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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft bituminöse Bindemittelzusammensetzungen,
die eine hervorragende Temperaturabhängigkeit der Viskosität aufweisen,
die sie für
Straßenbauzwecke
außerordentlich
geeignet macht.
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Hintergrund der Erfindung
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Bituminöse Bindemittelzusammensetzungen werden
im Straßenbau
verwendet, um eine Bindung zwischen den Aggregaten oder zwischen
dem Substrat und den Aggregaten zur Verfügung zu stellen. Verschiedene
Verfahren werden zum Straßenbau unter
Verwendung von bituminösen
Bindemittelzusammensetzungen und Aggregaten eingesetzt, wie sie
in, zum Beispiel,
US 6.156.113 offenbart
sind.
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Bituminöse Bindemittelzusammensetzungen können Bitumen,
Elastomere und/oder Lösungsmittel umfassen.
Das Bitumen kann entweder direkt durchgelaufene Produkte oder verarbeitete
Produkte darstellen (vgl. Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology,
4. Aufl., Bd. 3, Seiten 689–724).
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Elastomere
werden gewöhnlich
zu der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung zugegeben, um Eigenschaften, z. B. Spurrillenbeständigkeit,
des Bitumens zu verbessern. Es wird, zum Beispiel, auf
US 4.242.246 Bezug genommen. Eine
Kohäsion
von porösen
Asphaltschichten wird verbessert, was folglich den Abbau davon durch
Auftrennung, d. h. Trennung der Aggregate von der Asphaltoberfläche vermindert.
Schließlich
sind Elastomere notwendig, um ein festes, noch flexibles und ausreichend
plastisches Bindungsmaterial zu erhalten. Obwohl Elastomere mit
Bitumen ausreichend kompatibel sind, sind sie für die Verarbeitbarkeit dadurch
nachteilig, dass sie eine zu hohe Viskosität verursachen. In einigen Fällen erfordert
dies die Zugabe von Lösungsmitteln und/oder
Fließölen, um
die Viskosität
zu erniedrigen und eine Löslichkeit
der Elastomere in dem Bitumen und die Verarbeitung und Anwendung
der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung zu verbessern.
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Bei
Oberflächenausrüstungs-
bzw. Oberflächenabdichtungsanwendungen
werden zuerst bituminöse
Bindemittelzusammensetzungen auf die Straßenoberfläche gesprüht, gefolgt von der Zugabe von
Aggregaten. Offensichtlich muss die Viskosität der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
ausreichend niedrig sein, um eine angemessene Verarbeitbarkeit und
die Bildung einer gleichmäßigen Schicht
der Zusammensetzung auf der Straßenoberfläche sicherzustellen. Unter
diesen Bedingungen führen
jedoch Lösungsmittel
und/oder Fließöle, die zur
Kontrolle der Viskosität
notwendig sind, zu Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsproblemen
aufgrund ihrer hohen Flüchtigkeit
und Entzündbarkeit. Zum
Beispiel können
Dämpfe
von Arbeitern eingeatmet werden. Ebenfalls tragen Dämpfe zur
Umweltverschmutzung durch photochemische Oxidation (Smogbildung)
und zum Treibhauseffekt bei. Ebenso wird ein Transport von solch
hochflüchtigen
und entzündlichen
Lösungsmitteln,
die bituminöse
Bindemittelzusammensetzungen enthalten, mehr und mehr eingeschränkt.
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Es
wird im Fachgebiet vorgeschlagen, hochflüchtige und entzündliche
Lösungsmittel
durch weniger flüchtige
und entzündliche,
flüssige
Produkte, z. B. Pflanzenöle,
zu ersetzen. Zum Beispiel offenbart
EP A 568.757 den Ersatz von Lösungsmitteln
durch ein tierisches oder pflanzliches Fett oder Öl und/oder durch
eine Mischung aus solchen Substanzen. Es wird behauptet, dass ein
auf diese Weise hergestelltes Bindemittel den Vorteil gegenüber bekannten
Bindemitteln aufweist, dass es nicht zur Luftverschmutzung beiträgt. Die
Verwendung von solch weniger flüchtigen
und entzündlichen,
flüssigen
Produkten führt
oft zu einem zu niedrigen Erweichungspunkt des Asphalts während seiner
Nutzungszeit, was zu einer „Verdunkelung" der Asphaltschicht
führt.
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Eine „Verdunkelung" kann wie folgt beschrieben
werden. Wenn Späne
in einer Schnitzelversiegelschicht in der Lage sind, sich zu bewegen
und zu rollen, werden sie durch eine Bindemittelschicht abgedeckt
werden. Als eine Folge wird die Straßenoberfläche eine relativ gleichmäßige Oberfläche aus Spänen und
Bindemittelschicht erreichen, wobei die Oberfläche ein schwarzes Erscheinungsbild
aufweist. Das Rollen von Spänen
kann durch eine zu niedrige Visko-Elastizität des Bindemittels als eine Folge
von entweder zu hohen Straßenoberflächentemperaturen
oder schlechten Wärmematerialeigenschaften
verursacht werden. Um eine „Verdunkelung" zu verhindern, muss
ein Bindemittel einen ausreichend hohen Erweichungspunkt in Kombination mit
den geeigneten visko-elastischen Eigenschaften bei den höheren Betriebstemperaturen,
d. h. Temperaturen, die während
heißen
Sommern vorherrschen, aufweisen.
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Ein
anderes Merkmal, das mit der „Verdunkelung" verbunden ist, ist,
dass Rollen auftreten kann, wenn eine zu hohe Menge an Bindemittel
im Vergleich mit der durchschnittlichen Größenverteilung der Späne verwendet
wird. Unter hohen Verkehrsbelastungen oder hohen Umgebungstemperaturen
dringen Späne
mehr und mehr in die Bindemittelschicht ein und werden schließlich von
dem Bindemittel absorbiert.
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Der
Nachteil der „Verdunkelung" kann zum Beispiel
durch Einschluss eines vernetzbaren Polymers oder härtbaren
Lösungsmittels
in die bituminöse
Bindemittelzusammensetzung vermieden werden, wobei das vernetzbare
Polymer oder härtbare
Lösungsmittel
unter dem Einfluss von Sauerstoff, UV-Strahlung und Übergangsmetallkatalysatoren
gehärtet
wird.
US 6.156.113 offenbart,
zum Beispiel, eine bituminöse
Bindemittelzusammensetzung, die Bitumen, einen Fettsäuremonoester
und einen Katalysator umfasst, worin der Katalysator ein Übergangsmetallsalz,
wie beispielsweise Cobaltoctoat, Cobaltnaphthenat und Zirkoniumoctoat
darstellt. Solche Katalysatoren sind im Fachgebiet ebenfalls als Sikkative
bekannt. Diese Übergangsmetallsalze
weisen jedoch einen nachteiligen Effekt auf die Umgebung auf und
sind deshalb weniger wünschenswert. In
vielen Ländern
ist die Verwendung von solchen Katalysatoren in Baumaterialien durch
das Gesetz streng eingeschränkt
oder sogar durch das Gesetz aufgrund ihrer negativen Langzeitumweltauswirkungen
verboten. Zudem weisen bituminöse
Bindemittelzusammensetzungen eine niedrige Durchlässigkeit für Sauerstoff
auf, sodass die Vernetzungsreaktion relativ langsam fortschreitet.
US 6.156.113 offenbart, dass
ein signifikanter Anstieg des anfänglichen Ring-und-Kugel-Erweichungspunkt
der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
nur nach etwa 30 Tagen erreicht wird (vgl. insbesondere die Figur).
Offensichtlich benötigen
solche bituminösen
Bindemittelzusammensetzungen eine beträchtliche Zeitdauer, um die
erforderliche Festigkeit oder andere erforderliche Eigenschaften
zu erzielen.
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Eine
andere Option zur Lösung
der Probleme, die mit der „Verdunkelung" verbunden sind,
ist die Temperaturabhängigkeit
der Eigenschaften der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung zu erhöhen. Wie dem Fachmann klar
sein wird, ist eine niedrige Viskosität bei hohen Temperaturen gewünscht, sodass
die bituminöse
Bindemittelzusammensetzung während
des Straßenbaus
leicht aufgetragen werden kann, während bei niedriger Temperatur,
z. B. während
der Nutzung, eine hohe Viskosität
gewünscht
ist, um eine ausreichende Festigkeit und Adhäsion sicherzustellen.
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WO 00/73378 , welche hierin
durch Bezugnahme mit einbezogen ist, offenbart eine lagerstabile,
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung, die 75 bis 99,95 Gew.-% Bitumen, 0 bis
15 Gew.-% eines Elastomers und 0,05 bis 10 Gew.-% eines Amidadditivs,
bevorzugt 85 bis 99,4 Gew.-% Bitumen, 0,5 bis 12 Gew.-% des Elastomers
und 0,1 bis 3 Gew.-% des Amidadditivs, umfasst.
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WO 030/062315 , welche
hierin durch Bezugnahme mit einbezogen ist, offenbart eine Bindemittelzusammensetzung,
die in Asphalten verwendet werden kann, worin die Bindemittelzusammensetzung
1 bis 70 Gew.-% eines Harzes, 20 bis 97 Gew.-% eines Schmieröls oder
eines Schmierölextrakts
und 0,1 bis 3 Gew.-% eines Amidadditivs umfasst. Das Harz ist bevorzugt
ein Elastomer, wie beispielsweise Styrol-Butadien-Styrol. Das Schmieröl oder Schmierölextrakt
kann ausgewählt
sein aus einem breiten Bereich an Produkten, einschließlich jener,
die durch Raffinerieprozesse erhalten werden, und Pflanzenöle. Es wird
jedoch bevorzugt, dass das Schmieröl oder Schmierölextrakt
durch Lösungsmittelextraktion eines
deasphaltierten Öls,
insbesondere eines helllagerigen Furfuralextrakts, erhalten wird.
Tabelle 1 der
WO 030/062315 offenbart,
dass der Zusatz von 1,0 Gew.-% des Amidadditivs Ethylenbisstearamid (EBS)
zu einem Anstieg des Ring-und-Kugel-Erweichungspunkts von 4°C führt.
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Die
bituminösen
Bindemittelzusammensetzungen gemäß dem Stand
der Technik sind jedoch im Hinblick auf die Temperaturabhängigkeit
der Viskosität
immer noch unzureichend.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine bituminöse Bindemittelzusammensetzung,
umfassend:
- (a) 60 bis 99,75 Gew.-% Bitumen;
- (b) 0,05 bis 5,0 Gew.-% eines Elastomers;
- (c) 0,1 bis 30,0 Gew.-% eines Monoalkylesters eines Pflanzenöls oder
eines tierischen Öls;
und
- (d) 0,1 bis 5,0 eines Amidadditivs;
auf der Basis des
Gesamtgewichts der bituminösen Bindemittelzusammensetzung.
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Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
die dynamische Viskosität
vs. Temperatur einer bituminösen
Bindemittelzusammensetzung, die nicht Komponente (d) enthält, und einer
bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung.
Es scheint, dass die Viskosität von
beiden Zusammensetzungen bei höheren
Temperaturen vergleichbar ist, während
die Zusammensetzung gemäß der Erfindung
bei niedrigeren Temperaturen eine niedrigere Viskosität aufweist.
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2 zeigt
den Ring-und-Kugel-Erweichungspunkt einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung
als eine Funktion der Menge von Komponente (d). Ein Zusatz von 1,0
Gew.-% der Komponente (d) führt
zu einem Anstieg von 12°C
des Ring-und-Kugel-Erweichungspunkts, wie er gemäß ASTM D36 (nachstehend beschrieben)
bestimmt wird.
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3 zeigt
Ergebnisse, die in dem Vialit-Plattenschlagtest gemäß NEN EN
12272-3 (nachstehend beschrieben) erhalten werden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
diesem Dokument und in seinen Ansprüchen wird das Verb „umfassen" und seine Konjugationen
in einem nicht-einschränkenden
Sinn verwendet, um zu bedeuten, dass Gegenstände, die dem Wort folgen, eingeschlossen
sind, aber Gegenstände,
die nicht spezifisch erwähnt
sind, nicht ausgeschlossen sind. Zudem schließt ein Bezug auf ein Element
durch einen unbestimmten Artikel „ein" oder „eine" nicht die Möglichkeit aus, dass mehr als
eines der Elemente vorhanden ist, sofern nicht der Kontext klar
erfordert, dass eins und nur eins der Elemente vorhanden ist. Der
unbestimmte Artikel „ein" oder „eine" bedeutet folglich
gewöhnlich „mindestens
eins".
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Gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt, dass Komponente (a) der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
ein paraffinisches oder ein naphtenartiges Bitumen mit einer durchschnittlichen
Penetration von 10 bis 350·10–1 mm,
bevorzugt 70 bis 220·10–1 mm,
gemäß ASTM D5-97,
ist.
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Komponente
(b) der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
kann, zum Beispiel, ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, ein Polybutadien,
ein Ethylen-Propylen-Copolymer, ein Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer,
ein Butadien-Styrol-Diblock-Copolymer, ein Styrol-Butadien-Styrol-(SBS-)Triblock-Terpolymer,
ein Isopren-Styrol-Diblock-Copolymer oder ein Styrol-Isopren-Styrol-(SIS-)Triblock-Terpolymer
sein. Es ist jedoch gemäß der vorlegenden
Erfindung bevorzugt, dass das Elastomer ein Polymer oder ein Harz,
das zwei benachbarte, wahlweise substituierte Butadieneinheiten,
wie beispielsweise Isopren, umfasst, am meisten bevorzugt ein Polybutadien,
ein Butadien-Styrol-Diblock-Copolymer, ein Styrol-Butadien-Styrol-Triblock-Terpolymer,
ein Isopren-Styrol-Diblock-Copolymer
oder ein Styrol-Isopren-Styrol-Triblock-Terpolymer ist. Bevorzugter
ist das Elastomer insbesondere aufgrund seiner guten Verträglichkeit mit
Bitumen und seinen hervorragenden visko-elastischen Eigenschaften
ein Polybutadien.
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Es
ist gegenwärtige
Praxis, das gewünschte Niveau
eines einzelnen Elastomers zuzugeben, manchmal zusammen mit einem
Härtungsmittel,
das eine Vernetzung des Elastomers unterstützt, bis den gewünschten
Eigenschaften entsprochen wird. Die Kosten des Elastomers addieren
sich jedoch signifikant zu den Gesamtkosten der resultierenden Bitumenbindemittelzusammensetzung.
Zudem wird bei ansteigenden Niveaus der Elastomerkonzentration die
Arbeitsviskosität
der Bitumenbindemittelzusammensetzung außerordentlich groß, und eine
Trennung des Bitumens und des Elastomers kann auftreten.
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In
der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Elastomergehalt bei einem ökonomisch vorteilhaften, niedrigen
Niveau liegen, das immer noch in der Lage ist, die Eigenschaften
der Bindemittelzusammensetzung vorteilhaft zu modifizieren. Die
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung der Erfindung umfasst bevorzugt 0,1 bis
4,5 Gew.-%, bevorzugter 0,2 bis 4,0 Gew.-%, des Elastomers auf der
Basis des Gesamtgewichts der bituminösen Bindemittelzusammensetzung.
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Gemäß der Erfindung
ist Komponente (c) der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung ein Monoalkylester eines Pflanzen- oder
tierischen Öls.
Bevorzugt umfasst der Monoalkylester einen C1-C4-Alkylester
einer ungesättigten
Fettsäure.
Die Alkylgruppe kann linear oder verzweigt sein. Geeignete Beispiele
der Alkylgruppe umfassen Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl,
s-Butyl und t-Butyl. Bevorzugt ist die Alkylgruppe Methyl oder Ethyl
und am meisten bevorzugt Methyl. Geeignete Beispiele der Pflanzenöle sind
Sonnenblumenöl,
Leinsamenöl oder
Rapsöl.
Es ist jedoch bevorzugt, dass das Pflanzenöl Rapsöl oder (isomerisiertes) Sonnenblumenöl ist. Die
ungesättigte
Fettsäure
weist bevorzugt eine Iodzahl von mindestens 120 auf. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Fettsäureester
von C1-C4-Alkanolen,
wobei der Alkylteil sein kann, wie er vorstehend beschrieben ist,
bevorzugter von Methanol und Ethanol und insbesondere von Methanol,
abgeleitet.
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Die
C1-C4-Alkylester
werden bevorzugt durch die Umesterung von Pflanzen- oder tierischen Ölen mittels
des Alkanols erhalten. Solche Prozesse und Produkte sind in dem
Fachgebiet bekannt und wurden ursprünglich entwickelt, um Produkte
als Ersatzstoffe für
Gasöl zur
Verfügung
zu stellen. Wie vorstehend erwähnt,
können
verschiedene Alkanole angewendet werden, obwohl es besonders bevorzugt
ist, Methanol einzusetzen.
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Diese
Komponente (c) stellt die niedrige Viskosität der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
zur Verfügung,
die zum Transport und Sprühen der
bituminösen
Bindemittelzusammensetzung auf die Straßenoberfläche erforderlich ist.
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Der
Vorteil der niedrigen Viskosität
ist, dass sie ein effektives Benetzen von Spänen unterstützt und die Adhäsion und
Einbettung von Spänen
verbessert.
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Ungesättigte Fettsäurealkylester
sind gute Lösungsmittel
für Bitumen
und sind weder giftig noch schädlich
für die
Umgebung. Sie weisen eine niedrige Viskosität und einen Zündpunkt
in der Größenordnung
von 200°C,
wie er gemäß ASTM D92
(offener Tiegel nach Cleveland) bestimmt wird, anstelle von 50° bis 85°C, ungefähr für von Petroleum
abgeleitete, organische Lösungsmittel
(Verdünner)
oder Fließöle, auf.
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Bevorzugt
ist die ungesättigte
Fettsäure
von einem tierischen Öl
oder Pflanzenöl
abgeleitet. Pflanzenöle
resultieren aus der Mahlung von verschiedenen Arten an Körnern oder
Samen. Unter diesen aus Ölsamen
gepressten Ölen
sind Leinsamen sowie das Öl
von Sonnenblume, Sojabohne, Kürbiskern,
Sesam, Olive, Nüssen
und Mais. Die bevorzugte ungesättigte
Fettsäure
ist von Rapsöl,
Sonnenblumenöl oder
isomerisiertem Sonnenblumenöl
abgeleitet. Die in der Erfindung verwendeten Alkylester können ebenfalls
aus tierischen Ölen
oder aus anderen Quellen erhalten werden. Nützliche tierische Fette sind Schweinefett,
Rindertalg und Lanolin.
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Die
ungesättigte
Fettsäure
umfasst eine variable Anzahl an Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen in
Abhängigkeit
von der Pflanze oder dem Tier, von der bzw. dem das Öl stammt.
Die ungesättigte
Fettsäure
der vorliegenden Erfindung enthält bevorzugt
mindestens zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen.
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Die
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung umfasst bevorzugt 0,3 bis 25,0 Gew.-%,
bevorzugter 1,0 bis 10,0 Gew.-%, am meisten bevorzugt 2,0 bis 8,0
Gew.-%, des Monoalkylesters des Pflanzenöls oder tierischen Öls auf der
Basis des Gesamtgewichts der bituminösen Bindemittelzusammensetzung.
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Die
visko-elastischen Eigenschaften der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
können unter
Verwendung eines Härtungsmittels
weiterhin verbessert werden. Das Härtungsmittel umfasst eine Schwefel-Donor-Verbindung.
Es kann weiterhin Vulkanisationsbeschleuniger entweder mit oder
ohne Schwefel-Donor-Merkmalen umfassen. Für weitere Details über diese
Typen an Vulkanisationsbeschleunigern und welche in dem Aufbau des
Härtungsmittels
eingesetzt werden können,
wird auf
US 5.605.946 Bezug
genommen, die unter Bezugnahme hierin einbezogen ist. Es können ebenfalls
andere Härtungseinheiten
angewendet werden, die gewöhnlich
in der Gummiindustrie verwendet werden.
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Es
ist jedoch bevorzugt, dass das Härtungsmittel
Schwefel, Stearinsäure
oder ein Salz davon, Zinkoxid und/oder Tetramethylthiuramdisulfid
umfasst. Solch ein Härtungsmittel
ist, zum Beispiel, von Latexfalt B.V., den Niederlanden, unter dem
Markennamen SURMAC® DO kommerziell erhältlich.
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Die
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
umfasst bevorzugt 0,01 bis 1,0 Gew.-% des Härtungsmittels auf der Basis des
Gesamtgewichts der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung und bevorzugt 0,02 bis 0,5 Gew.-%.
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Das
Amidadditiv, d. h. Komponente (d) der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durch die folgende Formel dargestellt:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus C
10 bis C
30 Alkylgruppen und worin n eine ganze Zahl
von 1 bis 4 darstellt. Bevorzugter sind R
1 und
R
2 ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus C
14 bis C
20 Alkylgruppen,
und ist n eine ganze Zahl von 2 bis 4. Am meisten bevorzugt ist
n 2, sodass -(CH
2)
n-
eine Ethylengruppe darstellt. Gemäß der Erfindung ist es am meisten
bevorzugt, dass das Amidadditiv im Wesentlichen aus Ethylen-bis-stearamid, d. h.
einem kommerziell erhältlichen
Amidadditiv, besteht, der von Stearinsäure abgeleitet ist. Geeignete,
kommerziell erhältliche
Produkte sind, zum Beispiel, Kemamide
® W-39
von Crompton Corporation, Loxamid
® EBS
von Henkel KGaA und Crodamid
® EBS von Croda. Bevorzugt
ist Komponente (d) in einer Menge von 0,2 bis 4,5 Gew.-% auf der
Basis des Gesamtgewichts der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
vorhanden.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung einer bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
zur Verfügung
zu stellen. Dieser Prozess umfasst die Schritte:
- (i)
Mischen der Komponenten (b) und (c) bei einer Temperatur von 50° bis 150°C;
- (ii) Zugabe mindestens eines Teils der in Schritt (i) erhaltenen
Mischung zur Komponente (a), die auf eine Temperatur in dem Bereich
von 100° bis 210°C vorerhitzt
wurde;
- (iii) Zugabe der Komponente (d) zu der in Schritt (ii) erhaltenen
Mischung; und
- (iv) wahlweise Zugabe eines Härtungsmittels zur in Schritt
(iii) erhaltenen Mischung.
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Gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt, das Härtungsmittel
zuzugeben. Für
bestimmte Anwendungen, z. B. für
Exportzwecke, kann es jedoch bevorzugt sein, eine erste Zusammensetzung,
die Komponenten (b) und (c) umfasst, und eine zweite Zusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die das Härtungsmittel
umfasst, wobei Komponente (d) entweder mit der ersten Zusammensetzung
oder der zweiten Zusammensetzung gemischt werden kann.
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Komponenten
(b) und (c) werden gemischt, bis eine viskose und homogene Lösung erhalten wird.
Das Gewichtsverhältnis
der Komponente (b) und Komponente (c) beträgt 50:1 bis 1:600, bevorzugt
15:1 bis 1:250, bevorzugter 4:1 bis 1:50, am meisten bevorzugt 1:1
bis 1:40, auf der Basis des Gesamtgewichts der Mischung der Komponenten
(b) und (c). Das Gewichtsverhältnis
der Komponente (b) und Komponente (d) liegt in dem Bereich von 50:1
bis 1:100, bevorzugt 22,5:1 bis 1:45, bevorzugter 20:1 bis 1:22,5,
auf der Basis des Gesamtgewichts der Komponenten (b) und (d).
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Lösungskonzentrationen
von bis zu 20 Gew.-% der Komponente (b) können mit Standardlösungsrührern erreicht
werden, die nur eine eingeschränkte
Scherung auf die Mischung während
des Rührens
anwenden können.
Die Temperatur liegt bevorzugt in dem Bereich von 50° bis 150°C, bevorzugt in
dem Bereich von 80° bis
130°C, insbesondere
weil höhere
Temperaturen eine Oxidation und Polymerisation der Komponente (b)
bewirken können,
wenn in der Gegenwart von Luft durchgeführt. Es ist daher bevorzugt,
die Lösungstätigkeit
in einer inerten Atmosphäre,
z. B. Stickstoff, durchzuführen.
Homogene Mischungen mit höheren
Konzentrationen der Komponente (b) können unter Verwendung einer
Lösungsausrüstung mit
hoher Scherung wie Kneter mit hoher Scherkraft, Extruder oder Zerkleinerungssysteme
erreicht werden.
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Die
in Schritt (i) erhaltene Mischung kann zwischen einer Temperatur
von 50° und
130°C mit
einer gewöhnlich
verwendeten Lager-, Pump- und Rohrleitungsausrüstung in der Bitumenindustrie
sehr gut verarbeitet werden, obwohl niedrigere und höhere Temperaturen
ebenso verwendet werden können.
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In
einem nächsten
Schritt (ii) wird Komponente (a) bevorzugt auf eine Temperatur in
dem Bereich von 150° bis
200°C, bevorzugter
160° bis 190°C, vorerhitzt.
Zu dieser vorerhitzten Komponente (a) wird mindestens ein Teil der
in Schritt (i) erhaltenen Mischung zugegeben, wobei die Menge von der
erforderlichen Elastizität
der bituminösen End-Bindemittelzusammensetzung
in Oberflächenausrüstungs-
bzw. Oberflächenabdichtungsanwendungen
abhängt.
Gemäß der Erfindung
ist es jedoch bevorzugt, dass die gesamte Mischung, wie sie in Schritt
(i) erhalten wird, zu Komponente (a) zugegeben wird.
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Bevorzugter
wird Komponente (a) mit nur 0,05 bis 5,0 Gew.-% von Komponente (b),
bevorzugter mit 0,1 bis 3 Gew.-% und am meisten bevorzugt mit 0,2
bis 2,0 Gew.-%, auf der Basis des Gesamtgewichts der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
modifiziert. Sogar bei diesen niedrigen Konzentrationen von Komponente
(b) kann ein hoher Grad an Elastizität in dem Endoberflächenausrüstungs- bzw.
-abdichtungssystem erhalten werden, sogar, wenn gleich nach Anwendung
des Oberflächenausrüstungs-
bzw. Oberflächenabdichtungsbindemittels gemessen.
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In
Schritt (iv) wird ein Härtungsmittel
gemäß der Erfindung
zu der Mischung zugegeben. Nach Zugabe dieses Härtungsmittels wird die Mischung
bei einer Temperatur zwischen 100°C
und 210°C,
bevorzugt 160°C
bis 190°C,
während
mildem Rühren,
aufrecht erhalten. Nach 60 Minuten ist das Produkt zur Verwendung
bereit. Das Härtungsmittel
stellt bevorzugt ein abgepacktes Härtungsmittel in einem schmelzbaren
oder niedrigschmelzenden Kunststoffbeutel, z. B., einem Polyethylen
umfassenden Beutel, dar.
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Die
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
wurde in dem Standardtestverfahren für den Erweichungspunkt von
Bitumen bzw. Standard Test Method for Softening Point of Bitumen
unter Verwendung des Ring-und-Kugel-Geräts (ASTM D-36) bewertet. In
diesem Verfahren wird der Erweichungspunkt von Bitumen von einer
Temperatur von 30° bis
157°C unter
Verwendung eines Ring-und-Kugel-Geräts, z. B. dem Tanaka ASP-5
Automated Softening Point Tester, bestimmt, das in das erforderliche
Lösungsmittel
eingetaucht wird: destilliertes Wasser (30° bis 80°C), USP Glycerin (oberhalb von
80° bis
157°C) oder
Ethylenglykol (30° bis 110°C).
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2 zeigt
den Erweichungspunkt der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
als eine Funktion der Menge von Komponente (d). Die Zugabe von 1,0
Gew.-% von Komponente führt
zu einem überraschenden
Anstieg des Erweichungspunkts von etwa 12°C, während
WO 030/062315 einen Anstieg von
nur 4°C
offenbart, wenn die gleiche Menge von Komponente (d) zugegeben wird.
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Die
bituminöse
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
wurde ebenfalls einem vergleichenden Vialittest gemäß NEN-EN
12272-3 (ebenfalls bekannt als DIN-EN 122722-3) unterzogen. In diesem
Test werden 40 Gramm Bitumen über eine
20 cm. × 20
cm. Stahlplatte gesprüht.
Die bituminöse
Bindemittelzusammensetzung wird dann in ein Wasserbad platziert,
um abzukühlen.
Die Platte wird entfernt, und 100 aggregierte Schnitzel werden auf
die Platte platziert (ohne sie zu berühren). Die Späne werden
auf der mit Bitumen bedeckten Platte mit einer 25 kg. gummierten
Walze verdichtet. Die Bitumenplatte und Schnitzel werden in das
Wasserbad zurückgegeben.
Die Platte wird auf dem Teststand umgekehrt, und eine Stahlkugel
wird drei Mal innerhalb von zehn Sekunden auf die Platte fallen
gelassen. Eine Rate von 85% wird erwartet. Es wird erwartet, dass
mit Bitumen bedeckte Schnitzel durchkommen. Jene, die herausfallen,
werden als Fehler gezählt.
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Gemäß der Erfindung
ist die bituminöse
Bindemittelzusammensetzung durch einen Steinverlust nach Schlagverformung
bei –10°C von weniger
als 80% gemäß dem Vialit
NEN-EN 12272-3 Test auf der Basis einer bituminösen Bindemittelzusammensetzung
gekennzeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
gemäß der Erfindung
in der Oberflächenausrüstung bzw.
Oberflächenabdichtung,
insbesondere bei Straßenbau,
Straßenerneuerung,
(kalter) Gelenkfüllung
und Versiegelungszwecken. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls
die Verwendung der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß der Erfindung
für Emulsionsanwendungen, die,
zum Beispiel, in Bindungsbeschichtungs-(oder Klebbeschichtungs-)Anwendungen
und industriellen, z. B., Metallschutzanwendungen verwendet werden können.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht. Diese Beispiele zeigen die Vorteile der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung gegenüber
den Zusammensetzungen vom Stand der Technik. Insbesondere zeigt
die Zusammensetzung gemäß der Erfindung
eine stärkere
Temperaturabhängigkeit
der Viskosität
als die Zusammensetzungen vom Stand der Technik. Folglich weist
die Zusammensetzung gemäß der Erfindung
eine verbesserte Verarbeitbarkeit unter Straßenbaubedingungen (hohe Temperaturen,
z. B. 180°C)
und einen hohen Erweichungspunkt unter Umgebungsbedingungen ohne
den Bedarf an Übergangsmetallsalzen
(Sikkativen) auf, wie sie in der
US
6.156.113 offenbart sind.
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Beispiel 1
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Eine
Menge an Rapsölmethylester
(RME) wird auf 110°C
aufgeheizt. Während
des Rührens
unter Stickstoff wird eine Menge an Polybutadien (mit niedrigem
cis-Grad; 19 Teile in Bezug auf RME) zugegeben, um eine 16 Gew.-%
Lösung
zu erhalten. Diese Mischung wird gerührt, bis eine klare Lösung erhalten
wird. Sieben Teile dieser Mischung werden zu Hundert Teilen an vorerhitztem
(paraffinischem) Bitumen zugegeben, das eine Penetration von 160 bis
220 (ASTM D5-97) aufweist. Die Temperatur des Bitumen lag zwischen
160°C und
165°C. Diese
Mischung wird etwa 30 Minuten lang homogenisiert. Anschließend wird
eine Menge an 0,25 Gew.-% des Härtungsmittels
Surmac® DO
von Latexfalt B.V. langsam zugegeben, während der Mischung über mindestens
1 Stunde bei einer konstanten Temperatur gestattet wird, zu reagieren.
EBS mit Technikgrad kann vor oder nach diesem Vernetzungsschritt
zugegeben werden. Die Menge an benötigtem EBS beträgt 0,75
Gew.-%. Schließlich
wird eine aminfunktioneller Adhäsionspromoter
(Promak Addibit L 100) in einer Menge von 0,3% auf die Gesamtmasse
zugegeben. Wenn gewünscht,
kann diese Menge in Abhängigkeit
von der verwendeten Aggregatqualität und Anwendungsbedingungen
variiert werden. Diese Zusammensetzung wird als „hochgradig" bezeichnet (vgl.
Beispiel 3).
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
Mischung wurde gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt, mit der Maßgabe, dass
kein EBS zugegeben wurde.
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Es
wurde die dynamische Viskosität
versus Temperatur durch Verwendung eines Rheostress 1 Rheometers
von Haake mit Platte-Platte-Konfiguration aufgezeichnet. Die Messung
wurde bei 120°C
gestartet, um den Materialfluss zu erzeugen. Dem Material wurde
einige Zeit gestattet, eine homogene Temperatur zu erreichen, und
dann wurde die Viskositätsmessung
gestartet. Die Drehgeschwindigkeit betrug 300 Upm, und die Temperatur
wurde mit Inkrementen von 10°C
erhöht.
Nach jedem Temperaturanstieg wurde der Temperatur gestattet, sich
zu stabilisieren, bevor die Viskosität gemessen wurde.
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Es
wurden Kurven, wie sie in 1 gezeigt sind,
für die
Mischungen gemäß Beispiel
1 und Vergleichsbeispiel 1 erhalten. Es scheint, dass die Viskosität der Mischung
gemäß Beispiel
1 bei niedrigerer Temperatur eine niedrigere Viskosität aufweist,
aber dass sie sich der Viskosität
der Mischung gemäß Vergleichsbeispiel
1 bei höheren
Temperaturen annähert.
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Es
kann geschlossen werden, dass EBS keinen Einfluss auf die Viskosität bei höheren Temperaturen,
d. h. Sprühtemperaturen,
aufweist, aber es die Viskosität
bei niedrigeren Temperaturen erniedrigt, was den guten Fluss und
Adhäsion
dieses Bindemittels und die gute Aggregateinbettung erklärt. Offensichtlich
ist eine niedrigere Viskosität
bei niedrigeren Temperaturen für
Transport und Verarbeitbarkeit vorteilhaft.
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Beispiel 2
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Zwei
Proben der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung wurden wie in Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
1 beschrieben hergestellt. Eine dritte Mischung wurde mit einer
erhöhten
Menge an EBS (1,75 Gew.-%) hergestellt. Der Erweichungspunkt (Ring-und-Kugel)
dieser Proben wurde nach 24 Stunden gemäß ASTM D-36 bestimmt. Die Resultate
dieser Messungen sind in 2 gezeigt, die einen linearen
Anstieg des Erweichungspunkts mit ansteigenden Niveaus an EBS zeigt.
Die Steigung dieser Linie beträgt
etwa 12°C
pro % an zugegebenem EBS.
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Es
wird festgestellt, dass dieser starke Anstieg des Erweichungspunkt
günstig
ist. Er erklärt
die guten mechanischen Eigenschaften der bituminösen Bindemittelzusammensetzung
gemäß der Erfindung, ebenso
bei höheren
Straßenoberflächentemperaturen
und die gute Beständigkeit
gegen Verdunkelung.
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Beispiel 3
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Zwei
Teile der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß Beispiel
1 wurden zu einem Teil von (paraffinischem) Bitumen zugegeben, das eine
Penetration von 70 bis 100 (ASTM D5-97) aufwies. Das Niveau an Additiven
wird durch Zugabe von EBS, RME und Promak Addibit L 100 bis zu annähernd dem
ursprünglichen
Niveau wieder hergestellt, wie es in Beispiel 1 offenbart ist. Dieses
Bindemittel wird als „Zwischengrad" (niedriger Polymergehalt)
bezeichnet. Ein Teil der bituminösen
Bindemittelzusammensetzung gemäß Beispiel
1 wurde zu zwei Teilen von (paraffinischem) Bitumen zugegeben, das
eine Penetration von 70 bis 100 (ASTM D5-97) aufwies. Das Niveau
an Additiven wird wieder hergestellt. Diese Mischung wird als „Standardgrad" (niedrigstes Polymerniveau)
bezeichnet. Diese Bindemittel wurden mit der Zusammensetzung gemäß Beispiel
1 verglichen, wobei die Letztere als „hochgradig" bezeichnet wird.
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Die
Niedrigtemperatureigenschaften dieser drei Materialen wurden in
dem Vialittest gemäß NEN-EN 12272-3 getestet.
Eine Abweichung wird von dieser Prozedur gemacht: Wenn nahezu alle
von der Platte freigegebenen Steine mit Bitumen gefärbt sind,
müssen
sie als nicht klebend gezählt
werden, um zwischen verschiedenen Materialien mit diesem Test zu
unterscheiden. Wenn dies nicht getan wird, und sie als klebend gezählt werden,
weisen die meisten mit Polymer modifizierten Bindemittel das gleiche Resultat
von 100% anheftendes Aggregat bis zu –20°C hinunter auf, wie die Erfahrung
gelehrt hat.
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Auf
diese Weise wurden die Kurven erhalten, wie sie in 3 gezeigt
sind. Es ist offensichtlich, dass die Leistung der Materialien in
diesem Test mit ansteigendem Polymermodifikationsniveau ansteigt. Es
wird folglich geschlossen, dass die Hafteigenschaften dieses Typs
an bituminöser
Bindemittelzusammensetzung sogar bei relativ niedrigen Polymerkonzentrationen
stark verbessert werden.