DE60201786T2

DE60201786T2 - Seitenteil mit Schnappverschluss für Bandförderermodule

Info

Publication number: DE60201786T2
Application number: DE60201786T
Authority: DE
Inventors: Dieter Guldenfels; Enrico Visconti
Original assignee: Habasit AG
Current assignee: Habasit AG
Priority date: 2001-07-19
Filing date: 2002-07-09
Publication date: 2005-03-31
Anticipated expiration: 2022-07-10
Also published as: US6766901B2; EP1277676A1; CN1398770A; JP2003054723A; DK1277676T3; ES2230460T3; CA2380127A1; US20030015406A1; EP1277676B1; ATE281381T1; CA2380127C; DE60201786D1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Diese Erfindung bezieht sich auf Förderbänder und insbesondere auf modulare Förderbänder aus Kunststoff, die aus Reihen von Bandmodulen aus Kunststoff gebildet sind, die durch quer verlaufende Drehstäbe schwenkbar miteinander verbunden sind.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Da sie im Gegensatz zu Förderbändern aus Metall nicht korrodieren, leicht sind und einfach zu reinigen sind, werden Förderbänder aus Kunststoff weithin, insbesondere beim Befördern von Nahrungsmittelprodukten, verwendet. Modulare Förderbänder aus Kunststoff sind aus geformten modularen Gliedern oder Bandmodulen aus Kunststoff zusammengesetzt, die nebeneinander in Reihen mit wählbarer Breite angeordnet werden können. Eine Folge beabstandeter Verbindungsenden, die von jeder Seite der Module ausgehen, weisen ausgerichtete Löcher auf, um einen Drehstab aufzunehmen. Die Verbindungsenden entlang einem Ende einer Reihe von Modulen sind mit den Verbindungsenden einer benachbarten Reihe verbunden. Ein in den ausgerichteten Löchern der. Seite an Seite und Ende an Ende verbundenen Modulen drehbar gelagerter Drehstab bildet ein Scharnier zwischen benachbarten Reihen. Reihen von Bandmodulen sind miteinander verbunden, um ein Endlosförderband zu bilden, das gliedweise um ein Antriebszahnrad laufen kann.
In vielen industriellen Anwendungen werden Förderbänder verwendet, um Produkte entlang Wegen zu befördern, die gekrümmte Segmente enthalten. Bänder, die sich seitwärts biegen können, um gekrümmten Wegen zu folgen, werden als sich seitlich biegende, Dreh- oder Radiusbänder bezeichnet. Da ein Radiusband eine Kurve durchläuft, muss sich das Band auffächern können, weil der Rand des Bandes an der Außenseite der Kurve einem längeren Weg als der Rand an der Innenseite der Kurve folgt. Zum Auffächern weist ein modulares Radiusband aus Kunststoff typischerweise Einrichtungen auf, die ihm erlauben, an der Innenseite einer Kurve zu kollabieren oder an der Außenseite der Kurve auseinanderzugehen.
In der Bewegungsrichtung des Bandes sind gewöhnlich geschlitzte Löcher in den Verbindungsenden auf mindestens einer Seite der Module vorgesehen, um das Kollabieren und Auseinandergehen des Bandes zu erleichtern.
Es ist bekannt, Radiusbänder mit Seitenführungen zu versehen, um zu verhindern, dass transportierte Gegenstände vom Förderband herunterfallen (siehe z. B. das Dokument US-B-6237750). Die herkömmliche Anordnung, um die Seitenführungen an Radiusbändern anzubringen, bestand darin, durch Anbringung eines Endes der Seitenführung an einem der Verbindungsenden und durch Anbringen des gegenüberliegenden Endes der Seitenführung an dem dem Verbindungsende benachbarten Drehstab die Seitenführung zwischen Verbindungsenden zu halten. Diese Lösung hat den Nachteil, dass sie das Kollabieren der Module in der Kurve deutlich behindern kann.
Benötigt wird eine Schnappseitenführung (engl. snap-on side guard) für ein modulares Radiusförderband, die das Kollabieren der Module nicht stört und einfach montiert und zur Reinigung demontiert werden kann.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Diese Aufgabe wurde durch das modulare Bandsystem gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 und das Verfahren zum Herstellen eines solchen modularen Bandsystems gemäß dem unabhängigen Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die vorliegende Erfindung erfüllt die oben beschriebene Anforderung, indem ein Endlosförderband, das von Bandmodulen aus Kunststoff gebildet wird und einem gekrümmten Weg folgen kann, geschaffen wird. Die Module umfassen erste und zweite Moduloberflächen, d. h. eine obere, produktfördernde Oberfläche und eine untere, zahnradgetriebene Oberfläche. Ein Zwischenabschnitt erstreckt sich über die Breite jedes Moduls quer zur Bandbewegungsrichtung.
Mehrere Schnappseitenführungen sind in in den Bandmodulen angeordneten vertikalen Öffnungen montiert. Jede Seitenführung enthält einen zentralen Stab mit gegenüberliegenden Flügeln, die sich in Vorwärts- und Rück wärtsrichtung entlang der Bewegungsrichtung des Förderbandes erstrecken. Die Flügel sind in der lateralen Richtung gestaffelt, so dass der vordere Flügel einer ersten Seitenführung mit dem hinteren Flügel einer unmittelbar benachbarten zweiten Seitenführung überlappt.
Demgemäß stören die Seitenführungen das Kollabieren des Bandes um Kurven nicht, da sie nicht an den Drehstäben angebracht sind. Da die Flügel auf benachbarten Modulen lateral versetzt sind, können sie sich auch in Bezug aufeinander ohne Störung bzw. Behinderung bewegen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Die Erfindung ist in den Zeichnungen veranschaulicht, in denen gleiche Bezugszeichen die gleichen oder ähnliche Teile in allen Figuren bezeichnen, von denen:
1 eine Draufsicht eines Radiusförderbandes mit den Schnappseitenführungen der vorliegenden Erfindung ist, wobei ein Teil der Bandmodule weggeschnitten ist;
1A eine detaillierte Draufsicht des in 1 gezeigten weggeschnittenen Teils ist;
2 ein partieller Seitenriss des Bandes und der Schnappseitenführungen ist, die in 1 gezeigt sind;
3 ein entlang der Linien 3-3 von 2 gelegter Schnitt ist;
4 ein Aufriss von vorne einer Schnappseitenführung der vorliegenden Erfindung ist;
5 eine Draufsicht der Schnappseitenführung von 4 ist;
6 ein Seitenriss der Schnappseitenführung von 4 ist;
7 eine perspektivische Ansicht der Schnappseitenführung von 4 ist; und
8 eine Draufsicht eines Radiusförderungsbandes ist, das mit den Schnappseitenführungen der vorliegenden Erfindung versehen ist, während es eine Kurve durchläuft.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
In 1–8 und zunächst in 1 und 1A ist ein Teil eines modularen Bandes 20 der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der dargestellte Teil des modularen Bandes 20 ist aus geformten Kunststoffmodulen 23 gebildet. Als Hinweis ist die Bandbewegungsrichtung durch einen Pfeil 26 angegeben. Mehrere Drehstäbe 29 verbinden benachbarte Bandmodule 23, indem sie durch Öffnungen 32 in den Modulen 23 durchgehen, die quer zur Bandbewegungsrichtung angeordnet sind. Wie dem Fachmann bekannt ist, weist das Radiusband 20 der vorliegenden Erfindung auch Schlitze 33 (2) auf, die in der Bandbewegungsrichtung langgestreckt sind, um das Kollabieren und Auseinandergehen zu erleichtern, das für Radiusbänder erforderlich ist, wenn sie Kurven passieren.
In 1 sind mehrere Schnappseitenführungen 35 in vertikalen Öffnungen 38 montiert, die in den Bandmodulen 23 ausgebildet sind. Jede Seitenführung 35 enthält einen zentralen Stab 41 mit gegenüberliegenden Flügeln 44, 47, die sich in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung entlang der Bewegungsrichtung des Förderbandes erstrecken. Bezüglich einer durch die Mitte des zentralen Stabes 41 angeordneten Längsachse 48, die entlang der Bandbewegungsrichtung orientiert ist, sind die Flügel 44, 47 in der lateralen Richtung so gestaffelt oder versetzt, dass der vordere Flügel einer ersten Seitenführung 35 mit dem hinteren Flügel einer unmittelbar benachbarten zweiten Seitenführung 35 überlappt.
Wie in 2 gezeigt ist, sind die Seitenführungen 35 in den vertikalen Öffnungen in den Bandmodulen 23 angeordnet. Dementsprechend sind die Seitenführungen 35 in den Modulen 23 montiert und von den Drehstäben 29 unabhängig. Die Seitenführungen 35 stören nicht das Kollabieren des Bandes 20, da sie nicht an den Drehstäben 29 angebracht sind, wie am besten in 8 ersichtlich ist. Da die Flügel 44 und 47 an benachbarten Modulen 23 lateral versetzt sind, können sie sich auch in Bezug aufeinander ohne Störung bzw. Behinderung bewegen.
In 3 ist die Seitenführung 35 mit Hilfe eines abwärts verlaufenden, hakenförmigen Vorsprunges 50, der in eine Aussparung in der Öffnung 38 schnappt, am Gliedmodul 23 montiert. Die Öffnung 38 ist im Bereich des Randes des Bandmoduls 23 vorgesehen (die Position der Seitenführungen in Bezug auf das Band ist am besten in 1 dargestellt). Die Öffnung 38 hat ein Gesims 53, das mit der Oberseite des Vorsprungs 50 in Eingriff steht, um die Seitenführung 35 am Modul 23 zu sichern. Eine abgeschrägte Rückwand 56, die an der Seitenführung 35 auf einer dem hakenförmigen Vorsprung 50 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, erlaubt ein einfaches Einsetzen des Stabs 41 in die Öffnung 38. Die Kunststoffwand des Moduls 23 kann sich biegen, um zu ermöglichen, dass der hakenförmige Vorsprung 50 in eine verriegelte Position bewegt wird.
In 4 und 5 ist der Versatz zwischen den Flügeln 44 und 47 detaillierter dargestellt. In 4 ist der Flügel 47 in Bezug auf den zentralen Stab 41 dargestellt. Eine vordere Fläche 59 des Flügels 47 ist koplanar mit einer vorderen Fläche 62 des zentralen Stabs 41. Die beiden Oberflächen bilden eine im wesentlichen rechtwinkelige Fläche mit abgerundeten Rändern 65 und 68. An der Unterseite der rechtwinkeligen Fläche, wo der Flügel 47 endet, setzt sich der zentrale Stab 41 nach unten fort, bis er unmittelbar unterhalb des Vorsprungs 50 endet. Wie bezüglich der Orientierung von 4 dargestellt ist, können die untere linke und rechte Seite 69, 70 des zentralen Stabs 41 für eine einfachere Montage auch einwärts abgeschrägt sein. Die linke Seite der Fläche, die durch den Flügel 47 und den zentralen Stab 41 gebildet wird, endet entlang einem gekrümmten Rand 71, der eine Verbindung mit einer Seitenfläche 74 schafft. Die Seitenfläche erstreckt sich nach hinten, bis sie in einer gekrümmten Oberfläche 77 endet, die in den Flügel 44 übergeht.
Nach 6–7 kann der Vorsprung 50 aus mehreren Oberflächen ausgeformt werden. Wie dargestellt ist, erstreckt sich eine Oberseite 80 im wesentlichen senkrecht zur vorderen Fläche 62 des zentralen Stabs 41. Die Oberfläche 80 endet an einer Oberfläche 83, die zur vorderen Fläche 62 im wesentlichen parallel ist. Die Oberfläche 83 erstreckt sich nach unten, bis sie in einer angewinkelten Oberfläche 86 endet, die zwischen der Oberfläche 83 und dem Stab 41 verläuft.
Während das gezeigte Beispiel einen Vorsprung 50 auf dem zentralen Stab 41 und eine damit zusammenwirkende Ausnehmung und ein Gesims 53 enthält, die auf dem Bandmodul 23 vorgesehen sind, ist es für den Fachmann offensichtlich, dass andere Anordnungen des zentralen Stabs 41 und der Innenseite der Öffnung 38 zum gegenseitigen Verriegeln ebenfalls geeignet wären. Zum Beispiel könnte der Stab 41 mit einer Aussparung versehen sein, die mit einem Vorsprung in der Öffnung in Eingriff steht. Als Alternative könnte die Seitenführung eine Aussparung aufweisen, um mit einem auf der Oberseite des Moduls angeordneten Vorsprung in Eingriff zu stehen.
Während die Erfindung in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben wurde, soll der Umfang nicht auf die bestimmte dargelegte Form eingeschränkt werden, sondern im Gegensatz dazu solche Alternativen, Modifikationen und Äquivalente abdecken, die innerhalb des Geistes und Umfangs des Erfindung enthalten sein können, wie sie durch die beigefügten Ansprüche definiert ist.

Claims

Modulares Bandsystem, mit: mehreren Bandmodulen (23) mit einer Produktförderfläche und einer Öffnung (38), die im wesentlichen senkrecht zur Produktförderfläche ausgebildet ist, wobei das Modul (23) eine Seitenführung (35) mit einem zentralen Stab (41) aufweist, gekennzeichnet durch einen ausgesparten Teil, der im Modul der Öffnung (38) benachbart definiert ist, so dass der Öffnung (38) benachbart ein Gesims (53) geschaffen wird; wobei der zentrale Stab (41) einen darauf angeordneten Vorsprung (50) aufweist und so in die Öffnung (38) gleiten kann, dass der Vorsprung (50) mit dem ausgesparten Teil im Bandmodul (23) in Eingriff steht.
Modulares Bandsystem nach Anspruch 1, worin der zentrale Stab (41) eine Rückwand (56) aufweist, die einwärts abgeschrägt und dem Vorsprung (50) gegenüberliegend angeordnet ist.
Modulares Bandsystem nach Anspruch 1 oder 2, worin die mehreren Bandmodule (23) einen Zwischenabschnitt mit einer sinusoidalen Form und mehrere Verbindungsenden aufweisen, die von dem Zwischenabschnitt aus in entgegengesetzte Richtungen verlaufen, so dass eines der mehreren Bandmodule (23) durch einen Drehstab (29) mit einem benachbarten Bandmodul (23) ineinandergreifend verbunden werden kann, wobei die benachbarten Bandmodule (23) ein Radiusband (20) bilden, das um einen gekrümmten Förderweg kollabieren kann.
Modulares Bandsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die Seitenführung (35) einen ersten Flügel (44, 47) aufweist, der vom zentralen Stab (41) aus in einer ersten Richtung verläuft.
Modulares Bandsystem nach Anspruch 4, worin die Seitenführung (35) einen zweiten Flügel (44, 47) aufweist, der vom zentralen Stab (41) aus in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung verläuft.
Modulares Bandsystem nach Anspruch 5, worin der erste Flügel (44, 47) und der zweite Flügel (44, 47) in Bezug auf eine durch die Mitte des zentralen Stabs (41) definierte Längsachse (48) lateral versetzt sind.
Modulares Bandssystem nach Anspruch 5 oder 6, worin eine vordere Fläche (62) des zentralen Stabs (41) mit dem zweiten Flügel (44, 47) koplanar ist.
Verfahren zum Herstellen eines modularen Bandsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 7, aufweisend: Vorsehen einer Seitenführung (35) mit einem zentralen Stab (41), einem ersten Flügel (44, 47), der vom zentralen Stab (41) aus in einer ersten Richtung verläuft, und einem zweiten Flügel (44, 47), der vom zentralen Stab (41) aus in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung verläuft, wobei der zentrale Stab (41) einen darauf angeordneten Vorsprung (50) aufweist; Vorsehen mehrerer Bandmodule (23) mit einer Produktförderfläche und einer Öffnung (38), die im wesentlichen senkrecht zur Produktförderfläche ausgebildet ist, wobei die Module (23) einen ausgesparten Teil aufweisen, der darin der Öffnung (38) benachbart so definiert ist, dass der Öffnung (38) benachbart ein Gesims (53) ausgebildet ist; und Einsetzen des zentralen Stabs (41) der Seitenführung (35) in die Öffnung (38) in einem der Bandmodule (23), so dass die Seitenführung (35) über einen Eingriff des Vorsprungs (50) mit dem ausgesparten Teil in die richtige Position schnappt.
Verfahren nach Anspruch 8, worin der zweite Flügel (44, 47) zum ersten Flügel (44, 47) lateral versetzt ist.
Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, worin der zentrale Stab (41) zumindest eine Seitenwand (69, 70) aufweist, die einwärts abgeschrägt ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, worin die mehreren Bandmodule (23) einen Zwischenabschnitt mit einer sinusoidalen Form und mehrere Verbindungsenden aufweisen, die von dem Zwischenabschnitt aus in entgegengesetzte Richtungen verlaufen, so dass eines der mehreren Bandmodule (23) mit einem benachbarten Bandmodul (23) durch einen Drehstab (29) ineinandergreifend verbunden werden kann, wobei die benachbarten Bandmodule (23) ein Radiusband (20) bilden, das um einen gekrümmten Förderweg kollabieren kann.