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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft medizinische Geburtshilfeverfahren
und -geräte
und insbesondere die nichtinvasive Überwachung des menschlichen
Fötus im
Uterus der Mutter.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Derzeit
ist es in der medizinischen Praxis üblich, den Zustand und die
Gesundheit eines menschlichen Fötus
durch Ultraschall festzustellen. Normalerweise kann sich eine schwangere
Frau während ihrer
Schwangerschaft 1 bis 4 Ultraschalluntersuchungen unterziehen.
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Außerdem wird
das Herz des Fötus
mittels eines Stethoskops erkannt und überwacht. Es ist auch üblich, den
Herzschlag eines Neugeborenen (neugeborener Säugling) mittels eines Stethoskops oder
eines hochentwickelteren Analyseinstrumentes während und unmittelbar nach
der Geburt zu überwachen.
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Nach
der Geburt kann der Zustand von Frühgeborenen mittels EEG (Elektroenzephalographie) festgestellt
werden.
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Ein
EEG (Elektroenzephalogramm)-Verfahren misst die neurophysiologische
Aktivität
durch Messung der Intensität
und des Musters elektrischer Signale erzeugt durch das Gehirn. Die
Schwankungen bei den aufgezeichneten elektrischen Signalen werden
Gehirnwellen genannt. Die gesamte Aufzeichnung elektrischer Rhythmen
und anderer elektrischer Aktivität
(fortlaufende Untergrundsignale und ereignisbezogene Transienten)
des Gehirns ist ein EEG. EEGs werden weitverbreitet eingesetzt,
um die Diagnose von Epilepsie, Gehirntumoren, physiologischen Störungen und
anderen Gehirnabnormalitäten bei
Kindern und Erwachsenen zu unterstützen. Da sich die elektrischen
Wellen erzeugt durch ein verletztes oder abnormales Gehirn in vorhersehbarer
Art und Weise von Wellen erzeugt durch ein normales Gehirn unterscheiden,
sollte eine EEG-Untersuchung Gehirnabnormalitäten und -verletzungen offenbaren
und bei deren Diagnose helfen.
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Obwohl
die EEG-basierte Gehirnüberwachung
von Patienten seit über
70 Jahren zum Einsatz kommt, war es erst in jüngster Vergangenheit, dass mit
dem Aufkommen von Computern und neuen Analysetechniken Mediziner
begonnen haben, die Vorteile von EEGs als ein breitangelegtes Diagnosewerkzeug
zu erkennen. Dem soll das Gebiet der kardialen Überwachung gegenübergestellt
werden, auf dem Medizinern die Vorteile der Überwachung seit langem bewusst
sind, und die Elektrokardiogramm („EKG")-Verfahren
sowohl bei der präventiven
als auch bei der diagnostischen Gesundheitsfürsorge integriert wurden. Infolge
dessen haben sich Herstellerunternehmen für medizinische Geräte und Instrumente
auf verbesserte Technologie für
den Fötus-Herzüberwachungsmarkt
konzentriert und diese bereitgestellt. Jedoch wurde die EEG-Technologie im Allgemeinen
medizinischen Gebrauch nicht angewandt, um die Gesundheit oder den
Zustand eines Fötus
zu bestimmen.
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Es
wurde allgemein davon ausgegangen, dass aussagekräftige Daten
nicht nichtinvasiv aus dem Gehirn eines Fötus gesammelt werden könnten.
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Der
Fötus liegt
innerhalb des Uterus umgeben von Fruchtwasser. Der Uterus befindet
sich innerhalb der Bauchhöhle
der Mutter und ist umgeben von Schichten aus Haut, Muskeln und Blut.
Die Dicke der Gebärmutterwand
und die Menge des Fruchtwassers variieren bei unterschiedlichen
Müttern stark.
Folglich ist es schwierig zu glauben, dass aussagekräftige Gehirnwellensignale
vom Fötusgehirn durch
all diese Materialschichten erhalten werden können. Das Erwachsenengehirn
erzeugt Gehirnwellen im Mikrovoltbereich, und die Gehirnwellen des Fötusgehirns
sind schwächer
als die eines Kindes oder Erwachsenen.
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Es
wurde eine Reihe wissenschaftlicher Artikel über das EEG von Neugeborenen
geschrieben. Insbesondere wurden Tests an Risikofrühgeborenen (neugeborenen
Babies) unter Verwendung von auditorisch hervorgerufenen Reaktionen
des Hirnstammes (BAERs) durchgeführt.
Bei diesem BAER-Verfahren wird ein Ton (auditorisch) an das Neugeborene übertragen.
Eine, oder bevorzugt 3 oder mehr Elektroden werden auf der Kopfhaut
des Babies platziert, und die Gehirnwellen des Babies werden als
die neuronalen Reaktionen erkannt, die sich entlang der auditorischen
Bahnen vom Gehörnerv
zum Thalamus ausbreiten. Durch die Mittelung einer Reihe solcher
Reaktionen auf den Ton ist es möglich,
Komponenten der Reaktion zu identifizieren, welche reproduzierbar
sind, denn die „hervorgerufenen
Reaktionen" des
Gehirns des Neugeborenen sind synchron mit den Tönen. Die „hervorgerufene Reaktion" steht in einer zeitlich
gebundenen Beziehung mit den auditorischen Reizen (Taylor 1996;
Pasman 1997; Singh 1998; Mercuri 1994; Yasuhara 1986; Cycowisz 1988; Murray
1988; Majnemer 1988; Cox 1992 und Hayakawa). Die Artikel sind nach
dem Leitautor und dem Datum und die Patente nach der Patentnummer
zitiert. Sie sind unten aufgeführt.
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Mehrere
Artikel berichteten über
selektive Vulnerabilität
auditorischer Kerne in der Frühgeburtsperiode,
insbesondere zwischen der 28. und 40. Woche des Gestationsalters
(GA) (Griffiths, Leech). Es gab mehrere Berichte zum klinischen
Nutzen von BAERs bei neugeborenen Säuglingen, insbesondere bei
reifgeborenen Säuglingen
mit Asphyxie oder Hyperbilirubinämie
oder mit dem Risiko für
einen Hörverlust.
BAER-Abnormalitäten bei
Neugeborenen fand man bei Säuglingen
mit perinatalen (zum Zeitpunkt der Geburt) Komplikationen (Yashuhara,
Cycowisz, Murray). Der prognostische Wert von BAER-Bewertungen wurde
in Studien der späteren Sprachfähigkeit
oder dem Ausgang der Neuroentwicklung bei Hochrisikoneugeborenen
(Karmel, Majnemer) mit niedrigem Geburtsgewicht (Cox) oder mit neurologischen
Anzeichen und nachweislichen Gehirnanomalien (Salamy) vorgeschlagen.
Während
all diese Berichte reifgeborene Säuglinge betrafen, scheint es
begründet
anzunehmen, dass die BAER-Abnormalitäten bereits vor der Geburt
existierten und dass intrauterine Messungen eine frühzeitige Warnung
vor solchen Abnormalitäten
hätten
liefern können.
In Maynard, US-Patentschrift Nr. 4,308,873 wird vorgeschlagen, dass
das fortlaufende EEG eines Fötus
durch das Heraustrennen der EEG-Signale aus Elektrokardiogramm (EKG)-Signalen
erkannt werden kann. Die Elektroden werden während der Wehen (nach der Trennung
vom Uterus) direkt auf der Kopfhaut des Fötus platziert.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Gehirnwellen des Fötus in einem „Fötus-Hirnstamm-Monitor" (FBM) nichtinvasiv
erkannt und analysiert. Dies ist ein sehr kompliziertes Verfahren
und erfordert hochentwickelte Techniken und empfindliche Ausrüstung. Jedoch
kann die Auswertung der Fötus-Gehirnwellen
die Bewertung der Bedingungen zulassen, welche zu einer abnormalen
oder verzögerten
intrauterinen Entwicklung führen
können,
und einen. Standard für
normale Fötus-Entwicklung bereitstellen.
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Im
Folgenden wird ein Beispiel bereitgestellt, welches hilfreich für das Verständnis der
Erfindung sein kann.
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Zum
Erkennen solch schwacher Fötus-Gehirnwellen
ist es wichtig, dass sie als Reaktion auf einen Reiz zeitlich festgelegt
werden. Die bevorzugten Reize sind auditorisch. Bevorzugt wird ein
Tonerzeuger, zum Beispiel von Klicktönen, auf dem Bauch einer schwangeren
Frau platziert. Die Klicktöne
werden durch ihr/e Haut, Muskeln, Gebärmutter und Fruchtwasser zu
den Ohren des Fötus übertragen. Eine
solche Tonübertragung
ist möglich,
da Töne
gut durch Fluide übertragen
werden.
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Eine
oder mehr Biosensorelektroden für
die Erkennung werden entfernbar auf der Haut der Mutter platziert,
in der Nähe
ihrer Gebärmutter.
Bevorzugt ist die Elektrode ein Einwegbiosensor, welcher ein haftendes
Hydrogelmaterial verwendet. Er erfordert keine Vorbereitung der
Haut oder Kollodium und sollte eine niedrige elektrische Impedanz
aufweisen (unter 5000 Ohm).
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Die
Biosensorelektrode erkennt die schwachen Gehirnwellen des Fötus auf
Mikrovoltlevel. Aufgrund der Schwäche der Signale ist die Verstärkung, welche
erforderlich ist, viel höher
als mit herkömmlichen
EEG-Verstärkern.
Außerdem
sollte der Verstärker
ein geringes Eigenrauschen aufweisen. Bevorzugt sollte der Verstärker verbunden
mit der Biosensorelektrode eine Verstärkung von 200,000 und ein Rauschpegel
von weniger als 1 Mikrovolt aufweisen.
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Die
Analyse des EEGs erfolgt mittels fortschrittlicher Filtertechniken
und Algorithmen in Bezug auf das quantitative EEG („QEEG"). Diese Techniken sind
kritisch für
den Erhalt aussagekräftiger
Daten von den schwachen elektrischen Gehirnwellen des Fötus. Zum
Beispiel ist der Fötus
im Embryonalsack nahezu ständig
in Bewegung, was als ein Muskelartefakt angesehen wird und Geräusche erzeugt,
welche die Gehirnwellensignale übertönen kann.
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Außerdem erzeugt
zusätzlich
zu dem Geräusch
erzeugt durch die Bewegung des Fötus
die mütterliche
Umgebung weitere Geräusche.
Dazu gehören
die Herzschläge
des Fötus
und der Mutter, Bewegungen der Mutter (Muskelartefakte) sowie Atmen und
Augenzwinkern und die Gehirnwellen der Mutter, einschließlich der
Gehirnwellenreaktion der Mutter auf die auditorischen Reize.
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Folgendes
sind einige der quantitativen Ansätze zum Verbessern des Signal-Rausch-Verhältnisses
in dieser schwierigen EEG-Umgebung.
- 1. Die
BAERs (auditorisch hervorgerufene Hirnstammpotentiale) sind zeitlich
an die auditorischen Reize gebunden. Die Reaktionen erfolgen im
Intervall von 1 bis 10 Millisekunden (MS) nach dem Reiz. Dieses
Zeitfenster erlaubt dem Fötus-Hirnstamm-Monitor (FBM) das
Empfangen von Daten nur während
dieses Zeitraums (1 bis 10 ms) im Anschluss an einen auditorischen
Reiz. Außerdem
ist die verstrichene Zeit nach jedem Reiz (Latenz) der Spitzenreaktionen
von jedem Abschnitt des Hirnstammes bekannt, so dass Daten, welche
außerhalb
des erwarteten Bereichs fallen, verworfen werden. Spezifisch reflektieren die
Sequenz von Spitzen in den Wellenformen solcher hervorgerufener
Reaktionen sowie die Spitzenamplituden die Aktivierung des Hörnervs, des
kochleären
Kerns, des oberen Olivenkomplexes, des Lemniscus lateralis, des
Colliculus inferior, des inneren Kniehöckers und der Hörrinde.
- 2. Bevorzugt werden die Fötus-Gehirnwellensignale
nach Analog-Digital-Umwandlung einer „optimalen digitalen Filterung" unterzogen. Eine
solche Filterung entfernt kontaminierendes Rauschen, nahezu in Echtzeit
(2 bis 5 Sekunden). Dies ist eine Adaptation einer optimalen digitalen Filterung.
- 3. Es wird ein Verfahren verwendet, welches FFT (Fast-Fourier-Transformation)
und IFFT (Invers-Fast-Fourier-Transformation) beinhaltet, um die
schwachen Fötus-Gehirnwellen
aus dem Untergrundrauschen zu extrahieren. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
verwendet das Verfahren folgende Schritte:
(a) Es wird ein „leichter
Durchschnitt" (light
average) (etwa 50 bis 500 Abtastungen) von Daten, zum Beispiel die
BAERs auf 200 auditorische Reize, gesammelt. Dies ist das Signal „S".
(b) Die leichten
Durchschnitte gleicher Größe von Daten
werden in Abwesenheit von Reizen für das Rauschen „N" gesammelt.
(c)
Eine Reihe von Datensätzen,
welche das Signal „S" und das Rauschen „N" darstellen, werden gesammelt,
zum Beispiel jeweils 10 Sätze.
In diesem Beispiel würden
2000 Reize erzeugt, um 10 Sätze
von „S" Daten zu gewinnen.
(d)
Von jedem Datensatz erfolgt eine FFT, z.B. 10 von N und 10 von S.
(e)
Für jedes
entstehende Paar von FFTs (jedes „Bin" der FFT ist ein Datensatz von N und
einer von S), wird das F-Verhältnis
berechnet. Das F-Verhältnis
ist in diesem Fall die Phasenvarianz-S/Phasenvarianz-N.
(f)
Basierend auf bestehenden Erfahrungen wurde ein Schwellenwert für ein akzeptables
F-Verhältnis
eingestellt, d.h. ein signifikanter Wert des F-Verhältnisses.
(g)
Die F-Verhältnisse
der Phasenvarianz werden für
alle Frequenzen der FFT von 0 bis 5 KHz gescannt.
(h) Bei den
Frequenzen, bei denen das F-Verhältnis
nicht signifikant ist, werden die Koeffizienten auf Null gesetzt.
(i)
Durchführen
einer IFFT an den übrigen
Zeiträumen
(die Nichtnull-Zeiträume.
(j)
Mittelung der IFFT, wodurch relativ rauschfreie Signale bereitgestellt
werden. Bevorzugt wird das gesamte Verfahren (a) bis (j) wiederholt
(Iteration), zum Beispiel drei Mal, um das Abschlussergebnis bereitzustellen.
Hinsichtlich der Zeit können
die 2000 Reize und die gleiche Nichtreizzeit weniger als 3 Minuten
dauern, und der gesamte Test (3 Iterationen) würde weniger als 9 Minuten dauern.
- 4. Die „neurometrische" Analyse wird angewandt, um
zu bestimmen, ob Daten innerhalb der Grenzen erwarteter Signale
liegen, welche durch normative Daten und die statistische Signifikanz
von jeder Spitze in den Fötus-Gehirnwellen-Daten
definiert wurden. Die neurometrische Analyse ist ein Statistik-basierter
Satz von Techniken und Algorithmen, welcher Daten von normalen Gruppen sich
entwickelnder Föten
sammelt. Der in jedem Stadium der Fötus-Entwicklung überwachte
Fötus wird
mit der „normalen" Gruppe verglichen,
um festzustellen, ob die BAERs normal oder abnormal sind, und, wenn
sie abnormal sind, den Ort, das Ausmaß und die Art der Abnormalität. Bei einer
anderen Ausführungsform
wird der Zustand des Fötus-Gehirns
relativ zu einem anfänglichen Zustand
beim Fötus
bewertet und der Fötus
dient als seine eigene „Norm". Eine solche Selbstnormierung
erlaubt den Vergleich einer nachfolgenden Messung relativ zu einem
vorherigen Zustand.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
folgende detaillierte Beschreibung ist die des derzeit dem Erfinder
am besten bekannten Durchführungsmodus
der Erfindung und ist in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
zu sehen.
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Bei
den Zeichnungen:
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ist 1 ein
Blockschaltbild des Fötus-Gehirn-Monitors
(FBM) der vorliegenden Erfindung;
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ist 2 eine
graphische Darstellung, welche die normale auditorisch hervorgerufene
Hirnstammreaktion (BAER) zeigt; und
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ist 3 eine
graphische Darstellung, welche normale und abnormale BAERs vergleicht.
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Die
Einzelheiten der bevorzugten Ausführungsformen einer solchen
neurometrischen Analyse sind in der folgenden detaillierten Beschreibung
der Erfindung dargelegt, welche auch die Einzelheiten des digitalen
Comb-, bzw. Kamm-Filters und bevorzugte Verfahren der Artefaktunterdrückung darlegt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Wie
in 1 gezeigt, wird ein auditorischer Reiz-Transducer 10 entfernbar
auf der Haut des Bauches 11 einer schwangeren Frau positioniert.
Der Transducer kann ähnlich
denen sein, die verwendet werden, um Ultraschalltöne bei einer
Ultraschall-Fötusuntersuchung
zu erzeugen, außer
dass er im auditorischen Bereich arbeitet (unter 15,000 Hz). Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein kleiner Audiolautsprecher physisch an einem Ende mit einem
Zylinder gefüllt
mit einer Salzlösung
gekoppelt, und das andere Ende ist durch eine dünne Gummimembran bedeckt. Der
Lautsprecher wird durch den Stimulator 13 (Reizerzeuger)
des FBM (Fötus-Gehirn-Monitor) 14 angetrieben.
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Die
Rate, Amplitude und Dauer der Tonimpulse ist bevorzugt ähnlich denen,
wie sie für
die BAER-Überwachung
von Kindern und Erwachsenen verwendet werden. Töne werden durch Fluidmedien gut übertragen.
Der Transducer 10 liefert die notwendige Energie an die
Haut, die mechanische Übereinstimmung
des Transducer-Systems (der Lautsprecher gekoppelt an den Fluid-gefüllten Zylinder)
vorausgesetzt. Die maximale Impulswiederholungsrate, welche mit
der effizienten Übertragung
unter Verwendung dieses Transducer-Systems kompatibel ist, ist derzeit
nicht bekannt. Diese maximale Übertragungsrate
ist ein einschränkender
Faktor für
die Geschwindigkeit, mit der die auditorisch hervorgerufene Hirnstammreaktion
(BAER) von einem Fötus
erreicht werden kann. Der Transducer kann negative Druckimpulse
(rarifaction), positive Druckimpulse (condensation) oder gefilterte
Klicks bereitstellen, oder bei einer anderen Ausführungsform
Vibrationsstimulation, bereitgestellt durch mechanisches Antippen
der Bauchwand.
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Eine
oder mehr Biosensorelektroden werden auch entfernbar auf dem Bauch
der Mutter platziert, um Fötus-Gehirnwellen
zu erkennen. Wie in 1 gezeigt, wird eine einzelne
Elektrode 15 auf dem Bauch positioniert, bevorzugt nicht
nahe dem Transducer 10. Die Elektrode ist bevorzugt eine
vorgegelte, selbsthaftende Einwegelektrode (wie ein HydroDotTM-Biosensor von Physiometrix, Mass. oder
eine EEG-Elektrode). Dieser vorgegelte Einwegbiosensor wird angeschlossen
an einen wiederverwendbaren Anschlussdraht 16 und ist eine
Alternative zu einer herkömmlichen
EEG-Becherelektrode. Alternativ dazu kann die Elektrode 10 mehrere
kleine Stachel, eine Nadelelektrode oder eine leitfähige Scheibe
aufweisen, welche entfernbar mit der Haut des Patienten verbunden
ist und diese durchdringen kann; die Elektrode kann auch leitfähiges Gel
verwenden, welches ein schnelles Anhaften und akzeptabel geringes Rauschen
bereitstellt, und sie kann steril und ein Einmalgebrauchsgegenstand
sein. Bei dieser und bei anderen Ausführungsformen kann eine selbsthaftende
Elektrode verwendet werden, zum Beispiel die ZipprepTM-Elektrode,
welche Edelstahl- Mikrostachel in
einem haftenden Gel-Patch aufweist, wobei der Patch mit Fingerdruck
angebracht wird.
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Wie
in 1 gezeigt, ist der Anschlussdraht 16 die
Eingabe für
einen hochverstärkenden
rauscharmen Verstärker 17 des
FBM 14. Der Verstärker 17 verstärkt analoge
Gehirnwellensignale. Bevorzugt ist die Verstärkung etwa 200,000. Der Verstärker weist eine
hohe Eingangsimpedanz (1 Megaohm), eine Bandbreite von 100 Hz bis
500 KHz und einen Rauschpegel von weniger als 1 Mikrovolt auf. Der analoge
Ausgang des Verstärkers 17 wird
durch den Analog-Digital-Umwandler 18 in digitale Daten
umgewandelt, welcher mit einer Mindestrate von 20,000 Abtastungen
pro Sekunde und einer Auflösung
von 16 Bit arbeitet. Der FBM 14 enthält eine Softwareprogrammierte
Mikroprozessorbaugruppe 20, welche eine Zentraleinheit
(CPU) und einen digitalen Signalprozessor (DSP) 21 aufweist.
Der Mikroprozessor und der DSP können
Teile eines Laptops oder PCs sein. Der Mikroprozessor und der DSP
führen
folgende Funktionen aus: (i) sie stellen eine zeitlich festgelegte
Sequenz von Audiostimulationen an den Patienten bereit, wie einen
Audioton oder -Klick mit einer Wiederholungsrate; und (ii) basierend
auf den Reaktionen auf diese Stimulationen testen sie den Funktionszustand
des Fötus-Hirnstamms
(auditorisch hervorgerufene Hirnstammreaktion – BAER). Der FBM 14 verwendet
ein Computersystem basierend auf einem herkömmlichen Mikroprozessor, wie
einem Intel Pentium IIITM und weist einen
begrenzten internen Speicher auf, zum Beispiel 1 Gigabyte (Festplatte) und
500 Meg RAM. Der Verstärker 17 ist
angeschlossen an einen Analog-Digital-Umwandler (A/D) und Multiplexer
innerhalb der allgemeinen Eingabekarte 18 (GPIB). Der Computerspeicher 23 enthält eine normative
oder Referenz-EP-Datenbank 22.
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Ein
Drucker 24 kann verwendet werden, um einen Bericht zu dem
Patienten auszudrucken. Eine Reihe solcher Berichte vom gleichen
Fötus kann
zusammengestellt werden, um ein Bild der Hirnstammentwicklung über den
Verlauf der Gestation hinweg oder momentane Gehirnzustände während der
Stadien der Geburt bereitzustellen. Die Ergebnisse der Analyse werden
auf dem Display 25 gezeigt, bei welchem es sich um einen
Monitor handeln kann. Die Tastatur 26 wird verwendet, um
Daten in den FBM einzugeben.
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Der
Analog-Digital-Multiplexer (A/D-Multiplexer) 18 stellt
einen digitalen Ausgang vom analogen Verstärker bereit. Die Daten vom
Multiplexer werden an eine Mikroprozessorbaugruppe 20 übertragen. Der
Mikroprozessor wurde durch ein externes Softwareprogrammierungsmittel
wie einen Diskettenrekorder oder ein anderes Eingabesystem wie Nur-Lese-Speicher
(ROM) programmiert. Der programmierte Mikroprozessor („Firmware") ist so programmiert, dass
er die unten beschriebene Datenerfassung und Datenanalyse durchführt.
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Das
Programm und sein gesteuerter Mikroprozessor bestimmen die Eingabesignale
und stellen sicher, dass es sich bei ihnen um gültige biologische Signale handelt,
einschließlich
der automatischen Artefaktunterdrückung und periodischer automatischer Kalibrierungstests
und Impedanzmessungen.
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Der
Fötus wird
durch den Stimulator 13 unter Steuerung der Mikroprozessorbaugruppe 20 audiostimuliert.
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Das
FBM-Computersystem 14 stellt automatisch einen zeitlich
festgelegten Satz von Reizen bereit. Die Gehirnwellen des Fötus reagieren
auf jeden Reiz mit einer Frequenzkomponente F1 im
EEG-Leistungsspektrum, wodurch ein „hervorgerufenes Potential" (EP) bereitgestellt
wird. Diese Gehirnwellen können
gemittelt werden, zeitlich gebunden an das Einsetzen von Reizen
zum Verbessern des Signal-Rausch-Verhältnisses,
wodurch eine „durchschnittliche
hervorgerufene Reaktion" (AER)
bereitgestellt wird. Jedoch wird bevorzugt ein digitaler Comb-Filter
verwendet, um die negativen Auswirkungen des Rauschens zu reduzieren,
siehe US-Patentschrift Nr. 4,705,049. Filter- und Spaltalgorithmen können Niederfrequenzrauschen
reduzieren und Artefakt-kontaminierte Abtastungen vor der Mittelung entfernen.
Alternativ dazu können
weitere Verfahren zur Verbesserung der Signal-Rausch-Verhältnisse zum
Einsatz kommen, wie extreme Schmalband (VNB)-FFT bei der Wiederholungsrate
des Stimulators. Bei dieser Ausführungsform
würde die
VNB-FFT an aufeinanderfolgenden Abtastungen durchgeführt und
die Energie bei jeder Frequenz über
den Abtastungssatz hinweg gemittelt werden. Während dieses Verfahren keine
Wellenformdetails bereitstellen würde, würde es eine Indikation der
Ansprechempfindlichkeit des auditorischen Systems des Fötus bereitstellen.
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Die
AER ist die Summe von N Abtastungen zeitlich gebunden an das Einsetzen
von Reizen geteilt durch die Anzahl der Abtastungen zum Bereitstellen
eines aktualisierten Durchschnittes. N variiert abhängig von
der sensorischen Modalität.
Die AERs werden im Computerspeicher 23 gespeichert.
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Der
Verstärker 17 weist
einen Eingabeisolationskreis zum Schutz gegen Stromleckage auf,
wie einen Photodioden-Leuchtdioden-(LED) Isolationskoppler. Der
Verstärker 17 ist
durch einen Funkfrequenzfilter und einen 60-Zyklen-Sperrfilter gegen elektrische
Interferenz geschützt.
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EEG-Aufzeichnungen
können
durch Spannungen kontaminiert werden, die aus Körperbewegungen, Augenbewegung
oder anderen Ursachen entstehen. Diese Artefakte, so wird aufgrund
vorheriger Studien augenommen, erzeugen Spannungen, die höher sind
als die Gehirnwellenspannung. Ein aktualisierender Spannungsschwellenwert
wird kontinuierlich für
den EEG-Kanal berechnet oder, wenn mehr als ein Kanal vorhanden
ist, separat für
jeden Kanal durch Berechnung des quadratischen Mittelwertes (r m
s) der Spannung, zum Beispiel für
ein gleitendes 20-Sekunden-Fenster,
und dessen Multiplikation mit einer geeigneten Konstante (die r
m s Spannung beträgt
etwa 0,2 Standardabweichungen der Amplitude). Segmente, welche zu
einem Zeitpunkt Spannungen enthalten, die höher sind als dieser aktualisierte
Schwellenwert, werden zurückgewiesen,
es sei denn, diese Option wird durch das behandelnde Personal abgeschaltet.
Die Abtastung wird zum Beispiel für eine Sekunde ausgesetzt,
um eine Erhöhung
des Schwellenwertes durch Einfügung
des Artefakts zu vermeiden. Dann wird die Abtastung wieder aufgenommen.
Bevorzugt werden diese Intervalle (Aufzeichnungszeiträume auf
jedem EEG-Kanal) zurückgewiesen,
bei denen die Spannung (Signal) ein Mehrfaches der r m s Spannung gleich
6 Mal (6×)
der Standardabweichung der Amplitude übersteigt. Alternativ dazu
kann ein absoluter Maximalspannungsschwellenwert installiert werden. Dieses
Spannungsschwellenwertverfahren stellt Segmente relativ Artefakt-freier
EP-Daten zur Verfügung.
Das Computersystem heftet im Wesentlichen diese Intervalle aneinander,
um eine kontinuierliche Artefakt-freie EP-Abtastung zu bilden, welche
im Computerspeicher aufgezeichnet wird.
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Weil
kritische Entscheidungen von der Genauigkeit der Auswertung abhängen können, können idealerweise
ungerade und gerade Spalthälften
konstruiert werden, durch das abwechselnde Zuweisen von Intervallen
zu zwei verflochtenen, jedoch unabhängige Abtastungen, welche jeweils
32 leichte Durchschnitte enthalten, welche von 64 Reizen abgeleitet
sind. Die Standardabweichung (6) innerhalb jeder solchen Spalthälftenabtastung
kann an jeder Abtastungsstelle der leichten Durchschnitte berechnet
werden;
wobei V = Spannung zu jedem
Zeitpunkt. Dann mittleres Quadrat
minus quadratisches Mittel
( V / N)
2. Wenn eine wahre Dysfunktion existiert,
müssen
die diese enthüllenden Maße zuverlässig wiederholbar
sein. Die Wiederholbarkeit kann mittels des t-Tests zu jedem Zeitpunkt getestet
werden:
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Es
könnte
auch eine Kreuzkorrelation über die
gesamte Welle hinweg mit einem Schwellenwert für die Mindestkorrelation verwendet
werden, welche für
die Wiederholbarkeit akzeptabel wäre. Wenn zu jedem Zeitpunkt
normative Daten für
den Mittelwert und zu den Spannungen zur Verfügung stehen, als eine Funktion
des Gestationsalters, kann dieses Verfahren verwendet werden, um
zu testen, ob die Fötus-BAER außerhalb
normaler Grenzwerte liegt. Wird eine Abnormalität mit einer Signifikanz von
P > 0,05 festgestellt,
dann ergibt die Wiederholung zum Beispiel p2 < 0,0025. Die Ergebnisse
aus den beiden Spalthälften
können
zum Anzeigen kombiniert (gemittelt) werden, wobei die wiederholten
signifikanten Ergebnisse hervorgehoben sind.
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AUDITORISCH
HERVORGERUFENE HIRNSTAMMREAKTIONEN
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Die
Latenzen der Spitzen der BAER-Wellenform reflektieren die Übertragung
entlang der auditorischen Bahn von neuralen elektrischen Gehirnwellenströmen, welche
zeitlich gebunden sind an die Präsentation
eines auditorischen Reizes. Jede Spitze reflektiert die Ankunft
eines Stromes (volley) von Impulsen auf den aufeinanderfolgenden
Leveln der auditorischen Bahn, spezifisch der Hörnerv (7. Kranialnerv), Nucleus
cochlearis dorsalis, oberer Olivenkomplex, Lemniscus lateralis,
Colliculus inferior, innerer Kniehöcker und Hörrinde (siehe 2). 3 zeigt
eine normale BAER 100 (durchgezogene Linie) und eine abnormale
BAER 101 (gestrichelte Linie). Die verstrichene Zeit (Latenz)
von der Bereitstellung von jedem der auditorischen Reize, d.h. jedem
Klick, bis zu jeder der Spitzen und die Latenzen zwischen den Spitzen,
reflektiert die Übertragungszeit
entlang der Nervenbahnen. Solche Übertragungszeiten stellen eine
Schätzung
des Funktionsstatus der Nervenstrukturen und Verbindungsbahnen bereit
und reflektieren komplexe Faktoren, welche das Level der Polarisation
der neuronalen Membran und die Verfügbarkeit neuronaler Transmitter
beeinflussen. Somit stellen die Latenzen aufeinanderfolgender BAERs Gütefaktoren
für die
entsprechenden Regionen des Hirnstammes bereit. Normative Studien
haben gezeigt, dass die mittleren Latenzen dieser Spitzen und die
Intervalle zwischen den Spitzen der BAER genau vorhersagbar sind
und sich mit etwa 2 Jahren zu den charakteristischen Erwachsenenwerten
stabilisieren, mit nur sehr geringen Abweichungen (in der Größenordnung
von 200 Mikrosekunden für
jede Spitze) von altersgerechten normativen Werten. Die Bewertung der
Spitzenlatenzen hat daher nachweislich klinische Bedeutung bei einer
Vielzahl von Gehirn-Dysfunktionen. Jedoch existieren solche Normen
derzeit für
die mittleren Latenzen der Spitzen der BAER eines Fötus nicht,
während
er sich noch im Uterus befindet (intrauterin).
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Die
Reifeveränderungen
in der BAER-Morphologie, insbesondere die sehr schnellen Veränderungen
innerhalb der ersten Lebensmonate, bieten ein unschätzbares
Mittel für
die Überwachung
und Verfolgung der Entwicklung des zentralen Nervensystems (ZNS).
Studien haben klare und konsistente Unterschiede zwischen Frühgeborenen
und Reifgeborenen gezeigt, häufig
korreliert zu Läsionen
oder einer Dysfunktion des peripheren und/oder zentralen Hörsystems
oder einer umfassenderen Dysfunktion, welche aus globalen Einflüssen auf
das sich entwickelnde Gehirn entsteht (Taylor, Pasman, Singh). Viele
der Abweichungen von den BAER-Normen gefunden bei frühgeborenen
und anderen Hochrisiko-Säuglingen
können
beim Fötus
vorliegen. Wenn sie durch intrauterine Bewertung erkannt werden würden, würde dies
ein objektives Verfahren für
die frühe
ZNS-Bewertung und -Prognose, und hoffentlich schließlich ein
effektives frühes
Eingreifen und eine Behandlungsmöglichkeit
bereitstellen.
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OPTIMALE DIGITALE FILTERUNG
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Bei
einer Ausführungsform
nutzt der Fötus-Hirnstamm-Monitor
(FBM) einen digitalen Comb-Filter zum Verbessern des Signal-Rausch-Verhältnisses,
wobei ein geeigneter digitaler Comb-Filter in US-Patentschrift Nr.
4,705,049 beschrieben ist. Bei einem solchen Filter werden die Bandpassfrequenzen
automatische ausgewählt,
um die Zähne
des Kammes unter Verwendung des Phasenvarianzparameters zu bilden.
Dieser Parameter ist zeitlich gebunden an die Gegenwart und Abwesenheit
des Audioreizes. Wie bereits zuvor erwähnt, ist die optimale digitale
Filterung eine Alternative zur Signalmittelung zum Verbessern des
Signal-Rausch-Verhältnisses.
Zum Beispiel erzeugt bei der Signalmittelung der Transducer üblicherweise 2048
auditorische Klicks mit 5 bis 20 Klicks pro Sekunde. Die BAER ist
synchron mit den Klicks, jedoch ist das Rauschen zufällig. Werden
die Reaktionen gemittelt, wird das Rauschen proportional zur Quadratwurzel
der Anzahl der Reize reduziert. Dieses Signalmittlungsverfahren
ist relativ langsam im Vergleich zum digitalen Comb-Filter. Da das
Umgebungsrauschen 10 bis 20 Mikrovolt betragen kann, würde 1√2048 das Rauschen auf etwa
200 bis 400 Nanovolt reduzieren. Da die BAER des Fötus bei etwa
100 bis 200 Nanovolt liegt, ist das Signal-Rausch-Verhältnis beim
herkömmlichen
Mitteln ungünstig.
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Beim
digitalen Comb-Filter werden wiederholte Abtastungen von Signal
(Gegenwart eines auditorischen Reizes) und Rauschen (Abwesenheit
eines auditorischen Reizes) einer Fast-Fourier-Transformation (FFT)
unterzogen. Bei jeder Frequenz wird die Varianz der Phase für die Sätze von
Signalabtastungen 6
S 2 und
Rauschabtastungen 6
N 2 berechnet. Dies
ermöglicht
das Berechnen bei jeder Frequenz eines F-Verhältnisses, wobei
![Figure 00140001](https://patentimages.storage.googleapis.com/98/93/fa/b17c7df7848f67/00140001.png)
Wenn F statistische Bedeutung
erlangt, d.h. (P > 0,01),
gibt es weniger Varianz bei dieser Frequenz in Gegenwart der Stimulation
als beim elektrischen Umgebungsrauschen, d.h. es liegen Informationen
vor, die den Reiz betreffen. Diese Frequenzen, welche zeitlich gebunden
sind an den Reiz und welche zur hervorgerufenen potentiellen Wellenform
beitragen, zeigen langsame Phasenvarianz. Nachdem die eingestellten
Frequenzbänder
ausgewählt
wurden (die Bandpasszähne
des Kammes), wird die Invers-Fast-Fourier-Transformation (IFFT)
bei diesen ausgewählten
Frequenzen oder Intervallen auf die Signale angewandt. Bei einer
Ausführungsform
der BAER lagen die Bandpasszähne
des digitalen Filter-Kammes im Bereich von 0 bis 1400 Hz bei 100
bis 580 Hz, 600 bis 640 Hz, 700 bis 800 Hz und 900 bis 1400 Hz.
Folgendes ist ein bevorzugtes Beispiel einer optimalen digitalen
Filterung wie angewandt auf die BAER des Fötus wie angewandt durch den
Fötus-Hirnstamm-Monitor (FBM).
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Zweiunddreißig „leichte
Durchschnitte" werden
berechnet, jeweils abgeleitet aus etwa 64 Abtastungen der elektrischen
Aktivität
aufgezeichnet in Abwesenheit eines Reizes („Rauschen"). Unter Verwendung der Fast-Fourier-Transformation
(FFT) wird jedes Segment in Reihen von Sinus- und Kosinusgliedern
zerlegt, welche die Amplitude und Phase der Komponenten quantifizieren,
und zwar bei jeder Frequenz über
die Verstärkerbandbreite
von bevorzugt 100 Hz bis 1400 Hz (weniger bevorzugt 50 bis 2000 Hz)
hinweg, welche, wenn summiert, die elektrische Aktivität in diesem
Segment rekonstruiert. Die Phasenvarianz bei jeder Frequenz wird
separat über
die Abtastungen von 32 Signalsegmenten und 32 Rauschabtastungen
hinweg berechnet. Der Ausdruck [Phasenvarianz (Signal)/Phasenvarianz
(Rauschen)] ist ein F-Verhältnis.
Interpretiert als eine Einwege-ANOVA (Analyse der Varianz) ergibt
dies die Wahrscheinlichkeit, dass Informationen in dem Segment über die
Reaktion auf den Reiz (d.h. die BAER-Wellenform) bei dieser Frequenz enthalten sind.
Unter Verwendung des F-Verhältnis-Kriteriums, welches
auf Erfahrung basieren kann, werden die Koeffizienten bei der FFT
hinsichtlich aller Frequenzen, bei denen der Informationsgehalt
nicht signifikant ist, auf Null gesetzt. Unter Verwendung der übrigen Glieder,
welche signifikanten Informationsgehalt identifizieren, wird die
Invers-Fast-Fourier-Transformation (IFFT) durchgeführt, welche
die Informationen aus dem Frequenzbereich zurück in den Zeitbereich überträgt. Das
Rauschen wurde so digital identifiziert und aus der Aufzeichnung
entfernt. Die so entstehenden relativ rauschfreien Signale werden
dann gemittelt.
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Dieser
optimale Filter wird angewandt, um die BAER aus kurzen Datenabtastungen
zu extrahieren. Dies lässt
eine Echtzeitüberwachung
zu, mit schnellen Aktualisierungen, welche während der Wehen wünschenswert
sein könnten.
Dieses Verfahren kann es ermöglichen,
dass saubere BAER-Wellenformen alle 5 Sekunden mit klar definierten
Spitzen aktualisiert werden, und mit Wiederholungsraten so hoch
wie 35/Sekunde.
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Die
Software (i) implementiert das Sammeln, mit ausreichender Zeitauflösung, von
digitalisierten Abtastungen des „Signals" synchronisiert zur Reizbereitstellung
und Abtastungen von Untergrund-„Rauschen"; (ii) führt die FFT an jedem Segment
durch; (iii) berechnet das F-Verhältnis der Phasevarianz bei jeder
Frequenz; (iv) führt
die angezeigte IFFT für
optimale Filterung durch und (v) mittelt die rauschfreien Signale
zum Berechnen der BAER.
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DATENAUSWERTUNG
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Die
Datenauswertung verwendet eine quantitative Bewertung der dem Alter
nach erwarteten Normalität
des Signals wie „Neurometriken" (die computerisierte
quantitative Analyse der elektrischen Gehirnaktivität). Bei
der neurometrischen Analyse werden Merkmale aus dem quantitativen
Elektroenzephalogramm (QEEG) und hervorgerufenen Potentialen (EPs)
extrahiert, transformiert zum Erhalt von Gaußianität, verglichen mit dem Alter
nach erwarteten normativen Werten und ausgedrückt in Standardabweichungseinheiten
von der normalen Population. Die Ergebnisse können als farbcodierte topographische
Wahrscheinlichkeitskarten der Gehirnfunktion oder als farbcodierte
Segmente einer Kurve in dem Zeitbereich (Spannung vs. Latenz) angezeigt
werden. Die normativen Daten sind frei von ethnischer Verzerrung.
Der Einsatz dieser Verfahren verbessert die Empfindlichkeit, Spezifität und den
klinischen Nutzen solcher Daten stark. Profile von QEEG- und EP-Abnormalitäten können mathematisch
beschrieben werden und sind charakteristisch für unterschiedliche neuropsychiatrische
und neurologische Populationen. Eine signifikante Beziehung zwischen der
QEEG-Untertypzugehörigkeit
etabliert durch Clusteranalyse, Behandlungsergebnis und Störungsentwicklung
wurde auch etabliert, siehe US-Patentschrift Nr. 5,083,571.
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Um
die automatische Auswertung der gefilterten BAER bereitzustellen,
wird ein Algorithmus entwickelt, welcher auf die Fötus-BAER
anwendbar ist, zum Identifizieren der Latenz jeder Spitze durch automatische
Spitzenerkennung. Nach 3-Punkt-Glättung des gefilterten Mittels
ist die entstehende BAER geeignet für die automatische Spitzenerkennung durch
ein einfaches Verfahren, welches nach Nullwerten der zweiten Ableitung
sucht und die resultierende Reihe von Zeitpunkten ausdruckt. Die
berechneten Spitzen sind markiert auf der optimal gefilterten BAER
und überlagert
auf einer normalen Vorlage. Wie in 3 gezeigt,
ist eine normale Vorlage eine Kurve 100. Die Spitzen (markiert
mit *) einer abnormalen BAER 101 sind markiert in der gleichen 3.
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Um
die BAER zu bewerten, die so von einem individuellen Fötus aufgezeichnet
wurde, werden diese Latenzen mit normativen Daten verglichen. Solche
normativen Daten werden von einer Gruppe von Frühgeborenen und Reifgeborenen
kurz nach der Geburt und aus vorgeburtlichen intrauterinen Aufzeichnungen
gesammelt aus einer adäquaten
Abtastung von Müttern
jede Woche während
des letzten Trimesters von Schwangerschaften, die in der Geburt eines
normalen Säuglings
resultierten, gesammelt. Der neurometrische Normungsansatz, welcher
nachweislich den klinischen Nutzen des EEGs bei psychiatrischen
und neurologischen Störungen
stark erhöht,
wird auf diese Daten angewandt.
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Die
Testpopulation für
das Sammeln normativer Daten sind Freiwillige im letzten Trimester
der Schwangerschaft. Diese Frauen sind zwischen 25 und 35 Jahre
alt und es handelt sich um unauffällige Schwangerschaften. Es
wird von jeder Freiwilligen die informierte Einverständniserklärung eingeholt.
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In
nahezu der gleichen Art und Weise kann es zu bestimmten kritischen
Zeitpunkten wünschenswert
sein, den individuellen Fötus
als seine eigene „Norm" zu verwenden, um
so die Veränderung
von einem angegebenen Startpunkt aus zu betonen.
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Zum
Testen sitzen die Testpersonen bequem oder sind zurückgelehnt.
Der auditorische Stimulator wird auf dem Bauch platziert und die
aufzeichnende Elektrode wird an einer Stelle positioniert, die als nahe
dem Kopf des Fötus
bestimmt wird, wobei diese Bestimmung durch den Geburtshelfer erfolgt.
Die Referenzelektrode wird auf dem Oberschenkel angebracht.
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Die
Level der auditorischen Stimulation liegen innerhalb dessen, was
bei anderen routinemäßigen vorgeburtlichen
Untersuchungen, d.h. Sonogrammen, verwendet wird. Exakte Wellenformen kann
man bei jedem gewünschten
Intervall erhalten, wodurch eine Hirnstammentwicklungsauswertung während der
Schwangerschaft oder eine Überwachung
des Hirnstammzustandes während
der Wehen und Geburt bereitgestellt wird.