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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Herstellung von Wachsen, die für eine Vielzahl
von Anwendungen brauchbar sind, die anspruchsvollen Standards entsprechende
Wachse erfordern, wie Beschichtungsmaterialien, Klebstoffe, Kerzen,
Kosmetika, Lebens- und
Arzneimittelanwendungen. Insbesondere betrifft die Erfindung die
Herstellung von Wachsen, die durch die Reaktion von Kohlenmonoxid
und Wasserstoff, das Fischer-Tropsch-Kohlenwasserstoffsyntheseverfahren,
hergestellt werden. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren,
mit dem mindestens ein Teil von rohem Fischer-Tropsch-Wachs einer
milden Isomerisierung unterworfen und in unbehandeltes Fischer-Tropsch-Wachs
eingemischt wird, um gewünschte
Eigenschaften zu erreichen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
katalytische Herstellung von Materialien mit höheren Kohlenwasserstoffen aus
Synthesegas, das heißt
Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die normalerweise als das Fischer-Tropsch-Verfahren
bekannt ist, ist seit vielen Jahren bekannt. Solche Verfahren bedürfen spezieller
Katalysatoren.
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Die
ursprünglichen
Katalysatoren für
die Fischer-Tropsch-Synthese waren typischerweise Gruppe VIII-Metalle,
bevorzugt Kobalt und Eisen, die im Laufe der Jahre an das Verfahren
angepasst wurden, um höhere Kohlenwasserstoffe
herzustellen. Mit der Entwicklung der Technologie wurden diese Katalysatoren
verbessert und durch andere Metalle ergänzt, die dazu dienen, ihre
Aktivität
als Katalysatoren zu fördern.
Solche Promotormetalle schließen
die Gruppe VIII-Metalle, wie Platin, Palladium, Ruthenium und Iridium,
andere Übergangsmetalle,
wie Rhenium und Hafnium, als auch Alkalimetalle ein. Die Auswahl
eines bestimmten Metalls oder einer bestimmten Legierung zur Herstellung
eines bei der Fischer-Tropsch-Synthese eingesetzten Katalysators
hängt größtenteils
von dem gewünschten
Produkt oder den gewünschten
Produkten ab.
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Die
Produkte der Kohlenwasserstoffsynthese sind in einer Vielzahl von
Anwendungen brauchbar. Das wachsartige Produkt der Kohlenwasserstoffsynthese,
insbesondere das Produkt aus einem Verfahren mit Kobalt-basiertem
Katalysator, enthält
einen hohen Anteil an n-Paraffinen. Es ist allgemein bekannt, das
aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren erhaltene Paraffinwachs katalytisch
in niedriger siedende, paraffinische Kohlenwasserstoffe umzuwandeln,
die in die Benzin- und Mitteldestillat-Siedebereiche fallen, hauptsächlich durch
Behandlungen mit Wasserstoff, z. B. Hydrotreating, Hydroisomerisierung
und Hydrocracken. Neue Märkte
haben jedoch einen weiterhin steigenden Bedarf an Erdöl- und synthetischen
Wachsen. Die verschiedenartigen und wachsenden Anwendungen für die Wachse,
z. B. Lebensmittelbehälter,
gewachstes Papier, Beschichtungsmaterialien, elektrische Isolatoren,
Kerzen, Wachsstifte, Markierungsstifte, Kosmetika etc. haben dieses
Material in vielen Anwendungen von einem Nebenprodukt zu einem Produkt
gemacht.
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Durch
Aufsichtsbehörden
wie die FDA (Food and Drug Agency) in den Vereinigten Staaten und
das SCF (Scientific Committee on Food) der Europäischen Union werden strenge
Anforderungen festgelegt, die ein Wachs erfüllen muss, insbesondere wenn
das Wachs in Lebens- und Arzneimittelanwendungen verwendet werden
soll. Ferner ist es für
den Betreiber einer Rohölraffinieranlage
eine anspruchsvolle Aufgabe, solche Anforderungen zu erfüllen. Von
Rohöl abgeleitete
Erdölwachse
besitzen oft eine dunkle Farbe, einen schlechten Geruch und zahlreiche
Verunreinigungen und erfordern beträchtliches weiteres Raffinieren,
insbesondere wenn Wachs in Lebens- und Arzneimittelanwendungen verwendet
werden soll, die hochraffinierte Wachse erfordern, um Aufsichtsbehörden zufriedenzustellen.
Die Anwesenheit von Schwefel-, Stickstoff- und aromatischen Spezies,
die zu einer gelblichen oder bräunlichen
Farbe führen,
ist unerwünscht
und kann ein beträchtliches
Gesundheitsrisiko darstellen. Es sind intensive Wachsraffiniertechniken
notwendig, um thermische und Lichteigenschaften, UV-Stabilität, Farbe,
Lagerstabilität
und Oxidationsbeständigkeit
der Endprodukte zu verbessern. Typischerweise werden solche Wachse
Wachsent färbungsverfahren
unterworfen, die üblicherweise als
Wachsfinishing bezeichnet werden. Solche Methoden sind Teil eines
zeitaufwendigen und kostenträchtigen Verfahrens
und haben eine nachteilige Wirkung auf die Opazität, die in
einer Vielzahl von Anwendungen gewünscht ist, wenn überlegene
thermische und Lichteigenschaften, UV-Stabilität, Farbe und Lagerstabilität gewünscht sind.
Diese Anwendungen schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Beschichtungsmaterialien, Wachsstifte, Markierungsstifte, Kosmetika,
Kerzen, elektrische Isolatoren und dergleichen, als auch Lebens- und
Arzneimittelanwendungen.
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Durch
die Hydrierung von Kohlenmonoxid mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren
hergestellte Wachse besitzen viele vorteilhafte Eigenschaften. Sie
besitzen hohe Paraffingehalte, eine opake weiße Farbe und sind im Wesentlichen
frei von jedweden Schwefel-, Stickstoff- und aromatischen Verunreinigungen,
die in Erdölwachsen
gefunden werden. Unbehandelte Fischer-Tropsch-Wachse können jedoch
eine geringe Menge an Olefinen und Oxygenaten (z. B. langkettigen
primären
Alkoholen, Säuren
und Estern) enthalten, die in bestimmten Umgebungen Korrosion verursachen
können.
Außerdem
sind Fischer-Tropsch-Wachse härter
als konventionelle Erdölwachse.
Die Härte
von Wachsen und Wachsgemischen, gemessen durch Nadelpenetration,
kann beträchtlich
variieren. Die Wachshärte
wird im Allgemeinen mit dem Nadelpenetrationstest ASTM D 1321 gemessen.
Im Allgemeinen ist die Härte
von Fischer-Tropsch-Wachsen
wegen des Mangels an hochqualitativen Hartparaffinwachsen ein Vorteil.
Diese Härte
kann jedoch in bestimmte Anwendungen die Brauchbarkeit von unbehandelten
Fischer-Tropsch-Wachsen begrenzen. Fischer-Tropsch-Wachse durchlaufen
typischerweise ein scharfes Hydroprocessing, um eine hohe Reinheit
zu erhalten. Einfach destillierte (virgin) Fischer-Tropsch-Wachse,
die diesen vorbekannten Verfahren unterworfen worden sind, neigen
dazu, ihre Eigenschaft einer opaken Weißheit zu verlieren und können bei
dem Verfahren so weich werden, dass sie kommerziell unerwünscht werden,
was teure Additive erfordert, um Opazität zu bewirken und Härte einzustellen.
Es war deshalb gewünscht,
ein Hydroprocessingverfahren bereitzustellen, mit dem die Härte dieser
Wachse innerhalb ausgewählter
Bereiche eingestellt werden kann, während die gewünschte Eigenschaft
einer opaken Weißheit
des unbehandelten rohen Fischer-Tropsch-Wachses beibehalten wird,
wodurch der Bedarf an teuren Additiven und weiterer Behandlung vermindert
oder ausgeschlossen wird.
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Die
veröffentlichte
Anmeldung EP-A-0 435 619 beschreibt ein Verfahren zur Hydroisomerisierung
von Wachsen, z. B. Fischer-Tropsch-Wachsen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Mischverfahren gerichtet, das die gewünschten
Eigenschaften eines Fischer-Tropsch-Wachses, z. B. Opazität, beibehält, während die
Härte des
Wachses auf einen gewünschten
Bereich eingestellt wird. In einer weiteren Ausführungsform verwendet die Erfindung
eine synergistische Wirkung zwischen hartem, einfach destilliertem
Fischer-Tropsch-Wachs und weicherem, mild isomerisiertem Fischer-Tropsch-Wachs,
in einem Mischverfahren, das dem Fachmann erlaubt, die Härte eines Wachsprodukts
in einem gewünschten
Bereich einzustellen. Das Verfahren schließt das Leiten eines Fischer-Tropsch-Wachses über einen
Hydroisomerisierungskatalysator unter bestimmten Bedingungen ein,
die relativ milde Temperaturen einschließen, so dass die chemischen
Umwandlungen (z. B. Hydrierung und milde Isomerisierung) stattfinden,
während
es zu weniger als 10% Siedepunktumwandlung (Hydrocracking) kommt, wodurch
die Gesamtausbeute von isomerisiertem Wachs beibehalten wird. Mindestens
ein Teil des erhaltenen isomerisierten Wachses wird dann mit unbehandeltem,
hartem, einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs gemischt, um
dessen Härte
einzustellen.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird Synthesegas (Wasserstoff und Kohlenmonoxid in einem geeigneten
Verhältnis)
in einen Fischer-Tropsch-Reaktor
eingespeist, vorzugsweise einen Aufschlämmungsreaktor, und darin mit
einem geeigneten Fischer-Tropsch-Katalysator in Kontakt gebracht. Aus
dem Reaktor wird ein hartes, einfach destilliertes Fischer-Tropsch-Wachsprodukt
gewonnen. Mindestens ein Teil dieses harten, einfach destillierten
Fischer-Tropsch-Wachses
wird dann zusammen mit Wasserstoff in eine Hydroisomerisierungsverfahrensanlage
eingebracht und darin unter milden Hydroisomerisierungsbedingungen
mit einem Hydroisomerisierungskatalysator in Kontakt gebracht wird.
Das erhaltene, weichere, isomerisierte Wachs wird dann mit unbehandeltem,
hartem, einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs in einer solchen
Menge gemischt, dass eine gewünschte
Härte des
gemischten Wachses erreicht wird. In einer bevorzugteren Aus führungsform
wird das weichere isomerisierte Wachs mit unbehandeltem, hartem,
einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs in einer solchen Menge
gemischt, das eine gewünschte
Härte des
gemischten Wachses erreicht wird, während eine opake weiße Farbe
beibehalten wird, die mit der des unbehandelten, harten, einfach
destillierten Fischer-Tropsch-Wachses vergleichbar ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
eine ausgewählte
Daten des erfindungsgemäßen Hydroisomerisierungsverfahrens
darstellende Kurve.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Fischer-Tropsch-Verfahren kann in Abhängigkeit vom Katalysator und
von Verfahrensbedingungen eine breite Vielzahl von Materialien herstellen.
Das wachsartige Produkt eines Kohlenwasserstoffsyntheseverfahrens,
insbesondere das Produkt aus einem Verfahren mit Kobalt-basiertem
Katalysator, enthält
einen hohen Anteil an n-Paraffinen. Kobalt ist ein bevorzugtes Fischer-Tropsch-Katalysemetall,
weil es für
die erfindungsgemäßen Zwecke
gewünscht
ist, mit einem Fischer-Tropsch-Wachsprodukt
mit einem hohem Anteil an linearen C20+-Paraffinen
zu beginnen.
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Ein
bevorzugter Fischer-Tropsch-Reaktor zur Herstellung des erfindungsgemäßen Rohwachses
ist der Aufschlämmungsblasensäulenreaktor.
Dieser Reaktor ist ideal zur Durchführung von hoch exothermen Dreiphasenkatalysereaktionen
geeignet. In solchen Reaktoren (die Katalysatorwiederauffrischungs/Rückführmittel
einschließen
können,
wie in der US-A-5 260 239 gezeigt ist) wird der Festphasenkatalysator
mindestens teilweise durch eine Gasphase, die kontinuierlich durch
die flüssige
Phase perlt, in einer flüssigen
Phase dispergiert oder in Suspension gehalten. Die in solchen Reaktoren
eingesetzten Katalysatoren können
entweder Massenkatalysatoren oder trägergestützte Katalysatoren sein.
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Der
erfindungsgemäß brauchbare
Katalysator in einer Aufschlämmungsphasen-Fischer-Tropsch-Reaktion
ist vorzugsweise ein Kobalt-Katalysator, bevorzugt ein Kobalt-Rhenium-Katalysator.
Die Reaktion wird bei Drücken
und Temperaturen ablaufen gelassen, die für das Fischer-Tropsch-Verfahren
typisch sind, das heißt
Temperaturen im Bereich von 190°C
bis 235°C,
vorzugsweise von 195°C
bis 225°C.
Das Einsatzmaterial kann mit einer linearen Geschwindigkeit von
mindestens 12 cm/s, vorzugsweise von 12 cm/s bis 23 cm/s, eingebracht
werden. Ein bevorzugtes Verfahren zum Betreiben eines Aufschlämmungsphasen-Fischer-Tropsch-Reaktors
ist in der US-A-5 348 982 beschrieben.
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Ein
bevorzugtes Fischer-Tropsch-Verfahren ist eines, bei dem ein nicht-konvertierender Katalysator (das
heißt
einer ohne Konvertierungsfähigkeit)
eingesetzt wird. Nicht-konvertierende Fischer-Tropsch-Reaktionen
sind den Fachleuten wohl bekannt und können durch Bedingungen gekennzeichnet
sein, die die Bildung von CO2-Nebenprodukten
minimieren. Nicht-konvertierende Katalysatoren schließen z. B.
Kobalt oder Ruthenium oder Mischungen davon ein, vorzugsweise Kobalt,
und bevorzugter trägergestütztes, promoviertes
Kobalt, wobei der Promotor Zirkonium oder Rhenium ist, vorzugsweise
Rhenium. Solche Katalysatoren sind bekannt, und ein bevorzugter
Katalysator ist in der US-A-4 568 663 als auch der EP-A-0 266 898
beschrieben.
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Durch
das Fischer-Tropsch-Verfahren haben die gewonnenen, wachsartigen
C20+-Kohlenwasserstoffe in dem 371°C+-Siedebereich
keinen Schwefel und keinen Stickstoff. Diese Heteroatomverbindungen
sind Gifte für
die Fischer-Tropsch-Katalysatoren und werden aus dem methanhaltigen
Erdgas entfernt, das üblicherweise
zur Herstellung des Synthesegaseinsatzmaterials für das Fischer-Tropsch-Verfahren
verwendet wird. Bei dem Fischer-Tropsch-Verfahren werden geringe
Mengen an Olefinen produziert sowie etwas oxygenierte Verbindungen
einschließlich
Alkoholen und Säuren.
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Das
Rohwachsprodukt einer Fischer-Tropsch-Synthese wird einem Hydroisomerisierungsverfahren unterworfen.
Der gesamte flüssige
Abstrom des Syntheseverfahrens kann aus dem Reaktor abgezogen und direkt
in die Hydroisomerisierungsstufe geführt werden. In einer anderen
Ausführungsform
werden der unumgesetzte Wasserstoff, Kohlenmonoxid und bei der Synthese
gebildetes Wasser vor der Hydroisomerisierungsstufe entfernt. Gewünschtenfalls
können
auch die Produkte der Synthesestufe mit niedrigem Molekulargewicht,
insbesondere die C4–-Fraktion, z. B. Methan,
Ethan und Propan, vor der Hydroisomerisierungsbehandlung entfernt
werden. Die Abtrennung wird geeigneterweise unter Verwendung von
in der Technik bekannten Destillationstechniken bewirkt. In einer
weiteren Ausführungsform
wird eine bei Atmosphärendruck
typischerweise oberhalb von 371°C
siedende Wachsfraktion von dem Kohlenwasserstoffprodukt des Fischer-Tropsch-Verfahrens
getrennt und dem Hydroisomerisierungsverfahren unterworfen. In einer
weiteren und bevorzugten Ausführungsform
wird eine bei Atmosphärendruck
oberhalb von 413°C
siedende Wachsfraktion von dem Kohlenwasserstoffprodukt des Fischer-Tropsch-Verfahrens abgetrennt
und dem Hydroisomerisierungsverfahren unterworfen.
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Hydroisomerisierung
ist ein bekanntes Verfahren und seine Bedingungen können weit
variieren. Eine Tatsache, der man sich bei einem Hydroisomerisierungsverfahren
bewusst sein muss, besteht darin, dass eine erhöhte Umwandlung von oberhalb
von 371°C
siedenden Einsatzmaterialkohlenwasserstoffen in unterhalb von 371°C siedende
Kohlenwasserstoffe dazu neigt, das Cracken mit einhergehenden höheren Ausbeuten
an Gasen und anderen Destillaten und geringeren Ausbeuten an isomerisiertem
Wachs zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird das
Cracken bei einem Minimum gehalten, üblicherweise weniger als 10%,
vorzugsweise weniger als 5%, bevorzugter weniger als 1%, wodurch
die Wachsausbeute maximiert wird.
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Der
Hydroisomerisierungsschritt wird in der Gegenwart von Wasserstoff über einem
Hydroisomerisierungskatalysator unter solchen Bedingungen durchgeführt, dass
die Umwandlung vom Siedepunkt 371°C+
zu 371°C– weniger
als etwa 10%, bevorzugter weniger als etwa 5%, insbesondere weniger
als etwa 1% beträgt. Diese
Bedingungen umfassen relativ milde Bedingungen, einschließlich einer
Temperatur von 204°C
bis 343°C,
vorzugsweise von 286°C
bis 321°C,
und einen Wasserstoffdruck von 21,7 bar (300 psig) bis 104,4 bar (1500
psig), vorzugsweise 35,5 bar (500 psig) bis 69,9 bar (1000 psig),
bevorzugter 9,3 bar (700 psig) bis 63,1 bar (900 psig), um Oxygenat-
und Spuren Olefingehalte in dem Fischer-Tropsch-Wachs zu vermindern
und das Wachs partiell zu isomerisieren.
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Typische
breite und bevorzugte Bedingungen für den erfindungsgemäßen Hydroisomerisierungsschritt
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
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Obwohl
praktisch jedweder bei der Hydroisomerisierung brauchbare Katalysator
für die
milde Hydrobehandlung/Hydroisomerisierungsstufe befriedigend sein
kann, funktionieren einige Katalysatoren besser als andere und sind
bevorzugt. Zum Beispiel sind ein trägergestütztes Gruppe VIII-Edelmetall,
z. B. Platin oder Palladium, enthaltende Katalysatoren als auch
Katalysatoren brauchbar, die ein oder mehrere unedle Gruppe VIII-Metalle,
z. B. Nickel oder Kobalt, in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-% enthalten,
die gegebenenfalls auch ein Gruppe VI-Metall, z. B. Molybdän in Mengen
von 1 bis 20 Gew.-%, enthalten können.
Der Träger
für die
Metalle kann jedwedes hitzebeständige
Oxid oder jedweder Zeolith oder Mischungen davon sein. Bevorzugte
Träger schließen Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Phosphate, Titandioxid, Zirkoniumdioxid,
Vanadiumoxid und andere Gruppe III-, IV-, VA- oder VI-Oxide, als
auch Y-Siebe, wie ultrastabile Y-Siebe, ein. Bevorzugte Träger schließen Aluminiumoxid
und Siliciumdioxid-Aluminiumoxid ein, bei denen die Siliciumdioxidkonzentration
der Trägermasse
geringer als etwa 50 Gew.-% ist, vorzugsweise geringer als etwa
35 Gew.-%. Bevorzugter verwendete Träger schließen amorphes Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Cogel
ein, bei dem das Siliciumdioxid in Mengen von weniger als 20 Gew.-%
vorhanden ist, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%. Der Träger kann
auch geringe Mengen, z. B. 20 bis 30 Gew.-%, Bindemittel enthalten,
z. B. Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Gruppe IVA-Metalloxide und
verschiedene Typen von Tonen, Magnesiumoxid usw., vorzugsweise Aluminiumoxid.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Katalysatoren
schließen
solche ein, die ein Gruppe VIII-Nichtedelmetall, z. B. Kobalt, in
Kombination mit einem Gruppe VI-Metall, z. B. Molybdän, auf einen
sauren Träger
gestützt umfassen.
Ein bevorzugter Katalysator besitzt eine Oberfläche im Bereich von etwa 180
bis 400 m2/g, vorzugsweise 230 bis 350 m2/g, und ein Porenvolumen von 0,3 bis 1,0
ml/g, vorzugsweise 0,35 bis 0,75 ml/g, eine Schüttdichte von etwa 0,5 bis 1,0
g/ml und eine Seitendruckfestigkeit von etwa 0,8 bis 3,5 kg/mm.
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Ein
bevorzugter Katalysator wird durch Co-Imprägnieren der Metalle aus Lösungen auf
die Träger, Trocknen
bei 100 bis 150°C
und Calcinieren in Luft bei 200 bis 550°C hergestellt. Die Herstellung
von amorphen Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Mikrosphären für Träger ist in Lloyd B. Ryland,
M. W. Tamele und J. N. Wilson, Crakking Catalysts, Catalysis: Band
VII, Hrsg. Paul H. Emmett, Reinhold Publishing Corporation, New York,
USA, 1960, S. 5 bis 9 beschrieben.
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In
einem bevorzugten Katalysator ist das Gruppe VIII-Metall in Mengen
von etwa 5 Gew.-% oder weniger, vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-%, vorhanden,
während
das Gruppe VI-Metall üblicherweise
in größeren Mengen,
z. B. 10 bis 20 Gew.-%, vorhanden ist. Ein typischer Katalysator
ist nachfolgend gezeigt:
Co,
Gew.-% | 2,5–3,5 |
Mo,
Gew.-% | 15–20 |
Al2O3-SiO2 | 60–70 |
Al2O3 Bindemittel | 20–25 |
Oberfläche | 290–355 m2/g |
Porenvolumen
(Hg) | 0,35–0,45 ml/g |
Schüttdichte | 0,58–0,68 g/ml |
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Die
vorliegende Erfindung nutzt einen synergistischen Effekt zwischen
hartem, einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs und weicherem,
mild isomerisiertem Fischer-Tropsch-Wachs in einem Mischverfahren aus.
Das Konzept des Mischens von unbehandeltem, einfach destilliertem
Fischer-Tropsch-Wachs (d. h. härterem
Wachs) mit isomerisiertem Fischer-Tropsch-Wachs (d. h. weichem Wachs),
um gewünschten
Spezifikationen zu entsprechen, ist recht neuartig. Entsprechend
haben geringe Mengen von dem weicheren, behandelten, isomerisierten
Wachs eine größere als
die erwartete Wirkung auf die Härte
der Mischung. Somit kann man signifikante Einsparungen erreichen,
indem nur ein Teil des durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellten
Wachses behandelt wird, um die Härte
zu vermindern (den Nadelpenetrationswert zu erhöhen), und dann dieses Material
mit unbehandeltem, härterem
Fischer-Tropsch-Wachs gemischt wird, um ein Endprodukt mit einem
gewünschten
Nadelpenetrationswert als auch einem gewünschten Grad an Opazität zu erhalten.
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BEISPIEL 1 – HERSTELLUNG
VON FISCHER-TROPSCH-WACHS
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Eine
Mischung aus Wasserstoff-und-Kohlenmonoxid-Synthesegas (H2/CO = 2,0 bis 2,2) wurde in einem Aufschlämmungsblasensäulen-Fischer-Tropsch-Reaktor
zu schweren Paraffinen umgewandelt. Der eingesetzte Katalysator
war ein auf Titandioxid gestützter
Kobalt-Rhenium-Katalysator, der bereits in der US-A-4 568 663 beschrieben
ist. Die Reaktion wurde bei etwa 204 bis 232°C, 280 psig durchgeführt, und
das Einsatzmaterial wurde mit einer linearen Geschwindigkeit von
12 bis 17,5 cm/s eingeführt.
Das Fischer-Tropsch-Wachsprodukt wurde direkt aus dem Aufschlämmungsreaktor
abgezogen.
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Die
Siedepunktverteilung des Wachses ist in Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE
1
Siedepunktverteilung von einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs
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BEISPIEL 2 – FRAKTIONIERUNG
VON EINFACH DESTILLIERTEM FISCHER-TROPSCH-WACHS
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Ein
Teil des in Beispiel 1 hergestellten Fischer-Tropsch-Wachses wurde
unter Vakuum fraktioniert, um eine bei oberhalb von etwa 441°C siedende
Fraktion herzustellen.
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Beispiel 3 – Hydroprocessing
von einfach destilliertem Fischer-Tropsch-Wachs
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Ein
weiterer Teil des in Beispiel 1 hergestellten Fischer-Tropsch-Wachses
wurde über
dem hier beschriebenen Katalysator aus Kobalt/Molybdän auf Siliciumdioxid-Aluminiumoxid
bei den folgenden Bedingungen behandelt: LHSV (liquid hourly space
velocity, stündlicher
Flüssigkeitsdurchsatz)
= 1,41, Temperatur = 348°C,
Reaktordruck (Ausgang) = 51,0 bar (725 psig) und Wasserstoffbehandlungsgasrate
348 NI/I (1955 SCF/Bbl).
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Das
gesamte flüssige
Produkt aus diesem Durchlauf wurde dann unter Vakuum fraktioniert,
um eine bei oberhalb von etwa 413°C
siedende Fraktion herzustellen. Die Bedingungen und Ausbeuten sind
nachfolgend in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Somit
wurden zwei Proben hergestellt: eine 441°C+-Fraktion aus rohem Fischer-Tropsch-Wachs
und eine 413°C+-Fraktion
aus hydroisomerisiertem Wachs, die durch Fraktionieren des gesamten
flüssigen
Produkts aus dem Hydroisomerisierungsdurchlauf und Gewinnen eines
schweren 413°C+-Sumpfprodukts
erhalten wurde.
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Während das
in Beispiel 2 hergestellte unbehandelte, einfach destillierte Wachs
opak (hellweiß)
und sehr hart (Nadelpenetration von 5 dmm bei 37,8°C) war, war
das in Beispiel 3 hergestellte isomerisierte Wachs durchscheinend
und sehr weich (Nadelpenetration von 108 dmm bei 37,8°C).
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BEISPIEL 4 – MISCHEN
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Weil
das in Beispiel 2 hergestellte, einfach destillierte Fischer-Tropsch-Wachs
härter
als viele der typischerweise vermarkteten Wachse, die einen Nadelpenetrationswert
von z. B. 7 bis 15 besitzen, war und das isomerisierte Wachs von
Beispiel 3 weicher als diese typischerweise vermarkteten Wachse
war, wurde eine Mischungsreihe formuliert, um Wachse mit Nadelpenetrationen
herzustellen, die für
kommerziell vermarktete Wachse typischer sind. Die Mischungsreihe
wurde hergestellt, indem das 441°C+-Rohwachs
mit dem 413°C+-Wachs
(behandelt) gemischt wurde. Mit jedem Material und Mischungen davon
wurden Wachspenetrationsdaten (ASTM D-1321 bei 37,8°C) erhalten.
Die für
die hier beschriebene Mischungsstudie gewählten bestimmten Wachsfraktionen
entsprechen nicht notwendigerweise einer bestimmten kommerziell
vermarkteten Wachsqualität,
und die Siedebereiche wurden lediglich ausgewählt, um das nachfolgend definierte
Prinzip zu belegen.
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Die
nachfolgende Tabelle 3 zeigt die Nadelpenetration (ASTM D 1321)
von aus den zwei in den Beispielen 2 und 3 beschriebenen Wachsen
hergestellten Wachsgemischen. Penetration wird mit einem Penetrometer
gemessen, das eine Standardnadel 5 Sekunden lang unter einer Last
von 100 g auf die Probe einwirken lässt.
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Tabelle
3
Eigenschaften von gemischten Fischer-Tropsch-Wachsen
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Die
Daten belegen, dass der Nadelpenetrationswert maßgeschneidert werden kann,
indem die relativen Anteile von jeder Komponente eingestellt werden.
Wichtiger ist jedoch, dass die Daten belegen, dass der Mischeffekt
nicht linear ist. Die in dieser Tabelle gezeigten überraschenden
Ergebnisse sind in 1 dargestellt, in der die Daten
als Wachspenetration gegen den Gehalt an isomerisiertem Wachs aufgetragen
sind.