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Diese
Erfindung betrifft heterogene Katalysatoren und insbesondere die
heterogene Katalyse von Imino-En-Reaktionen. Die Produkte derartiger
Reaktionen sind nützliche
chemische Zwischenprodukte oder Reagenzien für den Einsatz bei der Herstellung
feinchemischer oder pharmazeutischer Zwischenprodukte.
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Die
Carbonyl-En- und Imino-En-Reaktionen sind als besonders nützliche
Werkzeuge für
das Synthetisieren von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen anerkannt.
Im Allgemeinen wird die Reaktion zwischen einer Carbonyl- oder Iminverbindung
und einem Alken mit einem allylischen (γ) Wasserstoff durchgeführt. Beispiele für die Reaktion
sind unten dargestellt.
z.B.
R
1 = H, Alkyl (C
1-C
10)
R
2 = H,
Alkyl (C
1-C
10)
R
3 = H, Alkyl (C
1-C
10)
R
4 = H,
Ph, Alkyl (C
1-C
10)
X
= O oder NR
1 R
5 =
H, Alkyl (C
1-C
10),
C(O)
2R
6 R
6 = CH
3, C
2H
5
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Die
Reaktionen haben somit das Merkmal eines nukleophilen Angriffs des
Alkens auf das Carbonyl- oder Imino-Kohlenstoffatom gemeinsam. Die
Carbonyl-En-Reaktion hat sich als besonders nützlich für die Herstellung von Hydroxysäuren oder
-estern erwiesen, während
die Verwendung N-geschützter
Imine anstelle der Carbonylverbindungen zu α-Aminosäuren und -estern führt. Insbesondere
können
Carbonyl-En-Reaktionen, die α-Dicarbonylverbindungen,
zum Beispiel α-Carbonylester
oder -carbonsäuren,
einsetzen, zur Erzeugung für
Synthesen nützlicher
chiraler α-Hydroxycarbonylverbindungen
eingesetzt werden. Ähnlich
stellen α-Carbonylimine
neue Aminosäuren
bereit. Ein großer
Bedarf der pharmazeutischen Industrie an effizienten und ökonomischen
Wegen zu homochiralen α-Hydroxy-
und α-Aminocarbonylverbindungen
hat neue Entwicklungen bezüglich
der Katalyse und Enantioselektivität vorangetrieben.
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Verfahren
zur Durchführung
chiraler Carbonyl-En-Reaktionen und chiraler Imino-En-Reaktionen
unter Verwendung homogener Katalysatoren sind bekannt. Die erste
katalytische enantioselektive Carbonyl-En-Reaktion wurde unter Verwendung
eines löslichen
chiralen Methylaluminium-Binaphthol(BINOL)-Komplex durchgeführt, aber
der Einsatzbereich dieses Katalysators war auf Pentafluorbenzaldehyd
als Carbonylkomponente beschränkt
(siehe Yamamoto et al., Tet. Lett. 1988, 29, 3967). Später wurde
der Einsatzbereich der Carbonylsubstrate durch die Verwendung löslicher
chiraler Titan-BINOL-Katalysatoren erhöht, auch wenn hier die Alkene
aufgrund der mäßigen Lewis-Säure-Aktivität der Titankatalysatoren
auf 1,1-disubstituierte Alkene beschränkt waren (siehe Mikami & Nakai et al.,
J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 3949; Mikami, Pure & Appl. Chem. 1996, 68 (3), 639).
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In
jüngerer
Zeit haben sich die Arbeiten auf kationische, zweizähnige Kupfer(II)-Katalysatoren
mit höherer
Lewis-Säure-Aktivität und chelatisierenden
Bis(oxazolin)-Liganden fokussiert (siehe zum Beispiel Vederas et
al., J. Org. Chem. 1998, 63, 2133; Evans et al., J. Am. Chem. Soc.
1998, 120, 5824; Evans et al., J. Am. Chem. Soc. 2000, 122, 7936;
Evans et al., J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 5328). Diese Verbindungen
sind als homogene Katalysatoren für Carbonyl-En-, Diels-Alder-,
Aldol-, Nitroaldol-, Michael-Additions- Friedel-Crafts- und Aminierungs-Reaktionen
eingesetzt worden. Carbonyl-En-Reaktionen wurden in verschiedenen
Lösemitteln
in Konzentrationen von 0,2–50
Mol-% bei Temperaturen von –30
bis 40°C
mit verschiedenen Glyoxylat- oder Pyruvatestern und substituierten
Alkenen durchgeführt,
um chirale α-Hydroxycarbonylverbindungen
in guter Ausbeute und mit hohem Enantiomerenüberschuss zu erzeugen. Insbesondere
wurde für
diese Katalysatoren gefunden, dass sie für die Reaktion von Ethylglyoxylat
und Methylpyruvat mit 1-Hexen, 1,1- und 1,2-disubstituierten Alkenen
und trisubstituierten cyclischen Alkenen nützlich sind.
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Im
Gegensatz dazu sind katalytische enantioselektive Imino-En-Reaktionen
offenbar auf α-Iminoester (z.B.
EtO2CC(NTs)H) und Alkene, katalysiert durch
einen löslichen
Kupfer-Binaphthylphosphino(BINAP)-Komplex
[(R)-Tol-BINAP-Cu][ClO4] (siehe Leckta et
al., J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 11006), beschränkt geblieben.
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Derartige
Katalysatoren und die sie einsetzenden Prozesse sind aufgrund der
Unfähigkeit,
die Katalysatoren auf einfache Weise aus dem Reaktionsmedium zu
entfernen, bezüglich
ihrer ökonomischen
Effizienz beschränkt.
Es werden kostspielige Techniken einer Lösemittelextraktion eingesetzt,
und Bedenken bezüglich der
Umweltbelastung durch den resultierenden Katalysatorabfall und die
allgemeine Unfähigkeit,
den abgetrennten Katalysator wiederzuverwenden, machen es wünschenswert,
einen heterogenen Katalysator einzusetzen.
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Wir
haben gefunden, dass bestimmte, mit Metallen mit Lewis-Säure-Eigenschaften
modifizierte und mit chelatisierenden Bis(imin)-Verbindungen, z.B.
Bis(oxazolin)en, behandelte Zeolithe aktive heterogene Katalysatoren
sind und leicht aus der Reaktionsmischung entfernt und erfolgreich
wiederverwendet werden können.
In US-5852205 wird ein metallausgetauschtes saures zeolithisches
Material, zum Beispiel kupferausgetauschter Zeolith Y, beschrieben,
der für
die effektive heterogene Katalyse der Reaktion zwischen Alkenen
und Nitrendonoren unter Bildung von Aziridinen eingesetzt werden
kann. Weiterhin konnten chirale Aziridine unter Verwendung dieser
Katalysatoren in Kombination mit chiralen Bis(oxazolin)-Modifikatoren
hergestellt werden (siehe auch P. McMorn et al., Appl. Cat. A. 1999,
182, 85).
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Wir
haben überraschenderweise
gefunden, dass der Nutzen verschiedener, für die Aziridinierungsreaktion
beschriebener, metallausgetauschter zeolithischer Katalysatoren
auf die mechanistisch andersartige Imino-En-Reaktionen ausgedehnt
werden kann. Allerdings verlaufen die Imino-En-Reaktionen, im Gegensatz zu
der Aziridinierungsreaktion, in Abwesenheit einer chelatisierenden
Bis(imin)-Verbindung sehr langsam.
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Dementsprechend
ist die Kombination aus einem metallausgetauschten Zeolith und einem
chiralen Bis(imin) in der Lage, akzeptable Reaktionsgeschwindigkeiten
und Enantiomerenüberschüsse (EÜ) bereitzustellen,
die mit denen der kürzlich
beschriebenen homogenen Kupfer-Bis(oxazolinyl)-Salze vergleichbar
sind, aber mit dem zusätzlichen
Vorteil, dass die Katalysatoren leicht aus der Reaktionsmischung
gewonnen und wiederverwendet werden können.
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Demgemäß stellt
die Erfindung einen Prozess bereit zur Durchführung einer Imino-En-Reaktion
durch das Umsetzen einer Imin-Verbindung mit der Formel (III)
wobei X NR
3 ist,
R
3 Wasserstoff, Alkyl (C1-C10), Aryl oder
eine entfernbare Abgangsgruppe ist, R
4 Wasserstoff oder
substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl (C1-C10), Cycloalkyl,
Heteroalkyl, Aryl oder Alkoxyl ist und R
5 substituiertes
oder unsubstituiertes Alkyl (C1-C10), Cycloalkyl, Heteroalkyl, Aryl,
Carbonyl oder Carboxyl ist, mit einem Alken, das ausgewählt ist
aus einem unsubstituierten Alken, einem asymmetrischen 1,1-disubstituierten
Alken, einem symmetrisch 1,1-disubstituierten Alken, einem funktionalisierten
1,1-disubstituierten Alken, einem 1,2-disubstituierten Alken oder einem 1,2-trisubstituierten
Alken, in Gegenwart eines heterogenen Katalysators, der Zeolith
Y, mit Kupferionen ausgetauscht oder imprägniert und mit einem 4,4'-disubstituierten Bis(oxazolin) behandelt,
umfasst.
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Die
Art des eingesetzten Zeoliths hängt
von der Art der Reaktionspartner und dem Reaktionsprodukt ab. Der
Zeolith wird aus der Gruppe von Strukturen mit Öffnungen aus wenigstens 10
Ringen, wie DAC, EPI, EUO, FER, HEU, LAU, MEL, MFI, MFS, MTT, NES,
STI, WEI, -PAR und -WEN, und Strukturen mit 12-Ring-Öffnungen,
wie *BEA, BOG, CAN, EMT, FAU, GME, LTL, MAZ, MEI, MOR, MTW, OFF
und -RON ausgewählt. Vorzugsweise
wird der Zeolith aus der Gruppe von Strukturen mit 12-Ring-Öffnungen
ausgewählt.
Die vollständigen
Details dieser Strukturen finden sich im „Atlas of Zeolite Structure
Types" (W. M. Meier,
D. H. Olson und C. Baerlocher, 4. Auflage, Elsevier, 1996). Die
bevorzugteste Zeolithstruktur ist FAU. Fachleuten auf diesem Gebiet
dürfte
ohne weiteres klar sein, dass FAU verschiedene Gerüstzusammensetzungen
(d.h. Siliciumoxid : Aluminiumoxid-Verhältnisse) abdeckt. Zwar sind
alle derartigen Zusammensetzungen nützlich, aber vorzugsweise hat
FAU ein Siliciumoxid : Aluminiumoxid-Verhältnis von 5 : 1, und bevorzugter
von 12 : 1, und obwohl höhere
Siliciumoxid : Aluminiumoxid-Verhältnisse eingesetzt werden können, bedeutet
die Verminderung der austauschbaren Stellen (die im Gerüst mit Aluminium
assoziiert sind), dass sehr hohe Siliciummoxid : Aluminiumoxid-Verhältnisse
weniger bevorzugt sind. Die FAU-Zeolithstruktur
entspricht dem Zeolith X und dem Zeolith Y. Gemäß der Erfindung ist der Zeolith
der Zeolith Y.
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Der
Katalysator ist ein Zeolith, bei dem wenigstens einige der austauschbaren
kationischen Stellen mit Metallionen mit Lewis-Säure-Eigenschaften besetzt sind.
Vorzugsweise sind zwischen 1 und 100 % der Austauschstellen mit
Metallionen mit Lewis-Säure-Eigenschaften
besetzt, vorzugsweise 10–80
%, am bevorzugtesten 25–75
%.
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Die
Metallionen mit Lewis-Säure-Eigenschaften
umfassen wenigstens ein Metall, das aus den Gruppen VB, VIB, VIII,
IB, IIB oder IIIA des Periodensystems (wie es in den UK Abridgements
of Patent Specifications for the Series 1525001 to 1537580 dargelegt
ist) ausgewählt
ist.
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Bevorzugte
Metalle sind V, Cr, Cu, Zn oder Al. Gemäß der Erfindung ist das Metall
mit Lewis-Säure-Eigenschaften
Cu (Kupfer), und der Katalysator ist kupferausgetauschter Zeolith
Y.
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Der
ausgetauschte Katalysator kann zwischen 0,1 und 15 Gew.-%, vorzugsweise
0,5 bis 7 Gew.-% und am bevorzugtesten 1 bis 5 Gew.-% an Metall
mit Lewis-Säure-Eigenschaften
enthalten.
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Der
Katalysator kann direkt aus dem Zeolith unter Verwendung von Nassimprägnierungs-Ionenaustauschtechniken
im pH-Bereich von 4 bis 8, und vorzugsweise 5 bis 7,5, hergestellt
werden. Alternativ kann eine Trockenimprägnierung des Zeoliths mit Metallionen
in eingesetzt werden, zum Beispiel durch ein Dry-Blending gefolgt
von einer Wärmebehandlung.
Fachleuten auf diesem Gebiet wird klar sein, dass ein Teil der Metallionen
nach der Behandlung ausgetauscht sein wird und ein Teil nicht-ausgetauscht,
aber in der Käfigstruktur
des Zeoliths gefangen bleiben wird. Wenn Metallionen in der Käfigstruktur
des Zeoliths gefangen sind, kann man den Zeolith als imprägniert beschreiben.
Sowohl ionenausgetauschte als auch imprägnierte Materialien sind im
erfindungsgemäßen Prozess
wirksam. Es wird vorgezogen, bei der Herstellung von Katalysatoren,
die einer Rückgewinnung
und Wiederverwendung zugeführt
werden könnten,
den Ionenaustausch zu maximieren und die Imprägnierung zu minimieren, um
ein Auslaugen des Metalls aus dem Zeolith zu minimieren. Der Austausch-/Imprägnierungsprozess
kann zur Erzielung der gewünschten
Metallbeladung einmal oder wiederholt durchgeführt werden. Bei enem Ionenaustausch
durch Nassimprägnierung
sind Quellen für das
Metall typischerweise wässrige
Lösungen
von Salzen, wie der Nitrate und Sulfate oder Carboxyate, wie das
Acetat, Oxalat oder Citrat. Zum Beispiel sind für Kupfer geeignete Salze Kupfernitrat,
Kupferoxalat und Kupferacetat. Der ausgetauschte Zeolith wird dann
durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt, und er kann zur
Entfernung möglicherweise
vorhandener nicht gebundener Metallionen gewaschen werden, und dann
wird er getrocknet. Vor der Verwendung kann der ausgetauschte Zeolith,
wenn es gewünscht
ist, calciniert werden, um Gegenionen, z.B. Acetat, zu entfernen,
die nicht durch das Waschen entfernt wurden. Trocknen bezieht sich
hier auf einen Prozess, bei dem absorbiertes Lösemittel, z.B. Wasser, durch
Erhitzen auf Temperaturen von bis zu ungefähr 170°C ausgetrieben wird, und Calcinieren
bezieht sich auf einen Prozess, bei dem organische Rückstände auf
dem Katalysator durch Erhitzen auf Temperaturen über ihrer Zersetzungstemperatur, zum
Beispiel 350–600°C, zerstört werden.
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Der
Katalysator kann in einer beliebigen Form vorliegen, die leicht
in dem Prozess eingesetzt werden kann, d.h. als Pulver, Körnchen,
Pellets oder Extrudat. Diese können
mittels Techniken präpariert
werden, die Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, einschließlich eines
Pelletierens, Extrudierens und Sprühtrocknens. Der Austausch-/Imprägnierungsprozess
kann auf Pellets oder Körnchen
vor, während
oder nach deren Erzeugung unter Einsatz solcher Techniken erfolgen.
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Zur
Bereitstellung eines geeignet aktiven Katalysators wird das metallausgetauschte
Zeolithmaterial einer Umsetzung mit einem chelatisierenden Bis(imin)
unterzogen. Mit dem Begriff „chelatisierend" meinen wir eine
Verbindung, die in der Lage ist, wenigstens zwei Bindungen mit einem
Metallatom auszubilden. Geeignete chelatisierende Bisimine sind
Verbindungen mit der Formel (I) oder der Formel (II):
wobei
R, R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl (verzweigtes oder lineares C1-C10), Cycloalkyl, Aryl oder Benzyl,
die substituiert oder unsubstituiert sein können, sind; die Substituentengruppen
sind dabei aus einer Liste ausgewählt, die Halogen, Hydroxyl,
Carboxyl, Amid, Silyl und Aryl umfasst; n ist unabhängig 1 oder
2; X und Y sind unabhängig
voneinander O, S, CR
2 oder NR' (wobei R' Wasserstoff, Alkyl
(verzweigtes oder lineares C1-C10) oder eine elektronenziehende
Gruppe, z.B. CO
2Et, sein kann); und Z ist
eine Verknüpfungsgruppe,
die die Kohlenstoffe der Imingruppen über 0 bis 3 verknüpfende Atome
verknüpft.
Zum Beispiel kann Z die Formel NR'' oder
CR''
2 haben,
wobei R'' unabhängig Wasserstoff
oder Alkyl (verzweigtes oder lineares C1-C10) ist, durch das die
Imingruppen über
die N- bzw. C-Atome verknüpft
sind, oder Pyridin, verknüpft über die
an das Stickstoffatom des Pyridinrings angrenzenden Kohlenstoffatome.
Weiterhin können
R, R', R'', R
1 und R
2 so verknüpft sein, dass sie wenigstens
einen Ring in der Bis(imin)-Struktur bilden. En-Amin-Verbindungen,
die in der Lage sind, chelatisierende Bis(imin)-Verbindungen gemäß der Formel
(I) oder der Formel (II) zu bilden, sind notwendigerweise auch in
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
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Vorzugsweise
ist das Bis(imin) chiral und besitzt eine C
2-Symmetrie.
Dementsprechend kann das Bis(imin) eine Symmetrieachse durch Z besitzen,
und dementsprechend haben R
1 und R
2 die gleiche; n ist für beide Iminringe und die gleichen
X- und Y-Gruppen gleich. Zu solchen Bis(imin)en gehören, ohne
jedoch auf diese beschränkt
zu sein, die folgenden, wobei R
1 und R
2 so sind, wie sie oben definiert wurden,
und wobei Me = CH
3, Et = C
2H
5 und Ph = C
6H
5:
R ist
vorzugsweise Wasserstoff. R
1 und R
2 sind vorzugsweise tert-Butyl (C(CH
3)
3), Isopropyl (CH(CH
3)
2), Phenyl (C
6H
5) oder Benzyl
(CH
2C
6H
5);
n ist 1; X und Y sind O, und Z ist CH
2,
C(CH
3)
2, NCH
3 oder 1,5-C
5H
5N. Gemäß der Erfindung
ist das chelatisierenden Bis(imin) ein 4,4'-disubstituiertes Bis(oxazolin).
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Zu
geeigneten chiralen chelatisierenden Bis(oxazolin)en gehören (S,S)-Bis(tert-butyloxazoline), (R,R)-Bis(phenyloxazoline),
(S,S)-Bis(phenyloxazoline) und (R,R)-Bis(benzyloxazoline). Zum Beispiel
ist für
Z = C(CH3)2 und
R1 & R2 = tert-Butyl die Bis(imin)-Verbindung 2,2'-Isopropylidenbis[4(S)-4-tert-butyl-2-oxazolin]; für Z = CH2 ist das Bis(imin) 2,2'-Methylenbis[4(S)-4-tert-butyl-2-oxazolin].
Bei diesen chiralen chelatisierenden Bis(imin)-Verbindungen sind R1 und
R2 an chirale Zentren gebunden. Die Bezeichnungen „(S,S)" und „(R,R)" beschreiben die
chirale Konfiguration der R1- und R2-Gruppen innerhalb der Bis(imin)-Struktur. Ein (R,R)-Bis(imin)
kann, in Abhängigkeit
von der Struktur der Carbonylverbindung oder des Alkens, ein Reaktionsprodukt
liefern, das eine chirale Hydroxygruppe in einem Enantiomerenüberschuss
entweder der (R)- oder der (S)-Konfiguration trägt. Weiterhin kann die Art
des mit der Iminverbindung umgesetzten Alkens eine Diastereoselektivität der Reaktion
bereitstellen, die durch die Wahl der verwendeten chelatisierenden Bis(imin)-Verbindung
beeinflusst werden kann. Zum Beispiel stellen 1,2-disubstituierte
Alkene, wie Cyclohexen oder 2-Methylhept-2-en, das Potenzial für eine Diastereoselektivität der Reaktion
bereit, die durch die Wahl der verwendeten chelatisierenden Bis(imin)-Verbindung
beeinflusst werden kann.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird der metallausgetauschte Zeolith
vor dem Kontakt mit dem Alken und der Iminverbindung mit der chelatisierenden
Bis(imin)-Verbindung behandelt. Ohne die Behandlung des Zeoliths
mit der chelatisierenden Bis(imin)-Verbindung können die Reaktionsgeschwindigkeiten
extrem schlecht sein, z.B. bei einer < 5 %igen Umwandlung nach 14 Tagen bei
Raumtemperatur bei Verwendung von unmodifiziertem kupferausgetauschtem
Zeolith Y liegen. Wir haben jedoch gefunden, dass die benötigte Menge
des chelatisierenden Bis(imin) beträchtlich geringer als bei der
homogenen Katalyse sein kann. So können, während es bei der homogenen
Katalyse üblich
ist, ein oder mehrere Mol(e) des chelatisierenden Bis(oxazolins)
pro Grammatom des katalytischen Metalls einzusetzen, bei der vorliegenden
Erfindung, wenn mehr als ein Mol des chelatisierenden Bis(oxazolins)
pro Grammatom des katalytischen Metalls verwendet wird, die Ausbeuten
des gewünschten
Produkts verringert sein, möglicherweise
als Ergebnis einer Blockierung der Superkäfig-Struktur des Zeoliths durch
den Überschuss
an Bis(oxazolin). Wir bevorzugen es, nicht mehr als ein Äquivalent
des chelatisierenden Bis(imin) pro Metallion mit Lewis-Säure-Eigenschaften
in der Zeolithstruktur einzusetzen, und am bevorzugtesten zwischen
0,40 und 0,75 Moläquivalente
des chelatisierenden Bis(imin) pro Metallion mit Lewis-Säure-Eigenschaften
in der Zeolithstruktur.
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Die
Behandlung des metallausgetauschten Zeoliths mit der chelatisierenden
Bis(imin)-Verbindung
unter Bildung des aktiven Katalysators kann zweckmäßigerweise
getrennt vom erfindungsgemäßen Prozess oder
unmittelbar vor der Verwendung durchgeführt werden. Die Erzeugung des
aktiven Katalysators kann in einem der Reaktionspartner durchgeführt werden,
vorzugsweise dem Alken, oder in einem geeigneten Lösemittel.
Zum Beispielt kann es, wenn das Alken unter den Reaktionsbedingungen
flüssig
ist, möglich
sein, den metallausgetauschten Zeolith in ihm zu dispergieren und
die chelatisierende Bis(imin)-Verbindung zu ihm zu geben, um den
aktiven Katalysator vor der Zugabe der Iminverbindung zu erzeugen.
Jedoch kann es zweckmäßiger sein,
ein geeignetes Lösemittel
einzusetzen. Bei einem typischen Verfahren zur Erzeugung des aktiven
Katalysators wird der metallausgetauschte Zeolith in einem Lösemittel
dispergiert, und die chelatisierende Bis(imin)-Verbindung wird zugegeben
und ausreichend lange, z.B. 3 Stunden, gerührt, damit die Bis(imin)-Verbindung
einen Komplex mit dem Metall mit Lewis-Säure-Eigenschaften bildet.
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Unabhängig davon,
ob ein Lösemittel
im Prozess zur Erzeugung des aktiven Katalysators aus dem metallausgetauschten
Zeolith und der chelatisierenden Bis(imin)-Verbindung verwendet
wurde oder nicht, kann es möglich
sein, die Reaktion zwischen dem Alken und der Iminverbindung in
Abwesenheit eines Lösemittel
durchzuführen,
wenn die Reaktionspartner Flüssigkeiten
sind. Somit wird bei einer ersten Ausführungsform der Prozess einfach
durchgeführt,
indem der Bis(imin)-behandelte metallausgetauschte Zeolith zu der flüssigen Mischung
der Reaktionspartner gegeben und so lange gerührt wird, bis die Reaktion
vollständig
abgelaufen ist, der Katalysator durch Filtration abgetrennt wird
und das Rohprodukt durch den Einsatz z.B. einer Flash-Säulenchromatographie
gereinigt wird.
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Die
Verwendung von Lösemitteln
kann jedoch vorzuziehen sein, zum Beispiel wenn die Reaktionspartner
visköse
Flüssigkeiten
oder Feststoffe sind. Somit werden bei einer zweiten Ausführungsform
die Reaktionspartner und der Bis(imin)-behandelte metallausgetauschte
Zeolith in einem geeigneten Lösemittel
vereinigt. Nach genügend
Zeit für
die Umsetzung wird der Katalysator durch Filtration entfernt und
das Rohprodukt durch den Einsatz z.B. einer Flash-Säulenchromatographie gereinigt.
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Die
durch den erfindungsgemäßen Prozess
hergestellten Verbindungen sind aminohaltige Verbindungen, die durch
die Reaktion einer Iminverbindung mit einem Alken gebildet werden.
Die Iminverbindungen sind durch einen elektropositiven Kohlenstoff
(gebunden an die Stickstoffatome) gekennzeichnet, der mit einem
Alken eine Reaktion eingehen kann, die in Gegenwart eines Lewis-Säure-Katalysators
beschleunigt sein kann. Die Iminverbindung kann deshalb durch die
Formel (III) beschrieben werden
wobei X NR
3 ist,
R
3 Wasserstoff, Alkyl (C1-C10), Aryl oder
eine entfernbare Abgangsgruppe, z.B. Tosyl (Ts) sein kann, R
4 Wasserstoff oder substituiertes oder unsubstituiertes
Alkyl (C1-C10),
Cycloalkyl, Heteroalkyl, Aryl oder Alkoxyl (d.h. OR
3)
sein kann und R
5 substituiertes oder unsubstituiertes
Alkyl (C1-C10), Cycloalkyl, Heteroalkyl, Aryl, Carbonyl (d.h. C(O)R
3) oder Carboxyl (d.h. C(O)OR
3)
sein kann. Substituentengruppen können Alkyl, Aryl, Silyl, Heteroaryl
oder Phosphonat sein.
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Vorzugsweise
besitzt die resultierende aminohaltige Verbindung ein chirales Zentrum.
Somit sind R4 und R5 vorzugsweise
nicht gleich.
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Die
kürzlich
berichteten Imino-En-Reaktionen, die homogene Katalysatoren verwendeten,
haben Iminverbindungen eingesetzt, die eine elektronenziehende Gruppe
enthalten, gewöhnlich
eine Carbonyl- oder Carboxylgruppe, die an das Iminkohlenstoffatom
angrenzt, um dessen Reaktivität
zu erhöhen.
Wir haben überraschenderweise
gefunden, dass es sein kann, dass beim Einsatz des erfindungsgemäßen Prozesses
solche elektronenziehenden Gruppen nicht erforderlich sind. Zum
Beispiel haben wir gefunden, dass Alkyliminverbindungen, z.B. Isovaler-N-benzylimin, auf
nützliche
Weise in Gegenwart der Zeolith-immobilisierten Katalysatoren mit α-Methylstyrol
umgesetzt werden können.
Weiter haben wir gefunden, dass 1,2-trisubstituierte Alkene, z.B.
2-Methylhept-2-en, die bei Verwendung homogener Katalysatoren nicht
mit α-Dicarbonylverbindungen
reagieren, bei Einsatz des erfindungsgemäßen Prozesses unter relativ
milden Bedingungen reagieren.
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Vorzugsweise
ist die Iminverbindung ein α-Carbonylimin, α-Carboxylimin
oder Alkylimin. Die bevorzugtesten Iminverbindungen sind α-Carboxyliminverbindungen,
bei denen R4 = Carboxyl und R5 =
Wasserstoff (d.h. R3O(O)CC(NR3)H),
z.B. Ethyl-N-benzhydryliminoethanoat.
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Zu
den für
den Einsatz im erfindungsgemäßen Prozess
geeigneten Alkenen gehören
unsubstituierte Alkene, z.B. Hex-1-en, asymmetrische 1,1-disubstituierte
Alkene, z.B. α-Methylstyrol,
2-Methyl-1-buten, 2-Methylhept-1-en und Verbindungen mit der Formel
oder symmetrische
1,1-disubstituierte Alkene, z.B. Methylencyclohexan, Methylencyclopentan
und Isobuten, funktionalisierte 1,1-disubstituierte Alkene, z.B.
silyl- und benzylgeschützte
Methallyl- und Homomethallylalkoholderivative, 1,2-disubstituierte
Alkene, z.B. Cyclohexen, und sogar 1,2-trisubstituierte Alkene,
z.B. 1-Methylcyclohexen oder 2-Methylhept-2-en.
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Das
Molverhältnis
von Iminverbindung zu Alken kann 1 : 1 sein, aber ein Überschuss
der Iminverbindung gegenüber
dem Alken verbessert die Ausbeuten der Reaktionsprodukte. Zum Beispiel
können
Verhältnisse
von Imin zu Alken zwischen 1 : 1 und 10 : 1, und vorzugsweise 2
: 1 bis 6 : 1, im vorliegenden Prozesses eingesetzt werden. Alternativ
kann auf ähnliche
Weise ein Alkenüberschuss
zur Erhöhung
der Ausbeute und der Enantioselektivität eingesetzt werden.
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Lösemittel
werden vorzugsweise im erfindungsgemäßen Prozess eingesetzt. Die
Lösemittel
können polar
oder unpolar sein. Beispiele sind aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol, Xylol oder Mesitylen, halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie Dichlormethan oder Chloroform, Ether wie Diethylether oder Tetrahydrofuran.
Vorzugsweise ist das Lösemittel
ein polares Lösemittel,
und am bevorzugtesten ist das Lösemittel
Dichlormethan. Stark koordinierende Lösemittel wie Acetonitril, die
die Chelatisierung des Bis(imin) mit der immobilisierten Lewis-Säure stören können, sind weniger bevorzugt.
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Die
in dem Prozess eingesetzten Reaktionsbedingungen hängen von
der Art, d.h. dem Siedepunkt oder der Stabilität, der Lösemittel und der Reaktionspartner
oder der Produkte ab. Die Reaktionstemperaturen liegen generell
im Bereich von –30°C bis +80°C. Zum Beispiel
liegt für
die Bildung von α-Aminocarbonylverbindungen
die Temperatur vorzugsweise im Bereich zwischen 0 und 40°C. Der Prozess
kann bei jedem beliebigen geeigneten Druck durchgeführt werden,
z.B. bei Atmosphärendruck,
auch wenn, wenn das Alken oder das Reaktionsprodukt bei der Reaktionstemperatur
flüchtig
oder gasförmig
ist, der Reaktionsdruck ausreichen sollte, sie in einem flüssigen Zustand
zu halten, z.B. in Lösung.
Der erfindungsgemäße Prozess
kann im Batchverfahren oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei einer Batchreaktion liegt, um eine brauchbare Reaktionsgeschwindigkeit
zu erzielen, die Menge des eingesetzten Katalysators vorzugsweise
so hoch, dass ungefähr
0,01 bis 0,5 Moläquivalente,
und bevorzugter 0,02 bis 0,25 Moläquivalente, des Metalls mit
Lewis-Säure-Eigenschaften
pro Mol Alken vorhanden sind.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Katalysatoren
besteht darin, dass sie leicht von der Reaktionsmischung abgetrennt
werden und, wenn es gewünscht
ist, in darauffolgenden Reaktionen wiederverwendet werden können. Die
Katalysatoren können
mit bekannten Verfahren, wie durch eine Filtration oder Zentrifugation, abgetrennt
werden. Zur Entfernung unerwünschter
Rückstände der
Reaktionsmischung vom Katalysator kann es vorteilhaft sein, den
Katalysator vor der Wiederverwendung mit einem geeigneten Lösemittel
für die
genannten unerwünschten
Rückstände zu waschen
und zu trocken. Zu geeigneten Lösemitteln
gehören
aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan oder Heptan, aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol oder Mesitylen, halogenierte
Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan oder Chloroform, Ether wie
Diethylether und Ester wie Ethylacetat. Der abgetrennte Katalysator
wird vorzugsweise mit Ethylacetat gewaschen und im Vakuum getrocknet,
um vor der Wiederverwendung Spuren des Lösemittels und/oder möglicherweise
vorhandene Spuren der Reaktionsmischung zu entfernen. Vorzugsweise
liegen die Trocknungstemperaturen im Bereich von 20 bis 160°C im Vakuum
für 1 bis
24 Stunden. Außerdem
kann der Katalysator, wenn es gewünscht ist, die Bis(imin)-Verbindung
auf dem metallausgetauschten Zeolith zu verändern, z.B. 6 Stunden bei Temperaturen von
z.B. 550°C
calciniert werden, um möglicherweise
vorhandene organische Rückstände vollständig zu
zerstören.
Als Konsequenz davon muss der calcinierte metallausgetauschte Zeolith
vor der Wiederverwendung mit einer chelatisierenden Bis(imin)-Verbindung
behandelt werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1 Präparation
eines kupferausgetauschten Zeolith Y
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150
mL einer Lösung
von Kupfer(II)acetat (7,85 g, 39,3 mmol) wurden unter Verwendung
von entionisiertem Wasser zubereitet und mit einer wässrigen
Ammoniaklösung
(35 Gew.-%) auf annähernd
pH 6,5 gepuffert. Es wurde dann ein kommerziell erhältlicher
Zeolith HY (50 g) zu der Lösung
gegeben, und die resultierende Suspension wurde bei Raumtemperatur
(ca. 20°C)
gerührt.
Der pH wurde nach 5 Minuten und 1, 2 und 5 Stunden kontrolliert
und wieder mit wässriger
Ammoniaklösung
auf 6,5 eingestellt, wenn es erforderlich war. Die Suspension wurde
16 Stunden gerührt,
und dann wurde der ausgetauschte Zeolith durch Filtration gewonnen
und mit entionisiertem Wasser gewaschen. Der ausgetauschte Zeolith
wurde dann bei 110°C
getrocknet, und daran schloss sich eine 6-stündige Calcinierung bei 550°C an. Die Kupferbeladung
des resultierenden Pulvers wurde mittels induktiv gekoppelter Plasmaatomabsorptionsspektrometrie
(ICPAAS) zu 3,1 Gew.-% bestimmt.
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Beispiel 2 (nicht gemäß der Erfindung):
Heterogen katalysierte Glyoxylat-En-Reaktion
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Mit
Lösemitteldampf
kupferausgetauschter Zeolith Y (0,360 g, 85 %, 0,15 mmol Cu), der
wie in Beispiel 1 präpariert
worden war, wurde in einen Schlenk-Kolben gegeben und in einem hohen
Vakuum 2 Stunden bei 150°C
getrocknet. Man ließ den
Kolben unter Stickstoff auf Raumtemperatur (ca. 20°C) abkühlen. Zu
dem kühlen
Feststoff wurden mit einer Spritze Dichlormethan (DCM) (5,0 mL)
und die chelatisierende Bis(imin)-Verbindung [(R,R)-PhBox (1)] (0,025
g, 0,075 mmol) gegeben. Die Suspension wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur
(ca. 20°C)
gerührt,
und dann wurden α-Methylstyrol
(194 μL,
0,177 g, 1,49 mmol) und Ethylglyoxylat (1,02 g, 80 %ige Lösung in
Toluol, 7,47 mmol) mit einer Spritze zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde bei Raumtemperatur gerührt
und periodisch mittels Dünnschichtchromatographie
(unter Verwendung von 30 : 70 Diethylether : Hexan) kontrolliert.
Als man davon ausgehen konnte, dass die Reaktion vollständig abgelaufen war,
wurde der Katalysator durch Filtration abgetrennt. Das Rohprodukt
wurde mittels Flash-Säulenchromatographie
gereinigt, wobei das Produkt in Form einer beweglichen Flüssigkeit
erhalten wurde. Der Enantiomerenüberschuss
wurde mittels chiraler HPLC-Standardtechniken (siehe Verfahren bei
D. A. Evans et al., J. Am. Chem. Soc. 2000, 122, 7936) bestimmt.
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Das
Experiment wurde mit verschiedenen unterschiedlichen Alkensubstraten
und Bis(oxazolin)-Verbindungen
wiederholt (1–3
unten). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 dargestellt.
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Tabelle
1: Beispiele: Ethylglyoxylat-En-Reaktion
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(R,R)-(1)
bildete mit Cyclohexen ein Produkt mit einer Endo : Exo-Diastereoselektivität von 5,1
: 1 (d.h. ca. 85 : 15). Ähnlich
bildete (R,R)-(1) mit 2-Methylhept-2-en ein Haupt- und ein Nebenprodukt
im Molverhältnis von
3,2 : 1 (d.h. ca. 76 : 24). Die Anti : Syn-Diastereoselektivität des Hauptprodukts
lag bei 5 : 1 (d.h. ca. 83 : 17). Die Ergebnisse zeigen, dass die
erfindungsgemäßen heterogenen
Kupferkatalysatoren in der Carbonyl-En-Reaktion mit verschiedenen
Alkensubstraten aktiv sind, zu denen das 1,2-trisubstituierte 2-Methylhept-2-en
gehört,
das nach Evans nicht auf einen homogenen Kupferkatalysator anspricht
(siehe Evans et al., J. Am. Chem. Soc 2000, 122, Seite 7938).
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Beispiel 3 (nicht gemäß der Erfindung):
heterogen katalysierte Pyruvat-En-Reaktion
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Das
Verfahren aus Beispiel 2 wurde unter Verwendung von getrocknetem
Katalysator (0,360 g, 85 %, 0,15 mmol Cu) für die Reaktion, in DCM, von α-Methylstyrol
(0,177 g, 1,49 mmol) mit Methylpyruvat (0,85 g, 90 %, 7,47 mmol)
anstelle des Ethylglyoxylats wiederholt. (R,R)-(1) (0,025 g, 0,075
mmol) wurde vor dem Alken und dem Methylpyruvat zu der Reaktionsmischung
gegeben. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 dargestellt.
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Tabelle
2: Beispiel Methylpyruvat-En-Reaktion
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Der
Katalysator wurde durch das Filtrieren der Reaktionsmischung gewonnen.
Das Rohprodukt wurde mit DCM (20 mL) verdünnt und mit kaltem Wasser (25
mL) gewaschen. Die organische Phase wurde abgetrennt, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt. Die wässrige Phase
aus dem Schritt des Waschens des Rohprodukts wurde mittels induktiv
gekoppelter Atomabsorptionsspektrometrie (ICPAAS) analysiert, um
die Menge des ausgelaugten Kupfers zu bestimmen.
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Das
gesamte Experiment wurde dann zwei weitere Male wiederholt (unter
Verwendung von frischem Katalysator für die Reaktion von α-Methylstyrol
und Methylpyruvat). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 dargestellt.
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Tabelle
3: Kupferauslaugende Methylpyruvat-En-Reaktionen
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Die
Ergebnisse zeigen, dass unter normalen Reaktionsbedingungen sehr
wenig Kupfer aus dem Katalysator verloren geht.
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Beispiel 4: Heterogen
katalysierte Imino-En-Reaktion
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Das
Verfahren aus Beispiel 2 wurde unter Verwendung von getrocknetem
Katalysator (0,423 g, 85 %, 0,17 mmol Cu) für die Reaktion, in DCM, von α-Methylstyrol
(0,803 g, 6,79 mmol) mit Ethyl-N-benzhydryliminoethanoat (4a) (0,453
g, 1,20 mmol) oder Isovaler-N-benzylimin (4b) (0,219 g, 2,55 mmol)
anstelle des Ethylglyoxylats wiederholt. (S,S)-(2) (0,025 g, 0,075
mmol) wurde vor dem Alken und der Iminverbindung zu der Reaktionsmischung
gegeben. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 dargestellt.
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Tabelle
4: Beispiel Imino-En-Reaktion
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Die
Ergebnisse zeigen, dass sowohl α-Carboxyl-
als auch Alkyliminverbindungen mit Alkenen in Gegenwart der immobilisierten
Lewis-Säure
reagieren.
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Beispiel 5 (nicht gemäß der Erfindung):
Rezyklisierbarkeit heterogener Katalysatoren
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Es
wurde ein Ethylglyoxylat-α-Methylstyrol-Experiment
(Beispiel 5a) gemäß dem Verfahren
von Beispiel 2 im großen
Maßstab
durchgeführt,
um, nach der Abtrennung, einen „gebrauchten Katalysator" bereitzustellen,
der in drei Teile aufgeteilt wurde. Jeder Teil wurde dann auf unterschiedliche
Weise behandelt, ehe er in nachfolgenden Reaktionen mit Ethylglyoxylat
und Methylpyruvat im kleineren Maßstab erneut verwendet wurde.
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(i) Beispiel 5a
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Ethylglyoxylat
(4,08 g, 29,88 mmol) wurde bei Raumtemperatur (ca. 20°C) 20 Stunden
in DCM (20 mL) mit α-Methylstyrol
(0,708 g, 776 μL,
5,94 mmol) unter Verwendung eines kupferausgetauschten, mit (R,R)-(1) (0,10
g, 0,40 mmol) vorbehandelten Zeolith Y (1,44 g, 0,60 mmol Cu) als
Katalysator umgesetzt. Der Katalysator wurde durch Filtration wiedergewonnen,
und das Rohprodukt durch Flash-Säulenchromatographie
gereinigt.
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(ii) Beispiele 5b–5f
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In
einem Maßstab,
der ungefähr ¼ von dem
aus dem Durchgang 1 entsprach, wurden Ethylglyoxylat oder Methylpyruvat
bei Raumtemperatur (ca. 20°C)
20 Stunden mit α-Methylstyrol
unter Verwendung eines Teils des aus dem Durchgang 1 gewonnenen
Katalysators umgesetzt, der nach einer der folgenden Methoden vorbehandelt
wurde;
- (i) nur Trocknen im Vakuumofen (60°C, 12 Stunden/150°C, 3 Stunden)
- (ii) Waschen mit Ethylacetat (5 × 5 mL) vor dem Trocknen wie
oben, zweimal wiederholt, oder
- (iii) gewaschen, getrocknet und dann 6 Stunden bei 550°C calciniert,
dann erneut mit (R,R)-(1) (0,025 g, 0,075 mmol) behandelt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 5 dargestellt.
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Tabelle
5: Rezyklisierbarkeit heterogener Katalysatoren
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass der Katalysator nach der Abtrennung aus
der Reaktionsmischung und unterschiedlichen Behandlungen geeignet
aktiv für
die Durchführung
unterschiedlicher Carbonyl-En-Reaktionen sein kann.