-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein einen Mehretagenofen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Ein
Mehretagenofen umfasst ein aufrechtes zylindrisches Ofengehäuse, das
in eine Vielzahl von vertikal beabstandeten Herdsohlen in vertikal
ausgerichteten Herdkammern unterteilt ist. Eine vertikale Welle
erstreckt sich mittig durch die Herdkammern und verläuft dabei
durch jede Herdsohle. In jeder Herdkammer ist mindestens ein Rührarm an
der vertikalen Welle fixiert, der sich radial von da aus nach außen über die
Herdsohle erstreckt. Ein solcher Rührarm ist mit Rührzähnen versehen,
die sich nach unten in das Material erstrecken, das auf der Herdsohle
verarbeitet wird. Während
der Drehung der vertikalen Welle bewegt sich der Rührarm über das
Material auf der jeweiligen Herdsohle, wobei die Rührzähne das
Material durchmengen und Letzteres mischen. Das Material wird je
nach dem Neigungswinkel der Rührzähne radial
nach innen zur vertikalen Welle hin oder davon fort nach außen bewegt.
In jeder Herdsohle sind abwechselnd im Innenbereich der Herdsohle
(d. h. nahe der vertikalen Welle) oder im Außenbereich der Herdsohle (d.
h. nahe dem zylindrischen Ofengehäuse) Durchfallöffnungen
vorgesehen. Material, das auf den Innenbereich einer Herdsohle fällt, wird
vom Rührarm
radial nach außen über diese
Herdsohle bewegt, bis es durch eine Durchfallöffnung im Außenbereich
dieser Herdsohle auf den Außenbereich
einer direkt darunter liegenden Herdsohle fällt. Auf dieser unteren Herdsohle
wird das Material durch den Rührarm
radial nach innen bewegt, bis es durch eine Durchfallöffnung im
Innenbereich dieser Herdsohle auf den Innenbereich der nächstunteren
Herdsohle fällt.
Demzufolge wird bewirkt, dass das im Ofen verarbeitete Material
langsam entlang einem schlangenförmigen
Weg durch die vertikal ausgerichteten Herdkammern des Ofens bewegt wird.
-
Es
ist eine Tatsache, dass Mehretagenöfen wesentliche Vorteile gegenüber anderen
Ofen besitzen, die feste Materialien verarbeiten wie beispielsweise
Drehherdöfen,
Drehrohröfen
und Schachtöfen. Sie
ermöglichen
eine sehr enge Regelung des Prozesses im Ofen, indem sie die Regelung
verschiedener Herdatmosphären
und -temperaturen in den vertikal ausgerichteten Herdkammern erlauben.
Andere Vorteile von Mehretagenöfen
ergeben sich aus deren Fähigkeit,
die verarbeiteten Materialien während
deren gesamten Durchlaufs durch den Ofen in gemischtem Zustand zu
halten und bei einem geregelten Gegenstrom von Gasen und festen
Materialien im Ofen eine sehr intensive Einwirkung von Prozessgasen auf
die festen Materialien zu gewährleisten.
Dennoch fanden sich für
Mehretagenöfen
seit ihrer Erfindung am Ende des 19. Jahrhunderts nur sehr wenige
Anwendungen bei der Verarbeitung fester Materialien. Ein Grund für dieses
fehlende Vertrauen in Mehretagenöfen
besteht darin, dass nie ein problemloser Betrieb eines Mehretagenofens über längere Zeiträume gewährleistet
werden konnte.
-
Eines
der Probleme, die bei Mehretagenöfen anzutreffen
sind, ergibt sich aus dem Anbacken von Material an den Rührarmen,
d. h. an den Rührzähnen und
ihrer Tragkonstruktion. Dieses Anbacken von Material an den Rührarmen
stört den
Betrieb des Herdofens unter anderem durch Brückenbildung zwischen den Rührzähnen und
ist oft eine Ursache für schwere
Schäden
an den Rührarmen,
Herdsohlen, der vertikalen Welle und der Antriebseinrichtung der Letzteren.
-
Ziel der Erfindung
-
Ein
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegendes technisches Problem
besteht darin, einen Mehretagenofen bereitzustellen, bei dem übermäßiges Anbacken
von Material an den Rührarmen
wirksam vermieden werden kann. Dieses Problem wird durch einen Rührarm nach
Anspruch 1 gelöst.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ein
erfindungsgemäßer Mehretagenofen umfasst
genau wie Ofen nach dem Stand der Technik: ein aufrechtes zylindrisches
Ofengehäuse;
eine Viel zahl von vertikal beabstandeten Herdsohlen, die das aufrechte
zylindrische Ofengehäuse
in eine Vielzahl von vertikal ausgerichteten Herdkammern unterteilen;
eine vertikale Welle, die mittig durch die Herdkammern verläuft; und
mindestens einen Rührarm, der
jeder der Herdsohlen zugeordnet ist. Diese Rührarme sind an der vertikalen
Welle fixiert und so angeordnet und ausgelegt, dass sie bei ihrer
Drehung das verarbeitete Material über die zugeordnete Herdsohle
zu einer darin befindlichen Durchfallöffnung schieben, wobei das
verarbeitete Material durch die Durchfallöffnung auf eine untere Herdsohle
fällt.
Gemäß einem
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der Mehretagenofen
auch mindestens einen Reinigungslanzeneinlass und eine diesem Reinigungslanzeneinlass
zugeordnete Reinigungslanzeneinheit. Der Reinigungslanzeneinlass
ist abdichtend mit dem zylindrischen Ofengehäuse verbunden und führt radial
in eine der Herdkammern. Die Reinigungslanzeneinheit umfasst eine
außerhalb
des Ofengehäuses
angeordnete längliche
Halterung und mindestens eine Reinigungslanze, die verschiebbar an
der länglichen
Halterung angebracht ist. Die Reinigungslanze ist mit einem Reinigungsfluid-Verteilsystem verbunden
und umfasst mindestens eine Reinigungsdüse. Sie kann abdichtend durch
den mindestens einen Lanzeneinlass entlang einer radialen Bewegungsbahn
in die Herdkammer eingeführt
werden, indem sie entlang der länglichen
Halterung bewegt wird. Die Reinigungsdüse ist an der Reinigungslanze
angeordnet, um so einen Reinigungsfluidstrahl auf den Rührarm zu
richten, der in einer Reinigungsstellung nahe der radialen Bewegungsbahn
der Reinigungslanze positioniert ist, wenn Letztere entlang der
länglichen
Halterung verschoben wird. Es versteht sich, dass die Rührarme in
diesem Mehretagenofen sehr leicht gereinigt werden können, was
selbstverständlich
dazu beiträgt,
dass die vorgenannten Nachteile von dem Stand der Technik entsprechenden
Mehretagenöfen
vermieden werden, die durch Anbacken des Materials an den Rührarmen – d. h.
an den Rührzähnen und
ihrer Tragkonstruktion – bedingt sind.
Insbesondere erfordert die Reinigung der Rührarme nicht mehr ein Abkühlen des
Mehretagenofens.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die Reinigungslanzeneinheit eine erste und eine zweite Reinigungslanze.
Die erste Reinigungslanze ist ver schiebbar an der Halterung angebracht,
so dass sie durch einen ersten Lanzeneinlass im zylindrischen Ofengehäuse entlang
einer ersten radialen Bewegungsbahn in die Herdkammer eingeführt werden
kann. Die zweite Reinigungslanze ist verschiebbar an der Halterung
angebracht, so dass sie durch einen zweiten Lanzeneinlass im zylindrischen
Ofengehäuse
entlang einer zweiten Bewegungsbahn in dieselbe Herdkammer eingeführt werden
kann. Beide Reinigungslanzen sind mit einem Reinigungsfluid-Verteilsystem
verbunden, wobei jede Reinigungslanze mindestens eine Reinigungsdüse umfasst.
Die erste radiale Bewegungsbahn ist so bestimmt, dass die mindestens
eine Reinigungsdüse
der ersten Reinigungslanze ihren Reinigungsfluidstrahl auf die Oberseite
eines Rührarms
richten kann, der in der Reinigungsstellung positioniert ist. Die
zweite Bewegungsbahn ist so bestimmt, dass die mindestens eine Reinigungsdüse der zweiten
Reinigungslanze gleichzeitig ihren Reinigungsfluidstrahl seitlich
auf die Rührzähne desselben
Rührarms
in derselben Reinigungsstellung richten kann, wenn die erste und
die zweite Reinigungslanze entlang der Halterung bewegt werden.
Es versteht sich, dass diese Ausführung das wirksame Entfernen
angebackener Materialschichten von den seitlichen und oberen Flächen der
Rührarme
und von den Rührzähnen ermöglicht.
-
Die
erste Reinigungslanze und die zweite Reinigungslanze sind vorteilhafterweise
an einem gemeinsamen Lanzentragschlitten angebracht, der verschiebbar
an der Halterung getragen und durch eine in der Halterung angebrachte
Endloskette angetrieben wird.
-
Die
Reinigungslanze kann an ihrem vorderen Ende eine seitliche Anordnung
von Reinigungsdüsen
umfassen, um die Reinigung der Rührarme noch
effektiver zu machen.
-
Damit
die vertikale Welle von angebackenen Materialschichten gereinigt
werden kann, kann die Reinigungslanze an ihrem vorderen Ende mindestens
eine radiale Reinigungsdüse
umfassen, die einen Reinigungsfluidstrahl radial auf die vertikale
Welle richten kann.
-
Die
Reinigungslanze kann ferner einen inneren Kühlkreislauf umfassen, der sie
vor Wärmestrahlung
in der Herdkammer schützt.
-
Gemäß einer
ersten Ausführung
wird die Reinigungslanzeneinheit dauerhaft vor demselben Lanzeneinlass
getragen.
-
Gemäß einer
zweiten Ausführung
wird die Reinigungslanzeneinheit durch eine Vertikalhubvorrichtung
so getragen, dass sie zu verschiedenen Herdkammerebenen angehoben
werden kann. Die Reinigungslanze kann dann an jeder dieser Herdkammerebenen
durch einen entsprechenden Lanzeneinlass in die jeweilige Herdkammer
eingeführt
werden.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführung
wird die Reinigungslanzeneinheit drehbar von der Vertikalhubvorrichtung
getragen, so dass sie um eine im Wesentlichen vertikale Achse zwischen
einer Arbeitsstellung, in der die mindestens eine Lanze im Wesentlichen
parallel zu einer Mittelachse eines Lanzeneinlasses ist, und einer
Hubstellung, in der die mindestens eine Reinigungslanze im Wesentlichen senkrecht
zur Mittelachse des Lanzeneinlasses ist, gedreht werden kann. Es
versteht sich, dass die Hubstellung der Reinigungslanzeneinheit
das Anheben Letzterer von einer Herdkammerebene zur anderen ermöglicht,
ohne dass beispielsweise das den Herdofen umgebende Konstruktionsstahl-Rahmenwerk gestört wird
und ohne dass das Betriebspersonal auf den Plattformen rings um
den Herdofen gefährdet wird.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die Vertikalhubvorrichtung eine Vertikalschieneneinheit,
die so getragen wird, dass sie um ihre vertikale Achse gedreht werden
kann. Ein Hubschlitten wird verschiebbar in dieser Vertikalschieneneinheit
getragen und die Reinigungslanzeneinheit wird von diesem Hubschlitten
gehalten. Es ist ein erstes Antriebsmittel vorgesehen, um den Hubschlitten
entlang der Vertikalschieneneinheit zu bewegen; ferner ist ein zweites
Antriebsmittel vorgesehen, um die Vertikalschieneneinheit um einen
90°-Winkel
um deren vertikale Achse zu drehen.
-
Der
Lanzeneinlass umfasst bei einer bevorzugten Ausführung Folgendes: ein starres
Einlassrohr, das mit dem zylindrischen Ofengehäuse verbunden ist, und einen
ringförmigen
Lanzendichtkörper,
der mittels eines gasdichten, flexiblen Gelenks mit dem starren
Einlassrohr verbunden ist. Das Gelenk ermöglicht den Ausgleich von Fehlausrichtungen
der Reinigungslanze und des Lanzeneinlasses.
-
Der
Lanzeneinlass kann außerdem
eine schwenkbare Dichtklappe umfassen, die ihn abdichtet, wenn die
Reinigungslanze aus dem ringförmigen Lanzendichtkörper herausgezogen
wird. Diese Dichtklappe verhindert ferner, dass Material, das durch
die Rührarme
zur Außenwand
des Ofens hin geschoben wird, in den Einlass eindringt.
-
Es
ist noch anzumerken, dass das Reinigungsfluid vorteilhafterweise
ein Gas-Wasser-Gemisch oder -Nebel ist; doch es ist nicht ausgeschlossen,
dass man eine Druckflüssigkeit,
Druckdampf oder ein Druckgas als Reinigungsfluid wählt.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft anhand der begleitenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1:
einen Aufriss eines Mehretagenofens, der eine von einer Hubvorrichtung
getragene Reinigungslanzeneinheit umfasst;
-
2:
einen Teilvertikalschnitt durch die zwei untersten Herdkammern eines
Mehretagenofens wie in 1, der eine Reinigungslanzeneinheit umfasst,
die dauerhaft einer bestimmten Herdkammer zugeordnet ist;
-
3:
einen Aufriss einer Reinigungslanzeneinheit mit Hubvorrichtung;
-
4:
eine Seitenansicht der Reinigungslanzeneinheit von 3;
-
5:
eine vergrößerte Detailansicht
von 2; und
-
6:
einen Querschnitt durch einen Rührarm,
der Reinigungsdüsen
einer Reinigungslanzeneinheit darstellt, die Reinigungsfluidstrahlen
auf den Rührarm
richten.
-
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten
Ausführung
-
1 zeigt
einen Aufriss eines Mehretagenofens 10. Letzterer umfasst
ein Ofengehäuse 12 mit generell
zylindrischer Konfiguration, das aufrecht auf einer Tragkonstruktion 14 angebracht
und von einem Konstruktionsstahl-Rahmenwerk 16 umgeben
ist. Eine vertikale Welle 18 verläuft axial durch das zylindrische
Gehäuse 12 und
wird mittels eines Motors 20 angetrieben. Der Innenraum
des zylindrischen Gehäuses
ist durch n Zwischenherdsohlen 22i (sie he 2)
in n + 1 Herdkammern 24i (n = 6
bei dem Mehretagenofen 10 von 1) unterteilt.
-
In 2 sieht
man einen Querschnitt durch die zwei untersten Herdkammern 246 und 247 .
Es ist anzumerken, dass eine Zwischenherdsohle 226 die sechste
Herdkammer 246 von der siebten
Herdkammer 247 trennt. Jede dieser
Zwischenherdsohlen 22i (i = 1 bis
6) besteht aus feuerfestem Material in vorgespannter Konfiguration
und trägt
sich selbst im Ofengehäuse 12.
Die Herdsohle 227 der untersten Herdkammer 247 ist aus einer feuerfesten Auskleidung 26 am
Ofenboden ausgebildet. In der ersten, dritten und fünften Zwischenherdsohle 225 rings um das Außengehäuse 12 sind periphere
Durchfallöffnungen 30 ausgebildet.
In den anderen Herdsohlen, d. h. der zweiten, vierten und sechsten
Herdsohle 226 , sind rings um die
vertikale Welle 18 mittige Durchfallöffnungen 32 ausgebildet.
Ein Materialauslass (nicht dargestellt) ist in der Herdsohle 227 der untersten Herdkammer 247 am Außenrand der Letzteren angeordnet.
-
In
jeder Herdkammer 24i verlaufen
mehrere Rührarme 34 von
der vertikalen Welle 18 radial nach außen über die jeweilige Herdsohle 22.
Der Mehretagenofen 10 hat beispielsweise vier gleich beabstandete
Rührarme 34 in
jeder Herdkammer 24. Jeder dieser Rührarme 34 hat eine
längliche
Tragkonstruktion 35 und mehrere Rührzähne 36, die sich nach
unten zur jeweiligen Herdsohle 22i erstrecken.
Während
der Drehung der vertikalen Welle 18 bewegen sich die Rührarme 34 über das
Material auf der jeweiligen Herdsohle 22, wobei die Rührzähne 36 das
Material auf der jeweiligen Herdsohle 22i durchmengen. In
den Herdkammern 24, die eine Herdsohle 22i mit einer
mittigen Durchfallöffnung 32 aufweisen
(beispielsweise in der Herdkammer 246 ),
sind die Rührzähne 36 in
Bezug auf die Längsachse
ihres jeweiligen Rührarms 34 so
geneigt, dass das Material auf der Herdsohle 226 vom
Rand der Herdsohle 226 radial nach
innen zur mittigen Durchfallöffnung 32 der Herdsohle 226 hin bewegt wird. In den Herdkammern 24i , die eine Herdsohle 22i mit peripheren Durchfallöffnungen 30 aufweisen
(beispielsweise in der Herdkammer 245 ),
sind die Rührzähne 36 in
Bezug auf die Längsachse
ihres jeweiligen Rührarms 34 so
geneigt, dass das Material radial nach außen zu den peripheren Durchfallöffnungen 30 der
Herdsohle 225 hin bewegt wird.
-
Der
Betrieb des bis hierhin beschriebenen Mehretagenofens 10 läuft in folgender
Weise ab: Das zu verarbeitende Material wird kontinuierlich über eine
Materialzufuhreinrichtung 38 in die erste (d. h. oberste)
Herdkammer 241 geführt, wo
es auf den Innenrand der ersten (d. h. obersten) Herdsohle 221 fällt.
Während
der Drehung der vertikalen Welle 18 schieben die Rührarme 34 in
der ersten Herdkammer 241 das Material
allmählich
in einer Art spiralförmiger Bewegung über die
erste Herdsohle 221 zu der in Letzterer
befindlichen peripheren Durchfallöffnung hin. Das Material fällt dann
durch diese periphere Durchfallöffnung
auf die zweite Herdsohle 222 in
der zweiten Herdkammer 242 , wo
zugeordnete Rührarme 34 das
Material allmählich
zur Mitte hin bewegen, wo es durch die mittige Durchfallöffnung auf
die dritte Herdsohle 223 in der
dritten Herdkammer 243 fällt. Das
Material wird anschließend
in der gleichen Weise durch die vierte, fünfte, sechste und siebte Herdkammer
gefördert
und verarbeitet, bevor es zuletzt über den Materialauslass in
der Herdsohle 227 der untersten
Herdkammer 247 den Ofen 10 verlässt. Prozessgase
bewegen sich in einem aufsteigenden Gegenstrom durch den Mehretagenofen 10.
-
Es
ist anzumerken, dass das Material, das durch die Durchfallöffnungen 30, 32 fällt (insbesondere
Material, das durch die inneren Durchfallöffnungen 32 fällt), teilweise
auf die Rührarme 34 fällt, die sich über die
darunter liegende Herdsohle 22i bewegen.
Ein Teil dieses Materials backt an den gekühlten oberen Flächen der
Rührarme 34 an.
Darüber
hinaus backt das Material, das von den Rührarmen 34 durchgemengt
wird, auch an den Rührzähnen 36, den
Seitenflächen
der Rührarme 34 und
der vertikalen Welle 18 an. Es ist anzumerken, dass das
Material, das an den Seitenflächen
der Rührarme 34 und an
den Rührzähnen 36 anbackt,
die Brückenbildung zwischen
den Rührzähnen 36 begünstigt.
Diese Brückenbildung
führt dazu,
dass die Materialförderung und
der Durchmengungsvorgang der Rührarme 34 unterbrochen
wird. Das Material backt ferner an der Außenwand der vertikalen Welle 18 an,
was zu einer teilweisen oder vollständigen Verstopfung der inneren
Durchfallöffnungen 32 führt. Zusammengefasst gesagt:
Materialschichten, die sich an den Rührarmen 34 und der
vertikalen Welle 18 aufbauen, stören normalerweise den Betrieb
des Herdofens und führen
häufig
zu schweren Schäden
an den Rührarmen 34,
den Herdsohlen 22, der vertikalen Welle 18 und der
Antriebseinrichtung 20 der Letzteren. Demzufolge müssen die
Rührarme 34 und
die vertikale Welle 18 von Zeit zu Zeit von übermäßigen Anbackschichten
gereinigt werden. Dies wird erfindungsgemäß mit Hilfe von mindestens
einer Reinigungslanzeneinheit 40 erzielt.
-
2 zeigt
eine Reinigungslanzeneinheit 40' für die Reinigung der Rührarme 34 der
Herdkammer 246 und eine Reinigungslanzeneinheit 40'' für die Reinigung der Rührarme 34 der
Herdkammer 247 . Eine solche Reinigungslanzeneinheit 40', 40'' umfasst eine Halterung 42,
wobei ein Lanzentragschlitten 44 vorteilhafterweise ein
Paar von Reinigungslanzen 48, 50 trägt. Bei
der Ausführung
von 2 wird die Halterung an einer Plattform (nicht
dargestellt) getragen, die fest durch das Konstruktionsstahl-Rahmenwerk 16 (in 2 nicht
dargestellt) gehalten wird. Der Lanzentragschlitten 44 wird
durch eine Endloskette 46, die mit einem Drehmotor 43 am hinteren
Ende der Halterung verbunden ist, verschiebbar in der Halterung 42 geführt und
entlang der Halterung 42 angetrieben. Jeder Lanze 48, 50 ist
ein Lanzeneinlass 52, 54 im zylindrischen Ofengehäuse 12 zugeordnet.
Der Lanzentragschlitten 44 trägt die Reinigungslanzen 48, 50 derart,
dass jede davon durch den ihr zugeordneten Lanzeneinlass 52, 54 entlang
einer radialen Bewegungsbahn in die Herdkammer 24i eindringen
kann, wenn der Lanzentragschlitten 44 zum vorderen Ende
der Halterung 42 bewegt wird. In 2 sind die
Reinigungslanzen 48, 50 mit durchgehenden Linien
in der eingezogenen Stellung (A) ganz außerhalb der Herdkammer 24i dargestellt. Die Spitzen der Reinigungslanzen 48, 50 der Reinigungslanzeneinheit 40' sind ferner
mit gestrichelten Linien in einer Stellung (B), in der sie mit den Lanzeneinlässen 48, 50 in
Eingriff sind, und in einer Stellung (C) dargestellt, in der sie
sich in direkter Nähe
der vertikalen Welle 18 des Mehretagenofens 10 befinden.
-
Die
Reinigungslanzen 48, 50 sind mit einem Reinigungsfluid-Verteilsystem verbunden,
das schematisch durch die Pfeile 56 gekennzeichnet ist.
Das von diesem Reinigungsfluid-Verteilsystem 56 zugeführte Reinigungsflu id
ist vorteilhafterweise ein unter Druck stehendes Flüssigkeit-Gas-Gemisch
oder ein unter Druck stehender Flüssigkeit-Gas-Nebel. Alternativ
kann das Reinigungsfluid eine Druckflüssigkeit, Druckdampf oder ein
Druckgas sein.
-
Während die
zwei Lanzen 48, 50 einer Lanzeneinheit 40', 40'' radial in die Herdkammer 24i eingeführt werden, richtet eine am
vorderen Ende jeder Lanze 48, 50 positionierte
Anordnung von Reinigungsdüsen 58, 60 einen
Reinigungsfluidstrahl auf den Rührarm 34,
der zuvor in einer Reinigungsstellung nahe der radialen Bewegungsbahn
der Reinigungslanzen 48, 50 positioniert worden
ist. In 6 richten die Reinigungsdüsen 58 der
oberen Lanze 48 Reinigungsfluidstrahlen hauptsächlich auf
die oberen Flächen
des Rührarms 34,
wohingegen die Reinigungsdüsen 60 der
seitlichen Lanze 50 Reinigungsfluidstrahlen vor allem auf
die Rührzähne 36 und
die Seitenflächen
des Rührarms 34 richten.
Sobald ein Rührarm 34 gereinigt
wurde, werden die Reinigungslanzen 48, 50 aus
der Herdkammer 24 herausgezogen und wird der nächste Rührarm 34 in
der so genannten Reinigungsstellung positioniert.
-
5 ist
eine vergrößerte Detailansicht
von 2 und zeigt die Spitzen der Reinigungslanzen 48, 50 der
Lanzeneinheit 40' in
der Stellung B, in der sie mit den Lanzeneinlässen 52, 54 in
Eingriff sind. Jeder dieser Einlässe 52, 54 umfasst
ein starres Einlassrohr 62 und einen ringförmigen Lanzendichtkörper 64.
Das starre Einlassrohr 62 ist fest mit dem zylindrischen
Ofengehäuse 12 verbunden.
Der ringförmige
Lanzendichtkörper 64 ist
mittels eines gasdichten, flexiblen Gelenks 66, das ihm
die Veränderung seiner
Winkellage relativ zum starren Einlassrohr 62 ermöglicht,
mit dem starren Einlassrohr 62 verbunden. Eine Dichtklappe 67 ist
in das Einlassrohr 62 integriert, um so durch die Spitze
der Reinigungslanze 48, 50 aufgeschoben zu werden,
wenn Letztere in die Herdkammer 24i eingeführt wird,
und zu ihrer Schließstellung
nach hinten geschoben zu werden (beispielsweise durch die Schwerkraft
oder durch eine Feder), wenn die Spitze der Reinigungslanze 48, 50 aus
der Herdkammer 24i heraus zu der
in 5 dargestellten Stellung B zurückgezogen wird.
-
Der
ringförmige
Lanzendichtkörper 64 umfasst
eine Gruppe von Dichtelementen 66, die mit einem zylindrischen
Lanzengehäuse 68 in
Eingriff sind. Da der abgedichtete Abschnitt im ringförmigen Lanzendichtkörper 64 weitaus kleiner
als der freie Abschnitt im starren Einlassrohr 62 ist,
kann der flexibel getragene ringförmige Lanzendichtkörper 64 Ausrichtungsfehler
der Reinigungslanzen 48, 50 sowie die relative
Bewegung der Reinigungslanzen 48, 50 und der starren
Einlassrohre 62 ausgleichen. Eine solche relative Bewegung
ist beispielsweise durch die Wärmeausdehnung/-schrumpfung
des Ofengehäuses 12 bedingt.
Es ist anzumerken, dass das gasdichte, flexible Gelenk 66 gelenkig
gelagerte Überbrückungsstäbe 70 umfasst,
die seine Verformungen einschränken.
-
5 zeigt
auch detaillierter die Innenstruktur der Reinigungslanzen 48, 50.
Das Bezugszeichen 72 kennzeichnet ein Reinigungsfluid-Zufuhrrohr,
das axial im zylindrischen Lanzengehäuse 68 untergebracht
ist. Letzteres umfasst ferner einen Innenmantel 74, der
im zylindrischen Lanzengehäuse 68 angeordnet
ist, um so darin einen ringförmigen
Zwischenraum 76 für
einen Kühlmittelstrom
rings um die Innenwand des Lanzengehäuses 68 zu begrenzen.
Ein Draht 78 (nur teilweise dargestellt) ist in diesem
ringförmigen
Zwischenraum 76 angeordnet, um so einen spiralförmigen Strömungsweg
für das
Kühlmittel
darin zu definieren. Das Kühlmittel
strömt
durch eine Einlassöffnung
am hinteren Ende der Reinigungslanze 48, 50 (in 5 nicht
dargestellt) in den ringförmigen
Zwischenraum 76 ein, in dem es in einem spiralförmigen Weg
entlang der Innenwand des zylindrischen Lanzengehäuses 68 zur
Spitze der Reinigungslanze 48, 50 geleitet wird.
Hier läuft
das Kühlmittel
in einen inneren Rückstromkanal 80,
in dem es rings um das Reinigungsfluid-Zufuhrrohr 72 zum
hinteren Ende der Reinigungslanze 48, 50 zurückgeleitet
wird. Es ist noch anzumerken, dass das Kühlmittel in den meisten Fällen Wasser
ist; in speziellen Fällen könnte es
jedoch von Interesse sein, wenn man ein anderes Kühlfluid
als Wasser verwendet.
-
Das
Reinigungsfluid-Zufuhrrohr 72 leitet das Reinigungsfluid
in eine Reinigungsfluid-Verteilkammer 82, die in Fluidverbindung
mit einem austauschbaren Reinigungskopf 84 steht. Letzterer
umfasst die vorgenannten Anordnungen von Reinigungsdüsen 58, 60.
Das Bezugszeichen 86 kennzeichnet eine radiale Reinigungsdüse, die
am vorderen Ende des Reinigungskopfes 84 angeordnet ist,
um so einen Reinigungsfluidstrahl radial auf die vertikale Welle 18 richten
zu können.
-
In
der Ausführung
von 2 wird die Reinigungslanzeneinheit 40', 40'' dauerhaft vor den Lanzeneinlässen 52, 54 getragen.
Gemäß diesem
Konzept benötigt
der Herdofen 10 eine Reinigungslanzeneinheit 40', 40'' pro Herdkammer 24. Bei
der Ausführung
von 1 benötigt
der Herdofen 10 jedoch nur eine Reinigungslanzeneinheit 40 für die Bedienung
der sieben Herdkammern 24i des
Herdofens 10. Dies wird dadurch erzielt, dass die Reinigungslanzeneinheit 40 so
mit einer Vertikalhubvorrichtung 100 getragen wird, dass
sie zu verschiedenen Herdkammerebenen angehoben werden kann, wobei
die zwei Reinigungslanzen 48, 50 durch die entsprechenden
Lanzeneinlässe 52, 54 in
die jeweilige Herdkammer 24i eingeführt werden
können.
-
Die
Reinigungslanzeneinheit 40 mit der Hubvorrichtung 100 wird
nun anhand von 3 und 4 detaillierter
beschrieben. Die Hubvorrichtung 100 umfasst eine Vertikalschieneneinheit 102.
Ein Hubschlitten 104 wird verschiebbar in der Vertikalschieneneinheit 102 getragen;
ferner ermöglicht
ein erstes Antriebsmittel, das beispielsweise eine von einem Motor 110 angetriebene
Endloskette 108 umfasst, die Bewegung dieses Hubschlittens 104 entlang
der Vertikalschieneneinheit 102. Die Halterung 42 der
Reinigungslanzeneinheit 40 wird vom Hubschlitten 104 getragen.
Sie umfasst eine Vorderrolle 112, 114, um jede
der Reinigungslanzen 48, 50 am vorderen Ende der
Halterung 42 zu tragen, wenn die Reinigungslanze 48, 50 nicht
im ringförmigen
Lanzendichtkörper 64 des
Lanzeneinlasses 52, 54 gehalten wird.
-
Es
ist anzumerken, dass die Vertikalschieneneinheit 102 vorteilhafterweise
so getragen wird, dass sie mittels eines zweiten Antriebsmittels,
das beispielsweise einen Drehmotor 116 umfasst, um ihre
vertikale Achse 109 gedreht werden kann. Dieses Merkmal
ermöglicht
die Drehung der Reinigungslanzeneinheit 40 um eine im Wesentlichen
vertikale Achse zwischen einer Arbeitsstellung, in der die Reinigungslanzen
im Wesentlichen parallel zur Mittelachse ihres Lanzeneinlasses sind,
und einer Hubstellung, in der sie im Wesentlichen senkrecht zur Mittelachse
ihres Lanzeneinlasses sind. Diese Hubstellung ist in 1 dargestellt.
Es versteht sich, dass die Hubstellung das Anheben der Rei nigungslanzeneinheit 40 von
einer Herdkammerebene zur anderen ermöglicht, ohne dass beispielsweise
das den Herdofen 10 umgebende Konstruktionsstahl-Rahmenwerk 16 gestört wird
und ohne dass das Betriebspersonal auf den Plattformen rings um den
Herdofen 10 gefährdet
wird.
-
Eine
genaue Höhenpositionierung
der Reinigungslanzeneinheit 40 relativ zu den Lanzeneinlässen 52, 54 lässt sich
beispielsweise mit Hilfe eines Laser-Positioniersystems erzielen,
bei dem eine Laserquelle (nicht dargestellt) an der Reinigungslanzeneinheit 40 angebracht
ist und mindestens ein Laserstrahl-Erfassungsfeld dem Ofengehäuse 12 zugeordnet
ist, das der Wärmeausdehnung
und -Schrumpfung ausgesetzt ist.
-
Die
Positionierung jedes Rührarms 34 in
seiner Reinigungsstellung wird vorteilhafterweise mittels eines
Drehgebers erreicht, der der vertikalen Welle 18 zugeordnet
ist.