-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontaminierung – das heißt zur Eliminierung
der Kontaminanten – von
Bleigegenständen.
-
Noch
genauer betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Dekontaminierung
von durch radioaktive Kontaminanten kontaminierten Bleigegenständen.
-
Das
Verfahren der Erfindung findet insbesondere Anwendung bei der Dekontaminierung
von Bleiziegeln, die eventuell beschichtet, zum Beispiel eventuell
angestrichen, und durch radioaktive Elemente kontaminiert sind.
-
Das
technische Gebiet der Erfindung kann generell als das der Dekontaminierung
von Metallen wie etwa Blei definiert werden und insbesondere als das
der Dekontaminierung von metallischen Oberflächen wie zum Beispiel Bleioberflächen.
-
Blei
oder Bleilegierungen in Form von Ziegeln, Folien, Platten usw. finden
oft Verwendung als Schutzmaterial, Abschirmungsmaterial in Nuklearanlagen
wie etwa den Kernkraftwerken, den Wiederaufarbeitungsanlagen radioaktiver
Abfälle,
den Brennstoffhersteilungsanlagen sowie den Labors, in denen radioaktive
Stoffe eingesetzt werden.
-
Zum
Beispiel können
Ziegel, Folien oder Platten aus Blei oder Bleilegierung benutzt
werden, um Schutzwände
oder -zwischenwände
um radioaktive Zonen herum zu errichten.
-
Wenn
Gegenstände
aus Blei oder Bleilegierung radioaktiv kontaminiert worden sind,
kann man anschließend
sie entweder lagern oder sie behandeln, um sie zu dekontaminieren
und die radioaktiven Elemente zu eliminieren, die sich insbesondere
an der Oberfläche
dieser Gegenstände
befinden.
-
Die
Lagerung des Bleis führt
zu einer erheblichen Zunahme des Volumens der radioaktiven Abfälle und
erfordert zahlreiche und komplexe vorausgehende Arbeitsgänge.
-
Die
Behandlung zur Eliminierung der radioaktiven Kontamination von Gegenständen aus
Blei oder aus Bleilegierung kann darin bestehen, die Gegenstände hinsichtlich
der Wiederverwendung (des Materials) in Schmelzöfen einzuschmelzen. Diese Behandlungs-
bzw. Verarbeitungsart ist im Falle von Gegenständen wie etwa Ziegeln nicht
anwendbar, wenn diese zum Beispiel eine oder mehrere Farbschichten
tragen und/oder kontaminiert sind durch Alpha-Emitter wie Uran,
Curium, Americium und Plutonium.
-
Die
Dekontamination kann durch eine mechanische Bearbeitung erfolgen,
zum Beispiel durch Hobeln oder Bürsten.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Bearbeitung eher zu einer
Verkrustung führt
als zu einer Eliminierung der Kontamination. Außerdem muss auf diese mechanische
Bearbeitung generell ein Schritt zur Einschmelzung des von seiner
Oberflächenkontamination
befreiten Bleigegenstands folgen, denn der Gegenstand als solcher
kann nicht wiederverwendet werden.
-
-
Diese
verschiedenen Verfahren ermöglichen,
Bleigegenstände
durch Angriff der Oxidschicht an der Oberfläche des Bleis zu dekontamieren.
Sie ermöglichen
nicht, Gegenstände
zu dekontaminieren, die Überzüge wie zum
Beispiel Farbschichten aufweisen. Zudem wenden diese Verfahren bei
hoher Temperatur (generell zwischen 85 und 125°C) organische und anorganische
Säuren
und komplexe Oxidierungsmittel an, die anschließend schwer aufzubereiten sind.
Die Dekontaminations-Kinetik ist sehr langsam und die in diesen
Verfahren vorgesehene Fällungsreaktion
des gelösten
Bleis erzeugt während
der Reaktion Gase.
-
Es
besteht daher ein Bedarf an einem Dekontaminationsverfahren für Gegenstände aus
Blei oder Bleilegierung, das die effiziente und totale Eliminierung
der Kontaminanten ermöglicht,
unabhängig von
der Art, der Form, der Anzahl und der Menge von diesen.
-
Es
gibt insbesondere einen Bedarf an einem Dekontaminationsverfahren
für Gegenstände aus Blei
oder Bleilegierung, das die Eliminierung wie immer gearteter radioaktiver
Kontaminanten und insbesondere der Alpha-Emitter gewährleistet.
-
Außerdem besteht
ein Bedarf an einem Verfahren zur Dekontamination von Gegenständen aus Blei
oder Bleilegierung ohne Berücksichtigung
ihres jeweiligen Oberflächenzustands,
das insbesondere ermöglicht,
Gegenstände
zu dekontaminieren, die mit einem Überzug aus einer oder mehreren
Schichten verschiedener Art und/oder Dicke versehen sind, auf denen
oder in denen oder zwischen denen sich verschiedene Kontaminanten
befinden können.
-
Schließlich besteht
ein Bedarf an einem Verfahren, das die sowie ihre sofortige Wiederverwendung
nach dem Verfahrensende ermöglicht,
ohne dass es notwendig wäre,
sie für
eine Wiederverwendung des Material einzuschmelzen.
-
Dieses
Dekontaminationsverfahren muss auch einfach, schnell, verlässlich und
sicher sein und darf nur eine begrenzte Anzahl einfacher Schritte
umfassen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Dekontamination von Gegenständen
aus Blei oder Bleilegierung zu liefern, das unter anderem den oben
genannten Bedürfnissen
entspricht und die oben genannten Anforderungen erfüllt.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch besteht darin, ein Verfahren
zur Dekontamination von Gegenständen
aus Blei oder Bleilegierung zu liefern, das nicht die Nachteile,
Mängel
und Einschränkungen
der Verfahren nach dem Stand der Technik aufweist und das die Probleme
der Verfahren nach dem Stand der Technik, insbesondere der Nassverfahren,
löst.
-
Dieses
und noch andere Ziele werden entsprechend der vorliegenden Erfindung
durch ein Verfahren zur Dekontamination von Gegenständen aus Blei
oder Bleilegierung erreicht, in dem man die folgenden sukzessiven
Schritte durchführt:
- a) man bringt den Gegenstand in Kontakt mit
einer basischen wässrigen
Lösung;
- a1) man bringt den Gegenstand in Kontakt mit Wasser oder einer
wässrigen
Spülungslösung;
- b) man bringt den Gegenstand in Kontakt mit einer sauren wässrigen
Lösung;
- b1) man bringt den Gegenstand in Kontakt mit Wasser oder einer
wässrigen
Spülungslösung.
-
Die
behandelten Gegenstände
aus Blei oder Bleilegierung können
einen Überzug
aus einer oder mehreren Schichten aufweisen.
-
Diese
Schicht oder Schichten können
insbesondere Farbschichten sein.
-
Wenn
der Überzug
mehrere Schichten umfasst, können
die Schichten unterschiedlich sein in Bezug auf ihre Zusammensetzung
und/oder Dicke und/oder der Art der (des) Kontaminationsstoffe(s)
in und/oder auf jeder der Schichten.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
betrifft vorzugsweise den Fall, wo der (oder die) Kontaminationsstoff(e)
radioaktive Elemente sind.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst eine spezifische Folge spezifischer Schritte, die auf spezifische
Reagenzien zurückgreifen,
in dem insbesondere durch die oben genannten Dokumente repräsentierten
Stand der Technik weder beschrieben noch angedeutet.
-
Auf
erstaunliche Weise und insbesondere aufgrund dieser Folge von spezifischen
Schritten löst das
erfindungsgemäße Verfahren
die Probleme der Bleidekontaminations-Nassverfahren nach dem Stand der Technik.
Es entspricht der Gesamtheit der weiter oben erwähnten Bedürfnisse und Anforderungen bezüglich der
Dekontaminationsverfahren, und es hat nicht die Nachteile, Einschränkungen
und Mängel
der Verfahren nach dem Stand der Technik, insbesondere der Nassverfahren.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist ein einfaches, verlässliches,
kostengünstiges
und schnelles Verfahren mit einer begrenzten Anzahl von Schritten, das
auf leicht erhältliche
Reagenzien zurückgreift. Ebenso
kann das erfindungsgemäße Verfahren
mit einer einfachen, kostengünstigen
und leicht disponiblen Gerätschaft
angewendet werden. Die Dekontamination, Elimination der Kontaminanten,
realisiert mit dem erfindungsgemäßen Verfahren,
ist sehr effizient, unabhängig
von dem Substrat, Blei- oder Bleilegierungsgegenstand, bei dem es
angewendet wird, insbesondere in Bezug auf seine Form oder seinen Oberflächenzustand.
Das erfindungsgemäße Verfahren
liefert insbesondere exzellente Resultate bezüglich der Gegenstände mit
einem Überzug,
unabhängig
von der Art, Anzahl und/oder Zusammensetzung der Schichten, die
ihn bilden. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die sehr effiziente Eliminierung der wie auch immer gearteten Kontaminanten
und insbesondere aller radioaktiven Kontaminationsstoffe. Die durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erzeugten Abwasser können
regeneriert werden, was das Volumen der Abwässer begrenzt, und sie können am
Ende des Verfahrens durch einfache Produkte behandelt werden.
-
Die überraschenden
Vorteile und Effekte des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus spezifischen Schritten des Verfahrens, ihrer Aufeinanderfolge
in der angegebenen Reihenfolge und den in jedem Schritt benutzten
Reagenzien.
-
Die
Lösung
des Schritts a) ist eine basische Lösung, die generell unter den
wässrigen
Natrium hydroxidlösungen
und den wässrigen
Kalium hydroxidlösungen
ausgewählt
wird.
-
Die
basische Lösung,
zum Beispiel die wässrige
Natriumhydroxidlösung
des Schritts a), hat generell eine massebezogene Konzentration von
0,5 bis 90% und vorzugsweise von 30%.
-
Die
Kontaktherstellung mit der basischen Lösung, zum Beispiel der wässrigen
Natriumhydroxidlösung,
erfolgt generell bei einer Temperatur von 25 bis 90°C und vorzugsweise
warm, nämlich
bei einer Temperatur von generell 40 bis 90%, zum Beispiel 60°C.
-
Man
hat nämlich
konstatiert, dass die Effizienz der Behandlung durch die basische
Lösung,
zum Beispiel durch die wässrige
Natriumhydroxidlösung, besser
ist, wenn sie warm durchgeführt
wird.
-
Die
Dauer der Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand und der basischen
Lösung,
zum Beispiel der wässrigen
Natriumhydroxidlösung,
besser ist, wenn sie warm erfolgt.
-
Die
Dauer der Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand und der basischen
Lösung,
zum Beispiel der wässrigen
Natriumhydroxidlösung, hängt von
dem erwarteten Resultat ab. Wenn es sich um eine Entfettung von
Bleiteilen ohne Überzug
handelt, ist die Dauer der Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand
und der basischen Lösung
kürzer als
im Falle einer Entfernung des Überzugs
durch Beizen. In diesem Fall entspricht die Kontaktherstellung der
für das
Beizen erforderlichen Dauer. Diese Dauer ist generell zwischen 10
min und 1 h 20 enthalten.
-
Die
Kontaktherstellung erfolgt generell durch Eintauchen des zu dekontaminierenden
Gegenstands in ein Bad der basischen Lösung, zum Beispiel der wässrigen
Natriumhydroxidlösung,
vorzugsweise gerührt
bzw. bewegt.
-
Am
Ende des Schrittes a) erfolgt eine Spülung des behandelten Gegenstands
mit Wasser oder eine wässrigen
Lösung
(Schritt a1)). Diese Spülung ermöglicht,
die Oberfläche
der Gegenstände
zu waschen, um nicht die saure Lösung
des Schritts b) durch die Lösung
des Schritts a) zu verunreinigen. Diese Spülung dauert generell 5 bis
15 Minuten. Auf diesen Spülungsschritt
folgt der Schritt b).
-
Die
in dem Schritt b) angewendete Lösung ist
eine saure wässrige
Lösung.
Darunter versteht man zum Beispiel eine wässrige Salpetersäurelösung oder
eine wässrige
Essigsäurelösung.
-
Die
Salpetersäurelösung wird
bevorzugt, denn die Salpetersäure
ist wirkungsvoller beim Lösen
der Kontaminanten, insbesondere der Radioelemente. Die Salpetersäule besitzt
nämlich
außer
ihrer "sauren" Eigenschaft im Gegensatz
zur Essigsäure eine
starke Oxidierungsfähigkeit.
Diese Oxidierungsfähigkeit
ermöglicht,
die Kontaminanten wie etwa die Radioelemente zu oxidieren und Verbindungen
mit hohen Oxidationsgraden zu bilden, und bekanntlich ist ein Radioelement
desto löslicher,
je oxidierter es ist.
-
Die
Säurelösung des
Schritts b) hat in dem Fall, wo es sich um eine Salpetersäurelösung handelt,
generell eine massebezogene Konzentration von 0,5 bis 90% und vorzugsweise
30%.
-
Die
Säurelösung des
Schritt b) hat in dem Fall, wo es sich um eine Essigsäurelösung handelt, generell
eine massebezogene Konzentration von 0,5 bis 90% und vorzugsweise
30%.
-
Die
Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand nach den Schritten a)
und a1) mit der sauren Lösung,
zum Beispiel der Salpetersäure
oder der Essigsäure,
erfolgt generell bei einer Umgebungstemperatur von 15 bis 30°C und vorzugsweise
20 bis 25°C.
Tatsächlich
ist während
des Schritts b) zur Anwendung des Verfahrens keine Erwärmung notwendig.
-
Die
Effizienz der in diesem Schritt realisierten Dekontaminierung ist
nämlich
bei Umgebungstemperatur sehr hoch, was ermöglicht, auf eine Heizung zu
verzichten und somit Energie zu sparen.
-
Die
Dauer der Kontaktherstellung des Schritt b) hängt ab von dem erwarteten Resultat,
ausgedrückt
zum Beispiel als Dekontaminationsfaktor.
-
Je
länger
die Eintauchdauer und je stärker die
Dekontamination des Gegenstands, desto höher ist der Dekontaminationsfaktor.
Generell beträgt
die Dauer der Kontaktherstellung 15 min bis 1 h und vorzugsweise
30 min.
-
Die
Kontaktherstellung nach den Schritten a) und a1) erfolgt generell
durch Eintauchen des Gegenstands in ein Säurelösungsbad zum Beispiel von Salpetersäure oder
Essigsäure.
-
Das
Bad muss nicht bewegt werden, im Gegensatz zu dem Natriumhydroxidlösungsbad.
-
Es
ist vorteilhaft, die Gegenstände
wie etwa die kontaminierten Ziegel in einem Korb in das Säurebad einzutauchen;
ebenso kann man in den Schritten a), a1) und b1) vorgehen.
-
Vorteilhafterweise
kann man ein Recycling der die Bäder
bildenden basischen Lösung
und/oder sauren Lösung
in geschlossener Schleife vorsehen, mit eventuell Rückgewinnung
der Abfälle,
Reste, die insbesondere von dem eventuellen Überzug der Gegenstände, etwa
der Ziegel, stammen. Diese Rückgewinnung
kann zum Beispiel durch Abschöpfung oder
Filterung geschehen.
-
Im
Falle von radioaktiven Kontaminanten kann das Recycling der Säurelösungen bis
zur Aktivitätssättigung
der Lösungen
realisiert werden.
-
Obligatorisch
erfolgt am Ende des Schritts b) eine Spülung (Schritt b1)) der behandelten
Gegenstände
wie etwa der Ziegel; zum Beispiel mit Hilfe von Wasser oder einer
wässrigen
Lösung.
Diese Spülung
ermöglicht,
die Angriffsreaktionen, denen das Blei ausgesetzt ist, zu beenden.
-
Diese
Reinigung dauert generell 5 bis 15 Minuten.
-
Es
folgt generell ein Trocknungsschritt.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung gehen aus der Lektüre der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung hervor.
-
Die
Erfindung betrifft ein Dekontaminationsverfahren, das heißt ein Verfahren
zur Elimination der Kontaminanten eines Gegenstands aus Blei oder Bleilegierung.
-
Unter
Gegenstand aus Blei oder Bleilegierung versteht man generell im
Sinne der Erfindung einen mehrheitlich aus Blei oder Bleilegierung
bestehenden Gegenstand.
-
Generell
bildet das Blei oder die Bleilegierung wenigstens eine Oberfläche des
genannten Gegenstandes.
-
Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren behandelten
Gegenstände
werden generell total durch Blei oder Bleilegierung gebildet, das
heißt, dass
sie massive Gegenstände
sind, eventuell überzogen
mit einer Beschichtung.
-
Die
Bleilegierungen können
ausgewählt
werden unter zum Beispiel den Blei-Zinn-, den Blei-Barium- und den
Zinn-Blei-Antimon-Legierungen.
-
Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren behandelten
Gegenstände
können
beliebige Formen aufweisen. Es kann sich zum Beispiel um Ziegel, Platten,
Folien ... handeln.
-
Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren behandelten
Gegenstände
können
an der Oberfläche
einen Überzug
aufweisen, wobei dieser Überzug aus
einer oder mehreren Schichten bestehen kann, zum Beispiel aus 10
bis mehrfach 10 Schichten, zum Beispiel 20, 30, 50 Schichten.
-
Die
Schicht oder Schichten können
Farbschichten sein, zum Beispiel u. a. des Acryl-, Glycerophtal-,
Urethan-Alkyde-, Epoxyd-Typs.
-
In
dem Fall, wo der Oberzug mehrere Schichten umfasst, können sich
diese durch ihre Zusammensetzung und/oder ihre Dicke und/oder die Art
der Kontamination unterscheiden, die sich auf und/oder in jeder
Schicht befindet.
-
Der
Oberzug kann also mehrere Farbschichten umfassen und die Kontamination
kann sich an der Oberfläche
der oberen Schicht und/oder zwischen den Schichten und/oder in den
Schichten befinden. Es ist nämlich üblich, dass
ein Oberzug mehrere Schichten umfasst, zum Beispiel in dem Fall,
wo man die kontaminierte Farbschicht auf einer Mauer mit einer weiteren
Farbschicht fixiert.
-
Generell
ist festzustellen, dass die Kontaminanten sich hauptsächlich an
der Oberfläche
oder unter der Oberfläche
von Gegenständen
wie zum Beispiel Blei- oder Bleilegierungsziegeln befinden.
-
Prinzipiell
gibt es keine Migration der Kontaminanten wie etwa der Radioelemente
in dem Blei, das ein massives und unporöses Material ist.
-
Die
Kontaminanten können
von unterschiedlicher Art sein, aber das erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise zur Eliminierung von Kontaminanten wie radioaktiven
Elementen, α-, β- und γ-Emitter,
angewendet. Die Erfindung ermöglicht
insbesondere, diejenigen Kontaminanten zu eliminieren, die Alpha-Emitter
sind, etwa Uran, Curium, Americium und Plutonium.
-
Weitere
Kontaminanten, die durch das erfindungsgemäße Verfahren eliminiert werden
können, sind
insbesondere die Fette und die an der Oberfläche des Metalls vorhandenen
Oxidabscheidungen.
-
Der
erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand und einer wässrigen
basischen Lösung, zum
Beispiel einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung.
-
Dieser
Schritt kann generell ganz einfach als eine Oberflächenbehandlung
eines Gegenstands wie etwa eines Ziegels bezeichnet werden; und
dieser basische Angriff hat diverse Auswirkungen, je nach dem, ob
man unbeschichtete Gegenstände,
zum Beispiel nicht gestrichene Ziegel, oder beschichtete Gegenstände, zum
Beispiel mit einer oder mehreren Farbschichten überzogene Ziegel behandelt.
-
Im
Falle von unbeschichteten Gegenständen gewährleistet diese Behandlung
die Entfettung der Oberfläche
durch die basische Lösung,
zum Beispiel die wässrige
Natriumhydroxidlösung.
Sie wird vorzugsweise warm durchgeführt und ermöglicht, die Oberflächenkontaminanten
zu eliminieren, zum Beispiel bestimmte Radioelemente, die in basischen
Milieus löslich
sind. Wenn die Kontaminanten Radioelemente sind, bildet dieser erste
Schritt tatsächlich
eine leichte Dekontamination.
-
In
dem Fall, wo die Gegenstände
zum Beispiel mit einer oder mehreren Farbschichten überzogen
sind, ermöglicht
die basische Behandlung, zum Beispiel mit der basischen Lösung, diesen Überzug, zum
Beispiel eine oder mehrere Farbschichten, abzubeizen.
-
Die
basische Lösung,
zum Beispiel die wässrige
Natriumhydroxidlösung,
hat eine massebezogene Konzentration von generell 0,5 bis 90% und
vorzugsweise 30%.
-
Die
Kontaktherstellung kann bei einem Gegenstand wie einem Ziegel auf
verschiedene Weisen realisiert werden, zum Beispiel durch Bestäuben, Bestreichen
... mit der Lösung.
Aber bei einer bevorzugten Realisierungsart erfolgt dieser basische
Angriff durch Eintauchen des Gegenstands in ein basisches Lösungsbad,
zum Beispiel wässriges
Natriumhydroxid. Diese Verfahrensweise ist besonders einfach, verlässlich und
leicht durchführbar
mit einer einfachen und kostengünstigen
Apparatur.
-
Dieses
Bad befindet sich generell in einem Becken bzw. Behälter mit
adäquatem Überzug,
zum Beispiel aus Teflon®, und hat ein ausreichend
großes Volumen,
so dass der zu behandelnde Gegenstand ganz in der basischen Lösung untertauchen
kann.
-
Die
Kontaktherstellung zwischen Gegenstand und basischer Lösung, zum
Beispiel der wässrigen
Natriumhydroxidlösung,
erfolgt generell bei einer Temperatur von 25 bis 90°C, vorzugsweise
zwischen 40 und 90°C,
zum Beispiel bei 60°C.
-
Die
Dauer der Kontaktherstellung zwischen dem Gegenstand und der basischen
Lösung
beträgt generell
10 min bis 1 h 20 min. Diese Dauer entspricht der Dauer des gewünschten
Abbeizens oder Entfettens.
-
Eine
höhere
Temperatur als die Umgebungstemperatur, zum Beispiel eine Temperatur
von 60°C, hat
die Wirkung, die Abbaugeschwindigkeit des Überzugs, zum Beispiel der Farbe,
zu erhöhen.
Die Wahl einer solchen Temperatur, die zum Beispiel die Temperatur
des Bads ist, in das der Gegenstand eingetaucht wird, ist ein guter
Kompromiss zwischen einer vernünftigen
Beizdauer, nämlich
generell 10 min bis 1 h 20 min und einer hinsichtlich der Sicherheit akzeptablen
Badtemperatur.
-
Um
die Homogenität
des Lösungsbads
und damit des Angriffs zu gewährleisten,
wird dieses vorzugsweise bewegt bzw. umgerührt, zum Beispiel mit einem
mechanischen Rührwerk.
-
Außerdem empfiehlt
sich die Benutzung eines Korbs, um die Gegenstände, zum Beispiel Ziegel, in
das Bad einzutauchen, was eine leichte Handhabung, eine große Sicherheit
und eine gleichmäßige Badbewegung
gewährleistet.
-
Man
kann ein Recycling der wässrigen
basischen Lösung
in geschlossener Schleife vorsehen, mit Rückgewinnung, Trennung, zum
Beispiel durch Abschöpfung
oder Filterung der insbesondere von dem Abbeizen stammenden Abfälle, Reste
des eventuellen Überzugs
des Gegenstands, zum Beispiel eines Ziegels.
-
Eine
basische Lösung
bleibt nämlich
für eine gewisse
Anzahl von Behandlungen wirksam, wonach man entweder das Bad erneuern
muss oder die Konzentration an basischem Produkt, zum Beispiel Natriumhydroxid,
wieder einstellen muss.
-
Das
Recycling der basischen Lösung,
zum Beispiel der Natriumhydroxidlösung, kann zum Beispiel auch
bis zu einem Wert der radiologischen Aktivität vorgesehen werden, der beim
Kontakt mit dem Becken bzw. Behälter
eine Dosisrate zur Folge hat, die zu hoch ist oder bis zur totalen
Carbonatisierung des Natriumhydroxids mit Bildung von Natriumcarbonat
und Wasser und Verbrauch des aktiven Hydroxid-Ionens OH– führt.
-
Nach
Schritt a) erfolgt eine Spülung
(Schritt a1)) des Gegenstands mit Wasser oder einer wässrigen
Lösung.
-
Diese
Spülung
dauert generell 5 bis 15 Minuten.
-
Diese
Spülung
kann erfolgen, indem man den Gegenstand in ein Wasserbad eintaucht,
mit zum Beispiel destilliertem Wasser oder einer wässrigen
Lösung.
Man kann die aufeinanderfolgenden Operationen a) und a1) mehrmals
wiederholen.
-
Am
Ende der basischen Behandlung, zum Beispiel mit einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung, so
wie oben beschrieben, und nach der Spülung mit Hilfe von Wasser oder
einer wässrigen
Lösung, schreitet
man erfindungsgemäß zur sauren
Behandlung, das heißt,
dass man den Gegenstand nach den Schritten a) und a1) in Kontakt
bringt mit einer wässrigen
Salpetersäurelösung oder
einer wässrigen
Essigsäurelösung.
-
Wie
bei dem basischen Angriff erzielt man mit dem sauren Angriff diverse
Wirkungen, je nach dem, ob man ein Verfahren zur Behandlung von
Gegenständen
ohne Überzug
oder einem durch den basischen Angriff total eliminierten Überzug,
oder auch zur Behandlung von Gegenständen mit noch dem ganzen Überzug oder
einem Teil des Überzugs
vorsieht, zum Beispiel eine oder mehrere Farbschichten, der durch
die basische Behandlung nicht ganz eliminiert worden ist.
-
Diese
Behandlung ermöglicht
in beiden Fällen,
die Blei- oder Bleilegierungsoberfläche zu beizen, das heißt eine
Oberflächenschicht über eine
generell auf einige μm
begrenzte Dicke zu eliminieren.
-
Bei
den noch ganz oder teilweise mit einem Überzug wie etwa Farbe versehenen
Gegenständen ermöglicht diese
Behandlung, den Überzug
abzubauen und/oder zu entfernen durch die Löslichkeit des unter dem Überzug befindlichen
Bleis oder der Bleilegierung.
-
Bei
Gegenständen
ohne Überzug,
zum Beispiel ohne Anstrich, hat diese Behandlung die Wirkung, die
Kontaminanten aufzulösen,
zum Beispiel die in sauerer Phase löslichen Radioelemente (festzustellen
ist, dass die Mehrheit der Alpha-Radioelemente in saurer Phase löslich ist),
und/oder das Blei oder die Bleilegierung aufzulösen, um ihnen Kontaminanten
wie etwa die Radioelemente zu entziehen.
-
Wie
schon weiter oben angegeben, befindet sich die Kontamination hauptsächlich an
oder unter der Oberfläche
der Bleiziegel, das heißt
in einer Schicht von begrenzter Dicke, generell ein bis einige μm, zum Beispiel
bis 10 μm.
Wenn man nun die Oberfläche
des Bleis auflöst,
befinden sich die Kontaminanten gelöst in der Saure in Form von
Bleiacetat (Fall des Essigsäurebads)
oder Bleinitrat (Fall der Salpetersäure).
-
Wenn
man die verschiedenen Wirkungsweisen des Verfahrens bei den überzogenen
Gegenständen,
zum Beispiel den angestrichenen Ziegeln, sowie den nichtüberzogenen
Gegenständen,
zum Beispiel bei angestrichenen Ziegeln, resümiert, kann man sagen, dass
im Falle der überzogenen
Gegenstände
die erste, basische Angriffsphase ermöglicht, den Überzug partiell
oder total abzubeizen und die Kontaminanten wie etwa die Radioelemente
teilweise oder ganz aufzulösen,
während
die zweite, saure Angriffsphase ermöglicht, die Überzüge, etwa
die in der basischen Lösung
nicht angegriffenen Farben, durch chemische Reaktion oder Entfernung
aufgrund der Auflösung
des unter der Farbe befindlichen Bleis abzubeizen und die Kontaminanten
wie etwa die Radioelemente ganz aufzulösen.
-
Die
Säurelösung, wenn
es sich um eine Salpetersäure
handelt, hat generell eine massebezogene Konzentration von 0,5 bis
90% und vorzugsweise von 30%. Es hat sich gezeigt, dass eine solche
Konzentration ein guter Kompromiss ist, der eine reduzierte Eintauchdauer
gewährleistet
und insbesondere ermöglicht,
den gewünschten
Dekontaminationsgrad zu erreichen.
-
Die
Säurelösung, wenn
es sich um eine Essigsäure
handelt, hat generell eine massebezogene Konzentration von 0,5 bis
90% und vorzugsweise von 30%. Es hat sich gezeigt, dass eine solche
Konzentration ein guter Kompromiss ist, der eine reduzierte Eintauchdauer
gewährleistet
und insbesondere ermöglicht,
den gewünschten
Dekontaminationsgrad zu erreichen.
-
Anzumerken
ist, wie schon weiter oben angegeben, dass die Salpetersäure die
bevorzugte Säure
ist, denn sie besitzt zugleich saure und oxidierende Eigenschaften.
-
Die
Kontaktherstellung des Gegenstands, zum Beispiel eines Ziegels,
kann auf verschiedene Weisen erfolgen, zum Beispiel durch Bestäuben, Bestreichen
... mit der Lösung.
Aber bei einer bevorzugten Realisierungsart erfolgt dieser saure
Angriff durch Eintauchen des Gegenstands in ein Bad mit der sauren
Lösung,
analog zu dem, was hinsichtlich des basischen Angriffs beschrieben
wurde.
-
Vorzugsweise
findet diese Kontaktherstellung durch Eintauchen in einem anderen
Becken oder Behälter
als dem statt, in dem der basische Angriff stattgefunden hat. Man
kann denselben Behälter benutzen,
muss ihn aber vor der Wiederverwendung spülen.
-
Die
Kontaktherstellung des Gegenstands mit der sauren Lösung, zum
Beispiel Salpeter- oder Essigsäure,
erfolgt generell bei Umgebungstemperatur, nämlich bei 15 bis 30°C und vorzugsweise
bei 20 bis 25°C.
Im Gegensatz zu Schritt a) ist es nicht notwendig, auf eine Heizung
der sauren Lösung
zurückzugreifen.
Ebenso ist es nicht notwendig, das Säurelösungsbad umzurühren, jedoch
ist die Verwendung eines Korbs zum Eintauchen der Gegenstände, etwa Ziegeln,
in das Bad empfehlenswert, da es eine leichte und sichere Handhabung
ermöglicht.
-
Die
Gesamtdauer des Säureangriffsschritts beträgt generell
15 bis 60 min und vorzugsweise 30 min.
-
Ebenso
wie für
das basische Bad, zum Beispiel die wässrige Natriumhydroxidlösung, kann
man ein Recycling der Säurelösung vorsehen,
mit Rückgewinnung,
Trennung, zum Beispiel durch Abschöpfung oder Filterung der insbesondere
vom Abbeizen des eventuellen Überzugs
des Gegenstands, zum Beispiel eines Ziegels stammenden Abfälle, Reste.
-
Ein
Säurelösungsbad
ist nur für
eine gewisse Anzahl Behandlungen effizient, und muss dann erneuert
werden.
-
Das
Recycling der Säurelösung kann
also zum Beispiel bis zu einem Wert der radiologischen Aktivität der Lösung vorgesehen
werden, der eine zu hohe Dosisrate beim Kontakt mit den Behältern zur Folge
hat.
-
Am
Ende des Säureangriffschritts
erfolgt eine Spülung
(Schritt b1)) des Gegenstands mit Wasser oder einer wässrigen
Lösung.
-
Die
Spülung
der Gegenstände
nach der sauren Behandlung ist nämlich
obligatorisch, da sich sonst die Angriffsreaktion des Bleis fortsetzen
würde.
-
Die
Spülung
erfolgt generell während
einer Dauer von 5 bis 15 min. Die Spülung kann erfolgen, indem man
den Gegenstand in ein Spülungsbad
eintaucht, das durch Wasser oder eine wässrige Lösung gebildet wird.
-
Man
kann die aufeinanderfolgenden Säureangriffsoperationen
und Spülungen
mehrmals wiederholen, bis man den gewünschten Dekontaminationsfaktor
erzielt hat; es wird jeder Säureangriff
mit derselben Säure
realisiert; oder es werden sukzessive Säureangriffe mit verschiedenen
Säuren
realisiert. Die Gesamtdauer der Säureangriffe b) und der Spülungsschritte
b1) ist wie oben beschrieben.
-
Am
Ende des Spülschritts
b1) kann man einen Trocknungsschritt durchführen, aber dieser Schritt ist
nicht obligatorisch.
-
Am
Ende der Trocknung kann der Gegenstand selbst wieder verwendet werden,
was einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ist. Es ist
also nicht nötig,
den Gegenstand einzuschmelzen.
-
Die
Behandlung der durch das Verfahren erzeugten Abwasser erfolgt auf
verschiedene Weisen, je nach dem, ob es sich um Abwasser handelt,
die aus der basischen Behandlung stammen, oder solche, die aus der
sauren Behandlung stammen.
-
Nach
der basischen Behandlung wird das Bad gebildet durch eine Natriumhydroxidlösung und zum
Beispiel durch nichtlösliche "Farbhäute" oder Phtalate und
lösliche
oder unlösliche
Radioelemente. Die Phtalate sind kleine lösliche Moleküle, die
von der Verseifung der glycerophtalischen Farbe stammen. Es scheint,
dass in den Kernkraftanlagen meist glycerophtalische Farben verwendet
werden.
-
Zunächst kann
man die "Farbhäute" durch Filtern oder
Zentrifugieren von der Lösung
trennen. Im Falle des Abbeizens der glycerophtalischen Farbe ist
es wichtig, die kontaminierten "Farbhäute" schnellstmöglich von
der Lösung
zu trennen, um die Bildung von Phtalaten zu begrenzen und den Verbrauch
von aktivem Produkt (Hydroxid-Ionen) zu vermeiden.
-
Im
Falle der Bildung von Phtalaten (Verseifung der glycerophtalischen
Farbe) kann man sie fällen
in Form von wenig löslicher
phtalischer Säure, nach
Einstellung des pH (saurer pH). Man kann auch eine Fällung der
Phtalate durch Beigabe von Calcium vorsehen.
-
Nach
der sauren Behandlung und im Falle der Benutzung eines Essigsäurebades
wird das Bad durch Essigsäure
CH3COOH, lösliche oder nichtlösliche Radioelemente
und lösliches
Blei-Acetat (Pb2(CH3COO–)2) gebildet.
-
Nach
der sauren Behandlung und in dem Fall der Benutzung eines Salpetersäurebads
wird das Bad durch Salpetersäure
(HNO3), lösliche oder nichtlösliche Radioelemente
und lösliches
Blei-Nitrat (Pb(NO3)2)
gebildet.
-
Die
Behandlungen betreffen die Präsenz
von gelöstem
Blei.
- – Man
kann eine Verdünnung
vornehmen; zur Akzeptanz von Abwässern
in den Kernkraftanlagen, wo ein Grenzwert für gelöstes Blei festgesetzt ist;
- – Man
kann eine Fällung
des Bleis in Form von stabilem Bleisulfid realisieren: nach der
Beigabe von Natriumhydroxid, bis der pH neutral ist, und Beigabe
von Natriumsulfat (Na2S), wird das Blei (die
Pb2+-Ionen) in Form von stabilem Bleisulfid gefällt. Durch
Filterung wird das Fällungsprodukt von
der Lösung
getrennt, und diese letztere kann dann durch die Behandlungseinheiten
der Abwässer
in den Kernkraftanlagen behandelt werden;
- – Man
kann schließlich
eine Fällung
des Bleis in Form von Bleihydroxid Pb(OH)2 im
basischen Milieu vornehmen. Es ist jedoch vorzuziehen, das Blei
eher in Form von Sulfid als in Form von Hydroxid zu fällen, denn
das Bleisulfid ist die stabilere Verbindung;
- – oben
wurden nach Typ getrennte Verarbeitungen von Lösungen (basisch, sauer) beschrieben, aber
man kann auch die beide Lösungstypen, sauer
und basisch, mischen und dabei den pH auf neutral einstellen. Also
werden die Phtalate gefällt.
Diese Fällung
kann durch Beigabe von Calcium verbessert werden. Die Fällung des
gelösten Bleis
in Form von Bleisulfid PbS erfolgt dann durch Beigabe von Sulfid-Ionen
S2– bei
neutralem pH.
-
Nun
wird die Erfindung mit Bezug auf die nachfolgenden erläuternden
und nicht einschränkenden
Beispiele beschrieben.
-
Beispiele
-
In
den folgenden Beispielen erfolgt die Dekontamination von angestrichenen
und nichtangestrichenen Bleiziegeln durch das erfindungsgemäße Verfahren
mit dem Ziel, das Alpha-Emitter-Kontaminationsniveau von 300 Bq/cm2 auf 0,4 Bq/cm2 abzusenken.
Die Versuche werden mit zwölf
Bleiziegeln durchgeführt:
- – vier
dieser Ziegel sind "kleine" angestrichene Ziegel
von 100 × 100 × 150 mm
mit einer geschätzten
Masse von 5,6 kg pro Ziegel, wobei diese Ziegel mit 1, 5, 11 und
12 nummeriert sind;
- – zwei
dieser Ziegel sind "große" nichtangestrichene
Ziegel von 200 × 150 × 60 mm
mit einer geschätzten
Masse von 20,4 kg pro Ziegel, wobei diese Ziegel mit 3 und 7 nummeriert
sind;
- – vier
dieser Ziegel sind "kleine" nichtangestrichene
Ziegel von 100 × 100 × 50 mm
mit einer geschätzten
Masse von 5,6 kg pro Ziegel, wobei diese Ziegel mit 1, 5, 11 und
12 nummeriert sind;
- – zwei
dieser Ziegel sind "große" angestrichene Ziegel
von 200 × 150 × 60 mm
mit einer geschätzten
Masse von 20,4 kg pro Ziegel, wobei diese Ziegel mit 4 und 8 nummeriert
sind.
-
Es
ist anzumerken, dass man in den Beispielen – wie in der restlichen Beschreibung – unter
einem "angestrichenen
Ziegel" einen auf
wenigstens einer Seite angestrichenen Ziegel versteht.
-
Die
Dicke der Farbe der Ziegel in den Beispielen beträgt einige
Zehntel mm bis einige mm.
-
Diese
Ziegel haben eine mittlere Oberflächenaktivität von 300 Bq/cm2,
im Wesentlichen zurückzuführen auf
Alpha-Emitter (U, 239Pu, 240Pu, 241Pu, und Am).
-
Die
Versuche wurden in einer dichten Schleusenkammer mit einem Abzug
durchgeführt; man
fährt einen
Rollwagen in diese Schleusenkammer, auf dem sich befindet:
- – ein "teflonisiertes" Heizbad mit einem
Volumen von 26 Litern, dazu bestimmt, die Natriumhydroxid- oder
Säurelösungen aufzunehmen
und ausgestattet mit einem mechanischen Rührwerk;
- – ein
Behälter
von 31-Litern aus unoxidierbarem Stahl, zur Spülung der Ziegel bestimmt.
-
Eine
Flasche zum Sammeln der von den verbrauchten Bädern stammenden Abwässer ist
ebenfalls vorgesehen.
-
Die
Abwässer
werden direkt in die Behälter gepumpt
und fließen
durch eine flexible Verbindung in die Flasche.
-
Hinsichtlich
der Versuche bereitet man 40 Liter wässrige Natriumhydroxidlösung mit
30 Masseprozent und 30 Liter einer wässrigen Salpetersäurelösung mit
30 Masseprozent.
-
Die
Spülungslösung wird
durch 12 Liter destilliertes Wasser gebildet.
-
Beispiel 1:
-
In
diesem Beispiel beschreibt man den ersten Teil der dem Abbeizen
und Entfetten der Ziegel durch das Natriumhydroxid-Bad gewidmeten
Versuche.
-
Die
Ziegel werden in Losen von 2 Ziegeln behandelt, die jedes Mal einen
angestrichenen und einen nichtangestrichenen Ziegel umfassen. Ein
und dasselbe Spülungsbad
dient für
die vier Lose von jeweils zwei Ziegeln.
-
Die
Ziegel werden in einen Gitterkorb aus unoxidierbarem Stahl gegeben,
der in das teflonisierte 26-Liter-Bad getaucht wird. Die Ziegel
müssen
ganz in das Natriumhydroxid-Bad
eingetaucht werden.
-
Das
wird mit Hilfe eines Blattrührers
bewegt und thermostatisch auf 60°C
gehalten.
-
Wenn
die Farbe von dem Ziegel entfernt worden ist oder die Maximalzeit
abgelaufen ist, transferiert man den Gitterkorb mit den Ziegeln,
indem man ihn abtropfen lässt,
vorsichtig in das Spülungsbad, wo
er 15 min lang verbleibt.
-
Anschließend nimmt
man den Gitterkorb mit den Ziegeln aus dem Spülungsbad und trocknet die Ziegel
mit Absorptionspapier ab.
-
Resümierend
sind die Operationen, durchgeführt
pro Los von zwei Ziegeln, nämlich
Ziegel 1 und 4, Ziegel 2 und 3, Ziegel 5 und 8, Ziegel 6 und 7, Ziegel
11 und 12, Ziegel 13 und 14, die folgenden:
- – Abstrich
auf jedem der Ziegel;
- – basische
Angriffsbehandlung der Ziegel: während
45 min bei den Ziegeln 13 und 14, 1 h bei den Ziegeln 1, 4, 5 und
8, 1 h 15 min bei den Ziegeln 2, 3, 6 und 7 und 1 h 20 min bei den
Ziegeln 11 und 12;
- – Reinigung
der Ziegel während
einer Dauer von 15 min;
- – Trocknung
der Ziegel;
- – Abstrich
auf jedem der Ziegel.
-
Beispiel 2:
-
Anhand
dieses Beispiels wird der zweite Teil der Versuche beschrieben,
in dem das Beizen der Ziegel untersucht wird, entweder in einem
Salpetersäure-Bad
oder in einem Essigsäure-Bad,
wie weiter oben beschrieben.
-
Die
behandelten Ziegel sind die weiter oben beschriebenen Ziegel 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 12, 13 und 14.
-
Die
Ziegel werden nacheinander behandelt.
-
Die
Säureangriffsversuche
werden bei Umgebungstemperatur und ohne Umrühren durchgeführt.
-
Man
legt einen Ziegel, der schon dem basischen Natriumhydroxid-Angriff
ausgesetzt worden ist, in den Gitterkorb, der dann in das teflonisierte 26-Liter-Bad
getaucht wird. Der Ziegel muss ganz in das Säurelösungsbad eingetaucht werden.
- – man
lässt den
Ziegel 15 min bis 1 h in dem Säurebad,
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Dekontaminationsniveau;
- – man
transferiert den den Ziegel enthaltenden Gitterkorb vorsichtig,
indem man ihn abtropfen lässt,
zum Spülen
in den Spülungsbehälter;
- – man
wartet zum Beispiel 10 min;
- – man
trocknet den Ziegel mit Absorptionspapier;
- – man
realisiert auf dem Ziegel zum Zwecke einer Analyse einen Abstrich;
- – man
legt den Ziegel wieder in den Gitterkorb, dann in das die Säurelösung enthaltende "teflonisierte" Bad, wenn die Angriffszeit
nicht genügt
hat, um das gewünschte
Dekontaminationsniveau zu erreichen. Die Säureangriffs- und Spülungsphasen
werden solange wiederholt, bis das Dekontaminationsniveau erreicht
worden ist.
-
Resümierend
sind die bei jedem der Ziegel durchgeführten Operationen die folgenden:
- – Vorbereitung
des Säurebads
(Salpetersäure
für die
Ziegel 1, 2, 3, 4, 11 und 12 und Essigsäure für die Ziegel 5, 6, 7, 8, 13
und 14);
- – Säureangriff
eines Ziegels während
15 min;
- – Spülung eines
Ziegels während
10 min;
- – Trocknung;
- – Abstrich.
-
Die
sukzessiven Abstrich-, Angriffs- und Spülungsschritte erfolgen vier
Mal, wobei die Gesamtdauer des Säureangriffs
eine Stunde beträgt und
die Gesamtdauer der Spülung
40 Minuten.
-
Beispiel 3
-
In
diesem Beispiel werden die Resultate der bei allen Ziegeln durchgeführten basischen
Angriffsbehandlungen beschrieben. Es sei daran erinnert, dass diese
Behandlung darin besteht, die Ziegel während maximal 1 h 20 in ein
Bad mit 60°C
und massebezogen 30% Natriumhydroxid zu tauchen, um die Farbe abzubeizen.
-
Visuelle Resultate bei den
angestrichenen Ziegeln
-
Das
Abbeizen der Farbe der sechs angestrichenen Ziegel ist effizient
(denn 100% der Farbe sind entfernt) und schnell (die maximale Dauer
des Bads beträgt
1 h 20).
-
Am
Ende der Behandlung entnimmt man dem Bad die "Farbhäute", da diese sonst von dem Bad weiter
zersetzt würden.
Der Nachteil dabei wäre der
Verbrauch von Natriumhydroxid, das dann nicht mehr dem Abbeizen
von Farbe dienen könnte.
-
Abschließend kann
man feststellen, dass die auf den Bleiziegeln vorhandenen Anstriche
durch die warme basische Lösung
abgebeizt werden, unabhängig
von der Dicke (von einigen Zehntel mm bis einige mm) und dem Alter
des Anstrichs.
-
Radiologische Resultate
-
Der
radiologische Zustand der Ziegel nach der basischen Behandlung wird
bestimmt, indem man auf den Bleiziegeln Papierabstriche realisiert und
diese dann in einer Zählvorrichtung
analysiert.
-
Beispiele
angestrichener Ziegel: bei den angestrichenen Ziegeln 1 und 12 liegt
die Oberflächenaktivität nach der
basischen Behandlung unter der Detektionsgrenze (0,027 Bq/cm2).
-
Der
angestrichene Ziegel 12 wurde in ein "neues" Natriumhydroxidbad getaucht, während der Ziegel
1 in ein Natriumhydroxidbad getaucht wurde, das schon zur Behandlung
von zwei Ziegeln gedient hatte. Man stellt fest, dass die Effizienz
in beiden Fällen
dieselbe ist. Man kann folglich vorsehen, das Natriumhydroxidbad
zu recyceln und für
die Behandlung mehrerer Ziegel dasselbe Bad zu benutzen. Aus theoretischer
Sicht ist es sicher, dass die Konzentration des Bades ausreichend
groß ist,
so dass der Verbrauch an aktivem Produkt während eines einzigen Eintauchens
vernachlässigbar
ist. Man kann sich sogar vorstellen, dass das Natriumhydroxidbad
sich schneller durch Karbonisierung unter Luft verändert als
durch Verbrauch durch Reaktion mit der Farbe.
-
Die
basische Behandlung des Ziegels 11 hat ermöglicht, die Farbe ganz abzubeizen,
jedoch bleibt die Oberflächenaktivität höher als
die Detektionsgrenze. In diesem Fall ist die restliche Kontamination entweder
in das Blei inkrustiert, und kann daher nicht durch die basische
Behandlung entfernt werden, oder die Radioelemente an der Oberfläche dieses Bleiziegels
sind in basischer Phase nicht löslich.
-
Beispiel
eines unangestrichenen Ziegels: die Oberflächenaktivität des unangestrichenen Ziegels
4 ist nach der basischen Behandlung niedriger als die Detektionsgrenze.
Die an der Oberfläche
des Bleiziegels 4 präsenten
Radioelemente sind in warmer basischer Phase löslich.
-
Man
kann aus den Resultaten bezüglich
der Oberflächenaktivität der Ziegel
schlussfolgern, dass die Behandlung der gestrichenen und ungestrichenen
Ziegel durch ein warmes basisches Bad, also Abbeizen des Anstrichs
und/oder Auflösen
der Radioelemente, sehr effizient ist.
-
Außerdem bestätigen die
radiologischen Analysen der Anstriche die Präsenz der Radioelemente an der
Oberfläche
oder zwischen den Schichten des Anstrichs.
-
Beispiel 4
-
In
diesem Beispiel werden die Resultate der sauren Behandlung beschrieben.
-
Wir
erinnern, dass alle Ziegel der zweiten Behandlungsphase ausgesetzt
wurden. Zwei unterschiedliche Bäder
sind getestet worden: ein Salpetersäurebad und ein Essigsäurebad.
Die Ziegel 1, 2, 3, 4, 11, 12 sind während maximal 1 h 00 in ein
30-prozentiges Salpetersäurebad mit
Umgebungstemperatur eingetaucht worden, und die Ziegel 5, 6, 7,
8, 13 und 14 sind während
maximal 1 h 00 in ein 30-prozentiges Essigsäurebad mit Umgebungstemperatur eingetaucht
worden.
-
Visuelle Resultate bei den
Ziegeln
-
Das
Aussehen der Oberfläche
der Bleiziegel – vor
und nach der Behandlung – hat
sich nicht verändert.
-
Die
saure Angriffsphase ist nützlich,
um die Kontaminanten von der Bleioberfläche zu entfernen und um die
der basischen Angriffsphase widerstehenden Anstriche abzubeizen.
-
Radiologische Resultate
-
Der
radiologische Zustand der Ziegel nach der sauren Behandlung wird
bestimmt, indem man auf den Bleiziegeln Papierabstriche realisiert
und diese dann in einer Zählvorrichtung
analysiert.
-
Die
Oberflächenaktivität der Ziegel
1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 12, 13, 14 nach dem basischen Angriff und vor dem
sauren Angriff (Salpetersäure
oder Essigsäure) ist
niedriger als die Detektionsgrenze der Zählvorrichtung, nämlich 0,027
Bq/cm2. Folglich sind durch die basische
Phase alle Kontaminanten von der Bleioberfläche entfernt worden. Die saure
Phase greift nur die Oberfläche
des Bleis der Ziegel an.
-
Nur
die Ziegel 7 und 11 liegen nach dem basischen Angriff über der
Detektionsgrenze.
-
Zum
Beispiel ist der Ziegel 11, der angestrichen war, durch das basische
Bad total abgebeizt worden, aber die restliche Oberflächenaktivität ist hoch
geblieben.
-
Der
Angriff durch Salpetersäure
hatte den Effekt, nach einer zwischen 15 und 30 min enthaltenen Dauer
die Oberflächenaktivität bis auf
die Detektionsgrenze abzusenken. In diesem Fall zeigt sich, dass die
Auflösung
der Oberfläche
des Bleis zu der Aussalzung der Kontaminanten in die Lösung geführt hat. Angesichts
der zur Löslichmachung
der Radioelemente notwendigen Dauer des Bads kann man sich vorstellen,
dass diese letzteren nicht sehr tief in das Blei inkrustiert waren
(maximal einige μm).
Man kann auch feststellen, dass die meisten Alphaemitter-Radioelemente
sich in einer sauren Lösung
besser lösen
als in einer basischen Lösung;
daher die Nützlichkeit
der Behandlung mit einer sauren Lösung.
-
Im
Prinzip ist die Salpetersäure
zur Löslichmachung
der Radioelemente effizienter als die Essigsäure.
-
Parameter des Verfahrens
-
Die
Unsicherheiten des sauren Angriffsverfahrens beruhen auf dem durch
das Angreifen des Bleis erzeugten Gasvolumen (H2).
Die Behandlung durch Säure
ist nicht heftig. Aufgrund der geringen Gasentwicklung (es wurde
keine Blasenbildung beobachtet) können die Ziegel simultan in
Form von Losen mit mehreren Ziegel behandelt werden.
-
Synthese der Resultate
-
Im
Falle von angestrichenen Ziegeln ermöglicht die erste basische Angriffsphase,
den Anstrich teilweise oder ganz abzubeizen und die vorhandenen Radioelemente
ganz oder teilweise löslich
zu machen. Die zweite saure Angriffsphase ermöglicht (durch chemische Reaktion
oder durch Abhebung infolge der Auflösung des unter dem Anstrich
befindlichen Bleis), die in basischer Lösung nicht angegriffenen Anstriche
abzubeizen und die Radioelemente ganz aufzulösen.