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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des landwirtschaftlichen
Fungizids Azoxystrobin und Analoga davon und chemische Zwischenstufen
dafür.
Sie betrifft ebenfalls Verfahren zur Herstellung der chemischen
Zwischenstufen und ihre Verwendung zur Herstellung anderer chemischer
Verbindungen.
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Das
Strobilurinfungizid Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}-3-methoxyacrylat,
bekannt unter dem Freinamen Azoxystrobin, ist ein weithin verwendetes
kommerzielles landwirtschaftliches Produkt. Es wird in "The Pesticide Manual", veröffentlicht
vom British Crop Protection Council, 12. Auflage, S. 54–55, und
im Sitzungsbericht der Brighton Crop Protection Conference (Pests
and Diseases) 1992, Bd. 1, 5–6,
S. 435–442,
beschrieben. Es wurde zuerst in EP-A-0 382 375 (Verbindung 9, Beispiel
3) neben Verfahren zu seiner Herstellung offenbart.
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Es
gibt viele Wege zur Herstellung von Azoxystrobin. Allgemein ist
es bevorzugt, die Methyl-α-phenyl-β-methoxyacrylat-Gruppe
in einer frühen
Stufe zu konstruieren und dann den zentralen Pyrimidinyloxy- und terminalen
Cyanophenoxyring zu bilden. Zum Beispiel kann (E)-Methyl-2-(2-hydroxyphenyl)-3-methoxyacrylat mit
4,6-Dichlorpyrimidin unter alkalischen Bedingungen in N,N-Dimethylformamid
umgesetzt werden, um (E)-Methyl-2-[2-(6-chlorpyrimidin-4-yloxy)phenyl]-3-methoxyacrylat
zu bilden, das dann mit 2-Cyanophenol in einem Kupplungsprozeß vom Ullmann-Typ
umgesetzt wird (siehe EP-A-0 382 375). Das (E)-Methyl-2-(2-hydroxyphenyl)-3-methoxyacrylat
kann durch die Formylierung und anschließende Methylierung von Methyl-2-benzyloxyphenylacetat
gefolgt von Entfernung der Benzyl-Schutzgruppe hergestellt werden
(siehe EP-A-0 242 081). Formylierungs- und Methylierungstechniken
zur Herstellung des Methyl-α-phenyl-β-methoxyacrylat-Sprengkopfs
werden ebenfalls in WO 97/30020 und WO 97/01538 beschrieben.
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Ein
Grund zur Konstruktion der Methyl-α-phenyl-α-methoxyacrylat-Gruppe vor dem
Aufbau des zentralen Pyrimidinyloxy-Rings liegt darin, daß mit dem
Pyrimidinyloxy-Ring in seiner richtigen Stelle Methyl-2-(6-chlorpyrimidin-4-yloxy)phenylacetat
und Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat dazu
neigen, eine intramolekulare Umlagerung vom Smiles-Typ zu erfahren,
wenn die gewöhnlichen
Basen zur Durchführung
der Formylierungs- und
Methylierungsstufen verwendet werden, um die Methylmethoxyacrylat-Gruppe zu bilden.
Smiles-Umlagerungen werden im Lehrbuch "Advanced Organic Chemistry" von Jerry March
erörtert,
4. Auflage, S. 675–676,
veröffentlicht
von John Wiley & Sons.
Im Falle des Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetats
hat die als Ergebnis einer Smiles-Umlagerung erhaltene Verbindung
die Formel:
oder ihre Keto-tautomere
Form.
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Die
vorliegende Erfindung, die die Verwendung einer Lithiumbase beinhaltet,
stellt ein Verfahren zur Konstruktion der Methyl-α-phenyl-β-methoxyacrylat-Gruppe
nach Aufbau des zentralen Pyrimidinyloxy-Rings oder des zentralen
Pyrimidinyloxy-Rings und terminalen Cyanophenol-Rings bereit. Sie
vermeidet eine Umlagerung vom Smiles-Typ und liefert das gewünschte E-Isomer.
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Es
ist bekannt, lithiierte Basen zur Monoalkylierung von 8-Phenylmenthylphenylacetat
zu verwenden (siehe J. Org. Chem., 1994, 59, 5343–5346).
Es ist ebenfalls bekannt, substituierte Benzaldehyde durch Erwärmen einer
substituierten Phenyllithium-Verbindung mit Ethylorthoformiat oder
N-Methylformanilid und Hydrolysieren der so gebildeten intermediären Verbindung
mit Säure
herzustellen (siehe z. B. Organic Chemistry, Bd. 1, von I. L. Finar,
3. Auflage, 1959, S. 629). Es gibt jedoch keinen Hinweis, daß lithiierte
Basen erfolgreich in der Formylierung und anschließenden Methylierung
von 2-Pyrimidinyloxy-substituierten Phenylacetaten eingesetzt werden
könnten,
um die Acetatgruppe zum E-Isomer der Methyl-α-phenyl-β-methoxyacrylat-Gruppe umzuwandeln.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel
(I) bereitgestellt:
worin R
1 ein
4-Pyrimidinylring ist, der in der 6-Position mit Halogen (speziell
Chlor), Hydroxy, 2-Cyanophenoxy, 2,6-Difluorphenoxy, 2-Nitrophenoxy
oder 2-Thiocarboxamidophenoxy substituiert ist, und R
2 jede
Gruppe ist, die unter Bildung eines Methylesters umgeestert werden
kann, welches das Behandeln einer Verbindung der allgemeinen Formel
(II):
worin R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einem Formylierungsmittel und das anschließende Behandeln des formylierten
Produkts mit einem Methylierungsmittel umfaßt.
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Das
Verfahren ist von besonderem Interesse, wenn R1 ein
4-Pyrimidinylring ist, der in der 6-Position mit Chlor oder 2-Cyanophenoxy
substituiert ist.
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Der
Begriff Halogen schließt
Fluor, Chlor, Brom und Iod ein. Bei Verwendung im Zusammenhang mit der
Definition von R1 als Substituent in der
6-Position eines 4-Pyrimidinylrings ist es bevorzugt Chlor.
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Die
Gruppe R2 ist geeignet eine C1-8-Alkylgruppe
oder eine Benzyl- oder
Phenylgruppe, in der die Phenylringe unsubstituiert sind oder einen
oder mehrere Substituenten tragen können, die mit der Empfänglichkeit der
Gruppe zur Umesterung zu einer Methylgruppe kompatibel sind. Am
zweckmäßigsten
ist R2 Methyl.
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Ausgenommen,
wenn anders angegeben, werden Alkylgruppen normalerweise 1 bis 8,
typischerweise 1 bis 6, zum Beispiel 1 bis 4, Kohlenstoffatome in
Form linearer oder verzweigter Ketten enthalten. Spezifische Beispiele
sind Methyl, Ethyl, n- und iso-Propyl, n-, sec-, iso- und tert-Butyl,
n-Pentyl, n-Hexyl und n-Octyl.
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Geeignete
Formylierungsmittel schließen
diejenigen der allgemeinen Formel R1O-CHO
ein, worin R1 eine aliphatische Gruppe,
die 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, typischerweise eine C1-4-Alkylgruppe, oder eine gegebenenfalls
substituierte aromatische Gruppe ist, zum Beispiel eine gegebenenfalls
substituierte Phenylgruppe, wie 4-Nitrophenyl. Andere geeignete
Formylierungsmittel schließen
N-disubstituierte Formamide ein, wie N-Methylformanilid, und N-Formylimidazol.
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Geeignete
Methylierungsmittel sind Verbindungen der allgemeinen Formel MeL,
worin Me Methyl ist und L eine gute Abgangsgruppe ist, wie ein Halogenid.
Methyliodid ist besonders geeignet.
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Die
Behandlung wird zweckmäßig in einem
organischen Lösungsmittel
durchgeführt,
geeignet in einem aprotischen Lösungsmittel,
bei einer Temperatur zwischen –80°C (ungefähr die unter
Verwendung von Trockeneis, d. h. von festem Kohlendioxid, zum Kühlen erreichte
Temperatur) und 25°C
(das obere Ende des "Umgebungstemperatur"-bereichs). Der Formylierungsschritt
wird geeignet bei einer Temperatur zwischen –80 und –40°C, bevorzugt zwischen –78 und –60°C durchgeführt. Der
Methylierungsschritt kann bei höheren
Temperaturen durchgeführt
werden, geeignet bei Temperaturen zwischen –20 und 25°C, z. B. zwischen –10 und 10°C, typischerweise
bei circa 0°C.
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Beispiele
für aprotische
Lösungsmittel
sind Ether, wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Glyme (1,2-Dimethoxyethan)
und Diglyme (der Dimethylether von Diethylenglycol), 1-Methyl-2-pyrrolidinon,
Tetramethylendiamin und Dimethylformamid. Tetrahydrofuran und Glyme
sind besonders geeignet.
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Wegen
der unsymmetrisch substituierten Doppelbindung ihrer Vinylgruppe
kann die Verbindung der allgemeinen Formel (II) in Form einer Mischung
der geometrischen (E)- und (Z)-Isomere existieren:
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Sie
kann ebenfalls in Form ihres Tautomers existieren:
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Es
wird angenommen, daß eines
der (E)- und (Z)-Isomere zu mehr als 90% vorherrscht, aber diese Erfindung
umfaßt
sowohl die (E)- und (Z)-Isomere, die tautomere Form als auch Mischungen
davon in allen Anteilen, einschließlich derjenigen, die im wesentlichen
aus dem (E)-Isomer bestehen, und derjenigen, die im wesentlichen
aus dem (Z)-Isomer bestehen. 1 und 2 zeigen
die NMR- und IR-Spektren einer repräsentativen Verbindung der Formel
(II).
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Die
allgemeine Formel (II) soll daher als die (E)- und (Z)-Isomere und
das Tautomer, entweder individuell oder als jede Mischung daraus,
einschließend
gelesen werden.
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Die
Verbindung der allgemeinen Formel (II), die eine neue Verbindung
ist und einen anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet,
kann hergestellt werden durch Behandeln einer Verbindung der allgemeinen Formel
(III):
worin R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Lithiumbase.
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Geeignete
Lithiumbasen schließen
diejenigen der allgemeinen Formel R'R''NLi ein, worin R' und R'' unabhängig eine aliphatische Gruppe,
die 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, typischerweise eine C1-4-Alkylgruppe, oder eine gegebenenfalls
substituierte aromatische Gruppe sind, zum Beispiel eine gegebenenfalls
substituierte Phenylgruppe. Eine besonders geeignete Lithiumbase
dieses Typs ist Lithiumdiisopropylamid. Eine andere geeignete Lithiumbase
ist Lithium-bis(trimethylsilyl)amid.
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Die
Verbindung der allgemeinen Formel (III) kann wie in EP-A-0 382 375
und EP-A-0 242 081 beschrieben hergestellt werden.
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Die
Behandlung wird zweckmäßig in einem
organischen Lösungsmittel,
geeignet einem aprotischen Lösungsmittel,
bei einer Temperatur zwischen –80
und –40°C, bevorzugt –78 und –60°C, durchgeführt. Beispiele
für aprotische
Lösungsmittel
sind oben angegeben.
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Dieses
Verfahren zur Herstellung der Verbindung der allgemeinen Formel
(II) bildet einen anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Zweckmäßig können die
zwei Verfahren, d. h. die Bildung der Lithiumverbindung (II) und
die Umwandlung von Verbindung (II) zur Verbindung (I), in einem "Eintopf"-Verfahren unter
Verwendung des gleichen Lösungsmittelmediums
durchgeführt
werden.
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Typischerweise
wird eine Lösung
des 2-substituierten Phenylacetats (III) in einem trockenen aprotischen
Lösungsmittel
auf –78°C abgekühlt und
die Lithiumbase unter Rühren
hinzugegeben. Diesem schießt sich
die Zugabe des Formylierungsmittels an, und das Rühren wird
bei etwa dieser Temperatur fortgesetzt. Nach Ansteigenlassen der
Temperatur auf circa 0°C
wird das Methylierungsmittel hinzugegeben und die Mischung bei Umgebungstemperatur
gerührt,
bis keine weitere Reaktion erfolgt. Das Produkt (Verbindung (I)) kann
durch Gießen
der Mischung in Wasser und Extrahieren des Produkts mit einem Lösungsmittel
wie Dichlormethan isoliert werden. Der Extrakt wird getrocknet und
das Produkt durch Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen
isoliert.
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Somit
wird gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung der allgemeinen Formel (I) bereitgestellt:
worin R
1 ein
4-Pyrimidinylring ist, der in der 6-Position mit Halogen (speziell
Chlor), Hydroxy, 2-Cyanophenoxy, 2,6-Difluorphenoxy, 2-Nitrophenoxy
oder 2-Thiocarboxamidophenoxy substituiert ist, und R
2 jede
Gruppe ist, die unter Bildung eines Methylesters umgeestert werden
kann, welches die folgenden Schritte umfaßt:
- (a)
Behandeln einer Verbindung der allgemeinen Formel (III): worin R1 und
R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Lithiumbase; und
- (b) Behandeln der so gebildeten Verbindung mit einem Formylierungsmittel
und anschließendes
Behandeln des formylierten Produkts mit einem Methylierungsmittel.
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Die
Verfahren der Erfindung sind nützlich
zur Herstellung des landwirtschaftlichen Fungizids Azoxystrobin
und von Analoga davon und zur Herstellung von intermediären Produkten
zur Umwandlung zu Azoxystrobin oder von Analoga davon. Für den Fall,
daß R2 von Methyl verschieden ist, kann R2 zu Methyl durch in der chemischen Literatur
beschriebene Standard-Umesterungstechniken
umgewandelt werden.
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Ebenso
wie sie als Zwischenstufe zur Umwandlung zur Verbindung (I) nützlich ist,
kann die Verbindung der allgemeinen Formel (II) ebenfalls zur Umwandlung
zu verwandten Verbindungen durch Reaktion mit anderen Elektrophilen
verwendet werden.
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Somit
wird gemäß noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der allgemeinen Formel (IV) bereitgestellt:
worin R
1 ein
4-Pyrimidinylring ist, der in der 6-Position mit Halogen (speziell
Chlor), Hydroxy, 2-Cyanophenoxy, 2,6-Difluorphenoxy, 2-Nitrophenoxy
oder 2-Thiocarboxamidophenoxy substituiert ist, R
2 jede
Gruppe ist, die unter Bildung eines Methylesters umgeestert werden
kann, und R
3 eine Alkyl- oder Acylgruppe ist, welches das Behandeln
einer Verbindung der allgemeinen Formel (II):
worin R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einem Alkylierungs- oder Acylierungsmittel umfaßt.
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Geeignete
Alkylierungsmittel schließen
diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel R3X
ein, worin R3 C1-4-Alkyl
ist und X Chlor, Brom oder Iod ist. Methyliodid ist besonders geeignet.
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Geeignete
Acylierungsmittel schließen
diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel R3COX' ein, worin R3 eine aliphatische Gruppe, die 1 bis 8 Kohlenstoffatome
enthält,
typischerweise eine C1-4-Alkylgruppe, oder
eine gegebenenfalls substituierte aromatische Gruppe ist, zum Beispiel
eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe, und X' Fluor, Chlor oder
Brom ist. Acetylchlorid ist besonders geeignet.
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Die
Behandlung wird zweckmäßig in einem
organischen Lösungsmittel,
geeignet einem aprotischen Lösungsmittel,
bei einer Temperatur zwischen –80
und 25°C
durchgeführt.
Beispiele für
aprotische Lösungsmittel
sind oben angegeben. Geeignet wird das Alkylierungs- oder Acylierungsmittel
bei einer Temperatur zwischen –80
und –40°C, bevorzugt
zwischen –78
und –60°C, hinzugegeben
und die Reaktionsmischung dann auf Umgebungstemperatur erwärmen gelassen.
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Dieses
Verfahren zur Herstellung der Verbindung der allgemeinen Formel
(IV) bildet einen anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Zweckmäßig können die
zwei Verfahren, d. h. die Bildung der Lithiumverbindung (II) und
die Umwandlung von Verbindung (II) zur Verbindung (IV), in einem "Eintopf"-Verfahren unter
Verwendung des gleichen Lösungsmittelmediums
durchgeführt
werden.
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Typischerweise
wird eine Lösung
des 2-substituierten Phenylacetats (III) in einem trockenen aprotischen
Lösungsmittel
auf –78°C abgekühlt und
die Lithiumbase unter Rühren
hinzugegeben. Diesem schließt sich
die Zugabe des Alkylierungs- oder Acetylierungsmittels an, und das
Rühren
wird fortgesetzt, während
man die Temperatur auf Umgebungstemperatur ansteigen läßt. Das
Produkt (Verbindung (IV)) kann durch Gießen der Mischung in gesättigtes
Ammoniumchlorid und Extrahieren des Produkts mit einem Lösungsmittel
wie Dichlormethan isoliert werden. Der Extrakt wird getrocknet und
das Produkt durch Entfernen des Lösungsmittels durch Verdampfen
isoliert.
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Somit
wird gemäß noch einem
anderen Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung der allgemeinen Formel (IV) bereitgestellt:
worin R
1 ein
4-Pyrimidinylring ist, der in der 6-Position mit Halogen (speziell
Chlor), Hydroxy, 2-Cyanophenoxy, 2,6-Difluorphenoxy, 2-Nitrophenoxy
oder 2-Thiocarboxamidophenoxy substituiert ist, R
2 jede
Gruppe ist, die unter Bildung eines Methylesters umgeestert werden
kann, und R
3 eine Alkyl- oder Acylgruppe
ist, welches die folgenden Schritte umfaßt:
- (a)
Behandeln einer Verbindung der allgemeinen Formel (III): worin R1 und
R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit einer Lithiumbase; und
- (b) Behandeln der so gebildeten Verbindung mit einem Alkylierungs- oder Acylierungsmittel.
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Für den Fall,
daß R2 in der Verbindung der allgemeinen Formel
(IV) von Methyl verschieden ist, kann es zu Methyl durch in der
chemischen Literatur beschriebene Standard-Umesterungstechniken
umgewandelt werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, in denen gilt.
g
= Gramm
mol = Mole
G/G = Gewicht/Gewicht
ml = Milliliter
NMR
= Kernspinnresonanz
°C
= Grad Celsius
GC-MS = Gaschromatographie-Massenspektrometrie
HPLC
= Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
IR
= infrarot
THF = Tetrahydrofuran
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}-3-methoxyacrylat
(Azoxystrobin).
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Wasserfreies
Tetrahydrofuran (2 ml) wurde zu Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(0,10 g mit 95% G/G, 2,63 × 10–4 mol;
hergestellt wie in Beispiel 4 beschrieben) in einem Rundkolben unter
einer trockenen inerten Atmosphäre
gegeben. Die Lösung
wurde gut gerührt
und auf –78°C gekühlt. Eine Lösung aus
Lithium-bis(trimethylsilyl)amid in Tetrahydrofuran (0,28 ml, 1 mol/l,
2,84 × 10–4 mol)
wurde hinzugegeben, gefolgt von 4-Nitrophenylformiat (0,46 g mit
98%, 2,71 × 10–3 mol).
Die Lösung
wurde bei –78°C für 30 Minuten
gerührt,
dann auf 0°C
erwärmen
gelassen und für
3 Stunden gerührt.
Iodmethan (1 ml, 0,016 mol) wurde zur Lösung bei 0°C gegeben, und die Mischung
wurde für
16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
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Die
Reaktionsmischung wurde in Wasser gegossen und mit Dichlormethan
(3 × 15
ml) extrahiert. Die organischen Extrakte wurden vereinigt, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Rotationsverdampfung auf konzentriert, um einen
blaßgelben
Feststoff zu ergeben (0,5 g). 4-Nitrophenol und 4-Nitrophenylformiat wurden
als Hauptkomponenten durch NMR und GC-MS identifiziert. Ein ca.
2% gemäß GC-MS-Fläche darstellender
Peak hatte eine mit Azoxystrobin übereinstimmende Retentionszeit
und ein damit übereinstimmendes
Massenspektrum. Ausbeute 10% (bezogen auf Flächen-%).
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Methyl-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}propanoat.
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Wasserfreies
Tetrahydrofuran (2 ml) wurde zu Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(0,21 g mit 94% G/G, 5,54 × 10–4 mol;
hergestellt wie in Beispiel 4 beschrieben) in einem Rundkolben unter
einer trockenen inerten Atmosphäre
gegeben. Die Lösung
wurde gut gerührt
und auf –78°C gekühlt. Eine Lösung aus
Lithium-bis(trimethylsilyl)amid in Tetrahydrofuran (0,55 ml, 1 mol/l,
5,54 × 10–4 mol)
wurde hinzugegeben, gefolgt von Iodmethan (0,10 ml, 1,61 × 10–3 mol).
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen.
Die Reaktionsmischung wurde in gesättigtes Ammoniumchlorid (10
ml) gegossen und mit Dichlormethan (3 × 15 ml) extrahiert. Die organischen
Extrakte wurde vereinigt, über
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Rotationsverdampfung auf konzentriert,
um ein blaßbraunes Öl zu ergeben
(0,2 g). NMR- und GC-MS-Spektren waren mit Methyl-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}propanoat
konsistent. Ausbeute < 95%.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetoacetat.
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Wasserfreies
Tetrahydrofuran (2 ml) wurde zu Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(0,1 g mit 94% G/G, 2,6 × 10–4 mol;
hergestellt wie in Beispiel 4 beschrieben) in einen Rundkolben unter einer
trockenen inerten Atmosphäre
gegeben. Die Lösung
wurde gut gerührt
und auf –78°C gekühlt. Eine
Lösung
aus Lithium-bis(trimethylsilyl)amid in Tetrahydrofuran (0,26 ml,
1 mol/l, 2,6 × 10–4 mol)
wurde hinzugegeben, gefolgt von Acetylchlorid (0,05 ml, 7 × 10–4 mol).
Die Mischung wurde bei –78°C für 1,5 Stunden
gerührt, und
dann wurde die Lösung über Nacht
auf Raumtemperatur erwärmen
gelassen. Die Reaktionsmischung wurde in gesättigtes Ammoniumchlorid (10
ml) gegossen und mit Dichlormethan (3 × 15 ml) extrahiert. Die organischen
Extrakte wurden vereinigt, über
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Rotationsverdampfung aufkonzentriert,
um einen gelben öligen
Feststoff zu ergeben (0,1 g mit 49% Reinheit). NMR- und GC-MS-Spektren waren
konsistent mit dem Produkt als Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetoacetat. Ausbeute
44%.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung des in den Beispielen 1, 2 und 3 verwendeten Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy)phenylacetats.
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Stufe 1: Herstellung von
Methyl-2-(6-chlorpyrimidin-4-yloxy)phenylacetat
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Methyl-2-hydroxyphenylacetat
(54,7 g, 0,3295 mol) und 4,6-Dichlorpyrimidin (50,0 g mit 97% G/G
Gehalt, 0,3295 mol) wurden in Dimethylformamid (50 ml) unter einer
trockenen Stickstoffatmosphäre
gelöst
und gerührt.
Kaliumcarbonat (81,8 g) wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde
auf 50°C
erwärmt
und für
2,5 Stunden gehalten. Die Beendigung der Reaktion wurde durch Gaschromatographie überprüft.
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Die
Reaktionsmischung wurde abkühlen
gelassen und dann durch ein Bett aus vorgewaschenem Celite filtriert.
Das Celite wurde mit Dimethylformamid gespült, um Restprodukt zu entfernen.
Eine Probe wurde entnommen und zwischen Wasser und Cyclohexan aufgetrennt.
Die organische Phase wurde über
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Rotationsverdampfung auf konzentriert,
um ein blaßgelbes Öl zu ergeben.
Das Öl
wurde durch GC-MS und Protonen-NMR analysiert.
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Die
kombinierte Dimethylformamidlösung
des Produkts wurde in den Kolben zur Verwendung in der nächsten Stufe
zurückgegeben.
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Stufe 2: Herstellung von
Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
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2-Cyanophenol
(43,1 g, 0,3625 mol) wurde zur gerührten Lösung aus dem Produkt aus Stufe
1 (91,4 g, 0,3295 mol) in Dimethylformamid gegeben. Zusätzliches
Dimethylformamid (50 ml) wurde hinzugegeben, gefolgt von Kaliumcarbonat
(68,2 g). Die Mischung wurde auf 120°C erwärmt, für 20 Minuten gehalten und dann
auf 80°C
abgekühlt.
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Dimethylformamid
wurde durch Vakuumdestillation unter einem Vakuum von 20 mmHg und
einer Ansatztemperatur von 100°C
entfernt. Die Schmelze wurde auf 80°C abgekühlt, bevor Toluol (210 ml)
gefolgt von heißem
Wasser (200 ml) hinzugegeben wurden. Die Mischung wurde erneut auf
80°C erwärmt und
für 30
Minuten gerührt.
Das Rühren
wurde dann beendet und die Mischung für 30 Minuten stehengelassen.
Die unteren zwei Schichten wurden aus dem Gefäß geführt, wobei die obere Toluolphase
zurückblieb.
Das Toluol wurde durch Vakuumdestillation unter einem Vakuum von
20 mmHg und einer Ansatz temperatur von 100°C entfernt. Der Rückstand
wurde auf < 65°C abkühlen gelassen.
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Der
Rückstand
wurde in 120 ml Methanol zur Auflösung refluxiert, dann auf 40°C abkühlen gelassen und
für 4 Stunden
gerührt,
bevor er auf 0°C
abgekühlt,
dann für
1 Stunde gehalten und dann für
64 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen wurde. Die Kristalle
wurden filtriert, mit 2 × 25
ml Methanol zur Vertreibung gewaschen und dann durch Vakuum trockengezogen.
Die Produktausbeute aus Methyl-2-hydroxyphenylacetat betrug 23,7%
der Theorie. Die Produktidentität
des Titelprodukts aus Stufe 2 wurde durch GC-MS- und Protonen-NMR-Spektroskopie
bestätigt.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel charakterisiert und erläutert
die Stabilität
von lithiiertem Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy=pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(Verbindung II, worin R1 6-(2-Cyanophenoxy)pyrimidin-4-yl
ist und R2 Methyl ist).
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Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(17,2 mg mit 100% G/G, 4,76 × 10–4 mol; hergestellt
wie in Beispiel 4 beschrieben) wurde in ein NMR-Röhrchen eingewogen
und in Tetrahydrofuran-d8 (0,75 ml, wasserfrei) gelöst. Die
Lösung
wurde auf –70°C unter Verwendung
eines Aceton/Trockeneis-Bades abgekühlt. Lithium-bis(trimethylsilyl)amid-Lösung (95 μl einer 1
mol/l Lösung
in Hexan, 9,53 × 10–5 mol)
wurde hinzugegeben und die Lösung
gut vermischt. Protonen-NMR-Spektren wurde periodisch unter Verwendung
eines 500 MHz-Instruments bei –70°C über 2 Stunden
aufgenommen.
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Die
Lösung
wurde bei –70°C mit Eisessig
(50 μl,
8,3 × 10–4 mol)
abgeschreckt und gut vermischt. Die abgeschreckte Lösung wurde
mit 5 ml Wasser vermischt und mit Dichlormethan (2 × 10 ml)
extrahiert. Die organischen Anteile wurden vereinigt, über Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Rotationsverdampfung auf konzentriert. Der
Rückstand
wurde durch Umkehrphasen-HPLC
unter Verwendung von UV/Vis-Detektion und ebenfalls durch Protonen-NMR
analysiert. Das Protonen-NMR-Spektrum ist in 1 gezeigt.
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In 1 sind
Signale bei ~0–2,5
dem Lithium-bis(trimethylsilyl)amid und Hexan zuordbar. Protonensignale,
die den Methoxy- und Methylengruppen im neutralen Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
entsprechen, fehlten in allen Spektren der basischen Lösung bei –70°C. Ein Singulett
mit 66,2 mit einer 1 Proton darstellenden Fläche wurde beobachtet und ist
mit dem olefinischen Protein im anionischen Molekül konsistent.
Veränderungen
an allen Signalen in der aromatischen und aliphatischen Region waren ebenfalls
offensichtlich. Das Verhältnis
der beiden aromati schen und aliphatischen Signale zum Tetrahydrofuran-Restsignal
(interner Standard) war konstant über den zweistündigen Zeitraum.
Keine anderen Signale wurden während
des Experiments gebildet oder vermindert, was nahelegt, daß die Stabilität des Anions
mehr als 2 Stunden bei –70°C ist.
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HPLC-
und NMR-Daten für
das abgeschreckte Material waren konsistent mit Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
(> 97%).
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel charakterisiert lithiiertes Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat (Verbindung
II, worin R1 6-(2-Cyanophenoxy)pyrimidin-4-yl
ist und R2 Methyl ist) durch sein Infrarotspektrum.
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Infrarotspektren
in THF bei –70°C wurden
für Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
vor und nach Zugabe von Lithium-bis(trimethylsilyl)amid
erstellt (siehe 2).
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In 2 ist
ersichtlich, daß die
Carbonyl-Streckbande bei 1.740 cm–1 nicht
vorhanden ist, wenn Methyl-2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenylacetat
mit Lithium-bis(trimethylsilyl)amid behandelt wird.