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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren der Herstellung von
Verstärkungsmaterialien
für Gummiprodukte
und spezifischer auf Verfahren und Systeme zum Herstellen einer
behandelten Reifenkordel. Diese Erfindung bezieht sich ferner auf
Produkte, die durch solche Verfahren hergestellt werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Herstellung von Verstärkungsmaterialien
für Gummiprodukte,
insbesondere für
Reifenkordeln, war der Gegenstand einer bedeutenden Menge an Forschung
und Innovation. Dieses Bestreben konzentrierte sich auf eine Anzahl
von Facetten, unter denen sich Interessen zur Herstellung von Produkten
mit besserer Leistung finden, während
die ständig
anspruchsvollen ökonomische
Kostenzielsetzungen der globalen Industrie erfüllt werden.
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Alternative
Konstruktionen wurden für
Verstärkungsmaterialien
in Gummiartikeln und insbesondere Gummireifen vorgeschlagen und
patentiert, wie Querschnitt-modifizierte Einzelfasern (DuPont Hyten®)
oder unverdrillte Mehrfaserbänder
(Yokohama). Die Verwendung dieser aus hochfesten organischen Fasern
hergestellten Reifenkordeln, wie Rayon, Nylon, Aramid und Polyester,
in einer Konstruktion mäßiger Verdrillung
blieb jedoch das Hauptverstärkungsverfahren.
Hochfeste organische Fasern verleihen verbesserte Ermüdungseigenschaften
und erzielen beim Überzug
mit einem adhäsionsfördernden
Mittel eine ausgezeichnete Verklebung mit dem umgebenden Gummi im
Aushärtungsprozess
für den
hergestellten Artikel, Siehe zum Beispiel das US-Patent Nr. 4,787,200.
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Traditionelle
individuelle Prozessschritte für
die Herstellung einer Polyester- oder
Nylon-basierten Reifenkordel schließen das typische Behandeln
von Materialien von Prozessmaschine zu Prozessmaschine innerhalb
einer Anlage und eine typische Verfrachtung von Anlage zu Anlage
zwischen Faserhersteller, Textilumwandler, Behandlungseinheit und
Reifenerzeuger ein. Offensichtlich beinhalten diese herkömmlichen
Prozesse eine Anzahl von individuellen Schritten und mehrfachen
Produkttransfer und sind sowohl arbeits- als auch kostenintensiv.
In vielen Fällen,
die traditionelle Herstellungsprozesse beinhalten, betragen die
Kosten der behandelten Kordel mehr als das Doppelte der Grundkosten
der Herstellung der hochfesten Faser selbst. Außerdem verwenden diese herkömmlichen
Prozesse Lagen- und Seilverdrillmaschinen, die zu einer Zeit als der
Standard vorherrschend waren.
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Die
Industrieentwicklungen in der jüngsten
Vergangenheit ergaben Änderungen
bei diesen Herstellungsprozessen für traditionell behandelte Reifenkordeln.
Zum Beispiel ersetzt die Umwandlungsindustrie in vielen Fällen alte
Lagen- und Verdrillgeräte
durch direkte Verseilmaschinen. Diese Maschinen verbinden den Lagen-
und Verdrillschritt zu einem Vorgang und machen somit den Herstellungsprozess
für Reifenkordeln
effizienter und rentabler. Ferner stellen diese Maschinen größere Spulengrößen her
und verbessern die Qualität, indem
sie weniger Knoten oder Klebungen im endgültigen Kordelprodukt erfordern.
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Die
für die
Herstellung von Reifen verwendeten Verfahren haben ebenfalls bedeutende
Entwicklungen durchgemacht. In vielen Fällen verwenden gegenwärtige Verfahren
einzelne endbehandelte Kordeln an Stelle von zugeschnittenen Lagen
eines gewobenen überzogenen
Gewebes als Ausgangsmaterialien der Reifen-Karkassenverstärkung für die Reifen-Herstellungsmaschinen.
Während
letzteres im Wesentlichen den benötigten Platz und die für die Herstellung
von Reifen angefallenen Kosten verringert, sind die Kosten der traditionellen
einzelnen Endbehandlungsprozesse aufwendig.
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Die
aktuelle Erfindung behandelt ferner wichtige Fortschritte bei diesen Herstellungsprozessen.
Durch die Verwendung neuester Entwicklungen in der Faser-Herstellungstechnologie
und Klebstoffchemie können die
Schlüsselschritte
der Umwandlung einer hochfesten Faser zu einer verseilten behandelten
Kordel, die die erforderlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften
aufweist, um Gummiprodukte zu verstärken, in einem Einmaschinenprozess
ausgeführt
werden. Das beseitigt die mehrfache Spulenumschlagung und den Multimillionen-Dollar-Kapitalbedarf
für getrennte
Kordel- und Gewebe-Behandlungseinheiten. Durch die richtige Wahl
jedes individuellen Elements kann unter Verwendung der besten individuellen
Technologie eine zufriedenstellend verseilte behandelte Kordel sehr ökonomisch
auf einer einzigen Maschine hergestellt werden, die als eine Einmaschineneinheit
für Kordelverseilung
und -behandlung ("OCT") bezeichnet wird.
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Die
in einer OCT-Einheit verwendete hochfeste organische Faser ist derart
mit physikalischen Eigenschaften gewählt und hergestellt, dass beim
Verseilen und nach einer kurzzeitigen Hitzeaushärtung die Eigenschaften der
Kordel für
die angestrebte Endverwendung zufriedenstellend sind. Individuelle
Ausgangsfäden können mit
adhäsionsfördernden
Mitteln in ihren jeweiligen Herstellungsprozessen vorbehandelt oder
der individuelle Ausgangsfaden kann mit adhäsionsfördernden Mitteln auf der OCT-Einheit überzogen
werden. Individuelle Ausgangsfäden
werden in einer direkten Verseil-Untereinheit
verseilt, aber die so hergestellte roh verseilte Kordel wird direkt
einer Behandlungs-Untereinheit ohne irgendein vorheriges Spulenaufwickeln
zugeführt.
Die roh verseilte Kordel wird mit einer adhäsionsfördernden Tauchlösung überzogen.
Die überzogene Roh-Kordel
wird durch eine Heizeinheit unter kontrollierter Spannung gezogen,
die betrieben wird, um eine gewünschte
Temperatur für
eine bestimmte Verweilzeit zu erzielen, damit die Klebertauchlösung vor
dem Aufwickeln der behandelten Kordel auf eine Spule ausgehärtet wird.
Vor der Auslieferung an Abnehmer oder zur weiteren Verarbeitung
oder Herstellung wird die behandelte Seilkordel, sobald sie aufgespult
ist, vorzugsweise von einer automatisierten Förderband-Auspackeinheit in das Produktlager geliefert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist auf ein Verfahren zum Herstellen einer behandelten
Kordel gerichtet, umfassend die Schritte des Verdrillens von zwei
oder mehr Fäden
zusammen, um eine Seilkordel zu bilden, und des Auftragens und Aushärtens eines
klebenden Mittels auf die Seilkordel direkt nach dem Verdrillen
der Fäden,
um eine behandelte Kordel zu bilden. Die Schritte werden auf einer
Maschine ohne Zwischenaufwickeln ausgeführt.
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Die
Erfindung ist ferner auf ein System zum Herstellen einer behandelten
Kordel gerichtet, wobei das System eine Einmaschineneinheit für Verdrillen
und Behandeln umfasst.
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Die
Erfindung ist noch weiter auf ein System zum Herstellen einer behandelten
Kordel gerichtet. Das System umfasst eine Verseileinheit, die derart
ausgestaltet ist, dass sie Ausgangsfäden zu einer Kordel verdrillt,
wobei eine Behandlungseinheit derart ausgestaltet ist, dass sie
ein klebendes Mittel auf die Kordel aufträgt und aushärtet, um eine behandelte Kordel
zu bilden, und eine Zuführeinheit
derart ausgestaltet ist, dass sie die behandelte Kordel direkt aus
der Verseileinheit zu der Behandlungseinheit ohne irgendein Zwischenaufwickeln
weiterleitet.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Flussprozessdiagramm eines herkömmlichen Prozesses zum Herstellen
einer behandelten Verstärkungskordel
für Gummireifen,
wobei der Prozess einen umfasst, in dem Ringverdrillmaschinen eingesetzt
werden.
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2 ist
ein Flussprozessdiagramm eines anderen herkömmlichen Prozesses zum Herstellen
einer behandelten Verstärkungskordel
für Gummireifen,
wobei der Prozess einen umfasst, in dem eine direkte Verseilmaschine
eingesetzt wird.
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3 ist
eine schematische Darstellung des Prozesses der vorliegenden Erfindung
zum Herstellen einer behandelten Kordel, wobei der Prozess einen
umfasst, in dem eine Einmaschineneinheit für Verseilen und Behandeln eingesetzt
wird.
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4 ist
eine vordere Aufrissansicht einer Einmaschineneinheit für Verseilen
und Behandeln der vorliegenden Erfindung, wobei die Einmaschineneinheit
für Verseilen
und Behandeln eine direkte Verseil-Untereinheit und eine Behandlungs-Untereinheit
umfasst. Eine direkte Verseilmaschine ist auf der linken Seite der 4 gezeigt,
während
auf der rechten Seite eine Einmaschineneinheit für Verdrillen und Behandeln
gezeigt ist.
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5 ist
ein Schema einer Einmaschineneinheit für eine verseilte behandelte
Kordel.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Konfiguration für die direkte
Verseil-Untereinheit und die Behandlungs-Untereinheit der 4 und 5.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer alternativen Konfiguration für die direkte
Verseil-Untereinheit und die Behandlungs-Untereinheit der 4 und 5.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung einer alternativen Konfiguration für die direkte
Verseil-Untereinheit und die Behandlungs-Untereinheit der 4 und 5.
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9 zeigt
die H-Adhäsionen
für erfinderische
Polyester- und Nylon-Proben und einer Polyester-Vergleichsprobe.
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10 ist
ein Graph der Ausdehnung bei spezifizierter Belastung (EASL) als
eine Funktion der Schrumpfung für
eine Kordel, die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wurde, und nach simulierter Aushärtung in
Gummi.
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11 ist
ein Graph der Ausdehnung als eine Funktion der Ofenspannung für eine Kordel,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wurde.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Durch
die Verwendung neuester Entwicklungen in der Faser-Herstellungstechnologie
und Klebstoffchemie können
die Schlüsselschritte
der Umwandlung einer hochfesten Faser zu einer verseilten behandelten Kordel,
die die erforderlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften
aufweist, um Gummiprodukte zu verstärken, in einem Einmaschinenprozess
ausgeführt
werden. Das beseitigt die mehrfache Spulenumschlagung und den Multimillionen-Dollar-Kapitalbedarf
für getrennte
Kordel- und Gewebe-Behandlungseinheiten.
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Für ein umfassenderes
Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist es nützlich, einige herkömmliche Herstellungs-
und Behandlungsprozesse für
Kordeln zu überblicken
und zu beschreiben. Nun den Zeichnungen allgemein und insbesondere
der 1 zuwendend, ist dort schematisch ein herkömmlicher
Prozess 10 zum Herstellen einer behandelten Reifenkordel
gezeigt. Es wird verstanden, dass der Prozess zum Herstellen behandelter
Reifenkordeln ein beachtliches Umschlagen zwischen Vorgangs- und/oder
Herstellungspunkten innerhalb einer einzigen Anlage oder Einrichtung
erfordert. Es wird ferner verstanden, dass ein Transport und Verfrachten
der so hergestellten Fäden
oder Kordeln zwischen den verschiedenen Segmenten des Herstellungsprozesses
erforderlich ist. Zum Beispiel ist dort, wo der Hersteller des Fadens
und der Umwandler des Fadens zu Seilen verschiedene Unternehmen
sind, ein Transportvorgang zwischen Unternehmen erforderlich. Außerdem ist
ein Transport zwischen Herstellungseinrichtungen erforderlich, sogar
wenn der Hersteller und der Umwandler dasselbe Unternehmen sind.
Um dieses Verständnis
zu erleichtern, beinhalten die 1, 2 und 3 Legenden,
worin ein Kreis einen Umschlagpunkt zum Behandeln einer Faser, eines
Fadens, eines Seils, einer Kordel, eines Gewebes oder einer Textilie
innerhalb einer einzelnen Herstellungsphase repräsentiert und worin ein Rechteck
einen Transport- oder
Verfrachtungspunkt für
eine Faser, einen Faden, ein Seil, eine Kordel, ein Gewebe oder
eine Textilie von einer Herstellungsphase zu einer weiteren repräsentiert.
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Der
Prozess 10 der 1 beginnt mit der Herstellung
eines Fadens durch einen Faserhersteller an einer Herstellungseinrichtung 12.
Wie hierin verwendet, ist "Faden" ein generischer
Ausdruck für
einen durchgehenden Strang von Textilfasern, Fäden oder Materialien in einer
Form, die zum Verdrillen, Stricken, Weben oder anderweitig Verflechten
zu einer Kordel oder einem Seil oder Textilgewebe geeignet ist.
Die so hergestellten Fäden
werden für
den Transport zu einem Abnehmer typischerweise über einen Kettenanschärer (beamer) oder
eine Kettenschärmaschine
(warper) beim Umschlagvorgang 14 gespult oder gespindelt
und danach am Transportpunkt 16 vom Faserhersteller 12 zu
einer Umwandlungseinrichtung 18 befördert oder verfrachtet.
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Aus
dem Transportvorgang 16 erhält der Umwandler 18 den
aufgespulten Faden am Umschlagpunkt 20. Bei einigen herkömmlichen
Verfahren der Reifenkordelherstellung verwendet der Umwandler 18 eine
Ringverdrillmaschine, um ein Seil in zwei Schritten herzustellen,
die allgemein als der "Ringverdrillprozess" bekannt sind. Der
Faden wird zu einer Lage am Punkt 22 verdrillt. Wie hierin
verwendet, bedeutet "Lage" einen verdrillten
Einzelfaden. Wie hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck 'Verdrillen" die Anzahl von Umdrehungen
um dessen Achse pro Längeneinheit
des Faden- oder
anderen Textilstrangs. Danach wird die Lage innerhalb der Umwandlungseinrichtung 18 am
Umschlagpunkt 24 befördert,
um zu einem Seil aus zwei oder mehr Lagen mit dem Verdrillgerät 28 verdrillt
zu werden.
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Somit
ist bei einigen herkömmlichen
Verfahren die Umwandlung des Fadens zu einem Seil ein Zweischrittprozess,
der aus getrennten und unabhängig
betriebenen Maschinen besteht, die jeweils zum Verdrillen des Fadens
zu einer Lage am Punkt 22, zum Befördern der Lage zum Verdrillgerät am Umschlagpunkt 24 und anschließend zum
Verdrillen der Lage zu einem Seil auf einer getrennten Maschine
am Punkt 28 vorgesehen sind. Wie hierin verwendet, bedeutet
ein "Seil" oder eine "Kordel" ein Produkt, das
durch gemeinsames Verdrillen von zwei- oder mehrlagigen Fäden gebildet
wurde. Es wird voll und ganz verstanden, dass dieser Zweischritt-Ringverdrillprozess
arbeitsaufwendig und kostspielig ist.
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Es
ist wichtig, zu beachten, dass das Seil an diesem Punkt nicht behandelt
worden ist. Folglich verbleibt das Seil in einem Roh-Zustand und
wird allgemein als Roh-Kordel oder -Seil bezeichnet.
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Mit
der Fortführung
des Bezugs auf die 1 kann nach Abschluss des Ringverdrillvorgangs 18 das Roh-Seil
anschließend
zu einem Gewebe am Webvorgang 30 verwoben werden. Dieser
Vorgang erfordert eine zusätzliche
Beförderung
zwischen Geräten,
wie am Umschlagpunkt 32 dargestellt ist. Der Webprozess der
Reifenkordel zu einem Gewebe ist dem Fachmann bekannt.
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Insoweit
als das verwobene Rohgewebe unbehandelt und somit für eine Verwendung
in irgendeiner bestimmten Endanwendung nicht vorbereitet ist, sind
die zusätzlichen
Umschlag- und Transportvorgänge 36, 38 und 40 erforderlich,
um das unbehandelte Gewebe von dem Webgerät 30 zu dem Behandlungsgerät 44 zu befördern. Während dem
Behandlungsschritt 44 wird das Rohgewebe für eine bestimmte
Endanwendung vorbereitet.
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Ein
traditioneller Tauchprozess für
einen standardmäßigen Polyester-Reifenfaden wird
typischerweise als ein Doppeltauch- oder Zweizonen-Behandlungsprozess
bezeichnet. Eine erste Tauchauftragung 46 eines Behandlungsmittels,
gewählt
mit der gewünschten
Endanwendung im Sinn, wird auf das Rohgewebe angewendet. Wie hierin
verwendet, bedeuten die Begriffe "Tauchlösung" oder "Tauchen" das Eintauchen einer Faser, eines Fadens,
einer Kordel, eines Seilgewebes oder einer Textilie in eine Verarbeitungsflüssigkeit.
Der Ausdruck "Behandlungsmittel" steht für Materialien,
die Fasern, Fäden,
Kordeln, Seile, Gewebe oder Textilie für ein Klebemittel aufnahmefähig machen.
Diese chemische Tauchlösung 46 bereitet
die Oberfläche
der das Gewebe umfassenden Fasern vor, um einen Überzug einer zweiten Chemikalie
in einer noch zu beschreibenden Art und Weise aufzunehmen, die ein
Aufkleben des Gewebes auf Gummi ermöglicht. Typische Behandlungsmittel
können
eine Lösung
eines blockierten Diisocyanats einschließen. Das behandelte Gewebe
wird mit einem Heizgerät
getrocknet, wie bei der Bezugsziffer 48 der 1 angegeben
ist. Ein für
diesen Zweck geeignetes Heizgerät
ist in der Technik allgemein bekannt und wird zum Beispiel von der
Litzler Corporation und Zell Corporation hergestellt.
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Nach
dem ersten Tauchen 46 im Behandlungsmittel und der Trocknungsstufe 48 wird
das Gewebe einem zweiten Tauchvorgang 50 unterzogen. Es
wird nun verstanden, dass das Behandlungsmittel aus der ersten Tauchlösung 46 das
in Vorbereitung befindliche Gewebe zum Aufnehmen des Klebemittels
beim zweiten Tauchvorgang 50 formiert, worin ein Klebemittel,
wie ein stabilisierter Resorcin-Formaldehyd-Latex (RFL) aufgetragen
wird, um die Adhäsion
des Gewebes an Gummi zu erleichtern. Das ist ein essenzieller Schritt,
weil die unbehandelte Kordel typischerweise an Gummi nicht gut klebt
und ein Klebemittel wünschenswert
sein kann, um diese Aufgabe zu bewerkstelligen. Wie hierin verwendet,
steht der Ausdruck "Klebemittel" für Materialien,
die bewirken, dass Fasern, Fäden,
Kordeln, Seile oder Gewebe zusammen oder an anderen Materialien
kleben oder haften.
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Nach
dem zweiten Tauchvorgang 50 wird das behandelte Gewebe
mit Hitze gedehnt und entspannt, wie bei den Bezugsziffern 52 und 54 der 1 gezeigt
ist, um die Tauchlösung
auszuhärten
und die Verdrillung in dem das Gewebe umfassende Seil einzustellen.
Das ermöglicht,
dass das behandelte Gewebe beständig bleibt
und beim Aussetzen gegenüber
höheren Temperaturen
während
nachfolgender Herstellungsprozesse einer Schrumpfung widersteht
oder sie verringert. Das Gewebe umfasst an diesem Punkt ein behandeltes
Gewebe und ist nun für
eine Verwendung in einem Herstellungsartikel aus Gummi bereit.
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Mit
der Fortführung
des Bezugs auf die 1 ist gezeigt, dass das behandelte
Gewebe nun für
den Transport zu einem Hersteller, wie ein Reifenhersteller 60,
bereit ist. Das behandelte Gewebe wird Umschlag- und Transportvorgängen unterzogen,
die durch die Bezugsziffern 62, 64 und 66 gezeigt
sind. Der Reifenhersteller 60 glättet das behandelte Gewebe
beim Glättungsvorgang 70,
indem beide Seiten des Gewebes mit einem Gummimaterial laminiert
werden, um eine Lage zu bilden. Die Prozeduren zum Glätten und
zum Bilden einer Lage sind in der Technik bekannt. Die Lage wird
vom Glättungsgerät 70 über den
Umschlagvorgang 73 befördert,
um für
eine spezifische Verwendung oder Ausgestaltung zugeschnitten zu
werden, wie am Punkt 74 gezeigt ist. Die zugeschnittene
Lage wird danach am Punkt 76 für die Herstellung und Konstruktion
eines Reifens umgeschlagen.
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Nun
der 2 zuwendend ist ein Flussdiagramm für einen
alternativen neueren herkömmlichen
Prozess 110 zum Herstellen einer Reifenkordel gezeigt,
worin eine Verbesserung in die Herstellung der behandelten Kordel
aufgenommen ist. Die 2 enthält ebenfalls eine Legende,
worin ein Kreis einen Umschlagpunkt zum Umschlagen des Fadens, Seils
oder der Kordel innerhalb einer einzelnen Produktionsphase repräsentiert, und
ein Rechteck den Transport- oder Verfrachtungspunkt für einen
Faden, ein Seil oder eine Kordel von einer Herstellungsphase zu
einer weiteren repräsentiert.
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Der
Prozess 110 der 2 beginnt mit der Herstellung
eines Fadens durch einen Faserhersteller 112. In diesem
Fall stellt der Hersteller 112 eine Faser her, die während dem
Herstellungsprozess vorbehandelt ist, um eine hochfeste Adhäsions-aktivierte
organische Faser zu ergeben. Diese Faser kann mit derartigen physikalischen
Eigenschaften gewählt
und hergestellt werden, dass beim Verdrillen zu einem Seil und nach
einem kürzeren
Tauchen und einer Hitzeaushärtung
bei einer gewählten
Temperatur und Zeit die physikalischen Eigenschaften der Faser und
letztendlich der Kordel oder des gewobenen Gewebes für die angestrebte
Endverwendung zufriedenstellend sind.
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Von
der Faser-Herstellungseinrichtung 112 wird die Faser über die
Umschlag- und Transportvorgänge 114, 116 und 120 zu
der Umwandlungseinrichtung 118 befördert, wo die Fasern zu Seilen
verdrillt werden. Die Umwandlungsindustrie hat nun in vielen Fällen die
Ringverdrillvorgänge
durch ein Gerät
ersetzt, das beide Schritte in einer einzelnen Maschine verbindet,
die allgemein als eine direkte Verseileinheit ("DCU") 126 bezeichnet
wird. Diese Verbindung verringert die Kosten und den erforderlichen
Platz beim Umwandlungsvorgang wesentlich. Der Aufbau und der Betrieb
derartiger Maschinen wird hierin noch beschrieben.
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Es
wird verstanden, dass die Roh-Kordel vom DCU 126 zum Webgerät 130 über den
Umschlagvorgang 132 befördert
werden kann. Wie bei dem in der 1 dargestellten
Prozess 10, ist das Rohgewebe wiederum unbehandelt und
muss deshalb vom Webgerät über die
Umschlag- und Transportvorgänge 136, 138 und 140 zum
Behandlungsgerät 144 befördert werden.
Es wird nun verstanden, dass die Verwendung von vorbehandelten Fäden das
Erfordernis nach der ersten Tauchbehandlung mit einem Klebemittel
beseitigt. An Stelle davon, weil das Gewebe aus vorbehandelten Fäden vom
Faserhersteller 112 zusammengesetzt ist, besteht der Behandlungsvorgang 144 nur
aus dem zweiten Tauchvorgang 150 und dem Hitzebehandlungsvorgang 152 und
Entspannungsvorgang 154, wobei ein Klebemittel auf das
Gewebe aufgetragen und ausgehärtet
wird, um die Adhäsion
an Gummi zu erleichtern. Das eingetauchte Gewebe wird mit Hitze
gedehnt und anschließend
entspannt, wie bei dem Bezugsziffern 152 und 154 angegeben
ist. Das Gewebe ist nun für
den Transport zur Reifenherstellungseinrichtung 160 über die
Umschlag- und Transportvorgänge 162, 164 und 166 bereit. Das
behandelte Gewebe wird bei den Vorgängen 170 bzw. 172 geglättet und Lagegeschnitten.
Die Lagen werden danach über
die Umschlagvorgänge 174 und 176 zum
Reifenhersteller 180 befördert.
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Mit
der Fortführung
des Bezugs auf die 2 ist gezeigt, dass die Kordel
aus dem DCU 126 alternativ direkt als Kordel behandelt
werden kann anstatt zu einem Gewebe verwoben zu werden. Dafür kann die
Kordel vom DCU 126 beim Umschlagvorgang 127 und
dem optionalen Transportvorgang 173 zum einzelnen Kordel-Endbehandlungsgerät 128 befördert werden.
Die Kordel wird mit einem geeigneten Klebemittel am Punkt 176 auf
eine Art und Weise behandelt, die zu der beim Vorgang 50 aus
der 1 beschriebenen ähnlich ist, bevor die Hitzebehandlung,
der Dehnungs- und Entspannungsvorgang 178 angewendet werden.
Die behandelte Kordel wird danach auf einzelne Spulen aufgewickelt
und über
die Umschlag- und Transportvorgänge 180, 182 und 184 zur
Reifenherstellung 190 für
die Konstruktion eines Reifens oder eines anderen verstärkten Gummiartikels
befördert.
Einzelne Kordel-Endbehandlungseinheiten,
die viele Kordeln gleichzeitig umschlagen, sind in der Technik wohlbekannt,
sind aber bei den Kosten pro behandeltem Kilogramm kostspielig.
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Mit
diesem Verständnis
einiger herkömmlicher
Kordel-Herstellungsprozesse wird die Aufmerksamkeit nun auf die 3 gerichtet,
worin das System und der Prozess 210 der vorliegenden Erfindung
beschrieben werden. Die vorliegende Erfindung umfasst einen Einmaschinenprozess
für Verdrillen
und Behandeln 210, der viele der arbeitaufwendigen und
kostspieligen Umschlag- und
Transportvorgänge
beseitigt, die in den herkömmlichen
Herstellungsprozessen 10 und 110 erforderlich
sind. Durch die richtige Wahl jedes individuellen Elements kann
unter Verwendung der besten individuellen Technologie eine zufriedenstellende
verseilte behandelte Kordel sehr ökonomisch auf einer einzigen
Maschine hergestellt werden.
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Das
Verfahren 210 beginnt mit der Herstellung eines Fadens
durch den Faserhersteller 212. Der Faserhersteller 212 kann
einen Faden herstellen, der während
des Herstellungsprozesses behandelt wird, um eine hochfeste organische
Faser zu ergeben. Die hochfeste Faser kann aus einer breiten Vielfalt
von verfügbaren
synthetischen Materialien ausgewählt
werden, die Nylons, Polyester, Aramide und andere Hochleistungspolymere,
wie PBO, einschließen.
Zusätzlich
können
naturbezogene Materialien, wie Rayon, verwendet werden, um die behandelte
Faser herzustellen. Ein derartiger für diesen Zweck geeigneter vorbehandelter
Faden ist ein Polyester-basierter Faden, der formbeständig ist.
Dieser Faden ist als 1X53 bekannt und wird als DSP®-Faden
von Honyewell International verkauft. Wie hierin verwendet, bedeutet
Formbeständigkeit
die Fähigkeit
eines Textilmaterials während
dem Erhitzen Schrumpfung zu widerstehen und Dehnung unter Kraft
zu verringern. Polyester-Fäden
dieser Art werden allgemein als Hochmodul-, gering schrumpfende
("HMLS") Fäden bezeichnet.
Alternativ können
Copolymere aus Materialien, insbesondere als Zweikomponenten- oder Mantel/Kern-Fasern, ebenfalls
verwendet werden, um hoch zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.
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Die
individuellen Ausgangsfäden
können
während
den jeweiligen Herstellungsprozessen mit adhäsionsfördernden Mitteln oder Klebemitteln
vorbehandelt werden. In einem bevorzugten Prozess kann dieser Faden
mit derartigen physikalischen Eigenschaften gewählt und hergestellt werden,
dass beim Verseilen und nach einer kurzen Hitzeaushärtung bei
etwa 200°C
für 30
Sekunden oder weniger die physikalischen Eigenschaften der Faser
und letztendlich der gewobenen Kordel für die angestrebte Endverwendung
zufriedenstellend sind. Die hochfeste Faser kann aus einer breiten
Vielfalt von verfügbaren
synthetischen Materialien ausgewählt
werden, die Nylons, Polyester, Aramide und andere Hochleistungspolymere,
wie PBO, einschließen. Zusätzlich können naturbezogene
Materialien, wie Rayon, verwendet werden, um die behandelte Faser
herzustellen. Alternativ können
Copolymere aus Materialien, insbesondere als Zweikomponenten- oder
Mantel/Kern-Fasern, ebenfalls verwendet werden, um hoch zufriedenstellende
Ergebnisse zu erzielen. Verfahren und Produkte zum Herstellen von
vorbehandelten, hochfesten organischen Fasern werden im US-Patent
Nr. 5,067,538 und dem US-Patent Nr. 4,652,488 dargelegt. Es wird
ferner verstanden, dass der Faserhersteller 112 einen unbehandelten
Faden herstellen kann und dass der Prozess der vorliegenden Erfindung
ebenfalls bei der Herstellung einer Kordel unter Verwendung eines
unbehandelten Fadens brauchbar ist.
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Individuelle
Ausgangsfäden
können
mit adhäsionsfördernden
Mitteln in ihren jeweiligen Herstellungsprozessen (z.B. PET) vorbehandelt
werden oder der individuelle Ausgangsfaden kann auf der Verseilmaschine mit
adhäsionsfördernden
Mitteln auf eine Art und Weise überzogen
werden, die noch beschrieben wird. Einige geeignete adhäsionsfördernde
Mittel basieren auf verschiedenen Epoxidverbindungen, wie Epoxysilan,
und sind im US-Patent
Nr. 5,693,275 und dem US-Patent Nr. 6,046,262 beschrieben. Mit der
Fortführung
des Bezugs auf die 3 wird die Faser vom Faserhersteller 212 über den
Umschlagvorgang 214 und den optionalen Transportvorgang 216 zum
Umwandlungsvorgang 218 befördert, der eine Einmaschineneinheit
für Verseilen und
Behandeln ("OCT") 310 umfasst.
Das OCT 310 verseilt und behandelt die Kordel in einem
kontinuierlichen Prozess ahne Zwischenaufwickeln auf eine Art und
Weise, die noch beschrieben wird. Die behandelte Kordel kann danach über die
Umschlag- und Transportvorgänge 360, 362 und 364 zum
Reifenhersteller 370 befördert werden.
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Die
Aufmerksamkeit wird nun auf die 4 und 5 gerichtet,
worin die Funktion und der Betrieb eines OCT 310 dargestellt
sind. Das OCT umfasst eine direkte Verseil-Untereinheit ("DCU") 312 und
eine Behandlungs-Untereinheit 328. Das OCT beseitigt das
Erfordernis nach einer Zwischenaufwicklung des Seils durch Zufuhr
des Seils auf eine Art und Weise, die noch beschrieben wird, direkt
aus dem DCU 312 zur Behandlungs-Untereinheit 328 über ein
System von Spannvorrichtungen.
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Fäden zum
Herstellen eines Seils können
zunächst
durch das DCU 312 verarbeitet werden. Dabei wird ein äußerer Faden 314 aus
der Lieferspindel 316 gezogen, die sich im Spulengatter 318 oder
dem Reserve-Spulengatter 319 befindet. Der äußere Faden 314 ist
durch eine Spannvorrichtung vorgespannt, wie die Bremse 320.
Es wird verstanden, dass andere Spannvorrichtungen, wie gepaarte
Antriebsrollen, Schrägrollen, einstellbare
Finger- oder Stufeneinheiten, computerisierte Spannungsmessvorrichtungen,
entweder online, manuell, computerisiert oder sonst wie, die Bremse 320 ersetzen
oder in Verbindung mit ihr verwendet werden können. Es wird verstanden, dass
eine Anzahl von Vorrichtungen ausgestaltet werden kann, um die Fäden zum
Verdrillen vorzuspannen.
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Mit
der Fortführung
des Bezugs auf die 4 und 5 wird der
innere Faden 322 gezogen und spult sich aus der inneren
Lieferspindel 324 ab, die im stationären Spindelbehälter 330 gehalten
wird. Die Spannung im inneren Faden 322 wird wiederum von
einer Spannvorrichtung, wie die Bremse 326, kontrolliert.
Die Spannung im inneren Faden 322 kann mit der Spannung
im äußeren Faden 314 korreliert
werden, die durch die Bremsen 320 und 326 eingestellt
wird. Die Spannung wird über
in der Technik bekannte Spannungsmessvorrichtungen gemessen und
aufrecherhalten und kann manuell, online oder über Computer-Software oder
andere Mittel korreliert werden. Es wird wiederum verstanden, dass
andere Spannvorrichtungen, wie gepaarte Antriebsrollen, Schrägrollen,
einstellbare Finger- oder Stufeneinheiten auf die Bremse 326 angepasst,
sie ersetzen oder in Verbindung mit ihr verwendet werden können.
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Der äußere Faden 314 und
der innere Faden 322 werden zu einer Kordel 334 verdrillt,
während
die Fäden 314 und 322 die
Drehscheiben 336 durchlaufen, die dazu fungieren, um irgendwelche
verbleibenden Längenunterschiede
zwischen den Fäden
vor dem Verdrillen auszugleichen.
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Mit
der Fortführung
des Bezugs auf die 4 beseitigt die Behandlungs-Untereinheit 328 des
OCT 310 die Umschlag- und Transportvorgänge 32, 36, 38 und 40 des
Prozesses 10 in der 1 und die
Umschlag- und Transportvorgänge 132, 136, 138, 140 und 172 des
in der 2 gezeigten Prozesses 112. Die individuellen
Ausgangsfäden 314 und 322 werden
im DCU 312 verseilt, aber die so hergestellte roh verseilte Kordel 334 wird
direkt zu einer Behandlungs-Untereinheit 328 ohne irgendeine
vorherige Spindelaufwicklung weitergeführt. Das wird bewerkstelligt,
indem die Behandlungs-Untereinheit direkt mit dem DCU 312 verbunden
und die Spannung auf der Kordel kontrolliert wird, während sie
vom DCU zur Behandlungs-Untereinheit 328 voranschreitet.
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Hierfür wurde
das Kordel-Behandlungsgerät
getrennt gehalten, um den angestrebten Adhäsionsgrad für die erwünschte Endeigenschaft und Endverwendung
und die erwünschten
Grade der physikalischen und chemischen Leistung zu erzielen.
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Bei
herkömmlichen
Prozessen wurde es für
notwendig erachtet einen Dehn- und
danach einen Entspannvorgang an der Kordel auszuführen, um
eine Einheitlichkeit von Zieleigenschaften für individuelle Kordeln mit
Niedermodul-Materialien
zu erzielen, und zwar entweder in einzelnen End- oder Gewebe-basierten Behandlungseinheiten.
Der Dehn- und Entspannvorgang, dem oft ein Trocknungsschritt vorangeht,
verwendete hohe Temperaturen und Zeitperioden von über einer
Minute, um die Festigkeits- und Schrumpfungsgrade in Verbindung
mit einer adäquaten
Aushärtung
des Klebemittels zu erzielen. Dieser Dehn- und Entspannvorgang ist
dem Fachmann bekannt. Typische Bedingungen sind im US-Patent Nr.
4,491,657 für
einen Litzler-Computreater als trockenes Erhitzen bei 160°C unter Spannung,
um eine gleichmäßige Länge der
Kordel aufrechtzuerhalten, und anschließendes Erhitzen in einem gedehnten
Zustand für
120 Sekunden bei 240°C und
für 120
Sekunden bei 240°C
in einem entspannten Zustand angegeben. Ein weiteres Beispiel ist
im US-Patent Nr. 5,403,659 zu finden, das die Verwendung von Dehnungen
von 2 bis 8% und Schrumpfungen von 0 bis 4% beschreibt, während bei
227°C für 40 bis
60 Sekunden erhitzt wird.
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Die
erforderlichen kommerziellen Einheiten, um diese Temperaturen, Zeiten
und Spannungen, insbesondere bei Reifengeweben, die parallel über 1000
individuelle Enden beinhalten, zu erzielen, sind überaus groß und kostspielig,
wobei die Öfen
mehrere Etagen hoch sind.
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Überraschenderweise
ist es nicht erforderlich, diese strengen Bedingungen bei Hochmodul-Materialien
zu verwenden, die über
eine Einheitlichkeit der physikalischen Eigenschaft und eine Oberflächenchemie verfügen, die
eine mit relativ kurzzeitiger Hitzebehandlung bei gemäßigten Temperaturen
zu erzielende adäquate
Adhäsion
ermöglicht.
Die erwünschten
Eigenschaften können
ohne Dehnen der Kordel einfach durch Kontrollieren der Spannung
in der Kordel erzielt werden, um das Auftreten einer geringen Hitzeschrumpfung zu
gestatten. Die Verwendung dieser Roh-Kordel-Parameter und die Anwendung
des Konzepts auf DCU-Maschinen ergibt eine unerwartete Leistungsfähigkeit,
das Tauchen und die Hitzebehandlung mit dem DCU zu verbinden und
die Umschlag- und Transportvorgänge
zwischen diesen Schritten zu beseitigen.
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Kommerzielle
DCU-Maschinen werden durch die erreichbare Spindelgeschwindigkeit
beschränkt.
In der Praxis beträgt
die maximale Spindelgeschwindigkeit etwa 11.000 Upm. Zum Beispiel
beträgt
die typische Verdrillung in einem Reifenkordelseil 400 TPM (Drehungen
pro Meter); somit beträgt
die Kordelgeschwindigkeit in Metern pro Minute durch die Maschine
11.000 Upm geteilt durch 400, d.h. 27,5 Meter pro Minute. Für eine 30
Sekunden Erhitzungsdauer beträgt
der benötigte
gesamte lineare Abstand nur 13,75 Meter, die in einem kurzen Mehrfachschritt-Erhitzer
erzielt werden können.
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Es
wird nun verstanden, dass durch Kontrollieren der Spannung auf der
Kordel über
die Spannvorrichtungen und der Geschwindigkeit der Fäden aus
dem DCU 312 zur Behandlungs-Untereinheit 328 die
Kordel direkt aus dem DCU zum Behandlungsgerät ohne Zwischenaufwickeln zugeführt werden
kann, womit die Umschlag- und Transportvorgänge zwischen diesen zwei Prozessschritten
beseitigt werden.
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An
der Behandlungs-Untereinheit 328 wird die roh verseilte
Kordel 334 mit einem Klebemittel überzogen, wie ein Resorcin-Formaldehyd-Latex
(RFL) für Nylon,
PET oder Rayon. Das RFL kann katalytische Zusatzstoffe zur Verbessung
der Adhäsion
der Kordel an Gummi beinhalten. Das Klebemittel kann an die Art
der Roh-Kordel angepasst oder dafür ausgetauscht werden. Die überzogene
Roh-Kordel 334 wird durch die Tauchwanne 340 der
Heizeinheit 342 bei einer kontrollierten Spannung über ein
System von Spannvorrichtungen 344 gezogen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
kann die Roh-Kordel 334 durch die Heizeinheit 342 bei
einer Anzahl kurzer Mehrfachschritte befördert werden. Es wird verstanden,
dass eine beliebige Anzahl von alternativen Ausgestaltungen zum
Befördern
der Roh-Kordel 334 durch den Erhitzer 342 beim
Ausführen
der Erfindung verwendet werden kann.
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Die
Heizeinheit 342 kann eine elektrische Einheit, eine Infraroteinheit,
eine Radiofrequenzeinheit, eine Mikrowelleneinheit oder Plasma umfassen,
oder sie kann mit heißer
Fremdbelüftung
erhitzt werden, die aus einer Zentralquelle geliefert wird. Es wird
verstanden, dass eine Anzahl von Vorrichtungen und alternativen
Erhitzerausgestaltungen zum Erhitzen der Kordel 334 verwendet
werden und die Heizeinheit 342 ersetzen kann. Die Heizeinheit 342 kann
ferner einen Abgasauslass für
die Entfernung oder Abgabe der Nebenprodukte aus dem Aushärten der
Tauchlösung
umfassen. Ein Fachmann versteht, dass eine beliebige Anzahl von
Heizeinheiten für
die Verwendung in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung geeignet
sind und derart ausgestaltet sein können, dass sie die roh verseilte
Kordel 334 direkt aus dem DCU 312 erhalten. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Behandlungsgerät
betrieben, um eine Temperatur von etwa 200°C für eine Verweilzeit von etwa
30 Sekunden oder weniger zu erreichen, um das Klebemittel vor dem
Aufwickeln der behandelten Kordel 346 auf eine Spindel
oder Spule 350 auszuhärten.
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Die
Spindelaufwicklung erfolgt vorzugsweise durch eine automatische
Spulenabnahme-Aufrolleinheit; jedoch sind beliebige mechanische
Mittel geeignet, die derart ausgestaltet sind, dass sie die verseilte
Kordel aufwickeln.
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Die
behandelte Seilkordel-Produktspindel 350 wird an das Produktlager
geliefert, vorzugsweise über eine
automatisierte Förderband-Auspackeinheit,
vor der Beförderung
an die Reifen-Herstellungseinheit ("TP Einheit"). Die OTC-Einheit kann sich zum Beispiel
befinden bei:
- (i) dem Faserhersteller, um die
Verpackung und Verfrachtung der Roh-Faser zu beseitigen,
- (ii) einem unabhängigen
Umwandler, wobei sie viel weniger Standfläche und gesamte Kapitalkosten
als die traditionell behandelte Kordelumwandlung erfordert, oder
- (iii) dem Reifen- oder Gummiprodukthersteller, insbesondere
dort, wo neue Reifen- oder Gummiprodukt-Herstellungselemente basierend
auf Einzelkordel-Technologie installiert sind.
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Die
Behandlungs-Untereinheit 328 kann als Teil des DCU 312 konstruiert
sein, um Standfläche
zu bewahren, wie in der 6 gezeigt ist. Ein zweiseitiges
OCT 310 ist mit einem Satz von Behandlungs-Untereinheiten 328 gezeigt,
die für
jedes DCU 312 zugeteilt sind. Dem OCT 310 ist
eine vertikale Position zur Minimierung des Maschinenraums zugewiesen.
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Alternativ
kann die Behandlungs-Untereinheit 328 in einer Anordnung
parallel zum DCU 312 konfiguriert sein, wie in der 7 gezeigt
ist. Die Behandlungs-Untereinheit
kann relativ zum DCU 312 entweder gewinkelt oder genau
horizontal platziert sein. Diese Konfiguration minimiert den vertikalen
Raumbedarf für
das OCT 310.
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Zusätzlich,
wie in der 8 gezeigt ist, kann eine Tiefpegel-Aufwicklungs-Untereinheit 356 neben
dem Behandlungsgerät 328 positioniert
sein, damit die behandelte Kordel 346 auf Spulen 358 aufgewickelt
wird.
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Die
Ausführung
der Erfindung wird ferner durch Bezug auf die folgenden Beispiele
dargestellt, die für den
Schutzumfang der Erfindung repräsentativ
anstatt beschränkend
sein sollen. Beispiele, die das Erreichen von typischen Eigenschaftszielen
für eine
behandelte Kordel zeigen sollen, sind für Polyester und Nylon angegeben.
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Beispiel 1
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Hochfester,
Hochmodul-, gering schrumpfender (HMLS) kommerzieller Polyester-Reifenfaden,
vom Hersteller (Honeywell) zum Erreichen einer guten Adhäsion an
Gummigrundkörpern
vorbehandelt (Adhäsions-aktiviertes
1X53), wurde als 1440 dtex Spindeln erhalten. Zwei Spindeln wurden
in den oberen und Spindelpositionen einer direkten ICBT-Verseilmaschine
platziert und verseilt, um zwei Lagen 410 Verdrillung pro Meter
verseilter Roh-Kordeln herzustellen. Die Roh-Kordeln wurden danach
in einer einzelnen Labor-Endtauch-
und Behandlungseinheit von Zell behandelt, wobei die Betriebsbedingungen
der Geschwindigkeit, Anzahl und Länge der Schritte in den Öfen usw.
eingestellt waren, um die in der Tab. I angegebenen Bedingungen zu
erzielen.
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Tabelle
I Einzelne
Tauch-Behandlungs-Bedingungen
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Der
Durchgang 1 der Tab. I ist ein Vergleichsbeispiel, um einen typischen
gegenwärtigen
kommerziellen Satz von Bedingungen für eine Gewebe- Behandlungseinheit
zu zeigen und um typische Kordeln zur Messung von physikalischen
und chemischen Eigenschaften herzustellen, die für eine Endverwendung in Gummi wünschenswert
sind. Die Durchgänge
2, 3 und 4 der Tab. I sind Beispiele, um die OCT-Behandlungs-Untereinheit
der Erfindung zu simulieren, wobei die Dauer der Hitzebehandlung
auf nur 30 Sekunden mit der im Ofen verwendeten Temperatur bei jeweils
180°C, 200°C und 220°C verringert
ist. In sämtlichen
vier Durchgängen wurde
jede Kordel mit einer herkömmlichen
Tauchlösung
aus nicht Ammoniak versetztem Resorcin-Formaldehyd-Latex, umfassend
eine Lösung
aus vorkondensiertem Vinylpyridin-Latex, Resorcin, Formaldehyd,
Natriumhydroxid und Wasser, bei etwa 4,5% Gesamtfeststoffaufnahme
basierend auf den Gewichten der Kordel behandelt. Die behandelten
Kordeln wurden danach auf physikalische Eigenschaften unter Verwendung
einer Instron Model 4466 Testeinheit unter ASTM D885-84 Bedingungen
getestet, wobei die thermische Schrumpfung unter Verwendung eines
Testrite Modell NK5 bei 177°C
für 2 min
mit 0,5 g/dtex Vorspannung durchgeführt wurde. Die Adhäsion der
behandelten Kordeln wurde unter Verwendung von standardmäßigen Gummigrundkörpern und
H-Adhäsionstests
bestimmt, wie es im US-Patent Nr. 3,940,544 definiert ist. Die physikalischen und
Adhäsionsergebnisse
sind in der Tab. II angegeben.
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Tabelle
II Eigenschaften
der behandelten Kordel
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Beispiel 2
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Roh-Kordeln
wurden auf der direkten ICBT-Verseileinheit unter Verwendung des
hochviskosen hochfesten 1400 dtex Nylon 6 Fadens (IR88 von Honeywell)
bei einem Verdrillungsgrad von 380 TPM hergestellt. Die Behandlungsbedingungen
zum Simulieren einer OCT-Einheit wurden nach Auftragung derselben
Tauchlösung
nach Art und Grad wie in Beispiel 1 zu 180°C und 200°C für 30 Sekunden gewählt. Die
H-Adhäsionen betrugen
126 N bzw. 144 N. Die Adhäsionsergebnisse
für die
Beispiele 1 und 2 sind in der 9 gezeigt.
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Beispiel 3
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Die
wie in Beispiel 1 hergestellten Polyester-Roh-Kordeln wurden in
der simulierten OCT-Einheit unter den in der Tab. III aufgeführten Bedingungen
behandelt, um die Auswirkungen der Spannung der Behandlungseinheit
(Dehnung oder Entspannung) auf die Schlüsseleigenschaften der behandelten
Kordel zu bestimmen.
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Tabelle
III Auswirkung
der Spannung auf Eigenschaften der behandelten Kordel
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Die
Ergebnisse für
die Eigenschaften der behandelten Kordel sind in der Tab. IV angegeben
und in der 11 gezeigt.
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Tabelle
IV Eigenschaften
der behandelten Kordel
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Um
mit kommerziell angestrebten behandelten Kordeln zu vergleichen,
wurde eine Messung des erwarteten Teillast-Moduls der Kordeln gemacht,
nachdem sie in Gummi ausgehärtet
worden waren. Dieser Test ist in Nelson et al., Rubber World, "Dimensionally Stable
PET Fibers for Tire Reinforcement", S. 30–37 (Mai 1991) und Nelson et
al., 3rd International TechTextile Symposium, "Dimensionally Stable
PET Fibers" (Mai 1991)
so beschrieben und ist mit "In-Tire E45 (N)" in der Tab. IV bezeichnet.
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Aus
der 10 ist ersichtlich, dass bei einer Behandlungsspannung
von etwa 4 Newton die Kordelausdehnung im Reifen bei 45 N steil
anzusteigen beginnt, was nicht wünschenswert
ist, während
der Wert für die
Kordelschrumpfung bei einem niedrigen Niveau ist (≤ 1,5%) und
die Ausdehnung der behandelten Kordel beim Reißen attraktiv hoch ist (≥ 14%), was
in Verbindung mit der Festigkeit der Kordel einen sehr wünschenswerten
Belastbarkeitsgrad erzeugt.
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Die 11 zeigt
die ungefähre
Beziehung zwischen der Spannung in der simulierten OCT-Behandlungs-Untereinheit
und der Dehnung/Entspannung bei einer Temperatur von 200°C bei 30
Sekunden Verweilzeit. Ein Spannungsgrad von 4 N entspricht etwa
1% Entspannung. Sowohl diese Spannungs- als auch Entspannungsgrade
sind für
eine OCT-Ausgestaltung mit Einmaschineneinheit sehr praktisch.