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Die
Erfindung bezieht sich auf die Synthese von Enfuvirtid. Spezieller
bezieht sich die Erfindung auf die Schritte der Entschützung und
Aminosäureverknüpfung während der
Synthese von Enfuvirtid.
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Hintergrund der Erfindung
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Viele
Verfahren zur Peptidsynthese sind in der Literatur beschrieben (siehe
beispielsweise
US-Patent Nr.
6,015,881 ; Mergler et al. (1988) Tetrahedron Letters 29:
4005–4008;
Mergler et al. (1988) Tetrahedron Letters 29: 4009–4012; Kamber
et al. (Hrsg.), Peptides, Chemistry and Biology, ESCOM, Leiden (1992)
525–526; Riniker
et al. (1993) Tetrahedron Letters 49: 9307–9320; Lloyd-Williams et al.
(1993) Tetrahedron Letters 49: 11065–11133; und Andersson et al.
(2000) Biopolymers 55: 227–250;
Bray, Brian L., Nature Reviews 2: 587–593 (2003)). Die verschiedenen
Verfahren zur Synthese unterscheiden sich durch den physikalischen
Zustand der Phase, in der die Synthese stattfindet, nämlich flüssige Phase
oder feste Phase.
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Flüssigphasenverfahren
(oftmals als Lösungsphasenverfahren
bezeichnet) der Synthese führen
alle Reaktionen in einer homogenen Phase durch. Aufeinanderfolgende
Aminosäuren
werden in Lösung
verknüpft, bis
das gewünschte
Peptidmaterial gebildet ist. Während
der Synthese werden aufeinanderfolgende intermediäre Peptide
durch Ausfüllung
und/oder Waschungen gereinigt.
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Bei
der Festphasenpeptidsynthese (SPPS) wird eine erste Aminosäure oder
Peptidgruppe an einen unlöslichen
Träger
wie ein Harz gebunden. Aufeinanderfolgende Aminosäuren oder
Peptidgruppen werden an die erste Aminosäure oder Peptidgruppe addiert,
bis das Peptidmaterial von Interesse gebildet ist. Das Produkt der
Festphasensynthese ist daher ein Peptid, das an einen unlöslichen
Träger
gebunden ist. Peptide, die über SPPS-Techniken
synthetisiert werden, werden dann von dem Harz gespalten, und das
gespaltene Peptid wird isoliert.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Festphasen- und SPPS-Techniken kann ein Hybridansatz
genutzt werden. Die Hybridsynthese wird typischerweise verwendet,
um komplexe Sequenzen herzustellen. Beispielsweise können in
einem repräsentativen
Hybridschema komplexe Sequenzen durch die Festphasesynthese von
geschützten
Peptidzwischenprodukten hergestellt werden, die anschließend entweder
durch Lösungsphasen-
oder SPPS-Verfahren zusammengebaut werden, um ein längeres Peptidprodukt
herzustellen. Daher wird beispielsweise als ein Schritt bei der
Synthese eine intermediäre
Verbindung hergestellt, die jeden der Aminosäurereste umfaßt, die
in ihrer gewünschten
Sequenz in der Peptidkette lokalisiert sind, wobei verschiedene
von diesen Resten Seitenkettenschutzgruppen aufweisen. Die geschützten Peptidzwischenprodukte
werden dann in Lösung
verknüpft,
um ein längeres
Peptid zu bilden. Siehe beispielsweise
WO 99/48513 .
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Peptide
und Aminosäuren,
aus denen Peptide synthetisiert werden, weisen gewöhnlich reaktive
Seitengruppen sowie reaktive terminale Enden auf. Wenn ein Peptid
synthetisiert wird, ist es wichtig, daß die Aminogruppe an einem
Peptid mit der Carboxylgruppe an einem anderen Peptid reagiert.
Unerwünschte
Reaktionen an Seitengruppen oder an dem falschen terminalen Ende
eines Reaktanten erzeugen unerwünschte
Nebenprodukte, manchmal in signifikanten Mengen. Diese können die
Ausbeute ernsthaft beeinträchtigen
oder sogar das Produkt, das aus einer praktischen Perspektive synthetisiert
wird, ruinieren. Um die Nebenreaktionen zu verringern, ist es die
günstige
Praxis, reaktive Seitengruppen und terminale Enden von Recktanten
entsprechend zu maskieren, um sicherzustellen, daß die gewünschte Reaktion
stattfindet.
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Beispielsweise
umfaßt
ein typisches Festphasensyntheseschema das Anlagern einer ersten
Aminosäure
oder Peptidgruppe an ein Trägerharz über die
Carboxylkomponente des Peptids oder der Aminosäure. Dies macht die Aminogruppe
des harzgebundenen Materials zur Verknüpfung mit zusätzlichen
Aminosäuren oder
Peptidmaterial verfügbar.
Daher reagiert die Carboxylkomponente der zusätzlichen Aminosäure oder Peptidmaterials
wünschenswerterweise
mit der freien Aminogruppe des harzgebundenen Materials. Um Nebenreaktionen
zu vermeiden, die die Amingruppe der zusätzlichen Aminosäure oder
des Peptids involvieren, wird diese Amingruppe mit einer Schutzgruppe
während
der Verknüpfungsreaktion
maskiert. Zwei allgemein bekannte Aminschutzgruppen sind die BOC-Gruppe
und die FMOC-Gruppe. Viele andere wurden in der Literatur beschrieben.
Nach der Verknüpfung
kann die Schutz gruppe an dem N-Terminus des harzgebundenen Peptids
entfernt werden, wodurch zusätzliche
Aminosäuren
oder Peptidmaterial an die wachsende Kette in einer ähnlichen
Weise addiert werden können.
In der Zwischenzeit bleiben reaktive Seitenkettengruppen der Aminosäure und
Peptidreaktanten, einschließlich
dem harzgebundenen Peptidmaterial sowie dem zusätzlichen Material, das zu der
wachsenden Kette hinzugefügt
werden soll, typischerweise mit Seitenkettenschutzgruppen während der
Synthese maskiert. Diese selben Konzepte (ohne ein Trägerharz
für die
anfängliche Aminosäure) können auf
Flüssigphasensynthesetechniken
angewandt werden.
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Der
Schritt zum Entfernen der Schutzgruppen von einem Peptid wird üblicherweise
als Entschützung bezeichnet.
Wenn alle Schutzgruppen (einschließlich terminalen Schutzgruppen
und Seitenkettenschutzgruppen) entfernt werden, wird dies als globale
Entschützung
bezeichnet.
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In
einigen Fällen
wird nur die N-terminale Schutzgruppe entfernt. Die Reagenzien,
die bei der N-terminalen Entschützung
verwende werden, lassen die Seitenkettenschutzgruppen intakt. In
einem exemplarischen N-terminalen Entschützungsschema wird die Entfernung
der N-terminalen Schutzgruppe (beispielsweise einer Fmoc-Gruppe)
typischerweise durch die Behandlung mit einem Reagens, das 20 bis
50% (auf Gewichtsbasis) Piperidin in einem Lösungsmittel, wie N-Methylpyrrolidon
(NMP) oder Dimethylformamid (DMF) umfaßt, erreicht werden. Nach der
Entfernung der Fmoc-Schutzgruppe werden typischerweise mehrere Waschungen durchgeführt, um
restliches Piperidin und Fmoc-Nebenprodukte (wie Dibenzofulven und
sein Piperidinaddukt) zu entfernen. Konventionelle Synthesetechniken
haben die Wichtigkeit der Entfernung von restlichem Piperidin, um
unerwünschte
Reaktionen zu verringern, wie die vorzeitige Entfernung von Fmoc-Schutzgruppen
an anschließenden
Aminosäuren,
die an die Peptidkette addiert werden sollen, hervorgehoben. Mit
anderen Worten, es wurde erkannt, daß die Fmoc-Gruppe an Aminosäuren verbleiben
sollten, bis die spezielle Aminosäure in ein wachsendes Peptidmaterial
eingeführt
wurde, und zur Aktivierung für
die Verknüpfung
mit einer anschließenden
Aminosäure
bereit ist.
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Mehrere
Tests wurden entwickelt, um zu bestimmen, ob die Entfernung von
Fmoc-Nebenprodukten und restlichem Piperidin aus einer Reaktionslösung beendet
ist. Der üblichste
dieser Tests ist der Chloranil-Test, der eine gesättigte Lösung aus
Chloranil und Toluol in Ace ton nutzt. Farbe wird verwendet, um die
Gegenwart von sekundärem
Amin zu bestimmen (wodurch angezeigt wird, daß Fmoc-Nebenprodukte und/oder restliches
Piperidin noch vorliegen). Andere Tests umfassen die Überwachung
des pH der Reaktionslösung, um
die Gegenwart von Piperidin zu bestimmen (beispielsweise unter Verwendung
von pH-Papier). Noch weitere Tests umfassen den Einschluß eines
Farbstoffs mit dem Entschützungsreagens
und die visuelle Überwachung
der Farbe der Reaktionslösung,
um zu bestimmen, ob der Farbstoff (und daher das Entschützungsreagens)
aus der Reaktionslösung
entfernt wurde. Wenn die Fmoc-Schutzgruppe einmal entfernt ist,
kann ein zusätzlicher
aktivierter Aminosäurerest
an das Peptidfragment addiert und der Zyklus für anschließende Aminosäurereste
wiederholt werden, bis das gewünschte
Peptid vollständig
ist.
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Für die Großproduktion
von Peptiden können
Punkte, die sich auf den Reagensverbrauch beziehen, sowie Zyklus-
und Verfahrenszeit stark die Durchführbarkeit des Peptidsyntheseschemas
beeinträchtigen.
Daher besteht ein anhaltender Bedarf an Peptidsyntheseverfahren,
die Peptidmaterialien von kommerziellem Interesse in großen Mengen
herstellen können.
Die Entschützung
von Aminosäureresten
an dem N-Terminus, um die Verknüpfung
einer zusätzlichen
Aminosäure,
beispielsweise durch die Behandlung mit einer Base, zu ermöglichen,
ist ein Aspekt der Synthese, in der die Verbesserung benötigt wird.
Konventionelle Methodologien können
Reagenzien bei Gehalten nutzen, die höher als wünschenswert sind und zusätzliche
Verfahrensschritte, die nicht notwendig sind, umfassen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Synthese von Enfuvirtid
und seinen Zwischenprodukten, insbesondere Verfahren, umfassend
die Synthese von Peptidmaterial mit verringerter Reagenziennutzung, Reaktionsgemischvolumen
und Zyklus- und Verfahrenszeit. Im allgemeinen sind die erfindungsgemäßen Verfahren
auf die Entschützungs-
und Verknüpfungsschritte
von Enfuvirtid anwendbar. Spezieller bezieht sich die Erfindung
auf die Verwendung und Gegenwart des Entschützungsreagens während der
Entschützungs-
und Verknüpfungsschritte
der Synthese.
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In
einem Aspekt der Erfindung wurde überraschend entdeckt, daß signifikant
höhere
Gehalte an Entschützungsreagens
in den anschließenden
Verfahrensschritten der Enfuvirtidsynthese toleriert werden können. Beispielsweise
wurde entdeckt, daß mehr
restliche Base in Reaktio nen im Anschluß an die Entschützung toleriert
werden können,
wobei Peptidmaterial an die C-terminale Stelle eines Peptidfragments
addiert wird, ohne daß die
Base die N-terminale Schätzung
des Peptidmaterials, das addiert wird, schwächt. In diesem Aspekt stellt
die Erfindung Peptidsyntheseverfahren bereit, die Verknüpfungsreaktionen
mit neuen Eigenschaften umfassen. Beispielsweise ist in einer Ausführungsform
das Verknüpfungsreaktionsgemisch
in bezug auf den pH basisch. Wie hierin beschrieben, umfassen die
Synthesereaktionen, auf die die erfindungsgemäßen Verfahren besonders anwendbar
sind, eine Base (wie Piperidin) als Entschützungsreagens. Die Gegenwart
von höheren
Mengen an Entschützungsreagens
in der Zusammensetzung während
der Verknüpfungsreaktionen wird
daher eine basischere Zusammensetzung bereitstellen. In anderen
Ausführungsformen
umfaßt
das Verknüpfungsreaktionsgemisch
einen Restbasengehalt von mehr als 100 ppm (Gewichtsbasis), der
signifikant höher
ist, als es konventionelle Synthesetechniken erlauben. Beispielsweise
erfordern konventionelle Synthesetechniken die Entfernung von restlichem
Piperidin und Fmoc-Nebenprodukten (Dibenzofulven und sein Piperidinaddukt)
vor der Verknüpfung
einer nachfolgenden Aminosäure.
Zu diesem Zweck wird der Test durchgeführt, um sicherzustellen, daß kein restliches
Piperidin in dem Reaktionsgemisch verbleibt, bevor die nachfolgende
Aminosäure
zu dem Reaktionssystem zugegeben wird. Wie hierin beschrieben, können konventionelle Tests,
die entwickelt wurden, um die Entfernung von Piperidin zu überwachen:
(a) die Gegenwart von sekundären
Aminen in dem Reaktionsgemisch (beispielsweise ein Chloranil-Test); (b) einen
neutralen pH des Reaktionsgemisches (beispielsweise unter Verwendung
von pH-Papier oder einem anderen pH-Monitor) und/oder (c) die Gegenwart
von Farbstoffen, die in dem Entschützungsreagens enthalten sind
(beispielsweise verknüpft mit
dem Entschützungsreagens)
identifizieren. In noch weiteren Ausführungsformen der Erfindung
wird die Verknüpfungsreaktion
in einem Reaktionsgemisch durchgeführt, das einen positiven Test
bereitstellen würde, wenn
es einem Chloranil-Test unterzogen wird.
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Gemäß einigen
Aspekten der Erfindung sind Reagenzien in geringeren Mengen erforderlich,
um das Entschützungsreagens
zu entfernen, bevor der Verknüpfungsschritt
durchgeführt
wird. Bevorzugt beseitigen die erfindungsgemäßen Verfahren Verfahrensschritte
durch Verringern der Anzahl an Waschschritten, die zur Entfernung
des Entschützungsreagens
erforderlich sind. Die Beseitigung der Waschschritte kann wesentlich die
Gesamtverfahrenszeit und Zykluszeit verringern, was die Gesamtsynthesekapazität erhöhen kann.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
können
die Menge an erforderlichem Waschlösungsmittel um bis zu 50% verringern.
Dies kann zu signifikanten Einsparungen in den Rohmaterialkosten
pro Kilogramm hergestelltem Peptidprodukt führen.
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In
einem Aspekt nutzen die erfindungsgemäßen Verfahren signifikant weniger
Entschützungsreagens zur
Entfernung von N-terminalen Schutzgruppen während des Entschützungsschrittes.
Beispielsweise können konventionelle
Synthesetechniken eine Lösung,
enthaltend 20 bis 50% Piperidin (auf Gewichtsbasis) in einem Lösungsmittel,
wie NMP oder DMF, nutzen. Für
die Festphasensynthese kann die Konzentration von Piperidin in dem
unteren Teil dieses Konzentrationsbereiches liegen (beispielsweise
20 bis 30% Piperidin in Lösungsmittel),
während
bei der Flüssigphasensynthese
die Konzentration in dem oberen Teil dieses Konzentrationsbereiches
liegen kann (beispielsweise 30% oder mehr Piperidin in Lösungsmittel).
Im Gegensatz dazu können einige
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verfahren
ein Entschützungsreagens
nutzen, das Piperidin in einer Menge von weniger als 20% oder weniger
als 10% oder etwa 5% (auf Gewichtsbasis) umfaßt. In bevorzugten Ausführungsformen
nutzen die erfindungsgemäßen Verfahren
ein Entschützungsreagens,
das Piperidin in einer Menge in dem Bereich von etwa 5% bis etwa
10% (auf Gewichtsbasis) umfaßt.
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Gemäß dieser
Aspekte der Erfindung ermöglichen
die erfindungsgemäßen Verfahren
die signifikante Reduktion der Reagenziennutzung während der
Synthese, und diese verringerte Reagenziennutzung kann signifikante
Vorteile bei der Peptidsynthese im großen Umfang bereitstellen. Im
wesentlichen kann weniger Ausgangsmaterial in Form von Entschützungsreagens
verwendet werden, was zu wesentlichen Kosteneinsparungen führen kann.
Wiederum wird weniger des Entschützungsreagens
in dem Reaktionsgemisch vorliegen, nachdem die Entschützung beendet
ist und bevor die Verknüpfung
durchgeführt
werden kann. Die erfindungsgemäßen Verfahren
erfordern daher weniger Waschungen zur Entfernung des Entschützungsreagens
nach der Spaltung der N-terminalen Schutzgruppe. Verringerte Waschungen
können
sich in geringerer Reagenziennutzung und verringerten Zyklus- und
Verfahrenszeiten in der Gesamtsynthese widerspiegeln.
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Wie
aus dem Überblick
der vorliegenden Beschreibung offensichtlich sein wird, können Ausführungsformen
der Erfindung die Durchführung
von Enfuvirtidsynthesereaktionen im Anschluß an die Entschützung in Reaktionsgemischen,
die höhere
Entschützungsmittelgehalte
aufweisen, die Nutzung von weniger Entschützungsmittel in Peptidsynthesereaktionen
oder eine Kombination von diesen Aspekten umfassen. In jeder der hierin
beschriebenen Ausführungsformen
können
die erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise vergleichbare
Ausbeute und Fragmentreinheit wie konventionelle Verfahren bereitstellen.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Synthetisieren
von Enfuvirtid bereit, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen
einer Zusammensetzung, umfassend ein Peptidfragment, wobei das Peptidfragment
mindestens einen Aminosäurerest
umfaßt
und eine basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe umfaßt; (b)
Entfernen der basenempfindlichen, N-terminalen Schutzgruppe aus
dem Peptidfragment unter Verwendung eines Entschützungsreagens, umfassend eine
Base, wobei eine N-terminale Funktionalität an dem Peptidfragment entschützt wird;
(c) Entfernen der Base aus der Zusammensetzung zur Bereitstellung
eines Restbasengehalts von mehr als 100 ppm; (d) Bewirken, daß ein reaktives
Peptidfragment, das einen reaktiven C-Terminus und eine basenempfindliche,
N-terminale Schutzgruppe aufweist, mit der entschützten N-terminalen
Funktionalität
des Peptidfragments unter solchen Bedingungen reagiert, daß das reaktive
Peptidfragment an das Peptidfragment addiert wird; und (e) gegebenenfalls
Wiederholen der Schritte (b) bis (d), bis das gewünschte Peptid
erhalten wird.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Synthetisieren
von Enfuvirtid bereit, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen
einer Zusammensetzung, umfassend ein Peptidfragment, wobei das Peptidfragment
mindestens einen Aminosäurerest
umfaßt
und eine basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe umfaßt; (b)
Entfernen der basenempfindlichen, N-terminalen Schutzgruppe aus
dem Peptidfragment unter Verwendung eines Entschützungsreagens, umfassend eine
Base, wobei eine N-terminale Funktionalität an dem Peptidfragment entschützt wird;
(c) Entfernen der Base aus der Zusammensetzung bis zu einem Punkt,
bei dem die Zusammensetzung ein positives Testergebnis bereitstellen
würde,
wenn sie einem Chloranil-Test unterzogen wird; (d) Bewirken, daß ein reaktives
Peptidfragment, das einen reaktiven C-Terminus und eine basenempfindliche,
N-terminale Schutzgruppe aufweist, mit der entschützten N-terminalen
Funktionalität des
Peptidfragments unter solchen Bedingungen reagiert, daß das reaktive
Peptidfragment an das Peptidfragment addiert wird; und (e) gegebenenfalls
Wiederholen der Schritte (b) bis (d), bis das gewünschte Peptid
erhalten wird.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum
Synthetisieren von Enfuvirtid bereit, umfassend die Schritte: (a)
Bereitstellen einer Zusammensetzung, umfassend ein Peptidfragment,
wobei das Peptidfragment mindestens einen Aminosäurerest umfaßt und eine
basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe umfaßt; (b) Entfernen der basenempfindlichen,
N-terminalen Schutzgruppe aus dem Aminosäurerest unter Verwendung eines
Entschützungsreagens,
umfassend eine Base, wobei eine N-terminale Funktionalität an dem
Peptidfragment entschützt
wird; (c) Bewirken, daß ein
reaktives Peptidfragment, das einen reaktiven C-Terminus und eine
basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe aufweist, mit der entschützten N-terminalen
Funktionalität
des Peptidfragments unter solchen Bedingungen reagiert, daß das reaktive
Peptidfragment an das Peptidfragment addiert wird, wobei die Zusammensetzung
einen basischen pH während der
Reaktion des reaktiven Peptidfragments und des Peptidfragments aufweist;
und (d) gegebenenfalls Wiederholen der Schritte (b) und (c), bis
das gewünschte
Peptid erhalten wird.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren zum effektiven Synthetisieren
von Enfuvirtid und seinen Zwischenprodukten und insbesondere zum
effektiven Entfernen basenempfindlicher, N-terminaler Schutzgruppen,
um dadurch eine N-terminale entschützte Aminosäure zu bilden (eine N-alpha-Aminogruppe),
und anschließendes
Verknüpfen
einer Aminosäure
mit der N-alpha-Aminogruppe gerichtet.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren sind zum Verbessern der Aspekte der
maßstäblich vergrößerten Synthese
von Enfuvirtid besonders geeignet. In bevorzugten Ausführungsformen
können
die erfindungsgemäßen Verfahren
diese Verbesserungen als Verringerung der Verfahrens- und Zykluszeit
sowie Verringerung der Menge an Reagenzien und erforderlichen Ausgangsmaterialien
bereitstellen.
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Es
wird selbstverständlich
sein, daß die
Peptide der Erfindung durch in der Technik allgemein bekannte Techniken
synthetisiert oder hergestellt werden können. Siehe beispielsweise
Creighton, 1983, Proteins: Structures and Molecular Principles,
W. H. Freeman and Co., NY, sowie zusätzliche hierin zitierte Referenzen. Reste
von einem oder mehreren anderen monomeren, oligomeren und/oder polymeren
Bestandteilen können gegebenenfalls
in ein Peptid eingeführt
werden.
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Wie
hierin verwendet, ist unter dem Ausdruck „Monomer" ein Material mit relativ niedrigem
Molekulargewicht (d. h., im allgemeinen mit einem Molekulargewicht
von weniger als etwa 500 Dalton) mit einer oder mehreren polymerisierbaren
Gruppen zu verstehen. Unter „Oligomer" ist ein Molekül mit einer
relativen Zwischengröße zu verstehen,
das zwei oder mehr Monomere enthält
und im allgemeinen ein Molekulargewicht von etwa 500 bis zu etwa
10.000 Dalton aufweist. Unter „Polymer" ist ein relativ
großes
Material zu verstehen, das eine Substruktur umfaßt, die aus zwei oder mehr
monomeren, oligomeren und/oder polymeren Bestandteilen gebildet
ist und im allgemeinen ein Molekulargewicht von mehr als etwa 10.000
Dalton aufweist.
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Die
Aminosäuren,
aus denen die Peptide abgeleitet sind, können natürlich vorkommende Aminosäurereste,
nicht-natürliche
Aminosäurereste
oder Kombinationen davon sein. Die zwanzig üblichen natürlich vorkommenden Aminosäurereste
sind folgende: A (Ala, Alanin), R (Arg, Arginin); N (Asn, Asparagin);
D (Asp, Asparaginsäure);
C (Cys, Cystein); Q (Gln, Glutamin), E (Glu, Glutaminsäure); G
(Gly, Glycin); H (His, Histidin); I (Ile, Isoleucin); L (Leu, Leucin);
K (Lys, Lysin); M (Met, Methionin); F (Phe, Phenylalanin); P (Pro,
Prolin); S (Ser, Serin); T (Thr, Threonin); W (Trp, Tryptophan);
Y (Tyr, Tyrosin) und V (Val, Valin). Natürlich vorkommende seltene Aminosäuren werden
ebenso berücksichtigt
und umfassen beispielsweise Selenocystein und Pyrrolysin.
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Nicht-natürliche Aminosäuren umfassen
organische Verbindungen mit einer ähnlichen Struktur und Reaktivität zu der
von natürlich
vorkommenden Aminosäuren
und umfassen beispielsweise D-Aminosäuren, beta-Aminosäuren, omega-Aminosäuren (wie
3-Aminopropionsäure,
2,3-Diaminopropionsäure,
4-Aminobuttersäure
und dergleichen), gamma-Aminosäuren,
cyclische Aminosäureanaloga,
Proparglycinderivate, 2-Amino-4-cyanobuttersäurederivate, Weinreb-Amide
von Aminosäuren
und Aminoalkohole.
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Die
vorliegende Erfindung berücksichtigt,
daß das
synthetisierte Peptidmaterial als Zwischenprodukte bei der Synthese
von anderen Peptiden von Interesse durch Modifikation des resultierenden
Peptids, durch Verknüpfung
des Peptids mit anderen Materialien, wie anderen Peptiden, oder
dergleichen fungieren kann. Beispielsweise würde die vorliegende Erfindung
für die
Synthese von Peptidfragmentzwischenprodukten nützlich sein, die bei der Synthese
von Enfuvirtid (ebenso bekannt als das T-20-Peptid) oder alternativ
DP-178 nützlich
sind. Diese Peptidfragmente der Erfindung umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf die mit Aminosäuresequenzen,
wie in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben: TABELLE
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Enfuvirtid
ist ein Peptid, daß den
Aminosäureresten
638 bis 673 des Transmembranproteins gp41 aus HIV-1.sub.LAI-Isolat
entspricht und die 36-Aminosäuresequenz
aufweist (gelesen von Amino, NH2 bis Carboxy,
COOH, Terminus):
NH2-YTSLIHSLIEESQNQQEKNEQELLELDKWASLWNWF-COOH
(SEQ ID Nr.:1)
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Der
chemische Name von Enfuvirtid ist N-Acetyl-Tyr-Thr-Ser-Leu-Ile-His-Ser-Leu-Ile-Glu-Glu-Ser-Gln-Asn-Gln-Gln-Glu-Lys-Asn-Glu-Gln-Glu-Leu-Leu-Glu-Leu-Asp-Lys-Trp-Ala-Ser-Leu-Trp-Asn-Trp-Phe-CONH
2. Es ist selbstverständlich, daß die Prinzipien der vorlie genden
Erfindung ebenso in bevorzugten Ausführungsformen auf die Gewinnung
von Peptiden, die alles oder einen Teil von T-20-artigen Peptidfragmenten
zusätzlich
zu T-20-Peptidfragmenten bilden, angewandt werden kann. Der Ausdruck „T-20-artig", wie hierin verwendet,
umfaßt
jedes HIV- oder Nicht-HIV-Peptid, aufgelistet in
US-Pat. Nr. 5,464,933 ;
5,656,480 ,
6,015,881 ,
6,281,331 oder PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 96/19495 . Die
Synthese von Peptiden mit T-20-Aktivität und Peptidzwischenprodukten,
die verwendet werden, um Peptide mit T-20-Aktivität herzustellen,
werden in
US-Pat. Nr. 5,464,933 ;
5,656,480 ,
6,015,881 ,
6,281,331 und PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 96/19495 beschrieben.
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Die
Erfindung zieht die Synthese von Peptiden, die chemisch verändert wurden,
damit sie eine oder mehrere andere chemische Gruppen als Aminosäurereste
enthalten, manchmal als modifizierte Peptide bezeichnet, in Betracht.
Diese chemischen Gruppen können
an den Aminoenden der Peptide, den Carboxyenden und/oder an einem
oder mehreren Aminosäureresten
entlang der Länge
des Peptids enthalten sein. In noch weiteren Ausführungsformen
kann das Peptid zusätzliche
chemische Gruppen, die an ihren Amino- und/oder Carboxyenden vorliegen,
umfassen, so daß beispielsweise
die Stabilität,
Reaktivität
und/oder Löslichkeit
der Peptide verbessert werden. Beispielsweise können hydrophobe Gruppen wie
Carbobenzoxyl-, Dansyl- oder Acetylgruppen an die Aminoenden der
Peptide addiert werden. Ebenso kann eine para-Nitrobenzylestergruppe
an den Carboxyenden der Peptide plaziert werden. Techniken zum Einführen dieser
Modifikationen sind in der Technik allgemein bekannt.
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In
einigen Aspekten stellt die Erfindung Verfahren zum Synthetisieren
von Peptiden bereit, die eine oder mehrere Schutzgruppen umfassen
können.
Die Beschaffenheit und Verwendung von Schutzgruppen ist in der Technik
allgemein bekannt. Im allgemeinen ist eine geeignete Schutzgruppe
irgendeine Sorte von Gruppen, die dafür sorgen kann, daß das Atom,
an das sie gebunden sind, typischerweise Sauerstoff oder Stickstoff,
nicht an unerwünschten
Reaktionen während
der Verarbeitung und Synthese beteiligt sind. Schutzgruppen umfassen
Seitenkettenschutzgruppen und Amino- oder N-terminale Schutzgruppen.
Schutzgruppen können
ebenso die Reaktion oder Bindung von Carbonsäuren, Thiolen und dergleichen
verhindern.
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Eine
Seitenkettenschutzgruppe bezieht sich auf eine chemische Komponente,
die mit der Seitenkette (R-Gruppe in der allgemeinen Aminosäureformel
H2N-C(R)(H)-COOH) einer Aminosäure verknüpft ist,
die dafür
sorgt, daß ein
Teil der Seitenkette nicht mit Chemikalien, die in Schritten der
Peptidsynthese, Verarbeitung und dergleichen verwendet werden, reagiert.
Die Wahl einer Seitenkettenschutzgruppe kann von verschiedenen Faktoren
abhängen,
beispielsweise dem Typ der durchgeführten Synthese, Verarbeitung,
der das Peptid unterzogen werden soll, und dem gewünschten
Zwischenprodukt oder Endprodukt. Die Seitenkettenschutzgruppe hängt ebenso
von der Beschaffenheit der Aminosäure selbst ab. Im allgemeinen
wird eine Seitenkettenschutzgruppe gewählt, die während der Entschützung der
Aminogruppen während
der Synthese entfernt wird. Deshalb sind die Aminoschutzgruppe und
die Seitenkettenschutzgruppe typischerweise nicht dieselben.
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In
einigen Fällen
und in Abhängigkeit
des Typs der Reagenzien, die in der Festphasensynthese und anderen
Peptidverarbeitung verwendet werden, muß eine Aminosäure nicht
die Gegenwart einer Seitenkettenschutzgruppe erfordern. Diese Aminosäuren umfassen
typischerweise keinen reaktiven Sauerstoff oder Stickstoff in der
Seitenkette.
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Beispiele
von Seitenkettenschutzgruppen umfassen Acetyl (Ac), Benzoyl (Bz),
tert-Butyl, Triphenylmethyl (Trityl), Tetrahydropyranyl, Benzylether
(Bzl), 2,6-Dichlorbenzyl (DCB), t-Butoxycarbonyl (BOC), Nitro, p-Toluolsulfonyl
(Tos), Adamantyloxycarbonyl, Xanthyl (Xan), Benzyl-, Methyl-, Ethyl-
und t-Butylester, Benzyloxycarbonyl (Z), 2-Chlorbenzyloxycarbonyl
(2-Cl-Z), t-Amyloxycarbonyl (Aoc) und aromatische oder aliphatische
Schutzgruppen vom Urethantyp, photolabile Gruppen, wie Nitroveratryloxycarbonyl
(NVOC), und fluoridlabile Gruppen, wie Trimethylsilyloxycarbonyl
(TEOC).
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Beispielsweise
kann irgendeine oder mehrere der Seitenketten der Aminosäurereste
von Peptidfragmenten, die in Tabelle 1 aufgelistet sind, mit Standardschutzgruppen,
wie t-Butyl (t-Bu), Trityl (trt) und t-Butyloxycarbonyl (Boc) geschützt werden.
Bevorzugte Seitenkettenschutzgruppen umfassen die t-Bu-Gruppe für Tyrosin-,
Threonin-, Serin- und Asparaginsäure-Aminosäurereste;
die trt-Gruppe für
Histidin-, Glutamin- und Asparagin-Aminosäurereste; und die Boc-Gruppe
für Lysin-
und Tryptophan-Aminosäurereste.
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Während der
Synthese der Fragmente von Tabelle 1, die Histidin umfassen, wird
die Seitenkette des Histidinrests wünschenswerterweise bevorzugt
mit einer Tritylschutzgruppe (trt-Schutzgruppe) geschützt. Wenn der Histidinrest
nicht geschützt
ist, konnten die Reagenzien, die in der Synthese und Verarbeitung
von Peptiden verwendet werden (beispielsweise die Säure, die
verwendet wird, um das Peptidfragment von dem Harz in der Festphasensynthese
abzuspalten) auf schädliche
Weise mit dem Histidinrest reagieren, was den Abbau des Peptidfragments
bewirkt.
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Bevorzugt
werden die Glutaminreste der Peptidfragmente der Erfindung mit Tritylgruppen
(trt-Gruppen) geschützt.
Jedoch ist es bevorzugt, den Glutaminrest an dem Carboxy-terminalen
Ende der Fragmente 1–16
und 9–16
nicht zu schützen.
Es wurde herausgefunden, daß die
Abwesenheit einer Schutzgruppe an dem Glutaminrest an dem Carboxy-terminalen
Ende des 1-16-Fragments die Reaktion des 1-16-Fragments mit dem
17-36-Fragment erleichtert, was die Verknüpfung der Fragmente mit nur
etwa 2% Racemisierung ermöglicht.
Außerdem
können,
wenn geringere Löslichkeit
von irgendeinem der Peptidfragmente der Erfindung in organischen
Lösungsmitteln
gewünscht
ist, die Tritylschutzgruppen von irgendeinem oder mehreren der anderen Glutaminreste
der Fragmente beseitigt werden.
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Bevorzugt
werden alle Asparaginreste von jedem Peptidfragment der Erfindung
geschützt.
Außerdem ist
es bevorzugt, daß der
Tryptophanrest mit einer Boc-Gruppe geschützt wird.
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Eine
aminoterminale Schutzgruppe (ebenso als eine N-terminale Schutzgruppe
bezeichnet) umfaßt eine
chemische Komponente, die mit der alpha-Aminogruppe einer Aminosäure verknüpft ist.
Typischerweise wird die aminoterminale Schutzgruppe in einer Entschützungsreaktion
vor der Addition der nächsten
Aminosäure,
die an die wachsende Peptidkette addiert werden soll, entfernt,
aber kann gehalten werden, wenn das Peptid von dem Träger während der
Festphasensynthese abgespalten wird. Die aminoterminale Gruppe kann gehalten
werden, wenn das Peptid ebenso gewaschen oder anderweitig verarbeitet
wird. Die Wahl einer aminoterminalen Schutzgruppe kann von verschiedenen
Faktoren abhängen,
beispielsweise dem Typ der durchgeführten Synthese und dem gewünschten
Zwischenprodukt oder erhaltenen Endprodukt.
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Beispiele
von aminoterminalen Schutzgruppen (ebenso hierin als N-terminale
Schutzgruppen bezeichnet) umfassen: (1) Schutzgruppen vom Acyltyp,
wie Formyl, Acrylyl (Acr), Benzoyl (Bz) und Acetyl (Ac); (2) aromatische
Schutzgruppen vom Urethantyp, wie Benzyloxycarbonyl (Z) und substituiertes
Z, wie p-Chlorbenzyloxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl, p-Brombenzyloxycarbonyl,
p-Methoxybenzyloxycarbonyl; (3) aliphatische Urethanschutz gruppen,
wie t-Butyloxycarbonyl (BOC), Diisopropylmethoxycarbonyl, Isopropyloxycarbonyl,
Ethoxycarbonyl, Allyloxycarbonyl; (4) Cycloalkylschutzgruppen vom
Urethantyp, wie 9-Fluorenyl-methyloxycarbonyl (Fmoc), Cyclopentyloxycarbonyl,
Adamantyloxycarbonyl und Cyclohexyloxycarbonyl; und (5) Schutzgruppen
vom Thiourethantyp, wie Phenylthiocarbonyl. Bevorzugte Schutzgruppen
umfassen 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl (Fmoc), 2-(4-Biphenylyl)-propyl(2)oxycarbonyl
(Bpoc), 2-Phenylpropyl(2)-oxycarbonyl (Poc) und t-Butyloxycarbonyl
(Boc). Eine bevorzugte aminoterminale Schutzgruppe ist Fmoc.
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Gemäß der Erfindung
umfassen bevorzugte Schutzgruppen Boc und Fmoc.
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In
einem anfänglichen
Schritt der Erfindung wird eine Zusammensetzung, umfassend ein Peptidfragment,
bereitgestellt, wobei das Peptidfragment mindestens einen Aminosäurerest
umfaßt
und eine basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe umfaßt. Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine basenempfindliche, N-terminale
Schutzgruppe auf eine Schutzgruppe, die von der Aminosäure durch
eine Base entkoppelt werden kann. Die basenempfindliche N-terminale
Schutzgruppe hilft der Sicherstellung einer Aminosäureverknüpfung an
der richtigen Stelle und in der richtigen Richtung. Die Wahl der
geeigneten basenempfindlichen Schutzgruppe für den N-Terminus ist nicht
besonders eingeschränkt,
vorausgesetzt, daß die
Schutzgruppe mit den Reagenzien verträglich ist, die in der Synthese
verwendet werden, einschließlich
Ausgangsmaterialien und Lösungsmitteln.
Bevorzugte N-terminale, basenempfindliche Schutzgruppen umfassen
Cycloalkylschutzgruppen vom Urethantyp, wie 9-Fluorenyl-methyloxycarbonyl
(Fmoc), Cyclopentyloxycarbonyl, Adamantyloxycarbonyl und Cyclohexyloxycarbonyl.
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Während der
Bereitstellung der Peptidfragmentzusammensetzung können gegebenenfalls
eine oder mehrere Seitenkettenschutzgruppen und/oder C-terminale
Schutzgruppen an dem Peptidfragment bereitgestellt werden. Wie hierin
beschrieben, sind jedoch diese Seitenketten- und/oder C-terminalen Schutzgruppen nur
optional und nicht erforderlich.
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Die
Erfindung umfaßt
die Entfernung der basenempfindlichen, N-terminalen Schutzgruppe
von dem Peptidfragment unter Verwendung eines Entschützungsreagens,
das eine Base umfaßt.
Geeignete Basen umfassen sekundäre
Amine und/oder Reagenzien, die zur Hydrogenolyse fähig sind.
Exemplarische Basen umfassen Piperidin, Diethylamin, Piperazin.
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Typischerweise
wird das Entschützungsreagens
in einem Lösungsmittel
wie NMP, DMF, und CH2Cl2 bereitgestellt.
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Wenn
die basenempfindliche N-terminale Schutzgruppe einmal durch ein
entsprechendes Entschützungsreagens
entfernt wurde, wird die N-alpha-Aminogruppe der entschützten Aminosäuren zur
Bildung einer Peptidbindung mit einem geeigneten reaktiven Peptidfragment
verfügbar.
Das geschützte
Peptidfragment wird daher für
die anschließende
Reaktion und Amidbindungsbildung hergestellt.
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Gemäß der Erfindung
wird die Base von der Peptidzusammensetzung entfernt, um ein Reaktionsgemisch
bereitzustellen, das zur anschließenden Verarbeitung geeignet
ist (wie Verknüpfung).
Die betreffenden Erfinder entdeckten überraschenderweise, daß nicht
die gesamte restliche Base aus der Zusammensetzung vor der anschließenden Verarbeitung
entfernt werden muß.
Nach der Entschützung
kann das Reaktionsgemisch in bezug auf den pH für die anschließende Verknüpfung oder
andere Verarbeitung basisch sein. Weitgehend können die basischen Merkmale
des Reaktionsgemisches über
mehrere Wege analysiert werden. Beispielsweise kann die Menge der
Base, die in dem Reaktionsgemisch vorliegt, auf Gewichtsbasis bestimmt
werden (Teile pro Million, ppm). Ein Qualitätstest, wie der Chloranil-Test,
kann durchgeführt
werden, um zu bestimmen, ob restliche Base in dem Reaktionsgemisch
vorliegt. Der pH des Reaktionsgemisches kann bestimmt werden, um
die basischen Merkmale des Reaktionsgemisches zu analysieren.
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Gemäß der Erfindung
kann die Verknüpfungsreaktion
in Reaktionsgemischen durchgeführt
werden, die neue Merkmale zeigen. Beispielsweise umfassen die erfindungsgemäßen Verfahren
Verknüpfungsreaktionen,
die einen Restbasengehalt von mehr als etwa 100 ppm, oder bevorzugt
in dem Bereich von etwa 100 ppm bis etwa 10.000 ppm, oder stärker bevorzugt
in dem Bereich von etwa 500 ppm bis etwa 7.000 ppm (Gewichtsbasis)
umfassen. Wie hierin beschrieben, ist der Restbasengehalt der erfindungsgemäßen Verfahren
signifikant höher
als vor den Peptidsyntheseverfahren. Die Menge der Restbase, die
in der Verknüpfungsreaktion
vorliegt, kann überwacht
werden, beispielsweise durch in der Technik bekannte Standardtechniken.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Verknüpfungsreaktion
einen Restbasengehalt umfassen, so daß die Verknüpfungsreaktion ein positives
Testergebnis bereitstellen würde,
wenn sie einem Chloranil-Test unterzogen wird. Daher wird die Verknüpfungsreaktion
in Gegenwart der sekundären
Amine durchgeführt
(als ein Ergebnis der Restbase und/oder Nebenprodukte). In noch
weiteren Ausführungsformen
wird die Verknüpfungsreaktion
bei relativ basischen Bedingungen, bevorzugt bei Bedingungen von
mäßig basischem
pH, durchgeführt.
In einigen Ausführungsformen
ist der pH des Reaktionsgemisches während der Verknüpfungsreaktion
größer als
7, oder in dem Bereich von 7,2 bis 8,5, oder in dem Bereich von
7,2 bis 8. Wie hierin beschrieben, sind viele übliche Verfahren zum Messen
des pH einer Zusammensetzung verfügbar, und jedes Verfahren kann
in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden.
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Gemäß der Erfindung
wird die N-terminale Funktionalität eines Peptidfragments entschützt, wodurch der
N-Terminus des Peptidfragments mit einem reaktiven Peptidfragment
reagieren kann. Wie hierin verwendet, umfassen reaktive Peptidfragmente
eine basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe, einen reaktiven C-Terminus
und gegebenenfalls eine Seitenkettenschutzgruppe. Der reaktive C-Terminus
ist daher verfügbar, um
eine Peptidbindung mit einer entschützten N-alpha-Aminogruppe eines
zusätzlichen
Peptidfragments zu bilden.
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Die
Peptidbindungsbildung umfaßt
die Aktivierung der Carboxylgruppe des reaktiven C-Terminus. Es gibt
vier Hauptverknüpfungstechniken,
die üblicherweise
verwendet werden. Die erste Verknüpfungstechnik umfaßt in-situ-Verknüpfungsreagenzien,
wie Carbodiimidvermittelte Verknüpfung,
BOP, o-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
(HBTU) und HATU, Dicyclohexylcarbodiimid (DCC), wasserlösliches
Carbodiimid (WSCDI) und Uroniumreagenzien (beispielsweise o-(Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(TBTU)). Eine zweite Verknüpfungstechnik
nutt vorgeformte aktive Ester, wie Hydroxysuccinimid-(HOSu) und
p-Nitrophenol-(HONp)-Ester. Eine dritte Verknüpfungstechnik umfaßt vorgeformte
symmetrische Anhydride, wie N-Carboxyanhydride (NCAs). Eine andere Technik
nutzt Säurehalogenide
wie Acylfluorid sowie Acylchlorid. Die vorgeformten Aminosäurederivate
können
die zusätzlichen
Vorteile der Nichterzeugung von Nebenprodukten aus dem Aktivierungsmittel
und ebenso der Kompatibilität
mit einem ungeschützten
C-terminalen Aminosäurerest
in der Aminokomponente aufweisen. Für die Carbodiimid- und TBTU-Verfahren
ist jedoch der C-terminale Schutz bevorzugt.
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Lösungsmittel,
die für
die Verknüpfungsreaktion
geeignet sind, umfassen Dichlormethan (DCM), Dichlorethan (DCE),
Dimethylformamid (DMF), Methylenchlorid und dergleichen, sowie Gemische
aus diesen Reagenzien. Andere nützliche
Lösungsmittel
umfassen DMSO, Pyridin, Chloroform, Dioxan, Tetrahydrofuran, Ethylacetat,
N-Methylpyrrolidon und Gemische davon.
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Das
reaktive Peptidfragment kann einen Aminosäurerest oder ein Peptid, das
mehr als einen Aminosäurerest
enthält,
wie gewünscht,
umfassen. In einigen Ausführungsformen
werden Peptide, die mehr als einen Aminosäurerest umfassen, verknüpft. Wenn
Peptide verknüpft
werden, erhöht
sich das Risiko der Racemisierung aufgrund der Möglichkeit der Oxazolonbildung.
Jedoch sind mehrere Techniken verfügbar, um die Racemisierung
durch die Bereitstellung eines Schutzreagens zu verhindern. Eine
der bekanntesten umfaßt Carbodiimid
(beispielsweise DCC oder WSCDI) mit einem zusätzlichen Hilfsnucleophil (beispielsweise
1-Hydroxy-benzotriazol (HOBt), 1-Hydroxy-azabenzotriazol (HOAt)
oder HOSu). Ein anderes Reagens, das verwendet werden kann, ist
TBTU. Das Mischanhydridverfahren unter Verwendung von Isobutylchlorformiat,
mit oder ohne zusätzliches
Hilfsnucleophil, wird ebenso verwendet wie das Azidverfahren aufgrund
der geringen Racemisierung, die damit verbunden ist. Diese Typen
von Verbindungen können
ebenso die Rate der Carbodiimidvermittelten Verknüpfungen
erhöhen
sowie Dehydratisierung von Asn- und Gln-Resten verhindern. Andere
Verbindungen, die die Reaktionsrate erhöhen und die Rate der Nebenreaktionen
verringern können,
umfassen Phosphonium- und Uroniumsalze, die in Gegenwart einer tertiären Base
geschützte
Aminosäuren
in aktivierte Spezies umwandeln können (beispielsweise BOP, PyBOPO,
HBTU und TBTU, alle erzeugen HOBt-Ester).
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Gemäß der Erfindung
wird das reaktive Peptidfragment aktiviert, wodurch ein reaktiver
Carboxyterminus bereitgestellt wird. In einem exemplarischen Aktivierungsverfahren
werden eine Fmoc-geschützte
Aminosäure,
HOBT und DIEA in einem inerten Lösungsmittel
(wie NMP) bei Raumtemperatur gelöst.
Die Lösung
wird dann auf ungefäbr
0°C bis
5°C abgekühlt, und
dann wird HBTU zugegeben, und die Reaktionslösung wird für eine entsprechende Zeit gerührt, um
das HBTU zu lösen.
Es wurde herausgefunden, daß die
Aktivierung und Racemisie rung durch Zugeben des HBTU als letztes
zu der kalten Lösung
kontrolliert wird. Das Peptidfragment ist mm bereit für die Verknüpfung mit
einem anderen Peptidfragment, das eine entschützte N-terminale Funktionalität umfaßt.
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Das
reaktive Peptidfragment wird zu einem Verknüpfungsgemisch zugegeben, das
das entschützte Peptidfragment
umfaßt.
Die Verknüpfungsreaktion
nutzt typischerweise einen stöchiometrischen Überschuß von Aminosäuren, beispielsweise
1,3 oder mehr, 2 oder mehr, oder 2,5 oder mehr, oder 3,0 oder mehr
molaren Überschuß von Aminosäuren. Die
Verwendung eines stöchiometrischen Überschusses
von Aminosäuren sorgt
dafür,
daß die
Verknüpfungsreaktion
beendet wird, und die Reaktion überschüssige Base
aus dem Entschützungsreagens
toleriert.
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Das
Verknüpfungsende
kann mit einem qualitativen Ninhydrintest, wie hierin beschrieben, überwacht werden.
Nachdem festgestellt wurde, daß die
Verknüpfung
beendet ist, wird das Verknüpfungsreaktionsgemisch
mit einem Lösungsmittel
gewaschen, und der Verknüpfungszyklus
wird für
jeden der nachfolgenden Aminosäurereste
des Peptidmaterials wiederholt. Nach dem Endverknüpfungszyklus
wird das Harz mit einem Lösungsmittel
wie NMP gewaschen und dann mit einem inerten zweiten Lösungsmittel
wie DCM gewaschen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
mit Festphasen- oder Flüssigphasensyntheseverfahren, wenn
gewünscht,
genutzt werden. Wenn in Verbindung mit Festphasensynthese verwendet,
kann jeder Typ an Träger,
der in der Praxis von SPPS geeignet ist, gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen umfaßt der Träger ein
Harz, das aus einem oder mehreren Polymeren, Copolymeren oder Kombinationen
von Polymeren wie Polyamid, Polysulfamid, substituierten Polyethylenen,
Polyethylenglycol, phenolischen Harzen, Polysacchariden oder Polystyrol
hergestellt werden kann. Der Polymerträger kann ebenso jeder Feststoff
sein, der ausreichend unlöslich
und für
Lösungsmittel
inert ist, die in der Peptidsynthese verwendet werden. Der Feststoffträger umfaßt typischerweise
eine Verknüpfungskomponente, an
die das wachsende Peptid während
der Synthese gebunden wird, und die unter gewünschten Bedingungen gespalten
werden kann, um das Peptid von dem Träger zu lösen. Geeignete Feststoffträger können Linker
umfassen, die photospaltbar, TFA-spaltbar, HF-spaltbar, Fluoridionen-spaltbar,
reduktiv-spaltbar, Pd(0)-spaltbar, nucleophil-spaltbar oder radikal-spaltbar
sind. Bevorzugte Verknüpfungskomponenten
sind un ter derartigen Bedingungen spaltbar, daß das gespaltene Peptid noch
im wesentlichen durch Seitenkettenschutzgruppen geschützt ist.
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Bevorzugte
Feststoffträger
umfassen säureempfindliche
Feststoffträger,
beispielsweise Hydroxymethyl-Polystyrol-Divinylbenzol-Polymerharz
(„Wang”-Harz,
siehe Wang, S. S. 1973, J. Am. Chem. Soc., 95: 1328–33), 2-Chlortritylchloridharz
(siehe Barlos et al. (1989) Tetrahedron Letters 30 (30): 3943–3946) und 4-Hydroxymethyl-3-methoxyphenoxybuttersäureharz
(siehe Richter et al. (1994), Tetrahedron Letters 35 (27): 4705–4706),
sowie funktionalisierte, vernetzte Poly-N-acryloylpyrrolidonharze
und Chlormethylpolystyroldivinylbenzolpolymerharze. Diese Typen
von Feststoffträgern
sind kommerziell erhältlich
von beispielsweise Calbiochem-Novabiochem Corp., San Diego, CA.
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Allgemeine
Verfahrensweisen zur Herstellung und Beladung von Harzen, die in
SPPS verwendet werden können,
werden in „Principles
and Practice of Solid Phase Peptide Synthesis" (herausgegeben von Greagory A. Grant,
1992, W. H. Freeman and Company) und den Referenzen darin beschrieben,
und sind dem Fachmann allgemein bekannt. Spezifische Verfahrensweisen
zum Beladen von Wang-Harzen werden beispielsweise in Sieber (1987)
Tet. Lett. 28: 6147–50
und Granadas et al. (1989), Int. J. Pept. Protein Res. 33: 386–90 beschrieben.
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Wenn
das reaktive Peptidfragment einmal mit der entschützten N-terminalen
Funktionalität
des Peptidfragments reagiert, wird ein längeres N-terminal geschütztes Peptidfragment
gebildet. Wenn die gewünschte
Peptidlänge
erreicht ist, kann die Synthese an diesem Punkt gestoppt werden,
und das längere
Peptidfragment kann durch jedes geeignete Verfahren gewonnen werden.
Alternativ können,
wenn ein längeres
Peptidfragment gewünscht
ist, die folgenden Schritte in Zyklen wiederholt werden: (i) Entfernen
der basenempfindlichen, N-terminalen Schutzgruppe aus dem Peptidfragment
unter Verwendung eines Entschützungsreagens, das
eine Base umfaßt;
Entfernen der Base aus der Zusammensetzung zur Bereitstellung eines
gewünschten Restbasengehalts;
und (iii) Bewirken, daß ein
reaktives Peptidfragment, das einen reaktiven C-Terminus und eine
basenempfindliche, N-terminale Schutzgruppe aufweist, mit der entschützten N-terminalen
Funktionalität des
Peptidfragments unter solchen Bedingungen reagiert, daß das reaktive
Peptidfragment an das Peptidfragment addiert wird, wobei diese Schritte
in Abhängigkeit
des Peptids, das synthetisiert werden soll, mehrmals wieder holt
werden können.
Die Zahl an Zyklen der Schritte (i) bis (iii) kann nach Bedarf wiederholt
werden, um das gewünschte
Peptidprodukt zu erreichen.
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Die
Erfindung wird nun in bezug auf die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel
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Für das folgende
Beispiel wurden die folgenden Standardreagenzien und Nomenklatur
angenommen:
Chloranil-Test: Die Chloranil-Testlösung wurde
durch Zugeben eines Tropfens einer gesättigten Lösung aus Chloranil in Toluol
zu etwa 1 ml Aceton hergestellt. Die NMP-Waschungen wurden durch Zugeben eines
Tropfens der Waschung zu der Chloranil-Testlösung getestet. Eine blaue oder
violette Farbe ist ein positives Anzeichen für die Gegenwart von sekundärem Amin,
was zeigt, daß Fmoc-Nebenprodukte
und/oder Restpiperidin noch vorliegen.
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Ninhydrin-Test:
In dem qualitativen Ninhydrin-Test wurde eine Probe von 2 bis 20
mg des Harzes abgezogen und mit NMP und anschließend DCM oder Methanol gewaschen.
Drei Tropfen einer 76%igen Lösung aus
Phenol in Ethanol, sechs Tropfen einer 0,2-mM-KCN-Lösung in Pyridin und drei Tropfen
einer 0,28-M-Lösung
von Ninhydrin in Ethanol wurden zu der Probe zugegeben, und die
Probe wurde in einem Heizblock bei etwa 100°C für etwa 5 Minuten plaziert.
Die Probe wurde entfernt und direkt mit einer Ethanol/Wasser-Lösung (9:1)
verdünnt.
Eine blaue oder violette Farbe ist ein positives Anzeichen der Gegenwart
von freien Aminen, was zeigt, daß die Reaktion noch nicht beendet
ist. Wenn ein positiver Ninhydrin-Test nach einer Stunde der Verknüpfungsreaktion
beobachtet wurde, wurde die Verknüpfungsreaktion für eine weitere
Stunde fortgesetzt. Wenn ein positiver Ninhydrin-Test nach 3 Stunden
der Verknüpfungsreaktion
auftrat, wurde der Behälter
entleert, und die Verknüpfung
wurde unter Verwendung von etwa einem Äquivalent aktivierter Aminosäure und Reagenzien
wiederholt.
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Beispiel 1: Verringertes Ausgangsmaterial
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von Peptid unter Verwendung
einer verringerten Menge an Entschützungsreagens (5% Piperidin).
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Festphasensynthese
wurde verwendet, um das folgende Peptidzwischenprodukt herzustellen:
Ac-Asp-Lys-Trp-Ala-Ser-Leu-Trp-Asn-Trp-OH
(SEQ ID Nr: 17)
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Mit
L-Trp (Boc) beladenes Harz (10 g) wurde mit 100 ml CH2Cl2 und 100 ml NMP gewaschen.
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Inzwischen
wurde eine Lösung
aus aktivierter Aminosäure
hergestellt. Fmoc-L-AsnTrt(OH) (1,5 Äquivalente), HOBt (1,5 Äquivalente)
und DIEA (1,7 Äquivalente)
wurden in NMP (40 ml) gelöst.
Die Lösung
wurde auf etwa 0°C
abgekühlt,
und eine Lösung
aus HBTU (1,5 Äquivalente)
in NMP (24 ml) und CH2Cl2 (18
ml) wurde zugegeben, um die aktivierte Aminosäurereagenslösung zu bilden.
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Die
aktivierte Aminosäurereagenslösung wurde
dann zu dem Harz zugegeben, und die Suspension wurde auf 25°C bis 30°C erhitzt.
Die Suspension wurde für
1 bis 3 h gerührt,
bis die Reaktion beendet war (festgestellt unter Verwendung des
Ninhydrin-Tests). Das Harz wurde mit NMP (2 × 100 ml) gewaschen.
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Das
Harz wurde dann mit 50 ml einer Lösung aus 5% Piperidin in NMP
behandelt. Nach dem Rühren für 30 Minuten
wurde das Harz abgezogen und erneut mit 50 ml einer Lösung aus
5% Piperidin in NMP für
30 Minuten behandelt. Die HPLC-Analyse zeigte vollständige Entschützung. Die
Analyse zeigte, daß nach
der ersten 30minütigen
Aussetzung zu 5% Piperidin/NMP die Entschützung zu mehr als 99,5% beendet
war.
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Das
Harz wurde mit NMP (7 × 70
ml) gewaschen, bis ein negativer Chloranil-Test beobachtet wurde. Die
obige Sequenz der Aminosäureaktivierung
und Entschützung
wurde dann für
jede Aminosäure
in der Sequenz wiederholt (Fmoc-L-Trp(Boc)-OH, Fmoc-L-Leu-(OH),
Fmoc-L-Ser(tBu)-OH, Fmoc, L-Ala-OH, Fmoc-L-Trp(Boc)-OH, Fmoc-L-Lys(Boc)-OH,
Fmoc-L-Asp(OtBu)OH).
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Das
Peptid wurde von dem Harz unter Verwendung von TFA abgespalten und
unter Verwendung von Standardtechniken isoliert. Die Peptidausbeute
betrug 73%, und die Produktreinheit (gemessen durch HPLC) betrug
91,8%.
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Andere
Ausführungsformen
dieser Erfindung werden dem Fachmann bei der Betrachtung dieser
Beschreibung oder aus der Praxis der hierin offenbarten Erfindung
offensichtlicht werden. Verschiedene Auslassungen, Modifikationen
und Veränderungen
an den Prinzipien und Ausführungsformen,
die hierin beschrieben sind, können
durch den Fachmann vorgenommen werden, ohne vom wahren Umfang und
Geist der Erfindung, der durch die folgenden Ansprüche angegeben
wird, abzuweichen. Alle hierin zitierten Patente, Patentdokumente
und Veröffentlichungen
werden hiermit durch Verweis aufgenommen, als wenn sie einzeln aufgenommen
würden. SEQUENZPROTOKOLL