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Diese
Erfindung betrifft heterogene Katalysatoren und insbesondere die
heterogene Katalyse von Diels-Alder-Reaktionen. Die Produkte derartiger
Reaktionen sind nützliche
chemische Zwischenprodukte oder Reagenzien zur Verwendung bei der
Herstellung von Feinchemikalien oder pharmazeutischen Zwischenprodukten.
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Wie
Pionierarbeiten von zwei deutschen Chemikern in den 1950ern darlegten,
ist die Diels-Aldler-Reaktion eine Reaktion, bei der eine Doppel-(oder
Dreifach-)Bindung in einem Dienophil 1,4-ständig an ein konjugiertes Dien
addiert wird. Die inhärente
Herstellung von sechsgliedrigen Ringen aus acyclischen Materialien macht
sie zu einer der wichtigsten Reaktionen in der organischen Synthese.
Eine Form der Reaktion wird nachfolgend dargestellt:
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Es
wurde ein sehr weiter Bereich von Dienen und Dienophilen miteinander
umgesetzt, um viele neue nützliche
chemische Verbindungen herzustellen. Diene können substituiert oder unsubstituiert
sein, oder sie können
cyclisch sein, beispielsweise Cyclopentadien (Cp). In formellen
Diels-Alder-Reaktionen ist das Dienophil eine Verbindung, die eine
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppel- oder -Dreifach-Bindung enthält, beispielsweise eine
Vinyl- oder Acetylenverbindung, und das Dien besitzt zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen,
die von einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindung getrennt sind.
In den Jahren seit ihrer Entdeckung wurden die Reaktionen jedoch
erweitert, so dass sie auch Nicht-Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dienophile,
beispielsweise Nitril-Verbindungen, oder alternativ "Diene" einschließt, bei
denen eine Doppelbindung unterschiedliche Heteroatome verknüpft, als
sog. "Hetero"-Diels-Alder-Reaktion" (HDA). Hierin werden
sowohl formelle als auch Hetero-Diels-Alder-Reaktionen einfach als "Diels-Alder-Reaktionen" bezeichnet.
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Die
Diels-Alder-Reaktion kann dadurch enantioselektiv gemacht werden,
dass man ein geeignetes Dien und Dienophil verwendet und eine Hilfseinheit
am Dien oder Dienophil platziert. Mit dem Begriff "Hilfseinheit" meinen wir eine
funktionelle Gruppe, die ggf. ein chirales Zentrum enthält, die
im Endprodukt vorhanden sein kann oder in einer Nachfolgereaktion
entfernt oder umgewandelt werden kann, und die die Chiralität des Reaktionsprodukts
steuert. Obwohl eine Hilfseinheit an dem Dien vorhanden sein kann,
ist eine funktionelle Gruppe am Dienophil häufig bequemer für die Synthese.
Beispielsweise gestattet die Verwendung eines von 2-Oxazolidon (oder
dessen Thioester) abgeleiteten Imids höhere Werte für den Enantiomerenüberschuss
(ee). (Vergleiche beispielsweise D.A. Evans et al. J. Am. Chem.
Soc., 1988, 110, 1238). Ein Nachteil von Hilfseinheiten besteht
jedoch darin, dass sie die elektronischen Eigenschaften des Diens
oder Dienophils verändern können, mit
der Folge, dass es schwieriger werden kann, die Reaktion zu steuern
und im Hinblick auf Reaktionsgeschwindigkeit, Enantioselektivität und dann,
wenn das Dien eine cyclische Verbindung wie beispielsweise Cyclopentadien
ist, das endo:exo-Verhältnis
vorherzusagen. Endo und exo sind Begriffe, die dazu verwendet werden,
die Stereochemie von verbrückten
Ringen in einer polycyclischen Struktur zu bezeichnen. Eine Gruppe,
zum Beispiel eine Alkylgruppe, die anti (d.h. gegenüberliegend)
zur längsten
Brücke
in der Produktstruktur liegt, wird als exo bezeichnet; wenn sie
syn (d.h. auf der gleichen Seite) ist, ist sie ist sie endo. Die Diels-Alder-Reaktion
tritt primär
in einer Endo- weise statt einer Exoweise auf, wenn die Reaktion
kinetisch kontrolliert ist. Es ist bei enantioselektiven Diels-Alder-Reaktionen
bevorzugt, dass das endo:exo-Verhältnis hoch ist (>90:10).
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Auf
bequemere Weise kann die Diels-Alder-Reaktion dadurch enantioselektiv
gemacht werden, dass man einen chiral modifizierten Lewis-Säure-Katalysator
verwendet. Das wird im Allgemeinen dadurch erreicht, dass man ein
Lewis-saures Metall mit einem homochiralen Liganden komplexiert.
Es wurde ein Bereich von Lewis-saueren Metallen und chiralen Liganden
untersucht, wobei unterschiedliche Forschungsgruppen Titan-, Aluminium-,
Bor-, Magnesium-, Eisen-, Lanthanid- oder Kupfer-Verbindungen bevorzugen.
Chirale Liganden schließen
ein Aminosäuren,
Bis(oxazolin), Bis(naphthol)-BINOL und Tetra(aryldioxolandimethanol)TADDOL-Verbindungen.
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Eine
von Evans geführte
Gruppe hat sich speziell auf die Verwendung von Kupfer-Bis(oxazolin)-Verbindungen
als homogene Lewis-saure Katalysatoren für Carbonylen-en-, Michael-
und Diels-Alder-Reaktionen konzentriert. Diese Katalysatoren werden
häufig
in situ-Reaktion aus Kupfer(II)trifluormethansulfonat oder Hexafluorantimonat
mit chiralem Bis(oxazolin) gebildet. (Vergleiche zum Beispiel D.A.
Evans et al., J. Am. Chem. Soc., 1993, 115, 6460; J. Am. Chem. Soc.,
1993, 121, 7559; Tet. Lett., 1993, 34(44), 7027). Die Katalysatoren sind
chirale Verbindungen mit C2-Symmetrie. Die
Chiralität
wird durch die Konfiguration der Substituentengruppen an den Oxazolin-Ringen
eingeführt.
Es wurde festgestellt, dass diese Katalysatoren die Diels-Alder-Reaktion
von Cyclopentadien mit Acrylamiden katalysieren. Diese Reaktion
wird nachfolgend dargestellt:
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Der
Mechanismus stützt
sich auf die Fähigkeit
des Substrats, das aktiviert wird, ein Chelat mit dem chiralen kationischen
Kupfer(II)-Katalysator zu bilden. Wenn ein Bis(oxazolin)-Ligand vorhanden
ist, zwingt die Starrheit der geometrischen Kräfte dazu, dass eine Vorderseite
des Dienophils von den sperrigen Gruppen an dem Oxazolin abgeschirmt
wird, weshalb der ligandenmodifizierte Katalysator die Chiralität des Produkts
steuert. Die Diels-Alder-Reaktion ist somit sterisch anspruchsvoll,
und die Geometrie des Katalysators spielt eine wichtige Rolle bei
der Enantiokontrolle.
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Es
wurde auch festgestellt, dass homogene Katalysatoren wirksam in
der sog. "Hetero"-Diels-Alder-Reaktion
(HDA) von Dienophilen, beispielsweise Glyoxylat- und Pyruvatestern,
mit elektronenreichen Dienen sind. Die Natur des Dienophils hängt von
der Reaktivität
oder auf andere Weise von dem Dien ab, und Ketone sind beispielsweise
weniger reaktiv als Aldehyde. Lewis-saure Verbindungen auf der Basis
von Al, B, Lanthaniden, Ti, Cr, Mn, Rh und Cu wurden erfolgreich
verwendet. Jorgensen (K. A. Jorgensen, J. Org. Chem., 1995, 60,
575 und Acc. Chem. Res., 1999, 32, 605) hat jedoch gefunden, dass
Kupfer(II)bis(oxazoline) die besten, am einfachsten verfügbaren Katalysatoren
für diese
Chemie darstellen. Die HDA-Reaktion kann auf Systeme unter Verwendung
elektronenarmer Diene und elektronenreicher Dienophile erstreckt
werden – die
sog. HDA-Reaktion mit inversem Elektronenbedarf. Die katalytische
enantioselektive HDA-Reaktion mit inversem Bedarf wurde beispielhaft
von Evans gezeigt (D.A. Evans, J. Am. Chem. Soc., 2000, 122, 1635),
wobei wiederum Kupfer(II)-bisoxazolin-Liganden verwendet wurden,
um hohe Ausbeuten und Enantioselektivitäten zu erhalten.
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Nichtsdestotrotz
bleiben derartige homogene Katalysatoren und die Verfahren, in denen
sie verwendet werden, bezüglich
ihrer wirtschaftlichen Effizient eingeschränkt, und zwar aufgrund der
Unmöglichkeit,
die Katalysatoren auf einfache Weise aus dem Reaktionsmedium zu
entfernen. Es werden kostenaufwändige
Lösemittel-Extraktionstechniken
verwendet, und Bedenken im Hinblick auf die Belastung der Umwelt
durch den resultierenden Katalysatorabfall sowie die generelle Unmöglichkeit,
den abgetrennten Katalysator wieder zu verwenden, machen es wünschenswert,
einen heterogenen Katalysator zu verwenden.
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In
jüngerer
Zeit haben verschiedene Bearbeiter versucht, einen spezifischen
chiralen Bis(oxazolin)-Liganden an einer anorganischen Kieselsäure zu heterogenisieren
und einen resultierenden Cu-enthaltenden Katalysator für die Diels-Alder-Reaktion
zu verwenden (vgl. D. Rechavi und M. Lemaire, Org. Lett., 2001,
3 (16), 2493-6). Die Immobilisierung des Liganden wurde nach einem
komplexen Syntheseverfahren erreicht, bei dem der Ligand chemisch
modifiziert wurde, um ihn in die Lage zu versetzen, mit einem organofunktionellen
Silan zu reagieren, das dann dazu verwendet wurde, eine kovalente
Bindung zu der anorganischen Kieselsäure zu erzeugen. Der kovalent
verankerte Ligand wurde dann mit Kupferverbindungen umgesetzt, um
die Katalysatoren bereitzustellen. Wenn Cu(OTf)2 (worin
OTf=Trifluormethansulfonat) als Kupferquelle verwendet wurde, wurden
schlechte Resultate erhalten, obwohl bessere Resultate mit Cu(ClO4)6H2O in Kombination
mit einer Vorbehandlung der Liganden-modifizierten Kieselsäure mit
Trimethylsilyl-Gruppen erhalten wurden. Obwohl der letztgenannte
Katalysator wirksam war, macht die komplizierte und kostenaufwändige Katalysatorensynthese
diesen Ansatz wenig erstrebenswert.
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Mayoral
et al. haben in jüngerer
Zeit (in J. Mol. Catal. A: Chem., 2001, 165, 211) von einem Versuch berichtet,
nicht-kovalent gebundene
chirale Bis(oxazolin)-Liganden in der Diels-Alder-Reaktion zu verwenden. Cu-,
Mg- oder Zn-Bis(oxazolin)-Verbindungen
wurden in Laponit-Ton- und Nafion-Kieselsäureharzen innenausgetauscht
und in der oben dargestellten Reaktion verwendet (wo R = H, d.h.
bei der Reaktion zwischen Cyclopentadien und 3-(2-Propenoyl)-2-oxazolidinon).
Die Ergebnisse waren jedoch schlecht, und keine der Enantioselektivitäten lag über 11%.
Das kann Folge der anspruchsvollen Stereochemie der Diels-Alder-Reaktion
sein.
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Im
US-Patent 5 852 205 wird ein Metall-ausgetauschtes saures zeolithisches
Material, beispielsweise ein Kupfer-ausgetauschter Zeolith Y, beschrieben,
der für
die wirksame heterogene Katalyse der Reaktion zwischen Alkenen und
Nitrendonoren unter Bildung von Aziridinen verwendet werden kann.
Ferner konnten unter Verwendung dieser Katalysatoren in Kombination
mit chiralen Bis(oxazolin)-Modifikatoren chirale Aziridine hergestellt
werden (vgl. auch P. McMorn et al., Appl. Cat., A., 1999, 812, 85).
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Evans
et al. haben die Verwendung von bestimmten Kupfer-Bis(oxazolin)-Verbindungen
als homogene Katalysatoren für
die enantioselektive Aziridinierung von Olefinen gezeigt (vgl. J.
Am. Chem. Soc. 115 (12), 1993, 5328-5329).
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Wir
haben nunmehr überraschenderweise
gefunden, dass die Brauchbarkeit von bestimmten von den Metall-ausgetauschten
zeolithischen Katalysatoren, die für Aziridinierungsreaktionen
beschrieben wurden, auf die stereochemisch anspruchsvolleren Diels-Alder-Reaktionen
erstreckt werden kann.
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Demgemäß schafft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Durchführung einer
enantioselektiven katalytischen Hetero-Diels-Alder-Reaktion unter Umsetzung
eines Diens der Formel (III) oder (IV)
in dem R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl (C1-C12),
Cycloalkyl (C1-C12), Aryl, Alkoxy (C1-C12) und Siloxy (C1-C12),
Halogenid, Amino, Amido, Nitril, Thiol, Sulfid, Carbonyl, Sulfonyl
oder Phosphonyl sind; wobei Substituentengruppen ausgewählt sind
aus der Liste, die Alkyl, Aryl, Halogenid, Alkoxy, Amido, Amino,
Nitril, Carbonyl und Sulfonyl umfasst; X CH
2,
C
2H
4, C
3H
8 oder ein Heteroatom umfasst, das ausgewählt ist
aus O, N (einschließlich
N=N), S oder P. das weiter mit Wasserstoff oder einer substituierten
oder unsubstituierten Alkyl(C1-C12)- oder Arylgruppe substituiert
sein kann; oder eines cyclischen Diens, das ein heterocyclisches
Molekül
umfasst, das mehr als ein Heteroatom aufweist, das ausgewählt ist,
aus O, N oder S in der Ringstruktur, mit einem Dienophil der Formel
(IX):
in dem Y O oder NR ist (wobei
R Wasserstoff, Alkyl oder Aryl ist); R
5 und
R
6 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl (C1-C12), Cycloalkyl (C1-C12), Aryl, substituiertes
Aryl, Keton, Aldehyd, Ester, Amid, Carbonsäure, Nitril, Nitrat, Sulfonat
oder Phosphonat sind, in Gegenwart eines heterogenen Katalysators,
der Zeolith Y oder ZSM-5 umfasst, wobei zwischen 1 und 100% der
Austauschstellen von Kupferionen besetzt sind, sowie eines chiralen-Bis(oxazolins)
der Formel (I) mit einer Symmetrieachse durch Z
in der R = Wasserstoff, n
= 1, X und Y = O, Z = CH
2, C(CH
3)
2, NCH
3 oder 1,5-C
8H
5N und R
1 und R
2 gleich sind und
Alkyl (verzweigtes oder lineares C1-C10), Cycloalkyl, Aryl oder
Benzyl sind, die substituiert oder unsubstituiert sein können; wobei
Substituentengruppen aus einer Liste ausgewählt sind, die besteht aus Halogen, Hydroxyl,
Carboxyl, Amid, Silyl und Aryl.
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Der
verwendete Zeolith kann in Abhängigkeit
von der Natur der Reaktanten und dem Reaktionsprodukt ausgewählt werden.
Der Zeolith kann aus der Gruppe von Strukturen mit wenigstens 10
Ringöffnungen ausgewählt werden,
wie beispielsweise DAC, EPI, EUO, FER, HEU, LAU, MEL, MFI, MFS,
MTT, NES, NU-85, NU-86 und NU-88, STI, TON, WEI, -PAR und -WEN und
Strukturen mit 12 Ringöffnungen
wie BEA, BOG, CAN, EMT, FAU, GME, LTL, MAZ, MEI, MOR, MTW, OFF und
-RON. Andere nützliche
zeolithische Materialien schließen
ein Phosphatmaterialien wie MeAlPO und SAPO und zeolithische Titansilikate,
Vanadosilikate, Ferrisilikate und Borsilikate. Vollständige Einzelheiten
zu vielen dieser Strukturen können
gefunden werden in "Atlas
of Zeolith Structure Types",
W.M. Meier und D.H. Olson, 3. revidierte Ausgabe, 1992, Butterworth-Heinemann.
Es ist für
den Fachmann leicht zu verstehen, dass Zeolithstrukturen einen Bereich
von Gerüstzusammensetzungen
besitzen können.
Die Zusammensetzung des Zeoliths für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung sollte eine solche sein, dass er Kation-austauschbare
Stellen innerhalb des Gerüsts
aufweist, so dass in dem endgültigen
Katalysator wenigstens einige der austauschbaren Kationenstellen
von Lewis-sauren Metallionen besitzt sind. Beispielsweise kann das
unter Verwendung von Aluminosilicat-Zeolithen mit einem Siliciumoxid:Aluminiumoxid-Verhältnis von
wenigstens 1:2, stärker bevorzugt
1:5, erreicht werden. Obwohl höhere Siliciumoxid:
Aluminiumoxid-Verhältnisse
verwendet werden können,
bedeutet die Verminderung der austauschbaren Stellen (die mit dem
Aluminium im Gerüst
assoziiert sind), dass sehr hohe Siliciumoxid:Aluminiumoxid-Verhältnisse
weniger bevorzugt sind. Wenn gewünscht
wird, die Zahl von sauren Stellen im Zeolith zu vermindern, kann
der Zeolith mit einer Alkalimetallverbindung behandelt werden, zum
Beispiel Natriumhydroxid. Die bevorzugten Zeolithstrukturen sind
FAU und MFI. Die FAU-Zeolith-Struktur
entspricht Zeolith X und Zeolith Y, während die Aluminosilicat MFI-Struktur
ZSM-5 entspricht. Gemäß der Erfindung
sind die Zeolithe Zeolith Y und ZSM-5.
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Der
Katalysator der vorliegenden Erfindung ist ein Zeolith, bei dem
wenigstens einige der austauschbaren Kationenstellen von Lewis-sauren
Metallionen besetzt sind. Zwischen 1 und 100% der Austauschstellen sind
von Lewis-sauren Metallionen besetzt, vorzugsweise 10 bis 80%, am
stärksten
bevorzugt 25-75%. Der ausgetauschte Katalysator kann daher zwischen
0,1 und 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt
1 bis 5 Gew.-% Lewis-saures Metall enthalten.
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Die
Lewis-sauren Metallionen umfassen wenigstens ein Lewis-saures Metall, das
ausgewählt
ist aus den Gruppen IIA, IVB, VB, VIB, VIII, IB, IIB oder IIIA des
Periodensystems (wie erläutert
wird in den UK-Abridgements of Patent Specifications for the Series
1 525 001 bis 1 537 580). Bevorzugte Metalle sind Mg, Ti, V, Cr,
Fe, Cu, Zn oder Al. Gemäß der Erfindung
ist das Metall Cu (Kupfer), und die Katalysatoren sind Kupfer-ausgetauschter Zeolith
Y und Kupfer-ausgetauschter ZSM-5.
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Der
Katalysator kann direkt aus dem Zeolithen unter Verwendung einer
Nassimprägnierungstechnik im
pH-Bereich 4 bis 8, vorzugsweise 5 bis 7,5 und besonders bevorzugt
5 bis 6,5, hergestellt werden. Alternativ kann eine trockene Imprägnierung
von Metallionen in den Zeolithen angewandt werden, beispielsweise
durch Trockenmischen gefolgt von einer Wärmebehandlung, wobei beispielsweise
ein protonierter Zeolith mit einer Lewis-sauren Metallverbindung
mit einem geeignet flüchtigen
oder leicht entfernbaren Anion, zum Beispiel Acetat oder Oxalat,
trockengemischt werden kann, so dass es dann, wenn der behandelte
Zeolith erhitzt wird, zu einem Lewis-sauren Metallion(Kation)-Austausch kommt,
wobei die flüchtige
Verbindung freigesetzt wird.
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Es
versteht sich für
den Fachmann, dass ein Teil der kationischen Lewis-sauren Metallionen
im Anschluss an die Behandlung ausgetauscht ist, dass jedoch ein
Teil unausgetauscht, jedoch innerhalb der Zeolith-Käfigstruktur
eingefangen zurückbleiben
kann. Wo derartige Metallionen innerhalb der Zeolith-Käfigstruktur
eingefangen sind, kann der Zeolith als imprägniert beschrieben werden.
Somit umfasst der Katalysator ein zeolithisches Material, das mit
Ionen eines Lewis-sauren Metalls ausgetauscht oder imprägniert ist.
Der Austausch/Imprägnierungsprozess
kann einmal durchgeführt
werden, oder wiederholt werden, um die gewünschte Metallbeladung zu erhalten.
Bei der Nassimprägnierung
sind Quellen für
das Material typischerweise wässrige Lösungen von
Salzen wie dem Nitrat, Sulfat oder von Carboxylaten, wie dem Acetat,
Oxalat oder Citrat. Beispielsweise sind für Kupfer geeignete Salze Kupfernitrat,
Kupferoxalat und Kupferacetat. Der ausgetauschte/imprägnierte
Zeolith wird dann durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt
und kann gewaschen werden, um alle ungebundenen Metallionen zu entfernen,
und wird getrocknet. Vor der Verwendung kann der ausgetauschte Zeolith
gewünschtenfalls
calciniert werden, um Gegenionen zu entfernen, zum Beispiel Acetat,
die durch Waschen nicht entfernt wurden.
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Hierin
bezieht sich Trocknen auf ein Verfahren, bei dem absorbiertes Lösemittel,
zum Beispiel Wasser, durch Erhitzen bei Temperaturen bis zu etwa
170 °C ausgetrieben
wird, und Calcinieren bezieht sich auf ein Verfahren, bei dem organische
Reste an dem Katalysator durch Erhitzen auf Temperaturen über ihrer
Zersetzungstemperatur, beispielsweise 350 bis 600 °C, zerstört werden.
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Der
Katalysator kann in irgendeiner Form vorliegen, die einfach für das Verfahren
verwendet werden kann, d.h. als Pulver, Granulat, Pellets oder Extrudate.
Diese können
nach Techniken hergestellt werden, die dem Fachmann bekannt sind,
einschließlich
Pelletieren, Extrudieren und Sprühtrocknen.
Der Austausch/Imprägnierungs-Prozess
kann an Pellets oder Granulaten vor, während oder nach der Ausformung
unter Verwendung derartiger Techniken durchgeführt werden.
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Obwohl
der Katalysator der vorliegenden Erfindung zum Katalysieren von
Diels-Alder-Reaktionen verwendet werden kann, umfassen die Produkte
dieser Reaktionen, wenn chirale Produkte erzeugt werden, eine racemische
Mischung. Wir haben überraschenderweise
gefunden, dass enantioselektive Diels-Alder-Reaktionen erhalten werden können, wenn
das Metall-ausgetauschte zeolithische Material einer Reaktion mit
einer chiralen Bis(imin)-Verbindung unterzogen wird, insbesondere
einer chiralen Bis(imin)-Verbindung der Formel (I) oder Formel (II):
in denen
R Wasserstoff oder Alkyl (verzweigte oder geradkettiges C1-C10)
sein kann, R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Alkyl (verzweigt oder geradkettiges C1-C10), Cycloalkyl, Aryl oder
Benzyl sein können,
die substituiert oder unsubstituiert sein können; wobei Substituentengruppen
aus einer Liste ausgewählt
werden, die Halogen, Hydroxyl, Carboxyl, Amid, Silyl und Aryl umfasst;
n unabhängig
1 oder 2 ist; X und Y unabhängig
O, S, CR
2 oder NR' sind (worin R' Wasserstoff, Alkyl (verzweigtes oder
geradkettiges C1-C10) oder eine Elektronen-anziehende Gruppe, (zum
Beispiel CO
2Et sein kann); und Z eine Verknüpfungsgruppe
ist, die die Kohlenstoffe der Imingruppen mit Hilfe von zwischen
0 und 3 Verknüpfungsatomen
verknüpft.
Beispielsweise kann Z die Formel NR'' oder
CR''
2 aufweisen,
worin R'' unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Alkyl (verzweigtes oder geradkettiges C1-C10) sein
kann, über
die die Imingruppen über
die N- bzw. C-Atome verknüpft
sind, oder Pyridin, verknüpft über die
Kohlenstoffatome, die dem Stickstoffatom des Pyridinrings benachbart
sind. Ferner können
wenigstens zwei von R, R',
R'', R
1 und
R
2 verknüpft
sein, so dass sie wenigstens einen Ring in der Bis(imin)-Struktur
bilden. Enamin-Verbindungen, die in der Lage sind, Imin-Verbindungen
gemäß Formel
(I) oder Formel (II) zu bilden, sind ebenfalls unbedingt in die
vorliegende Erfindung eingeschlossen.
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Um
die Chirlität
der Rektionsprodukte zu steuern, weist das Bis(imin) C2-Symmetrie
auf. Demgemäß besitzt
das Bis(imin) eine Symmetrieachse durch Z und R2 und
R2 sind gleich; n ist gleich für beide
Iminringe, sowie die gleichen X- und Y-Gruppen. R ist Wasserstoff;
R1 und R2 sind vorzugsweise
tert-Butyl (C(CH3)3),
Isopropyl (CH(CH3)2),
Phenyl (C6H5) oder
Benzyl (CH2C6H5); n ist 1; X und Y sind O und Z ist CH2, C(CH3)2, NCH3 oder 1,5-C5H5N. Demgemäß schließen geeignete
Bis(imin)-Verbindungen, ohne darauf beschränkt zu sein, solche ein, bei
denen R1 und R2 wie
vorher definiert sind.
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Bei
den chiralen Bis(imin)-Verbindungen sind R1 und
R2 an chirale Zentren gebunden. Die Bezeichnungen "(S,S)" und "(R,R)" beschreiben die
chirale Konfiguration der R1 und R2-Gruppen in der Bis(imin)-Struktur.
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Bevorzugte
Bis(imine) schließen
ein chirale Bis(oxazoline), disubstituierte Iso-Oxazoline, symmetrische
Semicorrine und Aza-Semicorrine. Die Bis(imine) sind chirale Bis(oxazoline),
insbesondere die substituierte Bis(oxazoline). Geeignete chi rale
disubstituierte Bis(oxazoline) schließen ein (S,S)-Bis(tert-butyloxazoline),
(R,R)-Bis(phenyloxazoline), (S,S)-Bis(phenyloxazoline) und (R,R)-Bis(benzyloxazoline).
Beispielsweise ist mit Z = C(CH3)2 und R1 und R2 = tert-Butyl, die Bis(imin)-Verbindung
2,2'-Isopropylidenbis[4(S)-4-tert-butyl-2-oxazolin]; und
mit Z = CH2 ist das Bis(imin) 2,2'-Methylen-bis[4(S)-4-tert-butyl-2-oxazolin].
Ein weiteres bevorzugtes Bis(oxazolin) ist 2,2-Bis(8,8'-dihydro-3aH-indeno[1,2-d]oxazol-2-yl)propan.
Geeignete chirale Bis(oxazoline) können einfach unter Verwendung
von Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, synthetisiert werden,
beispielsweise unter Verwendung von Verfahren, die beschrieben sind
in Pfalz et al, Helv. Chim. Acta., 1991, 74, 232-240 und G. Helmchen
et al., Synlett, 1991, 257-259, oder sie sind kommerziell erhältlich. Gemäß der Erfindung
ist das chirale Bis(oxazolin) wie in Anspruch 1 definiert.
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Wir
haben gefunden, dass dann, wenn bei dem Katalysator der vorliegenden
Erfindung ein Bis(imin) verwendet wird, die Menge an Bis(imin),
beispielsweise Bis(oxazolin), die verwendet werden kann, beträchtlich geringer
sein kann, als bei dem analogen homogenen Katalysator. Somit ist
es, während
es bei der homogenen Katalyse üblich
ist, eines oder mehr Mole Bis(oxazolin) pro Grammatom des katalytischen
Metalls zu verwenden, bei der vorliegenden Erfindung so, dass wenn
mehr als ein Mol Bis(oxazolin) pro Grammatom katalytisches Material
verwendet wird, die Ausbeuten am erwünschten Produkt abnehmen können, möglicherweise in
Folge des Überschusses
an Bis(oxazolin), das die Zeolith-Superkäfigstruktur blockiert. Wir
ziehen es vor, nicht mehr als ein Äquivalent Bis(imin) pro Lewis-saures
Metallion innerhalb der Zeolithstruktur zu verwenden, und besonders
bevorzugt zwischen 0,40 und 0,80 Mol Äquivalente Bis(imin) pro Lewis-saures
Metallion innerhalb der Zeolithstruktur.
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Die
Behandlung des Metall-ausgetauschten Zeolithen mit der Bis(imin)-Verbindung
kann, so gewünscht,
auf bequeme Weise ge trennt vom erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt werden
oder direkt vor der Verwendung. Die Erzeugung des behandelten Katalysators
kann durchgeführt
werden im Dien, Dienophil oder einem anderen geeigneten Medium.
Wenn beispielsweise das Dien oder Dienophil unter den Reaktionsbedingungen
flüssig
ist, kann es möglich
sein, den Metall-ausgetauschten Zeolithen in einem davon zu dispergieren,
die Bis(imin)-Verbindung zuzusetzen, eine ausreichende Zeit für die Reaktion
zwischen dem Metall und Liganden abzuwarten, damit die Reaktion
eintritt, und dann den zweiten Liganden zuzusetzen. Alternativ kann
der Metall-ausgetauschte Zeolith-Katalysator mit Bis(imin)-Verbindung
in Gegenwart eines geeigneten Lösemittels
für die
Reaktion behandelt werden, bevor das Dien und Dienophil zugesetzt
werden. Bei einem typischen Verfahren zur Behandlung des Katalysators
mit der Bis(imin)-Verbindung wird der vorgetrocknete Metallausgetauschte
Zeolith in einem Lösemittel
dispergiert, und die Bis(imin)-Verbindung wird zugesetzt und es
wird für
eine ausreichende Zeit, zum Beispiel 2 bis 3 Stunden, gerührt, damit
die Bis(imin)-Verbindung mit dem Lewis-sauren Metall komplexiert.
Der behandelte Katalysator kann aus dem Lösemittel gewonnen werden, beispielsweise
durch Filtration, und getrennt verwendet werden, oder es können beispielsweise
das Dien und Dienophil dem behandelten Katalysator in situ zugesetzt
werden.
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Die
Diene können
erheblich in Abhängigkeit
davon variieren, ob die Reaktion eine formelle Diels-Alder-Reaktion
ist, eine Hetero-Diels-Alder-Reaktion ist oder eine Hetero-Diels-Alder-Reaktion mit inversem Elektronenbedarf.
In den Begriff "Dien" schließen wir
Moleküle
mit wenigstens zwei Doppelbindungen ein, wobei die Doppelbindungen
zwischen zwei Kohlenstoffatomen vorliegen können oder nicht. Beispielsweise schließen geeignete
Diene ein Vinyl-Phosphat-, -Sulfonat- und -Carbonyl-Verbindungen. Nützliche
Diene sind nachfolgend gezeigt:
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In
(III) bis (V) oben können
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl oder Cycloalkyl
(C1-C12) sein und Aryl, Alkoxy (C1-C12), Siloxy (C1-C12), Halogenid, Amino,
Amido, Nitril, Thiol, Sulfid, Carbonyl, Sulfonyl oder Phosphonyl
sein. Beispiele für
geeignete R-Gruppen schließen
ein Methyl, Ethyl, Isopropyl, Phenyl, substituiertes Phenyl, Methoxy,
Ethoxy, Ethoxyethoxid, Amino, Dimethylamino, Acetonyl, Benzoyl und
Trimethylsilyl (TMSO). Substituentengruppen können aus der Gruppe ausgewählt sein,
die Alkyl, Aryl, Halogenid, Alkoxy, Amido, Amino, Nitril, Carbonyl
und Sulfonyl umfasst. In dem cyclischen Dien (III) umfasst "X" CH2, C2H4, C3H6 oder ein Heteroatom, das ausgewählt ist
aus O, N (einschließlich
N=N), S oder P, die ihrerseits mit beispielsweise Wasserstoff oder
einer substituierten oder unsubstituierten Alkyl(C1-C12)- oder Arylgruppe
substituiert sein können.
Alternativ kann das cyclische Dien ein heterocyclisches Molekül mit mehr
als einem Heteroatom umfassen, das ausgewählt ist aus O, N oder S in
der Ringstruktur. Besonders nützliche
Diene schließen
ein Cyclopentadien und substituiert Cyclopentadiene, Furane, Pyrrole,
Oxazole und Thiophene, sowie die Danishefsky- und Brassart-Diene.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Dien wie im Anspruch 1 definiert.
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Die
Dienophile können
ebenfalls in Abhängigkeit
davon, ob die Reaktion eine formelle Diels-Alder-Reaktion, eine
Hetero-Diels-Alder-Reaktion
oder eine Hetero-Diels-Alder-Reaktion mit inversem Elektronenbedarf
ist, erheblich variieren. Nütz liche
Dienophile sind unten dargestellt.
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In
(VI), (VII) (VIII) und (IX) von oben können R1,
R2, R3 und R4 unabhängig
voneinander ausgewählt werden
aus Wasserstoff, substituiertem oder unsubstituiertem Alkyl oder
Cycloalkyl (C1-C12)
und Aryl, Alkoxy (C1-C12), Siloxy (C1-C12, Halogenid, Amin), Amido,
Nitril, Thiol, Sulfid, Carbonyl, zum Beispiel in Keton, Aldehyd,
Ester oder Carbonsäuren,
Nitro, Sulfonyl oder Phosphonyl. Alternativ können R1 und
R2 über
X verknüpft
sein wie in (VIII). X umfasst eine Alkylgruppe (C1-C12, vorzugsweise
C1-C3) oder ein Heteroatom, das ausgewählt ist aus O, N (einschließlich N=N),
S oder P. Beispielsweise kann das Dienophil ein Anhydrid sein, wobei
R1 = R2 = CO und
X = O, oder eine andere cyclische Struktur, zum Beispiel R1 = R2 = NH, X =
CO; oder R1 = R2 =
S und X = CO. Bei Hetero-Diels-Alder-Reaktionen gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Dienophile, wie sie in (IX) dargestellt werden,
verwendet, worin Y O oder NR sein können (und R Wasserstoff, Alkyl oder
Aryl ist). Vorzugsweise ist Y O. Hier können R5 und
R6 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl oder Cycloalkyl (C1-C12), Aryl, substituiertes
Aryl, Keton, Aldehyd, Ester, Amid, Carbonsäure, Nitril, Nitrat, Sulfonat oder
Phosphonat sein. Vorzugsweise sind R5 =
R6 = CO2R' (wobei R' C1-C12 Alkyl ist).
Alternativ kann das Dienophil ein ungesättigter cyclischer Ether oder
ein Allen sein. Besonders nützliche
Dienophile schließen
ein Maleinsäureanhydrid,
substituierte oder unsubstituierte Acetylene, Acrylamide oder Chinone,
Phenylvinylsulfon, Phenylvinylsulfoxid, Acrylnitril oder Acrolein,
z.B. Diethylacetylendicarboxylat und Diester-Carbonate.
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Es
kann auch möglich
sein, dass das Dien und das Dienophil in dem gleichen Molekül vorhanden
ist. Beispielsweise oben in (VI), wobei R1 =
H; R4 = H; R2 =
CO2Et und R3 = C2H4-cyclo(CHCH=CHCH=CHCH2).
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Gemäß der Erfindung
ist das Dienophil wie in Anspruch 1 definiert.
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Es
versteht sich für
den Fachmann, dass eine Auswahl von bestimmten Substituenten an
dem Dien oder Dienophil funktionelle Gruppen in dem resultierenden
Molekül
bereitstellen kann, die für
eine anschließende
chemische Umwandlung geeignet sind.
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Wertvolle
Reaktionsprodukte, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildet werden
oder davon ableitbar sind, schließen beispielsweise ein chirale
Cyclohexene, Cyclohexanone, Cyclohexenone, Cyclohexencarbonsäuren und
Amide, Carbocyclen, Kohlenhydrate, Lactone, Dihydropyrane und abgeleitete
Tetrahydropyrane.
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Das
Molverhältnis
von Dien zu Dienophil kann 1:1 betragen, wobei jedoch ein Überschuss
an Dien relativ zum Dienophil die Produktausbeuten der Reaktionen
verbessert. Beispielsweise können
Dien zu Dienophil-Verhältnisse
von zwischen 1:1 und 10:1 und vorzugsweise 2:1 bis 6:1 bei dem vorliegenden
Verfahren verwendet werden. Alternativ kann in ähnlicher Weise ein Überschuss
an Dienophil verwendet werden, um die Ausbeute und Enantioselektivität zu erhöhen.
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Lösemittel
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise verwendet. Die Lösemittel können polar
oder nicht-polar sein. Beispiele schließen ein aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol, Xylol oder Mesitylen, Halogenkohlenstoffe wie Dichlormethan
oder Chloroform, Ether wie Diethylether oder Tetrahydrofuran. Vorzugsweise
ist das Lösemittel
ein polares Lösemittel
und am stärksten
bevorzugt ist das Lösemittel Dichlormethan.
Stark koordinierende Lösemittel
wie Acetonitril sind weniger bevorzugt.
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Die
bei dem Verfahren angewandte Reaktionstemperatur hängt von
der Natur, d.h. Siedepunkt oder Stabilität, des Lösemittels und der Reaktanten
oder Produkte ab, liegt jedoch im Allgemeinen im Bereich von –80 °C bis +80 °C, wobei
niedrige Temperaturen <40 °C für enantiomere
Diels-Alder-Reaktionen bevorzugt sind. Durch Abkühlen der Reaktion kann der
Enantiomerenüberschuss
erhöht
werden, und bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Reaktion
bei –80
bis –60 °C durchgeführt. Das
Verfahren kann bei irgendeinem geeigneten Druck durchgeführt werden,
z.B. Atmosphärendruck,
obwohl dann, wenn das Dien, Dienophil oder das Reaktionsprodukt
bei der Reaktionstemperatur flüchtig
oder gasförmig
ist, der Reaktionsdruck vorzugsweise ausreichend sein sollte, um
sie im flüssigen
Zustand, z.B. in Lösung,
zu halten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ansatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Bei einer Ansatzreaktion
ist die verwendete Menge an Katalysator zur Erreichung einer nützlichen
Reaktionsgeschwindigkeit vorzugsweise eine solche, dass etwa 0,01
bis 0,5 molare Äquivalente
und stärker
bevorzugt 0,02 bis 0,25 molare Äquivalente
an Lewis-saurem Metall pro Mol Dienophil vorliegen.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Katalysatoren
besteht darin, dass sie leicht von der Reaktionsmischung abgetrennt
werden können
und gewünschtenfalls
für anschließende Reaktionen
wieder verwendet werden können.
Die Katalysatoren können
nach bekannten Verfahren wie Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt
werden. Um unerwünschte
Reste der Reaktionsmischung von dem Katalysator zu entfernen, kann
es vorteilhaft sein, den Katalysator unter Verwendung eines geeigneten
Lösemittels
für die
unerwünschten
Reste zu waschen und vor der Wiederverwendung zu trocknen. Geeignete
Lösemittel
schließen
ein aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan oder Heptan, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol oder Mesitylen, Halogenkohlenstoffe
wie Dichlormethan und Chloroform, Ether wie Diethylether und Ester
wie Ethylacetat. Der abgetrennte Katalysator wird vorzugsweise mit
Ethylacetat gewaschen und unter Vakuum getrocknet, um Lösemittelspuren
zu entfernen und/oder alle Spuren der Reaktionsmischung vor der
Wiederverwendung. Bevorzugte Trocknungstemperaturen liegen im Bereich
von 20 bis 160° an
der Luft, unter Stickstoff oder unter Vakuum für zwischen 1 und 24 Stunden.
Wenn es zusätzlich
erwünscht
ist, eine Bis(imin)-Verbindung an dem Metall ausgetauschten Zeolith
zu entfernen, kann der Katalysator bei Temperaturen von beispielsweise
550 °C für beispielsweise
6 Stunden calciniert werden, um irgendwelche organischen Reste vollständig zu
zerstören.
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Die
Erfindung wird anschließend
durch die nachfolgenden Beispiele illustriert.
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Beispiel 1: Herstellung
eines Kupfer-ausgetauschten Zeolith Y
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Eine
150 ml Lösung
von Kupfer(II)-acetat (7,85 g, 39,3 mmol) wurde unter Verwendung
von entionisiertem Wasser hergestellt und unter Verwendung einer
wässrigen
Ammoniaklösung
(35 Gew.-%) auf
etwa pH 6,5 gepuffert. Ein kommerziell erhältlicher Zeolith HY (50 g)
wurde dann zu der Lösung
zugesetzt, und die erhaltene Suspension wurde bei Raumtemperatur
(ca. 20 °C)
gerührt.
Der pH wurde nach 5 Minuten und 1, 2 und 5 Stunden überwacht
und wenn erforderlich mit einer wässrigen Ammoniaklösung neu
zurück
auf 6,5 eingestellt. Die Suspension wurde 16 Stunden gerührt, und
dann gewann man den ausgetauschten Zeolithen durch Abfiltrieren
und Waschen mit entionisiertem Wasser. Der ausgetauschte Zeolith
wurde dann bei 110 °C getrocknet,
gefolgt von einer Calcinierung bei 550 °C für 6 Stunden. Die Kupferbeladung
des resultierenden Pulvers wurde mittels Inductively Coupled Plasma
Atomic Absorption Spectroscopy (ICPAAS) zu 3,1 Gew.-% ermittelt.
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Beispiel 2: Heterogen
katalysierte Acrylamid-Cyclopentadienreaktion (nicht gemäß der Erfindung)
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Ein
Lösemittel-feuchter
Kupfer-ausgetauschter Zeolith Y (0,41 g, 85%, 0,17 mmol Cu), wie
er in Beispiel 1 hergestellt worden war, wurde in einen Schlenkkolben
gegeben und unter Hochvakuum bei etwa 150 °C 2 Stunden getrocknet. Man
ließ den
Kolben unter Stickstoff auf Raumtemperatur (ca. 20 °C) abkühlen. Dem kühlen Feststoff
wurden DCM (4,0 ml) und Bis(imin)-Verbindung {2,2'-Isopropyliden-bis[4(S)-4-t-butyl-2-oxazolin]}
(0,025 g, 0,075 mmol) zugesetzt. Die Suspension wurde 2 Stunden
bei Raumtemperatur (ca. 20 °C)
gerührt
und dann auf –78 °C abgekühlt. Acrylimid
(3-(2-Propenoyl)-2-oxazolidinon) (0,24 g, 1,70 mmol), gelöst in DCM
(1 ml), wurde der Suspension zugesetzt und 15 Minuten gerührt. Daran
schloss sich die Zugabe von frisch destilliertem Cyclopentadien
(0,90 g, 0,91 ml, 8,5 mmol) mit einer Spritze an. Die Reaktionsmischung wurde
bei –78 °C gerührt und
periodisch durch Dünnschicht-Chromatographie
(unter Verwendung 66:34 Ethylacetat:Hexan) verfolgt und nach 3 Stunden
als vollständig
angesehen. Der Katalysator wurde dann abfiltriert, und das Rohprodukt
durch Blitz-Säulenchromatographie
gereinigt, so dass das Produkt, im Anschluss an eine Lösemittelentfernung,
als ein weißer
Feststoff erhalten wurde. Der Enantiomerenüberschuss wurde unter Verwendung
von Standardtechniken der chiralen HPLC bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 nachfolgend gezeigt.
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Das
Produkt wies ein endo:exo-Verhältnis
von 94:6 auf. Gewünschtenfalls
kann die Reaktion in Abwesenheit des chiralen Bis(oxazolins) durchgeführt werden,
um eine racemische Mischung des Produkts zu gewinnen.
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Beispiel 3: Wiederverwendung
des Katalysators (nicht gemäß der Erfindung)
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Der
Katalysator wurde durch Abfiltrieren wiedergewonnen, filtriert und
mit Ethylacetat (3 × 15
ml) gewaschen. Er wurde dann in einem Vakuumofen 12 Stunden bei
60 °C getrocknet
und dann unter Anwendung der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel
2 wieder verwendet. Das Produkt wurde in einer 78%igen Ausbeute und
70% ee erhalten. Das endo:exo-Verhältnis betrug wiederum 94:6.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Katalysator mit einer aufrechterhaltenen
Selektivität
wieder verwendet werden kann.
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Beispiel 4: Verwendung
unterschiedlicher Dienophile und Bis(imin)-Liganden (nicht gemäß der Erfindung).
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Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 2 wurde unter Verwendung von Cyclopentadien
als Dien mit einem Bereich unterschiedlicher Dienophile wiederholt,
wie in der nachfolgenden Tabelle 2 gezeigt ist. Die Reaktionszeiten
wurden wie gezeigt variiert. In jedem Falle wurde der Kupfer-ausgetauschte
Zeolith Y (CuHY) mit einer von vier unterschiedlichen Bis(oxazolin)-Verbindungen wie
folgt behandelt:
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Beispiel 5: Verwendung
unterschiedlicher Diene (nicht gemäß der Erfindung)
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Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 2 wurde unter Verwendung von Cyclohexadien
oder 2,3-Dimethylbgutadien als Dien mit dem Acrylamid-Dienophil
wiederholt, das unten gezeigt ist. Die Reaktionszeiten wurden für diese
weniger aktiven Diene auf 30 Stunden verlängert. Der Kupfer-ausgetauschte
Zeolith Y wurde in beiden Fällen
mit der Bis(oxazolin)-Verbindung (1) behandelt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 angegeben.
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Beispiel 6: Verwendung
von anderen zeolithischen Materialien (nicht gemäß der Erfindung)
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Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von ZSM-5
wiederholt. Der resultierende Kupfer-ausgetauschte ZSM-5 wies eine
Kupferbeladung von 3,7 Gew.-% auf.
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Unter
Anwendung des allgemeinen Verfahrens von Beispiel 2 wurde der Kupfer-ausgetauschte
ZSM-5 für
die Reaktion zwischen Cyclopentadien und dem unten dargestellten
Acrylamid verwendet. Der Kupfer-ausgetauschte ZSM-5 wurde mit der
Bis(oxazolin)-Verbindung (1) behandelt. Das Ergebnis ist in Tabelle
4 gezeigt.
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Beispiel 7: Hetero-Diels-Alder-Reaktionen
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Das
Verfahren von Beispiel 2 wurde unter Verwendung des Danishefsky-Diens
(7a, 7b) oder von Cyclopentadien (7c) als Dien mit einem Bereich
unterschiedlicher Dienophile wiederholt, die in der nachfolgenden Tabelle
7 gezeigt sind. Die Reaktionszeiten wurden entsprechend auf 30 oder
48 Stunden verlängert.
Die Katalysatoren umfassten einen Kupfer-ausgetauschten Zeolith
Y, der mit Bis(oxazolin) (2) behandelt war. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 5 gezeigt:
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