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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Herstellung von Vliesen
mittels einer Karde. Ihre Hauptgegenstände auf diesem Gebiet sind
ein Verfahren und eine Anlage, welche die Herstellung eines Vlieses
ermöglichen,
dessen Fasern neu ausgerichtet wurden und das gemeinhin als verdichtetes
Vlies bezeichnet wird. Ihre Anwendung findet die Erfindung insbesondere,
jedoch nicht ausschließlich,
bei der Herstellung verdichteter Vliese auf der Basis von synthetischen
Fasern (Polypropylen, Polyethylen etc.), die eine hohe Flächenmasse
und typischerweise eine Flächenmasse
von über
80 g/m2 aufweisen.
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Die
mittels einer Karde hergestellten Vliese können in zwei Kategorien eingeteilt
werden, nämlich in
die sogenannten „parallelen" Vliese (oder Faservliese),
deren Fasern im wesentlichen parallel zueinander in Maschinenrichtung
(Kardierrichtung) ausgerichtet sind, und in die verdichteten (oder
vermischten) Vliese, deren Fasern einer Neuausrichtung unterzogen
wurden.
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Die
parallelen Vliese sind in der Praxis Vliese, deren mechanische Eigenschaften
eine sehr geringe Isotropie aufweisen, wobei das Vlies eine sehr geringe
mechanische Festigkeit in der Querrichtung zur Maschinenrichtung
hat. Die verdichteten Vliese weisen hingegen, unter einem mechanischen
Gesichtspunkt, aufgrund der Neuausrichtung ihrer Fasern eine bessere
Isotropie auf. In der Praxis handelt es sich um Vliese, die eine
größere Flächenmasse aufweisen
und die im Vergleich zu den parallelen Vliesen eine höhere mechanische
Festigkeit in Querrichtung aufweisen.
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Herkömmlicherweise
wird für
die Herstellung eines verdichteten Vlieses am Ausgang der Karde eine
neben der (gemeinhin auch als Tambour bezeichneten) Hauptwalze der
Karde angeordnete Abstreifwalze sowie wenigstens eine neben der
Abstreifwalze angeordnete erste Verdichtungswalze eingesetzt. Die
Abstreifwalze ist eine Walze, die an ihrem Umfang einen speziellen
Beschlag aufweist, dessen Zähne
in Gegenrichtung zur ihrer Drehrichtung ausgerichtet sind und dessen
Aufgabe darin besteht, einen Teil der über die Hauptwalze der Karde beförderten
Einzelfasern abzunehmen und diese Fasern derart zu bearbeiten, daß sie parallelisiert
werden. Die Verdichtungswalze ist ebenfalls an ihrem Umfang mit
einem speziellen Beschlag versehen, dessen Zähne in Gegenrichtung zu ihrer
Drehrichtung ausgerichtet sind, und wird in Gegenrichtung zur Richtung
des Abnehmers mit einer deutlich geringeren Umfangsgeschwindigkeit drehangetrieben.
Dieser Geschwindigkeitsunterschied ermöglicht, den Beschlag des Verdichters
mit den aus dem Abnehmer hervorgegangenen Fasern zu speisen, wobei
die Fasern außerdem
während
ihrer Überführung zwischen
den zwei Walzen einer Neuausrichtung (oder Vermischen) unterzogen
werden. Diese Neuausrichtung erklärt sich dadurch, daß die Fasern
während
ihrer Überführung dadurch
umgedreht werden, daß sie am
vorderen Teil durch den Beschlag der mit geringer Geschwindigkeit
angetriebenen Verdichtungswalze festgehalten und gegenüber, am
hinteren Teil, durch den Beschlag der Abstreifwalze mit höherer Geschwindigkeit
angetrieben werden. Um die Flächenmasse
des verdichteten Vlieses zu erhöhen,
kann eine zweite Verdichtungswalze vorgesehen sein, die neben der
ersten Verdichtungswalze angeordnet ist und mit einer niedrigeren
Geschwindigkeit angetrieben wird.
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Das
verdichtete Vlies, das am Ausgang der Karde, d.h. am Ausgang der
ersten Verdichtungswalze der Karde erhalten wird, wird anschließend durch jedwedes
bekannte Mittel bis zu einer Festigungsstation befördert, die
in Abhängigkeit
von der für
das Vlies ins Auge gefaßten
Anwendung (Verbinden der Fasern durch Wasserstrahl, Kalandrieren,
Nadeln etc.) gewählt
wird.
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Der
Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Verdichtungswalze und der
vorangehenden Walze bedingt direkt das Gewicht des erhaltenen Vlieses.
Jedoch stellt man in der Praxis fest, daß dieser Geschwindigkeitsunterschied
nicht zu groß sein
darf, da jenseits einer gewissen Grenze während des Übergangs des Vlieses von einem
Walzenbeschlag zum nächsten
in dem Vlies Wellen erzeugt werden, was die Qualität des am
Ausgang der Karde hergestellten verdichteten Vlieses verschlechtert.
Diese Einschränkung
kommt durch eine Begrenzung hinsichtlich der Flächenmasse des hergestellten
Vlieses zum Ausdruck. Typischerweise wird durch Optimierung der
Abstreif- und Verdichtungswalzen der Karde erreicht, daß verdichtete
Vliese auf der Basis von synthetischen Fasern vom Typ Polypropylen
erhalten werden, die höchstens
eine Flächenmasse
von 60 g/m2 bis 80 g/m2 aufweisen.
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Es
wurden außerdem
bereits weitere technische Lösungen
für die
Herstellung eines verdichteten Vlieses vorgeschlagen, indem am Ausgang
der Karde die vorbeschriebene herkömmliche Verdichtungswalze durch
eine Verdichtungseinrichtung ersetzt wird, die keinen Beschlag an
ihrem Umfang aufweist. Diese Art der technischen Lösung ist
beispielsweise in der Patentanmeldung GB-A-962162 oder in dem Patent
US-A-3787930 beschrieben.
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In
der Patentanmeldung GB-A-962162 wird insbesondere vorgeschlagen,
eine glatte und ansaugende Verdichtungswalze zu verwenden, welche
die Fasern direkt (ohne zwischengeschaltete Abstreifwalze) vom Umfang
der Kardenwalze aus aufnimmt. Die Aufnahme der Fasern vom Umfang
der Kardenwalze aus erfolgt mit Hilfe des Ansaugens der Verdichtungswalze.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante
wird zur Unterstützung
des Lösens
der Fasern, die am Umfang der Kardenwalze festgehalten werden, ein
zusätzlicher
Luftstrom in Form eines Luftstrahls vorgesehen, der in Richtung
auf die Spitzen des Beschlags der Walze der Karde gerichtet ist.
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In
dem Patent US-A-3787930 wird ein verdichtetes Vlies mit Hilfe von
zwei der Abstreifwalze der Karde benachbarten Förderbändern sowie mittels eines Ansaugens
in dem Überführungsbereich der
Fasern zwischen der Abstreifwalze und den Förderbändern gebildet.
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Einerseits
wurden die in den vorgenannten Veröffentlichungen GB-A-962162
und US-A-3787930
beschriebenen Lösungen,
soviel die Anmelderin weiß,
niemals industriell genutzt. Andererseits – da bekannt ist, daß bei diesen
Lösungen, vergleichbar
mit der herkömmlichen
Lösung
mit einer mit einem umfangsseitigen Beschlag versehenen Verdichtungswalze,
eine Verdichtung des Vlieses während
dessen Bildung aus Fasern, die von einer stromaufwärtigen,
ebenfalls mit einem umfangsseitigen Beschlag versehenen Walze abgenommen
werden, vollzogen wird – kann
angenommen werden, daß man
bei diesen Lösungen
auf die gleichen Einschränkungen
hinsichtlich Geschwindigkeitsunterschiede und dadurch hinsichtlich
des Gewichts des hergestellten verdichteten Vlieses wie bei der
herkömmlichen
Lösung
trifft.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein neuartiges Verfahren für die Herstellung
eines verdichteten Vlieses vorzuschlagen.
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Gemäß diesem
Verfahren wird in bekannter Weise wenigstens ein erstes Vlies mittels
einer Karde hergestellt.
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In
kennzeichnender Weise wird dieses erste verdichtete Vlies erfindungsgemäß einem
Verdichtungsschritt unterzogen. Zu diesem Zweck wird das erste Vlies,
das aus der Karde kommt, mit Hilfe einer ersten Transportoberfläche oder
Beförderungsfläche bis
zu einem drehbaren Transferelement befördert, wird das erste Vlies
mit Hilfe des Transferelementes auf eine zweite Transportoberfläche oder
Beförderungsfläche übertragen,
wobei die zweite Transportoberfläche
mit einer linearen Geschwindigkeit angetrieben wird, die geringer
als die Umfangsgeschwindigkeit des Transferelementes ist. Der Unterschied der
Geschwindigkeiten zwischen der Übertragungswalze
und der zweiten Transportoberfläche
ermöglicht
ein Anhäufen
der Fasern im Übertragungsbereich
zwischen diesen beiden Elementen und dadurch eine Neuausrichtung
der Fasern des ersten Vlieses. Auf diese Weise wird aus diesem ersten Vlies
ein verdichtetes Vlies gebildet, das eine Flächenmasse aufweist, die über der
Flächenmasse
des aus der Karde hervorgegangenen ersten Vlieses liegt.
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Bei
dem Verfahren der Erfindung wird die Verdichtung – im Gegensatz
zu den vorgenannten Lösungen
des Standes der Technik – nicht
während der
Bildung des Vlieses, sondern in einem späteren Stadium an einem bereits
gebildeten, aus einer Karde hervorgegangenen Vlies vollzogen. Es
wurde festgestellt, daß diese
in einem späteren
Stadium an einem bereits gebildeten Vlies vollzogene Verdichtung überraschenderweise
ermöglichte,
einen Verdichtungsgrad zu erhalten, der höher ist als derjenige, welcher
mit einer herkömmlichen
Lösung
erzielt wurde, ohne deswegen der Qualität des hergestellten Vlieses
zu schaden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verdichtung
eines Vlieses. Diese Vorrichtung umfaßt eine erste und eine zweite
Transportoberfläche
oder Beförderungsfläche sowie
ein drehbares Transferelement, welches im Betrieb ermöglicht,
ein Vlies von der ersten zur zweiten Transportoberfläche zu übertragen;
im Betrieb ist die lineare Geschwindigkeit der zweiten Transportoberfläche geringer
als die Umfangsgeschwindigkeit des Transferelementes.
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Aufgabe
der Erfindung ist auch eine Anlage für die Herstellung eines verdichteten
Vlieses, welche eine Karde, die ermöglicht, mindestens ein erstes
Vlies zu erzeugen, sowie eine vorgenannte Verdichtungsvorrichtung
aufweist. Die Karde und die Verdichtungsvorrichtung sind derart
angeordnet, daß das
erste Vlies, das von der Karde erzeugt wird, am Kardenausgang auf
der ersten Transportoberfläche der
Verdichtungsvorrichtung abgelegt wird.
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Weitere
Merkmale sowie Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsvariante einer Anlage
der Erfindung deutlicher hervorgehen; die genannte Beschreibung
ist als nicht einschränkendes
Beispiel zu verstehen und erfolgt anhand der beiliegenden Zeichnungen,
in diesen zeigen:
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– 1 eine
schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung eines Vlieses,
mit einer zwei Ausgänge
aufweisenden Karde und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verdichtung
eines Vlieses,
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– und 2 eine
detailliertere Ansicht der Verdichtungsvorrichtung der 1.
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In 1 ist
eine Anlage gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung dargestellt, welche die Herstellung eines verdichteten
Vlieses, das in 2 das Bezugszeichen W3 trägt, ermöglicht.
Diese Anlage umfaßt
eine Karde 1 mit einem oberen und einem unteren Ausgang
sowie eine Vorrichtung 2, die – unter Bezugnahme auf 2 – die Bildung
des verdichteten Vlieses (W3) aus einem am oberen Ausgang der Karde 1 hervorgegangenen ersten
Faservlies (W1) und aus einem am unteren Ausgang der Karde 1 hervorgegangenen
zweiten Faservlies (W2) ermöglicht.
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Die
Karde 1 ist eine herkömmliche
Karde und ist auf dem Gebiet der Herstellung von Vliesen aus synthetischen
Fasern wohl bekannt. Aus Gründen der
Vereinfachung wurden lediglich die Hauptelemente dieser Karde 1 dargestellt,
die für
das Verständnis
der Erfindung erforderlich sind, die anderen bekannten Elemente
der Karde und insbesondere die Arbeitswalzen am Umfang des Haupttambour oder
der Haupttrommel sowie die Eintrittsvorrichtung für das Speisen
der Haupttrommel sind nicht dargestellt worden. Üblicherweise weist diese Karde 1 eine Haupttrommel 10 auf.
Am oberen Teil und am Umfang dieser Haupttrommel ist eine obere
Abstreifwalze 11a angeordnet, an die sich zwei Verdichtungswalzen 12a und 13a sowie
eine Ablösevorrichtung 14a anschließen. Die
obere Walze 11a, die zwei Verdichtungswalzen 12a und 13a sowie
die Ablösevorrichtung 14a bilden
den oberen Ausgang der Karde 1.
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Üblicherweise
nimmt die obere Abstreifwalze 11a im Betrieb in ihrem Beschlag
einen Teil der Fasern am Umfang der Haupttrommel 10 auf
und vollzieht einen Schritt zum Parallelisieren der Fasern. Im Betrieb
wird die erste Verdichtungswalze 12a mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, die deutlich geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit
der oberen Abstreifwalze 11a, derart, daß es zu
einem Verdichten (oder Vermischen) der aus der Abstreifwalze 11a stammenden
parallelen Fasern während ihres Übergangs
in den Beschlag der Verdichtungswalze 12a kommt. Im Betrieb
wird die zweite Verdichtungswalze 13a mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben,
die geringer ist als diejenige der ersten Verdichtungswalze 12a,
wodurch es möglich
ist, die Verdichtung der Fasern zu erhöhen. Auf diese Weise wird am
Umfang der zweiten Walze 13a ein (in 1 nicht
dargestelltes) erstes verdichtetes Vlies gebildet, das ein gegebenes
Anfangsgewicht hat, welches von den jeweiligen Geschwindigkeiten
der Walzen 11a, 12a und 13a abhängt.
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Im
Betrieb der Anlage wird dieses erste Vlies am Umfang der zweiten
Verdichtungswalze 13a bis zu einer Ablösevorrichtung 14a befördert. Diese
Ablösevorrichtung 14a ermöglicht,
das am oberen Ausgang der Karde 1 ausgetretene erste Vlies
auf einem Förderband
(B) abzulegen, dessen oberer Trum eine Transportoberfläche oder
Beförderungsfläche (S1) bildet
und das mit einer vorbestimmten konstanten Lineargeschwindigkeit
(V1) angetrieben wird. Bezugnehmend auf 2 trägt das erste
Vlies, das am oberen Ausgang der Karde 1 ausgetreten ist
und das mit der Geschwindigkeit (V1) über die Transportoberfläche S1 befördert wird,
das Bezugszeichen W1.
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Die
Ablösevorrichtung 14a ist
bereits in der europäischen
Patentanmeldung EP-A-0704561
beschrieben worden, eine Veröffentlichung,
an welche sich der Fachmann für
ein detailliertes Verständnis des
Aufbaus und der Funktionsweise dieser Ablösevorrichtung halten kann.
In der Hauptsache umfaßt diese
Ablösevorrichtung 14a eine
Ablösewalze 15a, die
an ihrem Umfang einen gleichschenkligen oder äquivalenten Beschlag aufweist
und deren Aufgabe darin besteht, das erste verdichtete Vlies am
Umfang der zweiten Verdichtungswalze 13a aufzunehmen. Um
das Ablösen
des ersten Vlieses vom Umfang der Ablösewalze 15a aus zu
unterstützen,
ist das Förderband
B luftdurchlässig,
und die Ablösevorrichtung weist einen
Saugkasten 16a oder jedwedes andere gleichwertige Ansaugmittel
auf, der bzw. das im Betrieb ermöglicht,
das erste Vlies – wenigstens
im Übergangsbereich
zwischen der Ablösewalze 15a und
dem Förderband
B – gegen
die Fläche
des Förderbandes
B zu drücken.
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Die
Karde 1 weist einen unteren Ausgang auf, der hinsichtlich
des Aufbaus mit dem zuvor beschriebenen oberen Ausgang identisch
ist. Dieser untere Ausgang ist von einer unteren Abstreifwalze 11b,
von zwei aufeinanderfolgenden Verdichtungswalzen 12b und 13b sowie
von einer Ablösevorrichtung 14b gebildet,
die ermöglicht,
das verdichtete Vlies am Umfang der Verdichtungswalze 13b aufzunehmen
und das genannte verdichtete Vlies auf einem Förderband B' abzulegen. Der obere Trum des Förderbandes
B' bildet eine Transportoberfläche oder
Beförderungsfläche S2 und
wird mit einer vorbestimmten konstanten Lineargeschwindigkeit V2
angetrieben. Im Betrieb der Karde 1 werden auf diese Weise
zwei Faservliese parallel hergestellt, nämlich das vorbeschriebene erste
Faservlies W1 und ein zweites Faservlies, das am unteren Ausgang
der Karde 1 hervorgegangen ist und das in 2 das
Bezugszeichen W2 trägt.
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Die
Verdichtungsvorrichtung 2 der Erfindung umfaßt neben
den zuvor beschriebenen zwei Transportoberflächen S1 und S2 ein drehbares
Transferelement 20. In der in den Figuren dargestellten
Ausführungsvariante
weist dieses Transferelement eine glatte drehbare Walze 21 auf.
Mit glatter Walze wird eine Walze bezeichnet, die – im Gegensatz
zu den anderen Walzen der Karde 1, und insbesondere zu der
Haupttrommel 10, den Abstreifwalzen 11a, 11b und
den Verdichtungswalzen 12a, 13a, 12b und 13b – keinerlei
Beschlag an ihrem Umfang aufweist.
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Nach
einem bevorzugten Merkmal wird auch ein ansaugendes Transferelement
verwendet. Zu diesem Zweck ist die Walze 21 in der Variante
der 1 und 2 eine perforierte Walze, in
welcher ein Ansaugsektor A angeordnet ist. Dieser Ansaugsektor A
ist vorzugsweise einstellbar, und im Betrieb der Vorrichtung ist
dieser Ansaugsektor A nach Einstellung seiner Position fest. Insbesondere
ist, bezugnehmend auf 2, innerhalb der perforierten Walze 21,
koaxial zur der Rotationsachse der Walze, ein Rohr 22 angeordnet,
das, sobald die Position eingestellt ist, fest ist, wenn die Walze 21 drehangetrieben
wird und das mit einem Längsschlitz 23 versehen ist.
An der Außenseite
dieses Rohrs 22 sind zwei Wände 24 befestigt,
welche den Ansaugsektor A begrenzen. Im Betrieb wird der Innenraum
des Rohrs 22 dadurch unter Unterdruck gesetzt, daß es beispielsweise
an einen Ventilator angeschlossen wird, derart, daß in dem
Ansaugsektor A ein Ansaugen erzeugt wird, das den Eintritt eines
Luftstroms von außen
in das Innere der Walze 21 in einen auf den Ansaugsektor
A begrenzten Bereich ermöglicht.
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Die
Walze 21 ist derart angeordnet, daß sie der stromabwärtigen Endrolle 25,
welche für
den Antrieb des Förderbandes
B verwendet wird, benachbart ist. Diese Walze 21 ist auch
derart angeordnet, daß sie
sich oberhalb und in der Nähe
der Beförderungsfläche S2 befindet.
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Wenn
die Anlage der 1 in Betrieb ist, erzeugt die
Karde 1 parallel zwei verdichtete Vliese W1 und W2 an ihrem
oberen bzw. unteren Ausgang. Das erste verdichtete Vlies W1 ist
am oberen Ausgang der Karde 1 hervorgegangen und wird auf
der Transportoberfläche
S1 stromaufwärts
der Transferwalze 21 abgelegt; das zweite Vlies W2 ist
am unteren Ausgang der Karde 1 hervorgegangen und wird
auf der Transportoberfläche
S2 stromaufwärts
der Transferwalze 21 der Karde 1 abgelegt. Diese
zwei Vliese W1 und W2 werden parallel über die Beförderungsflächen S1 bzw. S2 bis zur Transferwalze 21 befördert.
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Im
Betrieb wird die Walze 21 mit einer Umfangsgeschwindigkeit
(VT) [Lineargeschwindigkeit der Außenfläche der Walze 21]
drehangetrieben, die gleich der Lineargeschwindigkeit (V1) der Transportoberfläche S1 ist
oder ganz leicht höher
ist als diese, so daß die
Walze 21 an ihrem Umfang das erste verdichtete Vlies W1
aufnimmt, ohne die Struktur dieses Vlieses zu zerstören, und
es dabei in sehr geringem Maße
streckt, und es bis zur zweiten Transportoberfläche S2 befördert. Der Ansaugsektor A der
Walze 21 ist derart positioniert, daß er ermöglicht, dieses erste Vlies
während
seiner Überführung zwischen der
ersten Transportoberfläche
S1 und der zweiten Transportoberfläche S2 unter der Saugwirkung
an der Fläche
der Walze 21 zu halten.
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Im
wesentlichen ist gemäß der Erfindung,
für den
Erhalt der gewünschten
Verdichtungswirkung, die Lineargeschwindigkeit V2 der zweiten Beförderungsfläche S2 deutlich
geringer als die Umfangsgeschwindigkeit (VT) der Walze 20 und
dadurch geringer als die Lineargeschwindigkeit der ersten Transportoberfläche S1,
so daß sich
hauptsächlich
ein Verdichten (oder Vermischen) der Fasern des ersten Vlieses W1
während
dessen Überführung zwischen der
Walze 21 und der Beförderungsfläche S2 vollzieht.
Genauer gesagt werden – wenn
die Fasern des Vlieses W1 in den Übergangsbereich zwischen der Walze 21 und
der Transportoberfläche
S2 gelangen – die
genannten Fasern aufgrund der geringeren Geschwindigkeit dieser
Transportoberfläche
S2 schlagartig verlangsamt und häufen
sich in diesem Übergangsbereich
an. Am Ausgang dieses Übergangsbereichs
zwischen der Walze 21 und der Transportoberfläche S2 erhält man somit
ein verdichtetes Vlies W3 größerer Dicke,
welches dadurch gebildet wird, daß das untere Vlies W2 und von
dem Vlies W1 stammende Fasern, die in starkem Maße neu ausgerichtet worden
sind, übereinandergelegt
werden. Das Gewicht dieses Vlieses W3 ist größer als die Summe aus den Gewichten
der Vliese W1 und W2.
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Vorzugsweise
weist die Verdichtungsvorrichtung 2 einen Saugkasten 26 oder
gleichwertiges auf, der im Betrieb ermöglicht, durch die Beförderungsfläche S2 hindurch,
wenigstens im Übergangsbereich zwischen
der Walze 21 und der Beförderungsfläche S2, einen Ansaugstrom zu
erzeugen, der sich vorzugsweise über
die gesamte Breite dieser Transportoberfläche S2 erstreckt und der ermöglicht,
die beförderten
Fasern gegen die Transportoberfläche
S2 zu drücken.
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Das
Gewicht des am Ausgang der Verdichtungsvorrichtung 2 der 1 oder 2 erhaltenen Vlieses
W3 hängt
selbstverständlich
von dem Gewicht der beiden am oberen und am unteren Ausgang der
Karde 1 ausgetretenen Vliese W1 und W2, aber auch und vor
allem von dem Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Beförderungsfläche S2 und
der Umfangsgeschwindigkeit der Walze 21 ab.
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In
den drei nachfolgenden, zur Unterrichtung gegebenen Ausführungsbeispielen
wurde die Anlage der 1 dazu verwendet, ein Verbundvlies
auf der Grundlage von Polypropylenfasern zu bilden, die eine durchschnittliche
Titrierung von 2,2 dtex und eine durchschnittliche Länge von
38 mm aufwiesen.
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Erstes Ausführungsbeispiel:
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Die
Umfangsgeschwindigkeit der oberen Abstreifwalze 11a lag
in der Größenordnung
von 230 m/Minute; die Umfangsgeschwindigkeit der zwei Verdichtungswalzen 12a und 13a lag
in der Größenordnung
von 120 m/Minute bzw. von 70 m/Minute. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Ablösewalze 15a lag
in der Größenordnung
von 140 m/Minute. Die Lineargeschwindigkeit (V1) der Transportoberfläche S1 lag
in der Größenordnung
von 145 m/Minute. Das erste Vlies W1 (vor der Abnahme durch die
Walze 21) wies ein Gewicht in der Größenordnung von 20 g/m2 auf.
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Die
untere Abstreifwalze 11b wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
in der Größenordnung
von 125 m/Minute angetrieben. Die zwei Verdichtungswalzen 12b und 13b wurden
mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 65 m/Minute bzw. von 38 m/Minute angetrieben.
Die Ablösewalze 14b wurde
mit einer Umfangsgeschwindigkeit in der Größenordnung von 48 m/Minute
angetrieben. Die Transportoberfläche S2
wurde mit einer Lineargeschwindigkeit V2 in der Größenordnung
von 50 m/Minute angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W2 lag in der
Größenordnung von
43 g/m2.
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Die
Transferwalze 20 wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
(VT) in der Größenordnung von
150 m/Minute, also einem Verhältnis
(VT/V2) in der Größenordnung
von 3 angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W3 am Ausgang der Verdichtungsvorrichtung 2 lag
in der Größenordnung
von 103 g/m2.
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Zweites Ausführungsbeispiel:
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Die
Umfangsgeschwindigkeit der oberen Abstreifwalze 11a lag
in der Größenordnung
von 246 m/Minute; die Umfangsgeschwindigkeit der zwei Verdichtungswalzen 12a und 13a lag
in der Größenordnung
von 128 m/Minute bzw. von 75 m/Minute. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Ablösewalze 15a lag
in der Größenordnung
von 150 m/Minute. Die Lineargeschwindigkeit (V1) der Transportoberfläche S1 lag
in der Größenordnung
von 155 m/Minute. Das erste Vlies W1 (vor der Abnahme durch die
Walze 21) wies ein Gewicht in der Größenordnung von 20 g/m2 auf.
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Die
untere Abstreifwalze 11b wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
in der Größenordnung
von 100 m/Minute angetrieben. Die zwei Verdichtungswalzen 12b und 13b wurden
mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 52 m/Minute bzw. von 30 m/Minute angetrieben.
Die Ablösewalze 14b wurde
mit einer Umfangsgeschwindigkeit in der Größenordnung von 38 m/Minute
angetrieben. Die Transportoberfläche S2
wurde mit einer Lineargeschwindigkeit V2 in der Größenordnung
von 40 m/Minute angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W2 lag in der
Größenordnung von
50 g/m2.
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Die
Transferwalze 20 wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
(VT) in der Größenordnung von
160 m/Minute, also einem Verhältnis
(VT/V2) in der Größenordnung
von 4 angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W3 am Ausgang der Verdichtungsvorrichtung 2 lag
in der Größenordnung
von 130 g/m2.
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Drittes Ausführungsbeispiel:
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Die
Umfangsgeschwindigkeit der oberen Abstreifwalze 11a lag
in der Größenordnung
von 161 m/Minute; die Umfangsgeschwindigkeit der zwei Verdichtungswalzen 12a und 13a lag
in der Größenordnung
von 84 m/Minute bzw. von 49 m/Minute. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Ablösewalze 15a lag
in der Größenordnung
von 98 m/Minute. Die Lineargeschwindigkeit (V1) der Transportoberfläche S1 lag
in der Größenordnung
von 101 m/Minute. Das erste Vlies W1 (vor der Abnahme durch die
Walze 21) wies ein Gewicht in der Größenordnung von 20 g/m2 auf.
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Die
untere Abstreifwalze 11b wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
in der Größenordnung
von 50 m/Minute angetrieben. Die zwei Verdichtungswalzen 12b und 13b wurden
mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 26 m/Minute bzw. von 15 m/Minute angetrieben.
Die Ablösewalze 14b wurde
mit einer Umfangsgeschwindigkeit in der Größenordnung von 19 m/Minute
angetrieben. Die Transportoberfläche S2
wurde mit einer Lineargeschwindigkeit V2 in der Größenordnung
von 20 m/Minute angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W2 lag in der
Größenordnung von
55 g/m2.
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Die
Transferwalze 20 wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit
(VT) in der Größenordnung von
105 m/Minute, also einem Verhältnis
(VT/V2) in der Größenordnung
von 5,25 angetrieben. Das Gewicht des Vlieses W3 am Ausgang der
Verdichtungsvorrichtung 2 lag in der Größenordnung von 160 g/m2.
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Die
Erfindung ist nicht auf das soeben unter Bezugnahme auf die 1 und 2 beschriebene besondere
Ausführungsbeispiel
begrenzt. Insbesondere kann das Förderband B durch jedwede Transportoberfläche und
beispielsweise durch eine Walze oder eine Folge von Walzen ersetzt
werden. Es ist vorzuziehen, daß die
Transportoberfläche
S2, wenigstens im Übergangsbereich
zwischen der Walze 21 und der genannten Transportoberfläche, eben
ist. Trotzdem könnte
in einer weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung eine gekrümmte
Transportoberfläche
S2 verwendet werden. Das drehbare Transferelement 20 ist
nicht notwendigerweise eine Walze, sondern kann durch jedwedes Mittel
ersetzt werden, daß die
gleiche Transferfunktion erfüllt;
es kann sich insbesondere um eine über ein Förderband angetriebene Rolle
handeln.
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Versuche
haben gezeigt, daß es
vorzuziehen war, das Transferelement 20 ansaugend auszubilden.
Denn bei nicht vorhandenem Ansaugen (Ansaugsektor A) oder bei zu
schwachem Ansaugen wurde in zahlreichen Fällen festgestellt, daß in der Struktur
des hergestellten Vlieses schnell Fehler auftraten. In der Praxis
wird die Menge der in den Sektor A angesaugten Luft dadurch geregelt,
daß diese
bis zum Verschwinden der Fehler in der Struktur des Vlieses erhöht wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Bildung eines Vlieses aus zwei Faservliesen
begrenzt. Sie kann vorteilhafterweise auch für die Herstellung eines verdichteten
Vlieses aus einem einzigen Vlies W1 verwendet werden. In diesem
Fall befördert
die Transportoberfläche
S2 kein Vlies stromaufwärts
der Transferwalze 21.
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Das
Ansaugen (Ansaugkasten 26), das im Bereich des Übergangsbereiches
zwischen dem Transferelement 20 und der Transportoberfläche S2 eingesetzt
wird, ist fakultativ, insbesondere im Falle eines einzigen Vlieses
W1. Diese Ansaugen ermöglicht,
das Blockieren der beiden Faservliese W1 und W2 zueinander, während sie übereinandergelegt werden,
zu verbessern.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Herstellung eines verdichteten Vlieses
W3 größeren Gewichts
aus einem einzigen Vlies (W1) oder aus mehreren (W1, W2) verdichteten
Vliesen begrenzt. Insbesondere könnte
das Faservlies W1 ein paralleles Vlies sein, das direkt aus einer
Abstreifwalze hervorgegangen ist und das nicht zuvor durch Verdichtungswalzen verdichtet
worden ist. Genauso verhält
es sich mit dem Vlies W2.
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Von
besonderem Interesse ist die Erfindung bei der Herstellung von schweren
Vliesen (Gewicht von über
80 g/m2), da sie hohe Geschwindigkeitsverhältnisse
zwischen der Transportoberfläche
(S2) und dem Transferelement 20 zuläßt und dadurch den Erhalt hoher
Verdichtungsgrade ermöglicht,
ohne der Qualität
des hergestellten Vlieses zu schaden. Insbesondere, und die Erfindung
nicht einschränkend,
ist das Verhältnis
(VT/V2), zwischen der Umfangsgeschwindigkeit (VT) des drehbaren
Transferelements und der Lineargeschwindigkeit (V2) der zweiten Transportoberfläche (S2),
größer 2, und
vorzugsweise größer oder
gleich 3. Dieses Geschwindigkeitsverhältnis wird von Fall zu Fall
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Verdichtungsgrad festgelegt.