GI Epithel
bietet eine große
Oberfläche
für die
Aufnahme; und (3) das GI Epithel ist eng mit einer unerschöpflichen
Blutzufuhr verbunden. Hormone wie Insulin werden subkutan verabreicht, weil
sie die raue Umwelt im oberen gastrointestinalen Trakt nicht überwinden
können.
Im Gegensatz zu subkutanen Injektionen wird bei der oralen Einnahme
von Insulin der Transport des physiologischen Insulins von der Bauchspeicheldrüse zum Pfortaderkreislauf
nachempfunden, so wie es bei gesunden Nicht-Diabetikern beobachtet
werden kann. Dennoch wird gemeinhin angenommen, dass die orale Insulineinnahme
praktisch unmöglich
sei. Auch unter besten experimentalen Bedingungen werden nur 0,5%
des oral eingenommenen Insulins absorbiert Selbst wenn eine kleine
Menge Insulin auf wundersame Weise den oberen gastrointestinalen
Trakt überwinden
sollte, ist das Hormon doch zu groß und hydrophil, was es ihm
unmöglich
macht, die intestinale Barriere hinter sich zu lassen.
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Die
PCT-Anmeldung Nr.
WO 99/32136 behandelt
chimäre
Fusionsproteine, die immundominante Epitope sowohl aus Glutamat-Decarboxylase
(GAD) als auch aus Insulin umfassen. In diesem Dokument wird beschrieben,
wie Diabetes durch Einsatz dieses chimären Proteins verhindert oder
behandelt werden kann und wie Diabetes Typ I diagnostiziert und
prognostiziert werden kann.
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US-Patent, Nummer 6,066,485 bezieht
sich auf ein Serin/eine Phosphatase (FIN13) mit einer Kollagen-Homologie-Domäne, einer
Säure-Box-Domäne, eine
Serin/Threonin-Phosphatase-Domäne
und eine funktionelle Domäne,
wie sie für
eine putative Kernlokalisierungssequenz charakteristisch ist. Daneben
bezieht es sich auf Fusionsproteine, die FIN13 oder eine polypeptide
Teildomäne
davon mit einem anderen Protein verbinden, um eine Hybridfusion
zu erschaffen, die über
eine andere Zielspezifität,
zum Beispiel beim Targeting der Kerntranslokation, verfügt.
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Daneben
beschreibt dieses Dokument die Konjugation von FIN13 mit Insulin:
Insulin wird als "targeting Molekül" benutzt, um das
Protein FIN13 auf Zellen mit Insulinrezeptor zu lokalisieren.
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PCT-Anmeldung
Nummer
WO 99/01548 bezieht
sich auf Vektoren zur Expression von heterologem Protein und beschreibt
einen Vektor zur Expression von Proinsulin mit Hilfe einer Gram-negativen
Bakterie, das expressierte Proinsulin-Protein enthält einen
Histidinmarker, der hilfreich ist, um das Protein zu separieren, zu
isolieren oder zu reinigen.
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Ivanova
et al. (1999), Molecular Reproduction and Development 54: 112–120, veröffentlichten
eine Studie über
rezeptoren-vermittelten Transport fremder DNA in Säugetierembryonen.
Ein Konstrukt, das in den Experimenten beschrieben wird, ist ein
(Polylysin-Insulin)
DNA-Vektor. Der Insulinteil des Vektors ermöglicht die Internalisierung
des Konstrukts.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bringt diejenigen chimären
Insulin-Peptide,
die nützlich
sind zur Erhöhung
des Seruminsulinspiegels und zur Absenkung des Serumglukosespiegels,
mit chimären
Insulin-Peptiden in Verbindung. Daneben können mit der Erfindung die
besagten Peptide zur Präparation
von Pharmazeutika zur Behandlung von Diabetes, d. h. Typ I oder
Typ II, eingesetzt werden.
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Die
Präparate
der Erfindung basieren teilweise auf der Entdeckung, dass Diatos-Peptid-Vektoren
(DPVs) den Transport von Molekülen
ermöglichen,
die normalerweise nicht über
eine physiologische Barriere, insbesondere über die intestinale epitheliale
Barriere, hinweg transportiert werden können. So können zum Beispiel Makromoleküle wie Insulin
durch Anwendung der hier beschriebenen DPVs über die intestinale, epitheliale Barriere
hinweg transportiert werden.
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Unter
verschiedenen Aspekten stellt die Erfindung ein chimäres Peptid
zur Verfügung.
Das chimäre Peptid
kann durch eine biologische Membran wie etwa die Plasmamembran,
die Mitochondrialmembran oder die Kernmembran translokieren. Alternativ
translokiert das chimäre
Peptid durch eine physiologische Barriere wie die gastrointestinale
Barriere, die Blut-Hirn-Schranke, die Hautbarriere, die Atemwegs-Epithelschranke, die
transmukosale Barriere, die intranasale Barriere und die okulare
Barriere.
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Ein
weiterer Aspekt ist, dass die Erfindung ein chimäres Peptid mit einer ersten
und einer zweiten Domäne
zur Verfügung
stellt. Die erste Domäne
enthält
eine Translokationssequenz, welche den aktiven Transport durch eine
biologische Membrane ermöglicht.
Die zweite Domäne
enthält
mindestens einen Abschnitt eines Insulin-Polypeptids, wobei der besagte Abschnitt
des Insulin-Polypeptids
die Funktion hat, den Blutglukosespiegel zu senken.
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Die
Translokationssequenz ist ein Teil eines Lipoproteins und wird aus
SEQ ID NO: 30 oder SEQ ID NO: 35 selektiert.
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Die
Aminosäurensequenz
der ersten Domäne
ist weniger als 100 Aminosäuren
lang; weniger als 50 Aminosäuren
lang; weniger als 25 Aminosäuren
lang. Vorzugsweise sind die Aminosäuresequenzen der ersten Domäne GKRKKKGKLGKKRDP
(SEQ ID NO: 30, DPV7) oder SSRRARRSPRHLGSG (SEQ ID NO: 35, DPV10).
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Das
chimäre
Peptid überwindet
biologische und physiologische Barrieren.
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Die
Erfindung bietet auch Präparate
aus chimärem Peptid
und einem Träger.
Die Zusammensetzung kann oral eingenommen werden.
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Ein
weiterer Aspekt ist, dass die Erfindung ein Set zur Verfügung stellt,
welches die Zusammensetzung der Erfindung enthält.
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Daneben
stellt die Erfindung Methoden zur Verfügung, mit denen durch Kontakt
in vitro bei nicht-embryonalen eukaryotischen Zellen der Glukosespiegel
gesenkt und der Insulinspiegel angehoben werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Beschreibung der Präparation der Vektoren für die Expression
rekombinanter Proteine, welche die Peptide der Erfindung enthalten.
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2 ist
ein Liniendiagramm, das die Kinetik des Transports von D-[14C]-Mannitol und L-[3H]-Prolin zeigt.
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3 ist
ein Liniendiagramm, das die Kinetik des Transports von D-[14C]-Mannitol und L-[3H]-Prolin
zusammen mit 30 μg/ml
DVP7-Insulin (A) oder DPV10-Insulin
(B) zeigt.
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4 stellt
in einem Balkendiagramm das mit den Zellen verbundene D-[14C]-Mannitol und L-[3H]-Prolin
acht Stunden nach Inkubation im Zusammenhang mit der alleinigen
Inkubation (Kontrolle) oder nach Zugabe von 30 μG/ml DVP7 oder DVP10 dar.
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5 stellt
in einem Balkendiagramm die Pegel von Insulin und DPV-Insulin-Konjugaten
im apikalen Medium dar.
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6 stellt
in einem Balkendiagramm die Pegel von DPV-Insulin-Konjugaten in
den Zelllysaten als Zeitfunktion dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bietet Zusammenstellungen, die chimäre Insulin-Peptide enthalten,
die nützlich
sind zur Erhöhung
des Seruminsulinspiegels und zur Absenkung des Serumglukosespiegels.
Die chimären
Peptide können
eingesetzt werden, um die Bioverfügbarkeit des Insulins in einem
Subjekt zu modulieren. Die chimären Peptide
der Erfindung oder die Nukleinsäuren,
welche diese chimären
Peptide enkodieren, können
zur Herstellung pharmazeutischer Präparate genutzt und zur Behandlung
von Diabetes Typ I oder Typ II eingesetzt werden.
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Des
Weiteren stellt die Erfindung ein chimäres Peptid zur Verfügung, das
eine erste Domäne
mit einer Translokationssequenz enthält, die operabel mit einer
zweiten Domäne
verknüpft
ist, welche mindestens ein Teil eines Insulin-Polypeptids enthält. Erste
und zweite Domäne
können
in beliebiger Reihenfolge im Peptid auftreten, und das Peptid kann
eine oder mehrere der beiden Domänen
enthalten.
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In
diesem Text beinhaltet "chimäres Protein" oder "chimäres Peptid" wenigstens einen
Teil eines Insulin-Polypeptids,
das operabel mit einem nicht-insulinen Polypeptid verknüpft ist.
Ein "Insulin-Polypeptid" bezeichnet ein Polypeptid,
das eine Aminosäurensequenz
hat, oder das wenigstens einem Teil eines Insulin-Polypeptids oder
einer für
ein Polypeptid enkodierenden Nukleinsäure entspricht, welches eine
Aminosäuresequenz
hat und wenigsten einem Teil eines Insulin-Polypeptides entspricht,
während "nicht-insulines Polypeptid" sich auf ein Polypeptid
bezieht, das über
eine Aminosäuresequenz
verfügt,
die einem Protein entspricht, welches nicht essentiell homolog zu
dem Insulin ist, z. B. ein Protein, das sich vom Insulin-Polypeptid
oder Fragment unterscheidet und das aus dem selben oder einem anderen
Organismus gewonnen wurde. Innerhalb eines insulinen chimären Peptids
kann das Insulin-Polypeptid dem gesamten Insulin-Polypeptid oder
einem Teil davon entsprechen.
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Der
Begriff "operabel
verknüpft" soll anzeigen, dass
die erste und zweite Domäne
chemisch verknüpft sind
(typischerweise über
eine kovalente Bindung wie etwa eine Peptidbindung), und zwar auf
solche Art, dass wenigstens eine Funktion, die mit dem Insulin-Polypeptid
in Verbindung gebracht wird, ermöglicht
wird. Der Begriff operabel verknüpft
in Bezug auf eine Nukleinsäure,
die ein chimäres
Peptid enkodiert, bedeutet, dass eine Nukleinsäure, welche die erste Domäne enkodiert,
und das Insulin-Polypeptid miteinander im Leserahmen fusioniert
wurden. Die erste Domäne
kann mit dem N-Terminus oder dem C-Terminus des Insulin-Polypeptids fusioniert
werden.
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"Translokationssequenz" bezeichnet jegliche
Sequenz von Aminosäuren,
die ein Peptid, in welchem sie vorhanden ist, in die gewünschte zellulare
Destination steuert. So kann die Translokationssequenz die Penetration
des Peptids durch eine biologische Membrane, z. B. eine Phospholipidmembran,
eine Mitochondrialmembran oder eine Kernmembran, steuern oder ermöglichen.
Die Translokationssequenz steuert zum Beispiel das Peptid von außerhalb
der Zelle durch die Plasmamembran in das Cytoplasma oder an einen
beliebigen Ort innerhalb der Zellen, z. B. Zellkern, Ribosom, Mitochondrie,
ER, Lysosom order Peroxisom. Alternativ oder zusätzlich kann die Translokationssequenz
ein Peptid durch die physiologische Barriere steuern, wie etwa die
Blut-Gehirn-Schranke, die transmukosale Barriere, die hämatoencephalische, hämatoretinale,
gastrointestinale und pulmonare Barriere.
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Translokation,
d. h. Durchdringung über
eine biologische oder physiologische Schranke hinweg, kann durch
verschiedene Prozesse festgestellt werden, zum Beispiel durch einen
Zellpenetrationstest, der aus einem ersten Inkubationsschritt für das chimäre Peptid
unter Zufügung
von Kulturzellen besteht, gefolgt von einem Fixierschritt und einer
Permeabilisierung der betreffenden Zellen und dem abschließenden Nachweis
der vorhandenen chimären
Peptide innerhalb der Zelle. Der Nachweisschritt kann mit einer
anderen Inkubation in Anwesenheit von Antikörpern durchgeführt werden,
die markiert und gegen das chimäre
Peptid gesteuert werden, gefolgt vom Nachweis der immunologischen
Reaktion zwischen der Sequenz und den markierten Antikörpern im
Cytoplasma oder der unmittelbaren Umgebung des Zellkerns oder sogar
innerhalb desselben. Der Nachweis kann auch geführt werden, indem eine Aminosäuresequenz
in der Erfindung markiert wird und die Anwesenheit der Marker in
den Kompartimenten der Zelle detektiert wird. In der oben erwähnten Patentanmeldung
Nr.
WO 97/02840 wurde
ein Zellpenetrationstest beschrieben.
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Die
Translokation kann Energie benötigen,
d. h. aktiven Transport. Alternativ dazu kann die Translokation
keine Energie benötigen,
d. h. passiver Transport.
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Eine
Translokationssequenz kann eine beliebige Länge haben. Zum Beispiel beträgt die Länge der Translokationssequenz
weniger als 600 Aminosäuren,
z. B. eine Länge
von weniger oder gleich 500, 250, 150, 100, 50, 25 oder 10 Aminosäuren. Die
Translokationssequenz ist zusammengestellt aus mindestens vier grundlegenden
Aminosäuren.
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Die
Translokationssequenz wird gebildet aus einer bekannten Sequenz
und wird zwischen SEQ ID NO: 30 oder SEQ ID NO: 35 selektiert.
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Vorzugsweise
ist die Translokation außerdem
charakterisiert durch ihre Fähigkeit,
mit Heparin, Chondroitinsulfat und ihren Derivaten reagieren zu
können.
Die Peptide, die sich an Glycosaminoglykan (GAG) oder allgemeiner
an Aminoglykan oder insbesondere an Heparin, Heparinsulfate und
Chondroitinsulfate binden, können
natürlichen
Ursprungs oder, wie die oben beschriebenen Peptide, künstlichen
Ursprungs sein. Sie können
in ihrer natürlichen
Form oder in Form von Polymeren (Dimer, Trimer usw.) eingesetzt
werden. "Heparin- oder
Chondroitinsulfatderivate" oder "Aminoglykane wie
Heparin oder Chrondroitinsulfat" werden
hier so verstanden, dass sie jegliches Produkt oder Sub-Produkt bezeichnen
wie in den Veröffentlichungen
der Literaturliste definiert (Cardin & Weintraub, Arteriosclerosis 9: 21
(1989); Merton et al., Annu. Rev. Cell Biol. 8: 365 (1992); David,
FASEB J. 7: 1023 (1993)).
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Die
translokierbaren Aminosäuresequenzen
sind GKRKKKGKLGKKRDP (SEQ ID NO: 30) und SSRRARRSPRHLGSG (SEQ ID
NO: 35). Im Allgemeinen ist die Aminosäurensequenz der ersten Domäne weniger als
100 Aminosäuren;
weniger als 50 Aminosäuren;
oder weniger als 25 Aminosäuren
lang. Vorzugsweise ist die erste Domäne zwischen 6 und 25 Aminosäuren lang.
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In
diesem Dokument wird der Terminus "Insulin" so interpretiert, dass Insulinanaloga,
natürlich
gewonnenes Insulin oder rekombinant produziertes Insulin, das biologisch
aktiv ist, davon umfasst werden. Mit biologisch aktiv ist gemeint,
dass ein Molekül
die Fähigkeit
hat, die Krankheitssymptome von Diabetes zu unterdrücken oder
zu verhindern, d. h. Absenkung von Serumglukose. Biologisch aktives
Insulin beinhaltet Preproinsulin, Proinsulin, Insulin mit Alpha-Kette,
Insulin mit Beta-Kette sowie reifes Insulin, z. B. bestehend aus
Alpha- und Beta-Kette. Das Insulin kann von jedweden Spezies wie
Menschen, Rindern, Schweinen, Pferden, Hunden oder Mäusen stammen.
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Der
Terminus soll die normalerweise für die Behandlung der Diabetes
in substantiell gereinigter Form genutzten Polypeptide umfassen,
aber auch die Anwendung des Begriffs in seiner kommerziell erhältlichen pharmazeutischen
Form umfassen, welche zusätzliche
Arzneistoffträger
beinhaltet. Insulin zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung
kann von zahlreichen kommerziellen Quellen, wie Novo Laboratories
(Danbury, Conn.), Nordisk-USA (Rockville, Md.) und Eli Lilly and
Co. (Indianapolis, Id.) bezogen werden.
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Von
Schweinen gewonnenes Insulin, humanes semi-synthetisches Insulin (Nordisk-USA)
sowie geklontes rekombinantes Insulin (Eli Lilly) kann eingesetzt
werden, um die Methoden der vorliegenden Erfindung auszuführen. Bevorzugt
sollte rekombinant produziertes Insulin, vielleicht auch entwässert oder
in Lösung,
genutzt werden.
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Der
Terminus "Insulinanalogon" und ähnliche
wird austauschbar in diesem Dokument genutzt, um jegliche der oben
definierten Formen von "Insulin" zu umfassen, sofern
eine oder mehrere Aminosäuren
innerhalb der Polypeptidkette durch eine alternative Aminosäure ersetzt
wurden bzw. sofern eine oder mehrere der Aminosäuren gelöscht wurden, oder sofern eine
oder mehrere zusätzliche
Aminosäuren
der Polypeptidkette oder der Aminosäuresequenz hinzugefügt wurden,
und sofern es mindestens eine Funktion von natürlichem Insulin aufweist, zum
Beispiel Senkung des Blutglukosespiegels. Im Allgemeinen beinhaltet
der Terminus "Insulinanaloga" in der vorliegenden
Erfindung die "Insulinanaloga
Lispro", wie veröffentlicht
in
U.S. Pat. Nr. 5,547,929 , insgesamt
durch Verweis hierin aufgenommen; Insulinanaloga, die LysPro Insulin
und Humaloginsulin enthalten, sowie sämtliche anderen "Superinsulinanaloga", bei denen die Fähigkeit
des Insulinanalogons zur Beeinflussung des Serumglukosespiegels
im Vergleich zu konventionellem Insulin erheblich verbessert wurde,
sowie hepatoselektive Insulinanaloga, die in der Leber aktiver sind
als im Fettgewebe. Die bevorzugten Analoga sind monomerische Insulinanaloga,
bei denen es sich um insulin-ähnliche
Verbindungen handelt, die für
die gleichen allgemeinen Zwecke wie Insulin genutzt werden, so wie
Insulin Lispro, d. h. Verbindungen, die verabreicht werden, um den
Blutglukosespiegel zu senken.
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Mutanten
von Novel Insulin A-Ketten sind bei dieser Erfindung auch verwendbar.
Das Analogon des Humaninsulins mit A-Kette bewahrt die natürliche,
intramolekulare Disulfidbindung zwischen den residenten CysA6 und CysA11, und
zwei Serinen an Positionen 7 und 30 ersetzen die Cysteine, die in
den beiden zwischen den Ketten liegenden Disulfidbrücken enthalten
sind, welche beim natürlichen
Insulin durch die B-Kette gebildet werden.
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Das
Insulin-Polypeptid und/oder die auf ein Insulin-Polypeptid enkodierte Nukleinsäure können mit
Hilfe bekannter Insulinkodierungssequenzen konstruiert werden. Quellen
für Insulin-Polypeptide
und Nukleinsäuren,
die für
Insulin-Polypeptide kodieren, sind unter anderem GenBank mit Zugangsnummern
600165A; 550085A; AAH05255; AAA59179, welche insgesamt mittels Verweis
hier aufgenommen werden.
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Beispielhafte
Insulinmoleküle
könnten
unter anderem folgende sein:
GIVEQCCTSICSLYQLENYCNFVNQHLCGSHLVEALYLVCGERGFFYTPKT
(SEQ ID NO: 52, Humaninsulin);
GIVEQCCTSICSLYQLENYCNFVNQHLCGSHLVEALYLVCGERGFFYTKPT
(SEQ ID NO: 53, Humaninsulin Lyspro); GIVEQCSTSICSLYQLENYSNFVNQHLCGSHLVEALYLVCGERGFFYTPKT
(SEQ ID NO: 54, Human "Mini-Insulin");
GIVEQCCASVCSLYQLENYCNFVNQHLCGSHLVEALYLVCGERGFFYTPKA
(SEQ ID NO: 55, Rinderinsulin); und GIVEQCCTSICSLYQLENYCNFVNQHLCGSHLVEALYLVCGERGFFYTPKA
(SEQ ID NO: 56, Schweineinsulin).
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Falls
gewünscht,
können
Aminosäuren
zusätzlich
zwischen der ersten Peptidhälfte,
welche die Translokationssequenz umfasst, und der zweiten Polypeptidhälfte, welche
das Insulin beinhaltet, eingefügt
werden. Bei einigen Ausführungsformen
beinhaltet die erste oder zweite Domäne eine Sequenz, die es ermöglicht,
die Translokationssequenz mit Insulin zu verbinden.
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In
anderen Ausführungsformen
umfasst ein chimäres
Peptid mindestens zwei biologisch aktive Anteile eines Insulin-Polypeptids.
In noch anderen Ausführungsformen
umfasst ein chimäres
Peptid mindestens drei biologisch aktive Anteile eines Insulin-Polypeptids.
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Translokationssequenz
und Insulinsequenz können
auf jede bekannte zweckdienliche Art mit einer chemischen Kopplung
verbunden werden. Viele chemische Kopplungsmethoden sind unspezifisch,
d. h. sie weisen den Kopplungspunkt nicht einem bestimmten Ort in
der Translokationssequenz oder im Insulin zu. Als Folge davon kann
die Verwendung unspezifischer Verbindungsmittel die funktionalen
Zentren angreifen oder aktive Zentren sterisch blockieren und dabei
die konjugierten Proteine biologisch inaktiv machen.
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Eine
Art, die Kopplungsspezifizität
zu steigern, besteht darin, die chemische Kopplung einer funktionalen
Gruppe zuzuweisen, die nur ein oder wenige Male in einem oder beiden
Polypeptiden, die miteinander verbunden werden sollen, gefunden
werden kann. In vielen Proteinen tritt zum Beispiel Cystein, welches
die einzige Proteinaminosäure
ist, die eine Thiolgruppe beinhaltet, nur wenige Male auf. Auch
wenn zum Beispiel ein Polypeptid keine Lysinreste enthält, wird
ein für
primäre
Amine spezifischer Verbindungsreagens für den Aminoterminus dieses
Polypeptids selektiv. Eine erfolgreiche Anwendung dieses Ansatzes
zur Steigerung der Kopplungsspezifizität erfordert, dass die Polypeptide über einen
geeignet dünnen
und reaktiven Rest in denjenigen Gebieten des Moleküls verfügen, die
ohne Verlust der biologischen Aktivität des Moleküls verändert werden können.
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Cysteinrückstände können ersetzt
werden, wenn sie in solchen Teilen der Polypeptidsequenz auftreten,
wo ihr Einfluss auf eine Verbindungsreaktion möglicherweise die biologische
Aktivität
behindern würde. Wird
ein Cysteinrückstand
ersetzt, so ist es normalerweise wünschenswert, die resultierenden
Veränderungen der
Polypeptidfaltung zu minimieren. Änderungen an der Faltstruktur
des Polypeptids können
minimiert werden, wenn der Ersatzstoff dem Cystein chemisch und
sterisch ähnlich
ist. Aus diesem Grund wird Serin als Ersatzstoff für Cystein
bevorzugt. Wie in den Beispielen weiter unten demonstriert, kann
ein Cysteinrückstand in
die Aminosäuresequenz
eines Polypeptids eingesetzt werden, um eine Quervernetzung herzustellen.
Wenn ein Cysteinrückstand
eingesetzt wird, so geschieht dies vorzugsweise am oder in Nähe des Amino-
oder Carboxy-Terminus'. Zur Modifikation
derartiger Aminosäuresequenzen
stehen konventionelle Methoden zur Verfügung, unabhängig davon, ob das betreffende
Polypeptid mittels chemischer Synthese oder Expression einer rekombinanten
DNA produziert wurde.
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Die
Kopplung der beiden Konstituenten kann durch Kopplungs- oder Konjugationsagenzien
erreicht werden. Es können
verschiedene intermolekulare Quervernetzungsreagenzien benutzt werden,
siehe z. B. Means and Feeney, CHEMICAL MODIFICATION OF PROTEINS,
Holden-Day, 1974, ff. 39–43.
Unter diesen Reagenzien sind zum Beispiel J-Succinimidyl 3-(2-Pyridyldithio)
Propionate (SPDP) oder N,N'-(1,3-Phenylen)Bismaleimid
(die beide sehr spezifisch für
Sulfhydrylgruppen sind und irreversible Verbindungen bilden); N,N'-Ethylen-bis(Iodoacetamid)
oder andere solche Reagenzien, die 6 bis 11 Carbon-Methylen-Brücken haben
(die spezifisch sind für
Sulfhydrylgruppen); und 1,5-Difluoro-2,4-Dinitrobenzene (die irreversible
Verbindungen zwischen Amino- und Tyrosingruppen herstellen). Andere
Bindungsreagenzien, die nutzbringend eingesetzt werden können sind:
p,p'-Difluoro-m,m'-Dinitrodiphenylsulfone
(welche irreversible Bindungen mit Amino- und Phenolgruppen herstellen)
Dimethyl Adipimidat (welches spezifisch für Aminogruppen ist), Phenol-1,4-Disulfonylchlorid
(das hauptsächlich
in Aminogruppen reagiert); Hexamethylendiisocyanat oder Diisothiocyanat
oder Azophenyl-P-Diisocyanat (das hauptsächlich mit Aminogruppen reagiert);
Glutaraldehyd (welches mit verschiedenen Seitenketten reagiert)
und Disdiazobenzidin (welches hauptsächlich mit Tyrosin und Histidin
reagiert).
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Bindungsreagenzien
können
homobifunktional sien, d. h. sie haben zwei funktionale Gruppen,
die der selben Reaktion ausgesetzt sind. Eine bevorzugte homobifunktionale
Bindungsreagenz ist Bismaleimidohexan ("BMH").
BMH enthält
zwei maleimide funktionale Gruppen, die spezifisch mit Sulfhydryd-haltigen
Verbindungen unter milden Bedingungen reagieren (pH 6,5–7,7). Die
beiden Maleimidgruppen werden durch eine Hydrocarbon-Kette verknüpft. Daher
ist BMH geeignet für
irreversible Bindungen von Polypeptiden, die Cysteinreste enthalten.
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Bindungsreagenzien
können
auch heterobifunktional sein. Heterobifunktionale Bindungsagenzien
haben zwei unterschiedliche funktionale Gruppen, zum Beispiel eine
aminreaktive Gruppe und eine thiolreaktive Gruppe, die zwei Proteine
quervernetzen, die freie Amine beziehungsweise Thiolen haben. Beispiele
für heterobifunktionale
Bindungsagenzien sind Succinimidyl 4-(Nmaleimidomethyl)Cyclohexan-1-Carboxylat
("SMCC"), M-Maleimidobenzoyl-N-Hydroxysuccinimid
Ester ("MBS") und Succinimid
4-(P-Maleimidophenyl)Butyrat ("SMPB") sowie eine ausgeweitete
Kette analog zu MBS. Die Succinimidylgruppe dieser Quervernetzungen reagiert
mit einem Primäramin,
und das thiolreaktive Maleimid bildet eine kovalente Verbindung
mit dem Thiol des Cysteinrückstands.
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Bindungsreagenzien
haben häufig
eine niedrige Lösbarkeit
in Wasser. Ein hydrophilische, funktionale Gruppe, wie eine Sulfonatgruppe,
kann dem Bindungsreagens zugefügt
werden, um die Wasserlöslichkeit
zu verbessern. Sulfo-MBS und Sulfo-SMCC sind Beispiele für Bindungsreagenzien,
deren Wasserlöslichkeit
modifiziert wurde.
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Viele
Bindungsreagenzien bringen ein Konjugat hervor, das unter zellulären Konditionen
essentiell nicht spaltbar ist. Jedoch beinhalten manche Bindungsreagenzien
eine kovalente Bindung, wie ein Disulfid, das unter zellulären Konditionen
spaltbar ist. Sehr bekannte spaltbare Binder sind zum Beispiel Trauts-Reagens,
Dithiobis(Succinimidylpropionat) ("DSP")
und N-Succinimidyl
3-(2-Pyridyldithio)Propionat ("SPDP"). Die Anwendung
von spaltbaren Bindungsreagenzien ermöglicht es dem Insulin, sich
nach Bereitstellung in der Zielzelle von der Translokationssequenz
zu trennen. Auch die direkte Disulfid-Verbindung kann verwendet
werden.
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Zahlreiche
Bindungsreagenzien einschließlich
der oben genannten sind im Handel erhältlich. Detaillierte Anweisungen über deren
Anwendung werden von den Anbietern zur Verfügung gestellt. Allgemeine Hinweise über die
Quervernetzung von Proteinen und die Vorbereitung des Konjugats
finden sich in: Wong, CHEMISTRY OF PROTEIN CONJUGATION AND CROSS-LINKING,
CRC Press (1991).
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Chemische
Quervernetzungen können
den Einsatz von Abstandhaltern beinhalten. Abstandhalter bieten
intramolekulare Flexibilität
oder gleichen intramolekulare Distanzen zwischen konjugierten Rückständen aus
und können
somit helfen, die biologische Aktivität zu bewahren. Ein Abstandhalter
kann die Form eines Polypeptidrestes haben, der Aminosäuren als
Abstandhalter hat, z. B. Prolin. Alternativ kann ein Abstandhalter Teil
der Vernetzungsreagenz sein, wie etwa in "langkettigem SPDP" (Pierce Chem. Co., Rockford, IL., cat.
No. 21651 H).
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Das
chimäre
Peptidprotein kann mit einem oder mehr zusätzlichen funktionalen Gruppen
verbunden werden. Zum Beispiel kann das chimäre Peptid zusätzlich an
ein GST-Protein
gebunden werden, bei dem das chimäre Peptid mit dem C-Terminus
der GST-Sequenzen (d. h. glutathione S-Transferase) verschmolzen wird. Derartige
Fusionsproteine können
die Reinigung chimärer
Peptide ermöglichen.
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Alternativ
kann das chimäre
Peptid als Fusionspeptid produziert werden, welches die Translokationssequenz
und die Insulinsequenz enthält,
die auf einfache Weise in bekannte, geeignete Wirtszellen exprimiert werden
können.
Fusionspeptide, wie hier beschrieben, können analog zu oder fertig
anpassbar aus standardisierten, rekombinanten DNA-Techniken gebildet
werden.
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Die
Erfindung bietet außerdem
Methoden, um den Seruminsulinspiegel zu erhöhen oder um das Serum oder
intrazelluläre
Glukosespiegel zu senken. In einem bedürftigen Subjekt können Serumglukosespiegel gesenkt
oder Insulinspiegel angehoben werden. Erhöhung von Serum oder intrazellularem
Insulinspiegel oder Senkung von Serum oder intrazellularem Glukosespiegel
durch Verabreichung einer Zusammenstellung, die ein chimäres Peptid
der Erfindung enthält.
Ein Subjekt wird dadurch identifiziert, dass entweder der Serumglukose-
oder der Insulinspiegel mit bekannten Methoden gemessen wird. Ein
Subjekt benötigt
einen erhöhten Seruminsulinspiegel
oder einen abgesenkten Glukosespiegel, wenn die Insulin- oder Glukosespiegel
des Subjekts nicht innerhalb der normalen Werte liegen. Der normale
Glukosespiegel ist 60–120
mg/dl. Der normale Insulinspiegel ist 7 mU/mL ± 3 mU. Wenn zum Beispiel
das Subjekt einen Serumglukosespiegel von über 120 mg/dl aufweist, benötigt das
Subjekt eine Absenkung des Serumglukosespiegels. Im Gegensatz dazu
benötigt ein
Subjekt, dessen Glukosespiegel zwischen 60–120 mg/dl beträgt, keine
Absenkung des Serumglukosespiegels. Vorzugsweise liegt der Serumglukosespiegel
des Subjekts nach Verabreichung mindestens zwischen 60–120 mg/dl.
Ein Subjekt benötigt
einen erhöhten
Insulinspiegel, wenn zum Beispiel der Insulinspiegel weniger als
4 mU/mL beträgt.
Vorzugsweise liegt der Insulinspiegel nach Verabreichung bei 7 mU/mL ± 3 mU.
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Des
Weiteren wird eine Methode beschrieben zur Behandlung und Vorbeugung
von Diabetes durch Verabreichung der Zusammenstellung mit dem chimären Peptid
dieser Erfindung in solchen Subjekten, bei denen eine Behandlung
oder Vorbeugung gewünscht
wird, und in so einer Dosierung, die ausreichend ist, um die Krankheit
des Subjekts zu behandeln oder dieser vorzubeugen. Die Wirksamkeit
der Behandlung wird im Zusammenhang mit jeglicher bekannten Methode
zur Diagnose und Behandlung von Diabetes festgestellt. Diabetes
kann beispielsweise diagnostiziert werden aufgrund von vermehrtem
Harndrang, intensivem Durst und Hunger, Müdigkeitserscheinungen, trockener
Haut und unerklärlichem
Gewichtsverlust.
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Das
Subjekt kann z. B. jedes Säugetier
sein, z. B. Menschen, Primaten, Mäuse, Ratten, Hunde, Katzen,
Kühe, Pferde
und Schweine.
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Die
chimären
Peptide oder Nukleinsäuremoleküle, die diese
chimären
Peptide der Erfindung kodieren (hier auch bezeichnet als "Therapeutika" oder "Aktives Präparat") sowie Derivate,
Fragmente, Analoga und Homologa davon, können in pharmazeutische Präparate eingebunden
werden, die sich zur Verabreichung eignen. Solche Präparate umfassen
typischerweise das Nukleinsäurenmolekül, Proteine
oder Antikörper
sowie einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. "Pharmazeutisch akzeptabler Träger" bedeutet hier sämtliche
Lösungsmittel,
Dispersionsmittel, Überzüge, antibakteriellen
und antifungalen Wirkstoffe, isotonischen und die Absorption verzögernden
Agenzien sowie vergleichbare, die mit der pharmazeutischen Darreichungsform kompatibel
sind. Geeignete Träger
werden in der neusten Ausgabe von Remington's Pharmaceutical Sciences beschrieben,
einem Standardwerk, dessen Inhalt hier mittels Verweis übernommen
wird. Bevorzugte Beispiele solcher Träger oder Verdünnungsmittel
umfassen unter anderem Wasser, Kochsalzlösung, Ringerlösung, Dextroselösung und
5% menschliches Serumalbumin. Liposome und nichtwässrige Vehikel
wie Fettöle
können auch
genutzt werden. Die Verwendung solcher Mittel und Agenzien für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist dem Fachmann weitgehend bekannt. Außer für den Fall,
dass konventionelle Mittel oder Agenzien inkompatibel mit den aktiven
Präparaten
sind, sollte deren Einsatz in den Präparaten genauer überprüft werden.
Es können
daneben auch zusätzliche
aktive Verbindungen in die Präparate
aufgenommen werden.
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Die
aktiven Agenzien, die hier offengelegt werden, können auch als Liposome formuliert
werden. Liposome werden mittels dem Fachmann wohlbekannter Methoden
präpariert,
wie etwa beschrieben von Epstein et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
82: 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA, 77: 4030 (1980);
und
U.S. Pat. Nummern 4,485,045 und
4,544,545 . Liposome mit
verbesserter Zirkulationszeit wurden veröffentlich in
U.S. Patent Nur. 5,013,556 .
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Besonders
nützliche
Liposome können
durch die Methode der Reverse Phase Evaporation mit einer Lipidkomposition
generiert werden, welche Phosphatidylcholin, Cholesterol und PET-deriviertes
Phosphatidlethanolamin (PEG-PE) beinhaltet. Lipsosomen werden mit
Hilfe von Filtern, die eine definierte Porengröße aufweisen, extrudiert, um
Liposomen mit dem gewünschten
Durchmesser hervorzubringen.
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Ein
pharmazeutisches Präparat
der Erfindung ist formuliert, um die Verträglichkeit mit dem beabsichtigten
Darreichungsweg sicherzustellen. Beispielhafte Darreichungswege
sind unter anderem parenteral, z. B. intravenös, intradermal, subkutan, oral
(z. B. inhalieren), transdermal (d. h. topisch), transmukosal und
rektal. Lösungen
oder Suspensionen für
die parenterale, intradermale oder subkutane Anwendung können die
folgenden Komponenten enthalten: ein steriles Verdünnungsmittel
wie Wasser für
Injektionen, Kochsalzlösung,
Fettöle,
Polyethylenglykole, Glyzerine, Propylenglykol oder andere synthetische
Lösungsmittel;
antibakterielle Agenzien wie Benzylalkohol oder Methylparabene;
Antioxidantien wie Ascorbinsäure
oder Natriumbisulfit, chelatbildende Agenzien wie Ethylendiamintetraacetat
(EDTA); Puffer wie Azetate, Citrate oder Phosphate sowie Agenzien
zur Einstellung der Tonizität
wie Natriumchlorid oder Dextrose. Der pH-Wert kann mit Säuren oder Basen,
wie etwa Salzsäure
oder Natriumhydroxid justiert werden. Die parenterale Aufbereitung
kann in Ampullen, Einwegspritzen oder Glas- oder Kunststoffphiolen mit Mehrfachdosierung
abgefüllt
werden.
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Pharmazeutische
Präparate
die geeignet sind für
die Verwendung als Injektion beinhalten sterile wässrige Lösungen (sofern
wasserlöslich)
oder Dispersionen mit sterilen Pulvern für die extemporane Zubereitung von
sterilen, injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Bei intravenöser
Verabreichung beinhalten geeignete Träger physiologische Kochsalzlösung, bakteriostatisches
Wasser, Cremophor ELTM (BASF, Parsippany,
N.J.) oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS). In allen Fällen muss
das Präparat
steril und so flüssig
sein, dass es einfach auf eine Spritze aufgezogen werden kann. Es
muss unter Herstellungs- und Lagerbedingungen haltbar sein und gegen
Kontaminationen durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze geschützt werden.
Der Träger
kann ein Lösungs- oder Dispersionsmittel
sein, das zum Beispiel Wasser, Ethanol, Polyol (zum Beispiel Glycerol,
Propylenglykol und flüssiges
Polyethylenglykol und dergleichen) und geeignete Mischungen davon
enthält.
Die ausreichende Fluidität
kann zum Beispiel bewahrt werden, indem Beschichtungen wie Lecithin
genutzt werden, durch Beibehaltung der erforderlichen Partikelgröße im Falle
von Dispersion und durch die Verwendung von Surfaktanten. Um die
Kontamination mit Mikroorganismen zu verhindern, können verschiedene
antibakterielle und antifungale Agenzien eingesetzt werden, wie
zum Beispiel Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und dergleichen. In vielen Fallen ist es angebracht isotone Agenzien, zum
Beispiel Zucker, Polyalkohole wie Manitol, Sorbitol, Natriumchlorid
in dem Präparat
einzusetzen. Eine verzögerte
Absorption des injizierbaren Präparats
kann erreicht werden durch Hinzufügen eines Agens, der die Absorption
verzögert,
zum Beispiel Aluminiummonostearat und Gelatine.
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Zur
Zubereitung von sterilen injizierbaren Lösungen wird die aktive Verbindung
(z. B. ein Glykoprotein lbα Fusionsprotein)
in der benötigten
Menge einem geeigneten Lösungsmittel,
das je nach Anwendung einen oder mehrere der oben genannten Zusatzstoffe
enthalten kann, bei anschließender
Filtersterilisation zugefügt. Zur
Herstellung von Dispersionen wird die aktive Verbindung im Allgemeinen
einem sterilen Vehikel zugefügt, das
als Grundlage ein Dispersionsmittel sowie die benötigten oben
genannten Bestandteile enthält.
Bei sterilen Pulvern zur Herstellung von sterilen injizierbaren
Lösungen
gehören
zur Herstellungsmethode Vakuumtrocknung und Gefriertrocknung, die
ein Pulver hervorbringen, das den aktiven Bestandteil sowie zusätzlich den
gewünschten
Bestandteil aus einer zuvor steril gefilterten Lösung davon enthält.
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Orale
Präparate
verfügen
im Allgemeinen über
ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen verzehrbaren Träger.
Diese können
in Gelatinekapseln eingeschlossen oder zu Tabletten gepresst werden.
Zur Verabreichung bei der oralen Therapie kann die aktive Verbindung
Arzneistoffträgern
zugefügt
und in Form von Tabletten, Pastillen oder Kapseln eingesetzt werden.
Orale Präparate
lassen sich auch herstellen, indem ein flüssiger Träger zur Benutzung als Mundwasser
eingesetzt wird, wobei die Verbindung über den flüssigen Träger oral angewendet wird und
dadurch gegurgelt und gespült
oder geschluckt werden kann. Pharmazeutisch verträgliche Bindemittel
und/oder weitere Zusatzstoffe können
dem Präparat
hinzugefügt
werden. Die Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen und dergleichen
können
sämtliche
der folgenden Bestandteile oder Verbindungen ähnlicher Art enthalten: einen
Binder wie Mikrokristallinzellulose, Traganth oder Gelantine, Arzneiträgerstoffe
wie Stärke
oder Laktose, Verdünnungsmittel
wie Alginsäure,
Primogel oder Maisstärke;
Lubrikanten wie Magnesiumstearat oder Sterotes, Gleitmittel wie
kolloidales Silikondioxid; Süßstoffe
wie Sucrose oder Sacharin; Aromastoffe wie Pfefferminz, Methylsalicylat
oder Orangenaroma.
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Zur
Verabreichung durch Inhalieren, werden die Verbindungen in Form
eines Aerosolsprays appliziert, das aus einem Druckbehälter mit
geeignetem Treibmittel, z. B. einem Gas wie Kohlendioxid, oder aus
einem Spender mit Vernebler kommt.
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Eine
systematische Verabreichung kann auch mit transmukosalen oder transdermalen
Mitteln durchgeführt
werden. Zur transmukosalen oder transdermalen Verabreichung werden
in der Formel Durchdringungsmittel benutzt, die auf die zu durchdringende
Schranke zugeschnitten sind. Derartige Mittel sind in Fachkreisen
bekannt; dazu gehören
zum Beispiel Detergens, Gallensalze, Fusidinsäurederivate bei transmukosaler Verabreichung.
Transmukosale Verabreichung kann auch durch Einsatz von Nasensprays
oder Suppositorien erreicht werden. Zur transdermalen Verabreichung
werden die aktiven Verbindungen als Salben, Pasten, Gels oder Cremes
formuliert, die in Fachkreisen allgemein bekannt sind.
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Die
Verbindungen können
auch in Form von Suppositorien (z. B. mit konventionellen Grundstoffen
für Suppositorien
wie Kakaobutter und andere Glyceride) oder Spülungen für rektale Verabreichungsformen
hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
werden die aktiven Verbindungen mit Trägern ausgestattet, welche die
Verbindung gegen schnelles Ausscheiden aus dem Körper schützen, wie einer Formulierung
zur kontrollierten Abgabe, einschließlich von Implantaten und Abgabesystemen
in Mikrokapseln. Biologisch abbaubare, biokompatible Polymere wie
Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglycolsäure, Collagen, Polyorthoestern
und Polymilchsäure
können
eingesetzt werden. Die Methoden zur Herstellung solcher Formulierungen
sind den besonders in der Materie versierten Fachkreisen bekannt.
Die Materialien können
von Alza Corporation und Nova Pharmaceuticals, Inc. bezogen werden.
Liposomale Suspensionen (einschließlich solcher Liposome, die
auf infizierte Zellen mit monoklonalen Antikörpern bis zu viralen Antigenen
ausgerichtet sind) können
ebenfalls als pharmazeutisch verträgliche Träger benutzt werden. Sie können nach
den Methoden hergestellt werden, die den in der Materie versierten
Fachkreisen bekannt sind, und wie sie zum Beispiel in
U.S. Patent No. 4,522,811 beschrieben
werden.
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In
manchen Ausführungsformen
sind die oralen oder parenteralen Präparate zur einfacheren Verabreichung
und gleichmäßigen Dosierung
in Dosiereinheiten formuliert. Dosiereinheitform, wie hier benutzt,
bezieht sich auf physikalisch getrennte Einheiten, die sich als
Einzeldosierungen eignen und dem Subjekt in Behandlung verabreicht
werden können;
jede Einheit enthält
eine vorbestimmte Menge an aktiver Verbindung, um den gewünschten
therapeutischen Effekt im Verbund mit dem erforderlichen pharmazeutischen
Träger
zu erzielen. Die Spezifikation der Dosiereinheitformen der Erfindung
werden vorgegeben und hängen
unmittelbar ab von den besonderen Eigenschaften der aktiven Verbindung
und den zu erreichenden Therapieeffekten sowie den Einschränkungen,
denen die fachgerechte Herstellung solcher aktiver Verbindungen
zur Behandlung von Individuen unterliegt.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle können in
Vektoren eingefügt
werden und als Gentherapievektoren eingesetzt werden. Gentherapievektoren
können
einem Subjekt zum Beispiel mittels intravenöser Injektion oder lokal verabreicht
werden (siehe z. B.
U.S. Patent
No. 5,328,470 ), oder mittels stereotaktischer Injektion
(siehe z. B. Chef, et al., 1994. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:
3054–3057).
Die pharmazeutische Präparation
des Gentherapievektors kann den Gentherapievektor in einer verträglichen
Verdünnung
beinhalten oder eine Matrix zur verzögerten Freisetzung umfassen,
in welcher das Vehikel zur Genabgabe eingebettet ist. Alternativ
und wenn der vollständige
Genabgabevektor aus intakten rekombinanten Zellen, z. B. retroviralen
Vektoren, hergestellt werden kann, kann die pharmazeutische Präparation
eine oder mehr Zellen enthalten, die das Genabgabesystem produzieren.
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Falls
gewünscht
können
Präparationen
mit retardierter Freisetzung erstellt werden. Geeignete Beispiele
für Präparationen
mit retardierter Freisetzung beinhalten semipermeable Matrizen aus
festen, hydrophoben Polymeren, die den Antikörper enthalten und deren Matrizen
die Gestalt von ausgeformten Artikeln haben, z. B. Filmen oder Mikrokapseln.
Beispiele für
Matrizen mit retardierter Freisetzung beinhalten Polyester, Hydrogel
(zum Beispiel Poly(2-Hydroxyethyl-Methacrylat) oder Poly(vinylalkohol)),
Polylactide (
U.S. Pat. No. 3,773,919 ),
Kopolymere aus L-Glutaminsäure
und einem γ Ethyl-L-Glutamat,
nicht abbaubare Ethylen-Vynil-Acetate, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Kopolymere
wie LUPRON DEPOT
TM (injizierbare Mikrosphären zusammengestellt
aus Milchsäure-Glykolsäure-Kopolymer
und Leuprolidacetat) und Poly-D-(–)-3-Hydroxybutansäure. Während Polymere
wie Ehtylen-Vinyl-Acetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen über 100
Tage ermöglichen,
werden bestimmte Hydrogele Proteine in kürzeren Zeitabschnitten freigesetzt.
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Die
orale Dosierung der erfindungsgemäßen chimären Peptide liegt zum Beispiel,
wenn sie für
die angezeigte Wirkung genutzt werden, zwischen 0,05 und 1,000 mg/Tag
bei oraler Verabreichung, die vorzugsweise in Form von Tabletten
durchgeführt
wird, die jeweils 0,5, 1,0, 2,5, 5,0, 10,0, 15,0, 25,0, 50,0, 100,0,
250,0 und 1.000,0 mg an aktiven Bestandteilen enthalten. Der wirksame
Plasmaspiegel der Vektoren oder Transporter, die mit mindestens
einer interessierenden Substanz beladen ist, liegt zwischen 0,002
mg und 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht
und Tag.
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Die
chimären
Peptide oder Nukleinsäure,
welche die erfindungsgemäßen chimären Peptide
kodieren, können
einmalig in Form einer einzelnen Tagesdosis oder über den
Tag verteilt in zwei, drei oder vier Dosen verabreicht werden.
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Die
pharmazeutischen Präparate
können
in einem Behälter,
einem Set, einer Packung oder einem Spender zusammen mit Hinweisen
zur Einnahme enthalten sein.
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Bei
einer bestimmten Applikation bezieht sich diese Erfindung auf ein
Diagnosemittel zur in vitro Nutzung, das mindestens ein chimäres Peptid
und/oder eine Zelle gemäß der Erfindung
enthält.
Ein derartiges Diagnosemittel eignet sich auch zur Verwendung in
vivo.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist daher auch eine Diagnoseset, welches das Diagnosemittel
enthält. Im
Einzelnen enthält
das Diagnoseset eine vorbestimmte Menge eines Präparats der Erfindung in einem
oder mehreren Behältern.
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In
anderen Ausführungsformen,
bietet die Erfindung eine Methode zur Translokation einer interessierenden
Substanz über
eine biologische Membran in eine nicht-embryonale, eukaryotische Zelle in vitro,
eine Methode, welche die Zurverfügungstellung
eines chimären
Peptids der Erfindung und Kontaktieren einer Zellkultur in Anwesenheit
des chimären
Peptids umfasst. In einer Ausführungsform
wird die Zellkultur unter Bedingungen, die den aktiven Metabolismus
der eukaryotischen Zelle fördern,
mit dem chimären
Peptid in Kontakt gebracht.
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Daneben
stellt die Erfindung eine Methode zur Verfügung, mit der die intrazelluläre Konzentration
erhöht
oder die intrazelluläre
Glukosekonzentration des Insulins innerhalb einer nicht-embryonalen
eukaryotischen Zelle in vitro verringert werden kann, indem die
Zelle mit dem erfindungsgemäßen chimären Peptid
unter Bedingungen, die den aktiven Metabolismus der eukaryotischen
Zelle fördern,
in Kontakt gebracht wird.
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In
anderer Hinsicht stellt die Erfindung eine Methode zur Produktion
eines erfindungsgemäßen Peptids zur
Verfügung,
das die Transfektion einer Produktionszelle mit einem Vektor umfasst,
der ein Nukleinsäuremolekül enthält, das
das Peptid kodiert, welches operabel mit einer Expressierungskontrollsequenz
verknüpft
ist, sowie die Produktionszelle unter Bedingungen, die die Herstellung
von Peptiden erlauben, kultiviert und das Peptid isoliert.
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Die
Erfindung beinhaltet die Verwendung des chimären Peptids als Peptidvektor
gemäß der obigen Definition.
In diesem Dokument werden die Termini "chimäres
Peptid", "Vektor" und "Peptidvektor" austauschbar verwendet.
Diese Vektoren sind in der Lage innerhalb der Zellen Insulin zu
transportieren, das mit ihnen kovalent oder nicht-kovalent kombiniert
ist, was sie zu wirksamen Vektoren für einen intrazellulären Transfer von
Insulin macht.
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Um
dieses Ziel zu erreichen, muss ein Vektor in der Lage sein, relativ
große
Mengen an Molekülen innerhalb
der Zellen zu transportieren, ohne dabei vom menschlichen Immunsystem
als fremdes Antigen identifiziert zu werden.
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Es
wurde herausgefunden, dass diese chimären Peptide sowohl in vivo
als auch in vitro als Mittel genutzt werden können, um Insulin innerhalb
von Zellen zu internalisieren.
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Als
Variation basiert der Vektor auf der Kopplung, einerseits, von Aminosäuresequenzen,
die mit Aminoglykan reagieren, und andererseits, von neuen Peptiden,
die von unterschiedlichen Teilen der menschlichen Anti-DNA-Antikörper stammen. "Kopplung" bedeutet jede Art
der Interaktion, die es ermöglicht
einen physikalische Verbund zwischen einem Insulin-Polypeptid und
dem Diatos-Peptid-Vektor
herzustellen. Es kann spaltbar oder nicht spaltbar sein gemäß des biologischen
Mediums und/oder der interessierenden Substanz, die von den erfindungsgemäßen Peptiden
transportiert wird, oder spaltbar durch physikalische Maßnahmen,
die bei den Organismen, denen der an die aktive Substanz gekoppelte
Vektor verabreicht wurde, appliziert werden. Die Expressierung des
biologischen Effekts der Substanz kann es daher erforderlich machen,
dass sie vom Vektor gelöst
wird.
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Die
Kopplung von Aminosäuresequenzen,
die mit Aminoglykan reagieren, und Peptiden, die aus verschiedenen
Teilen der menschlichen Anti-DNA-Antikörper stammen, innerhalb ein
und desselben Moleküls führt zur
Präparation
eines Peptidvektors, der besonders effektiv bei der Translokation
und dem intrazellulären Transfer
von Insulin ist, insbesondere, wenn die Aminosäuresequenz, die mit Aminoglykan
reagiert, menschlichen Ursprungs ist.
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Diese
Kombination führt
daneben zu einem Translokations- und Transfer-Vektor, der speziell
auf die Anwendung bei Menschen angepasst wurde. Wie bereits angegeben
ist es tatsächlich
so, dass, obwohl die Peptidvektoren, die von Mäusen stammen und wie sie aus
WO 97/02840 bekannt sind,
von der Keimlinie kodiert werden und keine Mutationen tragen und
daher denen, die in Menschen gefunden werden, im Hinblick auf Antigene ähnlich sein
müssten,
es möglich
ist, dass die Injektion bei Menschen eine Immunreaktion herbeiführen würde. Der
Peptidvektor, der gemäß der Erfindung
aus DPV und aus Peptiden, die aus Anti-DNA-Antikörpern gewonnen werden, geformt
wird, und die beide humanen Ursprungs sind, von der Keimlinie kodiert und
ohne Mutationen, behebt dieses Problem.
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Die
allgemeinen Eigenschaften dieser aus menschlichen Anti-DNA-Antikörpern gewonnenen
Peptide sind den Peptiden ähnlich,
die von Mäusen
stammen, wie beschreiben in Veröffentlichung
WO 99/07414 , wobei sie
aber zusätzliche
Eigenschaften haben, die sie von den letzteren unterscheiden, nämlich:
- 1) Die Fähigkeit
Zellen zu durchdringen, sie müssen
einen aktiven Zellmetabolismus haben (Kulturtemperatur zwischen
25°C und
39°C, vorzugsweise
37°C), während Peptide
von Mäusen
in weit geringerem Maße
davon abhängig
sind;
- 2) Sie reagieren wesentlich schwächer mit DNA als Vektoren von
Mäusen;
- 3) Die Durchdringungskapazität
wird nicht signifikant vom Molekül,
welches sie in die Zelle transportieren, beeinflusst;
- 4) Sie durchdringen Zellen humanen Ursprungs besser als Zellen
anderen Ursprungs.
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Die
Erfindung stellt einen Diatos-Peptid-Vektor zur Verfügung, der
aus einem Heparin-bindenden Peptid und einem oder mehreren Antikörper-Fragmenten
zusammengesetzt ist, genauer aus einem oder mehreren Fragmenten,
die aus den hypervariablen Regionen des Antikörpers kommen. Vorzugsweise
wird der erfindungsgegenständliche
Vektor dadurch charakterisiert, dass er ein Fragment einer schweren
Kette eines Antikörpers
enthält.
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In
der zuvor erwähnten
Patentanmeldung
WO 99/07414 wurden
ausschließlich
Fragmente eines monokionalen IgG eingesetzt, bei dem es sich um
eine monomeres Immunoglobulin von kleiner Größe mit geringem Molekulargewicht
handelt. Die Erfindung zeigt, dass es auch möglich ist, ein von einem IgM
kommendes Fragment zu benutzen, bei dem es sich um ein pentameres
Immunoglobulin mit sehr hohem Molekulargewicht handelt.
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Wie
weiter oben angeführt
ist der Vektor der Erfindung besonders gut geeignet zum intrazellulären und intranuklearen
Transport und Transfer von Insulin.
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Im
Gegensatz zu anderen Techniken der Internalisierung einer maßgeblichen
Substanz in eine Zelle, sind die Techniken der vorliegenden Erfindung
auf Energie angewiesen. Die Durchdringung der Peptide wird bei Inkubation
der Zellen bei 4°C
vollständig
unterbunden. Teilweise unterbunden wird es auch durch Metabolismus-Inhibitoren,
wie Natriumazid (Inhibitor von ATPase) und Genistein (Inhibitor
von Tyrosinkinase und der Bindung zu ALP). Die Mechanismen zur Internalisierung
der erfindungsgegenständlichen
Peptide und damit auch die an die Peptide gekoppelten, interessierenden
Substanzen sind daher energieabhängig.
Die Vektorisierung, bei der die Peptide der Erfindung genutzt werden,
wird daher über
einen Bindungsort an der Zelloberfläche durchgeführt. Die
erfindungsgegenständlichen
Aminosäuresequenzen
sind daher durch ihre Fähigkeit charakterisiert,
an einem Bindungsort auf der Zellmembran befestigt werden zu können und
die Zellmembran durchqueren zu können.
Daher sind die Aminosäuresequenzen
der Erfindung aufgrund ihrer Fähigkeit
charakterisiert, die Zellmembran mittels eines aktiven Mechanismus' zu durchqueren und
sich dann an das Cytoplasma oder den Zellkern anzudocken. Sie werden
deswegen von den Peptidtransportern der vorhergehenden Art unterschieden,
welche die Fähigkeit
besaßen,
die Zellmembran auf passive Weise zu durchqueren.
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Es
ist daher möglich,
einen Vektor zu haben, dessen Verwendung beim Eintreten in die Zelle
nicht durch die Größe der zu
transportierenden Substanzen eingeschränkt wird. Tatsächlich sind
die erfindungsgegenständlichen
Vektoren in der Lage Arzneimittel zu transportieren, die von kleinen
chemischen Molekülen (geringes
Molekulargewicht) bis hin zu Proteinen oder plasmid-ähnlichen Nukleinsäuren (hohes
Molekulargewicht) reichen. Die besondere Fähigkeit der erfindungsgegenständlichen
Vektoren zur Durchdringung ermöglicht
es, "Arzneimittel" auf so eine Weise
in die Zelle zu befördern,
die klar bevorzugt werden sollte, weil sie hilft, die Toxizität der Arznei
zu reduzieren und damit zu einer möglichen Erhöhung des Wirksamkeitsindexes beiträgt.
-
Die
Erfindung zielt somit darauf ab, einen Vektor wie den oben beschriebenen
anzubieten, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine interessierende
Substanz natürlich
oder nicht natürlich
enthält,
die in eine Zelle und/oder die Zellkerne eingeführt werden kann.
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Spezifischer
ausgedrückt,
ist der Gegenstand der Erfindung ein Vektor dessen Durchdringungsfähigkeit
unabhängig
ist von der Natur der interessierenden Substanz, die daran gekoppelt
ist. Diese Eigenschaft, die verglichen mit Vektoren von Mäusen den
menschlichen Vektoren eigen ist, ist von höchstem Interesse für die geplante
Nutzung dieser Vektoren. Aber die Erfindung bezieht sich auch auf
Vektoren, die an die interessierende Substanz, die daran gekoppelt
ist, angepasst werden.
-
Die
Interaktion muss jedoch fest genug sein, so dass der Vektor nicht
vor oder während
des Eindringens in die Zelle dissoziiert. Aus diesem Grund wird
in der Erfindung eine kovalente Kopplung bevorzugt, auch wenn eine
nicht-kovalente
Kopplung möglich
ist. Das Insulin-Polypeptid kann direkt an das Peptid gekoppelt werden,
entweder an einem der Peptidenden oder an einer Seitenkette der
Aminosäure.
Das Insulin-Polypeptid kann indirekt über einen Verbindungsarm an
das Peptid gekoppelt werden, entweder an einem der Enden der Peptide
oder an einer Seitenkette der Aminosäuren.
-
Es
konnte auch gezeigt werden, dass der erfindungsgegenständliche
Vektor die Transfektion von Zellen in vitro erlaubt.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung, ist der Vektor mit wenigstens einem Molekül ("Ankermolekül" genannt), das über eine
starke natürliche
Affinität
zu dem Insulin-Polypeptid verfügt,
an das Insulin-Polypetid gekoppelt. Die natürliche Affinität des Ankermolekül zum Insulin-Polypeptid
ermöglicht
es dem Transporter, nicht kovalent mit dem Insulin-Polypetid zu
interagieren und es somit auf dem intrazellulären Weg mit sich zu tragen.
-
Ein
weiterer besonders interessanter Vorteil dieser Art von Transporter
besteht darin, dass aufgrund der natürlichen Affinität des Ankermoleküls zum Insulin-Polypeptid, diese
beiden Elemente auf vollkommen natürliche Art gekoppelt werden,
ohne chemische oder biochemische Interaktion.
-
Dieser
Typ von Transporter ist besonders interessant für den Fall, dass es sich als
schwierig erweist, die interessierende Substanz aufgrund ihrer Größe oder
ihrer Struktur direkt an die Aminosäuresequenz zu koppeln. Daneben
kann sich dieser Typ von Transporter als besonders nützlich erweisen,
wenn die interessierende Substanz nicht besonders stabil ist, und
wenn eine chemische Kopplungs-Interaktion deren Aktivität vermindern
oder verändern
könnte.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Vektoren, vorzugsweise Expressierung
von Vektoren, die eine Nukleinsäure
enthalten, die ein chimäres
Peptid kodiert, oder Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologa
davon. In diesem Dokument bezieht sich der Terminus "Vektor" auf ein Nukleinsäuremolekül, das in
der Lage ist eine andere Nukleinsäure, mit der es verbunden wurde,
zu transportieren. Ein Vektortyp ist ein "Plasmid", welches sich auf einen linearen oder
kreisförmigen
zweisträngigen
DNA-Ring bezieht, in den zusätzliche DNA-Segmente
ligiert werden können.
Ein anderer Vektortyp ist der Viralvektor, bei dem zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert werden können. Bestimmte
Vektoren sind in der Lage, sich autonom in einer Wirtszelle, in
die sie eingefügt
wurden, zu replizieren (z. B. bakterielle Vektoren, die einen bakteriellen
Ursprung der Replikation haben, und episomale Vektoren von Säugetieren).
Andere Vektoren (z. B. nicht episomale Vektoren von Säugetieren)
können
in das Genom einer Wirtszelle durch Einführung in die Wirtszelle integriert
werden, wodurch sie zusammen mit dem Wirtsgenom repliziert werden.
Außerdem
sind bestimmte Vektoren in der Lage die Expression von Genen, mit
denen sie operativ verbunden sind, zu steuern. Solche Vektoren werden
hier als "Expressionsvektoren" bezeichnet. Im Allgemeinen
liegen für
den Einsatz in rekombinanten DNA-Techniken Expressionsvektoren häufig in
Form von Plasmiden vor. In der vorliegenden Spezifikation können "Plasmid" und "Vektor" austauschbar benutzt
werden, da das Plasmid die am meisten genutzte Form von Vektoren
ist. Die Erfindung soll jedoch solch andere Formen von Expressionsvektoren
enthalten, wie Viralvektoren (z. B. nicht replizierende Retroviren,
Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren), die den gleichen Funktionen
dienen. Zusätzlich
sind einige virale Vektoren in der Lage, bestimmte Zelltypen entweder
spezifisch oder unspezifisch zu targetieren.
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung umfassen eine Nukleinsäure der
Erfindung in einer der Expression der Nukleinsäure in der Wirtszelle dienlichen
Form, was bedeutet, dass die rekombinanten Expressionsvektoren eine
oder mehrere Steuersequenzen beinhalten, die auf Grundlage der für die Expression
genutzten Wirtszellen selektiert werden, die mit der Nukleinsäure, die
expressiert werden soll, operabel verknüpft ist. Innerhalb eines rekombinanten
Expressionsvektors bedeutet "operabel
verknüpft", dass die interessierende
Nukleotidsequenz mit der (den) Steuersequenz(en) derart verknüpft ist,
dass die Expression der Nukleotidsequenz ermöglicht wird (z. B. bei einem
in vitro Transkriptions-/Translationssystem oder in einer Wirtszelle,
wenn der Vektor in diese Wirtszelle eingeführt wird). Der Terminus "Steuersequenz" beinhaltet Promoter,
Enhancer und andere Elemente zur Expressionssteuerung (z. B. Plolyadenylisierungssignale).
Derartige Steuersequenzen werden zum Beispiel erläutert in
Goeddel; GENE EXPRESSION TECHNOLOGY: METHODS IN ENZYMOLOGY 185,
Academic Press, San Diego, Calif. (1990). Steuersequenzen beinhalten
jene, die die konstitutive Expression einer Nukleotidsequenz in
vielen Arten von Wirtszellen steuern, sowie jene, die die Expression
der Nukleotidsequenz nur in bestimmten Wirtszellen steuern (z. B.
gewebespezifische Steuersequenzen). Fachleute, die mit der Materie
besonders vertraut sind, werden zu schätzen wissen, dass die Gestaltung
des Expressionsvektors von Faktoren abhängt wie der Wahl der zu transformierenden
Wirtszelle, dem Niveau der Expression des gewünschten Proteins usw. Die Expressionsvektoren
der Erfindung können
in die Wirtszellen eingeführt
werden, um dabei Proteine und Peptide zu produzieren, einschließlich von
Fusionsproteinen oder Peptiden, die von Nukleinsäuren wie in diesem Dokument
beschrieben kodiert wurden (z. B. chimäre Peptide, Mutantenformen
der chimären
Peptide, Fusionsproteine usw.).
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung können zur
Expression der chimären
Peptide in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen gestaltet
werden. Das chimäre
Peptid kann zum Beispiel in einer Bakterienzelle wie E. coli, Insektenzellen
(unter Verwendung von baculovilaren Expressionsvektoren), Hefezellen
oder Säugetierzellen
expressiert werden, Geeignete Wirtszellen werden vertiefend diskutiert
in: Goeddel; GENE EXPRESSION TECHNOLOGY: METHODS IN ENZYMOLOGY 185,
Academic Press, San Diego, Calif. (1990). Alternativ kann der rekombinante
Expressionsvektor in vitro transkribiert und übersetzt werden, zum Beispiel
unter Verwendung von T7 Promoter-Steuersequenzen und T7 Polymerase.
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Die
Expression von Proteinen in Prokaryoten wird meistens in E. coli
mit Vektoren durchgeführt,
die konstitutive oder induzierende Promoter enthalten können, welche
die Expression vom Fusions- oder Nicht-Fusions-Proteinen steuern. Fusionsvektoren fügen einem
Protein, das darin kodiert ist, zahlreiche Aminosäuren hinzu,
normalerweise dem Aminoterminus des rekombinanten Proteins. Derartige
Fusionsvektoren dienen typischerweise drei Zwecken: (1) um die Expression
des rekombinanten Proteins zu steigern; (2) um die Löslichkeit
des rekombinanten Proteins zu steigern; und (3) um die Reinigung
des rekombinanten Proteins zu unterstützen, indem es als Ligand in
der Affinitätsreinigung
agiert. Häufig
wird in Fusion-Expressionsvektoren eine proteolytische Spaltungsstelle
an der Verbindungsstelle von Fusionsgruppe und rekombinanten Protein
eingeführt,
um die Separation des rekombinanten Proteins von der Fusionsgruppe
nach Reinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen. Derartige Enzyme und
ihre verwandten Erkennungssequenzen beinhalten Faktor XA, Thrombin
und Enterokinase. Typische Fusion-Expressionsvektoren beinhalten
pGEX ((Pharmacia Biotech Inc; Smith and Johnson (1988) Gene 67:
31–40),
pMAL (New England Biolabs, Beverly, Mass.) und pRIT5 (Pharmacia,
Piscataway, N.J.) die Glutathion-S-Transferase (GST), Maltose E-bindendes
Protein oder Protein A jeweils mit dem rekombinanten Zielprotein
fusionieren.
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Beispiele
für geeignete
induzierende, nicht-fusionierende
E. coli Expressionsvektoren beinhalten pTrc (Amrann et al., (1988)
Gene 69: 301–315)
und pET 11d (Studier et al., GENE EXPRESSION TECHNOLOGY: METHODS
IN ENZYMOLOGY 185, Academic Press, San Diego, Calif. (1990) 60–89).
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Eine
Strategie zur Maximierung der rekombinanten Proteinexpression in
E. coli besteht darin, das Protein in einer Wirtsbakterie zu expressieren,
die über
eine verminderte Kapazität
zur proteolytischen Spaltung des rekombinanten Proteins verfügt. Siehe
Gottesman, GENE EXPRESSION TECHNOLOGY: METHODS IN ENZYMOLOGY 185,
Academic Press, San Diego, Calif. (1990) 119–128. Eine weitere Strategie
besteht darin, die Nukleinsäuresequenz
der Nukleinsäure,
die in einen Expressionsvektor eingefügt werden soll, so zu verändern, dass
die individuellen Kodons für
jede Aminosäure
diejenigen sind, die bevorzugt in E. coli zum Einsatz kommen (Wada
et al., (1992) Nucleic Acids Res. 20: 2111–2118). Eine derartige Veränderung
der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung kann mit standardisierten DNA-Synthesetechniken ausgeführt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der chimäre
Peptid-Expressionsvektor ein Hefe-Expressionsvektor. Beispiele für Vektoren
zur Expression in Hefe S. cerevisiae beinhalten pYepSecl (Baldari,
et al., (1987) EMBO J 6: 229–234),
pMFa (Kurjan und Herskowitz, (1982) Cell 30: 933–943), pJRY88 (Schultz et al.,
(1987) Gene 54: 113–123),
pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, Calif.), und picZ (InVitrogen
Corp, San Diego, Calif.).
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Alternativ
kann das chimäre
Peptid in Insektenzellen unter Verwendung von Baculovirus-Expressionsvektoren
expressiert werden. Baculovirus-Vektoren zur Expression von Proteinen
in kultivierten Insektenzellen (z. B. SF9-Zellen) beinhalten die pAc-Reihen (Smith
et al. (1983) Mol Cell Biol 3: 2156–2165) und die pVL-Reihen (Lucklow
und Summers (1989) Virology 170: 31–39).
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine Nukleinsäure
der Erfindung in Säugetierzellen
unter Verwendung eines Säugetier-Expressionsvektors
expressiert. Beispiele für
Säugetier-Expressionsvektoren
beinhalten pCDM8 (Seed (1987) Nature 329: 840) und pMT2PC (Kaufman
et al. (1987) EMBO J 6: 187–195).
Bei Nutzung in Säugetierzellen
werden die Kontrollfunktionen des Expressionsvektors häufig durch
virale Regulationselement zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel
werden allgemein verwendete Promotoren aus Polyoma, Adenovirus 2,
Cytomegalovirus und Simian Virus 40 gewonnen. Weitere geeignete
Expressionssysteme sowohl für
prokaryotische als auch für
eukaryotische Zellen finden sich in den Kapiteln 16 und 17 von Sambrook et
al., MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL. 2nd ed., Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y., 1989.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der rekombinante Säugetier-Expressionsvektor
in der Lage, die Expression der Nukleinsäure bevorzugt in einen bestimmen
Zellentyp zu steuern (z. B. werden gewebespezifische Steuerelemente
benutzt, um die Nukleinsäure
zu exprimieren). Gewebespezifische Steuerelemente sind in Fachkreisen
bekannt. Nicht limitierende Beispiele für geeignete gewebespezifische
Promotoren beinhalten den Albumin-Promoter (leberspezifisch; Pinkert
et al. (1987) Genes Dev 1: 268–277),
lymphoid-spezifische Promotoren (Calame and Eaton (1988) Adv Immunol
43: 235–275),
insbesondere Promotoren von T-Zellen-Rezeptoren (Winoto and Baltimore
(1989) EMBO J 8: 729–733)
und Immunoglobuline (Banerji et al. (1983) Cell 33: 729–740; Queen
and Baltimore (1983) Cell 33: 741–748), neuronen-spezifische Promotoren
(z. B. Neurofilament-Promoter; Byrne and Ruddle (1989) PNAS 86:
5473–5477),
pankreas-spezifische
Promotoren (Edlund et al. (1985) Science 230: 912–916) und
säugetierdrüsen-spezifische
Promotoren (z. B. Milchserum-Promoter;
U.S. Pat. No. 4,873,316 und
Europäische Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 264,166 ). Entwicklungsregulierte Promotoren sind auch
eingeschlossen, z. B. Maus-Hox-Promotoren (Kessel und Gruss (1990)
Science 249: 374–379)
und den α-Fetoprotein-Promoter (Campes
and Tilghman (1989) Genes Dev 3: 537–546).
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Wirtszellen, in die ein
rekombinanter Expressionsvektor der Erfindung eingeführt wurde.
Die Termini "Wirtszelle" und "rekombinante Wirtszelle" werden in diesem
Dokument austauschbar verwendet. Es wird davon ausgegangen, dass
die Termini sich nicht ausschließlich auf die besondere Subjektzelle,
sondern auch auf die Nachkommen oder potentiellen Nachkommen einer
solchen Zelle beziehen. Weil bestimmte Modifikationen bei nachfolgenden
Generationen aufgrund von Mutationen oder Umwelteinflüssen auftreten
können,
können
solche Nachfahren tatsächlich
nicht mit der Elternzelle identisch sein, werden aber trotzdem vom
Umfang des hier benutzten Terminus erfasst. Zusätzlich können Wirtszellen einmalig moduliert
werden, wobei sie das chimäre
Peptid expressieren, und können
die originalen Eigenschaften beibehalten oder verlieren.
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Wirtszellen
können
prokaryotische oder eukaryotische Zellen sein. Chimäre Peptide
können
zum Beispiel in Bakterienzellen wie E. coli, Insektenzellen, Hefe-
oder Säugetierzellen
(wie etwa chinesische Hamster-Ovarien-Zellen (CHO) oder COS-Zellen) expressiert
werden. Alternativ kann die Wirtszelle eine premature Säugetierzelle
sein, d. h. eine pluripotente Stammzelle. Wirtszellen können auch
aus anderem menschlichem Gewebe gewonnen werden. Andere geeignete
Wirtszellen sind den besonders mit der Materie vertrauten Fachkreisen
bekannt.
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Vektor-DNA
kann in prokaryotische oder eukaryotische Zellen mithilfe konventioneller
Methoden der Transformation, Transduktion, Infektion oder Transfektion
eingeführt
werden. In diesem Dokument beziehen sich die Termini "Transformation", "Transduktion", "Infektion" und "Transfektion" auf eine Vielzahl
von in der Fachwelt anerkannten Techniken zur Einführung fremder
Nukleinsäuren
(z. B. der DNA) in eine Wirtszelle, einschließlich Calciumphosphat oder
Calciumchlorid-Copräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation.
Zusätzlich
kann die Transfektion durch ein Transfektionsmittel vermittelt werden. "Transfektionsmittel" bezeichnet jegliche
Verbindung, die die Einführung
der DNA in die Wirtszelle vermittelt, z. B. Liposom. Geeignete Methoden
zur Transformation und Transfektion von Wirtszellen können Sambrook,
et al. (MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL. 2nd ed., Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y., 1989) und anderen Laborhandbüchern entnommen werden.
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Die
Transfektion kann "stabil" sein (d. h. Integration
einer fremden DNA in das Wirtsgenom) oder "transient" sein (d. h. die DNA wird episomal in
der Wirtszelle exprimiert).
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Bei
einer stabilen Transfektion von Säugetierzellen, ist bekannt,
dass in Abhängigkeit
von dem Expressionsvektor und den eingesetzten Transfektionstechniken,
nur ein Bruchteil der Zellen die fremde DNA in ihr Genom integrieren,
während
der übrige
Teil der DNA episomal bleibt. Um diese wesentlichen Bestandteile
zu identifizieren und selektieren, wird im Allgemeinen ein Gen,
das einen selektierbaren Marker kodiert (z. B. Antibiotikaresistenz),
zusammen mit dem interessierenden Gen in die Wirtszelle eingeführt. Verschiedene
selektierbare Marker umfassen solche, die Resistenzen gegen Arzneimittel übertragen
wie G418, Hygromycin und Methotrexat. Nukleinsäure, die einen selektierbaren
Marker kodiert, kann auf einem eigenen Vektor oder auf dem selben
Vektor wie der kodierende in eine Wirtszelle eingeführt werden.
Zellen, die stabil mit der eingeführten Nukleinsäure transfektiert
sind, können
durch Arzneimittel-Selektion identifiziert werden (z. B. überleben Zellen,
die den selektierbaren Marker übernommen
haben, während
die anderen Zellen absterben). In einer anderen Ausführungsform
werden die vom chimären
Peptid modulierten oder die transfektierten Zellen durch die Induktion
einer Expression eines endogenen Reporter-Gens identifiziert. In einer spezifischen
Ausführungsform
ist der Promoter der Insulin-Promoter, der die Expression eines
grün fluoreszierenden
Proteins (GFP) lenkt.
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Andere
Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus den Beispielen
für Ausführungsformen,
die in der Folge aufgeführt
werden und sich auf die beigefügten
Zeichnungen beziehen.
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BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird anhand der folgenden nicht limitierenden Beispiele
genauer veranschaulicht.
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BEISPIEL 1: SYNTHESE VON CHIMÄREN PEPTIDEN
UND DIATOSPEPTID-VEKTOREN (DVPs)
-
Chemische Synthese:
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Die
Peptidsynthese erfolgt mittels Techniken, die dem interessierten
Fachmann bekannt sind (Altergen und Neosystem). Sie werden benutzt
in fester Phase auf Fmoc-Harz.
Die Abspaltung erfolgt mit Trifluoressigsäure (TFA), und die Peptide
wurden gereinigt auf einer semi- präparativen
HPLC-CR C5 Säule
und mit einer 0,1% TFA Lösung
und Acetonitril-Gradient (10%–70%)
in der TFA. Die lyophilisierten Peptide wurden in NaCl 0,15 M aufgelöst.
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Molekulare Konstruktion zur Präparation
von Proteinen mit den erfindungsgemäßen Peptiden:
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Die
Techniken der Molekularbiologie ermöglichen es, Plasmide zu konstruieren,
die, sobald sie in adäquate
Zellen eingeführt
wurden, die Synthese vektorisierter Makromoleküle erlauben.
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Konstruktion von Vektoren zur Expression
rekombinanter Proteine:
-
1 zeigt
die Präparation
von Vektoren, mit denen die Expression der rekombinanten Proteine,
die in der erfindungsgemäßen Peptidsequenz
enthalten sind, möglich
ist. Der prokaryotische Vektor pQE30 (Quiagen) erlaubt die Expression
von Genen in Form von Fusionsproteinen (oder rekombinanten Proteinen)
mit der Sequenz 6XHis. Dieser Vektor trägt den Ursprung der Replikation
ColEt, den starken Promoter der Phage T5, die mittels IPTG induziert
werden kann, das Gen zur β-Laktase, das dem
Ampicillin Resistenz gibt, und einer multiplen Cloning Site bei
3' der Sequenz,
die Markierung 6XHis kodierend, die Klonierung von komplementärer DNA,
die gleichphasig mit der 6XHis-Sequenz ist.
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Die
komplementären
Oligonukleotide von 63-mer:
PAV1U: (SEQ ID NO: 49)
5' gatccgtaaaacgaggactaaaactacgacacgtacgaccacgagtaacacgaatggacgtaa
3'
PAV1L: (SEQ
ID NO: 50)
5' gatcttacgtccattcgtgttactcgtggtcgtacgtgtcgtagttttagtcctcgttttacg-3' sind hybridisiert.
Das erhaltene DNA-Segment hat eine BamHI Site bei 5' und eine BglII Site
bei 3.' Es kodiert
für die
Peptidsequenz PAV1: VKRGLKLRHVRPRVTRMDV (SEQ ID NO: 51). Dieses
Fragment ist geklont bei der BamHI Site von Vektor pQE30. Die komplementäre DNA (DNAc)
Codierung für
das Zebra virale Protein (BZLF1) des Epstein-Barr-Virus' (EBV) oder das Zebra-Protein,
das von seiner nuklearen Lokalisation-Site (nls) der 35 Aminosäuren gelöscht wurde, wurden
durch PCR erhalten. Sie wurden kloniert bei der BamHi-Site des Vektors
His-PAV1 oder pQE30.
Das daraus resultierende Plasmid erlaubt die Expression rekombinanter
Proteine His6-Zebra-PAV1, His6-ZebraΔnls-PAV1,
His6-Zebra und His6-ZebraΔnls nach
Transformation der E. coli Bakterie.
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Induktion, Extraktion und Reinigung rekombinanter
Proteine:
-
Die
Produktion des rekombinanten Proteins wird bei 37°C induziert
unter Hinzugabe von 1 mM IPTG (Isopropyl-β-DThiogalactopyranosid)
zu den Bakterienkulturen in exponentieller Wachstumsphase in Luria Bertani
Medium, ergänzt
mit 40 μg/ml
Ampicillin. 12 Stunden nach Zugabe von IPTG werden die Bakterien
bei 5700 g für
15 Min. bei 4°C
zentrifugiert. Der Bakterienrückstand
wird in 5 Teile denaturierten Lysispuffer gegeben (20 mM Tris-HCl
pH 7,8; 0,5 M NaCl; 10% Glycerol; 6 M Guanidin-HCl). Nach 20-minütiger Inkubation
bei Raumtemperatur und langsamer Vermischung, wird das Lysat durch
30-minütige Zentrifugierung
bei 15000 g und 4°C
geklärt.
Der Überstand
der das rekombinante Protein enthält wird bei –80°C gelagert.
-
Die
6XHis rekombinaten Proteine werden gereinigt durch Affinitätschromatographie
auf einer "TALON"-Harz-Säule (CLONTECH), die mit denaturiertem
Lysispuffer präkalibriert
wurde. Nach 3 aufeinanderfolgenden Reinigungen des Harzes mit 10
Teilen denaturiertem Lysispuffer, der 10 mM Imidazol enthält, wird
das an die Säule
gebundene, rekombinante Protein renaturiert durch einen Gradienten
von 6 bis 0 M Guanidin-HCl im Puffer 20 mM ris-HCl pH 7,8; 0,5 M
NaCl; 10% glycerol; 0,5 mM PMSF. Das rekombinante Protein wird mit einem
Gradienten von 20 mN bei 1 M Imidazol pH 8,0 eluiert. Die verschieden
Eluate werden analysiert auf 12% SDSacrylamid denaturiertem Gel.
Die Fraktionen, die das gereinigte Protein enthalten, werden gesammelt
und für
2 Stunden bei 4°C
gegen den Puffer 20 mM HEPES pH 7,5, 150 mM NaCl dialysiert. Das
Protein wird konzentriert, aliquotiert, in flüssigem Nitrogen schockgefroren
und bei –80°C gelagert.
-
Verwendete Peptide:
-
Nicht-funktionalisierte Peptide:
-
- SEQ ID NO: 1. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus der
Aminosäursequenz
(3358–3372)
des menschlichen Lipoproteins B, stammt, Cardin et al., Biochem.
Biophys. Res. Com. 154: 741 (1988), auch als DPV1 bezeichnet.
- SEQ ID NO: 2. Peptid, das mit dem Heparin-Dimer von SEQ ID NO:
1 reagiert, auch bezeichnet als (DPV1)2.
- SEQ ID NO: 3. Peptid, das mit dem Heparin-Trimer von SEQ ID
NO: 1 reagiert, auch bezeichnet als (DPV1)3.
- SEQ ID NO: 4. Peptid, das dem hypervariablen Bereich CD3 des
Anti-DNA monoklonalen Mäuseantikörpers F4.1
entspricht (Avrameas et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 5601 (1998)).
- SEQ ID NO: 5 Peptid, das SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 4 enthält.
- SEQ ID NO: 6. Peptid, das einen Teil der CDR2- und CDR3-Regionen
des monoklonalen Mäuseantikörpers F4.1
enthält
(Avrameas et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 5601 (1998)).
- SEQ ID NO: 7. Peptid, das SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 6 enthält.
- SEQ ID NO: 8. Peptid, das dem hypervariablen Bereich CD3 des
Anti-DNA monoklonalen Antikörpers
RTT79 entspricht (Stevenson et al., J. Autoimmunity 6: 809 (1993)).
- SEQ ID NO: 9. Peptid, das SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 8 enthält.
- SEQ ID NO: 10. Peptid, das mit Heparin reagiert und SEQ ID NO:
1 sowie die Sequenz des Peptids enthält, die dem hypervariablen
Bereich CDR3 des menschlichen Anti-DNA monoklonalen Antikörpers NE-1
entspricht (Hirabayashi et al., Scand. J. Immunol. 37: 533 (1993)),
auch bezeichnet als Nr. 1047.
- SEQ ID NO: 11. Peptid, das SEQ ID NO: 1 sowie die Sequenz des
Peptids enthält,
die dem hypervariablen Bereich CDR3 des menschlichen Anti-DNA monoklonalen
Antikörpers
RT72 entspricht (Kalsi et al., Lupus 4: 375 (1995)).
- SEQ ID NO: 12. Peptid, das die Sequenz des NLS (nukleares Lokalisations-Signal)
der Zellen 3T3 und SEQ ID NO: 6 enthält.
- SEQ ID NO: 13. Peptid, das SEQ ID NO: 1 enthält und die Sequenz von den
CDR2 und CDR3 Regionen des Anti-DNA monoklonalen menschlichen Antikörpers, NE-1,
enthält.
- SEQ ID NO: 14. Peptid, das einen Teil der CDR3-Region des monoklonalen
Mäuseantikörpers F4.1
und SEQ ID NO: 6 enthält.
- SEQ ID NO: 15. Peptid, das zweimal die Sequenz des Peptides
enthält,
welches der hypervariablen CDR3-Region des Anti-DNA monoklonalen
menschlichen Antikörpers
NE-1 entspricht.
- SEQ ID NO: 16. Peptide, die aus der Inklusion entstehen, an
Position 13–19
von SEQ ID NO: 1 in SEQ ID NO: 15.
- SEQ ID NO: 17. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus der
Aminosäuresequenz
des menschlichen Lipoproteins E stammt (Cardin et al., Biochem.
Biophys. Res. Com. 154: 741 (1988)), auch als DPV4 bezeichnet.
- SEQ ID NO: 18. Peptid, das mit Heparin reagiert, gewonnen aus
der Aminosäuresequenz
von Agrin (Campanelli et al., Development 122: 1663–1672 (1996)),
Protein der extrazellulären
Matrix, welches die Differenzierung der neuromuskulären Verbindung
reguliert.
- SEQ ID NO: 19. Dimer aus SEQ ID NO: 18. SEQ ID NO: 20. Mit Heparin
reagierendes Peptid, das aus der Aminosäursequenz des Insulinwachstumsfaktor
bindenden Proteins stammt, auch bezeichnet als DPV2 (Fowlkes et
al., Endocrinol. 138: 2280–2285
(1997)).
- SEQ ID NO: 21. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus der
Aminosäursequenz
des C-terminalen Teils der Kette A des Thrombozytenwachstumsfaktors
stammt (Maher et al., Mol. Cell. Biol. 9: 2251–2253 (1989)), auch als DPV6
bezeichnet.
- SEQ ID NO: 22. Peptid, das 12 Lysine (K) und SEQ ID NO: 6 enthält.
- SEQ ID NO: 23. Peptid, das 12 Lysine (K) und SEQ ID NO: 5 enthält.
- SEQ ID NO: 24. Peptide mit antimikrobieller Aktivität (Javadpour
et al., J. Med. Chem. 39: 3107–3113
(1996)).
- SEQ ID NO: 25. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus der
Aminosäuresequenz
des Insulinwachstumsfaktor bindenden Proteins stammt (Fowlkes et
al., Endocrinol. 138: 2280–2285
(1997)).
- SEQ ID NO: 26. Mit Heparin reagierendes Peptid und Dimer eines
Peptids, das aus dem C-terminalen Teil der Sequenz der humanen Superoxid-Dismutase
gewonnen wird (Inoue et al., FEBS 269: 89–92 (1990)), auch bezeichnet
als (DPV3)2.
- SEQ ID NO: 27. Mit Heparin reagierendes Peptid, das der Sequenz
SEQ ID NO: 26 entspricht, in welcher die Aminosäuren in Konfiguration D sind.
- SEQ ID NO: 28. Mit Heparin reagierendes Peptid, dessen Sequenz
aus SEQ ID No: 26 gewonnen wird und das Motiv RGD enthält, welches
selektiv die αv
Integrine bindet (21).
- SEQ ID NO: 29. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus den
Peptiden von SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 17 zusammengestellt ist,
auch bezeichnet als DPV1–DPV4.
- SEQ ID NO: 30. Mit Heparin reagierendes Peptid, das aus dem
C-terminalen Teil der Sequenz des epidermalen Wachstumsfaktors (EGF)
stammt (Arkonac et al., J. Biol. Chem. 273: 4400–4405 (1998)), auch als DPV7 bezeichnet.
- SEQ ID NO: 31. Mit Heparin reagierendes Peptid, das dem Peptid
mit Sequenz SEQ ID NO: 12 entspricht, wobei die Aminosäuren in
Vorne-Hinten-Position sind.
- SEQ ID NO: 32. Mit Heparin reagierendes Peptid, das der Sequenz
SEQ ID NO: 30 entspricht, in welcher die Aminosäuren in D-Konfiguration vorliegen.
- SEQ ID NO: 33. Mit Heparin reagierendes Peptid, das einen Teil
der Sequenz des sauren Fibroblasten-Wachstumsfaktors enthält (aFGF)
(Fromm et al., Arch. Biochem. Bioph. 343: 92 (1997)), auch bezeichnet
als DPV8.
- SEQ ID NO: 34. Mit Heparin reagierendes Peptid, das einen Tiel
der Sequenz des basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktors (bFGF) enthält, auch
bezeichnet als DPV9 (Yayon et al., Cell 64: 841–848 (1991)).
- SEQ ID NO: 35. Mit Heparin reagierendes Peptid, das dem C-terminalen
Teil der intestinalen murinen Sequenz entspricht (Gongqiao et al.,
Glyconjug J. 13: 81–90
(1996)), auch bezeichnet als DPV10.
- SEQ ID NO: 36: Mit Heparin reagierendes Peptid, das den Teil
der C-terminalen Sequenz eines humanen γ-Interferons enthält (Lortat-Jacob & Grimaud, FEBS
280: 152–154
(1991)), auch bezeichnet als DPV11.
- SEQ ID NO: 37: Mit Heparin reagierendes Peptid, das einen Teil
der Sequenz der Untereinheit p40 des humanen Interleukins 12 enthält (Hasan
et al., J. Immunol. 162: 1064–1070
(1999)), auch bezeichnet als DPV12.
- SEQ ID NO: 38: Mit Heparin reagierendes Peptid, das einen Teil
der Sequenz des Faktors 1α,
gewonnen aus Bindegewebszellen, enthält (Amara et al., J. Biol.
Chem. 272: 200–204
(1999)), auch bezeichnet als DPV 13.
- SEQ ID NO: 39: Mit Heparin reagierendes Peptid, das einen Teil
der Sequenz des "Heparinbindenden
Proteins" enthält (CAP
37) (Pohl et al., FEBS 272: 200–204
(1990)), auch bezeichnet als DPV 15.
- SEQ ID NO: 40: Mit Heparin reagierendes Peptid, das dem Peptid
in Sequenz SEQ ID NO: 10 (1047) plus 13 N-terminalen Lysinen entspricht.
- SEQ ID NO: 41: Mit Heparin reagierendes Peptid, das dem Peptid
in Sequenz SEQ ID NO: 28 (DPV3)2) plus 13
N-terminalen Lysinen
entspricht.
- SEQ ID NO: 42: Mit Heparin reagierendes Peptid, das dem Peptid
in Sequenz SEQ ID NO: 39 (DPV10) plus 13 N-terminalen Lysinen entspricht.
- SEQ ID NO: 43: Peptid mit antimikrobieller Aktivität, das die
Peptide in den Sequenzen SEQ ID NO: 10 (1047) und SEQ ID NO: 24
enthält.
- SEQ ID NO: 44: Peptid mit antimikrobieller Aktivität, das die
Peptide in den Sequenzen SEQ ID NO: 24 und SEQ ID NO: 30 (DPV7)
enthält.
- SEQ ID NO: 45: Peptid mit antimikrobieller Aktivität, das die
Peptide in den Sequenzen SEQ ID NO: 24 und SEQ ID NO: 38 (DPV13)
enthält.
- SEQ ID NO: 46: Peptid, das die Peptide in Sequenz SEQ ID NO:
26 (DPV3)2 plus N-terminales Glycin-Phthalcyl
enthält.
- SEQ ID NO: 47: Peptid, das die Peptide in Sequenz SEQ ID NO:
21 (DPV6) plus ein N-terminales Salicylyl-Motiv enthält.
- SEQ ID NO: 48: Peptid, das die Peptide in Sequenz SEQ ID NO:
21 (DPV6) plus ein C-terminales salicylisches Motiv enthält.
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Peptide
aus SEQ ID NOS: 1–29,
31–34
und 36–48
sind nur zu Anschauungszwecken aufgeführt.
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Funktionalisierte Peptide:
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Diese
Peptide entsprechen SEQ ID NO: 1 bis 48 oben, tragen aber an der
N-terminalen Seite entweder ein Cystein, das kovalente Kopplung
an einige interessierende Substanzen ermöglicht, oder ein Biotin, das die
non-kovalente Kombination
von Peptiden mit Streptavidin ermöglicht, oder Avidin konjugiert
mit Peroxidase.
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BEISPIEL 2: INTEGRITÄT DES CACO-2 BARRIEREMODELLS
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In
einem synthetischen Serum-freien Medium (Basal Definiertes Medium,
BDM) wurden Caco-2-Zellen mit einer Dichte von 160000 Zellen/cm2 auf einer mikroporösen Polyethylen-Terephtalat-Membran
ausgesät,
die zuvor mit bovinem Dermalkollagen beschichtet wurde. Das Kulturmedium
wurde dreimal wöchentlich ausgetauscht,
und die Zellen wurden 18 Tage lang bei 37°C in einer Atmosphäre von 5%
CO2 gehalten. Als Negativkontrolle zur Überprüfung der
Integrität
der Caco-2-Barriere wurde 106 dpm/ml D-[14C]-Mannitol benutzt. Als Positivkontrolle
wurde L-[3H]-Prolin benutzt: aktiver Transport –106 dpm/ml, 10 μM als finale Konzentration.
Andere Kontrollen beinhalteten D-[14C]-Mannitol/L-[3H]-Prolin + DPV7 30 μg/ml and D-[14C]-Mannitol/L-[3H]-Prolin + DPV10 30 μg/ml.
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Trans-epitheliale
Transportexperimente wurden ausgeführt. Der transepitheliale elektrische
Widerstand (TEER) wurde gemessen, um die Integrität der Caco-2-Zellen-Monolayer
zu prüfen.
Die Monolayer der Zellen wurden über
8 Stunden bei 37°C
in Hanks' balancierter
Salzlösung
präinkubiert
(HBSS, 5 mM Glucose, ergänzt
durch 10 mM Hepes). Nach 1, 2, 4 und 8 Stunden wurden 100 μl des Mediums
aus dem unteren Kompartiment entnommen und durch frisches HBSS ersetzt.
Nach Beendigung des Experiments (8 Stunden) wurden die Monolayer
der Zellen dreimal mit PBS gewaschen und auf Grundlage von TEER
gemessen. Dann wurden die Zellen gesammelt in 400 μl Tris-HCl
0,1 M pH 8,0, 0,5% Triton X100 und mittels Ultrasonikation gespalten.
Die in 100 μl
Zellhomogenat enthaltene Radioaktivität wurde gemessen. Die Menge
an radioaktivem Material wurde mittels Flüssigkeitsszintillationsspektometrie
analysiert, bei der ein Packard Tri-carb 1600CA Instrument (Packard
Instrument Company, Meriden, CT, USA) genutzt wurde nach leichter
Dispersion in 2 ml Aqualuma Cocktail (Lumac/3M BV, Schaesberg, Niederlande).
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2 zeigt
den Transport von D-[14C]-Mannitol und L-[3H]proline. Die Ergebnisse zeigen an, dass
der transepitheliale Transport von D-[14C]-Mannitol
und L-[3H]-Prolin
in den ersten vier Stunden proportional zur Dauer des Experiments
ist. Der Transport von L-[3H]-Prolin (Positivkontrolle)
war höher
als der von D-[14C]-Mannitol (Negativkontrolle), wodurch
angezeigt wird, dass das Caco-2 intestinale Barrieremodell benutzt
werden kann, um den Transport von DPV-Insulin-Verbindungen zu bewerten.
Zwischen 4 und 8 Stunden Inkubation verlangsamte sich der Transport
von L- [ 3H ] -Prolin , und
der Transport von D-[14C]-Mannitol nahm
signifikant zu. Diese Beobachtung war das Ergebnis einer Veränderung
der Monolayer der Zelle durch die lange Inkubation in HBSS. Die
drastische Abnahme der TEER-Werte, die am Ende des Transportexperiments
gemessen wurden (nach 8 Stunden Inkubation in HBSS) steht im Zusammenhang
mit dieser Beobachtung (Tabelle 1).
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Die
Präsenz
von 30 μg/ml
DPV7 oder DPV10 hatte weder Auswirkung auf den Transport von D-[
14C]-Mannitol noch L-[
3H]-Prolin
(
3) noch auf die Mengen D-[
14C]-Mannitol und L-[
3H]-Prolin, die am Ende des Experiments mit
den Zellen assoziiert wurden (
4).
TABELLE
1. TEER-Messungen |
| Insertions-Nr. | TEER
vor Inkubation (Ω·cm2) | TEER
nach Inkubation (Ω·cm2) |
Control | 1
2
3 | 540
495
512 | 143
173
124 |
DPV7 | 1
2
3 | 506
828
545 | 117
145
129 |
DPV10 | 1
2
3 | 500
458
501 | 153
201
201 |
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BEISPIEL 3: INSULIN UND DPV-INSULIN KONJUGATE
TRANSEPITHELIALER TRANSPORT
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DPV-Insulin-Konjugate
wurden synthetisiert. Kurz wurde das Insulin aktiviert durch einen
um 10 Molar erhöhten
heterobifunktionalen Quervernetzer, SMCC. Nach mehreren Reinigungsschritten,
wurden DPV7 und DPV10 in 5-fach
erhöhter
Molarmenge hinzugefügt.
Die Proben wurden erneut gereinigt, um ungekoppeltes Material zu
entfernen, und die Konjugate wurden mittels SDS-Page elektrophoretischer
Analyse geprüft.
Insulin, DPV7- Insulin
und DPV10-Insulin wurden in NaCl 0,15 M verdünnt, um eine Endkonzentration
von 0,65 mg/ml zu erreichen. 30 μg
eines jeden Moleküls
wurden auf den Caco-2 Monolayern der Zellen inkubiert.
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Trans-epitheliale
Transportexperimente wurden ausgeführt. Der transepitheliale elektrische
Widerstand (TEER) wurde gemessen, um die Integrität der Caco-2-Zellen-Monolayer
zu prüfen.
Die Monolayer der Zellen wurden über
30 Minuten bei 37°C
in Hanks' balancierter
Salzlösung
präinkubiert
(HBSS, 5 mM Glucose, ergänzt
durch 10 mM Hepes). Die Insulinverbindungen wurden bei einer Konzentration
von 60 μg/ml
in 0,5 ml HBSS-Medium im oberen Kompartiment der Insertion zugefügt, gegenüber der
apikalen Seite der Zelle. Das obere und untere Kompartiment enthielten
jeweils 0,5 und 1,25 ml HBSS. Die Monolayer der Zellen wurden bei
37°C für 1, 4 oder
8 Stunden mit Insulinverbindungen inkubiert. Die Medien der oberen
und unteren Kompartimente wurden entnommen. Die Monolayer der Zellen
wurden dreimal mit PBS gereinigt und TEER wurde gemessen. Dann wurden
die Zellen gesammelt in 400 μl
Tris-HCl 0,1 M pH 8,0, 0,5% Triton X100. Für jede Bedingung wurden drei
Insertionen benutzt (Triplikate).
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Tabelle
2 zeigt die TEER-Werte, die vor und nach Inkubation mit den Verbindungen
gemessen wurden. Die Ergebnisse zeigen an, dass DPV7-Insulin eine
signifikante Abnahme des TEER-Werts nach 1 und 4 Stunden Inkubation
induziert, woraus sich ergibt, dass das DPV7-Insulin zu diesen beiden
Zeitpunkten Auswirkungen auf die Integrität der Caco-2 Monolayer hatte.
Dieser Abfall der TEER-Werte und die Änderungen in der Zellmorphologie
wurden bei Insulin und DPV10-Insulin nicht beobachtet. Auch zeigten
die Ergebnisse eine signifikante Abnahme der TEER-Werte nach 8-stündiger Inkubation
mit den drei Verbindungen. Dies stimmt überein mit den Ergebnissen
aus Beispiel 1 und zeigt an, dass eine Inkubationszeit in HBSS von
mehr als 4 Stunden die Caco-2 Zellbarriere verändert.
TABELLE
2. TEER-Messungen |
| Insertions-Nr. | TEER
vor Inkubation (Ω·cm2) | TEER
nach Inkubation (Ω·cm2) |
Insulin
1 h | 1
2
3 | 458
592
445 | 478
561
425 |
Insulin
4 h | 1
2
3 | 510
451
606 | 305
324
325 |
Insulin
8 h | 1
2
3 | 442
451
498 | 151
145
151 |
DPV7-Insulin 1 h | 1
2
3 | 515
434
542 | 143
202
178 |
DPV7-Insulin 4 h | 1
2
3 | 639
548
600 | 129
112
116 |
DPV7-Insulin 8 h | 1
2
3 | 543
583
473 | 123
95
112 |
DPV10-Insulin 1 h | 1
2
3 | 553
656
599 | 537
660
573 |
DPV10-Insulin 4 h | 1
2
3 | 678
451
498 | 553
386
416 |
DPV10-Insulin 8 h | 1
2
3 | 650
613
605 | 194
190
186 |
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BEISPIEL 4: DETEKTION UND QUANTIFIZIERUNG
VON INSULINVERBINDUNGEN
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Freie
Insulinkonzentrationen wurden mit dem ELISA-Kit von Dako gemessen (ref. K6219).
DPV-Insulinkonjugate konnten in einem selbst hergestellten Nachweisverfahren
detektiert werden. DPV-Insulinkonjugate wurden absorbiert auf heparin-überzogenen
Wells in 96-well Mikrotiter-Platten.
Die Pegel des DPV-Insulinkonjugats wurden mit einem ELISA-abgeleiteten
Nachweisverfahren unter Verwendung eines murinen Anti-Insulin monokionalen
Antikörpers
und einem Peroxidase-gekoppelten zweiten Antikörpers quantifiziert.
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Die
nach der Inkubation mit Caco-2 Zellen genommenen Proben wurden in
BSA-überzogene
Mikrotuben gegeben und bei –20°C gelagert,
bis die Insulinpegel gemessen wurden. Freie Insulinpegel blieben
während
des ganzen Experiments in dem apikalen Medium stabil. Die apikale
Konzentration des DPV-Insulinkonjugats nahm als Zeitfunktion ab.
Nach 8 Stunden entsprachen die Pegel von DPV7-Insulin und DPV10-Insulin jeweils 25%
und 35% der ursprünglichen
Ladung (5). Nach 1 und nach 4 Stunden
konnten ebenfalls signifikante Abnahmen der DPV-Insulinkonjugat-Pegel
beobachtet werden (5). Zu diesen beiden Zeitpunkten,
betrugen die Pegel der DPV-Insulinkonjugate 70% der ursprünglichen
Ladung nach einer Stunde bei beiden Konjugaten, 54% und 64% der
anfänglichen
Ladung nach 4 Stunden, für
DPV7-Insulin beziehungsweise DPV10-Insulin.
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Eine
kleine Menge an freiem Insulin wurde in dem basolateralen Medium
detektiert (0,2% des geladenen Materials). Keine signifikanten Mengen
an DPV-Insulinkonjugaten
wurden in dem basolateralen Medium entdeckt, vermutlich weil das
Nachweisverfahren zur Detektion von DPV-Insulinkonjugaten 1000fach
weniger sensitiv ist als der Dako-Test zur Detektion von freiem
Insulin. Zieht man diesen Unterschied der Sensitivität in Betracht,
wäre es
unwahrscheinlich gewesen, eine solch geringe Menge an DPV-Insulinkonjugat
detektieren zu können.
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Eine
kleine Menge an freiem Insulin wurde in dem im Zelllysat (ungefähr 0,004%
der ursprünglichen Ladung).
Im Gegensatz dazu erreichte die Menge an DPV7-Insulin und DPV10-Insulin,
die im Zelllysat nach einer Stunde Transport gefunden wurde, 1%
beziehungsweise 4% der ursprünglichen
Ladung (6). Diese Pegel blieben während des
Experiments stabil, was darauf hindeutet, dass die Verbindungen
nicht intrazellulär akkumulierten
und die Caco-2 Zellen verlassen konnten.
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Die
Filter auf denen die Caco-2 Zellen gezüchtet wurden, wurden auch auf
Vorkommen von Insulin und DPV-Insulin
hin analysiert. Freie und DPV-Insulinkonjugate wurden auf den Filtern
gefunden, wobei dieselben Quantifizierungsverfahren eingesetzt wurden,
um einen direkten Vergleich der auf den Filtern verbliebenen Mengen
an Verbindungen zu ermöglichen.
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Die
Resultate zeigen an, dass nur eine geringe Menge freien Insulins
auf den Filtern verblieben ist. Im Gegensatz dazu, blieben die an
DPV10 oder DPV7 gekoppelten Insulinkonjugate deutlich in den Zellkultureinsätzen gefangen.
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BEISPIEL 5: IN VITRO QUANTIFIZIERUNG DER
DPV-INSULINKONJUGATE
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DPV-Insulinkonjugate
wurden wie in Beispiel 2 beschrieben synthetisiert. Um die Messungen
der Konjugatkonzentration zu validieren, wurden verschiedene Tests
durchgeführt.
Die Erkennung von DPV-Insulinkonjugaten
wird durch den RIA Test verifiziert. Ein Standardkonzentrationskurve
wird in vitro für
jedes Konjugat etabliert, parallel zu freiem Insulin, so dass sichergestellt
wird, dass die Konjugate vom Anti-Insulin-Antikörper erkannt werden, sowie
um zu bestimmen, ob die Konjugate mit der korrekten Sensibilität bei Verwendung
des RIA-Tests quantifiziert werden können.
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BEISPIEL 6: IN VIVO QUANTIFIZIERUNG DER
DPV-INSULINKONJUGATE
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DPV
Insulinkonjugate wurden wie in Beispiel 2 beschrieben synthetisiert.
Die Aktivität
von DPV-Insulinkonjugaten
wurde in vivo nach subkutaner Injektion passender Mengen der Konjugate
bei hyperglykämischen
Ratten bewertet. Kontrollen wurden entweder mit freiem Insulin oder
NaCl injiziert. Blutproben wurden zu vorbestimmten Zeitpunkten gesammelt
und auf Insulin und Glukosekonzentrationen mit ELISA beziehungsweise
mit der Glukose-Oxidase-Methode überprüft. Ein
Ansteigen der Insulinkonzentration im Blut mit nachfolgender Abnahme der
Blutglukosepegel zeigt an, dass die DPV-Insulinkonjugate biologisch aktiv sind.
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BEISPIEL 7: IN VIVO EVALUATION DER DPV-INSULINKONJUGATE
NACH ORALER VERABREICHUNG
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Um
festzustellen, ob die DPV-Insulinkonjugate die intestinale Barriere überwinden,
werden die Verbindungen in das ileale Lumen von hyperglykämischen
Ratten eingeführt.
Kontrollen werden entweder mit freiem Insulin oder NaCl verabreicht,
bevor der Übergang
des Insulins in das Blut der behandelten Ratten evaluiert wird.
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Die
Glykämie
der Tiere wird zumindest in den ersten drei Stunden nach Verabreichung
alle 15 Minuten kontrolliert, in den folgenden 12 Stunden stündlich.
Blutproben wurden zu vorbestimmten Zeitpunkten gesammelt und auf
Glukosekonzentrationen mit der Glukose-Oxidase-Methode überprüft. Eine Abnahme der Blutglukosepegel
zeigt an, dass das Insulin die intestinale Barriere passiert hat.
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Bei
den Tieren, in denen die in vivo Tests jedoch keine biologische
Aktivität
des Insulins anzeigten, war die in vitro Quantifizierung mittels
RIA-Test möglich,
Blut wird den Ratten zu einem Zeitpunkt nach der subkutanen Injektion
entnommen und der Pegel des Insulinkonjugats wird mittels RIA in
jeder Blutprobe bestimmt. Diese direkte Detektion des Insulins ermöglicht es
zu bestimmen, ob das Konjugat die intestinale Barriere überwunden
hat.
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BEISPIEL 8: MORPHOLOGISCHE UND IMMUNOCYTOCHEMISCHE
STUDIEN
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Kleine
intestinale, ileale Gewebe der hyperglykämischen Ratten, die mit den
DPV-Insulinkonjugaten kontaktiert
wurden, wurden gesammelt, um die Integrität der Tight Junctions zu verifizieren.
Eine immunocytochemische Studie wird nach einem einzelnen Zeitpunkt
(30 oder 60 Minuten) durchgeführt,
um den transzellulären
Transport des Insulins zu demonstrieren.
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