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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schiffsrumpf, und insbesondere
einen Rumpf mit verbesserten Sicherheits- und Stabilitätseigenschaften.
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Die
gegenwärtig
bekannten Boote, insbesondere die Motorboote, können im Wesentlichen zwei Typologien
zugeordnet werden, d. h. Booten mit einer festen Struktur, ohne
irgendwelche schlauchartigen Körper,
und Booten mit einer festen Struktur, bereitgestellt mit einem einzelnen,
schlauchartigen Körper,
welcher den Umfang derselben vollständig umgibt.
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Die
Rümpfe
ohne schlauchartige Elemente werden korrekterweise als „fest" oder aber als herkömmliche
Festrümpfe
bezeichnet, wohingegen die Festrümpfe,
ausgestattet mit schlauchartigen Körpern, angebracht entlang des
Umfangs des Boots, im Allgemeinen als RIB (Rigid Inflatable Boat, Festrumpfschlauchboot)
bezeichnet werden. Diese Unterscheidung ist notwendig, da Boote
existieren, welche vollständig
aufblasbar sind oder welche nur den Kiel, d. h. den Teil, welcher
sich stets unter Wasser befindet, als festen Körper aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Boote mit einem festen
Rumpf, d. h. Boote mit herkömmlichen
Festrümpfen
und Boote mit RIB-Rümpfen.
Ein derartiges Boot wird beschrieben in der
WO 02/092421 A1 . Diese
Bootstypen weisen sowohl Vor- als auch Nachteile auf, oder anders
ausgedrückt:
diese sind für
bestimmte Anwendungen besser und für andere schlechter geeignet.
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Beispielsweise
ist ein herkömmliches Festrumpfboot
ideal bei glatter Meeresoberfläche
beziehungsweise bei ruhiger See, und bei gleichen Eigenschaften
des Boots erlaubt dieses, eine höhere Geschwindigkeit
zu erreichen als die Boote mit einem RIB-Rumpf. Bei hohen Geschwindigkeiten
leistet der Luftwiderstand einen nicht vernachlässigbaren Beitrag zum hydrodynamischen
Strö mungswiderstand, und
mit einem Festrumpf wird der Luft ein kleinerer Widerstandsquerschnitt
geboten. Darüber
hinaus sollte nicht übersehen
werden, dass die Boote mit herkömmlichem
Festrumpf im Allgemeinen ein besseres Erscheinungsbild aufweisen.
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Andererseits
sind die Boote mit einem RIB-Rumpf besser geeignet, bei rauem Seegang
zu fahren, da, bei gleicher Breite des Festrumpfs, der aufblasbare
schlauchartige Körper,
welcher den Umfang des Rumpfes umgibt, die „Trägerbasis" im Wasser vergrößert und die Stabilität sowie
den Auftrieb des Bootes außerordentlich
steigert. Die letzteren Eigenschaften sind nützlich, unabhängig vom
Seegang, wenn der Rumpf stationär
ist oder sich mit geringer Geschwindigkeit bewegt, d. h. wenn der
hydrodynamische Druck klein oder vernachlässigbar ist.
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Jedoch
werden Rümpfe
mit schlauchartigen Körpern
häufig
für solche
Boote bevorzugt, welche bei gefährlichen
Missionen eingesetzt werden sollen, beispielsweise beim Kampf gegen
Schmuggel oder gegen illegale Einwanderung. In der Tat sind bei RIB-Booten
die schlauchartigen Körper
aufblasbar und statten die Boote mit besonderen Eigenschaften aus,
wie beispielsweise höhere
Verlässlichkeit
in Bezug auf Auftrieb im Falle einer Kollision, besseren Schutz
gegen Stöße sowie
eine bessere Stabilität
unter den Bedingungen einer rauen See. Jedoch sind Boote mit schlauchartigen
Körpern
sperriger als jene ohne, und ihr größerer Querschnitt ist ein Nachteil
in Bezug auf Luftwiderstand bei erhöhter Vorwärtsgeschwindigkeit.
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Die
WO 02/092421 A1 offenbart
ein vorgefertigtes Boot mit einem Rumpf nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Der Rumpf umfasst eine feste Struktur und ein Paar
von schlauchartigen Körpern, welche
an der festen Struktur am Umfang derselben befestigt werden können. Die
schlauchartigen Körper umfassen
eine aufblasbare Hülle,
gefertigt aus einem flexiblem Material, und weisen eine Form und
Größe auf,
dass jene den Umfang des Rumpfes nur teilweise bedecken, um den
Auftrieb zu erhöhen,
jedoch den von den schlauchartigen Körpern verursachten Reibungswiderstand
zu verringern.
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Allgemein
ist es ein Ziel der Erfindung, einen neuartigen Bootstyp bereitzustellen,
um die Kombination der Vorteile der herkömmlichen Festrümpfe mit
den Vorteilen der RIB-Rümpfe
zu erlauben, d. h. ein Boot mit verbesserten Sicherheits- und Stabilitätseigenschaften.
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Ein
besonderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
neuartigen Bootstyp bereitzustellen, welcher es erlaubt, die Gesamtbreite
des Rumpfes nach Wunsch zu verändern,
während
die Größe des Festrumpfes
beibehalten wird.
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Ein
anderes besonderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen neuartigen Bootstyp bereitzustellen, welcher mit einem Rumpf
ausgestattet ist, der auf Wunsch zu irgendeiner der Festrumpfboot-Typologien
abgeändert
werden kann.
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Diese
Ziele werden durch die vorliegende Erfindung, betreffend einen Schiffsrumpf
gemäß Anspruch
1, erreicht.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform werden
mindestens zwei getrennte schlauchartige Körper bereitgestellt, welche
an den entsprechenden Flanken des Rumpfes angebracht sind. Jeder
der schlauchartigen Körper
weist eine geringere Länge auf
als die Flanken.
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Vorzugsweise
werden die schlauchartigen Körper
am Heckbereich des Rumpfes angebaut und weisen eine sich konisch
in Richtung Bug verjüngende
Form auf.
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Die
schlauchartigen Körper
sind abnehmbar an der festen Struktur des Rumpfes angebracht, vorzugsweise
an entsprechenden, versenkten Gehäusen, welche in der festen
Struktur des Rumpfes bereitgestellt sind.
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Jeder
der schlauchartigen Körper
umfasst eine aufblasbare Hülle,
gefertigt aus einem flexiblen Material, und es sind vorzugsweise
Hilfsmittel bereitgestellt, um die aufblasbare Hülle in das korrespondierende,
versenkte Gehäuse
hineinzuziehen, wenn sich der schlauchartige Körper im luftentleerten Zustand
befindet.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform umfasst
die feste Struktur des Rumpfes am Bugbereich ein oder mehrere überstehende,
feste Teile. Diese überstehenden
Teile sind von einer Form, dass sie verhindern, dass der Bug unter
den Bedingungen einer rauen See in das Wasser sinkt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Breite des Bootes erhöht werden, während die
Breite des Festrumpfes unverändert
bleibt, wodurch im Vergleich zu einem Festrumpf ohne schlauchartige
Körper
ein besseres Auftriebs- und Stabilitätsverhalten erreicht wird.
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Die
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellte Lösung kombiniert somit die Vorteile
beider Schiffsrumpf-Typologien. Die schlauchartigen Körper sind
hauptsächlich
im Achterbereich des Bootes von Nutzen, wo sich der größte Teil
der Bootsmasse befindet, wenn der Bug des Rumpfes das Wasser nicht berührt. In Übereinstimmung
mit dieser Massenverteilung verjüngt
sich vorzugsweise der Querschnitt der schlauchartigen Körper, d.
h. breiter im Achterbereich und schmaler im Vorderbereich des Bootes.
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Die
Tatsache, dass schlauchartige Teilkörper nur im Vorderbereich des
Bootes angebracht sind, erlaubt ferner eine größere Freiheit bei der Auswahl
der Form des verbleibenden Teils des Rumpfes, insbesondere im Vorderbereich
des Bootes.
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Beispielsweise
kann der feste Vorderbereich, optional bereitgestellt mit den obigen, überstehenden,
festen Teilen, auf eine Weise geformt sein, dass sich die Gesamterhöhung des
Strömungswiderstands
des Bootes innerhalb akzeptabler Werte bewegt und infolgedessen
das Bootsverhalten nicht beeinträchtigt.
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Ein
Rumpf mit schlauchartigen Teilkörpern weist
im Vergleich zu einem Rumpf, welcher mit einem einzelnen schlauchartigen
Körper
bereitgestellt ist, der sich entlang der gesamten Flanke eines solchen
erstreckt, eine Zahl von Vorteilen auf, da der Teil des einzelnen
schlauchartigen Körpers,
welcher gewöhnlich
nicht gebraucht wird, eliminiert wurde. In der Tat befindet sich
der wirkende Teil des Schlauches im Achterbereich des Bootes, wohingegen
der Teil im Vorderbereich des Bootes den Gesamtströmungswiderstand
des Bootes erhöht,
sowohl unter einem hydrodynamischen als auch unter einem aerodynamischen
Blickwinkel, da die Oberfläche,
welche dem Wind und den Wellen ausgesetzt ist, vergrößert wird.
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Allgemein
werden sowohl die Sicherheit als auch die Vielseitigkeit der Verwendung
des Bootes erhöht,
wodurch ein Boot bereitgestellt wird, welches auf leichte Weise
hergestellt und an die verschiedenen Anwendungssituationen und Seebedingungen im
Operationsgebiet angepasst werden kann.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung lassen sich
aus der folgenden Beschreibung besser verstehen, welche als nicht-einschränkendes
Beispiel mit Bezug auf die anhängenden
Zeichnungen erläutert
wird, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Teilbereichs eines Rumpfes gemäß einer
möglichen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist;
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2 eine
Querschnittsansicht ist, welche verschiedene Details der Hilfsmittel
zur Befestigung eines schlauchartigen Körpers an einem Rumpf darstellt;
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3 eine
Querschnittsansicht eines Details aus 2 ist;
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4 eine
teilweise durchsichtige sowie perspektivische Schnittansicht eines
Details der Befestigungsmittel ist, welche sich an einem Ende eines schlauchartigen
Körpers
an einem Rumpf befinden;
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5 eine
vergrößerte Querschnittsansicht der
Befestigungsmittel aus 4 ist;
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6 eine
vergrößerte Längsschnittansicht einer
möglichen
Ausführungsform
des vorderen Endbereichs eines schlauchartigen Körpers ist;
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7A eine
schematische Schnittansicht eines Festrumpfes vom herkömmlichen
Typ ist, d. h. völlig
ohne schlauchartige Körper;
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7B eine
schematische Schnittansicht eines Rumpfes mit einem schlauchartigen
Körper
vom herkömmlichen
Typ ist, d. h. eines Rumpfes mit einem einzelnen schlauchartigen
Körper,
welcher den Umfang des Rumpfes vollständig umgibt;
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7C eine
schematische Schnittansicht eines Rumpfes gemäß einer möglichen Ausführungsform
der Erfindung ist, welcher in einer Formschablone gebildet wurde;
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8 auf
schematische Weise das Aufblas- und Entleerungssystem der schlauchartigen
Körper innerhalb
eines erfindungsgemäßen Rumpfes
darstellt;
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9A und 9C Querschnittsansichten sind,
welche mögliche
Ausführungsformen
des Systems zum Einziehen einer Hülle eines luftentleerten schlauchartigen
Körpers
darstellen;
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9B und 9D Querschnittsansichten sind,
welche den schlauchartigen Körper
aus 9A und den schlauchartigen Körper aus 9C in
luftentleertem Zustand darstellen; und
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10A–10C verschiedene Ansichten des Bugbereichs eines
Rumpfes gemäß einer
möglichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellen.
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1 stellt
einen Heckbereich eines Festrumpfes 10 dar, bei welchem
ein schlauchartiger Körper 20 an
der seitlichen Flanke des Rumpfes befestigt ist. Ein korrespondierender
schlauchartiger Körper 20 (nicht
abgebildet) ist an der gegenüber
liegenden Flanke angebracht, um so ein System bereitzustellen, welches
in Lage ist, ein verbessertes Verhalten in Bezug auf Schutz und
seitliche Stabilität
zu gewährleisten.
Somit wird ein Rumpf mit schlauchartigen Teilkörpern bereitgestellt.
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Wie
aus 2 ersichtlich, ist jeder der schlauchartigen Körper 20 an
einem versenkten Gehäuse 11 befestigt,
welches innerhalb der festen Struktur des Rumpfes 10 bereitgestellt
ist.
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Vorzugsweise
ist jeder der schlauchartigen Körper 20 abnehmbar
am Rumpf 10 durch besondere Befestigungsmittel befestigt,
welche einen starken Halt gewährleisten.
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Insbesondere
umfassen die Befestigungsmittel eine oder mehrere „Gleitstangen" 30, wie
in höherem
Detail in der Ansicht in 3 dargestellt. Jede der längs verlaufenden
Gleitstangen 30 wird ausgebildet durch ein Seil 31,
gefertigt aus einem textilen Material, oder aus Kautschukmaterial,
welches optional mit einem Metalleinsatz ausgestattet ist, welches mit
dem schlauchartigen Körper 20 mittels
einer Überzugsschicht 32 einstückig ausgeführt wurde, aus
einem Material, welches entweder passend zum schlauchartigen Körper 20 oder
mit diesem identisch ist. Die Bindung zwischen der Überzugsschicht 32 und
der äußeren Oberfläche des
schlauchartigen Körpers 20 wird
vorzugsweise erreicht durch ein Verkleben der einander berührenden
Oberflächen.
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Jede
der Gleitstangen 30 ist versehen mit einem Führungselement 12,
einstückig
mit dem Rumpf 10 ausgebildet und bereitgestellt mit einer
Auskehlung 13, welche eine Form und Größe aufweist, dass ein gleitender
Eingriff der Gleitstangen 30 ermöglicht wird.
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Die
Führungselemente 12 sind
im Rumpf 10 vorzugsweise in einer Position angeordnet,
welche es erlaubt, einen gleichen schlauchartigen Körper 20 unterschiedslos
an die rechten oder linken seitlichen Flanken des Rumpfes zu montieren.
Auf ähnliche Weise
sind die schlauchartigen Körper 20 gefertigt, sodass
diese unterschiedslos an die rechten oder linken seitlichen Flanken
des gleichen Rumpfes 10 montiert werden können, mit
erheblichen Vorteilen in Bezug auf die Kosten.
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Weitere
Befestigungsmittel der schlauchartigen Körper 20 werden unten
beschrieben, insbesondere mit Bezug auf 4–6.
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4 zeigt
die Befestigung des vorderen Teils des schlauchartigen Körpers 20,
an welchem ein Endbereich 21 bereitgestellt ist, befestigt
am Rumpf 10 mittels Schrauben 20 und Muttern 23,
eingesetzt in entsprechende Durchgangsbohrungen 24, welche
in eben diesen Endbereich 21 gebohrt wurden.
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Unter
besonderer Bezugnahme auf die Ansichten der 5 und 6 besteht
der vordere Befestigungsbereich 21 des schlauchartigen
Körpers 20 aus
einem Grundelement 40, gefertigt aus Kautschuk für einen
Einsatz 41, gefertigt aus Metall oder festem, dort einzufügendem Kunststoffmaterial.
Der feste Einsatz 41 kann entweder in den Kautschuk des Grundelements 40 (5)
versenkt werden oder darin eingepasst und mit einer Kautschukschicht
bedeckt werden (6), beispielsweise durch Kleben befestigt.
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Der
Befestigungsbereich 21, bereitgestellt mit dem festen Einsatz 41,
ermöglicht
das Befestigen am Rumpf 10 mittels der Durchgangsschrauben 22, sodass
die Köpfe
der Schrauben nicht aus der oberen Oberfläche der Flanke hervorragen.
Der feste Einsatz 41 erlaubt es, das Anzugsmoment zu unterstützen, welches
ansonsten auf das Kautschuk-Grundelement 40 übertragen
werden würde, das
zusammengedrückt
würde.
Trotz der Tatsache, dass jeder der schlauchartigen Körper 20 vom
Bug zum Heck in ein entsprechendes Führungselement 12 ein gesetzt
worden ist, um zu verhindern, dass sich der schlauchartige Körper während einer
normalen Fahrt lösen
kann, gewährleistet
der Verschluss, das sich keiner der so bereitgestellten schlauchartigen Körper 20 ungewollt
lösen kann,
sogar, wenn das Boot kentert.
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Aufgrund
des einfachen Befestigungssystems der schlauchartigen Körper 20 wird
ein einfaches und schnelles Ersetzen sichergestellt, ohne dass besonderes
Werkzeug oder Ausrüstung
erforderlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung bietet außerdem besondere
Vorteile bei der Herstellung, wobei diese Vorteile unten mit Bezug
auf die 7A–7C herausgestellt
werden.
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In 7A ist
schematisch ein Schnitt eines Festrumpfes 110 vom herkömmlichen
Typ dargestellt, d. h. ohne schlauchartige Körper, wohingegen 7B eine
schematische Schnittansicht eines Rumpfes 210 mit einem
einzelnen schlauchartigen Körper
vom herkömmlichen
Typ ist, d. h. einem schlauchartigen Körper 220, welcher
den Umfang des Rumpfes vollständig
umgibt. Es sollte verstanden werden, dass sowohl Rumpf 110 als
auch Rumpf 210 nicht aus derselben Formschablone erhalten werden
können.
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7C stellt
einen erfindungsgemäßen Rumpf 10 dar.
Aus der Formschablone 1 für einen herkömmlichen
Festrumpf, von dem in 7A dargestellten Typ, ist es
möglich,
einen Rumpf mit schlauchartigen Teilkörpern zu erhalten, indem einfach
geeignete Einsätze 2 in
der Formschablone bereitgestellt werden. Die Einsätze 2,
von der Außenseite
der Formschablone 1 mittels abnehmbarer Hilfsmittel (nicht
abgebildet) befestigt, werden zusammen mit dem Formteil aus der
Formschablone 1 entnommen und anschließend entfernt.
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Durch
Verwendung oder Nichtverwendung dieser Einsätze 2 ist es möglich, beide
Schiffsrumpf-Typologien aus der gleichen Formschablone 1 zu
erhalten, d. h. einen Festrumpf des traditionellen Typs (7A)
oder einen Rumpf mit schlauchartigen Teilkörpern 20 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es sollte verstanden werden, dass die Schritte des Gestaltens
und des Anfertigens des Modells und der Form für eine ganze Familie von Rümpfen vermieden wird.
Darüber
hinaus ist es außerdem
möglich,
einen neuen Rumpf mit schlauchartigen Teilkörpern 20 zu erhalten,
indem von der Gestaltung (und der Formschablone) eines bereits existierenden,
herkömmlichen
Rumpfes ausgegangen wird.
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Mit
anderen Worten: die modulare Formschablone 1 erlaubt es
unterschiedslos, ein Boot mit einem herkömmlichen Festrumpf oder mit
einem Rumpf vom RIB-Typ
zu erhalten, d. h. ein Boot, welches im Voraus zur Befestigung eines
schlauchartigen Körpers 20 oder
irgendeines anderen abnehmbaren Systems (beispielsweise Fender)
ausgelegt ist oder nicht. Es wird somit eine Formschablone 1 erhalten,
welche bereits für „normale" Laminate ausgelegt
ist (um herkömmliche
Festrümpfe
zu erhalten), oder durch Verwendung der geeigneten Einsätze 2 für Laminate,
welche dazu gedacht sind, Gehäuse und
Führungselemente
zu erhalten, welche geeignet sind, das Montieren der schlauchartigen
Körper 20 zu erlauben.
Somit können
den Kunden für
ein Boot beide Rumpfversionen angeboten werden.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
umfasst der schlauchartige Körper 20 eine
aufblasbare Hülle 27 (6),
gefertigt aus einem flexiblen Material. Die Verbindung zwischen
der Hülle 27 und
dem vorderen Befestigungsbereich 21 kann beispielsweise
durch Verkleben an geeigneten Vertiefungen 28, ausgebildet
an der äußeren Oberfläche des
Grundelements 40 oder der entsprechenden, darauf aufgetragenen
Kautschukschicht, erfolgen, um so die äußere Oberfläche des schlauchartigen Körpers 20 glatt
beziehungsweise ohne Unregelmäßigkeiten oder
Stufen zu gestalten.
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Der
schlauchartige Körper 20 ist
vorzugsweise nach Wunsch aufblas- oder entleerbar, und die Hülle 27 ist
vorzugsweise mit einer oder mehreren getrennten, luftdichten Kammern
gefertigt.
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8 zeigt
den Heckbereich gemäß einer möglichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei welcher jede der flexiblen Hüllen 27 der schlauchartigen
Körper 20 in
luftdichte Kammern 27a–27d eingeteilt
ist, welche durch geeignete Trennwände 25 voneinander
abgeteilt sind.
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Das
Aufblasen jeder der schlauchartigen Körper 20 kann durchgeführt werden
unter Verwendung eines einzelnen Aufblasventils 62, verbunden mit
einem einzelnen Rohr 60, welches die Trennwände 25 der
luftdichten Kammern 27a–27d durchquert. Das
Ventil 62 ist im hinteren Bereich des entsprechenden schlauchartigen
Körpers 20 angeordnet,
an einer Position, an welcher dieses keine Beeinträchtigung
durch den Rumpf 10 erfährt,
während
entlang des Rohrs 60 Rückschlagventile 61 (eines
für jede Kammer)
vorhanden sind, um jede der Kammern von den anderen pneumatisch
zu isolieren. Andererseits, um das Ablassen der Luft aus den Hüllen 27 zu
erlauben, ist jede der Kammern 27a–27d mit einem entsprechenden
Luftventil 63 ausgestattet.
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Dieses
Aufblas-/Ablasssystem erlaubt es, jeden der schlauchartigen Körper getrennt
und unabhängig
aufzublasen und zu entleeren, während
der Fahrt und ohne Notwendigkeit, anzuhalten.
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Es
gibt weitere, in vorteilhafter Weise bereitgestellte Hilfsmittel,
um die aufblasbare Hülle 27 in das
korrespondierende, versenkte Gehäuse 11 hineinzuziehen,
wenn sich die Hülle 27 im
luftentleerten Zustand befindet. In der Tat, falls der schlauchartige Körper 20 entleert
oder beschädigt
wäre, würde dieser
von der Flanke des Boots herab hängen,
und es ist einzusehen, dass bei einer Fahrt unter diesen Bedingungen
der schlauchartige Körper
versehentlich beschädigt
werden könnte.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform, wie
beispielsweise in höherem
Detail in 9A und 9B dargestellt,
sind in der aufblasbaren Hülle 27 des
schlauchartigen Körpers 20 innere
elastische Spanndrähte 29 bereitgestellt,
welche geeignet sind, die Ausdehnung desselben zu begrenzen, wenn
dieser luftentleert ist.
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In
dieser Ausführungsform
sind die elastischen Spanndrähte 29 derart
angeordnet, dass ein Ende davon an jeweils einer der Gleitstangen 30 befestigt
ist, während
das jeweilige andere Ende der elastischen Spanndrähte 29 an
einem Schutzprofil 26 befestigt ist, welches an der Außenseite
des schlauchartigen Körpers 20 befestigt
ist. Das Schutzprofil 26 ist vorzugsweise aus einem Material
gefertigt, welches eine größere Härte aufweist
als das Material der aufblasbaren Hülle 27, beispielsweise
ein Kautschuk oder ein Kunststoff, aufweisend eine größere Härte als
Hülle 27,
und welches an der Hülle beispielsweise
durch Kleben befestigt werden kann.
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Im
aufgeblasenen Zustand (9A) sind die elastischen Spanndrähte 29 so
gespannt (oder belastet), dass in der Folge des Ablassens der Luft
die aufblasbare Hülle
in das Gehäuse 11 hinein
gezogen wird.
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Wie
in 9B dargestellt, hängt die Hülle 27 in luftentleertem
Zustand nicht durch sondern wird stattdessen durch die inneren elastischen
Spanndrähte 29 zurückgezogen,
um so das versenkte Gehäuse 11 an
der Flanke des Rumpfes 10 zu besetzen, d. h. das gleiche „natürliche" Gehäuse des schlauchartigen
Körpers 20,
wenn dieser in betriebsbereitem Zustand ist. Die besondere Natur
der Materialien, welche das Schutzprofil 26 und die Anordnung
der elastischen Spanndrähte 29 bilden,
erleichtert das Einziehen der Hülle 27 in
das versenkte Gehäuse 11.
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Die
Anordnung der elastischen Spanndrähte 29, abgebildet
in 9A und 9B, ist
nur als beispielhafte Darstellung wiedergegeben. Zum Beispiel können, wie
in 9C und 9D dargestellt,
die elastischen Spanndrähte 29 auch
derart befestigt sein, um eine Art dreidimensionales Netz zu erhalten, womit
diese nicht notwendigerweise mit ihren Enden an den Gleitstangen 30 und/oder
dem Schutzprofil 26 befestigt sein müssen.
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In
diesem Fall kann das Schutzprofil 26 außerdem einen kleineren Querschnitt
aufweisen und die Effizienz des Einziehens kann im Wesentlichen allein
der geometrischen Anordnung der elastischen Spanndrähte 29 überlassen
werden.
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Unabhängig von
der Anordnung derselben können
die inneren elastischen Spanndrähte 29 in die
aufblasbare Hülle 27 in
einem bereits vorgespannten Zustand eingesetzt werden.
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Alternativ
können
die Hilfsmittel zum Einziehen der Hülle 27 jedoch aus
einem anderen inneren Spannsystem gefertigt sein, beispielsweise
mithilfe von Seilrollen, welche miteinander durch starre oder elastische
Kabel verbunden sind.
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Somit
ist es möglich,
den Rumpf auch ohne schlauchartige Körper frei zu verwenden, beispielsweise,
nachdem diese entfernt oder entleert wurden. Der letztere Fall gilt
gleichermaßen
für einen
beschädigten ßschlauchartigen
Körper.
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Aufgrund
der Bereitstellung von schlauchartigen Teilkörpern gemäß der vorliegenden Erfindung kann
der verbleibende Teil des Rumpfes, insbesondere der Bug, welcher
nicht länger
durch das Vorhandensein eines einzelnen schlauchartigen Körpers belegt
ist, auf eine Weise geformt sein, um weitere Sicherheitsmerkmale
zu gewähren.
Beispielsweise kann der Bugbereich auf eine Weise geformt sein, dass
dieser einen so genannten „unsinkbaren
Bug" bereitstellt.
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Eine
mögliche
Ausführungsform
des Bugbereichs eines erfindungsgemäßen Rumpfes 10 ist
beispielhaft in 10A–10C abgebildet.
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Der
unsinkbare Bug, welcher hier dargestellt ist, wird gefertigt durch
Verbreitern des oberen Teils eines herkömmlichen Spitzbugs 51,
sodass das vordere Ende ebene Flächen 50 umfasst,
wie in der Draufsicht auf die Unterseite in 10A ersichtlich. Infolgedessen
wird der Deckbereich 55 ebenso verbreitert, um mit den
verbreiterten Flächen 50 vereint zu
werden.
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Aus
den abgeflachten vorderen Enden 50 entwickeln sich zwei
korrespondierende, überstehende
Bereiche 52, bereitgestellt mit hydrodynamischen Auftriebsflächen 53 und 54,
welche in 10B und 10C detaillierter
zu sehen sind.
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In
struktureller Hinsicht wird das Zusammentreffen des verbreiterten
Endes des Bugs mit der Flanke des Rumpfes ermöglicht durch eine konvexe Fläche 53,
gefolgt von einer konkaven Fläche 54.
Die letztere ist in Aufwärtsrichtung,
d. h. nahe des Decks 55, mit der Seitenfläche der überstehenden
Bereiche 52 bis zum Zusammentreffen des Rumpfes mit dem Deck
vereint. Alle hier beschriebenen Flächen werden aus der Formschablone
des Rumpfes während der
Herstellung erhalten.
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Der
so geformte Bug wird nicht als „unsinkbar" bezeichnet, weil er bei einem beschädigten Boot,
entweder durch ein Leck oder von Wellen überflutet, den Auftrieb sicherstellt,
sondern weil dieser verhindert, dass der Bug in sehr rauer und vorderlicher
See untertaucht.
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Anders
ausgedrückt:
die transversalen Flächen 53 und 54 stellen
den hydrodynamischen Auftrieb sicher, sollte der Bug zeitweise ins
Wasser eintauchen. Wenn der so geformte Bugbereich in das Wasser
eintaucht, wird ein aufwärts
gerichteter Schub erzeugt, welcher das Boot schneller auftauchen
lässt und
dadurch ein sichereres und stabileres Boot bereitstellt.