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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der elektrooptischen Komponenten,
und insbesondere Schutzüberzüge dafür.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
ständig
zunehmende Nutzung des Internets, von Telefonkonferenzen etc. treiben
die Nachfrage nach schnelleren Verfahren der Datenübermittlung
voran, die eine Signalübertragung
bei hoher Bandbreite bewerkstelligen können. Die optische (Nachrichten-)Übermittlung,
wie durch den Einsatz der Photonik über faseroptische Netzwerke
beispielsweise, ist ein Übermittlungsverfahren,
welches sich als Folge davon immer mehr durchsetzt.
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Mit
der Entwicklung und Implementierung optischer Übertragungsnetzwerke kam die
Nachfrage nach kleineren und zuverlässigeren optischen Komponenten.
Zum Beispiel werden nunmehr elektrooptische Komponenten, wie mikrooptoelektromechanische
Systeme (MOEMS), für
die Schaltung und das Routing bzw. Führung photonischer Breitbanddatenströme hergestellt.
Jedoch kann ein MOEMS den Einsatz von mehreren Millionen Spiegeln
oder mehr in bestimmten optischen Netzwerken erfordern. Solche Komponenten
müssen
zuverlässig
sein und in der Lage sein, unter feindlichen Umweltbedingungen zu
arbeiten, welche ansonsten Spiegel, Schalter und die optische Leistungsfähigkeit,
sowie die mechanische Funktionsweise von Gelenken, Addressier- und
Aufsetz (landing)-Elektroden auf solchen Komponenten verschlechtern
können.
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Demzufolge
ist das Verpacken ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Herstellung
von MOEMs und anderen miniaturisierten elektrooptischen Komponenten.
Ein solches Verpacken erfordert typischerweise den Schutz der Komponente
vor Verunreinigungen in der Luft, wie Feuchtigkeit und subatomaren
Teilchen. Als eine Folge davon kann die Komponente einen Schutzüberzug erfordern,
um zum Beispiel das Auftreten von durch Wasserdampf verursachter
Korrosion oder Stiktion zu vermindern. Typische Überzüge im Stand der Technik schließen jene
ein, die durch anorganische chemische Dampfabscheidung hergestellt
werden (z. B. MgF2, MgPO4,
SiN, SiON, SiF4), N-, C-, D- und F-Silikone vom Parylen-Typ
(wie DC 1900, hergestellt von der Dow Chemical Company of Midland,
Michigan), und Fluoracryle (wie wie FC-722, hergestellt von der
Minnesota Mining & Manufacturing
Company of St. Paul, Minnesota).
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Leider
sind die oben genannten Überzüge des Stands
der Technik typischerweise mit einem oder mehreren Nachteilen behaftet,
wie hohen Kosten, Zuverlässigkeit
und der Unfähigkeit,
ein Nacharbeiten der Komponente zuzulassen. Weiterhin sind solche Überzüge möglicherweise
nicht in der Lage, nicht-hermetische und konformale Überzüge vorzusehen,
welche in bestimmten Anwendungen erforderlich sein können.
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Ein
viel versprechendes Beschichtungsmaterial, welches in verschiedenen
großtechnischen
Anwendungen zum Einsatz kam, um diese Nachteile anzugehen, ist fluoriertes
Poly(phenylenetherketon) oder 12F-PEK. Dieses Material ist in dem
US-Patent Nr. 4 902 769 von Cassidy et al. offenbart, welches hiermit hierin
in seiner Gesamtheit durch den Verweis eingeschlossen ist. Beispielhalber
weist ein Artikel mit dem Titel 'Fluorierte
Poly(phenylenetherketone)' von
St. Clair et al. (NASA Tech Brief, November 1994, Bd. 18, Ausgabe 11,
Seite 74) darauf hin, dass 12F-PEK für die Verwendung als ein Folien-
und Beschichtungsmaterial in elektronischen und Temperaturregelungsanwendungen
gut geeignet sein kann. Insbesondere listet der Artikel solche Anwendungen
als passivierende isolierende Überzüge und Interlevel-Dielektrika
in mikroelektronischen Schaltkreisen oder als transparente Schutzüberzüge auf Solarzellen
oder Spiegeln auf.
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Der
oben genannte Artikel weist ferner darauf hin, dass 12F-PEK farblos
und transparent ist und eine niedrige dielektrische Konstante aufweist.
Trotzdem kann 12F-PEK dennoch nicht transparent genug sein für die Verwendung
mit MOEMS und anderen miniaturisierten elektrooptischen Komponenten.
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Patente
von Interesse auf dem Gebiet der Beschichtungen für elektrooptische
Komponenten schließen
US 6 306 688 und
EP 0 812 013 ein.
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Das
US 6 306 688 stellt ein
fluoriertes Polymerverkapselungsmittel für das schützende Beschichten von elektronischen
Vorrichtungen bei einem elektronischen Vorrichtungsmodul bereit.
Ebenfalls wird ein Verfahren zum Aufbringen und zum nachbearbeitbaren Entfernen
von selbigem auf bzw. von dem elektronischen Vorrichtungsmodul bereit.
In einer Ausführungsform
wird ein Überzug
aus einer fluorierten Polymerlösung
auf mindestens einen Teil eines elektronischen Vorrichtungsmoduls
aufgebracht. Das Modul wird dann einer Wärmebehandlung unterworfen,
um daran die fluorierte Polymerbeschichtung in betriebsfähiger Weise
zu fixieren.
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Die
EP 0 812 013 stellt ein
Verfahren zum Ausbilden eines Schutzüberzugs auf einer elektronischen oder
mikroelektronischen Vorrichtung zur Vermeidung einer Inspektion
bereit. Darin wird eine erste Silica enthaltende Keramikschicht
auf die Oberfläche
der Vorrichtung aufgebracht, um deren Oberfläche einzuebnen. Eine zweite
Silikoncarbid-Überzugsschicht
wird als Nächstes über der
Oberfläche
der ersten Silica enthaltenden Keramikschicht aufgebracht, um dadurch
eine hermetische Sperrschicht zu bilden. Eine dritte opake poröse Silica
enthaltende Keramikschicht wird daraufhin auf der Oberfläche der
Silikoncarbid-Überzugsschicht gebildet.
Die dritte Silica enthaltende Keramikschicht wird mit einem opaken
Material oder Füllstoff
imprägniert. Danach
wird eine vierte Metallschicht oder ein Metallmuster über der
dritten Silica enthaltenden Keramikschicht aufgebracht. Die/das
vierte Metallschicht oder Muster wird schließlich mit einer fünften Schicht ähnlich der
dritten opaken porösen
Silica enthaltenden Keramikschicht beschichtet.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Angesichts
des vorgenannten Hintergrunds ist es daher ein Ziel der Erfindung,
eine elektrooptische Komponente bereitzustellen, die einen Schutzüberzug einschließt, und
damit verbundene Verfahren, welche eine angemessene Transparenz,
Zuverlässigkeit
vorsieht und welche ein Nacharbeiten der elektrooptischen Komponente
ermöglicht.
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Dieses
und andere Ziele, Merkmale und Vorteile gemäß der vorliegenden Erfindung
werden durch ein Verfahren zum Aufbringen eines Schutzüberzugs
auf eine elektrooptische Komponente bereitgestellt, welches das
Positionieren der elektrooptischen Komponente in einer Kammer und
das Aufbringen einer Beschichtungszusammensetzung auf mindestens
einer Oberfläche
der elektrooptischen Komponente zur Bildung des Schutzüberzugs
einschließt.
Die Beschichtungszusammensetzung schließt fluoriertes Poly(phenylenetherketon)
und ein Antireflexionsmittel ein. Die Beschichtungszusammensetzung
kann ferner ein Lösungsmittel
zur Erleichterung der Aufbringung von selbiger einschließen.
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Insbesondere
kann das Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung mindestens
eines aus einem Sprühbeschichten
und Aufschleudern einschließen.
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Im
Besonderen kann die Kammer zum Beispiel eine Vakuumkammer sein,
und die Vakuumkammer kann evakuiert werden und die elektrooptische
Komponente kann darin sprühbeschichtet
werden.
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Vorzugsweise
wird die Beschichtungszusammensetzung zur Bildung eines konformalen
Schutzüberzugs
auf im Wesentlichen der gesamten wenigstens einen Oberfläche aufgebracht.
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Darüber hinaus
schließt
das Antireflexionsmittel mindestens eines aus einem anorganischen
Salz, einem organofunktionalisierten Additiv und einem Erbium-Dotiermittel
ein. Die Dicke des Schutzüberzugs
kann zum Beispiel weniger als etwa 25 μm betragen. Weiterhin kann die
elektrooptische Komponente mindestens eines aus einem mikrooptoelektromechanischen
System (MOEMS), einer VCSEL-Laserdiode (VCSEL), einem optischen
Schalter, einer Spiegelanordnung, einem optischen Router, einem
optischen Wellenlängenkonditionierer,
einem optischen Sender, einem optischen Empfänger, einem optischen Sende-/Empfangsgerät, einer
Laserdiode, einem holographischen Gitter, einem Beugungsgitter und
einer Linse einschließen.
Die mindestens eine Oberfläche
der elektrooptischen Komponente kann auch nicht-planar sein.
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Das
Verfahren kann weiter das Reinigen der mindestens einen Oberfläche vor
dem Aufbringen der Beschichtungszusammensetzung und dem Erwärmen der
elektrooptischen Komponente während
der Aufbringung der Beschichtungszusammensetzung einschließen. Insbesondere
kann das Erwärmen
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 25 bis 100°C durchgeführt werden.
Weiterhin kann der Schutzüberzug
der elektrooptischen Komponente in der Kammer über einen vorbestimmten Zeitraum
und bei einer vorbestimmten Temperatur gehärtet werden.
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Ein
weiterer Verfahrensaspekt der Erfindung betrifft das Nacharbeiten
einer elektrooptischen Komponente, welche einen 12F-PEK-Schutzüberzug darauf
einschließt.
Das Verfahren kann das Entfernen des 12F-PEK-Schutzüberzugs,
um mindestens einen Teil der elektrooptischen Komponente freizulegen,
und das Aufbringen einer 12F-PEK einschließenden Beschichtungszusammensetzung
auf den mindestens einen freigelegten Teil der elektrooptischen
Komponente einschließen.
Die Beschichtungszusammensetzung und deren Aufbringung können ähnlich wie
die weiter oben beschriebenen sein.
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Eine
elektrooptische Komponente gemäß der Erfindung
schließt
ein Substrat und mindestens eine elektrooptische Vorrichtung darauf,
sowie einen Schutzüberzug
auf dem Substrat und die mindestens eine elektrooptische Vorrichtung,
welche fluoriertes Poly(phenylenetherketon) und ein Antireflexionsmittel
umfasst, ein. Das Antireflexionsmittel schließt mindestens eines aus einem
anorganischen Salz, einem organofunktionalisierten Additiv und einem
Erbium-Dotiermittel ein. Der Schutzüberzug kann zum Beispiel eine
Dicke von weniger als etwa 3 μm
haben.
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Weiterhin
kann die mindestens eine elektrooptische Vorrichtung eine nicht-planare
Oberfläche
aufweisen, und der Schutzüberzug
kann im Wesentlichen die nicht-planare Oberfläche bedecken. Auch kann die elektrooptische
Vorrichtung mindestens eines aus einem mikrooptoelektromechanischen
System (MOEMS), einer VCSEL-Laserdiode (VCSEL), einem optischen
Schalter, einer Spiegelanordnung, einem optischen Router, einem
optischen Wellenlängenkonditionierer,
einem optischen Sender, einem optischen Empfänger, einem optischen Sende-/Empfangsgerät, einer
Laserdiode, einem holographischen Gitter, einem Beugungsgitter und einer
Linse umfassen.
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Eine
Beschichtung für
eine elektrooptische Komponente gemäß der Erfindung wird ebenfalls
bereitgestellt. Die Beschichtung kann ein Lösungsmittel, fluoriertes Poly(phenylenetherketon)
und ein Antireflexionsmittel einschließen. Insbesondere kann die
Beschichtung etwa 2 bis 8,5 Gew.-% des fluorierten Poly(phenylenetherketons)
und etwa 1,0 bis 6,0 Gew.-% des Antireflexionsmittels einschließen. Ferner
kann das Antireflexionsmittel mindestens eines aus einem anorganischen
Salz, einem organofunktionalisierten Additiv und einem Erbium-Dotiermittel
einschließen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 ist
ein Fließschema,
welches ein Verfahren zum Aufbringen eines Schutzüberzugs
auf eine elektrooptische Komponente gemäß der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht.
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Die 2 ist
eine perspektivische Ansicht einer elektrooptischen Vorrichtung,
die gemäß dem Verfahren
von 1 beschichtet wird.
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Die 3 ist
eine Temperaturkurve versus die Zeit für verschiedene Schritte des
Verfahrens von 1.
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Die 4 ist
ein Fließschema
eines Verfahrens zum Nacharbeiten einer elektrooptischen Komponente
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung wird nun im Folgenden ausführlicher unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in welchen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
gezeigt sind. Diese Erfindung kann jedoch in zahlreichen unterschiedlichen
Formen ausgeführt
werden und sollte nicht als eine Beschränkung auf die hierin dargelegten
Ausführungsformen
ausgelegt werden. Vielmehr sind diese Ausführungsformen bereitgestellt,
sodass diese Offenbarung ausführlich
und vollständig
ist und dem Fachmann auf dem Gebiet den Umfang der Erfindung voll
deutlich macht. Gleiche Nummern beziehen sich auf gleiche Elemente
in der gesamten Beschreibung, und eine hervorgehobene Schreibweise
wird zur Bezeichnung ähnlicher Elemente
in alternativen Ausführungsformen
verwendet.
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Bezug
nehmend zunächst
auf die 1 und 2, wird
ein erstes Verfahren zum Aufbringen eines Schutzüberzugs auf eine elektrooptische
Komponente 10 zuerst beschrieben. Das Verfahren kann beginnen (Block 30)
mit dem Reinigen der Oberfläche
(oder Oberflächen)
der elektrooptischen Komponente 10, die beschichtet werden
soll, im Block 31. Ein beispielhaftes Reinigungsverfahren
ist in dem nachstehenden Beispiel 1 dargelegt. Selbstverständlich können andere
geeignete Reinigungsverfahren ebenfalls Anwendung finden, und das
speziell angewandte Reinigungsverfahren kann von der spezifischen,
zu beschichtenden elektrooptischen Komponente abhängen, wie
von Fachleuten auf dem Gebiet anerkannt wird. Ferner ist das Reinigen möglicherweise
nicht in jeder Anwendung erforderlich.
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Die
elektrooptische Komponente 10 ist vorzugsweise in einer
Kammer 11, wie einer Vakuumkammer beispielsweise, im Block 32 positioniert.
Das oben beschriebene Reinigen kann entweder in der Kammer 11 oder
vor dem Positionieren der elektrooptischen Komponente 10 darin
erfolgen. Die Kammer 11 kann eine Basis 12 für die elektrooptische
Komponente 10 einschließen. Die Basis 12 kann
Heizelemente 13 einschließen, welche für das Vorwärmen der
elektrooptischen Komponente 10 (Block 34) verwendet
werden können.
Natürlich
können
auch andere geeignete Heizvorrichtungen zum Einsatz kommen. Die
elektrooptische Komponente 10 wird vorzugsweise vorerwärmt, bis
sie eine Temperatur T1 zu einem Zeitpunkt
t1 erreicht, wie veranschaulichend in 3 gezeigt
ist. Zum Beispiel kann die Temperatur T1 im
Bereich von etwa 25 bis 100°C
liegen, obgleich andere Temperaturen ebenfalls angewandt werden
können.
Für das
Sprühbeschichten
in einem Vakuum liegt die Temperatur zum Beispiel vorzugsweise in
einem Bereich von etwa 70 bis 100°C.
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Die
Kammer 11 kann gegebenenfalls evakuiert werden (Block 33)
mit Hilfe einer Vakuumpumpe 18 beispielsweise, um ein Vakuum
darin zu erzeugen. Zum Beispiel kann die Kammer 11 evakuiert
werden, bis sie einen Druck von etwa 1 × 10–4 Torr
bis 1 × 10–3 Torr
erreicht hat. Wiederum können
auch hier die weiter oben erwähnten
Reinigungs- und Positionierungsschritte (Blöcke 31, 32)
durchgeführt
werden, bevor oder nachdem die Kammer 11 evakuiert wurde.
Eine Beschichtungszusammensetzung kann dann gemischt und auf die
gewünschte(n)
Oberfläche(n)
der elektrooptischen Komponente 10 im Block 35 aufgebracht
werden, um den Schutzüberzug
darauf zu bilden. Natürlich
kann die Beschichtungszusammensetzung in einer vorgemischten Form
hergestellt werden und gelagert werden, sodass ein Mischen vor jeder
Aufbringung nicht notwendig ist.
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Wie
in 2 veranschaulichend gezeigt ist, kann die Beschichtungszusammensetzung
zum Beispiel auf die gewünschte(n)
Oberfläche(n)
der elektrooptischen Komponente 10 aufgesprüht werden.
Die Anmelder fanden heraus, dass die Durchführung einer Sprühbeschichtung
in einem Vakuum vorteilhafter Weise den Erhalt konformaler Überzüge von etwa
3 μm Dicke
oder weniger ermöglicht.
Das Spray kann durch eine Düse 14,
die über
einen Schlauch 15 und ein regulierbares Fließventil 16 mit
einem Behälter 17 mit
der Beschichtungszusammensetzung darin verbunden ist, vorgesehen
werden, wie veranschaulichend in 2 gezeigt
ist. Andere geeignete Beschichtungsverfahren können ebenfalls zur Anwendung
kommen, wie ein Aufschleudern, das Fachleuten auf dem Gebiet gut
bekannt ist und hierin nicht weiter beschrieben wird. Unabhängig von
dem Aufbringungsverfahren wird die Beschichtungszusammensetzung
vorzugsweise zur Bildung eines konformalen Überzugs auf der/den gewünschten
Oberfläche(n)
in einer Dicke von weniger als etwa 25 μm aufgebracht, gleichwohl können größere Dicken
ebenfalls in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die
Beschichtungszusammensetzung schließt bevorzugt ein Lösungsmittel,
welches die Aufbringung der Beschichtungszusammensetzung erleichtert,
fluoriertes Poly(phenylenetherketon) (A12F-PEK@) und ein Antireflexionsmittel
ein. Das Material 12F-PEK besitzt die folgende chemische Formel:
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Das
Lösungsmittel
kann zum Beispiel mindestens eines aus Butylacetat einschließen, und
das Antireflexionsmittel kann mindestens eines aus einem anorganischen
Salz (z. B. Magnesiumfluorid), einem organofunktionalisierten Additiv
oder einem Erbium-Dotiermittel
einschließen.
Insbesondere kann die Beschichtungszusammensetzung etwa 2 bis 8,5
Gew.-% 12F-PEK und etwa 1,0 bis 6,0 Gew.-% des Antireflexionsmittels
einschließen.
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Wie
oben erwähnt,
sieht 12F-PEK eine verbesserte Zuverlässigkeit, eine nicht-hermetische Versiegelung
vor, ermöglicht
ein Nacharbeiten einer damit beschichteten Komponente und ist nicht
so teuer wie zahlreiche Beschichtungszusammensetzungen des Stands
der Technik. Ferner können
durch den Einschluss des Antireflexionsmittels in der Beschichtungszusammensetzung
die vorteilhaften Eigenschaften von 12F-PEK mit Komponenten, wie
MOEMS, verwendet werden, wobei die natürliche Transparenz von 12F-PEK
allein ansonsten in bestimmten Anwendungen ungenügend sein kann.
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Die
elektrooptische Komponente 10 kann ein Substrat 20 und
eine elektrooptische Vorrichtung darauf, wie ein MOEMS, einschließen. Das
MOEMS kann ein Spiegelelement 21, Gelenke 22 und
Verbindungselemente 23 zum Befestigen des Spiegelelements
und Elektroden 24 beispielsweise einschließen, wie
veranschaulichend in 2 gezeigt ist. Als solche kann
die Oberfläche
des Substrats 20, auf welchem das MOEMS montiert wird,
im Wesentlichen nicht-planar sein. Für solche nicht-planaren Oberflächen können sich
Beschichtungstechniken, wie Aufschleudern, als problematisch herausstellen,
da sich die Beschichtungszusammensetzung in bestimmten Bereichen
ansammeln kann. Natürlich
können
zahlreiche andere elektrooptische Vorrichtungen in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel kann
die elektrooptische Vorrichtung eine VCSEL-Laserdiode (VCSEL), ein
optischer Schalter, eine Spiegel anordnung, ein optischer Router,
ein optischer Wellenlängenkonditionierer,
ein optischer Sender, ein optischer Empfänger, ein optisches Sende-/Empfangsgerät, eine
Laserdiode, ein holographisches Gitter, ein Beugungsgitter und Linsen
wie Fresnel- oder GREN-Linsen, sein.
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Im
Anschluss an die Aufbringung der Beschichtungszusammensetzung kann
die elektrooptische Komponente 10 erwärmt werden, bis sie eine Härtungstemperatur
T2 zu einem Zeitpunkt t3 im
Block 36 erreicht, und anschließend gehärtet werden (Block 37),
um das Lösungsmittel
zu entfernen und den Schutzüberzug
zu bilden. Die Härtungstemperatur
ist vorzugsweise etwa 125°C
oder höher,
gleichwohl können
niedrigere Härtungstemperaturen
ebenfalls angewandt werden. Die Dauer des Härtens (d. h. vom Zeitpunkt
t3 bis t4) hängt von
der Dicke und Zusammensetzung der Beschichtungszusammensetzung ab,
wie von Fachleuten auf dem Gebiet anerkannt wird. Als Beispiel können für den oben
genannten Bereich der Beschichtungsdicken typische Härtungszeiten
im Bereich von etwa 15 bis 45 Minuten liegen. Die elektrooptische
Vorrichtung 10 kann dann gekühlt werden (Block 38)
und aus der Kammer 11 entfernt werden (Block 39),
und das Verfahren wird im Block 40 abgeschlossen.
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Ein
weiterer Verfahrensaspekt der Erfindung für das Nacharbeiten der elektrooptischen
Komponente 10 schließt
bereits einen 12F-PEK-Schutzüberzug
darauf ein. Das Verfahren kann beginnen (Block 50) mit
der Entfernung des 12F-PEK-Schutzüberzugs im Block 51,
um mindestens einen Teil der elektrooptischen Komponente freizulegen.
Ein beispielhaftes Verfahren zum Entfernen des 12F-PEK-Schutzüberzugs
ist in Beispiel 2 weiter unten dargelegt, obgleich andere geeignete
Verfahren ebenfalls gemäß der vorliegenden
Erfindung angewandt werden können.
Als Nächstes
kann die gewünschte
Arbeit durchgeführt
werden (Block 52), und die elektrooptische Komponente 10 kann
in der Kammer 11 im Block 32' positioniert werden.
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Die
elektrooptische Komponente 10 kann dann vorerwärmt werden
(Block 34'),
und eine Beschichtungszusammensetzung kann gemischt und aufgebracht
werden (Block 35'),
wie weiter oben beschrieben. Wiederum schließt die Beschichtungszusammensetzung
vorzugsweise 12F-PEK ein und kann auch ein Antireflexionsmittel
einschließen.
Die Beschichtungszusammensetzung kann dann gehärtet werden (d. h. bei der Vorerwärmungstemperatur
T1, wie in 4 gezeigt),
gekühlt
werden und aus der Kammer 11 jeweils in den Blöcken 37'-39' entfernt werden,
unter Abschluss des Verfahrens (Block 53).
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BEISPIEL 1: 12F-PEK-Voreinkapselungs-Reinigungsprozedur
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Das
Folgende ist ein Überblick über ein
aggressives Reinigungsverfahren von hoher Zuverlässigkeit für elektrooptische Komponenten
aus Silicium und Silikondioxid.
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Verwendete Materialien:
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- a) Zwei hochreine Tanks aus geschmolzenem Quarz
(einer für
eine SC-1-Reinigungslösung und
einer für eine
HF-Reinigungslösung)
- b) A182-39MLB-Teflon-PFA-Waferträger
- c) A72-40-03-Teflon-Griff/Quetsche (squeeze)
- d) A053-0215-Teflon-Griff/Endabnehmer(kopf) (zum Laden eines
Trägers
in Quarz-Tanks).
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Verwendete Chemikalien:
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- a) Wasserstoffperoxid (30 % nicht stabilisiert,
Halbleiter-Güteklasse)
- b) Ammoniumhydroxid (29 % Halbleiter-Güteklasse)
- c) Chlorwasserstoffsäure
(37 % Halbleiter-Güteklasse)
- d) Fluorwasserstoffsäure
(49 % Halbleiter-Güteklasse).
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Passende Bekleidung:
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- Chemische Spritzschutzbrille
- PVC-Schürze
- Chemisch resistente Handschuhe (Naturkautschuk)
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Verfahrensweise:
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I. Lösungszubereitung
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Die
Lösungszubereitung
schließt
das chemische Mischen und die entsprechende Behandlung einer organischen
SC-1-Reinigerlösung
und eines HF-(50:1)-HF Tauchbads ein. Es sollte darauf verwiesen
werden, dass das HF-Tauchbad je nach der Anwendung möglicherweise
nicht erforderlich ist.
- 1. Auswahl von zwei
sauberen 500-ml-Quarz-Tanks.
- 2. Verwenden von DI-Wasser, Spülen der zwei Quarz-Tanks. Dies
geschieht, um Restverunreinigungen aus den Tanks vor dem Mischen
von Chemikalien zu spülen.
- 3. Wiederum wird unter Verwendung von DI-Wasser jeder betreffende
Quarz-Tank mit 250 ml Wasser gefüllt.
- 4. Die Heizplatten werden eingeschaltet und das Wasser wird
auf 85°C
erwärmt.
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Diese
Schritte dauern ungefähr
35 Minuten bis zum Abschluss. Während
des Aufwärmens
von DI-Wasser kann die Zubereitung von chemischer SC-1-Lösung begonnen
werden. Dies sollte auch dann geschehen, wenn die HF-Tauchbadlösung nicht
zuvor gemischt wurde. Um die Lösung
zuzubereiten, ist die im Abschnitt B weiter unten in groben Zügen dargestellte
Prozedur zu befolgen.
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A. Organische SC-1-Reinigerlösung
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Der
Zweck dieser Lösung
ist die Entfernung von restlichen organischen und metallischen Verunreinigungen.
Diese chemische Mischung wird als SC-1 hierin bezeichnet.
- 1. Zubereiten einer frischen Mischung von DI-Wasser – Ammoniumhydroxid – Wasserstoffperoxid
(5:1:1) durch Kombinieren der folgenden Reagenzien in dem für die SC-1-Lösung bezeichneten
Quarz-Tank. Zugeben von 250 ml jeder der folgenden Chemikalien in
den SC-1-Quarz-Tank.
a. 5 Volumina DI-Wasser – (enthaltend
250 ml erwärmtes
DI-Wasser)
b. 1 Volumen Ammoniumhydroxid – 50 ml
c. 1 Volumen Wasserstoffperoxid – 50 ml
- 2. Wiedererwärmen
der Lösung
auf 75-80°C
und Halten der Temperatur während
des gesamten Reinigungsvorgangs (Periodisches Einstellen der Heizplatten-Heizwählscheibe,
falls erforderlich).
- 3. Untertauchen des Trägers,
welcher die Komponenten beinhaltet, in der heißen SC-1-Lösung
während
10 Minuten. Man beachte, dass etwaige starke Blasenbildung, die auftritt,
auf Sauerstofffreisetzung zurückzuführen ist.
Die Lösung
sollte nicht gekocht werden, um einen raschen Abbau des Wasserstoffperoxids
und eine Verflüchtigung
des Ammoniaks zu verhindern.
- 4. Nach Beendigung des 10-minütigen organischen Reinigungszyklus
wird der die Komponenten einschließende Träger aus dem SC-1-Tank entfernt,
mit DI-Wasser gespült,
und es wird zu Schritt B übergegangen.
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Wenn
zwei Chargen gereinigt werden, kann die zweite Charge an Komponenten
in die SC-1-Lösung an
diesem Punkt eingeführt
werden.
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B. HF (50:1) – HF-Tauchbad
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Der
Zweck des HF-Tauchbads ist das Abziehen des dünnen wässrigen Oxidfilms. Wiederum
kann dies in bestimmten Anwendungen nicht erforderlich sein. Die
chemische Lösung
ist Fluorwasserstoffsäure-DI-Wasser.
- 1. Nach dem Beenden des organischen Reinigungsverfahrens
(Schritt A.4, weiter oben) wird der die Komponenten einschließende Träger direkt
in die Fluorwasserstoffsäure-DI-Wasser-(50:1)-Lösung getaucht.
- 2. Die Komponenten werden nur 15 Sekunden lang in der Lösung verbleiben
gelassen.
- 3. Der die Komponenten enthaltende Träger wird aus der Lösung entfernt
und der Träger
und die Komponenten werden mit DI-Wasser gespült.
- 4. Die Komponenten werden in einen sauberen Vakuumofen bei 100°C 30 Minuten
lang wärmebehandelt.
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II. Säuberung
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Nach
Beendigung der RCA-Reinigung kann die Säuberung wie folgt durchgeführt werden:
- 1. Heizplatten abschalten.
- 2. Quarz-Tanks zu ungefähr
1/3 mit DI-Wasser befüllen
und spülen.
- 3. Abspülen
von etwaigem Spritzverlust und aufwischen.
- 4. Arbeitsfläche
sauber und trocken zurücklassen.
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III. Betriebsunterbrechung
im Notfall
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Für den Fall,
dass eine Betriebsunterbrechung im Notfall erforderlich ist, kann
die folgende Verfahrensweise angewandt werden:
- 1.
Heizplatten abschalten.
- 2. Sicherstellen, dass alle Chemikalienflaschen mit einem Verschluss
versehen sind.
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BEISPIEL 2: 12F-PEK-Einkapselungs-Entfernungsprozedur
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Es
folgt ein Überblick über eine
12F-PEK-Entfernungsprozedur für
die Reparatur von elektrooptischen Komponenten aus blankem Silizium
und Siliziumdioxid
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Verwendete Chemikalien:
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- a) Butylacetat (100 % Halbleiter-Güteklasse
oder Äquivalent)
- Passende Kleidung:
- a) Schutzbrille für
Chemikalienspritzer
- b) PVC-Schürze
- c) chemisch beständige
Handschuhe (Naturkautschuk)
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Betriebsweise:
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I. 12F-PEK-Entfernung
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Man
beachte, dass der Überzug
von mit Masse eingekapselten Komponenten oder örtlich begrenzten Komponentenflächen entfernt
werden kann.
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- 1. Einen sauberen 500-ml-Glastank wählen.
- 2. DI-Wasser verwenden, den Glastank spülen. Dies geschieht, um vor
dem Mischen von Chemikalien restliche Verunreinigungen aus dem Tank
zu spülen.
- 3. Den Glastank mit 250 ml Butylacetat füllen.
- 4. Eine mit 12F-PEK eingekapselte Komponente einführen und
mit einer Uhrglasschälchen
bedecken.
- 5. Die Heizplatte einschalten und das Butylacetat bei 124-125°C unter einer
Stickstoffdecke in einem Abzug leicht kochen lassen. Man beachte,
dass Butylacetat eine entflammbare Flüssigkeit ist. Es ist wichtig,
dass man keinen Sauerstoff mit kochendem Butylacetat in Berührung kommen
lässt.
Es kann eine Stickstoffdecke oder geeignetes Inertgas verwendet
werden.
- 6. Die mit 12F-PEK eingekapselte Komponente in Butylacetat leicht
kochen lassen, bis sich der Überzug auflöst. Dies
dauert ungefähr
1 Stunde, bis es beendet ist.
- 7. Komponente entfernen und mit nicht verunreinigtem Butylacetat
abspülen.
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II. Säuberung
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Nach
Beendigung der Entfernungsprozedur kann die folgende Säuberungsprozedur
durchgeführt
werden:
- 1. Heizplatten abschalten.
- 2. Glastank leeren und spülen.
- 3. Abspülen
von etwaigem Spritzverlust und aufwischen.
- 4. Arbeitsfläche
sauber und trocken zurücklassen.
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III. Betriebsunterbrechung
im Notfall
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Für den Fall,
dass eine Betriebsunterbrechung im Notfall erforderlich ist, kann
die folgende Verfahrensweise angewandt werden:
- 1.
Heizplatten abschalten.
- 2. Becherglas mit Butylacetat von der Heizplatte entfernen.
- 3. Sicherstellen, dass alle Chemikalienflaschen mit einem Verschluss
versehen sind.
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Zahlreiche
Modifizierungen und andere Ausführungsformen
der Erfindung werden für
einen Fachmann auf dem Gebiet offensichtlich, welche den Nutzen
der in den vorausgehenden Beschreibungen und dazugehörigen Zeichnungen
dargelegten Lehren besitzen. Aus diesem Grund versteht es sich,
dass die Erfindung nicht auf die offenbarten spezifischen Ausführungsformen
beschränkt
ist und dass die Modifizierungen und Ausführungsformen innerhalb des
Umfangs der anhängigen
Ansprüche
mit eingeschlossen sein sollen.