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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Produktion von Kohlenwasserstoffprodukten
durch eine Kohlenwasserstoffsynthese-(HCS)-Reaktion. Die Erfindung
betrifft insbesondere ein Verfahren zur Maximierung der Produktion
von Kohlenwasserstoffen, die über
371°C sieden,
in einem Fischer-Tropsch-Syntheseverfahren.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
katalytische Produktion höherer
Kohlenwasserstoffmaterialien aus Synthesegas, d. h. Kohlenmonoxid
und Wasserstoff, dargestellt durch die Gleichung 2 H2 +
CO -(CH2)- + H2O,
das allgemein als Fischer-Tropsch-Verfahren bekannt ist, wird seit
vielen Jahren kommerziell eingesetzt. Das Kohlenwasserstoffprodukt
eines typischen Fischer-Tropsch-Verfahrens enthält eine weite Vielfalt chemischer
Komponenten, einschließlich
Oxygenaten, Olefinen, Estern und Paraffinen, von denen viele unter
Reaktionsbedingengen gasförmig
oder flüssig
sein können.
Diese Fischer-Tropsch-Produkte haben gegenüber solchen Produkten Vorteile,
die durch traditionelle Verfahren erhalten werden, weil das Material
im Wesentlichen frei von Schwefel, Metallen, stickstoffhaltigen
Verbindungen und Aromaten ist.
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Das
Fischer-Tropsch-Verfahren hängt
von speziellen Katalysatoren ab. Die ursprünglichen Katalysatoren für die Fischer-Tropsch-Synthese
waren typischerweise Metalle der Gruppe VIII, insbesondere Kobalt und
Eisen, die in das Verfahren im Verlauf der Jahre eingeführt wurden,
um höhere
Kohlenwasserstoffe zu produzieren. Mit Weiterentwicklung der Technologie
wurden diese Katalysatoren raffinierter und wurden durch andere
Metalle aufgewertet, die so wirken, dass ihre Aktivität als Katalysatoren
verbessert wird. Zu solchen Promotermetallen gehören die Gruppe VIII-Metalle,
wie Platin, Palladium, Ruthenium und Indium, andere Übergangsmetalle
wie Rhenium und Hafnium sowie Alkalimetalle. Bevorzugte Fischer-Tropsch-Katalysatoren
sind auf anorganischem hitzebeständigem
Oxid geträgert,
das aus den Gruppen III, IV, V, VI und VIII des Periodensystems
ausgewählt
ist. Zu den bevorzugen Trägern
gehören
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumodid, die
Gruppe-IVB-Oxide,
besonders bevorzugt Titandioxid, wie jene, die z. B. in
US 5,128,377 offenbart sind.
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Die
Wahl eines speziellen Metalls oder einer speziellen Legierung zur
Herstellung eines Katalysators, der in der Fischer-Tropsch-Synthese
verwendet werden soll, hängt
wesentlich von dem gewünschten
Produkt oder den gewünschten
Produkten ab. Die wertvolleren Produktfraktionen liegen im schweren
Paraffinwachsbereich, spezieller bei jenen Produkten, die oberhalb
von 371°C
sieden (typischerweise als 371°C+-Produkte bezeichnet).
Das aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren erhaltene Wachs wird allgemein
katalytisch in niedriger siedende, paraffinische Kohlenwasserstoffe
umgewandelt, die in den Benzin- und
Mitteldestillatsiedebereichen liegen, vorwiegend durch Wasserstoffbehandlungen,
z. B. Hydrotreating, Hydroisomerisierung und hydrierendes Cracken.
Außerdem
hat das Fischer-Tropsch-Wachs
selbst als Endprodukt an Wert gewonnen, da neue Märkte für hochwertige
Wachse expandiert haben.
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Die
Katalysatordeaktivierung von Fischer-Tropsch-Katalysator ist ein seit langem bestehendes
Problem, das bekanntermaßen
einen schädlichen
Einfluss auf die kommerzielle Produktivität hat, insbesondere bei einem
hochaktiven Katalysator. Die Katalysatordeaktivierung erfolgt aus
vielerlei Gründen,
insbesondere durch Schwefelvergiftung durch kleine Mengen an Schwefel,
die aus Erdgas produziertes Synthesegas verunreinigen können, kann
jedoch auch infolge des Sinterns der Metallteilchen oder durch Koksbildung
sowie mehreren anderen Mechanismen erfolgen. Wenn die Katalysatoraktivität abnimmt,
nimmt die Reaktorproduktivität auch
ab. Die Produktivi tät
ist definiert als das umgewandelte Standardvolumen Kohlenmonoxid/Volumen
des Katalysators/Stunde und kann als % CO-Umwandlung ausgedrückt werden. Wenn die Katalysatoraktivität abnimmt,
nimmt die % CO-Umwandlung ab, wobei angenommen wird, das alle anderen
Reaktionsvariablen, z. B. Temperatur, stündlicher Gasdurchsatz (GHSV),
konstant gehalten werden. Dies gilt für alle Reaktortypen.
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Um
die Katalysatordeaktivierung auszugleichen, wechseln die Produktionsanlagen
in der Regel zu einem Modus mit erforderlicher Temperaturerhöhung (Temperature
Increase Required (TIR)), wobei die Synthesegaszuführungsrate
konstant gehalten wird. und die Reaktortemperatur erhöht wird,
um eine konstante CO-Umwandlung auf einem optimalen Niveau aufrechtzuerhalten.
Die zunehmende Reaktionstemperatur, zur Aufrechterhaltung der Produktivitätsniveaus,
führt jedoch
zu einem entsprechenden Anstieg der Methanselektivität und einer
Abnahme der Produktion an wertvolleren flüssigen Kohlenwasserstoffen.
Im TIR-Modus wird somit die Methanbildung begünstigt, wenn die Reaktionsgeschwindigkeit
durch Betrieb bei höheren
Temperaturen erhöht
wird. Dies ist ein ungünstiges
Ergebnis, da Methan kein erwünschtes
Produkt ist. Die Produktion von Methan wird zudem von einer Verschiebung
der gesamten Produktpalette zu niedriger siedenden Materialien,
insbesondere C1- bis C4-Gasen
und Naphtha, auf Kosten höher
siedender, wertvollerer flüssiger
Produkte begleitet, wie Diesel und Wachsen.
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Obwohl
hohe Produktivitäten
in kommerziellen Verfahren erwünscht
sind, ist es wesentlich, dass eine hohe Produktivität ohne hohe
Methanbildung erreicht werden kann, weil hohe Methanproduktion zu
niedrigerer Produktion von wertvollen höheren flüssigen Kohlenwasserstoffen
führt.
Trotz der Fortschritte in der Entwicklung von selektiven Katalysatoren
mit hoher Aktivität,
die zu hoher Produktivität
in Kombination mit niedriger Methanselektivität in der Lage sind, bleibt
ein Bedarf an verbesserten Gasumwandlungsverfahren, welche die Katalysatordeaktivierung überwinden
und dennoch eine höhere
Produktivität
erreichen, während
die Produktion höherwertiger flüssiger Kohlenwasserstoffprodukte,
vorzugsweise C10+, insbesondere von jenen,
die oberhalb von 371°C
sieden, begünstigt
wird.
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US 6,284,807 offenbart ein
Verfahren zur Umwandlung von Synthesegas unter Verwendung eines
kobalthaltigen Katalysators in einem Aufschlämmreaktor, wobei die Umwandlung
von Synthesegas zu flüssigen Kohlenwasserstoffen
konstant gehalten wird, indem der Katalysator in der Aufschlämmungsflüssigkeit
mit Wasserstoff kontaktiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zur bevorzugten Umwandlung
von Synthesegas in flüssige
Kohlenwasserstoffprodukte, das eine hohe Produktivität mit einer
niedrigen Methanselektivität
kombiniert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Fischer-Tropsch-Reaktor unter Verfahrensbedingungen
betrieben, welche die Produktion wertvoller schwerer Wachsprodukte
maximieren, während
die Produktion von weniger wertvollen Produkten, wie leichten Gasen
(C1 bis C4) und
Naphthafraktionen minimiert wird. Das Verfahren ist durch hohe C10+-Selektivität, vorzugsweise hohe C19+-Selektivität gekennzeichnet, die zur bevorzugten
Produktion von Material führt,
das oberhalb von 371°C
siedet.
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Es
wird somit ein Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren wie in Anspruch
1 offenbart bereitgestellt, bei dem man a) Kohlenmonoxid in einem
Fischer-Tropsch-Reaktor in Gegenwart von aktivem Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsynthesekatalysator
mit Wasserstoff umsetzt, um eine Kohlenwasserstoffsynthesereaktion
mit einer festgelegten Methanselektivität unter Anfangsreaktionsbedingungen
zu induzieren, die eine Anfangssynthesegaszuführungsrate (Fi)
und eine Anfangsreaktionstemperatur (Ti)
umfassen, wobei die Anfangsreaktionsbedingungen so gewählt werden,
dass eine angestrebte % CO-Umwandlung erreicht wird, und b) man
anschließend
die Synthesegaszuführungsrate
im Zeitverlauf einstellt, um die ange strebte % CO-Umwandlung bei
der Anfangsreaktionstemperatur (Ti) aufrechtzuhalten,
indem man die Synthesegaszuführungsrate
von der Anfangssynthesegaszuführungsrate
auf eine festgelegte minimale Synthesegaszuführungsrate (Fmin)
absenkt. Die Temperatur kann danach gegebenenfalls nach Bedarf eingestellt
werden, um die angestrebte % CO-Umwandlung bei der minimalen Synthesegaszuführungsrate
(Fmin) zu halten, indem die Reaktionstemperatur
von der Anfangsreaktionstemperatur auf eine maximale Endtemperatur
Tmax erhöht
wird. Die maximale Endtemperatur ist die Temperatur, bei der die
Methanselektivität
ein festgelegtes Maximalniveau erreicht.
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In
anderen Ausführungsformen
kann man zu einer beliebigen Zeit während des Kohlenwasserstoffsyntheseverfahrens
einen Teil des Katalysators, der mindestens teilweise deaktiviert
worden ist, gegebenenfalls aus dem Reaktor entfernen, diesen behandeln,
um die Katalysatoraktivität
wieder herzustellen, und diesen als frischen Katalysator wieder
in den Reaktor einbringen.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann man weiteren aktiven Katalysator bis zu einer maximalen Katalysatorbeladung
einbringen, bevor die Synthesegaszuführungsrate abgesenkt wird,
um die angestrebte % CO-Umwandlung länger bei den Anfangsreaktionsbedingungen
zu halten.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Das
Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren kann in Abhängigkeit
von dem Katalysator und den Verfahrensbedingungen viele verschiedene
Materialien produzieren. Viel Forschung hat sich auf die Entwicklung
selektiver Katalysatoren konzentriert, die zu hoher Flüssigkohlenwasserstoffselektivität in Kombination
mit niedriger Methanselektivität
in der Lage sind. Die Katalysatordeaktivierung, insbesondere bei
hochaktivem Katalysator, hat jedoch einen schädlichen Einfluss auf die kommerzielle
Produktivität.
In der vorliegenden Erfindung gleichen neuartige Vefahrensmodi die
Auswirkungen der Katalysatordeaktivierung aus, wodurch eine hohe
Produktivität mit
niedriger Methanselektivität
erhalten bleibt, wodurch die Produktion von hochwertigen flüssigen Produkten
begünstigt
wird und die. Gesamteffizienz verbessert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist durch eine hohe Produktivität
und eine hohe Selektivität
zu C10+-Kohlenwasserstoffen gekennzeichnet,
was zu einem größeren Anteil
an hochwertigen Produkten führt,
die im 371°C+
Bereich sieden.
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Eine
Fischer-Tropsch-Reaktion wird, wie hier beschrieben, unter Verfahrensbedingungen
initiiert, die eine Anfangsreaktionstemperatur und eine Anfangssynthesegaszuführungsrate
beinhalten, die so gewählt sind,
dass die Produktion von Material der bei 371°C+ siedenden Fraktion maximiert
wird, während
die Produktion von weniger wertvollen Produkten, wie leichten Gasen
(C1 bis C4) und
Naphthafraktionen, minimiert wird. Diese anfänglichen optimalen Reaktionsbedingungen
werden im Zeitverlauf nach Bedarf angepaßt, um eine optimale Produktivität und eine
hohe Flüssigkohlenwasserstoffselektivität aufrechtzuerhalten.
Um das Absinken der Produktivität
infolge der Katalysatordeaktivierung auszugleichen, wird die Gaseinlassgeschwindigkeit
reduziert, während
die Temperatur konstant gehalten wird, um die Produktivitätsniveaus
aufrechtzuerhalten. Nach der Herabsetzung der Gaseinlassgeschwindigkeit
kann danach der Reaktor bei einer höheren Temperatur betrieben
werden, um die Produktivität
weiter aufrechtzuerhalten, wobei die höhere Temperatur so gewählt wird,
dass die Flüssigkohlenwasserstoffselektivität bis zu
dem möglichen
Maße optimiert
wird, bis die Produktivität
zu einem festgelegten Abschaltniveau absinkt. Diese Betriebsmodi
können
gegebenenfalls mit der Einbringung von frischem Katalysator kombiniert
werden, um das Entgegenwirken der Katalysatordeaktivierung zu unterstützen.
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Die
erfindungsgemäßen Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren
können
im Aufschlämmmodus
oder im Festbettmodus durchgeführt
werden. In dem erfindungsgemäßen Fischer-Tropsch-Verfahren
wird der Reaktor im Aufschlämmmodus
betrieben. Im Aufschlämmmodus
wird Katalysator suspendiert und bewegt sich frei, im Gegensatz
zu einem Festbettmodus, wo der Katalysator im Raum statisch ist.
Bevorzugte Aufschlämmverfahren
können
z. B. in Bewegtbettsystemen oder Aufschlämmreaktoren durchgeführt werden.
Die Aufschlämmung
enthält
Aufschlämmungsflüssigkeit
und feinteiligen Katalysator, wobei die Katalysatorteilchen in einem
flüssigen
Kohlenwasserstoff suspendiert werden und die CO/Wasserstoff-Mischung
hindurchbewegt wird, wodurch ein guter Kontakt zwischen dem CO/Wasserstoff
und dem Katalysator möglich
wird, um den Kohlenwasserstoffsyntheseprozess zu initiieren und
aufrechtzuerhalten.
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Die
Vorteile der Verfahren vom Aufschlämmtyp gegenüber Festbettverfahren sind
eine bessere Kontrolle der exothermen Wärme, die in dem Fischer-Tropsch-Verfahren
während
der Reaktion produziert wird, und eine bessere Kontrolle des Aufrechterhaltens
der Katalysatoraktivität,
indem die Implementierung von Rückführungs-,
Rückgewinnungs-
und Auffrischungsverfahren möglich
wird. Das Aufschlämmungsverfahren kann
in einem Chargenmodus oder in einem kontinuierlichen Kreislauf betrieben
werden. In einem kontinuierlichen Kreislauf kann die gesamte Aufschlämmung in
dem System zirkuliert werden, wodurch eine bessere Kontrolle der
Verweilzeit der Primärprodukte
in der Reaktionszone möglich
wird.
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Aufschlämmreaktoren
sind zur Durchführung
hochexothermer Dreiphasen-Fischer-Tropsch-Reaktionen vom Aufschlämmtyp wohl
bekannt. Reaktoren, in denen derartige Dreiphasen-Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren
durchgeführt
werden, werden mitunter als "Blasensäulen" bezeichnet und sind
beispielsweise in
US 5,348,982 offenbart.
In derartigen Dreiphasen-Kohlenwasserstoffsynthese-(HCS)-Verfahren
wird ein Synthesegas (Syngas), das eine Mischung aus H
2 und
CO enthält,
als dritte Phase durch eine Aufschlämmung in dem Reaktor aufwärts perlen
gelassen, wobei die Aufschlämmung
flüssige
Kohlenwasserstoffe und dispergierte, feste Katalysatorteilchen enthält. Der
Katalysator kann durch mechanische Bewegung, natürliche dispergierende Kräfte, durch
Auftrieb erzeugte Bewegung, erzwungene Konvektion oder eine beliebige
Kombination hiervon in dem Reaktor suspendiert werden. Die flüssige Phase
der Auf schlämmung
enthält
typischerweise eine Mischung der Kohlenwasserstoffprodukte der Fischer-Tropsch-Reaktion.
Ein besonders erwähnenswertes
Merkmal eines Aufschlämmungsreaktors
ist, dass Katalysator und/oder Flüssigkeit während der Synthese zugegeben
werden können
und Katalysator/Flüssigkeit
während
der Synthese auch abgezogen werden können, während der Reaktor läuft.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren können
entweder Massenkatalysatoren oder trägergestützte Katalysatoren sein. Der
Katalysator ist kobalthaltiger Katalysator, vorzugsweise auf einem
Oxidträger,
z. B. Siliciumdioxid, Titandioxid, Aluminiumoxid, usw. Für erfindungsgemäße Zwecke
ist Kobalt erwünscht, um
mit einem Verfahren zu beginnen, welches ein Fischer-Tropsch-Wachsprodukt
mit einem relativ hohen Anteil an linearen C10 +-Paraffinen produzieren soll. Der Katalysator
kann Promotoren wie Re, Pt, Zr, Hf enthalten, und oft ist dies so.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Aufschlämm-Blasensäulenreaktor
mit einem aktiven Fischer-Tropsch-Katalysator beladen, der gewählt wird,
um die gewünschte
Produktivität
und Selektivität zu
flüssigen
Kohlenwasserstoffen zu erleichtern. Der Katalysator ist ein kobalthaltiger
Katalysator. Die Kohlenwasserstoffsynthesereaktion wird danach in
dem Fischet-Tropsch-Reaktor bei Drücken von 3 bis 482 bar absolut
(150 bis 700 psia) durchgeführt.
In dem Anfangsbetriebsmodus werden Reaktionsbedingungen gewählt, die
eine Anfangssynthesegaszuführungsrate
und eine Anfangsreaktionstemperatur umfassen, um die Fischer-Tropsch-Reaktion
zu induzieren, um eine angestrebte % CO-Umwandlung zu erreichen.
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Die
angestrebte % CO-Umwandlung wird so gewählt, dass eine Methanselektivität erreicht
wird, die die Produktion von flüssigen
Kohlenwasserstoffen für
den speziellen gewählten
Katalysator optimiert, wobei die angestrebten CO-Umwandlungsraten
im Bereich von 20 bis 98% insbesondere 50 bis 95%, am meisten bevorzugt
70 bis 90% liegen. Die Anfangszuführungsgasrate (Fi)
beinhaltet eine lineare Leerrohrgeschwindigkeit von 10 bis 50 cm/s,
insbesondere 15 bis 35 cm/s und am meisten bevorzugt 17 bis 30 cm/s.
Die anfängliche
Fischer-Tropsch-Reaktionstemperatur ist eine mäßig niedrige Temperatur für den speziellen
gewählten Katalysator,
d. h. 180 bis 220°C,
vorzugsweise 190 bis 210°C,
insbesondere 195 bis 215°C,
am meisten bevorzugt 200 bis 210°C.
Diese mäßig niedrigen
Reaktionstemperaturen führen
zu einer größeren 371°C+-Selektivität mit niedrigerer
Methanselektivität,
als mit höheren
Temperaturen erreicht würde.
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Nach
einem Zeitraum, wenn die Reaktion vorankommt und der Katalysator
altert, kann das Verfahren die angestrebte % CO-Umwandlung unter
den Anfangsreaktionsbedingungen nicht länger aufrechterhalten, und
der Reaktor wechselt zu einem zweiten Betriebsmodus. In dem zweiten
Betriebsmodus wird die Reaktorzuführungsrate allmählich abgesenkt,
um die angestrebte % CO-Umwandlung aufrechtzuerhalten, während die
Reaktortemperatur auf der Anfangsreaktionstemperatur gehalten wird.
Dies hält
die Flüssigkohlenwasserstoffselektivät auf dem
hohen Anfangsniveaus, im Unterschied zu Verfahren des Standes der
Technik, die im TIR-Modus arbeiten, der an diesem Punkt zu einer
höheren
Temperatur wechselt, um die Auswirkungen der Katalysatordeaktivierung
zu überwinden.
In diesem zweiten Arbeitsmodus nähert
sich die abnehmende Syngaszuführungsrate
einem vorgewählten
Mindestwert (nicht weniger als 7,0 cm/s bis 8,5 cm/s), und der Katalysator
deaktiviert weiter. Wenn die Reaktion voranschreitet, kann das Verfahren
nach einer Zeitspanne wiederum die angestrebte % CO-Umwandlung nicht
länger
aufrechterhalten, und der zweite Betriebsmodus ist nicht länger wirtschaftlich
reizvoll.
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An
diesem Punkt kann der Reaktor in einen dritten Betriebsmodus wechseln.
In dem dritten Betriebsmodus wird die Reaktortemperatur erhöht, um die
angestrebte % CO-Umwandlung bis zu einer festgelegten maximalen
Endtemperatur aufrechtzuerhalten, während die Endtemperatur die
Temperatur ist, bei der die Methanselektivität ein festgelegtes Abschaltniveau
erreicht. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die maximale Endtemperatur 232°C, insbesondere 227°C, am meisten
bevorzugt 221°C.
Der Reaktor arbeitet in dem dritten Modus, bis die Produktivität auf ein
festgelegtes Abschaltniveau sinkt.
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Zu
jeder Zeit während
des Verfahrens kann man Katalysator und flüssiges Kohlenwasserstoffprodukt aus
dem Reaktor entfernen und den Katalysator von dem flüssigen Kohlenwasserstoff
trennen, wodurch trockener deaktivierter Katalysator zurückbleibt.
Dieser deaktivierte Katalysator kann dann nach im Stand der Technik
bekannten Verfahren behandelt werden, um ihn wieder auf einen Frischzustand
zu bringen, bei dem die Katalysatoraktivität ihrer Anfangsaktivität ähnlich ist.
Auf diese Weise wieder hergestellter Katalysator kann erneut als
aktiver Katalysator in das Verfahren eingebracht werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann, wenn am Anfang noch keine Maximalkatalysatorbeladung erreicht
würde,
weiterer aktiver Katalysator in den betriebenen Reaktor eingebracht
werden, um die Katalysatordeaktivierung auszugleichen, bevor die
Reaktorzuführungsrate
verringert wird, damit die angestrebte % CO Umwandlung länger auf
den Anfangsreaktionsbedingungen gehalten werden kann. Hier bleibt
wiederum die Selektivität
zu Produkten mit höherem
Molekulargewicht auf den hohen Anfangsniveaus.
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Die
folgenden nichteinschränkenden
Beispiele illustrieren die Erfindung weiter.
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Beispiel 1: Betrieb eines Blasensäulenreaktors
im Pilotmaßstab
bei mäßiger bis
hoher Reaktortemperatur
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Beispiel
1 illustriert Verfahrensbedingungen und Produktausbeuten während des
Betriebs eines Blasensäulenreaktors,
bei dem die Temperatur während
des Versuchs gemäß einem
typischen TIR-Protokoll erhöht
wurde. Der Blasensäulenreaktor
war eine Blasensäule
mit nominell 2,4 mm (6 Zoll) Durchmesser. Die Kohlenwasserstoffsynthesereaktion
in dem Fischer-Tropsch-Reaktor
wurde bei etwa 20 bar absolut (290 psia) Auslassdruck durchgeführt. Syntheseeinsatzmaterialgas,
das eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid enthielt, wurde
mit einer Lineargeschwindigkeit von etwa 17 cm/s in den Reaktor
eingebracht. Das Molverhältnis
H
2:CO betrug 2,09. Während des 90-tägigen Versuchs wurde die CO-Umwandlung
(Menge an in Kohlenwasserstoffprodukte umgewandeltes CO) durch Erhöhung der
Reaktortemperatur von 211°C
bis 221°C auf
etwa 40 bis 50°C
gehalten. Die Methanselektivität
(pro umgewandelter CO-Menge produzierte Methanmenge) stieg von etwa
5% zu Beginn der Zeitspanne auf über
8,5% am Ende von 90 Betriebstagen. Die Ausbeute an schwerer Kohlenwasserstoffflüssigkeit
der bei 371°C
+ siedenden Fraktion sank entsprechend wesentlich,
wobei sie von 41,4 (Gewicht der bei 371°C
+ siedenden
Fraktion/Menge an umgewandeltem CO) auf 26,9% sank, wie in Tabelle
1 gezeigt ist. Tabelle 1 Betrieb eines Blasensäulenreaktors im Pilotmaßstab bei
mäßiger bis
hoher Reaktortemperatur (TIR-Modus)
Betriebstage mit
Synthesegas (d) | 7,22 | 9,32 | 44,32 | 70,36 | 80,40 |
Einlass-Leerrohrgeschwindigkeit
(cm/s) | 17,1 | 17,0 | 17,0 | 17,3 | 17,5 |
CO-Umwandlung
(%) | 49,85 | 49,58 | 42,89 | 48,55 | 42,67 |
CH4-Selektivität (%) | 4,99 | 4,97 | 5,98 | 7,39 | 8,52 |
stündlicher Gasdurchsatz (1/h) | 11680 | 11620,727 | 11758 | 11774 | 12061 |
Reaktortemperatur
(°C) | 211 | 211 | 211 | 221 | 221 |
Siedepunktverteilungen
in Gewichtsprozent |
C1 | 5,58% | 5,52% | 6,49% | 8,13% | 9,37% |
C2 | 0,63% | 0,60% | 0,58% | 0,68% | 0,77% |
C3-C4 | 4,88% | 4,82% | 4,47% | 4,84% | 5,54% |
C5-160°C | 16,54% | 16,03% | 15,75% | 19,12% | 21,20% |
160-260°C | 12,55% | 12,14% | 13,23% | 12,49% | 15,97% |
260-371°C | 18,46% | 18,98% | 19,74% | 20,84% | 20,17% |
371-454°C | 14,65% | 14,94% | 15,40% | 15,01% | 13,25% |
454-566°C | 17,26% | 16,80% | 17,08% | 14,08% | 11,03% |
566°C+ | 9,45% | 10,18% | 7,25% | 4,80% | 2,69% |
Summe | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
371°C+%insgesamt | 41,36% | 41,92% | 39,73% | 33,90% | 26,97% |
371°C+%C5+ | 46,52% | 47,07% | 44,80% | 39,25% | 32,00% |
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Beispiel 2: Betrieb eines Blasensäulenreaktors
im Pilotmaßstab
bei niedriger Reaktortemperatur mit abnehmender Gaszuführungsrate
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Beispiel
2 illustriert Verfahrensbedingungen und Produktausbeuten während des
erfindungsgemäßen Betriebs
des Blasensäulenreaktors,
wobei die Reaktortemperatur relativ konstant auf etwa 210°C gehalten wurde
und die Lineargeschwindigkeit der Syngaszuführungsgasrate variiert wurde.
Der Blasensäulenreaktor war
der gleiche Reaktor wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Reaktion
wurde bei etwa 9,3 bar absolut (425 psia) Auslassdruck durchgeführt. Einsatzmaterialgas,
das eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid enthielt, wurde
mit einer Lineargeschwindigkeit von 17,5 cm/s in den Reaktor eingebracht.
Das Verhältnis
H
2:CO betrug 2,13. Während des 150-tä gigen Versuchs
wurde die CO-Umwandlung zwischen 70 und 85% gehalten, indem die
Einsatzmaterialeinlassgeschwindigkeit von 17,5 cm/s auf 8,3 cm/s
herabgesetzt wurde. Die Methanselektivität blieb über den Zeitraum von 150 Tagen
relativ konstant auf einem Durchschnittswert von etwa 4,5%. Die
Ausbeute der schweren Kohlenwasserstoffflüssigkeit der bei 371°C+ siedenden
Fraktion blieb relativ konstant sowie auf einem Mittelwert von etwa
45,9%, wie in Tabelle 2 gezeigt ist. Tabelle 2 Betrieb eines Blasensäulenreaktors im Pilotmaßstab bei
niedriger Reaktortemperatur mit abnehmender Gaszuführungsrate
Betriebstage
mit Synthesegas (d) | 14,47 | 25,47 | 37,47 | 64,67 | 91,47 | 115,47 | 151,47 |
Einlass-Leerrohrgeschwindigkeit
(cm/s) | 17,5 | 17,4 | 17,3 | 13,8 | 11 | 8,3 | 8,3 |
CO-Umwandlung (%) | 80,49 | 83,92 | 80,92 | 80,53 | 74,44 | 74,17 | 69,08 |
CH4-Selektivität (%) | 4,44 | 4,46 | 4,58 | 4,65 | 5,22 | 3,48 | 4,28 |
stündlicher
Gasdurchsatz (1/h) | 10080 | 10165 | 10130 | 8152 | 6643 | 4821 | 4776 |
Reaktortemperatur
(°C) | 210 | 210 | 210 | 210 | 210 | 210 | 210 |
Siedepunktverteilungen
in Gewichtsprozent |
C1 | 5,20% | 4,69% | 4,80% | 5,78% | 5,53% | 4,45% | 4,96% |
C2 | 0,47% | 0,38% | 0,35% | 0,46% | 0,44% | 1,14% | 1,34% |
C3-C4 | 3,90% | 4,50% | 3,04% | 3,71% | 3,43% | 8,54% | 8,93% |
C5-160°C | 18,26% | 15,65% | 17,24% | 18,43% | 14,15% | 20,83% | 21,77% |
160-260°C | 9,15% | 10,09% | 9,78% | 10,11% | 9,77% | 7,09% | 8,08% |
260-371°C | 17,81% | 17,41% | 17,82% | 14,89% | 16,49% | 14,21% | 13,00% |
371-454°C | 16,07% | 15,82% | 15,88% | 15,40% | 15,82% | 13,42% | 12,09% |
454-566°C | 19,03% | 19,48% | 19,43% | 19,89% | 20,18% | 18,14% | 16,02% |
566°C+ | 10,10% | 11,97% | 11,65% | 11,33% | 14,19% | 12,18% | 13,80% |
Summe | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
371°C+%insgesamt | 45,21% | 47,27% | 46,96% | 46,62% | 50,18% | 43,74% | 41,92% |
371°C+%C5+ | 50,00% | 52,27% | 51,10% | 51,77% | 55,38% | 50,93% | 49,45% |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die 371°C+-Selektivität signifikant
erhöht
wurde, indem der Reaktor nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wurde.
Während
in einem kon ventionellen TIR-Modus gearbeitet wurde, sank der Anteil
des gesamten C5+-Produkts, wiedergegeben
durch die 371°C+-Fraktion,
auch von 46,5% auf 32,0% ebenso wie die gesamte 371°C+-Produktausbeute,
die während
des 90-tägigen
Versuchs von 41,4% auf 26,9% sank. Wenn erfindungsgemäß vorgegangen
wurde, lag die gesamte 371°C+-Produktausbeute
während
der ersten 90 Tage des 150-tägigen
Versuchs im Bereich von 45,2% bis 50,2% was eine deutliche Verbesserung
gegenüber
dem TIR-Verfahren darstellt. Die Ausbeute sank dann allmählich auf
ein Endniveau von 41,9% am Ende des Versuchs, was mit den höchsten Anfangsniveaus
vergleichbar war, die in dem TIR-Modus erreicht wurden. Unter den
Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
lag die 371°C+-Fraktion
während
des 150-tägigen
Versuchs im Bereich von 49,5% bis 55,4% des gesamten C5+-Produkts.