DE60221065T2 - Verfahren zur amplifizierung oder zum nachweis von hiv-1-rna - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Amplifizierung oder zum Nachweis von HIV-1-RNA in klinischen Tests und Diagnosen.
  • Das menschliche Immunschwächevirus (HIV) ist der Krankheitserreger des erworbenen Immunschwächesyndroms (AIDS). Zwei Unterarten von HIV sind bekannt: HIV-1, das auf der ganzen Welt verbreitet ist, und HIV-2, das hauptsächlich an der afrikanischen Westküste epidemieartig auftritt. Die Ähnlichkeit zwischen HIV-2 und dem Affen-Immunschwächevirus (SIV) in der Basensequenz lässt vermuten, dass HIV-2 zoonotisch sein kann. Jedoch sind die klinischen Bedingungen einer HIV-2-Infektion weniger ernst als jene einer HIV-1-Infektion. Eine HIV-1-Infektion bewirkt die Produktion von Antikörpern gegen strukturelle Proteine und regulatorische Proteine von HIV-1. HIV-1 greift die T-Zellen, die als CD4+-Lymphocyten klassifiziert sind, als hauptsächliche Zielimmunocyten an und führt somit dazu, dass das Immunsystem in verschiedener Hinsicht abnormal wird. In fortgeschrittenen Stadien einer HIV-1-Infektion werden B-Zellen stimuliert, um eine Hypergammaglobulinämie auszulösen, und Autoantikörper und Immunkomplexe treten mit einer signifikanten Verringerung an Lymphocyten und Blutplättchen auf. Komplikationen wie Tuberkulose, Pneumocystis carinii pneumonia und andere opportunistische Infektionen bei einem hohen Level der durch eine HIV-1-Infektion hervorgerufenen Immunschwäche dienen der Diagnose des Einsetzens von AIDS.
  • Für die Diagnose einer HIV-1-Infektion ist ein EIA (Enzymimmuntest), der auf dem colorimetrischen Nachweis der Reaktion eines Antikörpers gegen ein virales Antigen basiert, verbunden mit einer Western-Blot-Bestätigung der vermutlich positiven Serumproben durch das Vorhandensein von Antikörpern in den Serumproben verfügbar, die auf ein spezifisches Virusantigen in einem Blot von elektrophoretisch aufgetrennten verschiedenen Viruspartikelantigenen reagieren. Jedoch sind Testverfahren, die Antikörper wie diese nachweisen, zur Diagnose einer Infektion im frühen Stadium vor der Produktion von Antikörpern nicht erhältlich.
  • Wie vorstehend diskutiert, können herkömmliche Testverfahren HIV-1 oft nicht im frühen Stadium einer Infektion erkennen und erfordern komplizierte Arbeisschritte, dauern lang und können Spuren von HIV-1 in einer Probe kaum nachweisen.
  • Somit ist die Entwicklung eines schnellen und empfindlichen Nachweisverfahrens erforderlich. Insbesondere die Quantifizierung von HIV-1-RNA ist für den Erhalt von Information über das pathologische Fortschreiten und die Wirksamkeit von anti-HIV-Wirkstoffen entscheidend. Weiterhin ist die Entwicklung von automatischen Analysegeräten erforderlich, um die klinischen Tests zu erleichtern.
  • Für den hochempfindlichen Nachweis wird bevorzugt eine spezifische Sequenz in einem nachzuweisenden oder zu identifizierenden Gen oder einer RNA, die von einem derartigen Gen stammt, amplifiziert.
  • Die reverse Transkriptions-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) ist als Verfahren zur Amplifikation einer spezifischen Sequenz in RNAs wie der genomischen HIV-1-RNA bekannt. Bei diesem Verfahren folgen auf den reversen Transkriptionsschritt zur Synthese der cDNA der Ziel-RNA wiederholte Zyklen von Hitzedenaturierung, Primer-Anlagerung und Verlängerungsreaktion in Anwesenheit eines Primerpaars, wobei einer zu einem Ende der spezifischen Sequenz komplementär und der andere zu dem anderen Ende der spezifischen Sequenz homolog ist (der Antisense-Primer kann der gleiche Primer wie der im reversen Transkriptionsschritt verwendete Primer sein), und einer themostabilen DNA-Polymerase, um eine DNA als Amplifikationsprodukt der spezifischen Sequenz herzustellen.
  • Jedoch verhindert die Notwendigkeit, das Verfahren in zwei Schritten (der reverse Transkriptionsschritt und der PCR-Schritt) durchzuführen und die mühsamen Arbeitsschritte wie schnelles Erhitzen und Abkühlen zu wiederholen, die Automatisierung der RT-PCR.
  • NASBA oder 3SR ist als Technik zur Amplifikation einer spezifischen RNA-Sequenz durch das gemeinsame Wirken einer reversen Transkriptase und einer RNA-Polymerase bekannt.
  • Diese Technik schließt eine Kettenreaktion ein, die die Synthese einer doppelsträngigen DNA von der Ziel-RNA umfasst. Durch die Verwendung eines Primers, der Promotorsequenzen enthält, wird die Ziel-RNA durch die Verwendung einer reversen Transkriptase revers transkribiert, gefolgt von der Hydrolyse des RNA Anteils durch die Verwendung von Ribonuclease H.
  • Dank der Hilfe eines zweiten Primers und der DNA-abhängigen DNA-Polymeraseaktivität der reversen Transkriptase wird ein DNA-Strang hergestellt, der zu dem ersten DNA-Strang komplementär ist. Unter Verwendung der resultierenden doppelsträngigen DNA, die die Promotorsequenz als eine Matrize enthält, produziert eine RNA-Polymerase eine RNA mit der spezifischen Sequenz. NASBA oder 3SR erlaubt die relativ isothermische Amplifikation von Ribonucleinsäuren und wird als für die Automatisierung geeignet betrachtet.
  • Da jedoch die an dieser Amplifikationstechnik beteiligten Reaktionen bei relativ niedrigen Temperaturen erfolgen (z.B. 41°C), kann die Bildung einer intramolekularen Sekundarstruktur der Ziel-RNA auftreten, wodurch die Bindung der Primer verhindert und die Wirksamkeit der Reaktion verringert wird. Somit ist es notwendig, die Wirksamkeit der Bindung der Primer vor der Amplifikationsrekation zu erhöhen. Dies wird durch die Auflösung der intramolekularen Sekundärstruktur der Ziel-RNA zum Beispiel durch Hitzedenaturierung der Ziel-RNA erreicht.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches, schnelles und empfindliches Verfahren zur Amplifikation oder zum Nachweis von HIV-RNA bereitzustellen.
  • Das vorliegende Verfahren wurde geschaffen, um die vorstehend erwähnte Aufgabe durch die Bereitstellung eines Oligonucleotids zu erreichen, das an eine Region der genomsichen RNA von HIV-1 binden kann, die keine RNA-Sekundärstruktur hat.
  • Somit kann das Oligonucleotid als Primer bei relativ niedrigen und konstanten Temperaturen (bei 35°C bis 50°C, bevorzugt bei 41°C) für die Amplifikation einer Nucleinsäure verwendet werden.
  • Die Erfindung, die in den Patentansprüchen der vorliegenden Anmeldung definiert ist, stellt spezifisch ein Verfahren zum Amplifizieren von RNA von HIV-1 bereit, das in einer Probe als Matrize vermutet wird, umfassend die Schritte
    • (a) das Synthetisieren einer cDNA durch die Wirkung einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase unter Verwendung eines ersten Primers, der eine zu einer spezifischen Sequenz der RNA komplementäre Sequenz enthält;
    • (b) das Freilegen der cDNA zu einer einzelsträngigen DNA durch Abbau der RNA in dem entstehenden RNA-DNA-Doppelstrang durch Ribonuclease H-Aktivität;
    • (c) das Erzeugen einer doppelsträngigen DNA mit einer Promotorsequenz, die in eine RNA transkribiert werden kann, die aus der spezifischen Sequenz oder einer zu der spezifischen Sequenz komplementären Sequenz besteht, unter Verwendung der einzelsträngigen DNA als Matrize und durch die Wirkung einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase;
    • (d) das Transkribieren eines Strangs der doppelsträngigen DNA in ein RNA-Transkript unter Verwendung einer RNA-Polymerase; und
    • (e) das Synthetisieren einer cDNA des RNA-Transkripts von Schritt (c) durch die RNA-abhängige DNA-Polymerase in Anwesenheit der RNA-Polymerase,
    wobei entweder der erste oder der zweite Primer zusätzlich eine Promotorsequenz für die RNA-Polymerase am 5'-Ende enthält und wobei der erste Primer ein Oligonucleotid ist, das die Sequenz von SEQ ID NO: 2 umfasst, und der zweite Primer ein Oligonucleotid ist, das die Sequenz von SEQ ID NO: 13 umfasst.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst bevorzugt weiterhin das Zugeben eines dritten Oligonucleotids, das komplementär zu einer Region der RNA von HIV-1 ist, die das 5'-Ende der spezifischen Sequenz mit einer Überlappung von einer bis 10 Base(n) mit der spezifischen Sequenz flankiert, um durch Schneiden der von HIV-1 stammenden RNA am 5'-Ende der spezifischen Sequenz durch die Wirkung der Ribonuclease H-Aktivität eine Matrize zu erzeugen, die in der Anfangsphase der Amplifikation verwendet wird, wobei der erste Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 2 ist, der zweite Primer ein Olignucleotid von SEQ ID NO: 13 ist und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 26 ist.
  • Weiterhin wird zu dem vorstehend Genannten hier ebenfalls offenbart, dass der erste Primer ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 1 bis 7 ist und
    • (1) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 8 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 21 und 2 ist,
    • (2) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 9 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 26 ist,
    • (3) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 10 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 28 ist,
    • (4) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 11 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 29 ist,
    • (5) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 12 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 29 ist,
    • (6) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 13 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 23 bis 30 ist,
    • (7) der zweite Primer ein Oligonucleotid von der SEQ ID NO: 14 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 23 bis 30 ist,
    • (8) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 15 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 24 bis 30 ist,
    • (9) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 16 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 25 bis 30 ist,
    • (10) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 17 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 27 bis 30 ist,
    • (11) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 18 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 31 und 32 ist,
    • (12) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 19 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 32 und 33 ist, oder
    • (13) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 20 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 33 ist.
  • Weiterhin stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von HIV-1 bereit, das das Durchführen des vorstehend genannten Verfahren der Amplifikation von HIV-1-RNA in Anwesenheit einer Oligonucleotidsonde mit einer Sequenz, die unterschiedlich ist zu der des ersten Primers und des zweiten Primers und die spezifisch an das RNA-Transkript binden kann, das aus der Amplifikation entsteht, und die mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff markiert ist, und das Messen der Änderung in der Fluoreszenz der Reaktionslösung umfasst, wobei die Oligonucleotidsonde konzipiert ist, um mit zumindest einem Teil des RNA-Transkripts zu hybridisieren und seine Fluorenszenz nach Hybridisierung zu ändern, und eine Sequenz umfasst, bestehend aus oder komplementär zu zumindest 10 aufeinander folgenden Nucleotiden in SEQ ID NO: 34.
  • Weiterhin stellt die Erfindung die Verwendung eines Oligonucleotids von SEQ ID NO: 2 und 13 für die Amplifikation von HIV-1-RNA bereit. Weiterhin wird hier die Verwendung eines Oligonucleotids von einer der SEQ ID NO: 1 bis 35 für die Amplifikation oder den Nachweis von HIV-1-RNA offenbart.
  • Ebenfalls wird durch die Erfindung die Verwendung eines Oligonucleotids von SEQ ID NO: 2, 13 und 34 für den Nachweis von HIV-1 in einer Probe bereitgestellt.
  • In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung einen Kit bereit, der zumindest ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 2, 13 und 34 in einem oder mehreren Behälter(n) umfasst. Bevorzugt wird der Kit für eines der vorstehend genannten Verfahren und/oder eine der vorstehend genannten Verwendungen angewandt und kann daher zusätzlich weitere geeignete Zutaten wie die benötigten Enzyme, Puffer und ähnliches sowie ein entsprechendes Handbuch umfassen, das das Verfahren oder die Verwendung dem Benutzer des Kits beschreibt.
  • Die Figuren zeigen:
  • 1 ist die chemische Formel der fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoffeinheit des mit dem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff markierten Oligonucleotids, das in Beispiel 2 verwendet wird. B1 bis B3 sind die Nucleinsäurebasen.
  • 2 ist eine Graphik, die die Reaktionszeit und die Zunahme der Fluoreszenz, die die RNA-Synthese begleitet, bei Anfangsmengen an RNA von 105 Kopien/30 μl bis 10 Kopien/30 μl in Beispiel 1 in Beziehung setzt. „Nega" steht für eine Probe, die durch die Verwendung eines Verdünnungsmittels anstelle einer DNA-Probe hergestellt wurde.
  • 3 ist eine Kalibrierungskurve, die durch Auftragen der Nachweiszeit, die als Zeit bei einem Verhältnis der Fluoreszenzintensität von 1.2 definiert ist, als Ordinate und der anfänglichen RNA-Konzentration als Abszisse erhalten wird.
  • 4 ist eine Graphik, die die Reaktionszeit und die Zunahme der Fluoreszenz beim Nachweis von HIV-RNA in Nucleinsäure, die von HIV-positivem Serum extrahiert wurde, in Beispiel 2 in Beziehung setzt.
  • Die vorliegenden Erfindung stellt ein Nucleinsäureamplifikationsverfahren zur Amplifizierung von HIV-RNA in einer Probe und ein Verfahren zum Nachweis des RNA-Transkripts bereit, das durch das Verfahren zur Nucleinsäureamplifikation hergestellt wird. Das Amplifikationsverfahren der vorliegenden Erfindung kann jegliche Amplifikationsverfahren wie PCR, NASBA oder 3SR abdecken. Jedoch ist die isothermische Nucleinsäureamplifikation durch die gemeinsame Wirkung einer reversen Transkriptase und einer RNA-Polymerase wie zum Beispiel in NASBA oder 3SR für die Amplifizierung einer spezifischen RNA-Sequenz in HIV-1 bevorzugt.
  • Zum Beispiel umfasst die NASBA-Amplifizierung von HIV-1-RNA, die in einer Probe vorhanden ist, das Synthetisieren einer cDNA durch die Wirkung einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase unter Verwendung einer spezifischen Sequenz in der HIV-1-RNA als Matrize. Anschließend wird die cDNA durch die Wirkung von Ribonuclease H zu einer einzelsträngigen DNA durch den Abbau der RNA in dem RNA-DNA-Doppelstrang der cDNA freigelegt. Die NASBA-Amplifizierung umfasst weiterhin die Bildung einer doppelsträngigen DNA, umfassend eine Promotorsequenz, die in eine RNA transkribiert werden kann, die aus der spezifischen Nucleotidsequenz von HIV-1 oder einer Sequenz besteht, die zu der spezifischen Nucleotidsequenz komplementär ist. Die Bildung der doppelsträngigen DNA erfolgt durch die Verwendung der einzelsträngigen DNA als Matrize und durch die Wirkung einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase. Das Transkribieren der doppelsträngigen DNA in ein RNA-Transkript erzeugt weiterhin Matrizen zur nachfolgenden cDNA-Synthese durch die RNA-abhängige DNA-Polymerase. Die vorliegende Erfindung ist gekennzeichnet durch die Verwendung eines Oligonucleotidprimers, umfassend eine Sequenz von einer der SEQ ID NO: 1 bis 7 als ersten Primer, der an eine spezifische Stelle der HIV-1-RNA binden kann, und ein Oligonucleotid, umfassend eine Sequenz von einer der SEQ ID NO: 8 bis 20 als zweiten Primer, der zu dem zu amplifizierenden Teil der HIV-1-RNA komplementär ist. Weiterhin besitzt einer der Primer am 5'-Ende eine Promotorsequenz für die RNA-Polymerase.
  • Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das vorstehend genannte Amplifikationsverfahren, wobei der erste Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 2 ist und der zweite Primer eine Oligonucleotid von SEQ ID NO: 13 ist, wobei entweder der erste oder der zweite Primer zusätzlich eine Promotorsequenz für die RNA-Polymerase am 5'-Ende enthält. Die RNA-abhängige DNA-Polymerase, die DNA-abhängige DNA-Polymerase und die Ribonuclease H sind nicht speziell eingeschränkt, jedoch wird die reverse AMV-Transkriptase bevorzugt, da sie die Aktivitäten von allen besitzt. Als RNA-Polymerase wird die RNA-Polymerase des T7-Phagen oder die RNA-Polymerase des SP6-Phagen bevorzugt, obwohl es keine spezielle Einschränkung gibt.
  • Bei dem vorstehend genannten Amplifikationsverfahren kann die HIV-1-RNA amplifiziert werden, auch wenn die spezifische Sequenz nicht am 5'-Ende vorhanden ist. Vor der Verwendung der HIV-1-RNA als Matrize im Anfangsstadium der Nucleinsäureamplifikation wird das 5'-Ende abgespalten. Dies wird durch Zugabe eines Oligonucleotids erreicht, das zu einer Region der HIV-1-RNA komplementär ist, die das 5'-Ende der spezifischen Sequenz flankiert und mit 1 bis 10 Basen mit der spezifischen Sequenz überlappt. Das Schneiden erfolgt durch die Ribonuclease H-Aktivität.
  • Ein Oligonucleotid, umfassend die Sequenz von SEQ ID NO: 26, kann als Vermittler der Spaltung verwendet werden. Das die Spaltung vermittelnde Oligonucleotid besitzt bevorzugt eine chemisch modifizierte Hydroxylgruppe (zum Beispiel eine aminierte Hydroxylgruppe) am 3'-Ende, die nicht von dem 3'-Ende verlängert werden kann.
  • Andere die Spaltung vermittelnden Oligonucleotide sind diejenigen, die in SEQ ID NO: 21 bis 25 und 27 bis 33 gezeigt sind.
  • Das dritte Oligonucleotid ist zu einer Region komplementär, die das 5'-Ende der spezifischen HIV-1-Sequenz flankiert und mit dieser Region mit 1 bis 10 Basen überlappt. Dieses Oligonucleotid wird zugegeben, um die Spaltung der HIV-1-RNA am 5'-Ende durch die Wirkung einer Ribonuclease H-Aktivität zu vermitteln. Wenn dieses Oligonucleotid im Anfangsstadium der Nucleinsäureamplifikation zugegeben wird, bevorzugt bevor die RNA als Matrize verwendet wird, ist es bevorzugt, dass der erste Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 2 und der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 13 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 26 ist.
  • Zusätzlich zu dem vorstehend Genannten wird hierin ebenfalls offenbart, dass der erste Primer ein Oligonucleotid von einer von SEQ ID NO: 1 bis 7 ist,
    • (1) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 8 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 21 und 22 ist,
    • (2) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 9 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 26 ist,
    • (3) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 10 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 28 ist,
    • (4) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 11 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 29 ist,
    • (5) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 12 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 22 bis 29 ist,
    • (6) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 13 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 23 bis 30 ist,
    • (7) der zweite Primer ein Oligonucleotid von der SEQ ID NO: 14 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 23 bis 30 ist,
    • (8) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 15 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 24 bis 30 ist,
    • (9) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 16 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 25 bis 30 ist,
    • (10) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 17 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 27 bis 31 ist,
    • (11) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 18 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 31 und 32 ist,
    • (12) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 19 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 32 und 33 ist, oder
    • (13) der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 20 und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 33 ist.
  • In diesem Fall besitzt das dritte Oligonucleotid (das die Spaltung vermittelnde Oligonucleotid) bevorzugt eine chemisch modifizierte Hydroxylgruppe (zum Beispiel eine aminierte Hydroxylgruppe) am 3'-Ende, die ebenfalls nicht von dem 3'-Ende verlängert werden kann.
  • Der Nachweis des in dem Nucleinsäureamplifikationsschritt erhaltenen Amplifikationsprodukts erfolgt bevorzugt durch Messen der Veränderung der Fluoreszenz der Reaktionslösung während des Amplifikationsschritts. Bevorzugt wird dies durch die Durchführung der Amplifikationsreaktion in Anwesenheit einer mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff markierten Oligonucleotidsonde erreicht. Jedoch kann die Sonde auch mit anderen Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäuren nachgewiesen werden. Die Oligonucleotidsonde kann zum Beispiel ein Oligonucleotid sein, das einen fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff ergibt, der an ein Phosphoratom über einen Linker gebunden ist. Solch eine bevorzugte Sonde verändert ihre Fluoreszenz bei der Bildung eines Doppelstrangs mit der komplementären Zielnucleinsäure durch Interkalierung der interkalierenden Einheit in den Doppelstrang (Ishiguro, T. et al., (1996) Nucleic Acids Res. 24 (24) 4992-4997).
  • Die Sequenz der Sonde ist nicht speziell eingeschränkt, so lang sie eine Sequenz enthält, die zu mindestens einem Teil des RNA-Transkripts komplementär ist. Wenn zum Beispiel die Kombination eines ersten Primers, der eine Sequenz von SEQ ID NO: 2 umfasst, und eines zweiten Primers, der eine Sequenz von SEQ ID NO: 13 umfasst, in dem RNA-Amplifikationsschritt verwendet wird, umfasst die Oligonucleotidsonde bevorzugt eine Sequenz, die aus mindestens 10 aufeinander folgenden Basen in SEQ ID NO: 34 besteht oder zu diesen komplementär ist.
  • Weiterhin sind die anderen, hierin offenbarten Beispiele eine Kombination aus einem ersten Primer von einer von SEQ ID NO: 1 bis 7 und einem zweiten Primer von einer von SEQ ID NO: 8 bis 20 und einer Oligonucleotidsonde, die eine Sequenz umfasst, die aus mindestens 10 aufeinander folgenden Basen in SEQ ID NO: 34 besteht oder zu diesen komplementär ist.
  • In diesem Fall ist es ebenso bevorzugt, dass die Hydroxylgruppe am 3'-Ende der Sonde (zum Beispiel durch Zugabe von Glycolsäure) chemisch modifiziert wird, um eine Verlängerungsreaktion ausgehend von dieser Sonde zu starten.
  • Durch die Durchführung des Amplifikationsverfahrens in Anwesenheit der vorstehend genannten Sonde, kann die Amplifikation und der Nachweis von HIV-1-RNA bei einer konstanten Temperatur in einem Röhrchen in einem Schritt ausgeführt werden und kann leicht automatisiert werden.
  • Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung detaillierter durch Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben. Jedoch wird die vorliegende Erfindung unter keinen Umständen auf diese spezifischen Beispiele eingeschränkt. Die Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
  • BEISPIEL 1
  • Die von verschiedenen Zahlen von anfänglichen Kopien stammende Ziel-HIV-RNA wurde unter Verwendung der Kombinationen von Oligonucleotiden in der vorliegenden Erfindung nachgewiesen.
    • (1) Eine 1628nt-RNA-Sequenz von HIV-1, die das strukturelle Gen des Kernproteins (gag) enthält, wurde als Standard-RNA verwendet. Die Standard-RNA wurde von der HIV-1-RNA mit ACCRUNTM 315 (Produktname), positive HIV-1-RNA-Kontrolie, Serie 400 (BBI (Boston Biomedia, Inc.) durch herkömmliche Extraktion erhalten. Die Synthese und nachfolgende Reinigung einer doppelsträngigen DNA, die die Sequenz der gag-Region enthält, wurde mittels RT-PCR und in-vitro-Transkription unter Verwendung der DNA als Matrize durchgeführt.
    • (2) Die Standard-RNA wurde mit einem RNA-Verdünnungsmittel (10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,5 E/μl RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)) bis 105 Kopien/5 μl, 104 Kopien/5 μl, 103 Kopien/5 μl, 102 Kopien/5 μl und 10 Kopien/5 μl verdünnt und durch UV-Absorption bei 260 nm quantifiziert. Das Verdünnungsmittel allein wurde als Kontrollprobe (Nega) verwendet.
    • (3) 20,8 μl-Portionen einer Reaktionslösung der folgenden Zusammensetzung wurden in 0,5 ml-PCR-Röhrchen verteilt (Gene Amp Thin-Walled Reaction Tubes, Perkin Elmer), und 5 μl der RNA-Probe wurden bei den vorstehend genannten Konzentrationen zugegeben. Die Zusammensetzung der Reaktionslösung (in Bezug auf die Konzentrationen des Endvolumens von 30 μl) 60 mM Tris-HCl-Puffer (pH 8,6) 13 mM Magnesiumchlorid 115 mM Kaliumchlorid 39 E RNase-Inhibitor 1 mM DTT jeweils 0,25 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP 3,6 mM ITP jeweils 3,0 mM ATP, CTP, GTP und UTP 1,0 μM erster Primer (SEQ ID NO: 1) 1,0 μM zweiter Primer (SEQ ID NO: 15) (der zusätzlich die Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 35 enthält, die die T7-Promotor-Sequenz am 5'-Ende einschließt (SEQ ID NO: 35 umfasst die T7-Promotorsequenz von „A" an Position 1 vom 5'-Ende bis „A" an Position 22 und die nachfolgende Enhancersequenz von „G" an Position 23 bis „A" and Position 28). 0,16 μM drittes Olignucleotid (SEQ ID NO: 27) 25 nM Oligonucleotid (SEQ ID NO: 34), markiert mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff (1) (das den fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff zwischen „T" an Position 14 vom 5'-Ende und „T" an Position 15 besitzt und eine Hydroxylgruppe, die mit Glycolsäure modifiziert wurde, am 3'-Ende besitzt) 13 % DMSO und destilliertes Wasser zur Anpassung des Volumens
    • (4) Die Reaktionslösungen wurden bei 41°C 5 Minuten lang inkubiert und 4,2 μl einer Enzymlösung der folgenden Zusammensetzung, die bei 41°C 2 Minuten lang vorinkubiert wurde, wurden zugegeben. Die Zusammensetzung der Enzymlösung (in Bezug auf die Konzentration im Endvolumen von 30 μl) lautete wie folgt: 1,7 % Sorbit 3 μg Rinderserumalbumin 142 E T7-RNA-Polymerase (GIBCO) 8 E reverse AMV-Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) und destilliertes Wasser zur Anpassung des Volumens
    • (5) Die Intensität der Fluoreszenz der Reaktionslösungen in den PCR-Röhrchen wurde direkt bei 41°C in einem thermostatischen Fluoreszenzspektrometer bei einer Anregungswellenlänge von 470 nm und einer Emissionswellenlänge von 510 nm aufgezeichnet. Der zeitliche Verlauf des Verhältnisses der Fluoreszenzintensität der Proben (Fluoreszenzintensität zu einem bestimmten Zeitpunkt/Hintergrund-Fluoreszenzintensität) ab Zugabe der Enzymlösung bei 0 Minuten ist in 2 gezeigt. Die anfänglichen Mengen an RNA lagen im Bereich von 10 Kopien/30 μl bis 105 Kopien/30 μl.
  • Wie in 2 gezeigt, war das Fluoreszenzprofil abhängig von der anfänglichen Konzentration an Standard-RNA, und es war möglich, 10 Kopien innerhalb von etwa 10 Minuten nachzuweisen. Wenn die Nachweiszeit, die als die Zeit bei einem Verhältnis der Fluoreszenzintensität von 1,2 definiert wird, als Ordinate aufgetragen wurde und die anfängliche RNA-Konzentration als Abszisse aufgetragen wurde, konnte eine lineare Beziehung zwischen beiden gefunden werden (3). Dieses Ergebnis zeigt, dass es möglich ist, HIV-1-RNA in einer unbekannten Probe unter Verwendung von 3 als Kalibrierungskurve zu quantifizieren. Somit ist bewiesen, dass die vorliegende Erfindung einen schnellen und empfindlichen quantitativen Nachweis von HIV-1-RNA erlaubt.
  • BEISPIEL 2
  • HIV-1-RNA in der Nucleinsäure, die von HIV-positivem Serum extrahiert wurde, wurde unter Verwendung von Kombinationen von Oligonucleotiden, die in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung beschrieben wurden, nachgewiesen.
    • (1) Als HIV-positives Serum wurde ACCRUNTM 315 (Produktname), positive HIV-1-RNA-Kontrolle, Serie 400 (BBI Boston Biomedica, Inc.) verwendet. HIV-1-RNA wurde von 30 μl des positiven Serums durch herkömmliche Extraktion erhalten und mit einem RNA-Verdünnungsmittel (10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 0,5 E/μl RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)) zu einer geschätzten RNA-Menge von 103 Kopien/5 ml verdünnt. Es wurde die gleiche Standard-RNA wie in Beispiel 1 bei einer Konzentration von 103 Kopien/5 μl verwendet.
    • (2) Ein 20,8 μl-Anteil der Reaktionslösung mit der folgenden Zusammensetzung wurde in ein 0,5 ml-PCR-Röhrchen gegeben (Gene Amp Thin-Walled Reaction Tubes, Perkin Elmer), und 5 μl der RNA-Probe wurde bei der vorstehend genannten Konzentration zugegeben. Die Zusammensetzung der Reaktionslösung (in Bezug auf die Konzentrationen in dem Endvolumen von 30 μl) lautete wie folgt: 60 mM Tris-HCl-Puffer (pH 8,6) 13 mM Magnesium-Chlorid 115 mM Kalium-Chlorid 39 E RNase-Inhibitor 1 mM DTT je 0,25 mM dATP, dCTP, dGTP und dTTP 3,6 mM ITP je 3,0 mM ATP, CTP, GTP und UTP 1,0 μM Erster Primer (SEQ ID NO: 2) 1,0 μM Zweiter Primer (SEQ ID NO: 13) (zusätzlich enthaltend die Nucleotidsequenz SEQ ID NO: 35, einschließlich der T7-Promotorsequenz am 5'-Ende (SEQ ID NO: 35 umfasst die T7-Promotorsequenz von „A" an Position 1 vom 5'-Ende bis „A" an Position 22 und die nachfolgende Enhancersequenz von „G" an Position 23 bis „A" an Position 28)) 0,16 μM Drittes Oligonucleotid (SEQ ID NO: 26) 25 nM Oligonucleotid (SEQ ID NO: 34), markiert mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff (11) (mit dem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff zwischen „T" an Position 14 vom 5'-Ende und „T" an Position 15 und mit einer Hydroxylgruppe, die mit Glycolsäure modifiziert wurde, am 3'-Ende). 13 % DMSO und destilliertes Wasser zur Anpassung des Volumens
    • (3) Die Reaktionslösung wurde bei 41°C 5 Minuten lang inkubiert und 4,2 μl einer Enzymlösung mit der folgenden Zusammensetzung, die bei 41°C 2 Minuten lang vorinkubiert wurde, wurden zugegeben. Die Zusammensetzung der Enzymlösung (in Bezug auf die Konzentrationen in dem Endvolumen von 30 μl) lautete wie folgt: 1,7 % Sorbit 3 μg Rinderserumalbumin 142 E T7-RNA-Polymerase (Gibco) 8 E reverse AMV-Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) und destilliertes Wasser zur Anpassung des Volumens
    • (4) Die Fluoreszenzintensität der Reaktionslösung in dem PCR-Röhrchen wurde direkt bei 41°C in einem thermostatischen Fluoreszenzspektrometer bei einer Anregungswellenlänge von 470 nm und einer Emissionswellenlänge von 510 nm aufgezeichnet. Der zeitliche Verlauf des Verhältnisses der Fluoreszenzintensität der Probe (Fluoreszenzintensität zu einem bestimmten Zeitpunkt/Hintergrund-Fluoreszenzintensität) ab Zugabe der Enzymlösung bei 0 Minuten ist in 4 gezeigt.
  • 4 zeigt, dass es möglich war, die RNA (bei einer geschätzten Konzentration von 103 Kopien/30 μl), die von dem HIV-positiven Serum extrahiert wurde, zum gleichen Nachweiszeitpunkt wie die Standard-RNA (RNA-Konzentration: 103 Kopien/30 μl) der Kontrolle nachzuweisen.
  • Somit ist bewiesen, dass die vorliegende Erfindung den schnellen und empfindlichen Nachweis von HIV-1-RNA, die von HIV-positivem Serum extrahiert wurde, erlaubt.
  • Wie vorstehend beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung ein einfaches, schnelles und empfindliches Verfahren zum Nachweis von HIV-RNA durch die Bereitstellung eines Oligonucleotids bereit. Dieses Oligonucleotid kann an eine Region der genomischen RNA von HIV-1 binden, die keine Sekundärstruktur besitzt. Somit wird die Bindung bei relativ niedrigen und konstanten Temperaturen (bei 35°C bis 50°C, bevorzugt 41°C) und die Verwendung des Oligonucleotidprimers für die Amplifikation einer Nucleinsäure ermöglicht.
  • Die gesamte Offenbarung der japanischen Patentanmeldung Nr. 2001-129210 , eingereicht am 26. April 2001, einschließlich der Beschreibung, der Patentansprüche, der Zeichnungen und der Zusammenfassung, sind hierin in Gänze durch Bezugnahme eingeschlossen.
  • Sequenzprotokoll
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  • Figure 00180001
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Claims (6)

  1. Verfahren zum Amplifizieren von RNA von HIV-1, das in einer Probe als Matrize vermutet wird, umfassend die Schritte: (a) das Synthetisieren einer cDNA durch die Wirkung einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase unter Verwendung eines ersten Primers, der eine zu einer spezifischen Sequenz der RNA komplementäre Sequenz enthält; (b) das Freilegen der cDNA einer einzelsträngigen DNA durch Abbau der RNA in dem entstehenden RNA-DNA-Doppelstrang durch Ribonuclease H-Aktivität; (c) das Erzeugen einer doppelsträngigen DNA mit einer Promotorsequenz, die in eine RNA transkribiert werden kann, die aus der spezifischen Sequenz oder einer zu der spezifischen Sequenz komplementären Sequenz besteht, unter Verwendung der einzelsträngigen DNA als Matrize, eines zweiten Primers, der eine Sequenz enthält, die homolog zu der spezifischen Sequenz ist, und durch die Wirkung einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase; (d) das Transkribieren eines Strangs der doppelsträngigen DNA in ein RNA-Transkript unter Verwendung einer RNA-Polymerase; und (e) das Synthetisieren einer cDNA des RNA-Transkripts von Schritt (d) durch die RNA-abhängige DNA-Polymerase in Anwesenheit der RNA-Polymerase, wobei entweder der erste oder der zweite Primer zusätzlich eine Promotorsequenz für die RNA-Polymerase am 5'-Ende enthält, und wobei der erste Primer ein Oligonucleotid ist, das die Sequenz von SEQ ID NO: 2 umfasst, und der zweite Primer ein Oligonucleotid ist, das die Sequenz von SEQ ID NO: 13 umfasst.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, zusätzlich umfassend das Zugeben eines dritten Oligonucleotids, das komplementär zu einer Region der RNA von HIV-1 ist, die das 5'-Ende der spezifischen Sequenz mit einer Überlappung von einer bis 10 Base(n) mit der spezifischen Sequenz flankiert, um durch Schneiden der von HIV-1 stammenden RNA am 5'-Ende der spezifischen Sequenz durch die Wirkung der Ribonuclease H-Aktivität eine Matrize zu erzeugen, die in der Anfangsphase der Amplifikation verwendet wird, wobei der erste Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 2 ist, der zweite Primer ein Oligonucleotid von SEQ ID NO: 13 ist und das dritte Oligonucleotid ein Oligonucleotid von einer der SEQ ID NO: 23 bis 30 ist.
  3. Verfahren zum Nachweis von HIV-1, umfassend das Durchführen des Verfahrens wie in Anspruch 1 oder 2 definiert, in Anwesenheit einer Oligonucleotidsonde mit einer Sequenz, die unterschiedlich ist zu der des ersten Primers und des zweiten Primers, und die spezifisch an das RNA-Transkript binden kann, das aus der Amplifikation entsteht und die mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff markiert ist, und das Messen der Änderung in der Fluoreszenz der Reaktionslösung, wobei die Oligonucleotidsonde (a) konzipiert ist, um mit zumindest einem Teil des RNA-Transkripts zu hybridisieren und seine Fluoreszenz nach Hybridisierung zu ändern, und (b) eine Sequenz umfasst, bestehend aus, oder komplementär zu, zumindest 10 aufeinanderfolgende Nucleotiden in SEQ ID NO: 34.
  4. Verwendung der Oligonucleotide von SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 13 für die Amplifizierung von HIV-1-RNA.
  5. Verwendung der Oligonucleotide von SEQ ID NO: 2, 13 und 34 für den Nachweis von HIV-1 in einer Probe.
  6. Kit, der zumindest die Oligonucleotide von SEQ ID NO: 2, 13 und 34 in einem oder mehreren Behälter(n) umfasst.
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