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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung einer Hörhilfenhalterung.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein in den äußeren Gehörgang eines Benutzers einzupassendes
Hilfsteil gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Ein solches Hilfsteil ist aus
GB 2203379 A bekannt.
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Um
mit universellen Hörhilfen
arbeiten zu können,
wird ein Abdruck des Gehörgangs
benötigt. In
diesem Zusammenhang muss zwischen nah am Ende des Gehörgangs getragenen
Hörhilfen
und tief im Inneren des Gehörgangs
des Benutzers getragenen Hörhilfen
unterschieden werden. Die Erfindung betrifft Hörhilfen, die tief im Inneren
des Gehörgangs getragen
werden können.
Es ist bei derartigen Hörhilfen
sehr wichtig, für
eine Abdichtung rings um den Gehörgang
zu sorgen. Schließlich
ist es erforderlich, dass die Kombination aus Hörhilfe und Hörhilfenhalterung
derart ist, dass keine Reizungen beim Benutzer auftreten, wenn sie
tief im Inneren des Gehörgangs
eingesetzt wird, und darüber
hinaus die Abdichtung rings um den Gehörgang dennoch gewährleistet
werden kann.
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Nach
dem Stand der Technik wird ein aushärtendes Material in den Gehörgang eingebracht und
nachdem es ausgehärtet
ist, wird ein Negativ hergestellt. Dieses Negativ weist einen den
Abmessungen des Gehörgangs
entsprechenden Hohlraum auf. Gegebenenfalls wird dieser Hohlraum
in gewissem Umfang maschinell weiter herausgearbeitet und die Hörhilfe oder
ein Teil mit der der Hörhilfe
entsprechenden Form wird immer darin eingesetzt. Anschließend wird
ein aushärtender
Kunststoff in das Negativ eingebracht. Auf diese Weise wird nach
dem Aushärten
die Hörhilfenhalterung
erhalten.
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Obwohl
festgestellt wurde, dass mit diesen Mitteln universelle Hörhilfen
effizient genutzt werden können,
ergeben sich Probleme hinsichtlich des Sitzes. Wenn die einzusetzende
Hörhilfe
größer als
der Gehörgang
ist, kommt es zur Verformung, wenn die Hörhilfe in den Gehörgang eingesetzt
wird. Abgesehen von Reizungen und einem Druckgefühl führt diese Verformung zu einer
unvorhersehbaren Verformung der Wand des Gehörgangs, wodurch Schall an der
Hörhilfe
vorbeigelangen kann.
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GB 2203379 A offenbart
eine Attrappe zur Herstellung einer Hörhilfe. In einer flexiblen
Membran befindet sich ein aushärtendes
Harz.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden
und dafür
zu sorgen, dass die Hörhilfenhalterung
besser am Gehörgang anliegt.
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Diese
Aufgabe wird mit einem wie oben beschriebenen Hilfsteil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das
Hilfsteil mit einem Rückführkanal
versehen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das gesamte
Material, das über
den Durchgang in das Hilfsteil hineingelangt, die betroffenen Räume ohne
Gaseinschlüsse
füllt,
das heißt,
dass die betroffenen Räume
vollständig
gefüllt werden.
Optional kann mit Hilfe von Lichtleitfasern, die durch das Hilfsteil
hindurch oder an ihm entlang geführt
werden, eine visuelle Überwachung
erfolgen.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass auf diesem Weg eine besonders gute Abdichtung
des Gehörgangs
erreicht wird, an der zudem kein Schall vorbeigelangt. Dies gilt
selbst dann, wenn Hörhilfen
viel breiter als die Weite des betroffenen Gehörgangs sind. Auf diese Weise
können
Gehörgänge problemlos „erzwungen" werden.
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Beim
Einführen
der relativ steifen Hörhilfe
mit der Hörhilfenhalterung
kommt es zur Verformung des Gehörgangs.
Diese ist im Fall der relativ großen Abmessungen von tief im
Inneren des Gehörgangs
befindlichen Hörhilfen
ausgeprägter.
Diese Verformung als solche verursacht beim Benutzer mögliche Reizungen
oder andere Beschwerden. Diese Beschwerden gehen jedoch vorüber. Da
die Verformung, die sich anschließend beim Einsetzen der Hörhilfe ergibt, gemäß der vorliegenden
Erfindung bereits dann erfolgt, wenn das Hilfsmittel eingesetzt
wird, wird das aushärtende
Material, das um die Hörhilfe
herum vorgesehen ist, optimal platziert. Das bedeutet, dass Schall
nicht länger
vorbeigelangen kann, was nach dem Stand der Technik aufgrund von
unvorhersehbaren Veränderungen
der Form des Gehörgangs
durch die Verformung möglich
war. Letzten Endes finden diese unvorhersehbaren Veränderungen
der Form des Gehörgangs
auch statt, wenn das Hilfsteil eingesetzt wird, und durch das Einbringen
des aushärtenden
Materials nach dem Einsetzen des Hilfsteils werden diese Formveränderungen
vollständig
berücksichtigt.
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Durch
den Einsatz des aushärtenden
Materials zusammen mit der bereits einsetzten „Attrappe" für
die Hörhilfe
wird bei der Herstellung eines Abgusses vom Gehörgang die Verformung des Gehörgangs infolge
des anschließenden
Einsetzens der relativ steifen Hörhilfe
unmittelbar berücksichtigt.
Das Hilfsmittel oder die Attrappe weist im Grunde eine Form auf,
die mit jener der letztendlich einzusetzenden Hörhilfe übereinstimmt oder zumindest
mit jener eines Bereichs derselben oder der um die Hörhilfe befestigten
Hülse. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass es nicht erforderlich ist, das Hilfsteil
aus einem völlig
steifen Material herzustellen. Ein angemessener Ausgleich einer
möglichen
Verformung wird erreicht, wenn dieses Hilfsteil aus dem gleichen Material
hergestellt ist wie das aushärtende
Material, das in den Gehörgang
eingebracht wird (selbstverständlich
nach dem Aushärten).
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist
das aushärtende
Material, das in den Gehörgang eingebracht
wird, vorzugsweise das gleiche wie das des Hilfsteils und/oder haftet
gut daran. Demzufolge kann anschließend problemlos die weitere
maschinelle Bearbeitung erfolgen, wenn das Negativ hergestellt wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung kann unter allen Umständen
gewährleistet
werden, dass auf jeder Seite des Hilfsteils Material vorhanden ist,
indem in dem Hilfsteil ein Durchgang geschaffen wird. Wenn das aushärtende Material
eingebracht wird, bewegt es sich durch den Durchgang durch das Hilfsteil
und kommt an der anderen Seite, das heißt der Seite des Trommelfells, heraus.
Im Fall einer tief im Inneren des Gehörgangs eingesetzten Hörhilfe ist
der Abstand zum Trommelfell relativ gering. Dieser Abstand beträgt vorzugsweise
ungefähr
5 bis 8 mm. Vorzugsweise ist vorher ein Schutz für das Trommelfell einzusetzen.
Dieser umfasst insbesondere einen vor der Hörhilfe eingebrachten Baumwoll-Wattepropf
oder Ähnliches.
Optional kann an dem Baumwollpropf ein Faden oder Ähnliches
befestigt sein, damit der Baumwollpropf wieder aus dem Ohr herausgenommen
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird statt eines Baumwollpropfs ein Schutz verwendet, der ein aus
einem besonders weichen Silikonmaterial hergestelltes Teil umfasst.
Dieses Teil ist vorzugsweise so hergestellt, dass es sich zum Trommelfell
hin etwas verjüngt,
sodass es sich leicht an die Form des Gehörgangs nahe dem Trommelfell
anpassen kann. Dieses Teil ist vorzugsweise außerdem elliptisch, damit es
sich optimal an die Form des Gehörgangs
anpasst. Wird ein solcher Schutz aus einem sich besonders verformenden
Material zumindest als Hohlzylinder konstruiert, kann die Verformung
verbessert werden. Um das Einsetzen zu erleichtern, ist vorzugsweise
ein Entlüftungsrohr vorhanden.
Angesichts der Zahl der verschiedenen Formen von Gehörgängen, die
anzutreffen sind, werden in der Praxis Schutzvorrichtungen verschiedener Größe verwendet,
beispielsweise sechs verschiedene Varianten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand veranschaulichender Ausführungsbeispiele
ausführlicher
erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Hilfsteils;
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2 das
Einsetzen des Hilfsmittels in den Gehörgang des Benutzers;
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3 das
Einbringen von aushärtendem Material
in den Gehörgang
des Benutzers;
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4 das
nach dem Aushärten
erhaltene Produkt;
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5 das
Produkt gemäß 4 nach
der Bearbeitung, umgeben von einem Negativ;
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6 die
gemäß der Erfindung
erhaltene Kombination aus Hörhilfe
und Hörhilfenhalterung, und
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7 eine
Variante des in 2 bis 4 dargestellten
Baumwollpropfs.
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In 1 ist
das Hilfsteil gemäß der vorliegenden
Erfindung mit 1 bezeichnet. Es besteht aus einem aus Silikonmaterial
hergestellten Teil, in das ein Durchgang 2 sowie ein Rückführkanal 3 eingebracht
wurden. Eine Einführöffnung ist
mit 4 bezeichnet und gegenüber derselben befindet sich
eine Austrittsöffnung 10.
Das Hilfsteil 1 ist ein wenig gebogen, was durch den Winkel α angegeben
ist. Bei der dargestellten Variante beträgt dieser Winkel ungefähr 45°. Bei tief
im Inneren des Gehörgangs
eingesetzten Hörhilfen
kann jedoch auch ein Winkel von beispielsweise ungefähr 15° verwendet
werden. Es wurde festgestellt, dass grundsätzlich alle Gehörgänge mit
einer gut sitzenden Hörhilfe
versehen werden können,
wenn sowohl Hörhilfen
mit einem Winkel von 15° als
auch Hörhilfen
mit einem Winkel von 45° verwendet
werden.
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Die
Form des Hilfsteils 1 stimmt mit der Form der letztendlich
einzusetzenden Hörhilfe
und insbesondere mit der äußeren Form
der Hülse
oder des Gehäuses überein,
die bzw. das über
einer solchen Hörhilfe
platziert wird.
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Ein
solches Hilfsteil 1 wird tief im Inneren des Gehörgangs des
Benutzers platziert. Tief bedeutet, dass die Vorderseite des Hilfsmittels 1 ungefähr 5 bis 8
mm vom Trommelfell des Benutzers entfernt ist. Dies ist in 2 detaillierter
dargestellt. In dieser Figur ist der Gehörgang mit 20 bezeichnet
und die Ohrmuschel des Benutzers mit 21. Das Trommelfell
trägt das
Bezugszeichen 22. In 2 ist zu erkennen, dass
vor dem Hilfsteil 1 ein Stopfen aus Baumwollmaterial 13 eingesetzt
worden ist. An diesem Stopfen ist ein Faden 14 befestigt.
Durch Ziehen am Faden 14 kann der Stopfen aus Baumwollmaterial
einfach und garantiert unter allen Bedingungen aus dem Gehörgang 20 entfernt
werden.
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Nach
dem Einsetzen des Hilfsteils 1 auf die in 2 dargestellte
Weise wird mit Hilfe einer Spritze 12 aushärtendes
Material eingebracht (3). Dies geschieht, indem die
Spitze 15 der Spritze in der Einführöffnung 4 im Hilfsteil 1 platziert
wird. Anschließend
wird aushärtbares
Material durch den Durchgang 2 in den Raum vor dem Hilfsteil 1 geschoben. Ein
Hinweis darauf, dass dieser Raum vollständig gefüllt worden ist, wird insofern
erhalten, als dann aushärtbares
Material aus dem Rückführkanal 3 fließt. Es wird
so lange aushärtbares
Material eingebracht, bis der in 4 dargestellte
Zustand erreicht ist. In diesem Zustand befindet sich das Material 5 vor
dem Hilfsteil, das Material 6 um das Hilfsteil herum und das
Material 7 hinter dem Hilfsteil, das heißt, nahe der
Ohrmuschel. Nach dem Aushärten
wird das so dargestellte Teil entfernt und, gegebenenfalls nach maschineller
Bearbeitung, ein Negativ 9 mit einem Hohlraum hergestellt,
das in 5 gezeigt ist. Die Herstellung einer Halterung
für eine
Hörhilfe
wird auf herkömmliche
Weise fortgesetzt und schließlich
wird die in 6 erzielte Vorrichtung erhalten.
Die eigentliche Hörhilfe,
das heißt
das Bauteil, in dem sich die Elektronik, mögliche Schalter, Verbindungen
zum Anschluss an einen PC oder Ähnliches
befinden, ist in 6 mit 16 bezeichnet.
Die Batterie der Hörhilfe
ist mit 17 bezeichnet, während 18 eine auf
das elektronische Bauteil zu schiebende Hülse bezeichnet. Der erfindungsgemäß hergestellte
Stopfen ist mit 19 bezeichnet. 23 ist der Schallkanal.
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Es
versteht sich, dass die in 6 dargestellte
Hörhilfe
lediglich ein Beispiel ist. Die vorliegende Erfindung kann erfolgreich
bei einer großen
Vielfalt anderer Arten von im Fachgebiet bekannten und für die Verwendung
tief im Inneren des Ohrs ausgelegten Hörhilfen verwendet werden. Es
wurde festgestellt, dass das Bauteil 19 für einen
optimalen Tragekomfort sorgt und unter allen Bedingungen eine vollständige Schallabdichtung
garantiert.
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Die
Länge a
des Bauteils 19 beträgt
vorzugsweise weniger als 5 mm und insbesondere ungefähr 3 mm.
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Eine
Variante des Bauteils 13 ist in 7 dargestellt.
Dieser Schutz für
das Trommelfell ist in seiner Gesamtheit mit 33 bezeichnet.
Er besteht aus einem sich verjüngenden,
mit umlaufenden Rippen 34, 35 versehenen Bauteil
und ist mit einem Hohlraum im Inneren ausgestattet. Dieses Bauteil
besteht vorzugsweise aus einem sehr weichen Silikonmaterial wie
beispielsweise dem von Eggert Duitland erhältlichen Material FotoSil.
Dieses Bauteil wurde oval gestaltet, damit es in den Gehörgang passt.
Am Ort des Trommelfells betragen die Abmessungen der Hauptachsen
des hier dargestellten Schutzes ungefähr 8 mm und 5 mm. Da es beträchtliche
Abweichungen gibt, müssen
trotz der Tatsache, dass das Material des Schutzes 33 sehr
flexibel ist, mehrere verschiedene Größen verwendet werden, beispielsweise sechs
verschiedene Größen, die
in Schritten von einem halben Millimeter größer/kleiner werden. Das unten
in 7 dargestellte Ende 35 des Schutzes ist verschlossen
und mit einem Entlüftungsrohr 37 versehen,
damit Luft ausströmen
kann, wenn der Schutz in den Gehörgang
eingeführt
wird.
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Nachdem
aushärtendes
Material einbracht worden ist, haftet es auch am Schutz 33.
Es kann durch Abschneiden oder auf andere Weise von dem anderen,
den Gehörgang
umgebenden Teil vollständig
oder teilweise abgetrennt werden.
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Obwohl
die Erfindung oben anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben wurde,
versteht es sich, dass zahlreiche Modifikationen vorgenommen werden
können,
die für
den Fachmann nach dem Lesen der vorstehenden Beschreibung unmittelbar
offensichtlich sind und in den Anwendungsbereich der beigefügten Ansprüche fallen.