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[Technisches Gebiet]
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine transparente Zusammensetzung
auf Basis von Polyamid. Die vorliegende Erfindung betrifft auch
aus dieser Zusammensetzung erhaltene Gegenstände. Polyamide sind Polymere,
die wegen ihrer zahlreichen Eigenschaften breite Anwendung finden.
Polyamide weisen nämlich
bestimmte oder alle der nachfolgend aufgeführten Eigenschaften auf: Transparenz,
Schlagzähigkeit,
Zugfestigkeit und/oder Druckfestigkeit, hohe Beständigkeit
gegenüber äußeren Einflüssen, wie
Kälte,
Wärme,
chemischen Agentien und Strahlung, insbesondere UV-Strahlung. So
sind auf Polyamiden basierende Gegenstände in Erscheinung getreten,
wie beispielsweise Brillenrahmen, verschiedene Gehäuse, Ausstattungsteile
für Autos,
chirurgisches Material, Verpackungen, Sportartikel und Skis, insbesondere
Skioberseiten. Diese Gegenstände
müssen
meistens verschiedene Schriftzüge
tragen, beispielsweise im Fall einer Verpackung aus Polyamid die
Merkmale des verkauften Produkts.
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Ein
Beispiel für
eine Produkt, das dekoriert werden muß, ist ein Ski, insbesondere
die Oberseite. Es ist natürlich
versucht worden, die Polyamide nach den gewöhnlich verwendeten Techniken
und insbesondere durch Sublimation zu dekorieren. Bei dieser Technik,
die als Dekoration durch Sublimation oder Wärmetransfer bekannt ist, wird
der zu dekorierende Gegenstand bei einer Temperatur zwischen 80
und 220°C
mit einer Pigmentschicht bedeckt und die Anordnung auf eine gegebene
Temperatur erhitzt. Die Pigmente werden als sublimierbar bezeichnet,
aber diese Technik ist mit Pigmenten effizient, die in die Struktur
des Polymers einwandern können.
In der Tat versteht der Fachmann diesen Begriff "Dekoration durch Sublimation", ohne daß hier näher darauf
eingegangen werden muß.
Die Temperatur, auf die ein zu dekorierender Gegenstand gebracht wird,
muß hoch
genug sein, um die Sublimation oder den Wärmetransfer der Pigmente herbeizuführen, welche dann
durch Diffusion in die Struktur des Polymers eindringen können, wenn
dieses eine entsprechende Morphologie aufweist. Das Polymer muß natürlich auch
der bei der Dekoration durch Sublimation verwendeten Temperatur
widerstehen können.
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[Stand der Technik und
technisches Problem]
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Die
Polyamide des Standes der Technik besitzen nicht immer die für die Dekoration
durch Sublimation geforderten Eigenschaften. Wenn das Polymer kristallin
oder teilkristallin ist, widersteht es hohen Temperaturen und den
oft scharfen Bedingungen der Durchführung der Dekoration durch
Sublimation, die mit diesem Polyamid verwendet werden können. Kristalline
oder teilkristalline Polyamide sind jedoch nicht transparent und wegen
ihrer Opazität
für eine
Anwendung, bei der Transparenz gewünscht ist, ungeeignet. Wenn
das Polyamid amorph ist, ist es daher transparent und kann aus diesem
Grund für
Anwendungen geeignet sein, bei denen diese Eigenschaft der Transparenz
gewünscht
ist. Wenn die für
die Sublimation verwendete Temperatur unter der Glasübergangstemperatur
liegt, hat das Polyamid jedoch keine ausreichend ungeordnete Struktur,
und die sublimierbaren Pigmente diffundieren nur schwer in die Polyamidmasse
ein. Die erhaltene Farbe ist blaß und somit für die Vermarktung
ungeeignet. Wenn die für
die Sublimation verwendete Temperatur über der Glasübergangstemperatur
liegt, verformt sich das Polyamid stark und ist daher für die Verwendung,
für die
es normalerweise vorgesehen ist, ungeeignet.
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In
den Patentschriften FR-A-2 575 756 und FR-A-2 606 416 werden amorphe
Polyamidzusammensetzungen auf Basis von BACM (Bis(4-aminocyclohexyl)methan),
BAMCM (Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan)
oder anderen cycloaliphatischen Diaminen, Iso- oder Terephthalsäure und
anderen Polyamiden beschrieben. Diese Polyamide besitzen Transparenzeigenschaften
und sind zur Verwendung für
die Herstellung von Formkörpern
geeignet. In diesem Dokument wird eine Formgebungstemperatur angegeben,
die bis zu 310°C
betragen kann.
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In
den Patentschriften JP-60-215053 und 60-215054 werden Legierungen
beschrieben und beansprucht, die zum einen ein transparentes Polyamid
und zum anderen ein kristallines Polyamid enthalten. Das transparente
Polyamid besteht aus aliphatischen Einheiten als wesentlicher Monomerkomponente,
die unter Lauryllactam, 12-Aminododecansäure und 11-Aminoundecansäure ausgewählt sind,
und cyclischen Einheiten. Die für
diese transparenten Polyamide aufgeführten Beispiele enthalten als
cyclische Einheiten das cycloaliphatische Diamin Bis (4-aminocyclohexyl)methan
und die aromatische Disäure
Isophthalsäure.
Das kristalline Polyamid besteht aus Polyamid-12 und/oder -11 oder
aus Copolyamid mit einer 12- und/oder 11-Einheit als wesentlichem
Monomer.
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In
der FR-A-2 021 910 werden Polyamidzusammensetzungen beschrieben,
die 40 bis 99 Gew.-% eines amorphen Polyamids auf Basis von aromatischen
Säuren
und 2,2,4- und/oder
2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin und 60 bis 1 Gew.-% eines aliphatischen
Polyamids enthalten. Die erhaltenen Gegenstände sind transparent, haben
eine gute Steifigkeit und sind schlagzäh und wasserbeständig. Die
Polyamide werden zur Herstellung von Hohlkörpern, wie Flaschen, durch
Abformen verwendet. Hierbei arbeitet man bei herkömmlichen
Temperaturen.
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In
der US-A-4 404 317 werden Polyamidzusammensetzungen wie 6,I/6,T/BACM,I/BACM,T
beschrieben, die zur Herstellung von Gegenständen geeignete Eigenschaften aufweisen.
Diese Polyamide werden durch Mischen bei einer Temperatur zwischen
270 und 300°C
erhalten. Gemäß diesem
Dokument sind die Mischungen lösungsmittelbeständig und
wärmestabil
und behalten unter feuchten Bedingungen ihre mechanischen Eigenschaften.
In der US-A-4 404
317 werden die Mischbedingungen, wie die Temperatur, für verschiedene
Polyamide beschrieben; insbesondere wird empfohlen, wegen des Abbaus
des kristallinen Polyamids sowie des amorphen Polyamids eine Temperatur
von 300°C
nicht zu überschreiten.
Es ist auch bekannt, daß kristalline
Polyamide (einschließlich
PA-12 oder PA-6,12) sowohl für
den Spritzguß als
auch für
die Extrusion eine Abbautemperatur von etwa 270°C aufweisen. Diese Temperatur
kann sehr kurzfristig oder in Gegenwart eines Stabilisators auf
eine Temperatur von ungefähr
300°C erhöht werden.
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In
der
EP 628602 werden
Mischungen von amorphem Polyamid und teilkristallinem Polyamid beschrieben.
Die Beispiele wurden auf einem Werner-30-Doppelschneckenextruder
mit einem Mischprofil bei einer Substanztemperatur von 330 bis 340°C ausgehend
von teilkristallinem Polyamid PA-11 mit einer inhärenten Viskosität von 1,38
dl/g und amorphem teilaromatischem Polyamid PA-12/BMACM, T/BMACM,I
hergestellt. Letzteres wird durch Polykondensation in der Schmelze
aus Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan (BMACM),
Lauryllactam (L12) und Iso- und Terephthalsäure (IA und TA) in einem Molverhältnis von
1/1/0,3/0,7 hergestellt. Dieses amorphe Polyamid weist eine Glasübergangstemperatur
von 170°C
und eine inhärente
Viskosität
von 1,05 dl/g auf. Die am Ausgang der Düse des Werner-Extruders erhaltenen
Mischungen werden in Form von Stäben
in einen mit kaltem Wasser gefüllten
Behälter
abgekühlt,
zu Granulat geschnitten und zur Entfernung der Feuchtigkeit unter
Vakuum 12 Stunden auf 80°C
erhitzt.
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Im
Stand der Technik sind teilkristalline Polyamide, amorphe Polyamide
oder auch Mischungen davon beschrieben worden. Teilkristalline Polyamide
und amorphe Polyamide eignen sich nicht für Gegenstände, die durch Sublimation
dekoriert werden müssen.
Was die Mischungen von teilkristallinen Polyamiden und amorphem
Polyamid angeht, so enthält
das amorphe Polyamid immer aromatische Einheiten, im allgemeinen
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure,
was die Verwendung von hohen Temperaturen für deren Vermischung bedingt,
was zu einem Abbaurisiko und zu Kosten führt, die umso höher sind,
je höher
die Temperatur ist. Darüber hinaus
haben diese Polyamide mit aromatischen Einheiten einen hohen Biegemodul
und sind somit steif und schwierig zu verwenden, beispielsweise
zum Aufbringen auf einen Ski bei der Herstellung des Skis.
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Es
wurde nun eine transparente Zusammensetzung auf Basis von Polyamid
gefunden, die im wesentlichen aus einer Mischung von aliphatischem
Polyamid und einem Polyamid mit cycloaliphatischen Einheiten, aber
keinen aromatischen Einheiten besteht.
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[Kurze Darstellung der
Erfindung]
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine transparente Zusammensetzung,
enthaltend, bezogen auf das Gewicht, wobei sich die Summe auf 100%
beläuft:
- • 5
bis 40% eines amorphen Polyamids (B), das cycloaliphatische Einheiten,
aber keine aromatischen Einheiten enthält und sich aus der Kondensation
von:
– entweder
mindestens einem unter cycloaliphatischen Diaminen und aliphatischen
Diaminen ausgewählten
Diamin und mindestens einer unter cycloaliphatischen Disäuren und
aliphatischen Disäuren
ausgewählten
Disäure,
wobei mindestens eine der Diamin- oder Disäure-Einheiten cyclialiphatisch
ist,
– oder
einer cycloaliphatischen alpha, omega-Aminocarbonsäure
– oder einer Kombination dieser
beiden Möglichkeiten
– und gegebenenfalls
mindestens einem unter alpha, omega-Aminocarbonsäuren oder den möglichen
entsprechenden Lactamen, aliphatischen Disäuren und aliphatischen Diaminen
ausgewählten
Monomer
ergibt,
- • 0
bis 40% eines unter Copolymeren mit Polyamidblöcken und Polyetherblöcken und
Copolyamiden ausgewählten
flexiblen Polyamids (C),
- • 0
bis 20% eines Verträglichkeitsvermittlers
(D) für
(A) und (B),
- • 0
bis 40% eines flexiblen Modifizierungsmittels (M),
- • mit
der Maßgabe,
daß (C)
+ (D) + (M) zwischen 0 und 50% liegt,
- • Rest
auf 100% teilkristallines Polyamid (A).
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Der
Begriff "transparent" entspricht einem
bei 560 nm und für
eine Dicke von 2 mm gemessenen Nichtdurchlässigkeitskoeffizienten größer gleich
50%. Er beträgt
vorzugsweise > = 80%.
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Der
in der vorliegenden Beschreibung verwendete Begriff "Polyamid" deckt auch Copolyamide
ab, die dritte Monomere in einem Anteil enthalten können, der
die wesentlichen Qualitäten
der Polyamide nicht beeinträchtigt.
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Der
Begriff "teilkristallin" deckt (Co)polyamide
ab, die sowohl eine Glasübergangstemperatur
Tg als auch eine Schmelztemperatur Tf aufweisen.
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Der
Begriff "amorph" deckt Polyamide
ab, die in den flüssigen
oder schmelzflüssigen
Zustand übergehen
und somit oberhalb ihrer Tg verwendet werden können. Diese Polymere haben
a priori keine Tf im DSC. Sie können
zwar eine haben, aber dann ist ihre Intensität vernachlässigbar und beeinträchtigt den
im wesentlichen amorphen Charakter des Polymers nicht.
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Die
erfindungsgemäßen Definitionen
entsprechen den in der Technik allgemein anerkannten. Vorteilhafterweise
sei auf die Veröffentlichung "ENPLAs, Booklet on
Engineering Plastics",
Abschnitt 2.1, S. 12–13, Ausgabe
1991, veröffentlicht
von "The Japan Engineering
Association", verwiesen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
weist zahlreiche Vorteile auf:
Sie ist teilkristallin wie das
Polyamid (A), d.h. sie kann durch Sublimation dekoriert werden.
Die kristallinen Strukturen sind klein genug, daß die Zusammensetzung transparent
wird.
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Sie
ist nicht zu steif wie die halbaromatischen Polyamide des Standes
der Technik. Ihr Biegemodul kann zwischen 1400 und 600 MPa liegen,
wobei die Messung an einer 15 Tage bei 23°C und 50% RF (relativer Feuchtigkeit)
konditionierten Probe durchgeführt
wird. PA 11 hat nämlich
ein Biegemodul von 1000 MPa, das im Vergleich mit einem steifen
Polyamid mit einem Biegemodul von 2000 MPa und einem flexiblen Polyamid mit
einem Biegemodul von 500 MPa als durchschnittlich erachtet wird.
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Sie
ist duktil, hat eine gute Schlagzähigkeit und eine gute Rissfestigkeit
sowie eine gute Abriebfestigkeit. Ein Gegenstand wie eine Folie
eignet sich gut für
verschiedene Formgebungsoperationen (Kaltformgebung, Ziehen), die
zum Erhalt eines Endprodukts wie eines Skis erforderlich sein können.
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Außerdem weist
sie eine geringe Feuchtigkeitsempfindlichkeit auf, im wesentlichen
insofern, als für
(A) die verwendeten Monomere mindestens 9 Kohlenstoffatome enthalten,
beispielsweise: PA11, PA12, PA10.12, coPA10/9.12. Dank des teilkristallinen
Charakters von (A) hat sie eine gute chemische Beständigkeit
und eine gute Spannungsrißbeständigkeit
sowie eine gute Alterungsbeständigkeit.
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Sie
ist leicht herzustellen, da die Temperatur, ab der sich ein transparentes
Material bildet, so niedrig ist, daß sie der üblichen Compoundierungstemperatur
(Mischen in schmelzflüssigem
Zustand in einem Extruder oder einem Mischer) von (A) sehr nahe
kommt und sogar damit identisch ist oder gar darüber liegt. Diese Temperatur
liegt in der Regel bei ungefähr
270°C. Diese
Temperatur ist umso niedriger, je größer die Menge von (D) ist.
Im Stand der Technik müssen
das aliphatische Polyamid und das teilaromatische Polyamid bei Temperaturen
um 310°C
oder 340°C
compoundiert werden. Der Vorteil dieser niedrigeren Temperatur besteht darin,
daß dieses
neue Material unter den üblichen
Compoundierungsbedingungen hergestellt werden kann, kein Abbau auftritt,
die Zusammensetzung nicht vergilbt, keine oder wenige neuralgische
Punkte oder Gele vorliegen und die Zusammensetzung leichter recyclierbar
ist (sie kann leichter einer neuen Verwendung unterworfen werden).
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Sie
wird sehr leicht verwendet, in der Regel durch Extrusion. Die Eigenschaften
des schmelzflüssigen Materials
sind adäquat
(ausreichende Viskosität)
und stabil (keine Fluktuation bei der Herstellung des Gegenstands),
es gibt keine Dämpfe
oder Abscheidungen im Gegensatz zu bestimmten transparenten Polyamidzusammensetzungen
des Standes der Technik.
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Die
Erfindung betrifft auch Gegenstände
aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
wie Platten, Filme, Folien, Rohre und Profile, wobei diese Gegenstände durch
Spritzguss erhalten werden, und insbesondere Filme und Folien, die
dann auf Skier aufgeklebt werden.
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Die
Erfindung betrifft auch die obigen Gegenstände, die dekoriert sind, beispielsweise
durch Sublimation, und mit einer transparenten Schutzschicht aus
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bedeckt sind.
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[Nähere Beschreibung der Erfindung]
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Was
das teilkristalline Polyamid (A) angeht, so seien genannt: (i) aliphatische
Polyamide, bei denen es sich um die Produkte der Kondensation einer
aliphatischen alpha, omega-Aminocarbonsäure, eines Lactams oder die
Produkte der Kondensation eines aliphatischen Diamins und einer
aliphatischen Disäure
handelt, und (ii) andere Polyamide, vorausgesetzt, daß sie teilkristallin
sind. Bevorzugt sind von diesen anderen teilkristallinen Polyamiden
diejenigen mit kristallinen Strukturen, die so klein sind, daß sie Transparenz
nahekommen; als Beispiel sei PA PACM-12 aufgeführt, wobei PACM für para-Aminodicyclohexylmethan
und 12 für die
C-12-Disäure
steht.
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Als
Beispiele für
aliphatische alpha, omega-Aminocarbonsäuren seien Aminocapronsäure, 7-Aminoheptansäure, 11-Aminoundecansäure und
12-Aminododecansäure
genannt. Als Beispiele für
Lactame seien Caprolactam, Oenantholactam und Lauryllactam genannt.
Als Beispiele für
aliphatische Diamine seien Hexamethylendiamin, Dodecamethylendiamin
und Trimethylhexamethylendiamin genannt. Als Beispiele für aliphatische
Disäuren
seien Adipinsäure,
Azelainsäure,
Suberinsäure,
Sebacinsäure
und Dodecandicarbonsäure genannt.
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Von
den aliphatischen Polyamiden seien beispielhaft und nicht einschränkend die
folgenden Polyamide genannt: Polycaprolactam (PA-6); Polyundecanamid
(PA-11); Polylauryllactam (PA-12); Polybutylenadipamid (PA-4,6);
Polyhexamethylenadipamid (PA-6,6); Polyhexamethylenazelamid (PA-6,9);
Polyhexamethylensebazamid (PA-6,10); Polyhexamethylendodecanamid
(PA-6,12); Polydecamethylendodecanamid (PA-10,12); Polydecamethylensebazanamid
(PA-10,10) und Polydodecamethylendodecanamid (PA-12,12).
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Vorteilhafterweise
stammt (A) aus der Kondensation eines Lactams mit mindestens 9 Kohlenstoffatomen,
einer alpha, omega-Aminocarbonsäure
mit mindestens 9 Kohlenstoffatomen oder einem solchen Diamin und
einer solchen Disäure,
daß das
Diamin oder die Disäure
mindestens 9 Kohlenstoffatome enthalten. Vorteilhafterweise handelt
es sich bei (A) um PA-11 und PA-12 und vorzugsweise um PA-12. Es
fällt auch
in den Schutzbereich der Erfindung, daß (A) eine Mischung von aliphatischen
Polyamiden ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Form ist (A) ein ausbalanciertes Polyamid.
Die Bezeichnungen der Polyamide gemäß ihren Endgruppen sind unten
aufgezählt.
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Die
Polyamide können
gemäß ihrem
Herstellungsverfahren und/oder dem verwendeten Kettenabbruchmittel
einen Überschuß an Säure- oder
Aminendgruppen oder auch einen Teil von Alkylgruppen oder anderen
Endgruppen, beispielsweise Aryl oder eine beliebige andere Funktion,
die sich aus der Struktur des verwendeten Kettenabbruchmittels ableitet,
aufweisen. Der Überschuß an Säureendgruppen
stammt aus einem Disäure-Kettenabbruchmittel.
Der Überschuß an Aminendgruppen
stammt aus einem Diamin-Kettenabbruchmittel. Ein primäres Amin
als Kettenabbruchmittel führt
zu einer Polyamidkette mit einer Alkylendgruppe und einer Aminendgruppe.
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Als
Polyamid mit zwei Aminendgruppen PAdiNH2 wird hier ein Polyamid
bezeichnet, das den folgenden Kriterien entspricht:
- * es weist eine bestimmte Menge von Ketten, die auf beiden Seiten
eine Aminendgruppe (NH2) aufweisen
- * die Menge der auf beiden Seiten eine Aminendgruppe (NH2) enthaltenden
Ketten ist größer als
die Menge der Ketten mit zwei Säureendgruppen
(sofern vorhanden)
- * die Amingruppenkonzentration ist insgesamt größer als
die Säuregruppenkonzentration
- * ein PAdiNH2 wird durch Zusatz eines Diamins als Kettenabbruchmittel
oder im Fall von Polyamiden auf Basis von Diamin und Disäure, wie
beispielsweise PA-6,6, durch Zusatz von mehr Diamin-Comonomer als Disäure-Comonomer
erhalten.
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Die
Polyamide werden der Einfachheit halber auch als PA-Diamin oder
PAdiNH2 bezeichnet.
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Aus
den entgegengesetzten Gründen
wird ein Polyamid als Polyamid mit zwei Säureendgruppen bezeichnet.
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Ein
Polyamid ist ausbalanciert, wenn
- * kein Kettenabbruchmittel
bzw. kein Überschuß eines
der Comonomere zugegeben worden ist
- * wenn die Amin- und Säurekonzentration
im wesentlichen äquivalent
ist.
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Zur
Bestimmung der Beschaffenheit der Endgruppen eines Polyamids und
des Prozentanteils an Ketten mit diesen Endgruppen kann man sich
bekannter Methoden zur Bestimmung der Molmassen bedienen, wie beispielsweise
der SEC (Größenausschlußchromatographie)
und der Methoden zur quantitativen Bestimmung von Amin- und Säurefunktionen.
In der vorliegenden Anmeldung bezeichnet der Begriff SEC die Messung
der Molmassen von Polymeren mittels Größenausschlußchromatographie.
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Diese
Technik und insbesondere ihre Anwendung auf Polyamide und Polyetherblockpolyamide
wird in "Journal
of Liquid Chromatography, 11(16), 3305–3319 (1988)", beschrieben. Was
die Bestimmung der Endgruppen, beispielsweise für PA-6, angeht, so löst man die
Probe in einer Lösung
von Phenol in Methanol und titriert die Amine mit einer Lösung von
para-Toluolsulfonsäure
in Methanol. Für
die Säureendgruppen,
wiederum für
PA-6, löst
man die Probe in Benzylalkohol und titriert die Säurefunktionen
mit einer Lösung
von Kaliumhydroxid in Benzylalkohol.
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Was
das amorphe Polyamid mit einer cycloaliphatischen Einheit (B) angeht,
so können
die cycloaliphatischen Diamine Isomere von Bis (4-aminocyclohexyl)methan
(BACM), Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan (BMACM) und 2,2-Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)propan
(BMACP) und para-Aminodicyclohexylmethan (PACM) sein. Andere Diamine,
die häufig
verwendet werden, können
Isophorondiamin (IPDA) und 2,6-Bis(aminomethyl)norbornan (BAMN)
sein. Die aliphatischen Disäuren
sind weiter oben erwähnt
worden. Als Beispiel sei PA-IPDA,12 aufgeführt, das sich aus der Kondensation
von Isophorondiamin mit Dodecandicarbonsäure ergibt. Das amorphe Polyamid
(B) kann gegebenenfalls mindestens ein unter:
alpha, omega-Aminocarbonsäuren,
aliphatischen
Disäuren
und
aliphatischen Diaminen
ausgewähltes Monomer oder Comonomer
enthalten, wobei diese Produkte weiter oben beschrieben worden sind.
Als Beispiele für
(B) seien PA-IPDA,10, coPA-IPDA,10/12 und PA-IPDA,12 aufgeführt. Es
fällt auch
in den Schutzbereich der Erfindung, daß (B) eine Mischung von mehreren
amorphen Polyamiden ist.
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Was
das flexible Polyamid (C) und zunächst die Copolymere mit Polyamidblöcken und
Polyetherblöcken
angeht, so ergeben sie sich aus der Copolykondensation von Polyamidsequenzen
mit reaktiven Endgruppen mit Polyethersequenzen mit reaktiven Endgruppen,
wie u.a.:
- 1) Polyamidsequenzen mit Diamin-Kettenenden
mit Polyoxyalkylensequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden
- 2) Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden mit Polyoxyalkylensequenzen
mit Diamin-Kettenenden,
die durch Cyanoethylierung und Hydrierung von aliphatischen alpha,
omega-dihydroxylierten
Polyoxyalkylensequenzen, den sogenannten Polyetherdiolen, erhältlich sind.
- 3) Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden mit Polyetherdiolen,
wobei es sich bei den erhaltenen Produkten in diesem speziellen
Fall um Polyetheresteramide handelt. Die Copolymere (C) sind vorteilhafterweise
von diesem Typ.
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Die
Polyamidsequenzen mit Dicarbonsäure-Kettenenden
stammen beispielsweise aus der Kondensation von alpha-omega-Aminocarbonsäuren, Lactamen
oder Dicarbonsäuren
und Diaminen in Gegenwart einer Dicarbonsäure als Kettenabbruchmittel.
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Die
zahlenmittlere Molmasse Mn der Polyamidsequenzen liegt zwischen
300 und 15000 und vorzugsweise zwischen 600 und 5000. Die Masse
Mn der Polyethersequenzen liegt zwischen 100 und 6000 und vorzugsweise
zwischen 200 und 3000.
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Die
Polymere mit Polyamidblöcken
und Polyetherblöcken
können
auch statistisch verteilte Einheiten enthalten. Diese Polymere sind
durch gleichzeitige Umsetzung des Polyethers und der Vorläufer für die Polyamidblöcke erhältlich.
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So
kann man beispielsweise das Polyetherdiol, ein Lactam (oder eine
alpha, omega-Aminocarbonsäure)
und eine Disäure
eines Kettenabbruchmittels in Gegenwart von etwas Wasser umsetzen.
Dabei erhält
man ein Polymer, das im wesentlichen Polyetherblöcke, Polyamidblöcke sehr
unterschiedlicher Länge,
aber auch die verschiedenen, nach dem Zufallsprinzip abreagierten
Reaktanden in statistischer Verteilung entlang der Polymerkette
aufweist.
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Diese
Polymere mit Polyamidblöcken
und Polyetherblöcken,
ob sie nun aus der Copolykondensation von vorher hergestellten Polyamid-
und Polyethersequenzen oder einer einstufigen Umsetzung stammen,
haben beispielsweise Shore-D-Härten,
die zwischen 20 und 75 und vorteilhafterweise zwischen 30 und 70
liegen können,
und eine in meta-Cresol bei 250°C
für eine
Anfangskonzentration von 0,8 g/100 ml gemessene inhärente Viskosität zwischen
0,8 und 2,5. Die MFI-Werte
können
zwischen 5 und 50 liegen (235°C
unter einer Last von 1 kg).
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Die
Polyetherblöcke
werden als solche verwendet und mit Polyamidblöcken mit Carbonsäureendgruppen
copolykondensiert oder durch Aminierung in Polyetherdiamine umgewandelt
und mit Polyamidblöcken
mit Carbonsäureendgruppen
kondensiert. Sie können
auch mit Polyamidvorläufern
und einem Kettenabbruchmittel vermischt werden, um Polymere mit
Polyamidblöcken
und Polyetherblöcken
mit statistisch verteilten Einheiten herzustellen.
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Man
kann drei Arten von Copolymeren mit Polyamid- und Polyetherblöcken unterscheiden.
Gemäß einer
ersten Art stammen die Polyamidblöcke mit Dicarbonsäurekettenenden
beispielsweise aus der Kondensation von alpha, omega-Aminocarbonsäuren, Lactamen
oder Dicarbonsäuren
und Diaminen in Gegenwart einer Dicarbonsäure als Kettenabbruchmittel.
Als Beispiel für
alpha, omega-Aminocarbonsäuren sei
Aminoundecansäure
genannt, als Beispiele für
Lactame seien Caprolactam und Lauryllactam genannt, als Beispiele
für die
Carbonsäuren
seien Adipinsäure,
Decandisäure
und Dodecandisäure
genannt, und als Beispiel für
Diamine sei Hexamethylendiamin genannt. Vorteilhafterweise bestehen
die Polyamidblöcke
aus Polyamid-12 oder Polyamid-6.
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Gemäß einer
zweiten Art ergeben sich die Polyamidsequenzen aus der Kondensation
einer oder mehrerer alpha, omega-Aminocarbonsäuren und/oder eines oder mehrerer
Lactame mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen in Gegenwart einer Carbonsäure mit
4 bis 12 Kohlenstoffatomen und weisen eine kleine Masse, d.h. einen Mn-Wert
von 400 bis 1000, auf. Als Beispiele für alpha, omega-Aminocarbonsäuren seien
Aminoundecansäure
und Aminododecansäure
genannt. Als Beispiele für
Dicarbonsäuren
seien Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Isophthalsäure,
Butandisäure,
1,4-Cyclohexyldicarbonsäure,
Terephthalsäure,
das Natrium- oder Lithiumsalz von Sulfoisophthalsäure, dimerisierte
Fettsäuren
(diese dimerisierten Fettsäuren
weisen einen Dimergehalt von mindestens 98% auf und sind vorzugsweise
hydriert) und Dodecandisäure
HOOC-(CH2)10-COOH
genannt. Als Beispiele für
Lactame seien Caprolactam und Lauryllactam genannt. Durch Kondensation
von Lauryllactam in Gegenwart von Adipinsäure oder Dodecandisäure hergestellte
Polyamidsequenzen mit einem Mn-Wert von 750 haben einen Schmelzpunkt
von 127–130°C.
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Gemäß einer
dritten Art ergeben sich die Polyamidsequenzen aus der Kondensation
mindestens einer alpha, omega-Aminocarbonsäure (oder eines Lactams), mindestens
eines Diamins und mindestens einer Dicarbonsäure. Die alpha, omega-Aminocarbonsäure, das
Lactam und die Dicarbonsäure
können
unter den weiter oben aufgeführten
ausgewählt
werden. Das Diamin kann ein aliphatisches Diamin mit 6–12 Kohlenstoffatomen
sein und arylisch und/oder gesättigt
cyclisch sein. Als Beispiele seien Hexamethylendiamin, Piperazin, 1-Aminoethylpiperazin,
Bisaminopropylpiperazin, Tetramethylendiamin, Octamethylendiamin,
Decamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, 1,5-Diaminohexan, 2,2,4-Trimethyl-1,6-diaminohexan,
Polyoldiamine, Isophorondiamin (IPD), Methylpentamethylendiamin
(MPDM), Bis(aminocyclohexyl)methan (BACM) und Bis (3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan
(BMACM) genannt.
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Bei
der zweiten und dritten Art werden die verschiedenen Bestandteile
der Polyamidsequenz und ihr Anteil so gewählt, daß sich eine Schmelztemperatur
von weniger als 150°C
und vorteilhafterweise zwischen 90 und 135°C ergibt.
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Copolyamide
mit niedriger Schmelztemperatur werden in den Patentschriften
US 4 483 975 ,
DE 3 730 504 und
US 5 459 230 beschrieben, in denen
die gleichen Anteile der Bestandteile für die Polyamidblöcke verwendet
werden.
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Die
Polyetherblöcke
können
5 bis 85 Gew.-% des Copolymers mit Polyamid- und Polyetherblöcken ausmachen.
Die Polyetherblöcke
können
andere Einheiten enthalten, wie Ethylenoxideinheiten, wie beispielsweise
Propylenoxid oder Polytetrahydrofuran (das zu Polytetramethylenglykol-Verknüpfungen
führt).
Man kann auch gleichzeitig PEG-Blöcke, d.h. Blöcke aus
Ethylenoxideinheiten, PPG-Blöcke,
d.h. Blöcke
aus Propylenoxideinheiten, und PTMG-Blöcke, d.h. Blöcke aus
Tetramethylenglykoleinheiten, die auch als Polytetrahydrofuran bezeichnet
werden, verwenden. Vorteilhafterweise verwendet man PPG- oder PTMG-Blöcke. Die Menge
der Polyetherblöcke
in diesen Copolymeren mit Polyamid- und Polyetherblöcken beträgt vorteilhafterweise 10 bis
50 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer, und vorzugsweise 35 bis 50%.
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Die
Copolymere mit Polyamidblöcken
und Polyetherblöcken
können
auf jedem Weg hergestellt werden, der die Verknüpfung der Polyamidblöcke und
der Polyetherblöcke
ermöglicht.
In der Praxis kommen im wesentlichen zwei Verfahren zur Anwendung,
nämlich
ein zweistufiges Verfahren und ein einstufiges Verfahren.
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Bei
dem zweistufigen Verfahren stellt man zunächst durch Kondensation von
Polyamidvorläufern
in Gegenwart einer Dicarbonsäure
als Kettenabbruchmittel Polyamidblöcke mit Carbonsäureendgruppen
her und setzt dann in einem zweiten Schritt den Polyether und einen
Katalysator zu.
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Nach
der Herstellung des Polyamids mit Carbonsäureendgruppen setzt man dann
den Polyether und einen Katalysator zu. Der Polyether kann in einer
oder mehreren Portionen zugegeben werden, was auch für den Katalysator
gilt.
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Der
Katalysator ist als ein beliebiges Produkt definiert, das die Verbindung
der Polyamidblöcke
und der Polyetherblöcke
durch Veresterung erleichtert. Bei dem Katalysator handelt es sich
vorteilhafterweise um ein Derivat eines aus der Gruppe Titan, Zirconium
und Hafnium ausgewählten
Metalls (M).
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Dieses
Verfahren und diese Katalysatoren werden in den Patentschriften
US 4,332,920 ,
US 4,230,838 ,
US 4,331,786 ,
US 4,252,920 ,
JP 07145368A ,
JP 06287547A und
EP 613919 beschrieben.
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Was
das einstufige Verfahren angeht, so vermischt man alle bei dem zweistufigen
Verfahren verwendeten Reaktanden, d.h. die Polyamidvorläufer, das
Dicarbonsäure-Kettenabbruchmittel,
den Polyether und den Katalysator. Hierbei handelt es sich um die
gleichen Reaktanden und den gleichen Katalysator wie bei dem weiter
oben beschriebenen zweistufigen Verfahren. Wenn es sich bei den
Polyamidvorläufern
nur um Lactame handelt, ist der Zusatz von etwas Wasser vorteilhaft.
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Die
Copolymere weisen im wesentlichen die gleichen Polyetherblöcke und
die gleichen Polyamidblöcke,
aber auch einen kleinen Teil der verschiedenen, nach dem Zufallsprinzip
abreagierten Reaktanden in statistischer Verteilung entlang der
Polymerkette auf.
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Vorteilhafterweise
ist (C) so gewählt,
daß es "als Bonus" die Verwendung von
weniger (B) zum Erhalt einer transparenten Zusammensetzung ermöglicht.
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Was
das flexible Polyamid (C) aus Copolyamid angeht, so ergibt es sich
entweder aus der Kondensation von mindestens einer alpha, omega-Aminocarbonsäure (oder
eines Lactams), mindestens eines Diamins und mindestens einer Dicarbonsäure oder
aus der Kondensation von mindestens zwei alpha, omega-Aminodicarbonsäuren (oder
deren eventuellen entsprechenden Lactamen oder einem Lactam und
der anderen alpha, omega-Aminocarbonsäureform). Diese Bestandteile
sind weiter oben bereits definiert worden.
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Als
Beispiele für
Copolyamide seien Copolymere von Caprolactam und Lauryllactam (PA-6/12),
Copolymere von Caprolactam, Adipinsäure und Hexamethylendiamin
(PA-6/6,6), Copolymere
von Caprolactam, Lauryllactam, Adipinsäure und Hexamethylendiamin
(PA 6/12/6,6), Copolymere von Caprolactam, Lauryllactam, 11-Aminoundecansäure, Acelainsäure und
Hexamethylendiamin (PA-6/6,9/11/12), Copolymere von Caprolactam,
Lauryllactam, 11-Aminoundecansäure,
Adipinsäure
und Hexamethylendiamin (PA-6/6,6/11/12), Copolymere von Lauryllactam,
Acelainsäure
und Hexamethylendiamin (PA-6,9/12)
genannt. Bevorzugt sind Copolyamide mit ausgeprägtem Copolymercharakter, d.h.
mit im wesentlichen äquivalenten
Anteilen der verschiedenen Comonomere, was zu Eigenschaften führt, die
am weitesten von den entsprechenden Polyamid-Homopolymeren entfernt
sind. Es fällt
auch in den Schutzbereich der Erfindung, daß (C) eine Mischung verschiedener
Copolymere mit Polyamidblöcken
und Polyetherblöcken
oder verschiedener Copolyamide oder beliebiger Kombinationen dieser
Möglichkeiten
ist.
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Was
den Verträglichkeitsvermittler
(D) für
(A) und (B) angeht, so handelt es sich um ein beliebiges Produkt,
das die zum Transparentmachen der Mischung von (A) und (B) erforderliche
Temperatur herabsetzt. Vorteilhafterweise handelt es sich dabei
um ein Polyamid. Beispielsweise handelt es sich dann, wenn (A) PA-12 ist,
bei (D) um PA-11. Vorzugsweise handelt es sich um ein katalysiertes
aliphatisches Polyamid.
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Was
das katalysierte Polyamid (D) angeht, so handelt es sich dabei um
ein Polyamid gemäß obiger Beschreibung
für (A),
das aber einen Polykondensationskatalysator, wie eine anorganische
oder organische Säure,
beispielsweise Phosphorsäure,
enthält.
Der Katalysator kann dem Polyamid (D) nach seiner Herstellung nach
einem beliebigen Verfahren zugegeben werden, oder es kann sich ganz
einfach und vorzugsweise um den Rest des für seine Herstellung verwendeten
Katalysators handeln. "Katalysiertes
Polyamid" bedeutet, daß die Chemie über die
Schritte zur Synthese des Grundharzes hinaus und somit im Lauf der
nachfolgenden Schritte der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weiterläuft.
Im Lauf des Mischens der Polyamide (A) und (B) und (D) zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
Polymerisations- und/oder Depolymerisationsreaktionen in sehr wesentlichem
Maße stattfinden.
Typischerweise wird angenommen (ohne Festlegung auf diese Erklärung), daß die Ketten
weiter polymerisieren (Kettenverlängerung) und sich verzweigen
(beispielsweise Verbrückung über Phosphorsäure). Des
weiteren kann dies als Neigung zur Wiedereinstellung des Polymerisationsgleichgewichts
und somit als eine Art von Homogenisierung betrachtet werden. Es
wird jedoch empfohlen, die Polyamide gründlich zu trocknen (und vorteilhafterweise
die Feuchtigkeitsniveaus sorgfältig
zu steuern), um Depolymerisationen zu vermeiden. Die Katalysatormenge kann
zwischen 5 ppm und 15000 ppm Phosphorsäure, bezogen auf das Harz (D),
liegen. Für
andere Katalysatoren, beispielsweise Borsäure, sind die Gehalte anders
und können
gemäß den üblichen
Techniken der Polykondensation von Polyamiden entsprechend gewählt werden.
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Was
das flexible Modifizierungsmittel (M) angeht, so seien als Beispiele
funktionalisierte Polyolefine, gepfropfte aliphatische Polyester,
gegebenenfalls gepfropfte Copolymere mit Polyetherblöcken und
Polyamidblöcken,
Copolymere von Ethylen und einem Alkyl(meth)acrylat und/oder einem
Vinylester einer gesättigten Carbonsäure genannt.
Die Copolymere mit Polyetherblöcken
und Polyamidblöcken
können
unter den weiter oben für
(C) aufgeführten
ausgewählt
werden, und eher verwendet man flexible Copolymere, d.h. Copolymere mit
einem Biegemodul von weniger als 200 MPa.
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Bei
dem Modifizierungsmittel kann es sich auch um eine Polyolefinkette
mit Polyamid- oder Polyamidoligomer-Pfropfanteilen handeln. Somit hat es
Affinität
zu den Polyolefinen und den Polyamiden.
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Bei
dem flexiblen Modifizierungsmittel kann es sich auch um ein Blockcopolymer
mit mindestens einem mit (A) verträglichen Block und mindestens
einem mit (B) verträglichen
Block handeln.
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Bei
dem funktionalisierten Polyolefin handelt es sich um ein Polymer
mit alpha-Olefin-Einheiten und Epoxid- oder Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydrideinheiten.
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Als
Beispiele seien Polyolefine oder SBS-Blockpolymere, SIS-Blockpolymere,
SEBS-Blockpolymere, EPR-Blockpolymere
(die auch als EPM-Blockpolymere bezeichnet werden) oder EPDM-Blockpolymere,
die mit ungesättigten
Epoxiden wie Glycidyl(meth)acrylat oder Carbonsäuren wie (Meth)acrylsäure oder
ungesättigten
Carbonsäureanhydriden
wie Maleinsäureanhydrid
gepfropft sind. EPR steht für
Ethylen-Polypropylen-Elastomere und EPDM für Ethylen-Polypropylen-Dien-Elastomere.
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Unter
Polyolefin versteht man ein Polymer mit Olefineinheiten, wie beispielsweise
Ethylen-, Propylen-, 1-Buten- oder beliebigen anderen alpha-Olefin-Einheiten.
Als Beispiele seien aufgeführt:
- – Polyethylene,
wie LDPE, HDPE, LLDPE oder VLDPE, Polypropylen, Ethylen/Propylen-Copolymere
oder auch Metallocen-PE;
- – Copolymere
von Ethylen mit mindestens einem unter Salzen oder Estern von ungesättigten
Carbonsäuren
oder Vinylestern von ungesättigten
Carbonsäuren
ausgewählten
Produkt.
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Vorteilhafterweise
wird das Polyolefin unter LLDPE, VLDPE, Polypropylen, Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren
oder Ethylen/Alkyl(meth)acrylat-Copolymeren ausgewählt. Die
Dichte kann vorteilhafterweise zwischen 0,86 und 0,965 liegen, der
Schmelzflußindex
(MFI) kann zwischen 0,3 und 40 liegen.
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Als
Beispiele für
flexible Modifizierungsmittel seien außerdem genannt:
- – Copolymere
von Ethylen, einem ungesättigten
Epoxid und gegebenenfalls einem Ester oder einem Salz einer ungesättigten
Carbonsäure
oder einem Vinylester einer ungesättigten Carbonsäure. Dies
sind beispielsweise Ethylen/Vinylacetat/Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere
oder Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere.
- – Copolymere
von Ethylen mit einem Anhydrid einer ungesättigten Carbonsäure und/oder
einer ungesättigten
Carbonsäure,
die teilweise mit einem Metall (Zn) oder einem Alkali (Li) neutralisiert
sein kann, und gegebenenfalls einem Ester einer ungesättigten
Carbonsäure
oder einem Vinylester einer gesättigten
Carbonsäure.
Dies sind beispielsweise Ethylen/Vinylacetat/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
oder Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymere oder
auch Ethylen/Zn- oder Li-(Meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymere.
- – Polyethylen,
Polypropylen, Ethylen-Propylen-Copolymere,
die mit einem ungesättigten
Carbonsäureanhydrid
gepfropft oder copolymerisiert und dann mit einem eine Aminendgruppe
aufweisenden Polyamid (oder Polyamidoligomer) kondensiert worden
sind. Diese Produkte werden in der EP
342 066 beschrieben.
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Vorteilhafterweise
wird das funktionalisierte Polyolefin unter Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
alleine oder im Gemisch mit Copolymeren von Ethylen und einem Alkyl(meth)acrylat, Ethylen/Vinylacetat/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
hauptsächlich
aus Propylen bestehenden Ethylen-Propylen-Copolymeren,
die mit Maleinsäureanhydrid
gepfropft und dann mit einem eine Aminogruppe aufweisenden Polyamid-6
oder eine Aminendgruppe aufweisenden Caprolactamoligomeren kondensiert
worden sind, ausgewählt.
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Vorteilhafterweise
handelt es sich hierbei um ein Ethylen/Alkyl(meth)acrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer mit bis
zu 40 Gew.-% Alkyl(meth)acrylat und bis zu 10 Gew.-% Maleinsäureanhydrid.
Das Alkyl(meth)acrylat kann unter Methylacrylat, Ethylacryat, n-Butylacrylat,
Isobutylacrylat, 2- Ethylhexylacrylat,
Cyclohexylacrylat, Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat ausgewählt werden.
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Als
gepfropfte aliphatische Polyester seien mit Maleinsäureanhydrid,
Glycidylmethacrylat, Vinylestern oder Styrol gepfropftes Polycaprolacton
genannt. Diese Produkte werden in der Anmeldung
EP 711 791 beschrieben.
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Es
wird empfohlen, ein flexibles Modifizierungsmittel auszuwählen, das
die Transparenz der Zusammensetzung nicht verringert. Der Vorteil
der oben erwähnten
zusammensetzungen (A) + (B), (A) + (B) + (C) und (A) + (B) + (C)
+ (D) besteht darin, daß sie
einen resultierenden Brechnungsindex aufweisen, der in der Nähe des größten Teils
der erwähnten
Modifizierungsmittel (M) liegt. Daher ist es möglich, ein Modifizierungsmittel
(M) mit dem gleichen (oder einem sehr nahe liegenden) Brechungsindex
zuzusetzen. Dies war bei den im Stand der Technik aufgeführten transparenten
Polyamidzusammensetzungen nicht der Fall, da deren Brechungsindizes
in der Regel viel höher
sind als der Brechungsindex der meist verwendeten Modifizierungsmittel (M).
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Allgemein
eignet sich das Modifizierungsmittel (M) zur weiteren Erweichung
oder zur Verleihung einer besonderen Eigenschaft (daher der Name
Modifizierungsmittel) jedoch ohne Verlust von vorteilhaften Eigenschaften
in bezug auf Transparenz, Herstellung bei niedriger T° und Sublimationstauglichkeit.
Zu diesen zusätzlichen
Eigenschaften, die das Modifizierungsmittel beibringen kann, seien
genannt: Schlagzähigkeitsmodifizierungsmittel
zur Verbesserung der Schlagzähigkeit,
Modifizierungsmittel mit reaktiven Funktionen zur Verbesserung der
Haftung des Materials auf den Substraten, Modifizierungsmittel zur
Verleihung eines matten Aussehens Modifizierungsmittel zur Verleihung
eines seidigen oder rutschigen Griffs, Modifizierungsmittel zur Erhöhung der
Viskosität
des Materials zwecks Verwendung beim Blasformen. Vorteilhafterweise
werden die Modifizierungsmittel zur Kombination ihrer Wirkungen
vermischt.
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Vorteilhaft
sind diejenigen Zusammensetzungen, die die folgenden Anteile der
Bestandteile enthalten (wobei sich die Summe auf 100% beläuft) und
in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt sind:
-
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erfolgt durch Vermischen der verschiedenen Bestandteile in der Schmelze
(Doppelschnecken-, BUSS®- oder Einschneckenextruder)
gemäß den für Thermoplaste üblichen
Techniken. Die Zusammensetzungen können im Hinblick auf eine spätere Verwendung granuliert
werden (es reicht aus, sie wieder aufzuschmelzen) oder auch sofort
zur Herstellung von Rohren, Platten, Filmen oder Profilen in eine
Form oder ein Extrusions- oder Coextrusionswerkzeug eingespritzt
werden. Der Fachmann kann die Compoundierungstemperatur leicht so
einstellen, daß sich
ein transparentes Material ergibt; in der Regel reicht es aus, die
Compoundierungstemperatur beispielsweise auf etwa 280 oder 290°C zu erhöhen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
Stabilisatoren, Antioxidantien und UV-Stabilisatoren enthalten.
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[Beispiele]
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Es
wurden die folgenden Produkte verwendet:
- PASA:
- amorphes teilaromatisches
Polyamid PA-12/BMACM, TA/BMACM,IA, synthetisiert durch Polykondensation
in der Schmelze aus Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan (BMACM), Lauryllactam
(L12) und Iso- und Terephthalsäure
(IA und TA) im Molverhältnis
1/1/0,3/0,7.
- PA 11:
- Polyamid-11 mit einem
Mw-Wert von 45000 bis 55000.
- PA 11 cata:
- Polyamid-11 mit einem
Mw-Wert von 45000 bis 55000 und 3700 ppm Phosphorsäure-Katalysator.
- PEBA:
- Copolymer mit PA-12
Blöcken
mit einem Mn-Wert von 5000 und PTMG-Blöcken mit einem Mn-Wert von
650 und einem MFI-Wert von 4 bis 10 (g/10 min bei 235°C unter 1
kg).
- L3210:
- Lotader® 3210,
ein Ethylen/Butylacrylat/Maleinsäureanhydrid-Copolymer mit den
Gewichtsanteilen 90/7/3 und einem MFI-Wert bei 190°C unter 2,16
kg zwischen 4 und 6, bei dem es sich um ein durch Radikalkatalyse
unter hohem Druck erhaltenes statistisches Copolymer handelt.
- PA-12:
- Ein Polyamid-12 mit
einem Mw-Wert von 45000 bis 55000.
- AX8840:
- Lotader® AX8840,
ein Ethylen-Glycidylmethacrylat-Copolymer
mit den Gewichtsanteilen 92/8 und einem MFI-Wert bei 190°C unter 2,16
kg zwischen 4 und 6.
- Lyl:
- Lotyl® 7BA01,
ein Ethylen/Butylacrylat-Copolymer mit den Gewichtsanteilen 93/7
und einem MFI-Wert
bei 190°C
unter 2,16 kg zwischen 0,5 und 2.
- L/Lyl:
- eine Mischung von
AX8840 und Lyl in den Gewichtsanteilen 25/75.
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Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt. Das
amorphe Polyamid (B) ist IPDA,12, das Produkt der Kondensation von
Isophorondiamin und C-12-Säure. Die
Kristallinität
wird durch die Schmelzwärme
dividiert durch eine Konstante ausgedrückt. Der Biegemodul wird an
einer 15 Tage bei 23°C und
50% RF (relativer Feuchtigkeit) konditionierten Probe gemessen.
Der visuelle Eindruck und die Empfindung bei Berührung werden an der in Folienform
extrudierten Zusammensetzung bestimmt. In der Spalte "Beispiele" bedeutet die Zahl
gefolgt von "V", daß es sich
um ein Vergleichsbeispiel handelt.
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