-
Diese
Erfindung betrifft den Bereich medizinischer Elektrokardiographen,
insbesondere die, die dazu eingerichtet sind, den Herzschlag eines
ungeborenen Fötus
nichtinvasiv zu überwachen.
-
Das
Elektrokardiogramm (EKG) ist ein entscheidendes Hilfsmittel bei
der Diagnose von Herzerkrankungen und -fehlbildungen, sowohl bei
Kindern, als auch bei Erwachsenen. Der Herzschlag wird durch elektrische
Stromleitung durch das Herz eingeleitet und gesteuert. Bei einem
gesunden Menschen steuert eine gewisse charakteristische Abfolge
von elektrischen Impulsen, die zyklisch wiederholt wird, den Herzschlag. Wenn
Spannungssensoren auf der Brust eines Patienten angebracht werden,
dann kann die elektrische Aktivität und ihre Veränderung
von Schlag zu Schlag erfasst und angezeigt werden. Dies ist die
Grundlage des EKG. Alternative Hilfsmittel zur Erfassung, wie etwa
bildgebende Magnetresonanz (MRI, Magnetic Resonance Imaging) und
Ultraschall können
das EKG ergänzen,
indem sie ein Verständnis
der Physiologie des Herzens liefern, aber es ist das EKG, das für die Anzeige
der Details des Herzrhythmus wichtig ist.
-
Die
einzigartigen Erfassungsmöglichkeiten,
die das EKG bietet, führen
dazu, dass es eine sehr wichtige Rolle bei der Diagnose von und
beim Umgang mit anormalen Herzrhythmen spielt, und dementsprechend findet
es weitverbreitet Verwendung in Krankenhäusern überall auf der Welt. Ein EKG
kann z. B. bei der Diagnose von Gründen von Brustschmerzen und
Atemnot helfen, und ist äußerst wichtig
bei der richtigen Anwendung von Thrombolyse bei der Behandlung von
Myokardinfarkten. EKG-Ausrüstung
ist darüber
hinaus im allgemeinen billiger, portabler und einfacher anzuwenden
als Geräte,
die für
alternative Überwachungsmethoden wie
etwa MRI und Ultraschall verwendet werden. Es erfordert deshalb
nicht so intensiv ausgebildetes Personal, um es zu bedienen, und
EKG-Messwerte können über ausgedehnte
Zeiträume
(zum Beispiel 24 Stunden) aufgenommen werden, sogar während die
Testperson ambulant behandelt wird.
-
Es
sei vorweggenommen, dass die Möglichkeit,
routinemäßig ein
fötales
EKG (fEKG) zu erfassen, wenigstens den selben klinischen Wert für das ungeborene
Kind hätte,
den das EKG aktuell für
Kinder und Erwachsene hat. Zusätzlich
wird erwartet, dass dies zur frühen
Erfassung und Überwachung
von Ischämie
und Herzarhythmien und Fehlbildungen beitragen wird, die zu vorzeitigem
Tod oder langfristigen Schäden
führen können. Unglücklicherweise
wird die Situation wie bei jeder nichtinvasiven fötalen Überwachungsmethode durch
die Anforderung kompliziert, schwächere fötale Informationen aus einem überlagerten
Signal zu extrahieren, das Daten enthält, die sich sowohl auf den
Fötus,
als auch auf die Mutter beziehen. Es ist von Bedeutung, dass feine
kardiovaskuläre
Anzeichen von Dysfunktion weit vor der 20. Schwangerschaftswoche
vorliegen können,
aber diese können
bis weiter in die Schwangerschaftsperiode hinein nicht mit aktuell
angewendeten Methoden erfasst werden.
-
Das
Problem bei Mehrlingsschwangerschaften wird nicht nur durch die
Anforderung verschärft,
wenigstens zwei fötale
Signale aus dem überlagerten
Signal zu erfassen, sondern auch durch die Tatsache, dass die genaue
Erfassung der kardialen Entwicklung für diese Gruppe mit hohem Risiko
viel größere Bedeutung hat.
Mehrlingsschwangerschaften sind Vergleich mit Einlingsschwangerschaften
von wesentlich erhöhten
Risiken von perinataler Sterblichkeit und Morbidität betroffen,
und es wird deshalb erwartet, dass die pränatale Erfassung ihrer fEKGs
entsprechend größere klinische
Anwendung finden wird. Zum Beispiel haben monozygotische Zwillinge
ein Risiko von 3,6% für
kongenitale Herzfehlbildungen. Zwillings-Transfusionssyndrom (TTTS, Twin-Twin
Transfusion Syndrome) ist eine Komplikation, die ausschließlich bei
monochorialen Zwillingen auftritt, bei der ein Fötus (der Empfänger) auf
Kosten des anderen (dem Spender) zu viel Blut durch die gemeinsame
Plazenta empfängt.
Kardiale Überlastung
ist ein typisches Merkmal, das der Empfängerfötus zeigt, das durch ein EKG
leicht erfasst werden könnte.
TTTS kompliziert 15% der monochorialen Zwillinge und ist für 17% aller
perinataler Sterblichkeit bei Zwillingen verantwortlich. Zusätzlich betrifft
Wachstumsbegrenzung, die 5% aller Einlingsschwangerschaften kompliziert,
25 Prozent der dichorialen und 42% der monochorialen Zwillinge.
Im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren der Überwachung
von Föten
kann man sich vorstellen, dass fEKG eine frühere Erfassung von Ischämie oder
kardialen Schäden
leisten wird, und nützliche
Informationen über
physiologische Reaktionen auf voneinander abweichende Herzzeitvolumen
liefern wird, die bei TTTS auftreten.
-
Aktuellen
fötalen Überwachungswerkzeugen,
wie etwa Doppler-Ultraschall
und Kardiotokographie (CTG, CardioTocoGraphy) mangelt es an Empfindlichkeit
und Auflösung
bestimmter Merkmale. Die diagnostische Verwendung von CTG scheint
keinen signifikanten Effekt auf perinatale Sterblichkeit oder Morbidität bei Schwangerschaften
mit hohem Risiko zu haben. Allerdings gibt es in der Cochrane-Datenbank einen Trend
in Richtung erhöhter
perinataler Sterblichkeit (Chancenverhältnis 2,85, 95% Konfidenzintervall
von 0,99 bis 7,12) für
die, die durch CTG untersucht wurden. Obwohl die Verwendung von
Doppler-Ultraschall bei Schwangerschaften mit hohem Risiko eine
Reihe von Ergebnissen der Entbindungsüberwachung zu verbessern scheint und
vielversprechend erscheint, bei der Verringerung von perinatalen
Todesfällen
zu helfen, ist nicht gezeigt worden, dass sie bei Populationen mit
geringem Risiko von Vorteil ist.
-
Die
Grenzen dieser Methoden in Kombination mit den potenziellen Vorteilen,
die fEKG bietet, hat die neuere Entwicklung sowohl von invasiven
als auch nichtinvasiven Methoden veranlasst, um fEKGs aufzunehmen.
-
Invasive
Methoden umfassen direktes Anbringen einer Elektrode auf der Kopfhaut
des Babys während der
Wehen. Die Verwendung von Kopfhautelektroden erhöht jedoch die Risiken von perinataler
Infektion, und folglich ist sie trotz einer nachweislichen Verringerung
der Geburtsasphyxie in vielen Ländern
einschließlich des
vereinigten Königreiches
beschränkt.
Solche Methoden dienen jedoch dazu, die Bedeutung der Erfassung von
detaillierten fEKG-Messwerten zu zeigen. In The Lancet, Vol 358,
pp 534-8 (2001), haben Amer-Wahlin et a1. gezeigt, dass die Überwachung
der ST-Strecke eines fötalen
Herzpulses während
der Wehen einen nützlichen
diagnostischen Indikator für
Hypoxie liefert. Es gibt deshalb eine nachweisbare Notwendigkeit
der Fähigkeit,
dieses Niveau von Details des fEKG nichtinvasiv verlässlich zu
erhalten.
-
Eine
Vielzahl von nichtinvasiven Methoden sind getestet worden. Es wurde
schon 1906 gezeigt, dass die elektrische Aktivität des Herzens des ungeborenen
Fötus nichtinvasiv
an der Oberfläche
des maternalen Abdomens erfasst werden kann. Daher können Elektroden
verwendet werden, um ein zusammengesetztes Signal zu erfassen, das
Informationen enthält,
die sich auf die kardiale Aktivität sowohl der Mutter als auch
des Fötus
beziehen. Die Amplitude des maternalen Signals liegt am Abdomen
typischerweise um 100μV
oder mehr, wogegen die des Fötus
nur 10–20μV beträgt, und
in Abhängigkeit
von der Position der Elektroden auf dem Abdomen und der Einstellung
und der Länge
der Schwangerschaft des Fötus
sogar weniger sein kann. Um nützliche
Informationen zu liefern, ist es ganz klar erfor derlich, das detaillierte
fEKG aus dem zusammengesetzten Signal zu separieren, das von sowohl
dem maternalen Signal und Rauschen überdeckt wird.
-
Es
wurden viele Anläufe
unternommen, um ein aussagefähiges
fEKG-Signal aus
dem überlagerten
Signal zu gewinnen, das am maternalen Abdomen erfasst wird. D. Callaerts
beschreibt in seiner Doktorarbeit „Signal separation methods
based on Singular Value Decomposition and their application to real-time
extractation of the fetal electrocardiogram from cutaneous recordings", Katholieke Universiteit
Leuven, Dezember 1989 ein Verfahren zur Verarbeitung von Daten,
die mit speziell entwickelter Hardwareausrüstung aufgenommen wurden. Diese
Methode erfordert jedoch, dass Elektroden entlang drei zueinander
orthogonaler Achsen angeordnet werden, die sich am Ort des fötalen Herzens
schneiden, zusätzlich
zu denen, die auf der Brust der Mutter angeordnet werden müssen. Dies
bedeutet nicht nur, dass die Elektroden auf dem Rücken der
Mutter wie auch auf ihrem Abdomen angeordnet werden müssen, was
zu ihren Unannehmlichkeiten hinzukommt, sondern erfordert auch ein
Apriori-Wissen über
die Position des Fötus,
das zum Beispiel mittels Ultraschall erworben wird.
-
De
Lathauwer et al. in „Fetal
electrocardiogram by Blind Source Subspace Separation" IEEE Trans. Biomed.
Eng. 47(5) 567–572
(2000) wenden einen verbesserten Algorithmus auf Daten an, die zuvor
von Callaerts und Mitarbeitern aufgenommen wurden. Callaerts berichtete
von der Analyse der überlagerten
Daten mit einem Algorithmus, der als Singular Value Decomposition
(SVD) bekannt ist. De Lauthauwer zeigte, dass Algorithmen der Blinden
Signaltrennung (BSS, Blind-Signal-Separation) auf Basis einer Analyse
unabhängiger Komponenten
(ICA, Independent Component Analysis) beim Separieren der fötalen Signale
in den Fällen
effektiver sein kann, in denen sich zeigte, dass die zuvor angewendete
SVD-Methode funktioniert. Mit potenziellen Erkenntnissen über die
Aufnahmeausrüstung
oder ihrer Anordnung oder Verbesserungen wurde sich nicht befasst.
-
Spencer
et al. berichten in „Antenatal
abdominal electrocardiogram recording – preliminary results of a
compact and portable monitor" (Abstract)
XVI FIGO World Congress of Gynaecology and Obstetrics, Washington
(2000) Ergebnisse der Separation von fötalen Signalen, wobei sie wiederum
für den
Zweck aufgebaute Ausrüstung
verwendeten. Die Qualität
der separierten Signale ist sehr schlecht, wobei das Intervall zwischen aufeinanderfolgenden
Schlägen
in dem fEKG in nur 59% der Fälle
erkennbar ist. Bei dem gegebenen Rauschpegel ist es unwahrscheinlich,
dass diese Ausrüstung
für effektive Überwachung
von detaillierten fEKGs außer für Einlingsschwangerschaften
umgebaut werden kann. Der Schwerpunkt solcher Geräte liegt
allerdings überhaupt
nicht auf der Erfassung der Details, sondern nur auf der Bestimmung
der fötalen
Herzfrequenz. Dies ist eine weitaus einfacher zu auszuwertende Messung.
Basierend darauf, was über
EKGs bekannt ist, die von Kindern und Erwachsenen aufgenommen werden,
wird erwartet, dass die detailliertere Untersuchung des kardialen
Rhythmus weitere wichtige diagnostische Parameter ergeben wird.
-
Zusammenfassend
haben deshalb aktuell verfügbare
nichtinvasive Methoden zur Erfassung des fötalen Elektrokardiogramms im
allgemeinen sogar bei Einlingsschwangerschaften nur eingeschränkte Ergebnisse,
und/oder erfordern eine komplizierte Anordnung von Elektroden für die Aufnahme,
was es unmöglich macht,
es von irgend jemandem außer
intensiv trainiertem Personal aufzunehmen. Es gibt eine erkannte
Notwendigkeit, eine Vorrichtung für die Aufnahme von fötalen EKGs
mit Elektroden auf dem maternalen Abdomen zu schaf fen, die verlässlich detaillierte
fötale
Signale extrahieren kann, und die eine unkompliziertere Anwendung
zulässt,
als die zuvor erwähnten
Geräte
nach dem Stand der Technik. Gegenstand der Erfindung ist, ein solches
Gerät zu
schaffen. Insbesondere ist es Gegenstand dieser Erfindung, eine
fEKG-Ausrüstung
zu schaffen, die fEKGs bei Mehrlingsschwangerschaften extrahieren
kann; wobei dies eine der Gruppen mit hohem Risiko ist, die am wahrscheinlichsten
von der Art von Informationen profitiert, die ein detailliertes
fEKG bieten kann.
-
Dementsprechend
schafft die vorliegende Erfindung ein Gerät für die Erfassung eines fötalen Elektrokardiogramms
(fEKG), wobei das Gerät
mehrere Elektroden zur Anbringung an einem Patienten und eine Signalverarbeitungseinrichtung
zur Ableitung eines fEKGs aus Signalen aufweist, die an den Elektroden
auftreten, dadurch gekennzeichnet, dass
- a)
die Elektroden rauscharme Elektroden zum Aufsetzen auf die Haut
des Abdomens während
der Schwangerschaft sind, damit verbundene Leitungen mit Abschirmung
zur Verringerung des Rauschpegels aufweisen und in einer Anzahl
vorliegen, die ausreicht, um mindestens sechs Signalquellen überwachen
zu können,
und
- b) die Signalverarbeitungseinrichtung eine rauscharme Signalverarbeitungseinrichtung
ist, mit den Elektroden verbindbar ist, ausreichende Empfindlichkeit
besitzt, um Signale einer mit elektroenzephalographischen Signalen
vergleichbaren Stärke
zu erfassen, und so ausgebildet ist, dass sie
- i) von den Elektroden gelieferte Signale erfasst und
- ii) die Elektrodensignale so verarbeitet, dass Daten erhalten
werden, und ein Verfahren zur Blinden Quellentrennung (Blind Source
Separation) zur Verarbeitung der Daten und zur Unterscheidung der
unabhängigen
Quellenbeiträge
dazu und zur Ableitung mindestens eines Quellensignals anwendet,
das sich auf ein fEKG eines einzelnen Fötus bezieht.
-
Diese
Erfindung kann im Vergleich zum Stand der Technik verbesserte fEKGs
extrahieren. Sie verwendet verbesserte Hardware zur signifikanten
Verringerung unerwünschten
Rauschens in den eingehenden Rohdaten und geeignete digitale Signalverarbeitung
zur Separierung des gewünschten
fötalen
Signals. Nach dem das elektrische Rauschen auf diese Weise verringert
ist (in einem oder mehreren Aspekten), erscheinen die Beiträge durch
maternales Muskelrauschen überraschend
hoch. Nachdem dies jedoch bemerkt wurde, bietet die Erfindung den
Vorteil, dass sie den Entspannungszustand der Mutter objektiv überwachen
kann. Bei der praktischen Anwendung fötaler Überwachungsausrüstung war
es zuvor fast unmöglich,
einen Entspannungsgrad unterhalb eines gewissen Niveaus zu beurteilen,
sogar durch die Mutter. Noch war es mit allen anderen beitragenden
Rauschfaktoren möglich,
sich darüber
klar zu werden, dass es wichtig ist, eine solche Entspannung zu
bewirken. Nun kann das Rauschen auf jedem Signalkanal vor der Aufnahme überwacht
werden, und mit der Aufnahme wird nur begonnen, wenn die Mutter
ausreichend entspannt ist. Dementsprechend wird diese Erfindung
für Betreiber
von fEKG-Ausrüstung
bei der Beurteilung enorm vorteilhaft sein, wann es am besten ist,
eine Aufnahme zu machen. Nachdem die Qualität der Aufnahme verbessert ist,
können
mehr Informatio nen aus dem fEKG extrahiert werden, einschließlich entsprechender
fEKGs bei Mehrlingsschwangerschaften. Zusätzlich ist die Wahrscheinlichkeit,
eine erfolgreiche Aufnahme zu machen, wenn das fEKG-Signal in der frühen Schwangerschaft
schwach ist, stark erhöht.
Wie man erwarten könnte,
ist das Signal nicht nur in der frühen Schwangerschaft schwach,
sondern auch in der 27. bis ungefähr der 32. Woche der Schwangerschaftsperiode.
Von diesem Phänomen
glaubt man, dass es wegen einer nichtleitenden Schicht auftritt,
die sich während
dieser Periode um den Fötus
bildet. Bei jedem Ereignis ist der Effekt auf fötale EKGs wohlbekannt und detailliert
von Oostendorp in seiner Doktorarbeit „Modelling the fetal ECG" Universität Nijmegen,
Januar 1989 diskutiert. Diese Ausrüstung ist folglich besser in
der Lage, fEKGs in der frühen
Schwangerschaft und in dem Problembereich um ungefähr der 27.
bis 32. Schwangerschaftswoche zu extrahieren als fEKG-Überwachungssysteme
nach dem Stand der Technik.
-
Die
Elektroden liegen vorzugsweise in einer Anzahl vor, die ausreicht,
um mindestens acht Signalquellen überwachen zu können.
-
Die
Signalverarbeitungseinrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie
- a) Signale aufzeichnet, die Spannungen kennzeichnen,
die zwischen Elektrodenpaaren in mehreren Signalkanälen auftreten,
- b) von den Elektrodenspannungen abgeleitete digitalisierte Daten
verarbeitet, um mindestens ein Quellensignal zu erzeugen, das sich
auf das fEKG eines einzelnen Fötus
bezieht, und
- c) bei Identifizierung des mindestens einen Quellensignals,
das sich auf das fEKG des einzelnen Fötus bezieht, für mindestens
einen Signalkanal diejenige Komponente der digitalisierten Daten
innerhalb des Kanals, die diesem Fötus zugeordnet werden kann,
rekonstruiert, und die daher einem Einkanal-fEKG entspricht.
-
Die
Signalverarbeitungseinrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie
die Daten in digitalisierter Form so verarbeitet, dass mehrere getrennte
Quellensignale erzeugt werden, von denen sich mindestens eines auf das
fEKG eines einzelnen Fötus
bezieht.
-
Vorzugsweise
können
die Elektroden (1-3, R) so auf die Haut aufgesetzt werden, dass
die Hautimpedanz an jeder Elektrode kleiner als 5kΩ ist, idealerweise
2kΩ.
-
Vorzugsweise
weist die Signalverarbeitungseinrichtung elektronische Komponenten
für die
Verarbeitung analoger Spannungssignale, die zwischen Elektrodenpaaren
auftreten, sodass in den mehreren Signalkanälen Digitalsignale bereitgestellt
werden, und eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, um die Digitalsignale
zu verarbeiten.
-
Die
elektronischen Komponenten weisen vorzugsweise für jede abdominale Elektrode
einen rauscharmen Differenzverstärker,
der die Differenz zwischen dem Spannungssignal jeder Elektrode und
einem Signal verstärkt,
das von der an der Referenzelektrode auftretenden Spannung abgeleitet
ist, einen Anti-Aliasing-Tiefpassfilter sowie einen Analog-Digital-Wandler
auf. Der Analog-Digital-Wandler ist vorzugsweise ein simultaner Mehrkanal-A/D-Wandler,
der gleichzeitige Abtastung (und deshalb gleichzeitige Digitalisierung)
der Signale von jeder Elektrode ermöglicht.
-
Diese
elektronischen Komponenten können
in einem von dem Patienten entfernten Mehrkanal-Leitungskasten angeordnet
sein und können
mit den Elektroden durch entsprechende geschirmte Leitungen für jede Elektrode
verbunden werden. Dieser Mehrkanal-Leitungskasten kann für die Verwendung
zur Aufnahme von Elektroenzephalographie(EEG)-Stromlinien geeignet
sein. Zusätzlich
kann nahe jeder Elektrode ein Vorverstärker angeordnet sein. Dieser
verstärkt
jedes Signal in einem gewissen Ausmaß, bevor es über die
Leitungen übertragen
wird, was die relativen Verluste verringert und es gegenüber Rauscheffekten
unempfindlicher macht.
-
Alternativ
kann der Leitungskasten in der Nähe
eines Patienten positioniert werden und mit der Datenverarbeitungeinrichtung über eine
drahtlose Verbindung kommunizieren. Dies gibt der Mutter beträchtlich
mehr Bewegungsfreiheit, während
sie für
eine Untersuchung angeschlossen ist.
-
Die
Betrachtung des Rauschpegels ist wichtig, aber ob er kritisch ist,
hängt von
der Stufe der Schwangerschaft und auch davon ab, ob mehr als ein
Fötus vorhanden
ist oder nicht. Alle Faktoren bzgl. Rauscharmut, die oben aufgelistet
wurden, tragen zu der Möglichkeit
bei, in der Praxis Kanäle
für Eingangssignale
mit einem Rauschanteil von weniger als 10μV, idealerweise weniger als
3μV, bereitzustellen.
Geräte
nach dem Stand der Technik ohne solche Rauschverringerungsmerkmale
konnten nur fEKGs für
Einlinge nach ungefähr
der 20. Schwangerschaftswoche erfassen. Im Gegensatz dazu hat das
prototypische Gerät,
das nach dieser Erfindung gebaut wurde, die Extraktion von fEKGs
von Drillingen in der 20. Schwangerschaftswoche gezeigt, von Zwillingen
in der 18. Woche und von Einlingen in der 15. Woche.
-
Die
rauscharmen Elektroden umfassen vorzugsweise mehrere Elektroden
für das
Aufsetzen auf die Haut im abdominalen Bereich und eine gemeinsame
Referenzelektrode, und die Signalverarbeitungseinrichtung ist dazu
eingerichtet, Signale aufzunehmen, die Spannungen anzeigen, die
zwischen jeder abdominalen Elektrode und der Referenzelektrode auftreten.
Sie umfassen vorzugsweise weiter eine rauscharme Elektrode, die
an Erde angeschlossen ist.
-
Das
Aufnehmen von Spannungsmesswerten mit Bezug auf eine gemeinsame
Elektrode wird als eine unipolare Konfiguration bezeichnet. Methoden
nach dem Stand der Technik haben immer eine bipolare Konfiguration
verwendet. Das heißt,
dass Messungen zwischen mehreren Paaren von Elektroden aufgenommen werden.
Die Elektrodenpaare in der bipolaren Anordnung sind ausreichend
nahe zueinander angeordnet, sodass angenommen werden kann, dass
derselbe Rauschbeitrag zu jedem Kanal geleistet wird. Indem deshalb ein
Differenzsignal aufgenommen wird, wird das Rauschen verringert.
Natürlich
vertraut dies darauf, dass das Signal zwischen Elektroden mit geringem
Abstand verschieden ist. Eine unipolare Anordnung ist inhärent empfindlicher
für das
Signal selbst, aber der Rauschbeitrag zum System hat jeden Versuch
aktiv entmutigt, unipolare Messwerterfassung zu nutzen. Ein Fachmann
hat bisher geglaubt, ohne die Rauschverringerung, die eine bipolare
Anordnung bietet, wäre
es unmöglich,
ein fötales
EKG aus einem überlagerten
Signal zu extrahieren. Erst mit der Entwicklung des Gerätes nach
der vorliegenden Erfindung wurde bewiesen, dass dieser langgehegte
Glaube falsch ist.
-
Eine
unipolare Anordnung bietet Vorteile sowohl für die Datenverarbeitung und,
eher unerwartet, für die
Rauschverringerung. Die meisten Verarbeitungsmethoden nach dem derzeitigen
Stand der Technik basieren auf die Verwendung von SVD oder der Hauptkomponen tenanalyse,
um eine Separation der Quelle zu erreichen. Diese beiden Methoden
erfordern, dass bipolare Messwerte eingelesen werden, was wiederum
der Geometrie der Elektroden für
die Datenaufnahme Beschränkungen
auferlegt. Daten, die mit einer unipolaren Anordnung aufgenommen
werden, sind jedoch für
die Analyse durch weitere Separationsalgorithmen, z. B. ICA, zugänglich.
Folglich gibt es eine erhöhte
Flexibilität,
wenn man sich die Signalverarbeitung durch die vorliegende Erfindung
leistet, mit dem zusätzlichen
Vorteil, dass die Ausrüstung
von einem Benutzer mit weniger Expertise erfolgreich bedient werden
kann.
-
Unipolare
Signalkanäle
ermöglichen
einem Beobachter, direkt sowohl das Signal, als auch das Rauschen
auf dem Kanal zu betrachten. Es ist deshalb leichter, die Rauschkomponenten
zu erkennen und ihren Pegel zu überwachen.
Wenn man ihn zum Fallen bringen kann, kann die Verringerung leicht
beobachtet werden. Folglich ist es in einer praktischen Anwendung
des Gerätes
nach diesem Aspekt der Erfindung unter Voraussetzung der Tatsache,
dass maternales Muskelrauschen einen signifikanten Beitrag zum Gesamtrauschen
des Systemsleistet, leichter, zu sehen, ob die Mutter vor der Aufnahme
irgendwelcher Messungen entspannt ist. Auf diese Weise kann die
Qualität
der Aufnahme beträchtlich
verbessert werden und signifikante Informationen können aus
fötalen
EKGs sogar bei Mehrlingsschwangerschaften und in der frühen Schwangerschaft
extrahiert werden.
-
Darüber hinaus
werden unipolare Kanäle,
wie sie in dem vorliegenden Gerät
bereitgestellt sind, digitalisiert, und sind dann für die elektronische
Verarbeitung verfügbar,
welche Einrichtung dafür
auch immer erforderlich ist. Dies ermöglicht, dass Software verwendet
wird, um einen bipolares System nachzubilden, indem die Differen zen
zwischen entsprechenden Paaren von unipolaren Elektrodenpaaren berechnet
werden. Dies ermöglicht
auch, die selbe Hardware zu verwenden, um zum Beispiel ein herkömmliches
EKG zu messen.
-
Wenn
mehr als ein Quellsignal zu dem selben fötalen fEKG gehört, kann
die Signalverarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet sein, bei der
Identifikation von dem mehr als einen Quellsignal, das zu dem einzelnen
Fötus gehört, diese
Quellsignale mit geeigneter Gewichtung bei der Rekonstruktion des
Einkanal-EKGs zu überlagern.
Auf diese Weise kann die natürliche
Variation der Form der Stromlinie des fEKG über den maternalen Abdomen
auf ähnliche
Weise beobachtet werden wie die, bei der man die herkömmliche
Form der Stromlinie des EKG zwischen verschiedenen Leitungen zur
Brust variieren sehen kann.
-
Bei
der Erfassung fötaler
Elektrokardiogramme bei einer Mehrlingsschwangerschaft ist die Verarbeitungseinrichtung
vorzugsweise dazu eingerichtet, bei der Identifikation von wenigstens
einem Quellsignal, das zu jedem Fötus gehört, für wenigstens eine abdominale
Elektrode Komponenten der digitalisierten Daten in dem entsprechenden
Signalkanal zu rekonstruieren, die jedem Fötus zugeordnet werden können. Komponenten
von digitalisierten Daten können
für alle
Signalkanäle
rekonstruiert werden, wodurch der Aufbau einer Intensitätskarte
der Abdominaloberfläche
mit der Signalstärke
von jedem Fötus
ermöglicht
wird. Diese kann verwendet werden, um eine Angabe über die
Position des Fötus
zu liefern, und auf diese Weise sicherzustellen, dass eine gestellte
Diagnose dem richtigen Fötus
zugeordnet wird.
-
Die
Verarbeitungseinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die
separierten Quellsignale durch ICA zu erzeugen. Die Möglichkeiten des
ICA-Algorithmus können
leichter ausgenutzt werden, wenn unipolare statt bipolare Messwerte
verwendet werden. Wenn nur unipolare Messwerte verarbeitet werden,
muss der Elektrodenanordnung oder der Lage des Fötus keine besondere Aufmerksamkeit
gewidmet werden. Das System ist dadurch vielseitiger und die routinemäßige Anwendung
praktischer. Der Standardbediener des fEKG-Gerätes nach dieser Ausführung der
Erfindung kann eine weniger intensiv ausgebildete Person als ein Arzt
sein, wie etwa eine Hebamme. Die Verwendung von unipolaren Messwerten
wird durch die Sorgfalt erleichtert, die bei der Verringerung des
Rauschens und insbesondere des Muskelrauschen angewendet wird.
-
Die
Leitungen sind vorzugsweise elektrische abgeschirmte Kabel, die
idealerweise nah zusammengehalten werden, um Rauschen aus variierenden
magnetischen Feldern zu verringern. Die Elektroden können selbstklebend
sein und können
vorzugsweise Signale über
eine Bandbreite auflösen,
die 0,5 bis 200Hz umfasst. Vorzugsweise sind die Signalkanäle so ausgebildet,
dass sie eine sichtbare Rauschkomponente auf einer Anzeigeeinrichtung
von weniger 10μV
und idealerweise weniger als 3μV
enthalten. Die nachfolgende digitale Signalverarbeitung und Signaltrennung
ist dazu eingerichtet, den Rauschpegel danach in separierten fEKG-Signalen
auf Werte zu verringern, die beträchtlich geringer als dies sind,
und sicher ausreichen, Details in den fötalen P- und T-Wellen zu identifizieren,
die im allgemeinen um 1μV
Amplitude haben.
-
In
einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein computerlesbares
Medium für
die Verwendung in einem Extraktionsverfahren für ein oder mehrere fötalen Elektrokardiogramme
aus zusammengestzten Signalen, die mit einer Signalverarbeitungseinrichtung
aus Signalen abgeleitet sind, die an Elektroden auftreten, die auf
einen Patienten aufgesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
Elektroden bei der Verwendung extern auf die abdominale Haut des
Abdomens einer schwangeren Frau aufgesetzt werden und das computerlesbare
Medium von einem Computer ausführbare
Anweisungen verkörpert,
die Programmcode umfassen, um eine Computervorrichtung so zu steuern,
dass sie
- a) digitalisierte zusammengesetzte
Mehrkanal-Signale filtert, wobei jedes Signal einer Differenz zwischen einer
Spannung, die an einer Signalelektrode auftritt, und der Spannung,
die an einer Referenzelektrode auftritt, entspricht, um unerwünschte Frequenzanteile
zu entfernen;
- b) aus den entsprechenden mehreren gefilterten zusammengesetzten
Signalen, die jeweils als lineares Gemisch unbekannter Quellensignale
behandelt werden, mehrere separierte Quellensignale erzeugt;
- c) entweder automatisch oder durch Anforderung einer Benutzereingabe
ein Quellensignal oder Quellensignale identifiziert, die einem EKG
eines einzelnen Fötus
entsprechen;
- d) für
jedes identifizierte EKG eines einzelnen Fötus und für mindestens einen Signalkanal
diejenige Komponente des gefilterten zusammensetzten Signals innerhalb
des Kanals rekonstruiert, die dem Fötus zugeordnet werden kann
und daher einem Einkanal-fEKG
entspricht; und
- e) einem Anwender mindestens ein rekonstruiertes fEKG anzeigt.
-
Nun
werden Ausführungen
der Erfindung nur als Beispiel und mit Bezug auf die Figuren im
Anhang beschrieben, in denen:
-
1 ein
Beispiel für
Messwerte eines Einkanal-EKG ist, die von einem Erwachsenen aufgenommen wurden,
-
2 ein
schematisch erweiterter Abschnitt eines Zyklus des EKG ist, das
in 1 dargestellt ist, das die herkömmliche
Kennzeichnung von spezifischen Merkmalen der Stromlinie des Herzschlags
zeigt;
-
3 eine
schematische Darstellung des Gerätes
ist, das für
das Aufnehmen von fEKGs nach der vorliegenden Erfindung geeignet
ist;
-
4 eine
schematische Darstellung einer Anordnung von Elektroden auf dem
maternalen Abdomen ist, die für
das Aufnehmen von fEKG-Signalen nach dieser Erfindung geeignet ist;
-
5a eine
schematische Darstellung eines Gerätes ist, das für das Aufnehmen
von fEKGs nach einer zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung
geeignet ist;
-
5b eine
schematische Darstellung eines Gerätes ist, das für das Aufnehmen
von fEKGs nach einer dritten Ausführung der vorliegenden Erfindung
geeignet ist;
-
6 eine
beispielhafte Darstellung des zusammengesetzten Signals ist, das
während
einer Einlingsschwangerschaft auf den zwölf Kanälen der Elektroden in 4 aufgenommen
wird;
-
7 zeigt
ein Beispiel für
Daten, die bei der Durchführung
von Signalanalyse mit den zwölf
Kanälen der
Elektroden in 4 erhalten wurden;
-
8 zeigt
ein Beispiel eines parametrisierten gemittelten fEKGs, das mit dem
Gerät nach
dieser Erfindung aufgenommen wurde; und
-
9 ist
eine Darstellung einer Anzeige, die von einem prototypischen Gerät nach der
Erfindung zur Interpretation durch einen Bediener erzeugt wurde.
-
In 1 ist
eine typische Einkanal-EKG-Stromlinie 20 eines Erwachsenen
zu sehen, die eine Reihe von regelmäßigen Pulsen (22a, 22b, 22c)
mit einer Amplitude von ~0,8mV umfasst, wobei jeder solche Puls grob
alle 0,75s erzeugt wird; das heißt etwa 80 pro Minute. Jeder
Puls entspricht einem einzelnen Herzschlag.
-
2 zeigt
eine schematische Ansicht eines gemittelten Pulses 22,
wie der, der in der Stromlinie 20 in 1 gezeigt
ist. Dieser wird als grundlegender kardialer Komplex bezeichnet,
der sich mit jedem Herzschlag wiederholt. Der allgemeine Signalverlauf
des Komplexes 22 hat verschiedene Merkmale, von denen bekannt
ist, dass sie wichtige diagnostische Informationen liefern. Diese
umfassen (in der Reihenfolge des Erscheinens während des Schlages P-, Q-,
R-, S- und T-Wellen.
Der QRS-Komplex entspricht dem kraftvollen Hauptschlag des Herzens.
Mit dieser Notation können
insbesondere die Position des Beginns der P- und Q-Welle und des
Endes der S- und T-Welle festgelegt und wie in der Figur angegeben
gekennzeichnet werden. Auf diese Weise erhält man routinemäßig relative
Zeitpunkte und Zeitdauern von verschiedenen Teilen des kardialen
Komplexes. Diese können
mit bekannten Äquivalenten
eines gesunden Herzens vergli chen und die Diagnose unterstützt werden.
Parameter mit besonders wichtigen bekannten diagnostischen Eigenschaften
in herkömmlichen
EKGs sind zum Beispiel die PR- und QT-Intervalle (die Zeitdauern
zwischen dem Beginn der P-Welle und dem Beginn der Q-Welle beziehungsweise
zwischen dem Beginn der Q- und dem Ende der T-Welle), die Dauer QRS und relative Höhen von
den PQ- und ST-Strecken
(näherungsweise
flache Messkurve zwischen den Merkmalen der Stromlinie) im Vergleich
zu der isoelektrischen Linie.
-
Die
Extraktion eines detaillierten fEKGs bietet die Möglichkeit,
die unmittelbare Spitze-zu-Spitze-Herzfrequenz in einem Rhythmusstreifen
anzuzeigen, der die P- und T-Welle zeigt, und zusätzlich die
Möglichkeit, Details
in der grundlegenden Stromlinie zu untersuchen und zu charakterisieren,
indem Größen wie
etwa die PR- und QT-Intervalle
und die QRS-Dauer gemessen werden, usw. Aus dem Vergleich mit den
Vorteilen herkömmlicher
EKGs wird erwartet, dass die vorgenannten Möglichkeiten die Diagnose von
kardialer Arhythmie und Anomalien wie etwa atrialer oder ventrikularer
ektope Schläge
oder Herzblockade ermöglichen.
Letzteres würde
die Diagnose unterschwelligerer Gegebenheiten ermöglichen,
die sich nicht direkt in der Herzfrequenz zeigen, wie etwa das long-QT-Syndrome.
-
Es
sei angemerkt, dass die Extraktion des detaillierten fötalen EKGs
aus einem Signal von dem maternalen Abdomen ganz klar ein anspruchsvolleres
Problem ist, als bloß nach
der Unterdrückung
der maternalen QRS-Spitzen die fötale
Herzfrequenz herauszufinden. Es ist erforderlich, die fötalen P-
und T-Wellen zu erfassen, damit eine detaillierte Charakterisierung
ausgeführt
werden kann.
-
3 ist
eine Darstellung eines Geräts,
das zur Realisierung dieser Erfindung geeignet ist, das allgemein
mit 30 bezeichnet ist. Das Gerät 30 umfasst eine
Anzahl von Elektroden (G, Rs, RI, 1, 2, 3, ...), die dazu geeignet
sind, sie auf die Haut der Mutter aufzusetzen und die darauf erzeugten
Spannungssignale zu überwachen.
Die Elektroden G, Rs, RI, 1, 2, 3, ... sind über entsprechende geschirmte
Leitungen (32a, b, c, d...) mit einem Leitungskasten 34 verbunden.
An dem Leitungskasten 34 werden die Signale verstärkt und
in digitale Messwerte umgewandelt, die für die Aufnahme und Verarbeitung
durch einen Rechner 36 bereitstehen. Für bessere Übersichtlichkeit sind nur sechs
Elektroden G, Rs, RI, 1, 2, 3 in dieser Figur dargestellt, aber
in dieser speziellen Ausführung
der Erfindung gibt es tatsächlich
15, wie später
offensichtlich wird. Die Verarbeitungselektronik in dem Leitungskosten 34 für die Signalelektroden
(1, 2, 3...) ist in einem Nebenbild in 3 gezeigt.
Diese umfasst für
jede abdominale Elektrode (1, 2, 3..) einen rauscharmen Differenzverstärker 37 und einen
Anti-Aliasing-Tiefpassfilter 38 sowie einen gemeinsamen
(für alle
Elektrodenkanäle)
simultanen mehrkanaligen Analog-Digital(A/D)-Wandler 39.
-
Etwas überraschend
wurde herausgefunden, dass sich ein kommerziell verfügbares Elektroenzephalographie(EEG)-System
als geeignet für
die Anpassung an die Erfassung und Anzeige von eingehenden zusammengesetzten
EKG-Rohdatenverläufen
erwiesen hat. Dementsprechend ist der Rechner 36 von einem portablen
EEG-System (SYS98-Port24-CL), das von Micromed Electronics UK Ltd
(Woking, Surrey) geliefert wurde, und der deshalb einen batteriebetriebenen
Laptop-Rechner umfasst, auf dem die System '98 EEG-Aufnahme- und Analysesoftware (SYS-98) unter
dem Betriebssystem Microsoft Windows NT läuft. Die Software SYS-98 liefert
eine zweckmäßige Schnittstelle
von den A/D-Ausgängen
zur Anzeigevorrichtung (Bildschirm, nicht gezeigt) und zu einem
Datenspeichermedium (Festplatte). Auf diesem Rechner 36 läuft auch
kundenspezifische Software, wobei diese Software speziell dazu entworfen
ist, das Einlesen von aufgenommenen Daten (von EEG-spezifischer
Software), die Separation und Verarbeitung von dem/den fötalen Beitrag/Beiträgen zu ermöglichen,
und zur Anzeige des fEKGs und daraus abgeleiteter Parameter (wie
etwa fötale
Herzfrequenz, die PR-, QRS-, QT-Intervalle usw.). Details der Verarbeitung,
die von dieser maßgeschneiderten
Software durchgeführt
wird, werden später
erklärt.
Der Typ des Rechners 36 ist jedoch ganz klar unkritisch,
alles, was erforderlich ist, ist, dass er ausreichend Verarbeitungskapazität hat, um
die Aufnahme-, Verarbeitungs- und Anzeigesoftware auszuführen, und
ausreichend Speicher, um die aufgenommenen Daten und die verarbeiten
Ergebnisse zu speichern, und die Anzeige selbst. Vorzugsweise sollte
der Rechner portabel sein. Dies bietet nicht nur leichten Transport
zu Patienten, sondern portable Rechner können mit Batterien betrieben
werden, und der Rechner 36 kann auf diese Weise vom Stromversorgungsnetz
isoliert werden.
-
Der
Leitungskasten 34 und der Rechner 36, einschließlich des
Bildschirms als Anzeige des Rechners und der Aufnahme- und Anzeigesoftware
für die
zusammengesetzten Rohdaten (im Gegensatz zu verarbeitenden Daten,
die für
diese Anwendung spezifisch sind), wie auch ihre Verbindungsleitung
sind alle Teil des portablen EEG-Systems.
Die Leitungen 32a, b, c, d, e und ihre Verbinder zum Leitungskasten 34 und
zu den Elektroden G, Rs, RI, 1, 2, 3 usw. sind speziell zum Zweck
der Verwendung in dieser Erfindung hergestellt. Es sei angemerkt,
dass sich ein kommerzielles EEG-Gerät als zweckmäßig für die Verwendung
beim Aufbau eines prototypischen Gerätes erwiesen hat. Man kann
sich vorstellen, dass sich maßgeschneiderte
Ausrüstung letztlich
als geeigneter zur Umsetzung dieser Erfindung erweisen wird.
-
Die
Elektroden G, Rs, RI, 1, 2, 3 usw. sind kommerziell verfügbare, selbstklebende
Neurologie-Einwegelektroden (Typ 710 01-K), die von Neuroline® hergestellt
werden. Die prinzipiellen Vorzüge
der Elektroden G, R, 1, 2, 3, 4 sind, dass sie rauscharm sind, und
ein Typ sind, der sich leicht auf einem Patienten auf solche Weise
anbringen lässt,
dass sich eine Impedanz auf der Haut von weniger als 2kOhm ergibt.
Darüber
hinaus muss ihrer Anzahl groß genug
sein, um eine effektive Signaltrennung durch die verarbeitende Software
zu ermöglichen.
Jede Elektrode G, R, 1, 2, 3, 4 trägt mit ihrer entsprechenden
geschirmten Leitung 32a, b, c, d einen einzelnen separaten
Datenkanal zu einer Mehrkanalaufnahme bei.
-
Es
sei angemerkt, dass an den Elektroden vom Typ 710 01-K, die kommerziell
verkauft werden, 10cm lange gewöhnliche
(ungeschirmte) Kabel angebracht sind. Dieser Typ wurde ausgewählt, da
die angebrachte Kabellänge
die kürzeste
verfügbare
ist. Es wird bevorzugt, dass die Kabellänge in der Nähe von 1
cm liegt, oder dass die Elektroden direkt an den geschirmten Leitungen 32a,
b, c, d angebracht sind, da dies das elektrische Rauschen weiter
verringern würde.
Einwegelektroden mit kürzeren
Leitungen speziell für
fEKGs könnten
leicht in derselben Form hergestellt werden.
-
Die
geschirmten Leitungen 32a, b, c, d sind aus geschirmtem
0,9mm-Koaxialkabel
eines Typs hergestellt, der für
biomedizinische Anwendungen geeignet ist. Sie sollten ausreichend
abgeschirmt sein, um den Rauschpegel während der Aufnahme von fEKGs
auf weniger als 3μV
zu verringern. Solche Kabel stellen einfache, zweckmäßige Verbindungen
von den Einwegelektroden G, Rs, R1, 1, 2, 3 zu dem Leitungskasten 34 her.
Die Verbindung zu dem Leitungskasten 34 wird mittels einem
metallischen Verbinder vom Typ D (nicht gezeigt) her gestellt, dessen
Gehäuse
mit Masse verbunden ist, wobei diese Anordnung elektrische Schirmung bietet.
-
Die
genaue Anzahl von Elektroden G, Rs, R1, 1, 2, 3 und entsprechende
Leitungen 32a, b, c, d sind für die Signaltrennung nicht
wichtig, obwohl sie die Anzahl von verschiedenen Quellen festlegt,
die man durch die Analyse erhält.
Die Elektroden sollen jedoch durch ihre Funktion unterschieden werden.
Das heißt,
das System enthält
eine Erdelektrode G und zwei gemeinsame Referenzelektroden Rs und
RI und eine Anzahl von Elektroden 1, 2, 3 zum Anbringen auf den
Abdomen der Mutter. Als grobe Richtlinie sind acht oder mehr abdominale
Elektroden 1, 2, 3 im allgemeinen ausreichend, um eine geeignete
Abdeckung des Abdomens bereitzustellen und Signalauftrennung in
ausreichend unterschiedene Quellen zu ermöglichen. Zum Beispiel ergeben
sich im allgemeinen zwei oder drei Quellen aus dem maternalen Herz
und typischerweise zwei pro Fötus.
Zusätzliche
Elektroden ermöglichen
die Separation von unerwünschten
Artefakten, wie etwa solche, die mit dem maternalen Atmen, unerwünschten
elektrischen Störungen
usw. zusammenhängen.
Größere Anzahlen
von abdominalen Elektroden 1, 2, 3 können verwendet werden, sie
unterliegen nur Begrenzungen des praktischen Nutzens, wie etwa die
Zeit, die gebraucht wird, um sie aufzubringen, Komfort und Zweckmäßigkeit für die Mutter
und Begrenzungen der Verarbeitungs- und Anzeigesysteme. Zu einem
Zeitpunkt wird nur eine gemeinsame Referenzelektrode Rs, R1 verwendet.
Eine von ihnen, RI, ist mit einem längeren, geschirmten Kabel 32f als
die anderen Elektroden G, Rs, 1, 2, 3 verbunden. Folglich kann entweder
eine lange, R1, oder eine kurze, Rs, geschirmte Referenzelektrode
auf der Mutter aufgebracht werden, welche auch immer eine zweckmäßig gewählte Befestigung
der Referenz besser erreichen kann. Wenn zum Beispiel die zweckmäßige Befestigung
der Fußknöchel der
Mutter in etwas Entfernung vom Abdomen ist, wird die lange geschirmte
Elektrode R1 verwendet.
-
4 ist
eine Darstellung einer möglichen
Anordnung von Elektroden 1, 2, 3, G um den Abdomen der Mutter. In
diesem Fall umfasst die Ausführung
zwölf abdominale
Elektroden (1–12),
die Erdelektrode G und die gemeinsamen Referenzelektroden Rs und
R1 (in dieser Figur nicht gezeigt), die alle auf die Haut der Mutter 40 aufgesetzt
sind. Die Platzierung ist in der Figur durch schattierte Kreise
mit Bezugsnummern für
die entsprechenden Elektroden gekennzeichnet. Die gemeinsame Referenzelektrode
R1 ist an dem Fußknöchel der Mutter
befestigt (nicht gezeigt), die restlichen an ihrem abdominalen Bereich.
Alternativ ist die gemeinsame Referenzelektrode Rs auf den Abdomen
der Mutter in der Nähe
von G aufgebracht, und die restlichen auch auf ihrem abdominalen
Bereich. Die Elektrodenpositionen 1–12 sind mit Netzlinien 42 verbunden
gezeigt, die anzeigen, dass idealerweise eine näherungsweise hexagonale Anordnung
von Elektroden für
gleichmäßige Abdeckung
des Abdomen eingesetzt wird. Dies ist jedoch nicht kritisch: der
Grad an Separation, der erreicht wird, hängt nicht kritisch von der
exakten Elektrodenposition ab.
-
Um
eine gute Separation zu erreichen, sollten die abdominalen Elektroden
1–12 nicht
zu nahe zusammen platziert werden, und sollten eine breite Abdeckung
des Abdomen mit sich bringen. Typischerweise ergibt eine Anordnung
von 12 Elektroden mit regelmäßigen Abständen eine
Elektrodenseparation von ungefähr 10cm.
Eine praktische Platzierung, wie sie in 6 gezeigt
ist, umfasst die Abdeckung von einer Seite des Abdomen zur anderen
und vom Ansatz der Schambehaarung bis zum wahrscheinlichen oberen
Rand des Uterus. Letztere kann aus der Schwangerschaft beurteilt
werden oder nach einem Standardschema durchgeführt werden, das für die maximale
Höhe des
Uterus (Fundusstand) ausreicht, die spät in der Schwangerschaft auftritt.
Es ist ein Merkmal dieser Erfindung, dass geeignete Platzierung
leicht, z. B. durch eine Hebamme, erreicht werden kann.
-
Die
gemeinsame Referenzelektrode Rs, R1 wird in geeigneter Länge zur
Platzierung an einer zweckmäßig erreichbaren
Stelle am Körper
der Mutter ausgewählt.
In manchen Fällen
kann der Fußknöchel geeignet sein,
da dieser weit vom Abdomen und dem Signal entfernt ist, das die
restlichen Elektroden 1–12
erfassen. Das heißt,
weder das Signal noch Rauschen erscheinen künstlich verringert, wenn eine
unipolare Spannungsdifferenz zwischen der abdominalen Elektrode
1–12 und
der Referenz R gemessen wird.
-
Andererseits
hat man herausgefunden, dass die Platzierung der Referenzelektrode
Rs auf dem Abdomen Vorteile bei der Verringerung des Rauschumfangs
hat, der auf dem Bildschirm in den zusammengesetzten Rohdaten zu
sehen ist. Das heißt,
die Verwendung einer abdominalen Referenz ermöglicht die Verwendung der kurzen
Verbindungsleitung 32e. Der Nachteil der Verwendung einer
entfernten Position der Referenzelektrode R ist, dass dies die Verwendung
der langen Leitung 32f erfordert. Dies erzeugt eine größere leitfähige Schleife,
die zu größerer magnetischer
Induktion und einem größeren Spielraum
für elektrisches
Rauschen führt,
die in das System eindringen können.
-
Es
kann sich deshalb als geeignet erweisen, eine von beiden Referenzelektroden
Rs, R1 in Abhängigkeit
der Situation zu verwenden. Beide Optionen werden deshalb in dieser
Ausführung
der Erfindung verfügbar gemacht.
Es ist auch möglich,
eine Kombination der Referenzelektroden Rs, R1 und Leitungen 32e, 32f (einschließlich zusätzlicher
Elektroden und Leitungen, wie erforderlich) einzusetzen, wie sie etwa
beim herkömmlichen
EKG verwendet wird. Welche Kombination auch immer verwendet wird,
es verbleibt die Tatsache, dass alle Leitungen 32a, b,
c, d, e, f so nah wie möglich
an der Haut und zueinander sein sollten, um elektrisches und magnetisches
Rauschen durch Verbindung des magnetischen Flusses oder Schleifen,
die durch die Kombination der Mutter mit den Leitungen gebildet
werden, zu verringern.
-
Die
Erdelektrode ist in Position G angeordnet, in der Nähe des Nabels
der Mutter. Wiederum kann eine alternative Position in der Nähe des abdominalen
Bereichs gewählt
werden.
-
Bei
der Vorbereitung für
das Aufsetzen und Aufnehmen liegt die Mutter idealerweise komfortabel
auf einem Bett, wobei sich der Leitungskasten 34 in der
Nähe befindet,
aber weder den Patienten noch das Bettgestell berührt. Ihr
sollte ermöglicht
werden, sich für
einige Minuten zu entspannen, um die Verringerung unfreiwilliger
Muskelaktivität
zu unterstützen.
-
Die
geschirmten Leitungen 32a, b, c, d verbinden die Elektroden
1– 12,
G, R mit dem Anschlusskasten 34. Eine äußere Geflechtschicht des Koaxialkabels,
die alle geschirmten Leitungen 32a, b, c, d umschließt, ist mit
isolierter Masse an dem Anschlusskasten 34 und dem Metallgehäuse des
Verbinders vom Typ D verbunden. Die Erdelektrode G ist auch mit
isolierter Masse an dem Anschlusskasten 34 verbunden. Dies
ergibt einen Rücklaufpfad
für den
Biasstrom von Gleichtaktstörungen
zum Körper
der Mutter, der von dem Verstärker 38 nicht
weitergeleitet wird.
-
Spannungssignale,
die aus der kardialen Aktivität
und anderen Quellen entstehen, werden von den Elektroden 1–12 und
R aufgenom men, die auf die Haut 40 aufgesetzt sind. Die
Signale werden dann über
die geschirmten Leitungen 32a, b, c, d zu dem Anschlusskasten 34 kommuniziert.
Der Anschlusskasten 34 ist der „Kopfkasten" SAM 25R des EEG-Systems
von Micromed Electronics. Der Vorteil eines EEG-Kopfkastens im Gegensatz
zu einem EKG-Anschlusskasten ist, dass der erstere überlegene
Elektronik (dementsprechend rauschärmere Elektronik) und eine
erhöhte
Anzahl von Eingangskanälen
aufweist, die verwendet werden können.
Die Eingangskanäle
sind, dies ist wichtig, für
die unipolare Verwendung konfiguriert.
-
Der
besondere Anschlusskasten 34, der verwendet wird, hat eine
Anzahl von möglichen
Anschlüssen (tatsächlich mehr,
als erforderlich sind, um die vorliegende Erfindung auszuführen). Es
gibt 21 unipolare Eingangskanäle
und fünf
Masseanschlüsse
zusätzlich
zu den Anschlüssen
für die
gemeinsame Referenz. Weitere Spezifikationen des Anschlusskastens
SAM 25R, die für
ein prototypisches Gerät
relevant sind, das dazu gebaut ist, um diese Erfindung umzusetzen,
sind: berührungssichere
Sicherheitsanschlüsse,
512Hz Abtastrate, Durchlassband von 0,5 bis 256Hz, Tiefpass-Anti-Aliasing-Filter
mit Grenzfrequenz bei 1kHz und 12-Bit-Auflösung, der einen Spannungsbereich
von ±2mV
abdeckt.
-
Beim
Anschließen
der Elektrodenanordnung, die in 4 gezeigt
ist, an den Leitungskasten 34 werden natürlich nur
12 der 21 unipolaren Kanäle
verwendet. Zusätzliche
abdominale Elektroden können
deshalb verwendet werden, wenn sie benötigt werden. Dies kann eine
nützliche
Möglichkeit
in speziellen Fällen
(z. B. Drillinge oder höhere
Mehrlingsschwangerschaften) sein, in denen besondere Sorge um die
Gesundheit des Fötus
oder der Föten
besteht.
-
Die
mehrkanaligen Eingänge
in den Anschlusskasten 34 werden in unipolarer Konfiguration
verwendet. Das heißt,
dass Spannungsver läufe
zwischen jeder abdominalen Elektrode 1–12 und der gemeinsamen Referenzelektrode
R (welche auch immer von Rs und R1 ausgewählt ist) aufgenommen werden.
Dies soll mit EKG-Geräten
nach dem Stand der Technik verglichen werden, die versucht haben,
das Problem des Systemrauschens zu lösen, indem sie bipolare Messwertverläufe aufgenommen
haben.
-
Ein
herkömmlicher
EKG-Messwertverlauf wird zwischen Elektroden, die auf der Brust
eines Patienten angeordnet sind und einer speziell angeordneten
Referenz aufgenommen, die aus Leitungen gebildet wird, die an den
Handgelenken und Fußknöcheln des
Patienten angeordnet sind. Auf diese Weise sind sechs unipolare Messwertverläufe für die Verarbeitung
verfügbar.
Die Anpassung von herkömmlicher
EKG-Ausrüstung,
um fEKGs zu messen, indem EKG-Elektroden auf dem Abdomen der Mutter
positioniert werden, stößt auf zwei grundlegende
Probleme. Das erste ist, dass der Rauschpegel in der Ausrüstung selbst
zu hoch ist. Das zweite ist, das nur sechs Kanäle verfügbar sind. Obwohl in manchen
Fällen,
z. B. einer Einlingsschwangerschaft, die schon eine Weile besteht,
dies ausreichen kann, um das fötale
Signal zu separieren, kann dies unzureichende Informationsgewinnung
für kompliziertere
Situationen ergeben, die Datenseparation mit einem ICA-Algorithmus
erfordern. Für
einen „blinden" Ansatz, das heißt, einer,
bei dem kein Wissen über
die fötale
Position oder Einstellung apriori angenommen wird, wird empfohlen,
dass mehr als sechs Elektroden, und vorzugsweise acht, verwendet
werden, um geeignete Informationsgewinnung zu erreichen.
-
Die
bipolare Prozedur wurde von Callaerts übernommen, als er versuchte,
Details von fEKGs aus Messungen abzuleiten, die am Abdomen der Mutter
aufgenommen wurden. Die Verwendung solcher Elektrodenpaare und des
SVD-Algorithmus machen die Messungen hochgradig von der geometrischen
Anordnung der Elektroden und der Orientierung des Fötus im Uterus
abhängig.
-
Die
unipolare Konfiguration wurde in der vorliegenden Erfindung durch
sorgfältige
Verringerung von elektrischem Rauschen ein umsetzbarer Vorschlag.
Deshalb wurden rauscharme elektrische Elektroden, geschirmte Leitungen
und die Elektronik des EEG-Kopfkastens
genutzt. Dies revidiert deshalb den langgehegten Glauben, dass eine
solche Anordnung das Rauschproblem nicht lösen könnte.
-
In
dem Leitungskasten 34 werden analoge Spannungssignale von
jeder abdominalen Elektrode (1–12) in
einen Eingang eines entsprechenden Differenzverstärkers 37 gespeist,
und das Spannungssignal aus der Referenzelektrode (R) wird in den
anderen gespeist. Jeder Differenzverstärker 37 gibt deshalb
ein verstärktes Signal
aus, das zur Differenz zwischen der Spannung, die an der zugeordneten
abdominalen Elektrode (1–12) anliegt,
und der Spannung, die an der Referenzelektrode (R) anliegt, proportional
ist: eine unipolare Spannung. Die resultierenden verstärkten Signale
werden durch entsprechende Anti-Aliasing-Tiefpassfilter 38 gefiltert
und von dem simultanen mehrkanaligen A/D-Wandler 39 digitalisiert.
Der Vorteil der Verwendung eines mehrkanaligen A/D-Wandlers ist,
dass er dazu eingerichtet werden kann, auf allen Kanälen (1–12) gleichzeitig
abzutasten. Die digitalisierten Signale werden dann zur Signalverarbeitung
zu dem Rechner 36 weitergeleitet.
-
Es
sei angemerkt, dass, obwohl eine unipolare Konfiguration Vorteile
hat, eine bipolare Konfigurationen keineswegs ausgeschlossen wird.
Eine solche kann nachgebildet werden, indem einfach Differenzen
zwischen den digitalisierten unipolaren Ausgangssignalen der Kanäle berechnet
werden, wenn eine solche bipolare Konfiguration erforderlich ist.
-
Beim
Aufbauen der Ausrüstung
zum Aufnehmen von EKGs und fEKGs ist es wichtig, das Umgebungs- und
Systemrauschen zu verringern. Für
die folgende Prozedur wurde befunden, dass sie ausreichend rauscharme
Messdatenverläufe
erzeugt:
- i) die Haut der Mutter 40,
auf der alle Elektroden 1–12,
G, R aufgesetzt werden sollen, wird mit einem abrasiven Standard-Vorbereitungsband
leicht aufgerauht (z. B. „Skinprep", das von 3M hergestellt
wird) und dann mit einem Tupfer auf Alkohol- oder Wasserbasis gesäubert.
- ii) Jede Elektrode 1–12,
G, R, ein 2cm großes
selbstklebendes Pad, wird mit leichtem Fingerdruck auf die Haut
aufgesetzt, und derart angeordnet, dass das kurze angehängte Kabel
in Richtung der Erdelektrode G zeigt.
- iii) Jede Elektrode 1–12,
G, R wird dann mit der entsprechenden geschirmten Leitung 32a,
b, c, d verbunden.
- vi) Die geschirmten Leitungen 32a, b, c, d werden dann über den
geschirmten Verbinder vom Typ D (nicht gezeigt) mit dem Leitungskasten 34 verbunden.
- v) Das Aufnahmesystem wird eingeschaltet, wobei nur Batteriespannung
verwendet wird – das
heißt,
es ist vom Stromversorgungsnetz isoliert.
- vi) Die Hautimpedanz an jeder Elektrode wird gemessen, und jede
Elektrode, die eine Hautimpedanz von größer als ungefähr 2kΩ aufweist,
wird erneut aufgesetzt.
- vii) Die individuell geschirmten Leitungen werden zusammengebündelt und
zusätzlich
so nah wie möglich an
der Haut der Mutter 40 gehalten, um magnetische Einstreuung
zu minimieren.
- viii) Das Aufnahmesystem (Elektroden 1–12, G, R, Leitungen 32a,
b, c, d und der Leitungskasten 34) werden eingestellt,
sodass sie Echtzeitsignale von den abdominalen Elektroden 1–12 anzeigen.
Auf den Bildschirm werden Stromlinien, die den Ausgangssignalen
von allen Elektrodenkanälen
entsprechen, gleichzeitig angezeigt.
- ix) Mögliche
Quellen von elektrischen Störungen
(wie etwa Leitungen des Stromversorgungsnetzes im Raum) werden,
wenn möglich,
abgeschaltet.
- x) Die Mutter wird gebeten, sich so weit wie möglich zu
entspannen und ihre Körperlage
wird ausgerichtet (zum Beispiel mit Kopfkissen unter ihren Beinen,
den Fußknöcheln usw.),
bis der Rauschpegel von allen Schrieben weniger als 10μV beträgt und vorzugsweise
so gering wie möglich
ist.
- xi) Nachdem der Bediener mit der Qualität der Stromlinien zufrieden
ist, wird mit der Aufnahme begonnen. Der Rechner 36 nimmt
die zusammengesetzten Rohdaten, die in den Schrieben dargestellt
werden, und alle Anzeigeeinstellungen auf, und speichert sie zum
Beispiel auf seiner Festplatte.
-
Diese
verschiedenen Schritte tragen dazu bei, den Rauschpegel so weit
wie möglich
zu verringern. Eine andere überraschende
Beobachtung wurde gemacht, als die Prozedur ausgeführt wurde,
die als Schritt x) aufgelistet ist. Das heißt, dass das maternale Muskelrauschen
einen ein bedeutender Beitragsfaktor zum Systemrauschen ist. Nachdem
Schritte, wie etwa Sicherstellen, dass die Mutter ausreichend entspannt
ist, unternommen wurden, kann das Gesamtrauschen signifikant verringert
werden. Diesbezüglich,
zusammen mit der oben beschriebenen elektrischen Rauschverringerung,
wurde herausgefunden, dass es in dieser Ausführung der Erfindung das Rauschen
ausreichend verringert wird, um die Verwendung von unipolaren Kanaleingängen zu
ermöglichen.
Es wurde zuvor nicht berücksichtigt,
dass das Muskelrauschen einen solch signifikanten Beitrag verursacht.
-
Nachdem
ausreichend viele Daten gesammelt wurden, wird die Aufnahme angehalten,
die geschirmten Leitungen von dem Leitungskasten 34 mit
dem Verbinder vom Typ D getrennt und die Elektroden 1–12 , G,
R von der Mutter entfernt.
-
Mit
dem prototypischen Gerät
wurde herausgefunden, dass jede Aufnahme etwa 15 Minuten dauert, einschließlich Aufsetzen
und Entfernen der Sensoren.
-
Es
gibt zwei wichtige Vorteile der Hardware, die in Bezug auf die Ausführung dieser
Erfindung beschrieben wurde. Der erste ist, dass kommerzielle, lagermäßig verfügbare, portable,
batteriebetriebene Ausrüstung
verwendet wird. Dies macht das System relativ kostengünstig und
auch mobil. Aufnahmen können
Zuhause, in einem Krankenhausbett, usw., wo immer es zweckmäßig erscheint,
aufgenommen werden. Der zweite Vorteil ist, dass dieselbe Ausrüstung EKGs
mit Neugeborenen und Erwachsenen durchführen kann. Dafür ist veränderte Verarbeitung
der Signale ist erforderlich: das heißt, sechs Kanäle mit unipolaren
Eingängen müssen verarbeitet
werden, um einen herkömmlichen
12-Leitungs-EKG-Schrieb zu erzeugen, und zusätzliche Referenzanschlüsse (ein
EKG erfordert, dass die verwendete Referenz ein gemitteltes Signal
aus einer Menge von Referenzspannungen ist, die an standardisierten
Orten gemessen werden) sind erforderlich, zum Beispiel an den Handgelenken
und Fußknöcheln des
Probanden. Dies ist jedoch eine einfache Angelegenheit, und der Ansatz
hierfür
ist Fachleuten leicht offensichtlich. Die Möglichkeit, Messungen am Neugeborenen
aufzunehmen, ist wichtig, weil sie einen besseren Vergleich zwischen
fEKG und neonatalem EKG ermöglicht.
Unterschiede der Ausrüstung
können
den Vergleich verschleiern, wenn Stromlinien erhalten werden, die
separate Teile des Gerätes
verwenden. fEKG-Überwachungseinrichtungen
nach dem Stand der Technik sind mit spezieller Hadware hergestellt,
die nicht darauf eingestellt werden kann, herkömmliche EKGs aufzunehmen.
-
Wie
zuvor erwähnt
wurde, wird der „Kopfkasten" 34 in Bezug
auf diese Ausführung
beschrieben, als ob er der geeigneteste für die Verwendung in einem Prototyp
wäre. Das
heißt,
er war leicht anpassbar, um die erforderlichen Funktionen auszuführen, und
vermied so das Erfordernis, in dieser Entwicklungsstufe maßgeschneiderte
Ausrüstung
zu bauen. Es kann natürlich
erwartet werden, dass man mit einem für diesen Zweck gebauten Leitungskasten 34 verbesserte
Leistung erhält.
Ein verbesserter Entwurf enthielte Merkmale, die der Leistungsfähigkeit
des Leitungskastens 34 besser an die fEKG-Daten anpassen
würde.
Insbesondere hat der Leitungskasten 34 vom Typ SAM 25R
einen nicht idealen Tiefpassfilter an seinem Eingang und einen Verstärker, der
allzuviel rauscht. Es wird erwartet, dass der Filter mit einem Durchlassband
neu entworfen wird, das Frequenzen oberhalb von etwa 200Hz unterdrückt, im
Gegensatz zu der ~1kHz-Grenze
des EEG-Kopfkastens. Dieses Merkmal würde mehr unerwünschtes
Rauschen unterdrücken
und verbessertes Anti-Aliasing bieten. Verstärker mit Rauschen von weniger
als 0,1μV
sind verfügbar
und sollen vorzugsweise verwendet werden (der Verstärker in
dem EEG-Kasten hat einen Rauschpegel von 0,16μV). Ein solcher neuer Entwurf
würde die
Erfassung von T- und P-Wellen im fötalen Herzschlagkomplex verbessern,
der in der Amplitude nur 1μV oder
weniger haben kann. Zusätzliche
Anschlüsse,
um das zusätzliche
Anschließen
des Referenzgliedes bei herkömmlichen
EKGs zu berücksichtigen,
sollten auch vorgesehen werden.
-
Alternative
Ausführungen
des Gerätes,
das zur Realisierung dieser Erfindung geeignet ist, sind in den 5a und 5b gezeigt.
In diesen beiden Figuren haben die Komponenten des Systems/der Systeme,
die mit denen, die in 3 gezeigt sind, gleich sind,
gleiche Bezugsnummern.
-
Betrachten
wir zuerst 5a, diese Ausführung 44 umfasst,
wie der frühere
Prototyp 30, eine Anzahl von Elektroden (G, Rs, R1, 1,
2, 3, ...), die dazu geeignet sind, sie auf der Haut der Mutter
zu befestigen und Spannungssignale zu überwachen, die darauf erzeugt
werden. In dieser Ausführung
ist jedoch jede Elektrode (G, Rs, R1, 1, 2, 3, ...) als erstes mit
ihrem eigenen Vorverstärker 46 (im
Nebenbild 47 schematisch dargestellt) verbunden, und von
dort über
entsprechende geschirmte Leitungen (32a, b, c, d, ...)
mit dem Leitungskasten 34. Die Details der Elektronik,
die für
Vorverstärkung
geeignet ist, sind Fachleuten offensichtlich. Wie zuvor enthält der Leitungskasten 34 die
Differenzverstärker 37 und
Tiefpassfilter 38 für
jeden Elektrodenkanal und den mehrkanaligen A/D-Wandler 39.
Der Rechner 36 führt
Datenverarbeitung mit dem digitalisierten Ausgangssignal aus dem
Anschlusskasten 34 durch.
-
In 3 Ausführung 30 beherbergt
der Anschlusskasten 34 die Elektronik, die für die Ausführung aller Verarbeitungsfunktionen
für die
verschiedenen Eingangskanäle
(über Leitungen 32a,
b, c, d) verantwortlich ist. Diese Funktionen umfassen: Verstärkung, Tiefpass-Anti-Aliasing-Filterung,
Hochpassfilterung, Digitalisierung und optische Isolation. In dieser
vorliegenden Ausführung 44 sind
die einzelnen Verstärkers 47 in
der Nähe von
jeweiligen Elektroden (G, Rs, R1, 1, 2, 3, ...) angeordnet und jeder
Verstärker 47 liefert
deshalb eine Stufe der Vorverarbeitung auf seinem individuellen
Kanal. Auf diese Weise sind die Signale, die entlang der Leitungen 32a,
b, c, d laufen, schon zu einem gewissen Grade verstärkt und
deshalb viel größer und
unempfindlicher gegenüber
elektrischen und magnetischen Rauschquellen. Als Folge ist elektrisches
und magnetisches Rauschen in den Leitungen weit weniger bedeutsam
als für
die Ausführung 30,
in 3 gezeigt ist.
-
Ein
elektrisches Schutzpotenzial kann an die Erdschirmung auf den geschirmten
Leitungen 32a, b, c, d, ... angelegt werden. Verfahren,
um dies umzusetzen, sind für
Fachleute offensichtlich. Das Schutzpotenzial hat den Effekt, die
Leitungskapazität
und Fehlanpassung von Eingangskapazitäten zu verringern. Dies erhöht die Gleichtaktrauschkomponente
des erfassten Signals, die von dem Differenzverstärker 37 unterdrückt wird. Obwohl
das Schutzpotenzial den interessierenden Signalspannungen ähnlich sein
kann, muss der Erdschirm aus einer Quelle mit geringer Impedanz
getrieben werden, z. B. aus einem Spannungsfolger, der von dem interessierenden
Signal getrieben wird.
-
5b stellt
eine weitere Ausführung 48 der
vorliegenden Erfindung dar. Diese Ausführung 48 umfasst auch
eine Anzahl von Elektroden (G, Rs, R1, 1, 2, 3, ...), die dafür geeignet
sind, auf die Haut der Mutter aufgesetzt zu werden und Spannungssignale
zu überwachen,
die darauf erzeugt werden, wobei jede Elektrode (G, Rs, R1, 1, 2,
3, ...) mit ihrem jeweiligen eigenen Vorverstärker 46 verbunden
ist. In dieser Ausführung 48 ist
der Leitungskasten 34, obwohl er die selbe Elektronik beherbergt
wie die, die in Bezug auf die vorangehenden Ausführungen 30 und 44 beschrieben
wurde, auch an einen Sender 49a angeschlossen. Ein entsprechender
Empfänger 49b ist
mit dem Rechner 36 verbunden. An den Elektroden wird wie
in der Ausführung 44,
die in 5a gezeigt ist, wieder eine
Vorverstärkung
durchgeführt.
Der Leitungskasten 34 ist jedoch in der Nähe von oder
auf dem Patienten (zum Beispiel mit einem Gurt) befestigt und sein
Ausgangssignal wird zu dem Rechner über eine drahtlose (z. B. infrarote)
Verbindung 49a, b gesendet. Das Senden der verstärkten Daten auf
diese Weise ermöglicht,
dass die geschirmten Leitungen 32a, b, c, d, ... viel kürzer als
zuvor sind: sie müssen
nur den nah dazu angeordneten Leitungskasten 34 erreichen.
Dies verringert weiter den Rauschumfang und den Signalverlust, der
durch die Leitungen 32a, b, c, d, ... entsteht. Zusätzlich ermöglicht das
Fehlen der langen angehängten
Leitungen und ihre physikalischen Verbindungen mit dem Rechner 36 der
Mutter, sich frei zu bewegen, ohne dass Leitungen oder Elektroden
getrennt werden müssen,
was ihr potenziell ermöglicht, sich
leichter zu entspannen, wenn eine Aufnahme gemacht werden soll.
Schließlich
bietet diese Ausführung auch
das Potenzial, dass Aufnahmen gemacht werden, während die Mutter ambulant behandelt
wird, wenn sie zu ausreichender Entspannung gebracht werden kann.
-
6 ist
eine Darstellung 50 von 5s-Werten von Stromlinien zusammengesetzter
Rohdaten, die mit der Ausrüstung
aufgenommen wurden, die in 3 beschrieben
ist, und die wie in 4 gezeigt befestigt war. Zwölf Stromlinien 52a,
b, ..., 1 werden entsprechend den zwölf abdominalen Elektroden 1–12 in den 3 und 4 erzeugt.
In allen Stromlinien sind sowohl maternale 54 als auch
fötale 56 Herzschläge zu sehen.
Zum Beispiel zeigt die Stromlinie 52k eine Anzahl von fötalen Herzschlägen ..... 56a, 56b, 56c, 56d, 56e,
....., obwohl einer von diesen 56c durch das viel stärkere maternale
Signal 54a überdeckt
wird. Man kann jedoch leicht sehen, dass insbesondere die Informationen,
die zu den Details des fEKG gehören, überhaupt
nicht offensichtlich sind.
-
Noch
einmal mit Bezug auf die Ausführung 30,
in 3 gezeigt ist, empfängt der Rechner 36 von
dem Leitungskasten 34 digitale Daten, die zu den Schrieben 52a,
b, c, ..., 1 gehören,
zur Signalverarbeitung. In dieser Ausführung der Erfindung werden
die digitalisierten Signale gefiltert (diesmal mit Software), um
weitere unerwünschte
Frequenzkomponenten zu entfernen. Die verwendeten Filter bestehen
aus einem Hochpassfilter mit unendlicher Impulsantwort (IIR, Infinite
Impulse-Response) mit 6 Filterstufen, und einem Tiefpassfilter mit endlicher
Impulsantwort (FIR, Finite Impulse-Response) mit 9 Filterstufen.
Der Hochpassfilter ist mit einem IIR-Butterworth-Filter mit einem
Durchlassband von 2Hz, einem Sperrband von 0,1Hz und Abschwächung im Sperrband
von 120dB ausgelegt, was einen 3dB-Punkt bei 1 Hz und einen Bandpassrippel
von 0,01 dB ergibt. Der Tiefpassfilter ist mit einem Blackman-Fenster
mit einer Bandkante bei 150Hz ausgelegt. Die Filterung ist mit einer
Nullphasen-Vorwärts- und Rückwärts-Digitalfiltermethode
realisiert. Diese Bandpassfilterung verringert das Auswandern der
Grundlinie auf akzeptable Ni veaus und entfernt außerdem hochfrequente
Störungen, die
außerhalb
des interessierenden Frequenzbereichs liegen.
-
Die
gebildeten Signale werden dann einer Blinden Signaltrennungsmethode
(BSS, Blind Signal Separation) unterworfen, die auf der Analyse
unabhängiger
Komponenten (ICA, der Independent Component Analysis) beruht, I.
J. Clarke "Direct
Exploitation of non-Gaussianity as Discriminant", EUSIPCO '98, Rhodos, Griechenland, 8.–11. September
1998. ICA ist eine mächtige
statistische und rechnerische Methode zum Aufdecken von versteckten
Faktoren, die Mengen von zufälligen
Variablen, Messungen oder Signalen zugrundeliegen. In dieser Situation
wird sie deshalb verwendet, um die zwölf Stromliniensignale 52a–1 zu analysieren,
die von den abdominalen Elektroden 1–12 erhalten werden. ICA definiert
ein Modell für
beobachtete zusammengesetzte Datenvariablen x i, das auf der
Annahme basiert, dass jede eine lineare oder nichtlineare Mischung von
einigen unbekannten latenten Quellen s i ist. Das System der Mischung ist ebenfalls
unbekannt und die Quellen werden als voneinander unabhängig und
nicht-Gaußsch
angenommen. In Fällen,
in denen die zusammengesetzten Datenvariablen als eine Menge von
parallelen Signalen oder Zeitreihen bereitgestellt werden, und kein
Apriori-Wissen über
die Signale, Sensoren oder Verfahren der Fortleitung usw. eingesetzt
wird, wird der Begriff Blind Source Separation verwendet, um das
Problem zu charakterisieren.
-
Folglich
werden in diesem Fall die Elektroden
52a–1 als mit
dem Index i indiziert betrachtet, wobei jede der i = 1, ..., n Elektroden
ein Sensorausgangssignal
x i erzeugt. Jedes Sensorausgangssignal
x i wurde
von dem Leitungskasten
34 digitalisiert und umfasst auf
diese Weise m zeitliche Abtastwerte der aufgenommenen Daten. Der
ICA-Algorithmus
nimmt die m x n-Matrix X der Sensorausgangssignale und erzeugt eine Überlagerungsmatrix
M und eine Menge von n unabhängigen
Quellen
s j,
sodass jedes Sensorausgangssignal
x i als verschiedene Linearkombination
s j geschrieben
werden, das heißt:
wobei X eine Matrix ist,
deren Spalten die n Sensorausgangssignale
x i sind, und S
die n x m-Matrix ist, deren Spalten die Menge von n unabhängigen Quellen
s j sind.
Auf diese Weise werden die zusammengesetzten Daten X in verschiedene
interessierende Quellen
s j separiert. Die verschiedenen Quellen enthalten
das fötale EKG,
das maternale EKG und auch manche separierten unerwünschten
Rauschquellen. Bei Mehrlingsschwangerschaften gibt es natürlich mehr
als ein fötales
EKG. Die interessierenden Signale, die zu ausgewählten Quellen gehören, können separiert
und isoliert einzeln untersucht werden.
-
Dieses
Modell nimmt an, dass die Quellen s j Punktquellen sind, was für eine physiologische
Quelle wie etwa das Herz, das eine endliche Ausdehnung, hat klar
nicht der Fall ist. In dieser Situation ist es ein Artefakt der
Berechnung, dass mehrere separate Quellen gefunden werden. Indem
nur abdominale Sensoren verwendet werden, variiert die Anzahl von
Quellen, die pro Herz gefunden wird, von ungefähr eins bis drei, wobei dies von
Faktoren wie etwa Nähe
der Elektrode zur Quelle, fötale
Einstellung und Details der elektrischen Leitfähigkeit bis zur Oberfläche abhängt. Dies
ist dann die Ursache für
die Notwendigkeit von zwei Elektroden pro fötalem Herz, die zuvor erwähnt wurde.
-
Eine
vorteilhafte zusätzliche
Folge ist die Möglichkeit,
die Variation der strukturellen Form des fötalen Herzschlags über den
maternalen Abdomen zu überwachen.
Bei einem Standard-EKG ist es wohlbekannt, dass Details (Form) der
Stromlinie des gemessenen Herzschlags über die Brust variiert, das
heißt
in Abhängigkeit
davon, auf welcher Elektrode das Signal beobachtet wird. Beispielsweise
ist für
die P-Welle bekannt, dass sie zweiphasig erscheint, statt der Spitze,
die in 2 gezeigt ist, wenn sie an gewissen Positionen
auf der Brust beobachtet wird. Diese Variation der Form des Herzschlags
kann mit der Ausrüstung,
die hier beschrieben ist, auch im fEKG über den Abdomen der Mutter
beobachtet werden. Dies liefert eine Bestätigung für einen Arzt, dass die Methode
wie beabsichtigt funktioniert, und vielleicht auch die fötale Lage
und Position anzeigt und sich schließlich als zusätzliche
diagnostisches Werkzeug erweisen kann.
-
ICA
ist eine wohlbekannte analytische Methode und es ist nicht erforderlich,
die hier angegebene Darstellung auszudehnen. Weitere Details sind
in „Independent
Component Analaysis – theory
and applications" von
T-W. Lee, veröffentlicht
von Kluwer Academic Boston (1998), beschrieben. Viele Weiterentwicklungen
der ICA-Basismethode
sind ebenso wohlbekannt, und es wird erwartet, dass diese auch vorteilhaft
in der Signalverarbeitung, die hier beschrieben ist, angewendet
werden können.
Insbesondere sollte Signaltrennung in Echtzeit erreicht werden können und
laufen, während
die Daten aufgenommen werden. Andere verbesserte Algorithmen, die
auf diese spezielle Anwendungen zugeschnitten sind, sollten die
Anwendung der fEKG-Methode, die ihr beschrieben ist, auf Situationen
ermöglichen,
in denen kontinuierliche Überwachung
erforderlich ist. Bezüglich
einer solchen Überwachung
ist bekannt, dass sie in einer Anzahl von Bereichen wichtig ist,
einschließlich
der langfristigen Einschätzung
der Veränderlichkeit
der Herzfrequenz, Identifikation von inter mittierenden kardialen
Arhythmien und Anomalien und die Verwendung von fEKGs während Wehen.
-
7 stellt
beteiligte Stufen und Ergebnisse dar, die man bei der Verarbeitung
von Daten erhält,
die bei einer Einlingsschwangerschaft mit dem hier beschriebenen
Gerät gesammelt
wurden. Die Figur ist in drei Spalten 60, 62 und 66 unterteilt.
Die erste Spalte 60 umfasst 12 Kanäle mit Eingangsdaten, wobei
an jeder Elektrode ein Kanal aufgenommen wird, wobei die Nummer
der Elektrode auf der linken Seite von jedem Schrieb angegeben ist.
Dementsprechend enthält
die Spalte einen Teil der Informationen, die in 6 gezeigt sind.
Eine zweite Spalte 62 stellt die 12 separierten Quellen
dar, die von der ICA gefunden wurden. Jede Quelle ist an ihrer linken
Seite mit dem Prozentsatz an der Gesamtenergie versehen, die in
dieser Quelle vorliegt, und auf diesen Wert wird sich bezogen, wenn
sich auf die einzelnen Quellen bezogen wird. Auf der rechten Seite jeder
Quelle befindet sich ein Quellenauswahlknopf 64. Eine dritte
Spalte 66 umfasst modifizierte Daten, die erzeugt werden,
indem nur die Quellen aus der zweiten Spalte 62 verwendet
werden, die von Interesse sind.
-
Die
Untersuchung der separierten Quellen 62 zeigt leicht, das
zwei Quellen für
den maternalen Herzschlag gefunden wurden: die zwei stärksten Quellen
73 und 20 zeigen Pulse mit der erwarteten Frequenz. Ebenso zeigen
zwei schwächere
Quellen 3.4 und 0.2 leicht wahrnehmbare Pulse mit einer typischen
fötalen Herzschlagfrequenz
und sind zueinander ausgerichtet. Der Rest der Quellen entspricht
typischerweise Rauschquellen, wie etwa dem maternalen Atmen, dem
Stromversorgungsnetz und anderen elektrischen Störungen, usw.
-
In
diesem Beispiel wird angenommen, dass das fötale EKG von Interesse ist.
Um dieses zu extrahieren, sollte die Stromlinie jeder Elektro de
1–12 in
der ersten Spalte nur mit den fötalen
Herzquellen 3.4 und 0.2 rekonstruiert werden. Das heißt, jede
Stromlinie einer Elektrode 1–12
wird zuerst als Mischung aus den Quellen 73–0.05 modelliert, und dann
nur mit diesen Quellen und zugehörigen
Koeffizienten, die von Interesse sind, rekonstruiert (xi(m)
= Σj mijsj,
wobei j auf den Index beschränkt
ist, der bestimmten separierten Quellen zugeordnet ist). Dies lässt zwölf modifizierte
Daten von Stromlinien m1–m12
entstehen, die in der dritten Spalte 66 dargestellt ist.
In diesen Stromlinien m1–m12
ist der fötale
Herzschlag klar offensichtlich und die maternalen und andere Rauschquellen
sind unterdrückt.
-
In
dieser Ausführung
der Erfindung wird die Auswahl der erforderlichen Quellen mit dem
Quellenauswahlknopf 64 durchgeführt, der auf dem Rechner 36 neben
jeder separierten Quelle 73–0.05
angezeigt wird. Jeder Knopf kann zwischen einem „Nein"-Anzeiger, der das Verwerfen der Quelle
bedeutet, und einem „Ja"-Anzeiger, der bedeutet,
sie zu verwenden, hin- und hergeschaltet werden. Die Auswahl kann
vom Bediener getroffen werden. 7 zeigt,
dass die fötalen
Quellen 3.4 und 0.2 mit dem Quellenauswahlknopf 64 ausgewählt sind.
Es ist jedoch klar, dass dieser Auswahlprozess leicht automatisiert
werden kann, was folglich ermöglicht,
dass eine fötale
Stromlinie angezeigt werden kann, ohne dass ein Benutzereingriff
erforderlich ist.
-
Aus
dieser Analyse kann man ersehen, dass, obwohl die Rauschverringerung
wichtig ist, um die Extraktion eines fEKGs aus zusammengesetzten
Rohdaten zu ermöglichen,
ein offensichtlich verrauschtes Signal sich immer noch als auswertbar
erweisen kann. Dies liegt, wie man sehen kann, daran, dass separierbares Rauschen
durch die ICA-Methode
isoliert und beseitigt werden kann. Das Problem ist, dass in dem
zusammengesetzten Signal separierbares Rauschen nicht oft von unseparierbarem
Rauschen unterscheidbar ist. Folglich wird Rauschen so weit wie
möglich
bei der Konstruktion und beim Betrieb des Gerätes nach dieser Erfindung minimiert.
Dies ergibt die besten Chancen zur Extraktion des fEKG, obwohl es
natürlich
unter bestimmten Umständen
immer noch aus einem offensichtlich verrauschten Signal extrahierbar
sein kann.
-
8 stellt
einen repräsentativen
Mittelwert 70 der zugrundeliegenden Stromlinie der modifizierten Daten
m1–m12
dar, die in der dritten Spalte von 7 gezeigt
sind. Die Daten sind nach Standardverfahren der Mittelwertbildung
aus den Signalen im Bereich um die Spitzen in einer bestimmten Stromlinie
extrahiert. Die P-Welle 72 und die T-Welle 74 sind
zusätzlich
zum QRS-Komplex klar zu sehen. Die Positionen des Beginns der P-
und Q-Welle und die Enden der S- und
T-Welle sind ebenso markiert. Aus diesen Details sind Informationen 76,
die bestimmte diagnostisch wichtige Intervalle betreffen, extrahiert
worden. Das QT-Intervall ist ein besonders wichtiger diagnostischer
Parameter, aber er hängt
von der Festlegung des Endes der T-Welle ab. Keinem Beispiel eines
fEKG nach dem Stand der Technik ist es gelungen, diesen Parameter
zu quantifizieren. Er ist klar als 263ms in der Anzeige in 8 angezeigt.
-
In
der vorliegenden Ausführung
der Erfindung wird die Festlegung der Positionen des Beginns und
der Enden der Wellen und die Ausführung der nachfolgenden Berechnungen
der Intervalle halbautomatisch durchgeführt. Das heißt, auf
dem Anzeigebildschirm können
Fadenkreuze angezeigt werden, und können von einem Bediener elektronisch
verschoben und abgelegt werden. Nachdem die Positionen der Markierungen
auf diese Weise eingestellt wurden, werden die diagnostischen Intervalle
automatisch von dem Rechner 36 berechnet und der Anzeige
und einem automatisch erzeugten Patientendatensatz hinzugefügt. Es ist
für einen
Fachmann eine unkomplizierte Sache, eine vollautomatische Charakterisierung
und Messung der fötalen
Stromlinien zu erstellen.
-
Grundlegende
Stromlinien 70, wie die, die in 8 gezeigt
sind, können
für jeden
individuellen Elektrodenkanal 1–12
erzeugt und innerhalb einer Umrandung der abdominalen Oberfläche überlagert
angezeigt werden. Diese abdominale Oberflächenkarte zeigt deshalb die
durchschnittlichen fötalen
Stromlinien an jeder Elektrodenposition 1–12, und dies kann von einem
Arzt verwendet werden, um die Gesundheit und Entwicklung des Fötus einzuschätzen. Die
Stromlinie 70 zeigt die erwartete Variation ihrer Form,
von der erwartet wird, dass die bei der klinischen Diagnose hilfreich
ist.
-
Karten
mit der Intensität
an der abdominale Oberfläche
werden leicht aus den separierten Quellen erzeugt, indem eine Karte
mit den geometrischen Positionen der Sensoren entsprechend der Stärke des
Koeffizienten m 2 / ij der gewünschten
Quelle j (oder Kombination von Quellen) an jedem Sensor i schattiert
wird. Hellere Bereiche zeigen höhere
Pegel der Signalstärke
an, und die verschiedenen fötalen
Positionen bei einer Mehrlingsschwangerschaft können unterschieden werden.
-
Bei
der Verwendung dieser Ausrüstung
können
Stromlinien 70 für
jeden fötalen
Herzschlags extrahiert werden. Die Stromlinie 70 selbst
ist nicht nur ein nützlicher
diagnostische Parameter, sondern sie kann auch für eine „Durchlassfunktion" für ein anderes
bildgebendes Werkzeug, wie etwa Ultraschall, verwendet werden. Die
Position des Spitzenwertes der Aktivität des fötalen Herzschlags wird aufgenommen.
Diese Position liegt in dem kardialen Zyklus fest und ist offensichtlich
nützlich
bei der Bestimmung der momentanen Herzfrequenz des Fötus. Sie
kann jedoch auch verwendet werden, um zu einem geeigneten Zeitpunkt
einen Puls an eine zweite Überwachungseinrichtung
oder bildgebende Ausrüstung
zu senden, wie etwa eine, die auf Doppler-Ultraschall basiert. Die
Bildgebung kann verbessert werden, indem Informationen über die
Position des kardialen Zyklus genutzt werden. Zum Beispiel können 3D-Bilder
des fötalen
Herzens aus zeitlich ausgerichteten 2D-Ultraschallbildern rekonstruiert
werden. Informationen über
den Zeitablauf aus den Positionen der fEKG-Spitzenwerte können deshalb verwendet werden,
um Artefakte der Bewegung zu verringern.
-
Signaltrennung
muss nicht mit ICA durchgeführt
werden, aber diese Methode wird stark bevorzugt. SVD, ein anderes
allgemein verwendetes Analysewerkzeug in der Signalverarbeitung,
erfordert zur Separation von fEKGs sorgfältige Betrachtung der geometrischen
Beziehung zwischen den abdominalen Elektroden. Mit der Verringerung
des Rauschens, die die Hardware nach dieser Erfindung leistet, wird
erwartet, dass weniger anspruchsvolle Signalverarbeitungsmethoden
auch akzeptable Ergebnisse liefern. Wenn zum Beispiel eine zusätzliche
Elektrode auf dem Herz der Mutter platziert wird, kann das maternale
Signal von den zusammengesetzten Signalen subtrahiert werden, einfach
indem Komponenten entfernt werden, die mit dem zusätzlichen
Elektrodensignal korrelieren. Natürlich würden die Rauschbeiträge nicht
abgespalten, aber wenn diese ausreichend gering sind, kann man brauchbare
Ergebnisse erhalten. Es ist ein Merkmal dieser Erfindung, dass alternative
oder weiter verbesserte Signaltrennung primär durch Softwareänderungen
und ohne wesentliche Änderung
der Ausrüstung
eingebunden werden kann.
-
Die
Verwendung eines Rechners 36, um die verarbeiteten Daten
anzuzeigen, bietet ganz klar extreme Flexibilität dabei, welcher aus dem Spektrum
der extrahierbaren Parameter angezeigt wird. Eine beispielhafte Anzeige
ist in 9 gezeigt.
-
Es
ist klar, dass eine Vielzahl von Parametern für Anzeige und Ausgabe eingestellt
werden können. Beispiele
von Möglichkeiten
des Gerätes,
von denen erwartet wird, dass sie sich als nützlich erweisen, sind:
- i) Anzeige von Patientendaten, Aufnahme und
Verarbeitung von Details für
Patienten- und Krankenhausdatensätze.
- ii) Anzeige von mehrkanaligen abdominalen Eingangsdaten (unipolare
oder ausgewählt
bipolare Konfiguration).
- iii) Einrichtung zur manuellen oder automatischen Auswahl der
Quelle oder Quellen von Interesse, z. B. fötale, maternale oder Rohdatenkanäle im Falle
der Verwendung der Ausrüstung
zur Durchführung
herkömmlicher
EKGs.
- iv) Möglichkeit,
eine Projektion von irgendeinem oder allen der Datenkanäle auf den
Unterraum durchzuführen,
der durch die Auswahl von Quellen aufgespannt wird, das heißt, die
Beiträge
zu allen Datenkanälen aus
Quellen zu eliminieren, die von der Quelle oder den Quellen von
Interesse verschieden sind, und die Ergebnisse anzuzeigen.
- v) Erfassung der Positionen der QRS-Spitzenwerte, um sie als
Bezugsmarkierungen für
die zeitlich sequenzielle Mittelwertbildung der kardialen Stromlinie
zu verwenden. Eine Anzahl von verschiedenen Spitzenwertdetektionsalgorithmen
kann eingesetzt werden, einschließlich der Verwendung einer
einfachen Schwelle.
- vi) Darstellen und Wiedergeben der Herzfrequenz über das
Aufnahmeintervall zusammen mit statistischen Parametern, die die
Herzfrequenz und ihre Veränderlichkeit
betreffen. Diese Parameter umfassen: maximale, minimale und gemittelte
Herzfrequenz, Anwesenheit von groben Änderungen der Herzfrequenz,
maximale Veränderung
der Herzfrequenz (maximale – minimale
Herzfrequenz), relative Veränderung
der Herzfrequenz (maximale Änderung
geteilt durch die mittlere Herzfrequenz), Variationskoeffizient
(Standardabweichung geteilt durch die gemittelte Herzfrequenz),
usw.
- vii) Anpassen des Datenfensters um die Markierung zum Zwecke
der Mittelwertbildung.
- viii) Mittelwertbildung in den Datenfenstern, die zeitlich zu
der Markierung ausgerichtet sind, um einen gemittelten Signalverlauf
für den
gewählten
Datenkanal zu erzeugen.
- ix) Parametrierung des gemittelten Signalverlaufs durch manuelle
oder automatische Kennzeichnung der Positionen solcher Merkmale
wie dem Beginn der P-Welle, dem Beginn der Q-Welle, das Ende der
S-Welle und das Ende der T-Welle, damit das PR-Intervall, die QRS-Dauer und das QT-Intervall
und alle anderen interessierenden Parameter leicht bestimmt werden
können.
- x) Automatische Erzeugung und Kommentierung von Parametern wie
etwa PR- und QT-Intervallen und QRS-Dauer aus halbautomatischen
Messungen des Beginns der P-Welle und des Beginns der Q-Welle und
den Enden der S- und T-Welle auf einem Bildschirm, der die gemittelte
fötale
Stromlinie darstellt.
- xi) Option, einen Rhythmusstreifen mit standardisierter Länge oder
einen bestimmten interessierenden Abschnitt auf dem Bildschirm anzuzeigen.
- xii) Option, eine vollständige
Menge von Rhythmusstreifen anzuzeigen, wie etwa eine Minute auf
einer Seite.
- xiii) Option, Patientendetails auf dem Bildschirm einzugeben
und anzuzeigen.
- xiv) Automatische Erzeugung eines Patientendatensatzes, der
alle interessierenden Parameter zusammen mit der durchschnittlichen
fEKG-Stromlinie, der fötalen
Herzfrequenz über
das Intervall der interessierenden Daten und den ausgewählten Rhythmusstreifen
umfasst, der bestimmte Anomalien oder Merkmale von Interesse enthalten
kann.
- xv) Automatisches Anhängen
von Ergebnissen an eine Datenbank mit zuvor erzeugten Patientendaten.
- xvi) Abdominale Oberflächenkarte
mit interessierenden Merkmalen, wie etwa die Stärke der Quellen über den
Abdomen, oder die gemittelte fEKG-Stromlinie an den Positionen der
Elektroden.
- xvii) Möglichkeit,
die Anzeige zu vergrößern oder
zu verkleinern, um sich auf Details in irgendeiner Ansicht zur detaillierten
Analyse von Merkmalen zu konzentrieren, wie etwa die Struktur des
Herzschlags, die Herzfrequenz oder die Stromlinie.
-
Zusätzlich zur Überwachung
des fEKGs während
der Schwangerschaft kann das hier beschriebene Gerät auch während Wehen
verwendet werden. Dies mag etwas im Gegensatz zu der Anforderung
an die Mutter stehen, entspannt zu sein, aber zu bestimmten Zeitpunkten
können
sehr nützliche
Messungen extrahiert werden, wie etwa zu den Zeitpunkten, die auf
eine Kontraktion folgen. Während
das maternale Muskelrauschen und Kontraktionen des Uterus sich zu
dem Hintergrundrauschpegel hinzuaddieren, gibt es wenigstens zwei
mildernde Faktoren, die das Problem weniger unlösbar machen. Erstens werden
Schwangerschaften mit hohem Risiko oft unter epiduralem Anästhetikum
entbunden. Unter diesen Bedingungen sind die Bewegungen der Mutter
begrenzt. Zweitens ist es die Variation der fötalen Herzaktivität als Reaktion
auf (das heißt,
kurz nach) einer Kontraktion des Uterus, die von besonderem klinischen
Interesse ist. Dementsprechend ist es nicht elementar erforderlich
(obwohl es wünschenswert
sein kann), dass die Überwachung
während
der Kontraktionen fortgesetzt wird. Schließlich wird erwartet, dass die
Signalverarbeitungsmethode variiert werden kann, um Informationen
zu nutzen, die zwischen Kontraktionen gewonnen werden, um die fötale Herzaktivität während der
nächsten
Kontraktion zu verfolgen.
-
Es
wurde durch invasive fEKGs mit einer fötalen Kopfhautelektrode gezeigt,
dass insbesondere die Analyse der ST-Strecke des Herzschlags während Wehen
diagnostischen Wert für
die Identifikation von Hypoxie und fötale Unterversorgung hat. Die
Verwendung des Gerätes
nach dieser Erfindung auf die oben beschriebene Weise ermöglicht,
diese Information nichtinvasiv zu erhalten. Die Anzeige sollte auch
verändert werden,
um Informationen zu präsentieren,
die während
Wehen nützlich
sind, wie etwa zum Beispiel eine kontinuierliche grafische Darstellung
der fötalen
Herzaktivität
neben der ma ternalen Herzaktivität
und Kontraktionen des Uterus in Echtzeit. Signaltrennung in Echtzeit
kann zum Beispiel durch aufeinanderfolgende Verarbeitung einer Anzahl
von überlappenden
Datenblöcken
erreicht werden. Die Ausgangssignale aus dieser Verarbeitung können dann
ausgerichtet werden, um eine kontinuierliches separiertes fötales Signal
zu erzeugen, indem die Korrelation des Ausgangssignals von aufeinander
folgenden Datenblöcken
verwendet wird.