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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines Köders für die Vernichtung
von Nacktschnecken.
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Die
Köder für die Vernichtung
von Nacktschnecken, die derzeit verwendet werden, weisen zwei Hauptnachteile
auf, die aus einer mäßigen Beständigkeit
gegen das Wetter und einer begrenzten Wirksamkeit bestehen. Diese
zwei Nachteile, die miteinander in Zusammenhang stehen, ergeben
sich aus einer physikalisch-chemischen Beständigkeit der Köder, die
im Allgemeinen aus kleinen Stäbchen
gebildet sind, die gegen das Wetter und die Feuchtigkeit, insbesondere
den Regen, sehr empfindlich ist, die die Stäbchen schnell auflösen und
die Wirksamkeit der Wirkstoffe verringern.
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Das
Dokument WO-0011948 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines
neuen Ködermaterials
in Form von Tabletten mit relativ glatten Oberflächen. Gemäß dem Dokument ist die Rauheit
der Oberflächen
die Ursache für
die geringe physikalische Beständigkeit
des Köders.
Das Verfahren hat auch zum Ziel, das Problem der Zersetzung des
Köders,
der gewöhnlich
in Form von Stäbchen
vorliegt, zu lösen,
indem die Rauheit der Oberflächen
beseitigt wird.
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Die
Erfindung zielt genau darauf ab, diese Nachteile zu beseitigen,
indem sie Köder
für die
Vernichtung von Nacktschnecken mit einer insbesondere gegen die
Witterungseinflüsse
viel widerstandsfähigeren
Textur und mit einem aktiven Material mit größerer chemischer Stabilität und besserer
Wirksamkeit, das außerdem
haltbarer ist, vorschlägt.
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Dazu
hat die Erfindung als Gegenstand ein Verfahren zur Herstellung von
Ködern
für die
Vernichtung von Nacktschnecken, dadurch gekennzeichnet, dass es
darin besteht:
- – die Ingredienzien, die aus
einem stärkehaltigen Träger, einem
Dispersionsmittel, einem oder mehreren Konservierungsstoffen und
einem Molluskizid-Wirkstoff
gebildet sind, in einem Turbomischer oder dergleichen zu mischen,
dessen Geschwindigkeit in der Weise geregelt wird, dass das Gemisch
auf einer kontrollierten Temperatur im Bereich von 50 bis 100°C gehalten
wird,
- – das
Gemisch des Turbomischers oder dergleichen nach und nach in einen
Schneckenextruder oder dergleichen zu befördern, der nacheinander eine
Versorgungszone mit kontrollierter Temperatur und eingestelltem
Wassergehalt, eine Zone zum Mischen und Plastifizieren des Materials
und eine so genannte Druckanstiegszone, in der das Material komprimiert
und auf eine kontrollierte Temperatur im Bereich von 60°C bis 110°C gebracht
wird, definiert, wobei die Aufenthaltsdauer des Materials in dem
Extruder in der Größenordnung
von einigen Sekunden liegt,
- – das
Material durch eine Ziehdüse
in Form von Körnern
zu extrudieren,
- – dann
die abschließenden
Abkühl-
und Siebvorgänge
der Körner
auszuführen,
wobei der Abkühlung
eventuell eine Trocknung vorangeht.
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Ein
derartiges Verfahren ermöglicht
es, den Wirkstoff in der Reaktionszone, d. h. im Inneren des Extruders,
auf Grund sowohl des kurzen Aufenthalts der Ingredienzien des Gemisches
als auch der Kontrolle des Wassergehalts und der erreichten Temperatur
zu schützen.
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Daraus
folgen ganz vorteilhafte Merkmale und Eigenschaften des Endprodukts,
nämlich:
eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit des Wirkstoffs bis in das Innere
der stärkehaltigen
Matrix, eine bessere Homogenisierung des Wirkstoffs, ein Tempern
der gelierten Paste, das eine Verhärtung des Endprodukts hervorruft,
was für
dieses eine bessere Haltbarkeit und eine vollständige oder teilweise Verdampfung
des restlichen Wassers am Ausgang der Ziehdüse hervorruft, was die Bildung
von Mikroporen erzeugt und für
die höchsten
Arbeitstemperaturen einen späteren
Trocknungsschritt vermeidet.
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Außerdem ist
es unter Verwendung einer Ziehdüse
direkt am Ausgang des Extruders und durch Regeln dieser Ziehdüse in geeigneter
Weise möglich,
am Ausgang Körner
mit im Wesentlichen kugelförmiger
Form, die zu Samen verarbeitbar sind, und nach Bedarf variabler
Dichte zu erhalten.
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Das
Verfahren der Erfindung ermöglicht
es folglich, Produkte mit einer in der Phase bewahrten Textur auf
Grund ihrer Bindekraft, die eine optimale Wirksamkeit der Wirkstoffe
sicherstellen, zu erhalten.
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Die
Erfindung hat auch als Gegenstand die Köder für die Vernichtung von Nacktschnecken,
die gemäß dem Verfahren
erhalten werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile des Verfahrens gehen aus der folgenden Beschreibung
der Ausführungsformen
hervor, wobei die Beschreibung nur als Beispiel und mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen gegeben wird, in denen:
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1 ein
Diagramm ist, das die Schritte des Verfahrens der Erfindung darstellt,
und
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2 eine
schematische Schnittansicht des Extruders der Anlage von 1 ist.
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In 1 wurde
bei 1 ein Wiegesystem für
die verschiedenen primären
Ingredienzien oder Materialien MP1, MP2, MP3, MP4 usw. ... dargestellt,
die für das
Erhalten des gewünschten
Produkts vermischt werden müssen.
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Diese
Ingredienzien werden vorzugsweise nacheinander und gemäß einer
bestimmten Reihenfolge in bestimmten Mengen in einen Turbomischer 2 oder
dergleichen geleitet, der ein Mischgehäuse 3, ein Drehsystem
mit Schaufeln 4 und einen Elektromotor 5 umfasst.
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Am
Ausgang des Turbomischers 2 wird das Gemisch direkt in
das vordere Ende eines Extruders oder dergleichen 6, beispielsweise
eines Doppelschneckenextruders mit gemeinsamer Drehung, der durch
eine Getriebemotorbaugruppe 7–8 zur Drehung angetrieben
wird, geschickt.
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Am
Ausgang des Extruders 6 erfährt das Produkt eventuell eine
Trocknung bei 60°C
bei S, dann eine Abkühlung
bei 9, dann ein Sieben bei 10. Bei 11 ist
ein Entleerungszyklon für
den Feinanteil schematisch dargestellt.
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2 ist
ein schematisch dargestellter axialer Schnitt des Extruders von 1.
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In
seinem vorderen Abschnitt definiert der Extruder 6 eine
so genannte Transportzone Z1, der eine Vorrichtung 12 zur
Kontrolle der Temperatur zugeordnet ist, die tatsächlich ein
Mantel bzw. eine Ummantelung ist, gebildet aus einer doppelten Umhüllung, in
der ein Fluid (beispielsweise Wasser) fließt, das auf eine Temperatur
zwischen 50 und 100°C
wärmegeregelt
wird.
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Außerdem ist
die Zone Z1 mit einer bei P schematisch
dargestellten Dosierpumpe versehen, die ein gesteuertes Einspritzen
von Wasser in die Zone Z1 ermöglicht,
um den Wassergehalt auf den gewünschten
Wert einzustellen.
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Der
Zone Z1 folgt eine so genannte Misch- und
Plastifizierungs-Zwischenzone Z2, in der
auch ein Druckanstieg des durch die Schrauben bzw. Schnecken 13 geleiteten
Materials erfolgt, die dazu eine dichtere Ganghöhe in der Zone Z2 als
in der Zone Z1 aufweisen.
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In
der Druckanstiegszone Z3 weisen die Schnecken 13 eine
noch dichtere Ganghöhe
auf und das Gehäuse
des Extruders ist mit einer bei 14 symbolisierten Heizhülse umgeben.
Der auf das Material ausgeübte
Druck ist hier ebenso wie die Temperatur, die von der Zone Z1 bis zur Zone Z3 zunimmt,
maximal. Am Ausgang des Extruders 6 ist eine bei 15 symbolisiert
Ziehdüse
angebaut.
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Die
primären
Ingredienzien oder Materialien (MP1, MP2, MP3, MP4 usw. ...), die
für die
Herstellung eines erfindungsgemäßen Köders erforderlich sind,
sind:
- – ein
stärkehaltiger
Träger,
der beispielsweise aus einem oder mehreren Mehlen von Getreide oder von öl- und proteinhaltigen
Pflanzen besteht, wie Hartweizenmehl, Weichweizenmehl, Gerstenmehl,
Maismehl, Hirsemehl oder Stärkemehl,
das von Getreidepflanzen oder öl-
und proteinhaltigen Pflanzen stammt, wie Weizenstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke,
- – ein
Bindemittel, das die Beständigkeit
des Endprodukts 16 verbessern soll und das in Form von Körnern mit
kugelförmiger
Form in der Weise von landwirtschaftlichen Samen oder traditioneller
in Form von Stäbchen
vorliegt. Das Bindemittel kann Weizenkleie, Milch-Phosphorproteine
oder ein oder mehrere Fette tierischen oder pflanzlichen Ursprungs
sein,
- – ein
Treibmittel wie beispielsweise Hefe,
- – ein
Dispersionsmittel, um die Dispersion der verschiedenen Additive
im Inneren des stärkehaltigen
Trägers
zu fördern,
wie ein oder mehrere der Tenside, die häufig dazu bei der tierischen
und menschlichen Ernährung
verwendet werden,
- – und
ein Molluskizid-Wirkstoff, der aus der Gruppe der bekannten Molluskizide
ausgewählt
wird, wie die unter den Namen Bensultap, Methiocarb, Thiodicarb,
usw. ... bekannten Produkte, oder einfach Methaldehyd.
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Weitere
Additive können
eventuell vorgesehen werden, wie ein Abstoßmittel, um beispielsweise die
Haustiere fern zu halten, ein Pilzvernichtungsmittel, um die Entwicklung
von Schimmelpilzen an den Ködern
zu stoppen, ein oder mehrere Färbemittel, um
dem Produkt 16 beispielsweise eine blaue Farbe zu verleihen,
die es ermöglicht,
die Körner
zu unterscheiden, um somit die Dichte der Körner auf dem Boden besser zu
kontrollieren und diese letzteren für die Vögel weniger erkennbar zu machen.
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Beim
Mischen der Ingredienzien im Turbomischer wird auf Grund der großen Drehgeschwindigkeit
der Schaufeln 4 eine sehr gute Dispersion der Additive
im Inneren des stärkehaltigen
Trägers
erhalten und das Material wird auf eine kontrollierte Temperatur
zwischen 50 und 100°C
gebracht. Eine derartige Erhöhung
der Temperatur erfolgt ohne äußere Wärmezufuhr
und ergibt sich nur aus der Verlagerungsgeschwindigkeit der Teilchen,
die mehrere Kollisionen erzeugt, die durch Reibungswirkung eine Wärmefreisetzung
hervorrufen.
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Am
Ausgang des Turbomischers 2 wird das Gemisch direkt in
den Extru der 6 geschickt, wo es durch die Vorrichtung 12 in
der Zone Z1 auf seiner Eingangstemperatur,
d. h. zwischen 50 und 100°C, gehalten
wird.
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Der
Aufenthalt des Materials im Inneren des Extruders 6 ist
kurz, in der Größenordnung
von einigen Sekunden, beispielsweise 60 Sekunden, und während seines
Durchgangs im Inneren des Extruders erfährt das Material eine fortschreitende
Kompression und eine Erhitzung, die das Material in der Zone Z3 auf eine geregelte Temperatur bringt, deren Wert
zwischen 60 und 110°C
liegt. Die Heizhülse 14 ist
im Wesentlichen beim Start des Extruders in Betrieb.
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Der
Wassergehalt des in den Extruder 6 eingeführten Gemisches
wird am Eingang in die Zone Z1 durch die
Pumpe P auf einen Bereich zwischen 10% und 70% Wassermasse in Bezug
auf die Masse des trockenen Materials eingestellt.
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Die
Kontrolle des Wassergehalts in Verbindung mit jener der Temperatur
im Inneren des Extruders ermöglicht
es, Produkte mit verschiedenen Dichten zu erhalten.
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Durch
Zuordnen eines hohen Wassergehalts, beispielsweise oberhalb 35%,
und einer relativ geringen Temperatur, beispielsweise geringer als 80°C, im Extruder,
wird ein Produkt mit erhöhter
Dichte, höher
als 1, erhalten.
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Durch
Zuordnen eines geringen Wassergehalts, geringer als 35%, und einer
erhöhten
Temperatur zwischen 80°C
und 110°C
wird im Gegenteil ein Produkt mit geringer Dichte erhalten.
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Mit
relativ geringen Temperaturen, erfolgt somit im Extruder 6 eine
Gelierung der Stärken
unter Bedingungen für
die Temperatur und die Dauer, so dass eine große Diffusionsgeschwindigkeit
der Additive bis in das Innere der stärkehaltigen Matrix, eine ausgezeichnete
Homogenisierung des Wirkstoffs, ein mehr oder weniger betontes Tempern
der gelierten Paste gemäß den angewendeten
Temperaturen, das eine Verhärtung
hervorruft, die eine bessere Haltbarkeit des Endprodukts 16 sicherstellt,
und eine Verdampfung beim Ausgang des Produkts aus der Ziehdüse 15 von
einem Teil, sogar des gesamten restlichen Wassers, das im Produkt
enthalten ist, erhalten werden. Die Verdampfung erzeugt auch die Bildung
von Mikroporen und einer bienenwabenförmigen Struktur.
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Für die höchsten Arbeitstemperaturen
ist das Produkt deutlich trockener und benötigt keinen späteren Trocknungsschritt.
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Die
Kontrolle der Verdampfung durch Einstellung des Wassergehalts und
der Temperatur ermöglicht
es folglich, dem Produkt eine gegebene Dichte nach Bedarf zu verleihen.
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Das
gemäß dem Verfahren
erhaltene Produkt weist eine ausgezeichnete Bindekraft auf, die eine
sehr gute Beständigkeit
gegen das Wetter sowie eine optimale Wirksamkeit des Wirkstoffs
und eine sehr lange Haltbarkeit schafft. Das Produkt ist außerdem gegen
die Feuchtigkeit, insbesondere den Regen, sehr beständig.
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Verschiedene
Stabilitätstests
des Wirkstoffs von Ködern
gemäß der Erfindung,
die in verschiedenen Umgebungen und bei verschiedenen Temperaturen
bewahrt werden, haben eine sehr gute Stabilität des Wirkstoffs (Bensultap)
in den Körnern
(16) offenbart.
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Ebenso
haben Hydrolysetests des Wirkstoffs im Wasser nur eine unbedeutende Änderung
der Beständigkeit
des Wirkstoffs über
die Zeit offenbart.
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Die
Gewichtsprozentsatzverhältnisse
des gesamten im Turbomischer 2 hergestellten Gemisches
der verschiedenen Ingredienzien sind als Beispiel:
- – stärkehaltiger
Träger:
ungefähr
80%,
- – Bindemittel:
ungefähr
10%,
- – Wirkstoff:
ungefähr
5%,
- – wobei
der Rest aus Treib-, Abstoßungs-,
Dispersions-, Konservierungs-, Farbstoffadditiven usw. ... mit den üblichen
Dosen besteht.
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Zur
Erläuterung
werden nachstehend zwei Beispiele für einen Köder für die Vernichtung von Nacktschnecken
gegeben, die gemäß dem Verfahren
der Erfindung erhalten werden.
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Beispiel 1:
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Das
vorstehend als Beispiel gegebene Gemisch wurde im Turbomischer 2 homogenisiert,
wurde dann, nachdem es die Temperatur von 90°C erreicht hat, in die Zone
Z1 eines Doppelschneckenextruders 6 mit
gemeinsamer Drehung eingeführt.
Die Temperatur dieser Zone Z1 wurde auf
86°C geregelt. Der
Wassergehalt des Gemisches, der durch das Verhältnis der Wassermasse zur Masse
des trockenen Materials definiert ist, wurde auf 25% eingestellt. Die
Temperatur der Zone Z2 war 94°C, jene der
Zone Z3 104°C. Der Wassergehalt am Ausgang
des Extruders war 9% und der Trocknungsschritt wurde folglich nicht
durchgeführt.
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Die
Eigenschaften des Produkts waren:
Bruchgrenze: 15 N
Dichte:
0,40
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Beispiel 2:
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Dasselbe
Gemisch wie in Beispiel 1 wurde im Turbomischer 2 homogeni siert,
wurde dann, nachdem es die Temperatur von 60°C erreicht hat, in die Zone
Z1 eines Doppelschneckenextruders 6 mit
gemeinsamer Drehung eingeführt.
Die Temperatur dieser Zone Z1 wurde auf
60°C geregelt.
Der Wassergehalt des Gemisches, der durch das Verhältnis der Wassermasse
zur Masse des trockenen Materials definiert ist, wurde auf 50% eingestellt.
Die Temperatur der Zone Z2 war 60°C, jene der
Zone Z3 65°C. Der Wassergehalt am Ausgang
des Extruders war 29% und ein Trocknungsschritt des Produkts wurde
bei 60°C
in einer Vorrichtung S durchgeführt,
die aus einem Trockenofen mit pulsierender Luft bestand.
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Die
Eigenschaften des Produkts waren:
Bruchgrenze: 28,8 N
Dichte:
1,08.