DE602004008508T2

DE602004008508T2 - Stützkleidungsstück

Info

Publication number: DE602004008508T2
Application number: DE602004008508T
Authority: DE
Inventors: Lena Ehmsen; Eskil Hoejland Olsen
Original assignee: Coloplast AS
Current assignee: Coloplast AS
Priority date: 2003-12-22
Filing date: 2004-12-22
Publication date: 2008-05-15
Anticipated expiration: 2024-12-23
Also published as: CN1897834A; ATE370671T1; EP1694148B1; EP1859695A2; JP2007519439A; EP1694148A1; AU2004304672B2; CA2550767A1; US20070245449A1; AU2004304672A1; JP4523602B2; EP1859695A3; ES2291963T3; DK176234B1; CN100548165C; DK1694148T3; DE602004008508D1; DK200301909A; WO2005060772A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Stütz-Kleidungstück, insbesondere ein Hernien-Stützkleidungsstück in Form einer Unterhose.
Eine Hernie ist eine Vorwölbung eines Organs oder eines Gewebes durch eine anomale Öffnung im Körper. Die meisten Hernien treten auf, wenn ein Teil des Darms durch eine schwache Stelle in der Abdominalwand hindurchgleitet und eine Auswölbung bildet, die man sehen und fühlen kann. Hernien können sich auch um den Nabel herum, in der Leistengegend oder an beliebiger anderer Stelle entwickeln, wo ein chirurgischer Schnitt vorgenommen wurde.
Im Fall von Hernien mit großer Öffnung und einem relativ kleinen Sack können Bruchbänder oder Bruchbandagen hilfreich sein, um die Vorwölbung definierter Hernien zurückzuhalten, wenn eine Operation nicht möglich ist oder hinausgeschoben werden soll.
Hernien in Verbindung mit Stomata verursachen oft ein Problem. Wenn ein Stoma an der Oberfläche des Abdomens gelegt wird, muss der Darm durch die Muskeln der Abdominalwand hindurchgehen, wodurch unmittelbar eine mögliche schwache Stelle erzeugt wird. Stoma-Hernien können es schwierig machen, einen Beutel richtig anzubringen, und manchmal kann allein schon ihre Größe peinlich sein, da sie unter der Kleidung erkennbar sind.
US 4612674 beschreibt Unterwäsche mit einer Einfurchung, die sich an der Mittellinie eines rückwärtigen Teils erstreckt und an den Glutäalspalt des Gesäßes des Trägers angepasst ist. Dementsprechend liegt die Unterwäsche beim Tragen eng an den Formen des Gesäßes und des Glutäalspalts an.
Das Patent DK 174536 beschreibt ein Stoma-Stützkleidungsstück in Form einer Unterhose, das aus einem Druckverband hergestellt ist, der eine abdominale Verstärkung, ein Loch, durch welches das Stoma durch die Unterhose hindurchgehen kann, sowie ein Loch im Schritt aufweist. Das Stoma-Stützkleidungsstück wird für jeden Patienten unter Anwendung einer aufwändigen Mess- und Anpassungsprozedur speziell hergestellt.
Der pauschale Druck eines Stütz-Kleidungsstücks dieses Typs kann allerdings Beschwerden machen, besonders im Schrittbereich, zum Beispiel beim Sitzen. Das Loch im Schritt erfordert ferner die Verwendung einer weiteren Unterhose.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Stütz-Kleidungsstück für Patienten mit einer Hernie, die eine Stützung im Abdominalbereich erfordert, anzugeben, das in der Anwendung bequemer ist als herkömmliche Stütz-Kleidungsstücke.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Stütz-Kleidungsstück für Patienten mit einer Hernie, die eine Stützung im Abdominalbereich erfordert, anzugeben, das einen Schritt-Teil aus einem angenehm zu tragenden Material aufweist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dann, ein bequemes Stütz-Kleidungsstück für Patienten mit einer Hernie, die eine Stützung im Abdominalbereich erfordert, anzugeben, das in Massenproduktion hergestellt werden kann.
Zusammenfassung der Erfindung
Das Stütz-Kleidungsstück der Erfindung weist einen elastisch dehnbaren Körper-Teil, der einen globalen Druck auf den Abdominalbereich eines Patienten ausübt, und einen Schritt-Teil auf, wobei diese Teile an der vorderen Seite und an der hinteren Seite des Kleidungsstücks miteinander verbunden sind und die Ränder derjenigen Bereiche der beiden Teile, die auf der hinteren Seite des Kleidungsstücks miteinander verbunden sind, in flachem Zustand gekrümmt sind und die Krümmungsradien einander gegenüberliegender Teile der Ränder so miteinander in Beziehung stehen, dass der Krümmungsradius des gekrümmten Randes des Schritt-Teils kleiner ist als der Krümmungsradius des gekrümmten Randes des Körper-Teils.
Es ist bevorzugt, wenn der gekrümmte Rand des Schritt-Teils im Wesentlichen konvex ist.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass durch das Verbinden des Körper-Stützteils und des Schritt-Teils auf der hinteren Seite des Kleidungsstücks in der oben definierten Weise eine Auswölbung oder sackartige Wölbung auf der hinteren Seite des Kleidungsstücks erzeugt wird und dass diese Auswölbung oder sackartige Wölbung auf der hinteren Seite des Kleidungsstücks mehr Raum im Schrittbereich ergibt, wodurch es folglich bequemer zu tragen ist als ein Kleidungsstück, das einen eng anliegenden Schritt-Teil aufweist. Das Stütz-Kleidungsstück der Erfindung kann ferner in Massenproduktion hergestellt werden, was die Kosten im Vergleich mit kundenspezifisch hergestellten Produkten reduziert.
Die Krümmungsradien der Ränder können längs der Länge der Ränder variieren, wobei die Variationen normalerweise in Bezug auf eine vertikale Mittellinie des Kleidungsstücks symmetrisch verteilt sind, wodurch eine bessere Anpassung an die Anatomie des Anwenders ermöglicht wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Krümmungsradius des Randes am Schritt-Teil 10 bis 15 mm kleiner als der Krümmungsradius des Randes am Körper-Teil innerhalb der Teile der Ränder, die den größten Unterschied aufweisen.
Die Teile der Ränder des Körper-Teils und des Schritt-Teils, die miteinander zu verbinden sind, besitzen in flachem Zustand vorzugsweise eine kreisförmige Form.
Selbstverständlich können die Ränder des Körper-Teils und des Schritt-Teils in flachem Zustand eine beliebige gewünschte Kurvenform aufweisen.
Der Ausdruck 'Kurvenform', wie er hier verwendet wird, bedeutet, dass die Form in einer glatten, kontinuierlichen Weise von einer geraden Linie abweicht.
Der elastisch dehnbare Körper-Teil der Erfindung dient dazu, einen gleichmäßigen Druck auf den abdominalen Körperbereich eines Patienten auszuüben und so eine Hernie zu unterdrücken. Der ausgeübte Druck sollte vorzugsweise im Bereich von 15 bis 50 mmHg (20 bis 67 hPa) liegen.
Der Körper-Teil wird vorzugsweise aus einem gewirkten Material hergestellt, das ein oder mehrere elastische Garne enthält. Ein besonders geeignetes gewirktes Material enthält 16 bis 60 % und noch spezieller 30 bis 50 % Elastan-Garn. Es besteht noch bevorzugter aus einem gewirkten Schlauchmaterial, um unbequeme Nähte wie etwa Seitennähte zu vermeiden.
Der Körper-Stützteil kann mit einem Loch für ein Stoma versehen sein, und der Rand des Lochs kann stabilisiert sein, wie in der internationalen Patentanmeldung WO 2004/0069117 beschrieben ist.
Der Schritt-Teil des Kleidungsstücks der Erfindung kann aus einem beliebigen flexiblen Material bestehen, das sich gut anfühlt.
Der Schritt-Teil kann an seinem untersten Ende ein Loch aufweisen oder offen sein, wodurch es dem Patienten ermöglicht wird, eine Toilette zu benützen, ohne das Stütz-Kleidungsstück ausziehen zu müssen. Es kann ferner auch mit Mitteln zum Verschließen dieses Lochs oder der Öffnung versehen sein. Beispiele für solche Verschlussmittel sind ein Velcro^®-Klettverschluss, Knöpfe und entsprechende Knopflöcher, Haken und Ösen, etc.
Die Verbindung zwischen dem Körper-Teil und dem Schritt-Teil liegt je nach den Materialien bevorzugt in Form von Nähten, Schweißnähten, etc. vor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
1 eine Vorderansicht eines Stütz-Kleidungsstücks gemäß der Erfindung,
2 eine Rückansicht der Ausführungsform eines Stütz-Kleidungsstücks, wie es in 1 dargestellt ist,
3 schematisch eine auseinandergezogene Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Stützkleidungsstücks gemäß der Erfindung,
4 schematisch eine auseinandergezogene Ansicht eines Körper-Teils und eines Schritt-Teils einer weiteren Ausführungsform eines Stütz-Kleidungsstücks gemäß der Erfindung und
5 zur Erläuterung eine senkrechte Schnittansicht des hinteren Teils eines Stütz-Kleidungsstücks gemäß der Erfindung längs der Linie I-I in 2.
Detaillierte Beschreibung
1 veranschaulicht eine Vorderansicht eines Stütz-Kleidungsstücks der Erfindung mit einem Körper-Teil 1, einem Schritt-Teil 2, einem Hüftband 3, das am Körper-Teil 1 angebracht ist, sowie einer Randeinfassung 4 um die Beinlöcher 5. Der Körper-Teil 1 weist Nähte 6 auf, um eine optimale Anpassung an einen menschlichen Körper zu erzielen. Der Schritt-Teil 2 erstreckt sich von einer Verbindung 11 zwischen dem Körper-Teil 1 und dem Schritt-Teil 2 auf der Vorderseite des Stütz-Kleidungsstücks zu einer Verbindung 10 zwischen den gleichen Teilen auf der Rückseite des Stütz-Kleidungsstücks. Der Schritt-Teil 2 ist teilweise mit einem weichen Material 7 überdeckt, vorzugsweise mit dem gleichen Material, wie es beim Schritt-Teil 2 verwendet ist, und so mit dem Körper-Teil 1 und dem Schritt-Teil 2 verbunden, dass ein Durchgang oder Eingriff vom Inneren des Stütz-Kleidungsstücks nach der Außenseite des Stütz-Kleidungsstücks gebildet wird, um es Männern zu ermöglichen, zu urinieren, ohne das Stütz-Kleidungsstück auszuziehen. Das Hüftband 3 besteht aus einem elastischen Material mit einer Innenauskleidung, die Mittel gegen Verrutschen enthält, zum Beispiel in Form eines Silicon-Musters oder unter Verwendung eines Garns mit kautschukartigen Eigenschaften, um so die Reibung an der Haut zu vergrößern, wodurch das Hüftband dazu beiträgt, das Kleidungsstück an seiner Stelle zu halten. Es ist auch möglich, das Hüftband wegzulassen, zum Beispiel, indem Mittel gegen Verrutschen auf der Innenseite des Körper-Teils 1 vorgesehen werden. Ein Loch 8 im Körper-Teil 1 dient dazu, dass ein Stoma durch das Kleidungsstück hindurchgehen kann. Eine Randeinfassung 9 ist um das Loch herum angeordnet, um es zu stabilisieren. Die Verbindung zwischen dem Körper-Teil 1 und dem Schritt-Teil 2 auf der Rückseite des Stütz-Kleidungsstücks ist durch eine gestrichelte Linie 10 dargestellt.
2 veranschaulicht die Rückseite des Stützkleidungsstücks von 1, das einen Körper-Teil 20, einen Schritt-Teil 21, ein Hüftband 22, das am Körper-Teil 20 angebracht ist, sowie eine Randeinfassung 23 um die Beinlöcher 25 herum aufweist. Der Körper-Teil 20 und der Schritt-Teil sind zusammengenäht. Der Rand des Schritt-Teils 21, der am Rand des Körper-Teils 20 längs einer Naht 24 angebracht ist, ist gekrümmt, und der Krümmungsradius des Schritt-Teils 21 ist kleiner als der Krümmungsradius des daran angrenzenden gekrümmten Randes am Körper-Teil 20. Daher wölbt sich der Schritt-Teil 21 im Vergleich zum Körper-Teil 20 heraus, und der Bodenteil des Stütz-Kleidungsstücks wird ausgebeult, wie aus der in 5 dargestellten Querschnittsansicht hervorgeht.
3 erläutert schematisch eine auseinandergezogene Ansicht der hinteren Seite eines Körper-Teils 30 in flachem Zustand und eines Schritt-Teils 31 in flachem Zustand vor dem Zusammenfügen. Der Körper-Teil 30 weist einen gekrümmten Rand 33 auf, der mit einem gekrümmten Rand 32 des Schritt-Teils 31 zu verbinden ist. Die Krümmungsradien einander gegenüberliegender Teile der Ränder stehen in einer solchen Beziehung zueinander, dass der Krümmungsradius des Schritt-Teils 31 kleiner ist als der Krümmungsradius des Körper-Teils 30, wobei die Länge der gekrümmten Ränder des Körper-Teils und des Schritt-Teils im Wesentlichen gleich ist.
4 veranschaulicht schematisch eine auseinandergezogene Ansicht der hinteren Seite eines Körper-Teils 40 in flachem Zustand und eines Schritt-Teils 41 einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in flachem Zustand vor dem Zusammenfügen. Der Körper-Teil 40 weist einen gekrümmten Rand 42 auf, der mit einem gekrümmten Rand 43 des Schritt-Teils 41 zu verbinden ist. In verbundenem Zustand liegt die Verbindung zwischen dem Körper-Teil 40 und dem Schritt-Teil 41 im Vergleich zu den in 3 dargestellten Teilen höher am Stütz-Kleidungsstück. Die Kurven besitzen kreisförmige Form. Die Krümmungsradien gegenüberliegender Teiler der Ränder stehen in einer solchen Beziehung zueinander, dass der Krümmungsradius des Schritt-Teils 41 kleiner ist als der Krümmungsradius des Körper-Teils 40.
In 5, die eine senkrechte Querschnittansicht längs der Linie I-I der Rückseite des in 2a dargestellten Stütz-Kleidungsstücks veranschaulicht, ist ein Körper-Teil 20 mit einer Naht 24 am Schritt-Teil 21 angebracht. Andere Arten der Befestigung der beiden Teile aneinander sind ebenfalls möglich. Als Ergebnis des Umstands, dass der Krümmungsradius des Randes des Schritt-Teils 21 kleiner ist als der Krümmungsradius des Randes des Körper-Teils 20, wird eine sackartige Ausbauchung oder Wölbung 26 im unteren Teil des Stütz-Kleidungsstücks gebildet.

Claims

Stütz-Kleidungsstück, das einen elastisch dehnbaren Körper-Teil (1, 20, 30, 40, 50), der einen globalen Druck auf den Abdominalbereich eines Patienten ausübt, und einen Schritt-Teil (2, 21, 31, 41, 51) aufweist, wobei diese Teile an der vorderen Seite (11) und der hinteren Seite (10, 24) des Kleidungsstücks miteinander verbunden sind und die Ränder derjenigen Bereiche der beiden Teile, die auf der hinteren Seite des Kleidungsstücks miteinander verbunden sind, in flachem Zustand gekrümmt sind und die Krümmungsradien einander gegenüberliegender Teile der Ränder so miteinander in Beziehung stehen, dass der Krümmungsradius des gekrümmten Randes (33, 43) des Schritt-Teils (2, 21, 31, 41, 51) kleiner ist als der Krümmungsradius des gekrümmten Randes (32, 42) des Körper-Teils (1, 20, 30, 40, 50).
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 1, bei dem der Krümmungsradius des gekrümmten Randes des Schritt-Teils (2, 21, 31, 41, 51) 10-15 mm kleiner ist als der Krümmungsradius des gekrümmten Randes des Körper-Teils (1, 20, 30, 40, 50).
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der gekrümmte Rand (33, 43) des Schritt-Teils (2, 21, 31, 41, 51) konvex ist.
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 1, bei dem der globale Druck auf den Abdominalbereich 15-50 mmHg (20-67 hPa) beträgt.
Stütz-Kleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Körper-Teil (1, 20, 30, 40, 50) aus einem gewirkten Material besteht.
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 5, bei dem der Körper-Teil (1, 20, 30, 40, 50) aus einem gewirkten Schlauchmaterial besteht.
Stütz-Kleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Körper-Teil (1, 20, 30, 40, 50) aus einem Material besteht, das ein oder mehrere elastische Garne enthält.
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 7, bei dem das elastische Garn vorzugsweise Elastan-Garne sind.
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 8, bei dem das Material des Körper-Teils (1, 20, 30, 40, 50) 16 bis 60 Gew.-% Elastan-Garn enthält.
Stütz-Kleidungsstück nach Anspruch 9, bei dem das Material des Körper-Teils (1, 20, 30, 40, 50) 30 bis 50 Gew.-% Elastan-Garn enthält.
Stütz-Kleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schritt-Teil (2, 21, 31, 41, 51) aus einem sich angenehm anfühlenden Material besteht.
Stütz-Kleidungsstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das ferner ein Loch (8) für ein Stoma aufweist.