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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von
Fasern. Im einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung biologisch abbaubarer Fasern, die verwendbar sind
als ein Faserprodukt für
die Landwirtschaft, das Bauwesen und die Fischereiindustrie, sowie
mit dem Verfahren erhaltene biologisch abbaubare Fasern.
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Es
gibt ein wachsendes soziales Bewußtsein, dass eine große Menge
Kunststoffe in die natürliche Umwelt
weggeworfen werden und Umweltzerstörung verursachen. Diese Erkenntnis
hat die Entwicklung biologisch abbaubarer Kunststoffe gefördert, die
in einer natürlichen
Umgebung in Kohlendioxid und Wasser zersetzt und reduziert werden
können.
Anhand der Herstellungsverfahren können gegenwärtig bekannte biologisch abbaubare
Kunststoffe in chemisch synthetisierte Materialien, wie Polymilchsäure und
Polybutylensuccinat, Naturprodukt enthaltende Materialien, wie Stärke, Cellulose,
und gemischte Materialien aus diesen und anderen abbaubaren Kunststoffen,
sowie durch Mikroorganismen hergestellte Polyester, wie Poly-3-hydroxybutylate
und Poly-3-hydroxyalkanoate eingeteilt werden.
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Der
durch Mikroorganismen hergestellte Polyester ist eine Depotsubstanz,
die sich in dem Körper
der Mikroorganismen akkumuliert. Er ist eine Polymersubstanz, die
als eine Energiequelle für
Mikroorganismen im Hungerzustand dient.
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In
der natürlichen
Welt gibt es viele Mikroorganismen, die von Mikroorganismen hergestellte
Polyester abbauen. Der durch Mikroorganismen erzeugte Polyester
hat die ausgezeichnete Eigenschaft, dass er mit biologischen Methoden
in natürlicher
Umgebung, wie Böden,
Flüssen,
Seen, Meerwasser, aktiviertem Schlamm oder Kompost schnell abgebaut
werden kann. Eine weitere ausgezeichnete Eigenschaft des durch Mikroorganismen
erzeugten Polyesters ist, dass er genau wie allgemeine Kunststoffe,
Thermoplastizität
aufweist und gemäß üblichen
Verarbeitungsverfahren für
Kunststoffe in verschiedene Formen verarbeitet werden kann. In dieser
Hinsicht ist der von Mikroorganismen hergestellte Polyester ein
Polymer, das weit nützlicher
ist als Naturprodukte, wie Stärke
und Cellulose.
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Polyhydroxyalkanoat,
einer der typischen Polyester, die von Mikroorganismen hergestellt
werden, ist ein aliphatischer Polyester, der durch ein internes
Enzym von Mikroorganismen biosynthetisiert wird und wegen der Spezifität des Enzyms
eine begrenzte Zahl von Strukturen aufweist. Der bekannteste, von
Mikroorganismen hergestellte Polyester ist Poly-3-hydroxybutylat (nachfolgend
als P(3HB) bezeichnet), das durch die folgende Strukturformel wiedergegeben
wird:
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Das
Polymer ist jedoch hart und brüchig.
Obwohl die kommerzielle Herstellung des Polymers einmal unternommen
wurde, gelang es dem Polymer nicht, sich weit zu verbreiten, weil
seine Eigenschaften nicht zufriedenstellend waren. Um diesen Mangel
zu überwinden,
versuchte ICI einige Kultivierungsverfahren und war in der Copolymerisation
des Materials erfolgreich (
EP 52459 und
EP 69497 ). Dies ist ein verfahren
der Fermentationssynthese eines statistischen Copolymers (nachfolgend
als P(3HB-CO-3HV) bezeichnet), das zwei Monomereinheiten, d.h. 3-Hydroxybutylat
(3HB) und 3-Hydroxyvalylat (3HV) umfasst, in Coexistenz von Glucose
und Propionsäure,
die inhärent
als Kohlenstoffquelle bei der Inkubierung von Mikroorganismen, die P(3HB)
biosynthetisieren, verwendet werden. Das Copolymer wurde unter dem
Handelsnamen "BIOPOL" handelsüblich. Die
Struktur des Copolymers ist wie folgt:
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Andererseits
werden Mikroorganismen aus der Natur isoliert, die ein statistisches
Copolymer (nachfolgend als P(3HB-CO-3HH) bezeichnet), das zwei Monomereinheiten,
d.h. 3-Hydroxybutylat (3HB) und 3-Hydroxyhexanoat (3HH) umfasst,
biosynthetisieren (
japanisches
Patent Nr. 2777757 ). Die Struktur des Copolymers ist wie
folgt:
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Eigenschaften
der obigen Copolymere P(3HB), P(3HB-CO-3HV) und P(3HB-CO-3HH) werden
in Forschungspaper von Doi et al., "Macromolecules, Band 28, Nr. 14, 1995" offensichtlich gemacht.
Beispielsweise ist P(3HB) hart und brüchig, wie oben erwähnt, und
es ist ein Homopolymer, das homogene Eigenschaften hat. Was P(3HB-CO-3HV)
angeht, wird keine signifikante Änderung
der Kristallinität
beobachtet, obwohl seine Eigenschaften von der Zusammensetzung von
3HV abhängen,
und es gibt keine signifikante Änderung
der Elastizität,
selbst wenn die Zusammensetzung von 3HV erhöht wird. Das heißt, es passiert
nicht, dass die Dehnung weit über
100% ist. Dies ist deswegen der Fall, weil 3HB und 3HV strukturelle
Unterschiede in nur einer Methylengruppe in der Seitenkette haben.
Andererseits nimmt die Kristallinität von P(3HB-CO-3HH) schnell
ab und eine signifikante Änderung
der Eigenschaften wird beobachtet, wenn die Zusammensetzung von
3HH erhöht
wird. Dies ist deswegen der Fall, weil 3HB und 3HH strukturelle
Unterschiede in zwei Methylengruppen in der Seitenkette haben. Ein
Vergleich der Eigenschaften von (3HB-CO-3HV) und P(3HB-CO-3HH) ist in den Tabellen
1 und 2 gezeigt. Tabelle 1 Eigenschaften von P(3HB-CO-3HV) (BIOPOL)
Eigenschaften | Zusammensetzung
von 3HV (mol%) |
0 | 10 | 20 |
Kristallisationsgrad
(%) | 60 ± 5 | 55 ± 5 | 52 ± 5 |
Schmelzpunkt
(°C) | 180 | 140 | 130 |
Zugfestigkeit
(MPa) | 40 | 25 | 20 |
Bruchdehnung
(%) | 8 | 20 | 50 |
Tabelle 2 Eigenschaften von P(3HB-CO-3HH)
Eigenschaften | Zusammensetzung
von 3HH(mol%) |
0 | 10 | 14 | 17 | 31 |
Kristallisationsgrad
(%) | 60 ± 5 | 44 ± 5 | 40 ± 5 | 38 ± 5 | 24 ± 5 |
Schmelzpunkt
(°C) | 180 | 129 | 123 | 119 | 73 |
Zugfestigkeit
(MPa) | 43 | 21 | 23 | 20 | 6 |
Bruchdehnung
(%) | 5 | 400 | 760 | 800 < | 800 < |
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Auf
diese Weise ist es offensichtlich, dass Eigenschaften von Polyestern,
die von Mikroorganismen hergestellt werden, geändert werden können, wenn
sie copolymerisiert werden und dass die Struktur von Einheiten ferner
zu einem signifikanten Unterschied in den Eigenschaften führt.
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Von
Mikroorganismen hergestellte Polyester sind einer der aliphatischen
Polyester mit Thermoplastizität,
der genau wie andere allgemeine Kunststoffe nach unterschiedlichen
Verarbeitungsverfahren geformt werden kann. Beispielsweise wird
P(3HB-CO-3HV) auf unterschiedliche Weise verarbeitet und unter dem
Handelsnamen "BIOPOL" verkauft. Verfahren
zur Verarbeitung von P(3HB-CO-3HH) sind in den
japanischen ungeprüften Patentveröffentlichungen
Nrn. 508424/1997 ,
508426/1997 und
128920/1998 offenbart.
Was jedoch das Verfahren zum Spinnen von P(3HB-CO-3HH)-Fasern angeht,
offenbart die
japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 508424/1997 nur ein allgemeines Faserspinnverfahren
und ein Beispiel zur Herstellung von Stapelfasern mit einer Länge von
1,3 bis 15 cm durch Ausstoßen
der Fasern in einen schnellen Luftstrom aus der Düse des Extruders.
Und es gibt keinen Bericht über
das Verfahren zur Herstellung eines gezogenen (gestreckten) P(3HB-CO-3HH)-Filaments.
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Die
japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 63056/1990 offenbart ein Verfahren zum Spinnen von
Polyester, der von Mikroorganismen hergestellt wurde, welches das
Halten von P(3HB) oder P(3HB-CO-3HV) bei einer Temperatur, die von
dem Schmelzpunkt –40°C zu dem
Schmelzpunkt reicht, Halten desselben bei nicht mehr als 100°C für 1 bis
120 Sekunden und das 1,2-fache Ziehen derselben umfasst. Zusätzlich offenbart
die
japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 63055/1990 ein Verfahren, welches das Kühlen von
schmelzgeformten Gegenständen
in einem Wasserbad, um eine teilweise Kristallisation durchzuführen, und
das Ziehen des ziehbaren teilweise kristallisierten ungezogenen
Filaments unter Ausnutzung des Umfangsgeschwindigkeitsverhältnisses
von Walzen in einem Temperaturbereich der Maximalkristallisationstemperatur –30°C zu der
Maximalkristallisationstemperatur +30°C umfasst. Darüber hinaus
gibt es Berichte über
Verfahren, die weiter einen Vorheizschritt vor dem Ziehen und einen
Heizschritt nach dem Ziehen umfassen, so dass der Schritt der schnellen
Abkühlung
und der Schritt des Ziehens separat durchgeführt werden (
japanische Patentveröffentlichung Nrn. 2815260 ,
2883809 und
2892964 ). Solche Spinnverfahren hatten
jedoch das Problem, dass die Verfestigung nicht fortschreitet, wenn
das Spinnen von P(3HB-CO-3HH) beabsichtigt ist, und der Bruch von
Enden oder das Anhaften von Fasern an die Wasserbadführung wird
verursacht, was zu einem nicht erfolgreichen Faserspinnen führt.
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In 1 wird
ein Schmelzextrudat 2 aus der Düse 1 des Schmelzextruders
extrudiert und in einem Wasserbad 3 durch Führungen 4 und 5 abgekühlt, um
ein fixiertes Monofilament 6 zu erhalten, in dem die Kristallisation
teilweise fortgeschritten ist. Anschließend wird das fixierte Monofilament 6 durch
eine Aufnahmerolle 7 in Kontakt gebracht mit einem erhitzten
Stift 8 und auf einer Heizplatte 9 erhitzt. Anschließend wird
das Filament über
die Aufnahmerolle 7 auf eine Rolle 10 aufgewickelt.
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Es
ist ein erfindungsgemäßes Ziel,
Schmelzextrusionsbedingungen und ein Ziehverfahren zur Verfügung zu
stellen, die das stabile Faserspinnen des von Mikroorganismen hergestellten
Polyesters, der herkömmlich
Probleme mit der Stabilität
beim Spinnen hatte, und ein glattes Spinnen von P(3HB-CO-3HH) sowie auch
P(3HB) und P(3HB-CO-3HV) zu erzielen, um Filament mit bestimmten
Eigenschaften zu erhalten.
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Im
Ergebnis intensiver Studien über
die Ursache des nicht erfolgreichen Faserspinnens von P(3HB-CO-3HH)
bei herkömmlichen
Verfahren wurde offensichtlich, dass P(3HB-CO-3HH) nicht eine hohe Kristallinität wie P(3HB)
oder P(3HB-CO-3HV) hat. Es wurde ebenso klar, dass es notwendig
war, das Ziehen durchzuführen,
indem die Schmelzviskosität
des Filaments kontrolliert wurde, die Filamentoberfläche schnell verfestigt
wurde, und die teilweise Kristallisation des Polymers schnell durchgeführt wurde,
weil die Kristallisationsgeschwindigkeit von P(3HB-CO-3HH) niedriger
ist als diejenige von P(3HB) oder P(3HB-CO-3HV). Folglich wurden
Schritte für
das stabile Faserspinnen von P(3HB-CO-3HH) gefunden, bei denen die
Oberfläche des
aus dem Schmelzextruder extrudierten geschmolzenen Filaments auf
höchstens
den Glasübergangspunkt
abgekühlt
wird, um die Oberfläche
zu verfestigen und man verhindert, dass das Filament blockiert und so
die teilweise Kristallisation schnell bei nicht weniger als dem
Glasübergangspunkt
durchführt.
Es wurde ferner gefunden, dass das erhaltene vorgezogene (vorgestreckte)
Filament weiter gezogen werden kann, das Wachstum von Sphärit hemmen
kann und ausreichende Elastizität
und Festigkeit aufweist.
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Das
heißt,
die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer biologisch abbaubaren Faser, welches die folgenden Schritte
umfasst: Herstellen eines geschmolzenen Filaments durch Extrudieren eines
thermoplastischen Polymers, das Poly(hydroxyalkanoat) enthält, aus
einem Schmelzextruder; schnelles Abkühlen des Filaments auf höchstens
den Glasübergangspunkt
des thermoplastischen Polymers, d.h. auf die oder unter die Temperatur
des Glasübergangspunkts;
Hindurchführen
des Filaments durch ein Heißwasserbad,
das auf eine Wassertemperatur von mindestens dem Glasübergangspunkt
eingestellt ist; und Ziehen desselben.
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Es
ist bevorzugt, dass der schnelle Abkühlungsschritt ein Schritt ist,
bei dem das Filament schnell abgekühlt wird durch Hindurchführen des
Filaments durch einen Kühlzylinder,
der unterhalb des Auslasses des Schmelzextruders angeordnet ist,
um die Temperatur zumindest der Oberfläche des geschmolzenen Filaments
auf höchstens
den Glasübergangspunkt
zu erniedrigen.
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Es
ist bevorzugt, dass das Poly(hydroxyalkanoat) ein Copolymer ist,
das mindestens 3-Hydroxybutylat und 3-Hydroxyhexanoat enthält.
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Es
ist bevorzugt, dass die Wassertemperatur des Heißwasserbads von höchstens
dem Glasübergangspunkt
bis mindestens der Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen
Polymers +20°C
ist und dass das Filament teilweise kristallisiert wird, indem das
Filament durch das auf die Temperatur eingestellte Wasserbad hindurchgeführt wird.
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Die
Temperatur des Schritts des Ziehens ist vorzugsweise im Bereich
der Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Polymers –20°C bis zur
Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Elastomers
+20°C.
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Es
ist bevorzugt, dass der Schritt des Ziehens durchgeführt wird
bei einem Ziehverhältnis
des 2- bis 8-fachen.
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Es
ist bevorzugt, dass weiteres Ziehen 1- bis 3-mal unter denselben
Bedingungen bei einem Ziehverhältnis
des 1,2- bis 4-fachen nach dem Schritt des Ziehens durchgeführt wird.
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Es
ist bevorzugt, dass das Verfahren ferner einen Wärmebehandlungsschritt nach
dem Schritt des Ziehens umfasst.
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Es
ist bevorzugt, dass der Wärmebehandlungsschritt
in einem Temperaturbereich der Maximalkristallisationstemperatur
des thermoplastischen Polymers –20°C bis zur
Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Polymers
+20°C durchgeführt wird.
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1 ist
eine schematische Ansicht einer herkömmlichen Faserspinnmaschine
(
japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 63055/1990 ).
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2 ist
eine schematische Ansicht einer Extruder- und Heißwasserbadapparatur
für die
erfindungsgemäße Kristallisation.
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3 ist
eine schematische Ansicht einer Apparatur für den erfindungsgemäßen Schritt
des Ziehens.
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4 ist
eine schematische Ansicht einer Apparatur für den erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsschritt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
biologisch abbaubaren Faser, das die Schritte umfasst: Herstellung
eines geschmolzenen Filaments durch Extrudieren eines thermoplastischen
Polymers, das Polyhydroxyalkanoat enthält, aus einem Schmelzextruder;
schnelles Abkühlen
des Filaments auf die oder unter die Temperatur des Glasübergangspunkt
des thermoplastischen Polymers; Hindurchführen des Filaments durch ein
Heißwasserbad,
das auf eine Wassertemperatur von mindestens dem Glasübergangspunkt
eingestellt ist; Ziehen desselben; und Wärmebehandeln desselben.
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Das
erfindungsgemäße thermoplastische
Polymer umfasst Polyhydroxyalkanoat, welches von Mikroorganismen
hergestellter Polyester ist. Das erfindungsgemäße thermoplastische Polymer
kann Polyhydroxyalkanoat enthalten. Beispiele des Polyhydroxyalkanoats
sind nicht besonders beschränkt,
schließen
jedoch Homopolymere, wie 3HB, 3HH, 3HV, 3-Hydroxyoctanoat (nachfolgend
als 3HO bezeichnet), 3-Hydroxydecanoat (nachfolgend als 3HD bezeichnet),
4-Hydroxybutylat (nachfolgend als 4HB bezeichnet) und 3-Hydroxypropionat
(nachfolgend als 3HP bezeichnet) und Copolymere davon ein. Unter
diesen sind P(3HB-CO-3HH), das mit herkömmlichen Verfahren schwierig
zu spinnen war, 3HB, 3HH und Copolymere bevorzugt, die andere Hydroxyalkanoate
als dritte Komponente enthalten.
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Der
Gehalt an 3HB in dem Copolymer ist vorzugsweise 98 bis 80 mol% und
der Gehalt an 3HH ist vorzugsweise 2 bis 20 mol%. Wenn der Gehalt
an 3HH weniger als 2 mol% ist, besteht eine Tendenz, dass die Kristallisationsgeschwindigkeit
hoch ist und Fasern mit hoher Festigkeit erhalten werden können, jedoch
ist die erhaltene Faser hart und es fehlt ihr an Flexibilität. Wenn
der Gehalt an 3HH mehr ist als 20 mol%, besteht eine Tendenz, dass
eine extrem flexible Faser erhalten werden kann, jedoch ist die
Kristallisationsgeschwindigkeit extrem niedrig und ein stabiles
Faserspinnen ist schwierig.
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Der
erfindungsgemäße Schmelzextruder
kann ein beliebiger herkömmlich
verwendeter Extruder sein. Geschmolzenes Filament wird hergestellt
durch Extrudieren des thermoplastischen Polymers aus dem Schmelzextruder.
Die Temperatur des Zylinders oder des Düsenausgangs ist so eingestellt,
dass eine geeignete Schmelzviskosität des Polymers abhängig von
dem gewichtsmittleren Molekulargewicht von P(3HB-CO-3HH), welches
ein thermoplastisches Polymer ist, und der Menge 3HH aufrechterhalten
wird. Ferner ist es bevorzugt, dass das geschmolzene Filament eine
solche Schmelzviskosität
hat, dass das Filament eine Spannung hat, die geeignet ist, um das
Ziehen in gewissem Grade in dem Heißwasserbad durchzuführen und
dass die Kristallisation fortschreiten kann.
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Das
Filament wird schnell auf die Glasübergangstemperatur des thermoplastischen
Polymers oder darunter abgekühlt.
Es ist bevorzugt, dass die Temperatur schnell auf höchstens
10°C niedriger
als den Glasübergangspunkt
erniedrigt wird. Wenn die Temperatur höher ist als der Glasübergangspunkt
des thermoplastischen Harzes, wird das Faserspinnen in dem Wasserbad
tendenziell instabil und es gibt viele Fälle, wo das Aufwickeln der
Faser schwierig wird, weil der Bruch von Enden oder dergleichen
hervorgerufen wird.
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Hierin
schließt
das schnelle Abkühlen
des Filaments auf höchstens
den Glasübergangspunkt
des thermoplastischen Polymers das schnelle Abkühlen zumindest der Oberfläche des
Filaments auf höchstens
den Glasübergangspunkt
des thermoplastischen Polymers ein. Beispielsweise ist es, selbst
wenn der Kern des geschmolzenen Filaments über dem Glasübergangspunkt
ist, ausreichend, wenn zumindest die Oberfläche des geschmolzenen Filaments
höchstens
der Glasübergangspunkt
ist.
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Insbesondere
ist es bevorzugt, dass das Filament schnell abgekühlt wird
durch Hindurchführen
des Filaments durch einen Kühlzylinder,
der unterhalb eines Auslasses des Schmelzextruders angeordnet ist,
um die Temperatur zumindest der Oberfläche des geschmolzenen Filaments
auf höchstens
den Glasübergangspunkt
im Schritt des schnellen Kühlens
zu erniedrigen.
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Beispiele
der Verfahren zum schnellen Abkühlen
schließen
ein Verfahren ein, dass man das Filament mit gekühlter Luft in Kontakt bringt,
oder ein Verfahren, dass man das Filament durch Kühlmittel
hindurchfährt, ein.
Unter diesen ist es mehr bevorzugt, das Filament mit gekühlter Luft
unter Verwendung eines Kühlzylinders oder
dergleichen abzukühlen,
um die Temperatur zumindest der Oberfläche des geschmolzenen Filaments
auf höchstens
den Glasübergangspunkt
zu erniedrigen.
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Zweitens
wird das schnell abgekühlte
Filament durch ein Heißwasserbad
hindurchgeführt,
das auf eine Wassertemperatur von mindestens dem Glasübergangspunkt
eingestellt ist.
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Es
ist bevorzugt, dass die Wassertemperatur des Heißwasserbades von mindestens
dem Glasübergangspunkt
bis höchstens
der Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Polymers
+20°C ist und
dass das Filament teilweise kristallisiert wird, indem das Filament
durch das auf die Temperatur eingestellte Wasserbad hindurchgeführt wird.
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Die
Wassertemperatur des Heißwasserbades
muss mindestens die Glasübergangstemperatur
des thermoplastischen Polymers sein, obwohl unterschiedliche thermoplastische
Polymere unterschiedliche Maximalkristallisationstemperaturen und
Glasübergangspunkte
haben. Mehr bevorzugt ist die Temperatur mindestens der Glasübergangspunkt
+10°C. vorzugsweise
ist die Temperatur höchstens
die Maximalkristallisationstemperatur +20°C. Mehr bevorzugt ist die Temperatur
höchstens
die Maximalkristallisationstemperatur +10°C. Hier meint die Maximalkristallisationstemperatur
die Temperatur, die den maximalen exothermen Peak wiedergibt, der
gemeinsam mit der Kristallisation des Polymers bei einer DSC-Temperaturerhöhungsanalyse
auftritt.
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In
diesem Temperaturbereich kann die Kristallisation fortschreiten,
wobei eine hohe Schmelzviskosität aufrechterhalten
bleibt, und das Filament kann teilweise kristallisiert werden. Wenn
die Temperatur außerhalb dieses
Bereichs liegt, kann, weil die Kristallisationsgeschwindigkeit extrem
langsam wird, das Faserspinnen nicht stabil gehalten werden und
zusätzlich
wird es schwierig, den anschließenden
Schritt des Ziehens selbst durchzuführen. Das Ziel des Schritts
ist es, das Filament teilweise zu kristallisieren, indem das Filament
durch ein Heißwasserbad
hindurchgeführt
wird. Es ist jedoch ebenso möglich,
einen gewissen Grad des Ziehens in diesem Schritt durchzuführen, indem
die Geschwindigkeiten von Aufnahmerollen, die unterhalb des Auslasses des
Heißwasserbades
angeordnet sind, geregelt werden. Das Ziehen in dem Wasserbad wird
jedoch durchgeführt,
während
die Kristallisation noch nicht abläuft und folglich können Probleme,
wie beispielsweise der Bruch von Enden verursacht werden, wenn das
Ziehen in diesem Schritt in einem hohen Ziehverhältnis durchgeführt wird.
Entsprechend ist das Ziehverhältnis
vorzugsweise das 1,5- bis 2-fache oder das Ziehen mag nicht durchgeführt werden.
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Das
in dem Schritt des Hindurchführens
des Filaments durch ein auf die Wassertemperatur von mindestens
dem Glasübergangspunkt
eingestellte Heißwasserbad
erhaltene vorgezogene Filament ist ein gummielastischer Körper, dessen
Kristallisation teilweise im Gang ist. Um das Filament zu verstärken, ist
es notwendig, weitere Kristallisation durchzuführen und ferner Kristalle zu
orientieren. Folglich wird die Temperatur des vorgezogenen Filaments
mit Heißluft
kontrolliert, um das Filament in dem anschließenden Schritt des Ziehens
zu ziehen. Vorgezogenes Filament kann vor dem anschließenden Schritt
des Ziehens vorgewärmt
werden.
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Die
Temperatur beim Schritt des Ziehens ist vorzugsweise im Bereich
der Maximalkristallisationstemperatur –20°C bis zu der Maximalkristallisationstemperatur
+20°C, mehr
bevorzugt im Bereich der Maximalkristallisationstemperatur –10°C bis zu
der Maximalkristallisationstemperatur +10°C. Wenn die Temperatur niedriger
ist als die Maximalkristallisationstemperatur –20°C, besteht eine Tendenz, dass
die Kristallisationsgeschwindigkeit niedrig ist und stabiles Faserspinnen
schwierig ist. Wenn die Temperatur höher ist als die Maximalkristallisationstemperatur
+20°C, besteht
ebenso eine Tendenz, dass die Kristallisationsgeschwindigkeit niedrig
ist und ein stabiles Faserspinnen schwierig ist.
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In
diesem Fall ist das Ziehverhältnis
vorzugsweise im Bereich des 2- bis 8-fachen, mehr bevorzugt 2- bis
4-fachen. Wenn das Ziehverhältnis
weniger als das 2-fache ist, ist die Orientierung der Kristalle
ungenügend
und das Filament, das erhalten werden kann, kann nicht als ein gezogenes
Filament angesehen werden. Wenn ein solches Filament, das ungenügend ist
in der Orientierung von Kristallen, bei Raumtemperatur belassen
wird, besteht eine Tendenz, dass Sphärit leicht wächst und
das anschließende
Ziehen schwierig wird. Wenn das Ziehverhältnis mehr als das 8-fache
ist, besteht eine unvorteilhafte Tendenz, dass der Bruch von Enden
hervorgerufen wird und die Stabilität des Faserspinnens verringert
wird.
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Es
ist bevorzugt, nach dem Schritt des Ziehens weiteres Ziehen 1- bis
3-mal unter denselben Bedingungen bei einem Ziehverhältnis des
1,2- bis 4-fachen durchzuführen.
Hierin meinen "dieselben
Bedingungen", dass
die Temperaturbedingung dieselbe ist wie diejenige beim Schritt
des Ziehens. Das Ziehverhältnis ist
in diesem Fall vorzugsweise das 1,2- bis 4-fache. Es ist bevorzugt,
das Ziehen 1- bis 3-mal durchzuführen. Wenn
der Fortschritt der Kristallisation ausreicht, kann das Ziehen beispielsweise
nur einmal durchgeführt
werden. Wenn der Fortschritt der Kristallisation nicht ausreicht,
ist es bevorzugt, das Ziehen mehrmals bei einem niedrigen Ziehverhältnis zu
wiederholen. Es ist bevorzugt, das Ziehen in der Nähe der Maximalkristallisationstemperatur
des thermoplastischen Polymers, im einzelnen innerhalb des Temperaturbereichs
der Maximalkristallisationstemperatur –20°C bis zu der Maximalkristallisationstemperatur
+20°C durchzuführen. Wenn
die Temperatur weit außerhalb
des Bereichs liegt, schreitet die Kristallisation nicht fort und
das Ziehen wird schwierig, was zu einer Tendenz führt, dass
das Faserspinnen instabil ist.
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Der
anschließende
Wärmebehandlungsschritt
kann jedes übliche
Wärmebehandlungsverfahren
sein. Die Kristallisation wird in diesem Schritt weiter gefördert. Die
Temperatur des Erwärmungsschritts
wird auf vorzugsweise den Temperaturbereich der Maximalkristallisationstemperatur
des thermoplastischen Polymers –20°C bis zu
der Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Polymers
+20°C, mehr
bevorzugt den Temperaturbereich der Maximalkristallisationstemperatur
des thermoplastischen Polymers –10°C bis zu der
Maximalkristallisationstemperatur des thermoplastischen Polymers
+10°C eingestellt.
Im Fall von P(3HB-CO-3HH) ist es, weil ursprünglich sein Kristallisationsgrad
nicht hoch ist und die Kristallisationsgeschwindigkeit niedrig ist,
bevorzugt, die Kristallisation durch Einstellen der Temperatur auf
etwa die Maximalkristallisationstemperatur zu fördern und die Orientierung
von Molekülen
in dem amorphen Teil zu entwickeln, um die Zugfestigkeit zu erhöhen.
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Obwohl
erfindungsgemäß ein Keimbildner,
der für
die Förderung
der Kristallisation verwendet wird, nicht notwendig ist, kann er
darüber
hinaus hinzugefügt
werden, um die Kristallisationsgeschwindigkeit einzustellen. Die
vorliegende Erfindung spezifiziert nicht die Art oder die Menge
des Keimbildners, jedoch kann der Keimbildner in einer solchen Menge
hinzugefügt
werden, wie sie bei allgemeinen Verarbeitungsverfahren verwendet
wird.
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In
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
zeigt das durch das Heißwasserbad
hindurchgeführte
vorgezogene Filament Eigenschaften eines gummielastischen Körpers und
es besteht eine Tendenz, dass es nicht in dreidimensionalem Sphärit wächst oder
nicht Brüchigkeit
zeigt, selbst wenn es für
einige Zeit bei Raumtemperatur belassen wird. Folglich ist es möglich, das
Filament in diesem Zustand aufzunehmen und dann das Ziehen durchzuführen. Das
heißt,
das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
erfordert nicht Techniken, wie beispielsweise das Wiederholen einer
Reihe von Schritten des Faserspinnens, Ziehens und Wärmebehandelns
oder das Trennen des Spinnschritts von dem Schritt des Ziehens,
um das Filament vor dem Ziehen als herkömmliche Faserspinnverfahren
vorzuheizen. Erfindungsgemäß ist es
nicht notwendig, das Filament, sobald es gezogen ist, auf mindestens
100°C zu
erhitzen, jedoch kann das Filament bei nicht weniger als dem Glasübergangspunkt
(etwa 0°C)
gezogen werden und das Ziehen kann gegebenenfalls wiederholt werden.
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Die
vorliegende Erfindung war erfolgreich bei der Herstellung eines
gezogenen Filaments von P(3HB-CO-3HH). Eine solche Technik ist geeignet
für das
Spinnen nicht nur von P(3HB-CO-3HH), sondern auch von Polyhydroxyalkanoaten.
Insbesondere ist dies ein wirksames Mittel zum Spinnen von Polyhydroxyalkanoaten,
die Einheiten mit einer großen
Zahl von Methylengruppen in der Seitenkette enthalten. Dies ist deswegen
der Fall, weil thermoplastische Polymere, die Einheiten mit einer
großen
Zahl von Methylengruppen in der Seitenkette haben, eine niedrige
Kristallisationsgeschwindigkeit haben und tendenziell ein langsameres Fortschreiten
der Verfestigung haben. Thermoplastische Polymere, die Einheiten
mit einer geringen Zahl von Methylengruppen in der Seitenkette enthalten,
wie P(3HB) und P(3HB-CO-3HV), haben einen hohen Kristallisationsgrad
und hohe Kristallisationsgeschwindigkeit und es ist folglich unwahrscheinlich,
dass sie das Blockieren verursachen. Beim Faserspinnverfahren von
P(3HB-CO-3HH) war ein Mittel erwünscht,
das Problem des Blockierens zu überwinden,
und das Problem wurde durch die vorliegende Erfindung gelöst.
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Das
durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
erhaltene gezogene Filament von P(3HB-CO-3HH) hat Charakteristika,
die den Eigenschaften von P(3HB-CO-3HH) entsprechen und unterschiedlich
sind zu den Charakteristika des gezogenen Filaments von P(3HB) oder
P(3HB-CO-3HV). Anders als andere gezogene Filamente, die extrem
hohe Festigkeit und Elastizität
haben, hat das gezogene Filament von P(3HB-CO-3HH) eine moderate
Festigkeit, Elastizität
und Flexibilität.
Dies scheint seine Ursache in der Tatsache zu haben, dass der Anteil
des Teils orientierter Polymermoleküle höher ist als derjenige des orientierten
kristallisierten Teils. Solche Eigenschaften werden nicht in gezogenen
Filamenten von P(3HB) oder P(3HB-CO-3HV) beobachtet, die geeignet
sind für
Strickartikel, wie Netze.
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Beispiel
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Anschließend wird
die vorliegende Erfindung ausführlicher
auf Basis von Beispielen erläutert,
jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt.
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Jede
der 2, 3 und 4 ist eine
schematische Ansicht, die ein Beispiel einer Apparatur zeigt, die
im erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
verwendet wird.
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2 ist
eine schematische Ansicht, die eine Extruder- und Heißwasserbadapparatur
für die
Kristallisation illustriert. Ein thermoplastisches Polymer, das
Polyhydroxyalkanoat umfasst, wird aus einem Schmelzextruder 21 extrudiert,
um ein geschmolzenes Filament 23 zu bilden und das geschmolzene
Filament 23 wird in Heißwasser in einem Heißwasserbad 26 überführt. Ein
Kühlzylinder 22,
der unterhalb des Auslasses des Schmelzextruders 21 angebracht
ist, ist ein Kühlzylinder
mit einer Doppelstruktur, durch welchen das extrudierte geschmolzene
Filament 23 hindurchgeführt
wird. Man läßt Füllmittel
im Inneren der Doppelstruktur des Kühlzylinders 22 zirkulieren,
um das geschmolzene Filament 23, das durch den Kühlzylinder 22 hindurchtritt, abzukühlen. Eine
Aufnahmerolle 24 befindet sich in dem Heißwasserbad 26,
die das geschmolzene Filament in das Heißwasser führt, jedoch auch das geschmolzene
Filament aufnimmt. Eine weitere Aufnahmerolle 24, die sich
an dem Auslass des Heißwasserbades 26 befindet,
hat die Rolle der Aufnahme von vorgezogenem Filament 25 in
Heißwasser,
hilft jedoch auch, das vorgezogene Filament 25 zu ziehen,
indem das Verhältnis der
Umfangsgeschwindigkeit zwischen der Aufnahmerolle 24 und
der weiteren Aufnahmerolle 24, die sich in dem Heißwasserbad 26 befindet,
geregelt wird. Das gezogene Filament 25 wird dann mittels
einer Zufuhrrolle 27 dem Schritt des Ziehens zugeführt.
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3 ist
eine schematische Ansicht, die eine Apparatur für den Schritt des Ziehens illustriert.
Das vorgezogene Filament 25 in 3 wird zwischen
Heizplatten 28 durch die Zufuhrrolle 27 über die
Heizwalze 29 hindurchgeführt. Das gezogene Filament 30 wird
mit einer weiteren Zufuhrrolle 27 über die Aufnahmerolle 24 transportiert.
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4 ist
eine schematische Ansicht, die eine Apparatur für den Wärmebehandlungsschritt des gezogenen
Filaments illustriert. Das gezogene Filament 30 in 4 wird
durch eine Heizwalze 29 transportiert und mit Heizplatten 28 erhitzt.
Das gezogene Filament 30 wird dann auf eine Aufnahmerolle 24 aufgenommen
und auf eine Aufwickelrolle 31 aufgewickelt.
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Beispiel 1
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P(3HB-CO-3HH),
umfassend 7 mol% 3HH und 93 mol% 3HB (gewichtsmittleres Molekulargewicht: 300.000,
Schmelzpunkt: 140°C,
Glasübergangspunkt:
0°C, Maximalkristallisationstemperatur:
70°C) wurde
für das
Faserspinnexperiment verwendet.
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Pellets
des P(3HB-CO-3HH)-Polymers wurden durch einen Trichter einem Extruder
zugeführt.
Das Polymer wurde in einer Schmelzekompressionszone (C1) und einer
Schmelzzone (C2) geschmolzen und durch eine Düse (D) mit einer kreisförmigen Öffnung extrudiert.
Die Temperaturen der jeweiligen Zone betrugen C1: 130°C, C2: 150°C und D:
120°C.
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Wenn
es durch einen Kühlzylinder,
der aus einem zylindrischen Rohr mit Doppelstruktur hergestellt war,
hindurchgeführt
wurde, wurde das durch die Düse
des Extruders extrudierte geschmolzene Filament durch eine Ethylenglycollösung mit
einem Koagulationspunkt von –20°C, das man
im Inneren der Doppelstruktur des Kühlzylinders zirkulieren ließ, abgekühlt. Dabei
wurden die Temperatur des Kühlmittels
und die Länge des Kühlzylinders
so eingestellt, dass die Oberflächentemperatur
des geschmolzenen Filaments, das durch den Kühlzylinder hindurchtrat, 0°C wurde.
Anschließend
wurde das Filament zu dem bei einer Wassertemperatur von 40°C gehaltenen
Heißwasserbad überführt und
auf die Aufnahmerolle, die sich an dem Auslass des Heißwasserbades
befand, über
eine weitere Aufnahmerolle, die sich in dem Heißwasserbad befand, aufgenommen.
Dementsprechend konnte das Filament teilweise kristallisiert werden.
Das Ziehverhältnis
in diesem Schritt war das 1,5-fache. Das erhaltene vorgezogene Filament
war eines, das gering gezogen war, Gummielastizität zeigte
und zusätzlich
ungenügenden
Fortschritt der Kristallisation und Orientierung der Kristalle zeigte.
Es war jedoch unwahrscheinlich, dass großer Sphärit wächst und das Filament konnte
erneut gezogen werden, selbst wenn es einmal aufgewickelt war.
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Das
so erhaltene vorgezogene Filament wurde dann in dem in 3 gezeigten
Schritt des Ziehens 5-fach gezogen. Die Ziehtemperatur war in dieser
Stufe 70°C.
Das erhaltene gezogene Filament wurde dann der in 4 gezeigten
Wärmebehandlung
bei 70°C
unterzogen, um das endgültige
Filament als die erfindungsgemäße biologisch
abbaubare Faser herzustellen.
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Eigenschaften
des so erhaltenen Filaments sind in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3
| Beispiel
Nr. 1 |
Zugelastizitätsmodul
(GPa) | 1,33 |
Bruchdehnung
(%) | 53,4 |
Zugfestigkeit
(MPa) | 221,1 |
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Vergleichsbeispiel 1
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Das
Faserspinnen wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
das geschmolzene Filament an dem Ausgang der Düse des Extruders nicht schnell
auf höchstens
den Glasübergangspunkt abgekühlt wurde.
In diesem Fall war die Aufnahme des Filaments in dem Heißwasserbad
schwierig und der Bruch von Enden trat häufig auf.
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Beispiel 2
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Das
Faserspinnen wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
die Wassertemperatur des Heißwasserbades
auf 120°C
eingestellt wurde. In diesem Fall war es, obwohl das vorgezogene
Filament, das aus dem Heißwasserbad 26 herauskam,
leicht an die Aufnahmerolle klebte, möglich, das gezogene Filament
aufzuwickeln. Es gab keinen Bruch von Enden oder unmöglichen
Einsatz infolge von Verschmelzung.
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Vergleichsbeispiel 2
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Das
Faserspinnen wurde in derselben Weise wie in Beispiel 2 durchgeführt, außer dass
das geschmolzene Filament am Ausgang der Düse des Extruders nicht schnell
auf höchstens
den Glasübergangspunkt
abgekühlt
wurde. In diesem Fall war das Filament gezogen und gebrochen, sobald
das Aufnehmen des Filaments in dem Heißwasserbad durchgeführt wurde,
und das Aufrollen des Filaments war unmöglich.
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Beispiel 3
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Das
Faserspinnen wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer dass
die Ziehtemperatur auf 120°C
eingestellt wurde. In diesem Fall war es, obwohl das gezogene Filament
einen leicht ungleichmäßigen Durchmesser
hatte, möglich,
ein elastisches gezogenes Filament zu erhalten.
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Vergleichsbeispiel 3
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Das
Faserspinnen wurde in derselben Weise wie in Beispiel 3 durchgeführt, außer dass
das geschmolzene Filament an dem Ausgang der Düse des Extruders nicht schnell
auf höchstens
den Glasübergangspunkt abgekühlt wurde.
In diesem Fall trat dasselbe Problem wie das von Vergleichsbeispiel
1 auf und das Ziehen war unmöglich.
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Beispiele 4 bis 7
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Vorgezogenes
Filament wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
Anschließend
wurde das Filament gezogen und als gezogenes Filament in derselben
Weise wie in Beispiel 1 aufgewickelt, außer dass das Ziehverhältnis das
4-fache war. Das zweite Ziehen wurde unter denselben Bedingungen,
jedoch bei einem Ziehverhältnis
des 1,5-, 2- bzw.
3-fachen durchgeführt
und so jeweils ein gezogenes Filament erhalten, dessen Gesamtziehverhältnis das
6-, 8- und 12-fache war. Eigenschaften der so erhaltenen Filamente
sind in Tabelle 4 gezeigt. Das gezogene Filament von Beispiel 4
war ein gezogenes Filament ohne das zweite Ziehen. Das gezogene
Filament von Beispiel 4, das nur durch das erste Ziehen bei einem
Ziehverhältnis
des 4-fachen erhalten worden war, hatte eine Dehnung von 78%. Dieses
gezogene Filament war eine flexible Faser, dessen Fortschreiten
der Kristallisation und Orientierung ungenügend war.
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Auf
der anderen Seite wurde eine starke Faser in Beispiel 7 erhalten.
Das heißt,
der Elastizitätsmodul und
die Zugfestigkeit des in Beispiel 7 erhaltenen Filaments mit einem
Gesamtziehverhältnis
des 12-fachen waren auf so hohe Werte wie 1,54 GPa bzw. 276 MPa
erhöht. Tabelle 4
| Beispiel
Nr. 4 | Beispiel
Nr. 5 | Beispiel
Nr. 6 | Beispiel
Nr. 7 |
Gesamtziehverhältnis | 4 | 6 | 8 | 12 |
Zugfestigkeit
(MPa) | 175 | 230 | 235 | 276 |
Elastizitätsmodul
(GPa) | 0,72 | 1,26 | 1,30 | 1,54 |
Dehnung
(%) | 78 | 56 | 53 | 45 |
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Beispiel 8
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Das
in Beispiel 7 erhaltene gezogene Filament mit einem Gesamtziehverhältnis des
12-fachen wurde der Wärmebehandlung
in derselben Weise wie in Beispiel 1 (Zug: 15 MPa, Behandlungszeit:
1 Minute) unterzogen, außer
dass die Heiztemperatur in 80°C
geändert
wurde und so das endgültige
Filament erhalten. Eigenschaften des so erhaltenen Filaments sind
in
5 gezeigt. Sowohl der Elastizitätsmodul
als auch die Zugfestigkeit waren infolge der Wärmebehandlung erhöht, was
bedeutet, dass eine stärkere
Faser erhalten wurde. Tabelle 5
| Beispiel
Nr. 7 | Beispiel
Nr. 8 |
Vor
Wärmebehandlung | Nach
Wärmebehandlung |
Zugfestigkeit
(MPa) | 276 | 306 |
Elastizitätsmodul
(GPa) | 1,54 | 1,94 |
Dehnung
(%) | 45 | 39 |
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Wie
ausführlich
beschrieben, erzielt die vorliegende Erfindung das Faserspinnen
von thermoplastischen Polymeren, wie P(3HB-CO-3HH), die einen niedrigen
Kristallisationsgrad und Kristallisationsgeschwindigkeit haben und
ermöglicht
es, biologisch abbaubare Fasern mit einer großen Vielfalt von Eigenschaften
zu erhalten, eingeschlossen flexible Fasern, mit ausgezeichneter
Elastizität
oder Hochspannungsfasern, durch Einstellen des Zielverhältnisses.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen biologisch abbaubaren Fasern können für unterschiedliche Zwecke verwendet
werden, eingeschlossen Strickmaterialien und Textilien.