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Bereich der Erfindung
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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit einem Rollengestell, das heißt einer Vorrichtung zum Abwickeln
von Rollen aus einer Materialbahn, die einer Produktionsanlage zugeführt werden
sollen. Insbesondere jedoch nicht ausschließlich beschäftigt sich die Erfindung mit
einem Rollengestell oder einer Rollenabwickelvorrichtung zum Abwickeln
einer Bahn für
eine Wellvorrichtung, das heißt
einem System zur Bildung von Wellpappe.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich auch mit einem Verfahren zum Abwickeln einer Bahn, die aus Rollen
kommt, für
eine Verarbeitungsanlage und speziell mit einem Verfahren zum Behandeln
der Rollen in der Abwickelvorrichtung.
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Stand der Technik
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Endlose
Bahnen werden in vielen industriellen Bereichen verarbeitet und
einer kontinuierlich arbeitenden Verarbeitungsanlage zugeführt. Die
Bahnrollen müssen
in einer Abwickelposition angeordnet und durch neue Rollen ersetzt
werden, wenn die Rollen fertig sind, oder durch Rollen ersetzt werden
müssen,
die aus irgendeinem Grund andere Eigenschaften besitzen.
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Insbesondere
bei der Herstellung von Wellpappe muss der Nass-Ende-Abschnitt der
Produktionsanlage, das heißt
der Abschnitt, der die Maschinen zusammenfasst, die in den Papierbahnen
Wellen erzeugen, diese an glatte Bahnen ankleben, um so die Schichten
oder Lagen von Wellpappe zu bilden und die sich ergebende Bahn zu
trocknen, durch eine Anzahl von Bahnrollen beschickt werden, die
der Anzahl von Papierlagen oder -bogen entspricht, die zur Bildung
der Wellpappe erforderlich sind. Beispielsweise müssen drei
Papierbahnen gleichzeitig bereit gestellt werden, um eine einseitig
korrugierte Wellpappe herzustellen.
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Die
Bahnrollen müssen
häufig
ersetzt werden, und zwar nicht nur, wenn sie fertig sind, sondern auch
speziell entsprechend der raschen Aufeinanderfolge von Produktionszyklen.
Dies ist dadurch bedingt, dass die Anlage oft sehr kleine Aufträge in diesem
industriellen Sektor für
sehr kurze Zeitspannen bearbeiten muss, so dass die der Wellen erzeugenden
Vorrichtung zuzuführenden
Papierrollen beim Übergang
von einem Auftrag zum anderen ersetzt werden müssen. Das Wechseln ist erforderlich,
weil die verschiedenen Aufträge
unterschiedliche Papierarten erfordern können. Die Rollenaustauchphase
ist daher ein kritischer Aspekt des Produktionszyklus und beeinflusst
den gesamten stündlichen
Produktionsdurchsatz soweit, dass auch ein moderater Zeitgewinn
beim Rollenersatz einen beträchtlichen
Vorteil in der Produktivität
zur Folge hat.
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Diejenigen
Rollen, die aus der Abwickelvorrichtung entnommen werden und durch
andere nach Abarbeitung eines Auftrags ersetzt werden sollen und
ehe der folgende Auftrag beginnt, werden zu einem späteren Zeitpunkt
erneut benutzt, wenn sie für die
Bearbeitung anderer Aufträge
erforderlich sind. Dieser Aspekt, vornehmlich im Bereich der Bahnabwickelvorrichtungen
oder Rollengestelle im Bereich der Wellpappenproduktion, umfasst
die weitere Schwierigkeit, dass Rollen von wesentlich unterschiedlichem
Durchmesser von der gleichen Vorrichtung manipuliert werden müssen. Dies
liegt daran, dass eine halb-benutzte Rolle, die nach Abarbeiten eines
Auftrages entnommen wird, später
für einen
Arbeitszyklus erneut verwendet und als neue Rolle eingefügt werden
kann. Die Abwickelvorrichtung muss folglich im Stande sein, Rollen
unterschiedlicher Durchmesser zu behandeln.
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Zur
Beschleunigung des Rollenwechsels entweder zwischen einem Auftrag
und dem folgenden Auftrag oder nach Beendigung einer Rolle während eines
Auftrages, die durch eine neue Rolle ersetzt werden muss, wurden
Systeme entwickelt, bei denen eine Abwickelvorrichtung zwei seitliche
Ladestationen für
neue Rollen und eine zentrale Ausgabestation für die fertige Rolle oder die
Rolle, die ersetzt werden muss, um einen anderen Auftrag zu bearbeiten
bezüglich
des gegenwärtigen
umfasst. Beispiele derartige Abwickelvorrichtungen sind beschrieben
in den Dokumenten US-A-4,919,353, US-A-5,004,173 und JP-A-7-157156. Derartige
Abwickelvorrichtungen sind mit zwei Paaren von Schwenkarmen ausgerüstet, die
die Rollen von den seitlichen Ladestationen aufnehmen und sie in
eine Abwickelposition bringen und – am Ende eines Auftrages – sie in
der Abladestation ablegen.
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Diese
bekannten Systeme benutzten Rollenhebe- und -absenksysteme in den
Ladestationen und der Abladestation, um das Manipulieren von Rollen mit
wesentlich variablen Durchmessern zu ermöglichen. Die Hebemittel sind
in einer Unterbodengrube angeordnet. Dies macht das System komplex
und teuer.
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Um
den Rollenaustausch zu beschleunigen, beschreibt das Dokument JP-A-11-11749 eine Abwickelvorrichtung,
die mit einem Paar von Schwenkarmen ausgerüstet ist, die eine Rolle aufnehmen
und anheben, wobei die Vorrichtung mit einem Durchmesserfühler versehen
ist, welcher den Durchmesser der in die Abwickelvorrichtung zu ladenden
Rolle erfasst und die Bewegung der Arme entsprechend dem gemessenen
Durchmesserwert steuert.
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Ein
Rollengestell oder eine Abwickelvorrichtung für Wellen erzeugende Vorrichtungen
ist in dem Dokument US-A-4,706,905 beschrieben, gemäß welchem
die Vorrichtung mit zwei Paaren von Armen ausgerüstet ist, die die neuen Rollen
von beweglichen Waagen aufnehmen, auf welche die zu ersetzenden
Rollen abgeladen werden. Zur Anpassung an die wesentlich verschiedenen
Durchmesser der Rollen sind die Arme mit einer Schwenkbewegung auf einer
horizontalen Achse beaufschlagt, die sich parallel zur Rollenachse
erstreckt, sowie mit einer Hebe- und Absenkbewegung der Schwenkachse
der Arme versehen. Das System ist kompliziert. Außerdem macht
die Verwendung zweier Paare von Armen, die nur in zwei Stationen
arbeiten, den Rollenwechsel zu einer langen Operation mit negativen
Wirkungen auf die gesamte Produktionsrate der Verarbeitungsanlage,
in welcher die Rollengestelle vorgesehen sind.
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Die
Schrift US-A-4,930,713 beschreibt ein Rollengestell oder eine Abwickelvorrichtung
für Papierrollen
für eine
Wellen erzeugende Vorrichtung, die das Problem der Rollendurchmesservariabilität dadurch
berücksichtigt,
dass zwei Paare von Armen auf Schwenkachsen sitzen, die ihrerseits
mit einer exzentrischen Bewegung beaufschlagt sind. Dadurch können die
Zentren oder die die distalen Enden der Arme bildenden Kegel, das
heißt
die Enden, die der Schwenkachse entgegen gesetzt sind, längs einer vertikalen
Bahn sich bewegen. Auch in diesem Fall ist das System kompliziert
und erlaubt außerdem nicht
hohe Geschwindigkeiten während
des Rollenwechsels.
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Das
Dokument EP-A-0700854 beschreibt eine Abwickelvorrichtung oder ein
Rollengestell für Wellen
erzeugende Vorrichtungen, bei der der die Rollen tragende Wagen
in einer Richtung beweglich ist, die orthogonal zur Schwenkachse
der Arme weist, um Rollen variablen Durchmessers zu manipulieren.
Das Übertragungssystem
des Rollen tragenden Wagens ist besonders kompliziert. Weiterhin
bietet auch in diesem Fall das System nur zwei Lade- und Abladestationen
und der Rollenwechsel läuft
daher relativ langsam ab.
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Das
Dokument EP-A-0968945 beschreibt eine Abwickelvorrichtung oder ein
Rollengestell für Wellen
erzeugende Vorrichtungen, die das Problem des Manipulierens von
Rollen variablen Durchmessers erneut dadurch zu lösen sich
bemüht,
dass die Position der horizontalen Schwenkachse der Arme modifiziert
ist, die die Rollen aufnehmen und abladen. Das System ist kompliziert
und der Rollenersatz läuft
langsam ab aufgrund des Vorhandenseins von nur zwei Lade- und Abladestationen
mit entsprechend negativen Wirkungen auf den Produktionsdurchsatz.
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Eine
Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
ist beschrieben in dem Dokument JP-1-127550.
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Aufgaben und Zusammenfassung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rollengestell oder eine
Rollenabwickelvorrichtung zu schaffen, die speziell für Wellen
erzeugende Vorrichtungen geeignet ist, das heißt für Systeme zur Herstellung von
Wellpappe, die die Probleme bekannter Vorrichtungen löst und die
insbesondere die Zeitspanne reduziert, die zum Rollenersatz erforderlich
ist, und Rollen effizient manipuliert, deren Durchmesser wesentlich
variieren können,
sowie schließlich
eine einfache Struktur besitzt.
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In
der vorliegenden Beschreibung und in den beigefügten Ansprüche bezieht sich der Ausdruck „Abwickelvorrichtung" auf eine Vorrichtung
zur Aufnahme einer Rolle aus einer Bahn, die einem abstromseitigen
System zugeführt
werden soll. Der Ausdruck umfasst dadurch die Vorrichtung, die üblicherweise „Rollengestell" in diesem speziellen
technischen Feld genannt wird.
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Diese
und andere Zwecke und Vorteile, die dem Fachmann sich aus dem folgenden
Text erschließen,
werden in Praxi durch eine Rollenabwickelvorrichtung entsprechend
dem Patentanspruch 1 erreicht.
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Die
Mittel zum Ausrichten der Eingriffsbauteile mit der Rollenachse
können
bestehen aus einem System zum Anheben und Absenken der Rollen, das auf
Bodenhöhe
angeordnet ist, welches die Rollen vom Boden zu den Armen anhebt
und umgekehrt absenkt. Diese Lösung
erzielt hohe Produktionsgeschwindigkeiten. Entsprechend einer anderen
Ausführungsform
der Erfindung können
die Mittel zum Ausrichten der Rolleneingriffsteile auf Rollen, die
von den Armen getragen werden, wobei die Rollenachse jedes Mal von
den Armen ergriffen wird, in der Form eines Armes ausgeführt sein,
der das System verlängert
und kürzt.
Mit anderen Wörtern,
die Arme können
teleskopisch sich verlängern
oder kürzen,
um sich der Ruheebene der zu ergreifenden Rollen anzunähern und
folglich das Eingriffsteil auf die Höhe der zu ergreifenden Rollenachse
zu bringen, unabhängig
vom Durchmesser der Rolle. Mit einer Vorrichtung dieser Art wird
der Rollenersatzzyklus extrem schnell und die vertikale Mobilität der Arme durch
Längen
bzw. Kürzen
erlaubt ein einfaches Manipulieren der Rollen mit variablem Durchmesser, ohne
komplizierte Armbetätigungssysteme
und ohne die Notwendigkeit, vertikale Rollenanhebmittel vorzusehen,
die die Kosten des Systems erhöhen
und unter Flur untergebracht werden müssen.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann das tragende Querstück eine Spleißvorrichtung
beherbergen, um die rückwärtige Kante
einer Bahn einer ersten Abwickelrolle mit der Vorderkante einer
Bahn einer zweiten Rolle zu verbinden, die sich in Warteposition
befindet. Dabei kann jede Art von Spleißvorrichtung Verwendung finden,
beispielsweise diejenige, die in dem Dokument US-A-3,858,819 beschrieben
ist.
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Das
tragende Querstück
kann durch vertikale Ständer
getragen sein, so dass das Querstück und die Ständer eine
Ständerstruktur
bilden, die die beiden seitlichen Stationen und die Zentralstation
umgreift. Diese Konfiguration macht die Vorrichtung kompakt und
beschränkt
wirksam den Arbeitsbereich und erhöht die Sicherheit des Systems.
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In
Berücksichtigung
der großen
axialen Dimension der Rollen in der Praxis umfasst das Querstück zwei
parallele Balken, von denen jeder mit Führungsmitteln für die Arme
ausgerüstet
und durch ein Paar von vertikalen Ständern getragen ist.
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In
einer möglichen
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Arme jedes Paares an einem Transversalelement
befestigt, das mit einer Führung
ausgerüstet
ist, die sich orthogonal zu dem stützenden Querstück erstreckt,
so dass die Arme jedes Paares längs
des transversalen Elementes beweglich sind, um sich einander reziprok
anzunähern oder
zu beabstanden. Weiterhin ist das Transversalelement auf der Führung der
Balken, die das Querstück
bilden, beweglich. Die Mobilität
der Arme längs des
Transversalelements ergibt eine sich annähernde bzw. beabstandende Bewegung
bezüglich
der Rolle zu den Zentren, die von den Armen unterhalb getragen werden,
um die Rollen entweder axial zu ergreifen oder sie nach der Verarbeitung
zu entlassen.
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Das
Längen
und Kürzen
der Arme kann mit einer geeigneten ausdehnbaren Teleskopstruktur
erhalten werden, welche mit Mitteln ausgerüstet sein kann, die die reziproke
Drehung der Komponenten der Struktur um die Achse des jeweiligen
Armes verhindern.
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Eine
Abwicklungsvorrichtung der hier beschriebenen Art kann zur Durchführung eines
Verfahrens zur Zuführung
einer Materialbahn zu einer Wellen bildenden Vorrichtung für die Herstellung
von Wellpappe dienen, welches die folgenden Schritte umfasst:
- – Anordnen
einer ersten Bahnrolle in einer ersten seitlichen Ladestation;
- – Ergreifen
der ersten Rolle mit einem ersten Paar von Armen;
- – horizontales Überführen des
ersten Armpaares und der ersten Rolle zu einer Zwischen-Abladestation.
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Mit
diesen drei Stationen, nämlich
zwei Ladestationen in seitlicher Position und einer Abladestation
in einer mittleren Position, kann das Verfahren in der Praxis die
folgenden Schritte umfassen:
- – Positionieren
einer zweiten Bahnrolle in einer zweiten seitlichen Ladestation,
wobei die Zwischen-Abladestation zwischen der ersten und der zweiten
seitlichen Ladestation angeordnet wird;
- – Ergreifen
der zweiten Rolle mit einem zweiten Armpaar;
- – Spleißen der
Bahn der ersten Rolle zur Bahn der zweiten Rolle und Schneiden der
Bahn der ersten Rolle, wenn die erste Bahnrolle ersetzt werden muss;
- – vertikales
Absenken der ersten Rolle und Abladen derselben in die Zwischen-Abladestation, Ausgabe
derselben aus dem ersten Armpaar;
- – Beabstanden
der ersten Rolle von der Zwischen-Abladestation;
- – horizontales Übergeben
der zweiten Rolle von der zweiten Ladestation zur Zwischen-Abladestation.
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Wenn
die Arme ausdehnbar sind, sieht das erfindungsgemäße Verfahren
vor, dass die Rolle durch die Arme ergriffen und folglich vertikal
durch die Arme angehoben wird, um in die Zwischen-Abladestation
bewegt zu werden. Umgekehrt, wenn die Arme nicht ausdehnbar sind,
wird die Rolle gegen die Arme durch die vertikalen Hebemittel angehoben
und folglich von den Armen ergriffen, um zu der Zwischen-Abladestation
bewegt zu werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nachstehend angegeben und sind Gegenstand der beigefügten Ansprüche.
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Kurze Angabe der Zeichnung
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung und die beigefügte Zeichnung
besser verstanden werden, die ein praktisches, nicht beschränkendes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellen. Im Einzelnen zeigen:
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1A–1D:
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Abwickelvorrichtung in
vier unterschiedlichen Betriebs-Positionen;
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2:
ein Schnitt entsprechend der Horizontalebene II-II in 1A;
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3:
ein Schnitt längs
III-III in 1A und
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4:
einen vergrößerten Schnitt
längs IV-IV
aus 3.
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Ins Einzelne gehende Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung
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Das
hier beschriebene Beispiel erläutert
ein System, in welchem sich die Arme teleskopisch verlängern und
die Rollen von den Armen ergriffen und vertikal angehoben werden,
ehe sie von der Ladestation zur Abladestation übergeben werden. Wie bereits
erwähnt
im Zusammenhang mit dem Vorteil der zusätzlichen Einfachheit des Systems
kann die Rolle durch ein vertikales Hebersystem angehoben werden,
um sie in eine Höhe
zu bringen, die im Wesentlich fest ist und auf welcher die von den
Armen getragenen Rolleneingriffsteile angeordnet sind.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Abwickelvorrichtung umfasst eine tragende
Gerüststruktur 1. Die
Gerüststruktur
umfasst vier aufrechte Pfosten 3, 5, die an den
Ecken der rechteckigen Vorrichtung angeordnet sind. Die Pfosten 3 sind
durch einen Balken 7 miteinander verbunden, während die
Pfosten 5 jeweils durch einen Balken 9 verbunden
sind. Die beiden Balken 7 und 9 bilden ein Querstück 11 der
Gerüststruktur
aus den vier Ständern 3, 5.
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Unter
dem Querstück 11 sind
drei Stationen zum Einlass und Auslass der Bahnrollen innerhalb des
durch die vier Ständer 3, 5 bestimmten
Rechtecks angeordnet. Die Bezugszeichen 13 und 15 bezeichnen
zwei seitliche Stationen, die hier als seitliche Ladestationen bezeichnet
sind, und das Bezugszeichen 17 bezeichnet eine Zwischenstation,
die zwischen den beiden seitlichen Ladestationen angeordnet ist,
welche seitliche Abladestationen genannt werden.
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Die
Rollen werden in jede seitliche Ladestation mittels einer Handhabungsvorrichtung
eingefügt, die
im Einzelnen nicht dargestellt ist, zum Beispiel durch mittels eines
ungefähr
auf Grund P angeordneten Wagens, oder mittels eines anderen Systems. Eine ähnliche
Anordnung ist zur Entnahme der Rollen aus der Zwischen-Abladestation
vorgesehen. Wie 2 zeigt, werden die Rollen in
die seitlichen Ladestationen 13, 15 mittels einer
Bewegung eingefügt,
die sich parallel zur Achse der Rollen erstreckt, und kommen von
der gleichen Seite der Gerüststruktur 1 entsprechend
den Pfeilen f13 und f15. Die Rollen, die die Zwischen-Abladestation 17 verlassen
sollen, können
in der gleichen Richtung entsprechend derjenigen entnommen werden,
in welcher sie in die seitlichen Ladestationen eingefügt worden
sind, oder in der entgegen gesetzten Richtung, wie die Pfeile f17
und f17' andeuten.
Die zweite Lösung
wird gewählt,
wenn die Vorrichtung in der Nähe
eines Hindernisses angeordnet ist, die den freien Zugriff zu den
Stationen 13, 15, 17 von einer der Seiten
der Vorrichtung verhindert, wenn zum Beispiel die Vorrichtung in
der Nähe
einer Umzäunungswand
der Anlage angeordnet ist.
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Die
beiden Transversalelemente 21A und 21B, von denen
das Element 21A in 3 speziell sichtbar
ist und nachstehend im Einzelnen beschrieben wird, verfahren längs der
beiden Balken 7, 9, die das Querstück 11 definieren.
Das Element 21B ist im Wesentlichen symmetrisch und wird
hier nicht im Einzelnen beschrieben. Im dargestellten Beispiel umfasst
das Transversalelement 21A einen hohlen tubusförmigen Balken 23,
auf dessen Enden jeweils Platten 25 aufgebracht sind. Die
beiden Platten 25 tragen Leerlaufrollen 27, die
auf einer Führung 29 rollen,
die mit dem jeweiligen Balken 7 oder 9 integral ist.
Die Führung 29,
die mit dem Balken 7 integral ist, bildet eine Zahnstange 31,
auf der ein Ritzel 33 kämmt,
welches von einem Getriebemotor 35 im unteren Teil angetrieben
wird. Ein Torsionsbalken 37, der sich koaxial zum Hohlbalken 23 erstreckt, überträgt Bewegung
auf ein Ritzel, das auch mit dem Bezugszeichen 33 versehen
ist, welches mit einer Zahnstange, erneut mit 31 bezeichnet,
kämmt,
die mit der Führung 29 integral
ist, die an dem Balken 9 befestigt ist.
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Eine
Führung 41 ist
integral mit dem Hohlbalken 23 orthogonal zum Querstück 11 aus
dem Balken 7, 9, mit welchem zwei Schlitten 43 verbunden
sind. Die beiden Schlitten bewegen sich auf der Gleitbahn 41 aufgrund
eines Kolbenzylinderbetätigers
oder eines anderen nicht dargestellten geeigneten Betätigers,
so dass sie einander reziprok annähern oder beabstanden längs der
Führung 41.
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Jeder
Schlitten 43 trägt
einen ausdehnbaren Arm. Die beiden Arme, die von jedem der beiden Transversalelemente 21 getragen
werden, sind mit dem Bezugszeichen 45A bzw. 45B bezeichnet.
Jeder ist vertikal unterhalb des Querstücks 11 ausgebildet.
Jeder ausdehnbare Arm 45A, 45B wird von zwei tubusförmigen Elementen
gebildet, ein externes tubusförmiges
Element 46 bzw. einem internen tubusförmigen Element 48.
Ein Keil 49, der mit dem externen tubusförmigen Element 46 integral
ist, greift in eine lang gestreckte Vertiefung 47 auf dem
inneren tubusförmigen
Element 48, um eine relative Drehung der beiden teleskopischen
tubusförmigen
Elemente zu verhindern. Rolleneingriffsteile werden von dem unteren
Ende der ausdehnbaren Arme 45A und 45B getragen,
wobei die Teile in dieser Ausführungsform jeweils
aus Zentren 51A, 51B zum Ergreifen des Tubuskernes
einer Bahnrolle bestehen. Jeder der beiden ausdehnbaren Arme 45A und 45B ist
mit einem hydraulischen Kolbenzylinderbetätiger 55 ausgerüstet, der
die Verlängerung
und das Kürzen
des jeweiligen Armes 45A und 45B steuert, dessen
Zylinder an dem Schlitten 43 befestigt ist und dessen Kolbenstange
an dem jeweiligen Zentrum befestigt ist.
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Innerhalb
des Querstückes 11 ist
eine Spleißvorrichtung,
das heißt
eine Vorrichtung zum Verbinden der beiden Bahnen von zwei unterschiedlichen
Rollen und Schneiden der Bahn von einer der beiden zu ersetzenden
Rollen, angeordnet. Die Spleißvorrichtung 61 ist
nicht im Einzelnen dargestellt und kann eine an sich bekannte Form
haben, beispielsweise derjenigen entsprechend dem Dokument US-A-3
858,819.
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Feste
Leerlaufrollen 63, 64, 65, 66 für die Bahn
und die beiden beweglichen Führungsrollen 67, 68 sind
auf einem Schlitten 71 befestigt, der sich parallel zum
Querstück 11 auf
den beiden Balken 7, 9 bewegt, die sich über dem
Querstück 11 für den nachstehend
beschriebenen Zweck befinden.
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Unter
Bezugnahme auf 1A–1D wird jetzt
der Betrieb der soweit beschriebenen Vorrichtung beschrieben. 1A zeigt
eine Situation, in der eine Rolle B0 gerade in einer Stellung angeordnet
ist, um die Bahn N0, die auf sie aufgewickelt ist, einer nicht dargestellten
Wellen erzeugenden Vorrichtung zuzuführen. Die Rolle B0 wird von
den Armen 45A, 45B des ersten Paares ergriffen
und ist von der Manipulatorvorrichtung angehoben worden, welche
die Rolle zur seitlichen Ladestation 13 genommen hat. Dadurch
kann die Rolle B0 frei drehen, wobei die Bahn N0 abgezogen wird.
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Eine
Rolle B1 der Bahn N1 ist in die seitliche Ladestation 15 während einer
geeigneten Phase eingefügt
worden. Die Vorderkante T1 der Bahn (in der in 1A dargestellten
Konfiguration) wurde noch nicht zum Spleißen an die Bahn N0 der Rolle
B0 angeordnet.
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Nach
dem Beginn des Abwickelns der Bahn B0 bewegen sich die Arme 45A, 45B,
die die Rolle tragen, von links nach rechts und laufen von der seitlichen
Ladestation 13 zur Zwischenladestation 17 gemäß 1B.
In dieser Position setzt die Rolle B0 die Zufuhr der Bahn N0 fort,
die auf sie aufgewickelt ist, und zwar zu dem Wellenbildner. Im
dargestellten Beispiel war die Rolle B1 in die seitliche Ladestation 15 eingefügt worden,
ehe die Arme 45A, 45B übergeben haben, die die Rolle
B0 von der Station 13 zur Station 17 unterstützen, wobei
zu verstehen ist, dass die Rolle B1 auch nach der Translation der
Rolle B0 eingefügt
werden kann. In 1B war die Vorderkante T1 der
Bahn N1, die auf der Rolle B1 aufgewickelt ist, in der Spleißvorrichtung
angeordnet, die in dem Querstück
B0 enthalten ist, um zu einem späteren
Zeitpunkt zu spleißen,
wenn die Rolle B0 durch die Rolle B1 ersetzt werden soll. Zur Anordnung
der Bahn N1 wird die Rolle B1 durch die Zentren der jeweiligen Arme 45A, 45B ergriffen
und durch Verkürzen
der Arme angehoben. Dadurch ist die Rolle B1 frei, sich um ihre
Achse zu drehen und die Vorderkante T1 der Bahn N1 in die Spleißvorrichtung
zu übernehmen.
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1C zeigt
eine nachfolgende Phase im Arbeitszyklus, bei der die Rolle B0 auf
der Manipuliervorrichtung, die der Zwischenabladestation 17 zugeordnet
ist, durch eine vertikale Verlängerung
der Arme 45A, 45B angeordnet ist. In 1C sind
die Arme in ihrer maximalen Ausdehnung nicht dargestellt. Dies bedeutet,
dass in diesem Beispiel die Rolle B0 abgeladen worden ist, nachdem
sie aufgebraucht worden ist. Jedoch ist diese Situation nicht die
einzige, die auftreten kann. Die Rolle B1 wickelt ihre Bahn N1 ab,
weil zwischen der Konfiguration gemäß 1B und
der Konfiguration gemäß 1C die
Bahn N0 zur Bahn N1 gespleißt
worden ist. Diese Operation ist an sich bekannt und erfordert daher
hier keine spezielle Beschreibung.
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In 1B und 1C sind
die Arme 45A, 45B, die die Rolle B1 tragen, in
einer im Wesentlichen zurückgezogenen
Position dargestellt, weil die Rolle B1 einen großen Durchmesser
hat. Wie jedoch bereits erwähnt,
können
die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
manipulierten Rollen irgendeinen Durchmesser besitzen. Folglich
kann die Rolle B1 (wie die Rolle B0 in 1A, 1B)
irgendeinen Durchmesser haben. Sie kann durch die Arme 45A, 45B leicht
ergriffen und zu der angehobenen Position durch Kürzen der
Arme getragen werden.
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Wie
weiterhin aus 1C hervorgeht, ist eine weitere
Bahnrolle B2, die gegenwärtig
noch auf der Manipulationsvorrichtung ruht, in der seitlichen Ladestation 13 angeordnet
worden. Die Rolle wird von den Armen 45A, 45B des
linken Paares (gemäß der Zeichnung)
ergriffen, sobald sie die fertige Rolle B0 in die Zwischen-Abladestation
freigegeben haben, sich kürzen
und sich horizontal zur seitlichen Ladestation 13 bewegen.
Diese Bewegung gibt außerdem
die fertige Rolle B0 frei, die von der Zwischen-Abladestation 17 sich
hinweg bewegen kann. Die Bezugszeichen N2 und T2 bezeichnen die
Bahn, die um die Rolle B2 gewickelt ist bzw. die Vorderkante der
Bahn.
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1D zeigt
eine nachfolgende Konfiguration, in der die Rolle B2 von den jeweiligen
Armen 45A, 45B ergriffen und von der Handhabungsvorrichtung
angehoben wird, welche sie zur seitlichen Ladestation 13 trägt. Die
Vorderkante T2 der Bahn N2 ist im Kopf der Spleißvorrichtung angeordnet worden, die
dazu vorher zum linken Ende der Stützstruktur und folglich rechts
bewegt worden ist. Einige Meter der Bahn N2 werden auf diese Weise
abgewickelt, um zu ermöglichen,
dass die Vorderkante T2 im Spleißbereich der beiden Bahnen
N1 und N2 angeordnet wird.
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1D zeigt
weiterhin, dass die Rolle B1 horizontal längs des Querstückes 11 durch
die jeweiligen Arme 45A, 45B von der seitlichen
Ladestation 15 zur Zwischenladestation 17 bewegt
worden ist. Nach dieser Bewegung ist die seitliche Ladestation 15 frei, eine
weitere Rolle B3 zu erhalten. Die letztere ist mit einer gestrichelten
Linie in 1D gezeichnet, die anzeigt,
dass sie zu einem späteren
Zeitpunkt eingefügt
werden kann. Weiterhin ist in dem Beispiel die Rolle mit einem Durchmesser
dargestellt, der kleiner ist als oben erwähnt. Die Bezugszeichen N3 und
T3 bezeichnen die Bahn bzw. die Vorderkante.
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Der
weitere Betrieb besteht im Spleißen der freien Vorderkante
T2 der Bahn N2 mit der Bahn N1 von der Rolle B1 und Beschneiden
des Endes der letzteren. Die Restrolle B1 (oder ihr fertiger Tubuskern)
wird dann durch teleskopartiges Ausdehnen der jeweiligen Arme 45A, 45B in
die Zwischen-Abladestation abgesenkt, so dass die Arme 45A, 45B zum
Ergreifen der Rolle B3 zur Verfügung
stehen. Die Restrolle B1 wird von der Zwischen-Abladestation 17 beabstandet,
um zu ermöglichen,
dass die Rolle B2 von der seitlichen Ladestation 13 zur
Zentralstation 17 bewegt werden kann, von wo aus das Abwickeln
der Bahn N2 sich fortsetzt.
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Wie
vorstehend beschrieben, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung einerseits zur
Manipulation von Rollen B irgendeines Durchmessers einfach dadurch
dienen, dass die Arme 45A, 45B gelängt oder
verkürzt
werden. Reziprokes Annähern
und Beabstanden der Arme 45A, 45B jedes Paares
dient andererseits dazu, die Rollen auch von variabler axialer Länge axial
zu ergreifen.
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Weiter
dient das Vorhandensein von drei Stationen nebeneinander und die
Möglichkeit,
die Arme längs
des Querstückes 11 zu
bewegen, dazu, extrem schnelle Rollenaustauschszyklen auszuführen, was
zu beträchtlichen
Vorteilen des stündlichen Produktionsdurchsatzes
führt.
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Das
mögliche
Ausrichten der Rollen, die die Achse nicht perfekt parallel zur
Einheitslinie der Achsen der Zentren 51A, 51B präsentieren
können,
kann durch Verwendung unabhängiger
Betätiger
für die Bewegung
der Arme 45A, 45B längs des jeweiligen Transversalelements 21 in
folgender Weise erreicht werden: die Arme werden gelenkt und gekürzt, um die
Zentren oder Kegel 51A, 51B auf die Höhe der Rollenachsen
zu bringen, und werden in einem reziproken Abstand gehalten, der
größer als
die axiale Länge
der Rolle. Einer der beiden Arme (z.B. Arm 45A) wird an
dieser Stelle der Rolle angenähert,
um das jeweilige Zentrum 51A in den Kern der Rolle einzufügen. Das
Transversalelement 21A (oder 21B) wird durch Ziehen
der Rolle mit dem entsprechenden Zentrum bewegt, um es auf eine
vertikale Achse zu drehen. Das entgegen gesetzte Ende der Rolle
ist ungefähr
stationär.
Die Bewegung endet, wenn das andere Zentrum 21B (oder 21A)
mit dem jeweiligen Ende des tubusförmigen Wickelkernes der Rolle
ausgerichtet ist und in es aufgenommen werden kann.
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Es
ist klar, dass die Zeichnung eine mögliche Ausführungsform der Erfindung erläutert und
dass zahlreiche Veränderung
an der Konstruktion und Anordnung ausgeführt werden können, ohne
dass dadurch der Schutzbereich der Erfindung verlassen wird. Das
mögliche
Vorhandensein von Bezugszeichen in den beigefügten Ansprüchen dient der Erleichterung
des Verständnisses
der Ansprüche
unter Bezugnahme auf die vorstehende Beschreibung und die beigefügte Zeichnung,
und beschränkt
nicht den Schutzbereich der Ansprüche.