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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung nimmt den Vorteil der provisorischen U.S.-Patent-Anmeldung
60/495 191 in Anspruch, welche am 14. August 2003 eingereicht wurde.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Kaugummizusammensetzungen, einschließlich funktioneller Gummis
oder "Rubble Gum", umfassend Monatin,
und Verfahren zur Herstellung derartiger Zusammensetzungen. Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren Kaugummizusammensetzungen,
welche ein spezifisches Monatin-Stereoisomer umfassen, spezifische
Mischungen von Monatin-Stereoisomeren und/oder Monatin, welches
durch einen biosynthetischen Weg in vivo (z. B. innerhalb von Zellen)
oder in vitro hergestellt wird.
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HINTERGRUND
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Die
Verwendung von nicht-kalorienhaltigen intensitätsstarken Süßstoffen nimmt auf Grund von
Gesundheitsbedenken zu, welche über
Kindheits-Fettleibigkeit, Typ-II-Diabetes
und verwandte Krankheiten entstanden sind. Somit existiert ein Bedarf
nach Süßstoffen
mit einer signifikant höheren
Süße als derjenigen
in herkömmlichen
Süßstoffen,
wie granuliertem Zucker (Sucrose bzw. Saccharose). Viele intensitätsstarke
Süßstoffe
enthalten unangenehme Fehlaromen und/oder unerwartete und geringer-als-erwünschte Süßeprofile.
In Bestrebungen, diese Probleme zu überwinden, fährt die
Industrie damit fort, bedeutende Forschungsanstrengungen hinsichtlich
Bitterkeits-Inhibitoren,
Fehlgeschmack-Maskierungstechnologien und Süßstoffmischungen durchzuführen, um
ein zu Sucrose ähnliches
Süßeprofil
zu erzielen.
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Monatin
(2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-aminoglutarsäure) ist ein natürlich vorkommender
intensitätsstarker
Süßstoff,
welcher aus der Pflanze Sclerochiton ilicifolius isoliert wurde,
die in der Transvaal-Region in Südafrika
gefunden wird. Monatin enthält kein
Kohlenhydrat oder Zucker und fast keine Kalorien, anders als Sucrose
oder andere Nährstoff-Süßstoffe
bei gleicher Süße.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kaugummizusammensetzungen, welche
Monatin (2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-aminoglutarsäure – ebenfalls
bekannt als 4-Amino-2-hydroxy-2-(1H-indol-3-ylmethyl)-pentandisäure, oder
alternativ dazu, basierend auf einem anderen Nummerierungssystem
4-Hydroxy-4-(3-indolylmethyl)-glutaminsäure) umfassen, eine Verbindung
mit der Formel:
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Monatin
ist ein natürlich
vorkommender intensitätsstarker
Süßstoff.
Monatin besitzt vier stereoisomere Formen: 2R, 4R (das "R,R-Stereoisomer" oder "R,R-Monatin"), 2S, 4S (das "S,S-Stereoisomer" oder "S,S-Monatin"), 2R, 4S (das "R,S-Stereoisomer" oder "R,S-Monatin") und 2S, 4R (das "S,R-Stereoisomer" oder "S,R-Monatin"). Wie hierin verwendet,
es sei denn es ist anderweitig angegeben, bezieht sich "Monatin" auf alle vier Stereoisomere
von Monatin sowie jegliche Mischungen von jedweder Kombination von
Monatin-Stereoisomeren (z. B. eine Mischung der R,R- und S,S-Stereoisomeren
von Monatin).
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Monatin
besitzt eine hervorragende Süße-Qualität. Monatin
besitzt ein Geschmacksprofil, welches so rein oder reiner wie bei
anderen bekannten intensitätsstarken
Süßstoffen
ist. Die Dosis-Antwort-Kurve von Monatin ist linearer und deshalb ähnlicher
zu Sucrose als bei anderen intensitätsstarken Süßstoffen, wie Saccharin. Das
ausgezeichnetes Süßeprofil
von Monatin macht Monatin wünschenswert
zur Verwendung in Kaugummizusammensetzungen, Tafelsüßstoffen,
Nahrungsmitteln, Getränken
und anderen Produkten.
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Verschiedene
Stereoisomere von Monatin, einschließlich der R,R- und S,S-Stereoisomere,
besitzen ein Potenzial in der Süßmacher-Industrie,
entweder als separate Bestandteile oder in Mischungen. Monatin und
Mischungen von Stereoisomeren von Mo natin mit anderen Süßstoffen
besitzen angenommenermaßen überlegene
Geschmacksmerkmale und/oder physikalische Qualitäten, im Vergleich zu anderen
intensitätsstarken
Süßstoffen.
Zum Beispiel ist Monatin stabiler als Aspartam (ebenfalls bekannt
als "APM"), besitzt einen reineren
Geschmack als Saccharin, und ein Stereoisomer (R,R-Monatin) ist
süßer als
Sucralose. Dergleichen besitzen Monatin-Süßstoffe nicht den bitteren
Nachgeschmack, welcher mit Saccharin assoziiert ist, oder die metallischen,
sauren, adstringierenden oder in der Kehle brennenden Nachgeschmäcker von
einigen anderen intensitätsstarken
Süßstoffen.
Darüber
hinaus zeigen Monatin-Süßstoffe
nicht den Lakritz-Nachgeschmack, welcher mit bestimmten natürlichen
Süßstoffen,
wie Steviosid und Glycyrrhizin, einhergeht.
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Weiterhin,
anders als Aspartam-Süßstoffe,
erfordern Monatin-Süßstoffe
nicht eine Phenylalanin-Warnung für Patienten mit Phenylketonurie.
In gleicher Weise wird es erwartet, dass Monatin nicht-kariogen
ist (d.h. den Zahnzerfall nicht fördert), weil es keine fermentierbaren
Kohlenhydrate enthält.
Es wird des Weiteren erwartet, dass Monatin nicht einen Abfall unter
pH ~5,7 (welcher schädlich
für die
Zähne sein
kann) verursachen wird, wenn es mit Speichel vermischt wird, wie
gemessen in einem pH-Abfalltest. Auf Grund seiner intensiven Süße sollte
im Besonderen das R,R-Stereoisomer wirtschaftlich wettbewerbsfähig im Vergleich
zu anderen intensitätsstarken
Süßstoffen
sein.
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In
einem Aspekt sieht die vorliegende Erfindung eine Kaugummizusammensetzung
vor, welche einen Gummigrundstoffanteil und einen löslichen
Anteil einschließt,
wobei der lösliche
Anteil Monatin umfasst, wie R,R-, S,S-, R,S- oder S,R-Monatin oder
eine Mischung von verschiedenen Stereoisomeren. In einer Ausführungsform
umfasst der Gummigrundstoffanteil 3 bis 50 Gew.-% eines Elastomers;
0,5 bis 25 Gew.-% eines Weichmachers; 2 bis 30 Gew.-% eines Emulgators;
5 bis 75 Gew.-% eines Harzes; und 0 bis 20 Gew.-% eines Füllstoffs.
Der Ausdruck "Gew.-%" bedeutet Gewichtsprozent.
Zum Beispiel bezieht sich ein Gew.-% auf 1 Gramm je 100 Gramm, oder
10 Gramm je 1 kg. In einer anderen Ausführungsform kann der Gummigrundstoffanteil
15 bis 30 Gew.-%
der Zusammensetzung ausmachen. In anderen Ausführungsformen kann das Elastomer
aus einem Naturkautschuk, einem Naturgummi, einem biologisch abbaubaren
Gummi, einem synthetischen Elastomer und einer Kombination hiervon
gewählt
werden.
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Zum
Beispiel kann der Naturkautschuk gewählt werden aus Rauchlatex,
Flüssiglatex
und Guayule. Das natürliche
und/oder biologisch abbaubare Gummi kann gewählt werden aus zum Beispiel
Jelutong, Perillo, Sorva, Massaranduba balata, Massaranduba-Schokolade, Nispero,
Rosindinha, Chicle, Gutta hang kang, Arabinogalactan, Guar, Xanthan
und Gummis, welche aus Proteinen hergestellt sind, wie Gluten und
Zein. Der Begriff "natürlich" bedeutet existierend
in oder gebildet von der Natur. Der Begriff "biologisch abbaubar" bedeutet fähig zum Zerfall oder zur Zersetzung
durch die Wirkung von biologischen Prozessen oder Mitteln, wie lebenden
Organismen. In einigen Ausführungsformen
ist das biologisch abbaubare Gummi weniger klebrig oder nicht-klebrig.
Das synthetische Elastomer kann beispielsweise aus Butadien-Styrol-Copolymeren,
Isobutylen-Isopren-Copolymeren, Polybutadien, Polyisobutylen und
polymeren Vinylelastomeren gewählt
werden.
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In
manchen Ausführungsformen
kann ein Weichmacher (ebenfalls bekannt als ein Plastifizierer)
eines oder mehrere aus Talg, hydriertem Talg, hydrierten Pflanzenölen, teilweise
hydrierten Pflanzenölen,
Kakaobutter, Glycerolmonostearat, Glyceroltriacetat, Lecithin, Monoglyceriden,
Diglyceriden, Triglyceriden, acetylierten Monoglyceriden, Fettsäuren, Sirups,
wie Polyol-Sirups (z. B. Maltitol-Sirup, Glycerol-Sirup und Glycerol)
und gemischten Polyol-Sirups und eine Kombination hiervon einschließen. In
anderen Ausführungsformen
kann der Füllstoff
eines oder mehreres von Lecithin, Inulin, Polydextrin, Calciumcarbonat,
Magnesiumcarbonat, Magnesiumsilikat, gemahlenem Kalkstein, Aluminiumsilikat,
Talkum, Ton, Aluminiumoxid, Titandioxid und Calciumphosphat sein.
In anderen Ausführungsformen
kann der Emulgator Glycerolmonostearat, Lecithin, Polyglycerolpolyricinolsäure oder
Magnesiumstearat sein. In anderen Ausführungsformen kann es sich bei
dem Harz um einen Kolophoniumester, ein Terpenharz, Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol, Ethylenvinylacetat oder Vinylacetat-Vinyllaurat-Copolymer
handeln. In anderen Ausführungsformen
kann der Kolophoniumester ein Glycerolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Glycerolester von polymerisiertem Kolophonium,
ein Glycerolester von teilweise dimerisiertem Kolophonium, ein Glycerolester
von Kolophonium, ein Pentaerythritolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Methylester von Kolophonium oder ein Methylester
von teilweise hydriertem Kolophonium sein.
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In
Ausführungsformen
können
der Emulgator und der Weichmacher, der Emulgator und der Füllstoff und
der Weichmacher und der Füllstoff
verschiedene Verbindungen sein.
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In
anderen Ausführungsformen
kann der lösliche
Anteil ferner einen Massensüßstoff einschließen, z. B.
einen Maissüßstoff,
Sucrose, Dextrose, Invertzucker, Dextrin, Fructose, Levulose, Stärkezuckersirup-Feststoffe
aus Mais, Galactose, Trehalose, Isomaltulose oder eine Kombination
davon. Alternativ dazu kann der lösliche Anteil ferner einen
intensitätsstarken
Süßstoff oder
ein Kohlenhydrat mit einem niedrigeren glykämischen Anteil (d.h. ein solches,
welches weniger glykämisch
als Sucrose ist) einschließen.
Zum Beispiel kann der intensitätsstarke
Süßstoff oder
das Kohlenhydrat Beispiel kann der intensitätsstarke Süßstoff oder das Kohlenhydrat
mit einem niedrigeren glykämischen
Anteil aus Sorbitol (einschließlich
amorphem und kristallinem Sorbitol) Mannitol, Maltitol, hydrierten
Stärkehydrolysaten,
Xylitol, Alitam, Thaumatin, Sucralose, Aspartam, Acesulfam K, einem
Dihydrochalkon, Saccharin, Neotam, einem Cyclamat, Steviosid, Mogrosid,
Tagatose, Erythritol, Isomalt, Lactitol, Glycyrrhizin, Phyllodulcin,
Monellin, Mabinlin, Brazzein, Curculin, Miraculin und Pentadin gewählt werden.
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Alternativ
dazu kann der lösliche
Anteil ferner einen Aromastoff einschließen. Zum Beispiel kann der Aromastoff
ein essenzielles Öl
oder ein synthetischer Aromastoff oder eine Kombination davon sein.
Das essenzielle Öl
kann zum Beispiel Pfefferminzöl,
Spearmintöl
oder Öl
von Wintergrün
sein. Alternativ dazu kann der Aromastoff zum Beispiel ein Frucht-Aromastoff
sein (z. B. Orangenöl,
Limonenöl,
Banane, Kirsche, Apfel, Ananas, Weintraube, Erdbeere, Tutti-frutti,
Wassermelone oder Kombinationen hiervon).
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In
bestimmten Ausführungsformen
sieht die vorliegende Erfindung Kaugummiformulierungen vor, umfassend
das R,R-Stereoisomer von Monatin, das S,S-Stereoisomer von Monatin
und/oder eine Mischung von Stereoisomeren von Monatin. Man kann
Monatin bereitstellen, wie in einer Mischung von Stereoisomeren,
in fester (z. B. gefriergetrockneter, kristalliner, amorpher und/oder
pulvriger) und flüssiger
Form. In einer Ausführungsform
umfassen Kaugummizusammensetzungen Monatin oder Salz davon in einer
Menge, welche eine Süße bereitstellt,
die vergleichbar ist mit der Süße, bereitgestellt
von der Menge an Sucrose (und/oder anderen Kohlenhydraten), welche
in bekannten Kaugummizusammensetzungen präsentiert wird. "Ein vergleichbare Süße" bedeutet, dass eine
erfahrene Sensorik-Bewertungsperson durchschnittlich feststellen
wird, dass die Süße, vorgelegt
in einer ersten Zusammensetzung, innerhalb eines Bereichs von 80%
bis 120% der Süße liegt,
welche in einer zweiten Zusammensetzung vorgelegt wird. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon in
einer Menge, welche eine verbesserte lang anhaltende Süße bereitstellt. "Verbesserte lang
anhaltende Süße" bedeutet eine verbesserte
Süße über die
Zeit im Vergleich zu der Süße, welche
von Aspartam oder Sucralose in ähnlichen
Kaugummizusammensetzungen über
die Zeit bereitgestellt wird.
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In
einer Ausführungsform
beträgt
das R,R-Stereoisomer von Monatin etwa 0,009 bis etwa 0,1 Gew.-% der
Zusammensetzung (z. B. etwa 0,015 bis etwa 0,025 Gew.-% der Zusammensetzung).
In einer anderen Ausführungsform
beträgt
das S,S-Stereoisomer von Monatin etwa 0,1 bis etwa 1,1 Gew.-% der
Zusammensetzung (z. B. etwa 0,15 bis etwa 0,88 Gew.-% der Zusammensetzung).
In anderen Ausführungsformen schließt der lösliche Anteil
eine Mischung des S,S-Stereoisomers von Monatin und Acesulfam K
(z. B. etwa 0,1 bis etwa 1,1 Gew.-% Monatin und etwa 0,1 bis etwa
0,3 Gew.-% Acesulfam K) ein. In anderen Ausführungsformen ist das Monatin
verkapselt, entweder allein oder in Kombination mit anderen Substanzen.
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Der
Begriff "etwa" beinhaltet den Bereich
des experimentellen Fehlers, welcher bei jeder Messung auftreten
kann. Es sei denn es ist anderweitig angegeben, wird von allen Mess-Zahienwerten
vorausgesetzt, das Wort "etwa" davor aufzuweisen,
selbst wenn das Wort "etwa" nicht ausdrücklich verwendet
wird. "Verkapselt" bedeutet eingeschlossen
oder enthalten innerhalb einer Umhüllung oder Mikrokapsel, wobei
zum Beispiel die Mikrokapsel die umhüllte(n) Substanz(n) schützt, wodurch
gestattet wird, dass diese beim Kauen langsamer freigegeben wird/werden.
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In
gewissen Ausführungsformen
kann der lösliche
Anteil ferner einen Massensüßstoff,
einen intensitätsstarken
Süßstoff oder
ein Kohlenhydrat mit einem niedrigeren glykämischen Anteil und einen Aromastoff einschließen. In
anderen Ausführungsformen
kann der lösliche
Anteil eine Mischung von Monatin und einem Cyclamat einschließen. In
anderen Ausführungsformen
können
mehrere Süßstoffe
(einschließlich
Monatin), sowie Süßstoff (einschließlich Monatin)/Aromastoff-Mischungen
verkapselt und gemeinsam verarbeitet und gemeinsam getrocknet werden.
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In
manchen Ausführungsformen
umfassen die Kaugummizusammensetzungen Monatin, welches im Wesentlichen
aus S,S- oder R,R-Monatin besteht. In anderen Ausführungsformen
enthalten die Zusammensetzungen vorwiegend S,S- oder R,R-Monatin. "Vorwiegend" bedeutet, dass von
den in der Zusammensetzung vorhandenen Monatin-Stereoisomeren das Monatin mehr als
90% eines jeweiligen Stereoisomers enthält. In manchen Ausführungsformen
sind die Zusammensetzungen im Wesentlichen frei von S,S- oder R,R-Monatin. "Im Wesentlichen frei" bedeutet, dass,
von den in der Zusammensetzung Monatin-Stereoisomeren, die Zusammensetzung
weniger als 2% eines jeweiligen Stereoisomers enthält. Zusätzlich oder
alternativ, bei Verwendung zur Beschreibung von Monatin, hergestellt
in einem biosynthetischen Weg, beinhaltet "im Wesentlichen frei" die Menge eines Stereoisomers (z. B.
S,S-Monatin), hergestellt als ein Nebenprodukt in einem biosynthetischen
Weg unter Beteiligung von chiral-spezifischen Enzymen (z. B. D-Aminosäure-Dehydrogenasen
oder D-Aminosäure-Aminotransferasen)
und/oder chiral-spezifischen Substraten (z. B. einem solchen, welches
ein Kohlenstoff in der R-Stereokonfiguration aufweist), um ein unterschiedliches
spezifisches Stereoisomer (z. B. R,R-Monatin) herzustellen.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Kaugummizusammensetzung
bereitgestellt, welche eine stereoisomer angereicherte Monatinmischung
einschließt,
die auf einem biosynthetischen Weg produziert wird. "Stereoisomer angereicherte
Monatinmischung" bedeutet,
dass die Mischung mehr als ein Monatin-Stereoisomer enthält, und mindestens 60% der
Monatin-Stereoisomere in der Mischung ein besonderes Stereoisomer
sind, wie R,R, S,S, S,R oder R,S. In anderen Ausführungsformen
enthält
die Mischung mehr als 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 98% oder
99% eines jeweiligen Monatin-Stereoisomers. In einer anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung ein stereoisomer angereichertes R,R- oder S,S-Monatin. "Stereoisomer angereichertes" R,R-Monatin bedeutet,
dass das Monatin wenigstens 60% R,R-Monatin umfasst. "Stereoisomer angereichertes" S,S-Monatin bedeutet,
dass das Monatin wenigstens 60% S,S-Monatin umfasst. In anderen
Ausführungsformen
umfasst "stereoisomer
angereichertes" Monatin
mehr als 65%, 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 98% oder 99% von R,R-
oder S,S-Monatin.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung bereitgestellt. Das
Verfahren schließt
das biosynthetische Produzieren von Monatin entweder in vivo oder
in vitro ein. Ein "biosynthetischer
Weg" umfasst mindestens
einen biologischen Umwandlungsschritt. In manchen Ausführungsformen
ist der biosynthetische Weg ein Mehrstufen-Verfahren, und mindestens
ein Schritt ist ein biologischer Umwandlungsschritt. In anderen
Ausführungsformen
ist der biosynthetische Weg ein Mehrstufen-Verfahren, welches sowohl
biologische als auch chemische Umwandlungsschritte beinhaltet. In
einigen Ausführungsformen
ist das produzierte Monatin eine stereoisomer angereicherte Monatinmischung.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung existieren mehrere
biosynthetische Wege zur Herstellung von Monatin aus Substraten,
welche gewählt
werden aus Glucose, Tryptophan, Indol-3-milchsäure sowie Indol-3-pyruvat und
2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure (ebenfalls
bekannt als "der
Monatinvorläufer", "MP" oder die alpha-Ketoform
von Monatin). Beispiele von biosynthetischen Wegen zum Produzieren
oder Herstellen von Monatin oder seiner Intermediate werden offenbart
in 1-3 und 11-13,
welche potenzielle Zwischenprodukte und Endprodukte in Kästen bzw.
Rahmen zeigen. Zum Beispiel findet eine Umwandlung von einem Produkt
in ein anderes, wie Glucose zu Tryptophan, Tryptophan zu Indol-3-pyruvat,
Indol-3-pyruvat zu MP, MP zu Monatin, oder Indol-3-milchsäure (Indollactat)
zu Indol-3-pyruvat, in diesen Wegen statt.
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Diese
Umwandlungen innerhalb der biosynthetischen Wege können erleichtert
werden durch chemische und/oder biologische Umwandlungen. Der Begriff "Umwandeln" bezieht sich auf
die Verwendung von entweder chemischen Mitteln oder wenigstens einem
Polypeptid in einer Reaktion zur Änderung eines ersten Intermediats
zu einem zweiten Intermediat. Umwandlungen können in vivo oder in vitro
stattfinden. Der Begriff "chemische
Umwandlung" bezieht
sich auf eine Reaktion, welche nicht aktiv durch ein Polypeptid
erleichtert wird. Der Begriff "biologische
Umwandlung" bezieht
sich auf eine Reaktion, welche aktiv durch ein oder mehrere Polypeptide
erleichtert wird. Wenn biologische Umwandlungen verwendet werden,
können
die Polypeptide und/oder Zellen auf Trägern immobilisiert werden,
wie durch chemische Anheftung auf Polymerträgern. Die Umwandlung kann unter
Anwendung jedwedes dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet bekannten
Reaktors bewirkt werden, zum Beispiel in einem Satz- oder einem
Fließ-Reaktor.
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Beispiele
von Polypeptiden und ihrer codierenden Sequenzen, welche verwendet
werden können,
um biologische Umwandlungen durchzuführen, sind in 1-3 und 11-13 gezeigt.
Polypeptide mit einer oder mehreren Punktmutationen, welche gestatten,
dass die Substratspezifität
und/oder Aktivität
der Polypeptide modifiziert werden, können verwendet werden, um Monatin
herzustellen. Isolierte und rekombinante Zellen, welche derartige
Polypeptide exprimieren, können
verwendet werden, um Monatin herzustellen. Diese Zellen können jedwede
Zelle sein, wie eine Pflanzen-, Tier-, Bakterien-, Hefe-, Algen-,
Archae- oder Pilz-Zelle.
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Zum
Beispiel können
Monatin-produzierende Zellen eine oder mehrere (wie zwei oder mehrere
oder drei oder mehrere) der folgenden Aktivitäten einschließen: Tryptophan-Aminotransferase
(EC 2.6.1.27), Tyrosin(Aromat)-Aminotransferase (EC 2.6.1.5), Tryptophan-Dehydrogenase
(EC 1.4.1.19), Glutamat-Dehydrogenase (EC 1.4.1.2, 1.4.1.3, 1.4.1.4),
Phenylalanin-Dehydrogenase (EC 1.4.1.20), Tryptophan-Phenylpyruvat-Transaminase
(EC 2.6.1.28), Mehrfach-Substrat-Aminotransferase (EC 2.6.1.-),
Aspartat-Aminotransferase
(EC 2.6.1.1), L-Aminosäureoxidase
(EC 1.4.3.2), Tryptophan-Oxidase
(keine FC-Nummer, Hadar et al., J. Bacteriol. 125:1096-1104, 1976,
und Furuya et al., Biosci. Biotechnol. Biochem. 64:1486-93, 2000),
D-Tryptophan-Aminotransferase (Kohiba und Mito, Proceedings of the
8th International Symposium an Vitamin B6 und Carbonyl
Catalysis, Osaka, Japan 1990), D-Aminosäure-Dehydrogenase (EC 1.4.99.1),
D-Aminosäure-Oxidase
(EC 1.4.3.3), D-Alanin-Aminotransferase (EC 2.6.1.21), Synthase/Lyase
(EC 4.1.3.-), wie 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Aldolase (EC 4.1.3.16)
oder 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Aldolase (EC 4.1.3.17) und/oder
Synthase/Lyase (4.1.2.-).
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In
einem anderen Beispiel können
Zellen eine oder mehrere (wie zwei oder mehr, oder drei oder mehr) der
folgenden Aktivitäten
einschließen:
Indollacetat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.110), R-4-Hydroxyphenyllactat-Dehydrogenase
(EC 1.1.1.222), 3-(4)-Hydroxyphenylpyruvat-Reduktase
(EC 1.1.1.237), Lactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.27, 1.1.1.28, 1.1.2.3),
(3-Imidazol-5-yl)-lactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.111), Lactat-Oxidase (EC 1.1.3.-),
Synthase/Lyase (4.1.3.-) wie 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Aldolase (EC
4.1.3.16) oder 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Aldolase (EC 4.1.3.17),
Synthase/Lyase (4.1.2.-), Tryptophan-Aminotransferase (EC 2.6.1.27),
Tyrosin(Aromat)-Aminotransferase
(EC 2.6.1.5), Tryptophan-Dehydrogenase (EC 1.4.1.19), Glutamat-Dehydrogenase (EC
1.4.1.2, 1.4.1.3, 1.4.1.4), Phenylalanin-Dehydrogenase (EC 1.4.1.20),
Tryptophan-Phenylpyruvat-Transaminase (EC 2.6.1.28), Mehrfach-Substrat-Aminotransferase
(EC 2.6.1.-), Aspartat-Aminotransferase (EC 2.6.1.1), D-Tryptophan-Aminotransferase,
D-Aminosäure-Dehydrogenase
(EC 1.4.99.1) und/oder D-Alanin-Aminotransferase
(EC 2.6.1.21).
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Darüber hinaus
können
die Zellen eine oder mehrere (wie zwei oder mehr, oder drei oder
mehr) der folgenden Aktivitäten
einschließen:
Tryptophan-Aminotransferase (EC 2.6.1.27), Tyrosin(Aromat)-Aminotransferase
(EC 2.6.1.5), Tryptophan-Dehydrogenase (EC 1.4.1.19), Glutamat-Dehydrogenase
(EC 1.4.1.2, 1.4.1.3, 1.4.1.4), Phenylalanin-Dehydrogenase (EC 1.4.1.20), Tryptophan-Phenylpyruvat-Transaminase
(EC 2.6.1.28), Mehrfach-Substrat-Aminotransferase (EC 2.6.1.-),
Aspartat-Aminotransferase (EC 2.6.1.1), L-Aminosäureoxidase (EC 1.4.3.2), Tryptophan-Oxidase,
D-Tryptophan-Aminotransferase,
D-Aminosäure-Dehydrogenase
(EC 1.4.99.1), D-Aminosäure-Oxidase (EC 1.4.3.3),
D-Alanin-Aminotransferase (EC 2.6.1.21), Indollactat-Dehydrogenase
(EC 1.1.1.110), R-4-Hydroxyphenyllactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.222),
3-(4)-Hydroxyphenylpyruvat-Reduktase
(EC 1.1.1.237), Lactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.27, 1.1.1.28, 1.1.2.3),
(3-Imidazol-5-yl)-lactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.111), Lactat-Oxidase (EC 1.1.3.-),
Synthase/Lyase (4.1.3.-), wie 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Aldolase (EC
4.1.3.16) oder 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Aldolase (EC 4.1.3.17)
und/oder Synthase/Lyase (4.1.2.-).
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Als
ein weiteres Beispiel können
die Zellen eine oder mehrere der folgenden Aldolase-Aktivitäten einschließen: KHG-Aldolase,
ProA-Aldolase, KDPG-Aldolase und/oder verwandte Polypeptide (KDPH),
Transcarboxybenzalpyruvat-Hydratase-Aldolase, 4-(2-Carboxyphenyl)-2-oxobut-3-enoat-Aldolase,
trans-O-Hydroxybenzylidenpyruvat-Hydratase-Aldolase, 3-Hydroxyaspartat-Aldolase,
Benzoin-Aldolase, Dihydroneopterin-Aldolase, L-Threo-3-phenylserin-Benzaldehyd-Lyase
(Phenylserin-Aldolase), 4-Hydroxy-2- oxovalerat-Aldolase, 1,2-Dihydroxybenzylpyruvat-Aldolase
und/oder 2-Hydroxybenzalpyruvat-Aldolase.
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Monatin
kann durch Verfahren hergestellt werden, welche das Kontaktieren
von Tryptophan und/oder Indol-3-milchsäure mit einem ersten Polypeptid,
wobei das erste Polypeptid Tryptophan und/oder Indol-3-milchsäure zu Indol-3-pyruvat
umwandelt (entweder die D- oder die L-Form von Tryptophan oder Indol-3-milchsäure kann
als das Substrat verwendet werden, welches zu Indol-3-pyruvat umgewandelt
wird; ein Fachmann auf dem Gebiet wird es richtig einschätzen, dass
die für
diesen Schritt ausgewählten
Polypeptide idealerweise die geeignete Spezifität aufzeigen), das Kontaktieren
des resultierenden Indol-3-pyruvats mit einem zweiten Polypeptid,
wobei das zweite Polypeptid das Indol-3-pyruvat zu 2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure) (MP)
umwandelt, und das Kontaktieren des MP mit einem dritten Polypeptid,
wobei das dritte Polypeptid MP zu Monatin umwandelt, einschließen. Beispielhafte
Polypeptide, welche für
diese Umwandlungen verwendet werden können, sind in den 2 und 3 gezeigt.
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Das
Herstellen von Monatin in einem biosynthetischen Weg durch eine
oder mehrere biologische Umwandlungen bietet gewisse Vorteile. Zum
Beispiel kann man durch Verwenden spezifischer Polypeptide und/oder
gewisser Substrate in dem biosynthetischen Weg eine Mischung herstellen,
angereichert hinsichtlich eines spezifischen Stereoisomers, und/oder
eine Monatinmischung produzieren, welche im Wesentlichen frei von
einem oder mehreren Stereoisomeren ist.
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Eine
Monatin-Zusammensetzung kann Verunreinigungen als eine Folge des
für die
Monatin-Synthese angewandten Verfahrens einschließen. Monatin-Zusammensetzungen,
welche produziert wurden durch rein synthetische Mittel (d.h. nicht
unter Beteiligung von wenigstens einer biologischen Umwandlung)
werden andere Verunreinigungen enthalten als Monatin-Zusammensetzungen,
welche über
einen biosynthetischen Weg hergestellt wurden. Zum Beispiel, basierend
auf den verwendeten Rohmaterialien, können Monatin-Zusammensetzungen,
welche durch rein synthetische Mittel produziert wurden, petrochemische,
toxische und/oder andere gefährliche
Verunreingungen einschließen,
welche für
den menschlichen Verzehr ungeeignet sind. Beispiele derartiger Verunreingungen
sind gefährliche
Chemikalien, wie LDA, Wasserstoff-Pd/C, Diazomethan, KCN, Grignard-Reagenz
und Na/Hg. Andererseits wird es erwartet, dass eine Monatin-Zusammensetzung, welche
durch einen biosynthetischen Weg hergestellt wurde, essbare oder
trinkbare Verunreinigungen enthalten kann, aber kein petrochemisches,
toxisches und/oder sonstiges gefährliches
Material enthalten wird.
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Es
wird erwartet, dass ein Verfahren zur Herstellung von Monatin in
einem biosynthetischen Weg mittels einer oder mehrerer biologischer
Umwandlungen weniger toxische oder gefährliche Verunreinigungen produziert
und/oder einen höheren
Prozentsatz an einem besonderen Stereoisomer bereitstellen kann,
wenn mit rein synthetischen Methoden verglichen wird. Zum Beispiel
wird es erwartet, dass man bei Herstellung von Monatin unter Verwendung
von D-Aminosäure-Dehydrogenasen,
D-Alanin(Aspartat)-Aminotransferasen,
D-Aromat-Aminotransferasen oder D-Methionin-Aminotransferasen mindestens
60% R,R-Monatin und weniger als 40% S,S-, S,R- und/oder R,S-Monatin
erhalten kann. Es wird zum Beispiel ebenfalls erwartet, dass man,
bei Herstellung von Monatin unter Anwendung der oben erwähnten D-Enzyme
sowie mindestens eines Substrats (z. B. des Monatinvorläufers) mit
einem Kohlenstoff in der R-Stereokonfiguration, mindestens 95% R,R-Monatin
und weniger als 5% S,S-, S,R- und/oder R,S-Monatin erhalten kann.
Im Gegensatz dazu wird es erwartet, dass man bei Herstellung von
Monatin durch rein synthetische Methoden etwa 25%-50% des gewünschten Stereoisomers
erhält.
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In
einer Ausführungsform
erzeugt ein Verfahren zur Herstellung von Monatin auf einem biosynthetischen
Weg, zum Beispiel unter Beinhaltung einer oder mehrerer biologischer
Umwandlungen, keine petrochemischen, toxischen oder gefährlichen
Verunreinigungen. "Petrochemische,
toxische oder gefährliche
Verunreinigungen" bedeutet
jedwedes Material, welches petrochemisch, toxisch, gefährlich und/oder
anderweitig für den
menschlichen Verzehr ungeeignet ist, einschließlich derjenigen Verunreinigungen,
welche als Rohmaterial bereitgestellt oder bei der Produktion von
Monatin durch rein synthetische Methoden erzeugt werden. In einer anderen
Ausführungsform
produziert ein Verfahren zur Herstellung von Monatin durch einen
biosynthetischen Weg, zum Beispiel unter Beteiligung von einer oder
mehreren biologischen Umwandlungen, nur essbares oder trinkbares
Material. "Essbares
oder trinkbares Material" bedeutet
eine oder mehrere Verbindungen oder Material, welche geeignet zum
Essen oder Trinken durch Menschen, oder anderweitig sicher für den menschlichen Verzehr
sind. Beispiele für
essbares oder trinkbares Material beinhalten Monatin, Tryptophan,
Pyruvat, Glutamat, andere Aminosäuren,
sowie andere Verbindungen oder Material, welche natürlicherweise
im Körper
vorhanden sind.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil und
einen löslichen
Anteil, wobei der lösliche
Anteil Monatin oder Salz davon umfasst. In einer anderen Ausführungsform
umfasst der lösliche
Anteil ferner ein Citrus-Aroma. In einer anderen Ausführungsform
umfasst der lösliche
Anteil ferner ein Citrus-Aroma, wobei das Monatin oder Salz davon
in einer Menge vorhanden ist, wel che den durch das Citrus-Aroma
bereitgestellten Geschmack verstärkt.
In anderen Ausführungsformen
umfasst der lösliche
Anteil ferner ein Cyclamat und/oder Erythritol.
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In
anderen Ausführungsformen
enthält
eine Kaugummizusammensetzung, welche Monatin oder Salz davon umfasst,
weniger Kalorien und Kohlenhydrate als die gleiche Menge der Kaugummizusammensetzung, welche
Sucrose anstelle des Monatins oder Salzes davon enthält. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst die Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon und
ist nicht-kariogen. In einer anderen Ausführungsform umfasst eine Kaugummizusammensetzung
Monatin oder Salz davon, welches in einer Menge vorliegt, die eine
länger
anhaltende Süße und ein
nicht überdecktes
oder verstärktes
Aroma vorsieht im Vergleich mit anderen für Monatin substituierten intensitätsstarken
Süßstoffen
in der Kaugummizusammensetzung.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer mit Monatin gesüßten Kaugummizusammensetzung
mit einer durch Monatin vorgesehenen verbesserten lang anhaltenden
Süße die folgenden
Schritte: (a) Herstellen von Monatin oder von Salz davon auf biosynthetischem
Wege; (b) Kombinieren des Monatins oder Salzes davon mit anderen
Bestandteilen; und (c) Bilden der Kaugummizusammensetzung. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon, wobei
das Monatin oder Salz davon in einer Menge vorliegt, die eine verbesserte
lang anhaltende Süße vorsieht.
In einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon in
einer Menge, die eine länger
anhaltende Süße im Vergleich
mit Aspartam oder Sucralose vorsieht.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung etwa 0,001 bis etwa 1,1 Gew.-%
Monatin oder Salz davon. Zum Beispiel kann die Kaugummizusammensetzung
mehr als etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 1,1 Gew.-% Monatin oder Salz
davon umfassen. In einer anderen Ausführungsform umfasst eine Kaugummizusammensetzung
etwa 0,009 bis etwa 0,1 Gew.-% R,R-Monatin oder Salz davon. Zum
Beispiel kann die Kaugummizusammensetzung etwa 0,015 bis etwa 0,025
Gew.-% R,R-Monatin oder Salz davon umfassen. In einer anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung etwa 0,1 bis etwa 1,1 Gew.-%
S,S-Monatin oder Salz davon. Zum Beispiel kann die Kaugummizusammensetzung
mehr als etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 1,1 Gew.-% S,S-Monatin oder Salz
davon umfassen, oder etwa 0,15 bis etwa 0,88 Gew.-% S,S-Monatin
oder Salz davon umfassen, oder mehr als etwa 0,25 Gew.-% bis etwa
0,88 Gew.-% S,S-Monatin oder Salz davon umfassen. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung etwa 0 bis etwa 1,1 Gew.-%
S,S-Monatin oder Salz davon, und etwa 0 bis etwa 0,1 Gew.-% R,R-Monatin
oder Salz davon.
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In
anderen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon, welches
im Wesentlichen frei von S,S-Monatin oder Salz davon ist, oder im
Wesentlichen frei von R,R-Monatin oder Salz davon ist. In anderen
Ausführungsformen
umfasst die Kaugummizusammensetzung etwa 0,1 oder weniger Gew.-%
R,R-Monatin oder Salz davon und ist im Wesentlichen frei von S,S-,
S,R- oder R,S-Monatin oder
Salz davon. In anderen Ausführungsformen
umfasst die Kaugummizusammensetzung etwa 1,1 oder weniger Gew.-%
S,S-Monatin oder Salz davon und ist im Wesentlichen frei von R,R-,
S,R- oder R,S-Monatin oder Salz davon.
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In
anderen Ausführungsformen
besteht eine Kaugummizusammensetzung im Wesentlichen aus R,R-Monatin
oder Salz davon, oder besteht im Wesentlichen aus S,S-Monatin oder
Salz davon. In weiteren Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung ein stereoisomer angereichertes
R,R-Monatin oder Salz davon, oder ein sterioisomer angereichertes
S,S-Monatin oder Salz davon. In einer Ausführungsform umfasst ein Monatin
oder Salz davon mindestens 95% R,R-Monatin oder Salz davon, oder
mindestens 95% S,S-Monatin oder Salz davon.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon, das auf
biosynthetischem Wege hergestellt wird. In einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil
und einen löslichen
Anteil, welcher Monatin oder Salz davon umfasst, wobei alle Komponenten
der Anteile natürlich
sind. In einer anderen Ausführungsform
ist eine Kaugummizusammensetzung, welche Monatin oder Salz davon
umfasst, biologisch abbaubar. Die biologisch abbaubare Kaugummizusammensetzung
kann zum Beispiel Milchsäurecopolymere,
Proteine, Jelutong, Perillo, Sorva, Massaranduba balata, Massaranduba-Schokolade,
Nispero, Rosindinha, Chicle, Gutta hang kang, Arabinogalactan, Guar,
Xanthan und eine Kombination davon umfassen.
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In
anderen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil
und einen löslichen
Anteil, wobei der lösliche
Anteil eine stereoisomer angereicherte Monatinmischung umfasst,
und wobei die Monatinmischung auf einem biosynthetischen Wege hergestellt
wird. In einer anderen Ausführungsform
ist der biosynthetische Weg ein mehrstufiger Weg, und mindestens
ein Schritt des mehrstufigen Wegs ist eine chemische Umwandlung.
In anderen Ausführungsformen
handelt es sich bei der Monatinmischung vorwiegend um R,R-Monatin
oder Salz davon, oder vorwiegend um S,S-Monatin oder Salz davon. In
anderen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil
und einen löslichen
Anteil, wobei der lösliche
Anteil eine auf einem biosynthetischen Weg hergestellte Monatin-Zusammensetzung
umfasst, und wobei die Monatin-Zusammensetzung keine petrochemischen,
toxischen oder gefährlichen
Verunreinigungen enthält.
In anderen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon, welches
auf einem biosynthetischen Weg hergestellt wird und von einer rekombinanten
Zelle isoliert wird, und wobei die rekombinante Zelle keine petrochemischen,
toxischen oder gefährlichen
Verunreinigungen enthält.
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In
gewissen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil
und einen löslichen
Anteil, wobei der Gummigrundstoffanteil 3 bis 50 Gew.-% eines Elastomers;
0,5 bis 25 Gew.-% eines Weichmachers; 2 bis 30 Gew.-% eines Emulgators;
5 bis 75 Gew.-% eines Harzes; und 0 bis 20 Gew.-% eines Füllstoffs
umfasst. In einigen Ausführungsformen
wird das Elastomer aus der Gruppe gewählt, bestehend aus einem Naturkautschuk,
einem Naturgummi und einem synthetischen Elastomer. In manchen Ausführungsformen
wird der Naturkautschuk aus der Gruppe, bestehend aus Rauchlatex,
Flüssiglatex und
Guayule, gewählt.
In einigen Ausführungsformen
wird das Naturgummi aus der Gruppe, bestehend aus Jelutong, Perillo,
Sorva, Massaranduba balata, Massaranduba-Schokolade, Nispero, Rosindinha,
Chicle und Gutta hang kang, gewählt.
In manchen Ausführungsformen
wird das synthetische Elastomer aus der Gruppe, bestehend aus Butadien-Styrol-Copolymeren,
Isobutylen-Isopren-Copolymeren,
Polybutadien, Polyisobutylen und polymeren Vinylelastomeren, gewählt.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst der Weichmacher eines oder mehrere aus Talg, hydriertem Talg,
hydrierten Pflanzenölen,
teilweise hydrierten Pflanzenölen,
Kakaobutter, Glycerolmonostearat, Glyceroltriacetat, Lecithin, Monoglyceriden,
Diglyceriden, Triglyceriden, acetylierten Monoglyceriden und Fettsäuren. In
manchen Ausführungsformen
umfasst der Füllstoff
eines oder mehrere aus Lecithin, Inulin, Polydextrin, Calciumcarbonat,
Magnesiumcarbonat, Magnesiumsilikat, gemahlenem Kalkstein, Aluminiumsilikat,
Talg, Ton, Aluminiumoxid, Titandioxid und Calciumphosphat. In manchen
Ausführungsformen
ist der Emulgator Glycerolmonostearat, Lecithin, Polyglycerolpolyricinolsäure oder
Magnesiumstearat. In manchen Ausführungsformen ist das Harz ein
Kolophoniumester, ein Terpenharz, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol,
Ethylenvinylacetat oder Vinylacetat-Vinyllaurat-Copolymer. In manchen
Ausführungsformen
ist der Kolophoniumester ein Glycerolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Glycerolester von polymerisiertem Kolophonium,
ein Glycerolester von teilweise dimerisiertem Kolophonium, ein Glycerolester
von Kolophonium, ein Pentaerythritolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Methylester von Kolophonium oder ein Methylester
von teilweise hydriertem Kolophonium. In einer Ausführungsform
sind der Emulgator und der Weichmacher verschiedene Verbindungen.
In einer anderen Ausführungsform
sind der Emulgator und der Füllstoff
verschiedene Verbindungen. In einer anderen Ausführungsform sind der Weichmacher
und der Füllstoff
verschiedene Verbindungen.
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In
einer Ausführungsform
umfasst der lösliche
Anteil ferner einen Massensüßstoff.
Der Massensüßstoff kann
zum Beispiel ein Maissüßstoff,
Sucrose, Dextrose, Invertzucker, Dextrin, Fructose, Levulose, Stärkezuckersirup-Feststoffe
aus Mais, Galactose, Trehalose, Isomaltulose oder eine Kombination
davon sein. in einer Ausführungsform
umfasst der lösliche
Anteil ferner einen intensitätsstarken
Süßstoff oder
Kohlenhydrat mit einem niedrigeren glykämischen Anteil. Der intensitätsstarke
Süßstoff oder
das Kohlenhydrat mit einem niedrigeren glykämischen Anteil können zum
Beispiel Sorbitol, Mannitol, Maltitel, hydrierte Stärkehydrolysate, Xylitol,
Alitam, Thaumatin, Sucralose, Aspartam, Acesulfam K, ein Dihydrochalkon,
Saccharin, Neotam, ein Cyclamat, Steviosid, Mogrosid, Tagatose,
Erythritol, Isomalt, Lactitol, Glycyrrhizin, Phyliodulcin, Monellin,
Mabinlin, Brazzein, Curculin, Miraculin oder Pentadin sein.
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In
einer Ausführungsform
umfasst der lösliche
Anteil ferner einen Aromastoff. Der Aromastoff kann zum Beispiel
ein essenzielles bzw. ätherisches Öl, ein Frucht-Aromastoff,
ein synthetischer Aromastoff oder eine Kombination hiervon sein.
Das essenzielle 01 kann zum Beispiel Pfefferminzöl, Spearmintöl oder Öl von Wintergrün sein.
In einigen Ausführungsformen
umfasst der Frucht-Aromastoff Extrakt, Essenz oder Öl von Zitrone,
Limette, Orange, Mandarine, Grapefruit, Citrusfrucht, Kumquat, Banane,
Kirsche, Apfel, Ananas, Weintraube, Erdbeere, Tuttifrutti, Wassermelone
oder Kombinationen hiervon.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil und
einen löslichen
Anteil, wobei der lösliche
Anteil eine Mischung von R,R- und S,S-Monatin oder Salz davon umfasst.
In anderen Ausführungsformen
umfasst der lösliche
Anteil eine Mischung von Monatin oder Salz davon und Acesulfam K.
In gewissen Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung etwa 0,1 bis etwa 1,1 Gew.-%
S,S-Monatin oder Salz davon und etwa 0,1 bis etwa 0,3 Gew.-% Acesulfam
K, oder umfasst mehr als etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 1,1 Gew.-% S,S-Monatin oder Salz
davon und etwa 0,10 bis etwa 0,3 Gew.-% Acesulfam K. In anderen
Ausführungsformen
umfasst eine Kaugummizusammensetzung etwa 0,05 bis etwa 0,7 Gew.-%
S,S-Monatin oder Salz davon, und etwa 0,01 bis etwa 0,2 Gew.-% Acesulfam K,
oder umfasst etwa 0,009 bis etwa 0,1 Gew.-% R,R-Monatin oder Salz
davon und etwa 0,01 bis etwa 0,3 Gew.-% Acesulfam K.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung einen Gummigrundstoffanteil und
einen löslichen
Anteil, wobei der lösliche
Anteil Monatin oder Salz davon umfasst, welches verkapselt ist. In
einigen Ausführungsformen
macht der Gummigrundstoffanteil 15 bis 30 Gew.-% der Zusammensetzung aus.
In anderen Ausführungsformen
umfasst der lösliche
Anteil ferner einen Massensüßstoff,
einen intensitätsstarken
Süßstoff oder
Kohlenhydrat mit einem niedrigeren glykämischen Anteil und einen Aromastoff.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung, umfassend
Monatin oder Salz davon, die Herstellung von Monatin oder Salz davon
aus mindestens einem Substrat, gewählt aus Glucose, Tryptophan,
Indol-3-milchsäure,
Indol-3-pyruvat und dem Monatinvorläufer. In gewissen Ausführungsformen
umfasst das Verfahren das Kombinieren des Monatins oder Salzes davon
mit mindestens einem anderen Bestandteil, welcher nicht Monatin
oder Salz davon ist. In bestimmten Ausführungsformen umfasst die durch
das Verfahren hergestellte Kaugummizusammensetzung etwa 0 bis etwa
1,1 Gew.-% S,S-Monatin oder Salz davon, und etwa 0 bis etwa 0,1
Gew.-% R,R-Monatin oder Salz davon. In bestimmten Ausführungsformen
umfasst die durch das Verfahren hergestellte Kaugummizusammensetzung mehr
als etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 1,1 Gew.-% Monatin oder Salz davon.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Monatin oder Salz davon
umfassenden Kaugummizusammensetzung die Herstellung von Monatin
oder Salz davon auf einem biosynthetischen Wege. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung,
umfassend Monatin oder Salz davon, die Herstellung von Monatin oder
Salz davon unter Anwendung von wenigstens einer biologischen Umwandlung.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung, umfassend
eine Monatin-Zusammensetzung, Folgendes: (a) Herstellen von Monatin
oder Salz davon auf einem biosynthetischen Weg in einer rekombinanten
Zelle; (b) Isolieren der Monatin-Zusammensetzung von der rekombinanten
Zelle, wobei die Monatin-Zusammensetzung aus Monatin oder Salz davon
und anderem essbaren oder trinkbaren Material besteht. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst eine Kaugummizusammensetzung Monatin oder Salz davon und
mindestens einen anderen Bestandteil, gewählt aus Erythritol, Trehalose,
Sorbitol, Mannitol, Maltitol, Xylitol, Alitam, Thaumatin, Sucralose,
Aspartam, Acesulfam K, einem Dihydrochalkon, Saccharin, Neotam,
einem Cyclamat, Steviosid, Mogrosid, Tagatose, Isomalt, Lactitol,
Glycyrrhizin, Phyllodulcin, Monellin, Mabinlin, Brazzein, Curculin,
Miraculin und Pentadin.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung, umfassend
eine Monatin-Zusammensetzung, die Herstellung der Monatin-Zusammensetzung
auf einem biosynthetischen Wege, und wobei die Monatin-Zusammensetzung keine
petrochemischen, toxischen oder gefährlichen Verunreinigungen enthält. In einer
anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung,
umfassend eine Monatin-Zusammensetzung, die Herstellung der Monatin-Zusammensetzung
aus einem Substrat auf einem mehrstufigen Weg, wobei eine oder mehrere
Stufen in dem mehrstufigen Weg eine biologische Umwandlung ist/sind,
und wobei die Monatin-Zusammensetzung keine petrochemischen, toxischen
oder gefährlichen
Verunreinigungen enthält.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung, umfassend
eine Monatin-Zusammensetzung, die Herstellung der Monatin-Zusammensetzung
auf einem biosynthetischen Weg, und wobei die Monatin-Zusammensetzung aus
Monatin oder Salz davon und anderem essbaren oder trinkbaren Material
besteht. In einer anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Herstellung einer Kaugummizusammensetzung,
umfassend eine Monatin-Zusammensetzung, die Herstellung der Monatin-Zusammensetzung
aus einem Substrat auf einem mehrstufigen Weg, wobei eine oder mehrere
Stufe(n) in dem mehrstufigen Weg eine biologische Umwandlung ist,
und wobei die Monatin-Zusammensetzung aus Monatin oder Salz davon
und anderem essbaren oder trinkbaren Material besteht.
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Für den Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet wird es aus den Belehrungen hierin offensichtlich sein,
dass spezifische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung auf einen oder eine Kombination der oben
angegebenen Aspekte, sowie auf andere Aspekte gerichtet sein können.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
biosynthetische Wege, die zur Herstellung von Monatin und/oder Indol-3-pyruvat angewandt
werden. Ein Weg erzeugt Indol-3-pyruvat über Tryptophan, während ein
anderer Indol-3-pyruvat über Indol-3-milchsäure herstellt.
Monatin wird anschließend über ein
MP-Intermediat hergestellt.
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Verbindungen,
welche in Rahmen gezeigt sind, sind Substrate und Produkte, die
in den biosynthetischen Wegen hergestellt werden. Zusammensetzungen,
benachbart zu den Pfeilen, sind Cofaktoren oder Recktanten, welche
während
der Umwandlung eines Substrats zu einem Produkt verwendet werden
können. Der
verwendete Cofaktor oder Reaktant wird von dem für den jeweiligen Schritt des
biosynthetischen Wegs eingesetzten Polypeptid abhängen. Der
Cofaktor PLP (Pyridoxal-5'-phosphat)
kann Reaktionen unabhängig von
einem Polypeptid katalysieren, und deshalb kann das bloße Bereitstellen
von PLP das Fortschreiten von Substrat zu Produkt gestatten.
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2 ist
ein ausführlicheres
Diagramm des biosynthetischen Wegs, welcher das MP-Intermediat verwendet.
Die Substrate für
jeden Schritt in den Wegen sind in Kästen gezeigt. Die Polypeptide,
welche die Umwandlung zwischen Substraten gestatten, sind benachbart
zu den Pfeilen zwischen den Substraten aufgeführt. Jedes Polypeptid wird
mit seinem gewöhnlichen
Namen und einer Enzymklassen(EC)-Nummer beschrieben.
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3 zeigt
ein ausführlicheres
Diagramm des biosynthetischen Wegs der Umwandlung von Indol-3-milchsäure in Indol-3-pyruvat.
Die Substrate sind in Kästen
gezeigt, und die Polypeptide, welche die Umwandlung zwischen den
Substraten gestatten, sind benachbart zu dem Pfeil zwischen den
Substraten aufgeführt.
Jedes Polypeptid wird mit seinem gewöhnlichen Namen und einer EC-Nummer
beschrieben.
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4 zeigt
eine mögliche
Reaktion zur Herstellung von MP auf chemischem Wege.
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5A und 5B sind Chromatogramme,
welche die LC/MS-Identifizierung von enzymatisch hergestelltem Monatin
zeigen.
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6 ist
ein Elektronenspray-Massenspektrum von enzymatisch synthetisiertem
Monatin.
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7A und 7B sind
Chromatogramme der LC/MS/MS-Tochterionen-Analysen von in einer enzymatischen
Mischung hergestelltem Monatin.
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8 ist
ein Chromatogramm, welches die Hochauflösungs-Massenmessung von enzymatisch
hergestelltem Monatin zeigt.
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9A-9C sind Chromatogramme, welche
die chirale Trennung von (A) R-Tryptophan, (B) S-Tryptophan und
(C) enzymatisch hergestelltem Monatin zeigen.
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10 ist eine Säulengrafik,
welche die relative Menge von Monatin, hergestellt in Bakterienzellen
im Anschluss an IPTG-Induktion zeigt. Das (–) gibt ein Fehlen von Substratzugabe
an (kein Tryptophan oder Pyruvat wurde zugegeben).
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11-12 sind schematische Diagramme,
welche Wege zeigen, die verwendet wurden, um die Ausbeute an Monatin,
welches aus Tryptophan oder Indol-3-pyruvat hergestellt wird, zu
erhöhen.
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13 ist ein schematisches Diagramm, welches einen
Weg zeigt, der verwendet werden kann, um die Ausbeute an Monatin,
welches aus Tryptophan oder Indol-3-pyruvat hergestellt wird, zu
erhöhen.
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14 präsentiert
eine Dosis-Antwort-Kurve, erhalten mit einem R,R-Stereoisomer von
Monatin.
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15 präsentiert
eine Dosis-Antwort-Kurve, erhalten mit einer R,R/S,S-Stereoisomermischung
von Monatin.
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16 vergleicht die Dosis-Antwort-Kurve, welche
mit einer R,R/S,S-Stereoisomermischung von Monatin erhalten wurde,
mit einer Dosis-Antwort-Kurve, die mit Saccharin erhalten wurde.
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17 zeigt die Umkehrphasen-Chromatografie von Standards
von synthetisch hergestelltem Monatin.
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18 zeigt die chirale Chromatografie von Monatinstandards.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Überblick über die biosynthetischen Wege
für die
Monatin-Herstellung
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Die
folgenden Erläuterungen
von Begriffen und Verfahren sind angegeben, um die vorliegende Offenbarung
besser zu beschreiben und den Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
in der Ausübung
der vorliegenden Offenbarung anzuleiten. Wie hierin verwendet, steht "einschließlich" für "umfassend". Darüber hinaus schließen die
Singularformen "ein" oder "eine" oder "der" mehrere Bezüge ein,
es sei denn, der Kontext schreibt es anderslautend deutlich vor.
Wie hierin verwendet, bezieht sich "Kaugummi" auf alle Typen von Kaugummi, einschließlich funktionellen
Gummis und "Bubblegum".
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"Funktioneller Gummi" bezieht sich auf
einen Kaugummi, welcher mindestens eine funktionelle oder medizinische
Komponente umfasst. Zum Beispiel können funktionelle Gummis Medikamente,
wie Nikotin, Aspirin oder Reisekrankheits-Medikamente (z. B. Dimenhydrinat)
oder Nährstoffe
(z. B. Vitamine und/oder Mineralien) oder kosmetische Komponenten
(z. B. Zahnweillmacher- und/oder Atemfrische-Bestandteile) abgeben.
-
Wie
gezeigt in 1-3 und 11-13,
können
viele biosynthetische Wege verwendet werden, um Monatin oder seine
Intermediate, wie Indol-3-pyruvat oder MP, zu produzieren. Für die Umwandlung jedes
Substrats (z. B. Glucose, Tryptophan, Indol-3-milchsäure, Indol-3-pyruvat
und MP) in jedes Produkt (z. B. Tryptophan, Indol-3-pyruvat, MP
und Monatin) können
mehrere verschiedene Polypeptide verwendet werden. Weiterhin können diese
Reaktionen in vivo, in vitro oder durch eine Kombination von In-vivo-Reaktionen und In-vitro-Reaktionen
ausgeführt
werden, wie etwa In-vitro-Reaktionen, welche nicht-enzymatische
chemische Reaktionen einschließen.
Deshalb sind die 1-3 und 11-13 exemplarisch
und zeigen viele verschiedene Wege, welche verwendet werden können, um
gewünschte
Produkte zu erhalten.
-
Glucose zu Tryptophan
-
Viele
Organismen können
Tryptophan aus Glucose synthetisieren. Die Konstrukt(e), welche
die zum Produzieren von Monatin, MP und/oder Indol-3-pyruvat aus
Glucose und/oder Tryptophan notwendigen Gen(e) enthalten, können in
derartige Organismen kloniert werden. Es wird hierin gezeigt, dass
Tryptophan in Monatin umgewandelt werden kann.
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In
anderen Beispielen kann ein Organismus unter Anwendung bekannter
Polypeptide manipuliert werden, um Tryptophan zu produzieren oder
Tryptophan überzuproduzieren.
Zum Beispiel beschreibt das U.S.-Patent Nr. 4 371 614 einen E. coli-Stamm,
der mit einem Plasmid, welches ein Wildtyp-Tryptophan-Operon enthält, transformiert
ist.
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Maximumtiter
von Tryptophan, welche im U.S.-Patent Nr. 4 371 614 offenbart werden,
belaufen sich auf etwa 230 ppm. In ähnlicher Weise beschreibt
WO 8701130 einen E. coli-Stamm,
welcher genetisch verändert
worden ist, um Tryptophan zu produzieren, und erörtert die Erhöhung der
fermentativen Produktion von L-Tryptophan. Der Fachmann auf dem
Gebiet wird erkennen, dass Organismen, die zum Produzieren von Tryptophan
aus Glucose in der Lage sind, ebenfalls in der Lage sind, andere
Kohlenstoff- und
Energiequellen zu verwerten, welche zu Glucose oder Fructose-6-Phosphat
umgewandelt werden können,
und zwar mit ähnlichen
Ergebnissen. Beispielhafte Kohlen stoff- und Energiequellen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Sucrose, Fructose, Stärke,
Zellulose oder Glycerol ein.
-
Tryptophan zu Indol-3-pyruvat
-
Es
können
mehrere Polypeptide verwendet werden, um Tryptophan in Indol-3-pyruvat
umzuwandeln. Beispielhafte Polypeptide schließen, ohne Einschränkung, Vertreter
der Enzymklassen (EC) 2.6.1.27, 1.4.1.19, 1.4.99.1, 2.6.1.28, 1.4.3.2,
1.4.3.3, 2.6.1.5, 2.6.1.-, 2.6.1.1 und 2.6.1.21 ein. Diese Klassen
schließen, ohne
Einschränkung,
Polypeptide ein, welche bezeichnet werden als Tryptophan-Aminotransferase
(ebenfalls bezeichnet als L-Phenylalanin-2-oxoglutarat-Aminotransferase,
Tryptophan-Transaminase, 5-Hydroxytryptophan-Ketoglutarsäure-Transaminase,
Hydroxytryptophan-Aminotransferase, L-Tryptophan-Aminotransferase, L-Tryptophan-Transaminase
und L-Tryptophan:2-Oxoglutarat-Aminotransferase), welche L-Tryptophan
und 2-Oxoglutarat in Indol-3-pyruvat und L-Glutamat umwandelt; D-Tryptophan-Aminotransferase,
welche D-Tryptophan
und eine 2-Oxosäure
zu Indol-3-pyruvat und einer Aminosäure umwandelt; Tryptophan-Dehydrogenase
(ebenfalls bezeichnet als NAD(P)-L-Tryptophan-Dehydrogenase, L-Tryptophan-Dehydrogenase,
L-Trp-Dehydrogenase, TDH- und L-Tryptophan:
NAD(P)-Oxidoreduktase (desaminierend)), welche L-Tryptophan und NAD(P)
zu Indol-3-pyruvat und NH3 und NAD(P)H umwandelt;
D-Aminosäure-Dehydrogenase, welche
D-Aminosäuren
und FAD in Indol-3-pyruvat und NH3 und FADH2 umwandelt; Tryptophan-Phenylpyruvat-Transaminase
(ebenfalls bezeichnet als L-Tryptophan-α-Ketoisocaproat-Aminotransferase
und L-Tryptophan:Phenylpyruvat-Aminotransferase),
welche L-Tryptophan und Phenylpyruvat zu Indol-3-pyruvat und L-Phenylalanin umwandelt;
L-Aminosäureoxidase
(ebenfalls bezeichnet als Ophio-Aminosäure-Oxidase
und L-Amino-Säure:Sauerstoff-Oxidoreduktase
(desaminierend)), welche eine L-Aminosäure und H2O
und O2 zu einer 2-Oxosäure und NH3 und
H2O2 umwandelt;
D-Aminosäure-Oxidase
(ebenfalls bezeichnet als Ophio-Aminosäure-Oxidase und D-Amino-Säure:Sauerstoff-Oxidoreduktase
(desaminierend)), welche eine D-Aminosäure und H2O
und O2 zu einer 2-Oxosäure und NH3 und
H2O2 umwandelt;
und Tryptophan-Oxidase, welche L-Tryptophan und H2O
und O2 zu Indol-3-pyruvat und NH3 und H2O2 umwandelt. Diese Klassen enthalten des
Weiteren Tyrosin(Aromat)-Aminotransferase,
Aspartat-Aminotransferase, D-Aminosäure (oder D-Alanin)-Aminotransferase
und Breit(Mehrfach-Substrat)-Aminotransferase, welche mehrere Aminotransferase-Aktivitäten aufweisen,
von denen einige Tryptophan und eine 2-Oxosäure in Indol-3-pyruvat und
eine Aminosäure
umwandeln können.
-
Elf
Mitglieder der Aminotransferase-Klasse, welche eine solche Aktivität aufweisen,
werden nachstehend in Beispiel 1 beschrieben, einschließlich einer
neuen Aminotransferase, welche in SEQ ID Nr.: 11 und 12 gezeigt
wird. Deshalb sieht diese Offenbarung isolierte Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
mit mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens 90%, mindestens 95%,
mindestens 98% oder sogar mindestens 99% Sequenzidentität zu den
in SEQ ID Nr.: 11 bzw. 12 dargestellten Sequenzen vor. Ebenfalls
von dieser Offenbarung beinhaltet sind Fragmente und Fusionen der
in SEQ ID Nr.: 11 und 12 dargelegten Sequenzen, welche ein Polypeptid
codieren, das Aminotransferase-Aktivität aufweist oder Aminotransferase-Aktivität beibehält. Beispielartige
Fragmente schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, mindestens 10, 12, 15, 20, 25, 50, 100, 200, 500 oder 1000
fortlaufende Nukleotide von SEQ ID Nr.: 11 oder mindestens 6, 10,
15, 20, 25, 50, 75, 100, 200, 300 oder 350 fortlaufende Aminosäuren von
SEQ ID Nr.: 12 ein. Die offenbarten Sequenzen (und Varianten, Fragmente
und Fusionen davon) können
ein Teil eines Vektors sein. Der Vektor kann verwendet werden, um
Wirtszellen zu transformieren, wodurch rekombinante Zellen produziert
werden, welche Indol-3-pyruvat aus Tryptophan herstellen können, und
in einigen Beispielen weiterhin MP und/oder Monatin herstellen können.
-
L-Aminosäureoxidasen
(1.4.3.2) sind bekannt, und Sequenzen können aus mehreren unterschiedlichen
Quellen isoliert werden, wie Vipera lebetine (sp P81375), Ophiophagus
hannah (sp P81383), Agkistrodon rhodostoma (sp P81382), Crotalus
atrox (sp P56742), Burkho/deria cepacia, Arabidopsis thaliana, Caulobacter cresentus,
Chlamydomonas reinhardtii, Mus musculus, Pseudomonas syringae, und
Rhodococcus str. Darüber
hinaus werden Tryptophan-Oxidasen in der Literatur beschrieben und
können
zum Beispiel isoliert werden aus Coprinus sp. SF-1, Chinakohl mit
Kohlhernie (club root disease), Arabidopsis thaliana und Säugetierleber. Ein
Vertreter der L-Aminosäureoxidase-Klasse,
welcher Tryptophan in Indol-3-pyruvat umwandeln kann, wird nachstehend
in Beispiel 3 erörtert,
ebenso wie alternative Quellen für
das molekulare Klonieren. Viele D-Aminosäure-Oxidase-Gene sind in Datenbanken
für molekulare
Klonierung verfügbar.
-
Tryptophan-Dehydrogenasen
sind bekannt und können
zum Beispiel isoliert werden aus Spinat, Pisum sativum, Prosopis
juliflora, Erbse, Mesquite, Weizen, Mais, Tomate, Tabak, Chromobacterium
violaceum und Lactobacilli. Viele D-Aminosäure-Dehydrogenase-Gensequenzen
sind bekannt.
-
Wie
in 11-13 gezeigt wird, kann, wenn
eine Aminosäure-Oxidase,
wie Tryptophan-Oxidase, verwendet
wird, um Tryptophan zu Indol-3-pyruvat umzuwandeln, Katalase zugesetzt
werden, um die Gegenwart von Wasserstoffperoxid zu reduzieren oder
sogar zu eliminieren.
-
Indol-3-lactat zu Indol-3-pyruvat
-
Die
Reaktion, welche Indol-3-lactat zu Indol-3-pyruvat umwandelt, kann
katalysiert werden durch eine Vielzahl von Polypeptiden, wie Vertretern
der Klassen von Polypeptiden 1.1.1.110, 1.1.1.27, 1.1.1.28, 1.1.2.3, 1.1.1.222,
1.1.1.237, 1.1.3.- oder 1.1.1.111. Die 1.1.1.110-Klasse von Polypeptiden
schließt
Indollactat-Dehydrogenasen (ebenfalls bezeichnet als Indolmilchsäure:NAD+-Oxidoreduktase) ein. Die Klassen 1.1.1.27, 1.1.1.28
und 1.1.2.3 schließen
Lactat-Dehydrogenasen (ebenfalls bezeichnet als Milchsäuredehydrogenasen, Lactat:NAD+-Oxidoreduktase) ein. Die Klasse 1.1.1.222
enthält
(R)-4-Hydroxyphenyllactat-Dehydrogenase (ebenfalls
bezeichnet als D-Aromat-Lactat-Dehydrogenase, R-Aromat-Lactat-Dehydrogenase
und R-3-(4-Hydroxyphenyl)lactat:NAD(P)+-2-Oxidoreduktase),
und die Klasse 1.1.1.237 enthält
3-(4-Hydroxyphenylpyruvat)-Reduktase
(ebenfalls bezeichnet als Hydroxyphenylpyruvat-Reduktase und 4-Hydroxyphenyllactat:NAD+-Oxidoreduktase). Die Klasse 1.1.3.- enthält Lactat-Oxidasen,
und die Klasse 1.1.1.111 enthält
(3-Imidazol-5-yl)-lactat-Dehydrogenasen (ebenfalls bezeichnet als
(S)-3-(Imidazol-5-yl)-lactat:NAD(P)+-Oxidoreduktase).
Es ist wahrscheinlich, dass mehrere der Polypeptide in diesen Klassen
die Produktion von Indol-3-pyruvat aus Indol-3-milchsäure gestatten.
Beispiele dieser Umwandlung sind in Beispiel 2 angegeben.
-
Chemische
Reaktionen können
ebenfalls verwendet werden, um Indol-3-milchsäure zu Indol-3-pyruvat umzuwandeln.
Solche chemischen Reaktionen schließen einen Oxidationsschritt
ein, welcher unter Verwendung mehrerer Verfahren bewerkstelligt
werden kann, zum Beispiel: Luftoxidation unter Verwendung eines B2-Katalysators
(China Chemical Reporter, Band 13, Nr. 28, S. 18(1), 2002), verdünntes Permanganat
und Perchlorat, oder Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Metallkatalysatoren.
-
Indol-3-pyruvat zu 2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure (MP)
-
Mehrere
bekannte Polypeptide können
verwendet werden, um Indol-3-pyruvat zu MP umzuwandeln. Beispielhafte
Polypeptid-Klassen schließen
4.1.3.-, 4.1.3.16, 4.1.3.17 und 4.1.2.- ein. Diese Klassen beinhalten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Synthasen/Lyasen, wie Aldolasen, welche
die Kondensation von zwei Carbonsäuresubstraten katalysieren.
Polypeptid-Klasse EC 4.1.3.- sind Synthasen/Lyasen, welche Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen unter Verwendung
von Oxo-Säure-Substraten
(wie Indol-3-pyruvat) als dem Elektrophil bilden, wohingegen EC
4.1.2.- Synthasen/Lyasen sind, welche Kohlenstoff- Kohlenstoff-Bindungen
unter Verwendung von Aldehydsubstraten (wie Benzaldehyd) als dem
Elektrophil bilden.
-
Zum
Beispiel wandelt das Polypeptid, beschrieben in
EP 1045-029 (EC 4.1.3.16, 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Glyoxylat-Lyase,
ebenfalls bezeichnet als 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Aldolase, 2-Oxo-4-hydroxyglutarat-Aldolase
oder KHG-Aldolase) Glyoxylsäure
und Pyruvat zu 4-Hydroxy-2-ketoglutarsäure um, und das Polypeptid
4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Aldolase
(EC 4.1.3.17, ebenfalls bezeichnet als 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Pyruvat-Lyase
oder ProA-Aldolase), kondensiert zwei Ketosäuren, wie zwei Pyruvate, zu 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat.
Reaktionen unter Verwendung dieser Lyasen werden hierin beschrieben.
-
1-2 und 11-13 zeigen
schematische Diagramme dieser Reaktionen, in welchen ein 3-Kohlenstoff(C3)-Molekül mit Indol-3-pyruvat
kombiniert wird. Viele Vertreter von EC 4.1.2.- und 4.1.3.-, insbesondere
PLP-verwendende Polypeptide, können
C3-Moleküle
verwenden, welche Aminosäuren
sind, wie Serin, Cystein und Alanin, oder Derivate davon. Aldolkondensationen,
welche katalysiert werden durch Stellvertreter von EC 4.1.2.- und
4.1.3.-, erfordern, dass das 3-Kohlenstoff-Molekül dieses Wegs Pyruvat oder
ein Derivat von Pyruvat ist. Allerdings können andere Verbindungen als
eine C3-Kohlenstoff-Quelle
dienen und zu Pyruvat umgewandelt werden. Alanin kann durch viele
PLP-verwendende Transaminasen transaminiert werden, einschließlich vieler
von denjenigen, welche oben erwähnt
wurden, um Pyruvat zu ergeben. Pyruvat und Ammoniak können erhalten
werden durch beta-Eliminierungsreaktionen (wie denjenigen, welche
katalysiert werden durch Tryptophanase oder β-Tyrosinase) von L-Serin, L-Cystein
und Derivaten von Serin und Cystein mit ausreichenden Austrittsgruppen,
wie O-Methyl-L-serin,
O-Benzyl-L-serin, S-Methylcystein, S-Benzylcystein, S-Alkyl-L-cystein,
O-Acyl-L-serin und 3-Chlor-L-alanin. Aspartat kann als eine Quelle
von Pyruvat in PLP-vermittelten
beta-Lyase-Reaktionen dienen, wie denjenigen, welche katalysiert
werden durch Tryptophanase (EC 4.1.99.1) und/oder β-Tyrosinase
(EC 4.1.99.2, ebenfalls bezeichnet als Tyrosin-Phenol-Lyase). Die Rate
von beta-Lyase-Reaktionen kann erhöht werden durch Ausführen von
ortsgerichteter Mutagenese an den (4.1.99.1-2)-Polypeptiden, wie
beschrieben von Mouratou et al. (J. Biol. Chem. 274:1320-5, 1999)
und in Beispiel 8. Diese Modifikationen können gestatten, dass die Polypeptide
Dicarbon-Aminosäure-Substrate
akzeptieren. Lactat kann ebenfalls als eine Quelle von Pyruvat dienen,
und wird zu Pyruvat oxidiert durch die Zugabe von Lactat-Dehydrogenase
und einem oxidierten Cofaktor oder Lactat-Oxidase und Sauerstoff.
Beispiele dieser Reaktionen sind nachstehend beschrieben. Zum Beispiel,
wie gezeigt in 2 und 11- 13,
kann ProA-Aldolase mit Indol-3-pyruvat kontaktiert werden, wenn
Pyruvat als das C3-Molekül
verwendet wird.
-
Das
MP kann ebenfalls erzeugt werden unter Anwendung von chemischen
Reaktionen, wie den Aldolkondensationen, welche in Beispiel 5 angegeben
sind.
-
MP zu Monatin
-
Die
Umwandlung von MP zu Monatin kann katalysiert werden durch eines
oder mehreres von: Tryptophan-Aminotransferasen (2.6.1.27), Tryptophan-Dehydrogenasen
(1.4.1.19), D-Aminosäure-Dehydrogenasen
(1.4.99.1), Glutamat-Dehydrogenasen (1.4.1.2-4), Phenylalanin-Dehydrogenase
(EC 1.4.1.20), Tryptophan-Phenylpyruvat-Transaminasen (2.6.1.28) oder noch allgemeiner
Mitgliedern der Aminotransferase-Familie
(2.6.1.-), wie Aspartat-Aminotransferase (EC 2.6.1.1), Tyrosin(Aromat)-Aminotransferase
(2.6.1.5), D-Tryptophan-Aminotransferase oder D-Alanin(2.6.1.21)-Aminotransferase
(2). Elf Mitglieder der Aminotransferase-Klasse
sind nachstehend beschrieben (Beispiel 1), einschließlich eines
neuen Mitglieds der Klasse, gezeigt in SEQ ID Nr.: 11 und 12, und
Reaktionen, welche die Aktivität
von Aminotransferase- und
Dehydrogenase-Enzymen verdeutlichen, sind im Beispiel 7 angegeben.
-
Diese
Reaktion kann ebenfalls unter Verwendung chemischer Reaktionen durchgeführt werden.
Die Aminierung der Ketosäure
(MP) wird durch reduktive Aminierung unter Verwendung von Ammoniak
und Natriumcyanoborhydrid durchgeführt.
-
11-13 zeigen zusätzliche
Polypeptide, welche verwendet werden können, um MP zu Monatin umzuwandeln,
sowie erhöhte
Ausbeuten an Monatin aus Indol-3-pyruvat oder Tryptophan bereitzustellen. Wenn
zum Beispiel Aspartat als der Aminodonor verwendet wird, kann Aspartat-Aminotransferase
verwendet werden, um das Aspartat in Oxalacetat umzuwandeln (11). Das Oxalacetat wird zu Pyruvat und Kohlendioxid
durch eine Decarboxylase umgewandelt, wie Oxalacetat-Decarboxylase
(11). Darüber
hinaus, wenn Lysin als der Aminodonor verwendet wird, kann Lysin-Epsilon-Aminotransferase
verwendet werden, um das Lysin zu Allysin umzuwandeln (12). Das Allysin wird spontan zu 1-Piperidein-6-carboxylat
umgewandelt (12). Wenn ein Polypeptid, das
zum Katalysieren von reduktiven Aminierungsreaktionen in der Lage ist
(z. B. Glutamat-Dehydrogenase), verwendet wird, um MP zu Monatin
umzuwandeln, kann ein Polypeptid, welches NAD(P)H recyceln und/oder
ein flüchtiges
Produkt herstellen kann (13),
verwendet werden, wie Formiat-Dehydrogenase.
-
Zusätzliche Erwägungen beim Entwurf der biosynthetischen
Wege
-
Abhängig davon,
welche Polypeptide verwendet werden, um Indol-3-pyruvat, MP und/oder
Monatin zu erzeugen, können
Cofaktoren, Substrate und/oder zusätzliche Polypeptide der Produktionszelle
zur Verfügung gestellt
werden, um die Produktbildung zu steigern. Darüber hinaus kann genetische
Modifikation entworfen werden, um die Produktion von Produkten,
wie Indol-3-pyruvat, MP und/oder Monatin zu steigern. In ähnlicher Weise
kann eine Wirtszelle, die für
die Monatin-Herstellung verwendet wird, optimiert werden.
-
Entfernung von Wasserstoffperoxid
-
Wasserstoffperoxid
(H2O2) ist ein Produkt,
welches, falls erzeugt, schädlich
für Produktionszellen,
Polypeptide oder hergestellte Produkte (z. B. Intermediate) sein
kann. Die oben beschriebene L-Aminosäureoxidase erzeugt H2O2 als ein Produkt.
Wenn L-Aminosäureoxidase
verwendet wird, kann deshalb das resultierende H2O2 entfernt werden, oder seine Spiegel können vermindert
werden, um eine potenzielle Verletzung der Zelle oder des Produkts
zu verringern.
-
Katalasen
können
verwendet werden, um den Spiegel an H2O2 in der Zelle zu reduzieren (11-13). Die Produktionszelle kann
ein Gen oder eine cDNA-Sequenz exprimieren, welche eine Katalase
(EC 1.11.1.6) codiert, welche die Zersetzung von Wasserstoffperoxid
zu Wasser und Sauerstoffgas katalysiert. Zum Beispiel kann eine
Katalase von einem Vektor exprimiert werden, welcher in die Produktionszelle hinein
transfiziert worden ist. Beispiele von Katalasen, welche verwendet
werden können,
schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, folgende ein: tr|Q9EV50 (Staphylococcus xylosus), tr|Q9KBE8
(Bacillus halodurans), tr|Q9URJ7 (Candida albicans), tr|P77948 (Streptomyces
coelicolor), tr|Q9RBJ5 (Xanthomonas campestris) (SwissProt-Zugangs-Nummern). Biokatalytische
Reaktoren unter Verwendung von L-Aminosäureoxidase, D-Aminosäure-Oxidase
oder Tryptophan-Oxidase können
ebenfalls ein Katalase-Polypeptid
enthalten.
-
Modulierung von Pyridoxal-5'-phosphat (PLP)-Verfügbarkeit
-
Wie
gezeigt in 1, kann PLP in einem oder mehreren
der hierin beschriebenen Biosyntheseschritte verwendet werden. Die
Konzentration von PLP kann supplementiert werden, so dass PLP nicht
zu einer Limitierung hinsichtlich der Gesamteffizienz der Reaktion
wird.
-
Der
biosynthetische Weg für
Vitamin B6 (der Vorläufer von PLP) ist in E. coli
eingehend untersucht worden, und manche der Proteine sind kristallisiert
worden (Laber et al., FEBS Letters, 449:45-8, 1999). Zwei der Gene
(epd oder gapB und serC) werden in anderen metabolischen Wegen erfordert,
wohingegen drei Gene (pdxA, pdxB und pdxJ) für die Pyridoxalphosphat-Biosynthese
einzigartig sind. Eines der Ausgangsmaterialien im E. coli-Weg ist
1-Desoxy-D-xylulose-5-phosphat (DXP). Die Synthese dieses Vorläufers aus
gewöhnlichen 2-
und 3-Kohlenstoff-Zentralmetaboliten wird katalysiert von dem Polypeptid
1-Desoxy-D-xylulose-5-phosphat-Synthase (DXS). Der andere Vorläufer ist
ein Threoninderivat, welches aus dem 4-Kohlenstoff-Zucker D-Erythrose-4-phosphat
gebildet wird. Die Gene, welche für die Umwandlung zu Phospho-4-hydroxy-4-threonin
(HTP) erforderlich sind, sind epd, pdxB und serC. Die letzte Reaktion
für die
Bildung von PLP ist eine komplexe intramolekulare Kondensations-
und Ringschlussreaktion zwischen DXP und HTP, welche von den Genprodukten
von pdxA und pdxJ katalysiert wird.
-
Wenn
PLP ein limitierender Nährstoff
während
der Fermentation zur Herstellung von Monatin wird, kann eine erhöhte Expression
von einem oder mehreren der Weg-Gene in einer Produktionswirtszelle
verwendet werden, um die Ausbeute an Monatin zu erhöhen. Ein
Wirtsorganismus kann mehrere Kopien seiner Nativ-Weg-Gene enthalten,
oder Kopien von Nicht-Nativ-Weg-Genen können in das Genom des Organismus
eingebracht werden. Zusätzlich
dazu können
mehrere Kopien der Wiederverwertungsweg-Gene in den Wirtsorganismus kloniert
werden.
-
Ein
Wiederverwertungsweg, welcher in allen Organismen konserviert ist,
recycelt die verschiedenen Derivate von Vitamin B6 zu
der aktiven PLP-Form. Die in diesem Weg beteiligten Polypeptide
sind pdxK Kinase, pdxH Oxidase und pdxY Kinase. Überexpression von einem oder
mehreren dieser Gene kann die PLP-Verfügbarkeit erhöhen.
-
Die
Vitamin B6-Spiegel können erhöht werden durch Eliminierung
oder Repression der metabolischen Regulierung der nativen Biosyntheseweg-Gene
in dem Wirtsorganismus. PLP unterdrückt Polypeptide, welche an
der Biosynthese des Vorläufer-Threoninderivats
im Bakterium Flavobacterium sp.-Stamm 238-7 beteiligt sind. Dieser
Bakterienstamm, befreit von einer metabolischen Regulierung, zeigt
eine Überproduktion
von Pyridoxalderivaten und kann bis zu 20 mg/l PLP ausscheiden.
Die genetische Manipulierung des Wirtsorganismus, welcher Monatin
in einer ähnlichen
Weise produziert, wird die erhöhte
Produktion von PLP ohne Überexpression
der Biosyntheseweg-Gene zulassen.
-
Ammonium-Verwendung
-
Tryptophanase-Reaktionen
können
zur synthetischen Richtung (Herstellung von Tryptophan aus Indol)
getrieben werden, indem Ammoniak stärker verfügbar gemacht wird oder durch
Entfernen von Wasser. Reduktive Aminierungsreaktionen, wie diejenigen,
welche von Glutamat-Dehydrogenase katalysiert werden, können ebenfalls
durch einen Überschuss
an Ammonium vorwärts
getrieben werden.
-
Ammoniak
kann verfügbar
gemacht werden als ein Ammoniumcarbonat- oder Ammoniumphosphat-Salz
in einem Carbonat- oder Phosphat-gepufferten System. Ammoniak kann
ebenfalls als Ammoniumpyruvat oder Ammoniumformiat bereitgestellt
werden. Alternativ dazu kann Ammoniak zugeführt werden, wenn die Reaktion
mit einer Reaktion gekoppelt wird, welche Ammoniak erzeugt, wie
Glutamat-Dehydrogenase oder Tryptophan-Dehydrogenase. Ammoniak kann
erzeugt werden durch Zugabe der natürlichen Substrate von EC 4.1.99.-
(Tyrosin oder Tryptophan), welche hydrolysiert werden zu Phenol
oder Indol, Pyruvat und NH3. Dies gestattet
ebenfalls eine erhöhte
Ausbeute an synthetischem Produkt gegenüber der normalen Gleichgewichts-Menge
durch Zulassen, dass das Enzym sein bevorzugtes Substrat hydrolysiert.
-
Entfernung von Produkten und
Nebenprodukten
-
Die
Umwandlung von Tryptophan zu Indol-3-pyruvat durch eine Tryptophan-Aminotransferase
kann die Herstellungsgeschwindigkeit von Indol-3-pyruvat nachteilig
beeinflussen, weil die Reaktion Glutamat erzeugt und das Cosubstrat
2-Oxoglutarat (α-Ketoglutarat) erfordert.
Glutamat kann die Inhibition der Aminotransferase verursachen, und
die Reaktion kann große
Mengen des Cosubstrats verbrauchen. Darüber hinaus können hohe
Glutamatkonzentrationen schädlich
für stromabwärts erfolgende
Trennungsverfahren sein.
-
Das
Polypeptid Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) konvertiert Glutamat zu
2-Oxoglutarat, wodurch das Cosubstrat in der von Tryptophan-Aminotransferase
katalysierten Reaktion recycelt wird. GLDH erzeugt des Weiteren
Reduktionsäquivalente
(NADH oder NADPH), welche verwendet werden können, um unter aeroben Bedingungen
Energie für
die Zelle (ATP) zu erzeugen. Die Verwertung von Glutamat durch GLDH
vermindert des Weiteren die Nebenproduktbildung. Darüber hinaus
erzeugt die Reaktion Ammoniak, welcher als eine Stickstoffquelle
für die
Zelle oder als ein Substrat in einer reduktiven Aminierung für den in 1 gezeigten
letzten Schritt dienen kann. Deshalb kann eine Produktionszelle,
welche ein GLDH-Polypeptid überexprimiert,
verwendet werden, um die Ausbeute zu erhöhen und die Kosten von Medien
und/oder Trennungsverfahren zu reduzieren.
-
In
dem Tryptophan-zu-Monatin-Weg kann der Aminodonor von Schritt drei
(z. B. Glutamat oder Aspartat) zurück in den Amino-Akzeptor umgewandelt
werden, welcher für
den Schritt 1 erfordert wird (z. B. 2-Oxoglutarat oder Oxalacetat),
wenn eine Aminotransferase aus den geeigneten Enzymklassen verwendet
wird. Die Verwendung von zwei getrennten Transaminasen für diesen
Weg, in welchem das Substrat von einer Transaminase die Aktivität der anderen
Transaminase nicht kompetitiv inhibiert, kann die Effizienz dieses Wegs
erhöhen.
-
Viele
der Reaktionen in den beschriebenen Wegen sind reversibel und können daher
ein Gleichgewicht zwischen Substraten und Produkten erreichen. Die
Ausbeute des Wegs kann erhöht
werden durch kontinuierliches Entfernen der Produkte von den Polypeptiden.
Zum Beispiel wird die Sekretion von Monatin in die Fermentationsnährlösung unter
Verwendung einer Permease oder eines anderen Transportproteins oder
die selektive Kristallisierung von Monatin aus einem biokatalytischen
Reaktorstrom mit einhergehendem Recyceln von Substraten die Reaktionsausbeute
erhöhen.
-
Das
Entfernen von Nebenprodukten durch zusätzliche enzymatische Reaktionen
oder durch Substitution von Aminodonorgruppen ist ein anderer Weg,
um die Reaktionsausbeute zu erhöhen.
Mehrere Beispiele werden im Beispiel 13 erörtert und sind in 11-13 gezeigt. Zum Beispiel kann
ein Nebenprodukt hergestellt werden, welches für eine Reaktion in der Rückwärtsrichtung
nicht verfügbar
ist, entweder durch Phasenänderung
(Verdampfen) oder durch spontane Umwandlung in ein nichtreaktives
Endprodukt, wie Kohlendioxid.
-
Modulation der Substrat-Pools
-
Der
Indol-Pool kann moduliert werden durch Erhöhen der Herstellung von Tryptophanvorläufern und/oder Ändern von
katabolischen Wegen, welche Indol-3-pyruvat und/oder Tryptophan
beinhalten. Zum Beispiel kann die Herstellung von Indol-3-essigsäure aus
Indol-3-pyruvat durch funktionelles Deletieren des EC 4.1.1.74 codierenden
Gens in der Wirtszelle reduziert oder eliminiert werden. Die Produktion
von Indol aus Tryptophan kann durch funktionelles Deletieren des
für EC
4.1.99.1 codierenden Gens in der Wirtszelle reduziert oder eliminiert
werden. Alternativ dazu kann ein Überschuss an Indol als ein
Substrat in einem In-vitro- oder In-vivo-Verfahren in Kombination
mit erhöhten
Men gen des für
EC 4.1.99.1 codierenden Gens verwendet werden (Kawasaki et al.,
J. Ferm. and Bioeng., 82:604-6, 1996). Darüber hinaus können genetische
Modifikationen vorgenommen werden, um den Spiegel an Intermediaten,
wie D-Erythrose-4-phosphat und Chorismat, zu erhöhen.
-
Die
Tryptophanherstellung ist in den meisten Organismen reguliert. Ein
Mechanismus erfolgt durch Rückkopplungs-Inhibition
von bestimmten Enzymen in dem Weg; wenn Tryptophan-Spiegel ansteigen,
verringert sich die Herstellungsrate von Tryptophan. Somit, wenn
eine Wirtszelle verwendet wird, die manipuliert wurde, um Monatin über ein
Tryptophan-Intermediat herzustellen, kann ein Organismus verwendet
werden, welcher gegenüber
Tryptophan-Konzentrationen nicht empfindlich ist. Zum Beispiel wurde
ein Stamm von Catharanthus roseus, welcher resistent gegenüber Wachstums-Inhibition durch
verschiedene Tryptophananaloga ist, durch wiederholtes Aussetzen
an hohe Konzentrationen von 5-Methyltryptophan selektiert (Schallenberg
und Berlin, Z. Naturforsch. 34:541-5, 1979). Die resultierende Tryptophan-Synthase-Aktivität des Stamms wurde
weniger durch Produkt-Inhibition beeinflusst, wahrscheinlich auf
Grund von Mutationen in dem Gen. In ähnlicher Weise kann eine für Monatin-Produktion
verwendete Wirtszelle optimiert werden.
-
Tryptophan-Produktion
kann optimiert werden durch die Anwendung von gerichteter Evolution,
um Polypeptide zu entwickeln, welche weniger empfindlich gegenüber Produkt-Inhibition
sind. Zum Beispiel kann ein Screening auf Platten durchgeführt werden,
welche kein Tryptophan im Medium enthalten, jedoch mit hohen Spiegeln
an nicht-metabolisierbaren
Tryptophananaloga. Die U.S.-Patente Nr. 5 756 345; 4 742 007 und
4 371 614 beschreiben Verfahren, welche angewandt werden, um Tryptophan-Produktivität in einem
Fermentationsorganismus zu erhöhen.
Der letzte Schritt der Tryptophan-Biosynthese ist die Addition von
Serin an Indol; deshalb kann die Verfügbarkeit von Serin erhöht werden,
um die Tryptophan-Produktion zu steigern.
-
Die
durch einen Fermentationsorganismus produzierte Menge an Monatin
kann erhöht
werden durch Erhöhen
der Menge an Pyruvat, welche vom Wirtsorganismus produziert wird.
Bestimmte Hefen, wie Trichosporon cutaneum (Wang et. al., Lett.
Appl. Microbiol. 35:338-42, 2002) und Torulopsis glabrata (Li et
al., Appl. Microbiol. Biotechnol. 57:451-9, 2001) zeigen eine Überproduktion
von Pyruvat und können
verwendet werden, um die hierin offenbarten Verfahren auszuüben. Darüber hinaus
können
genetische Modifikationen an Organismen vorgenommen werden, um Pyruvinsäure-Produktion
zu fördern,
wie diejenigen im E. coli-Stamm W1485lip2 (Kawasaki et al., J. Ferm.
and Bioeng. 82:604-6, 1996).
-
Steuern der Chiralität
-
Das
Geschmacksprofil von Monatin kann verändert werden durch Steuern
seiner Stereochemie (Chiralität).
Zum Beispiel können
verschiedene Monatin-Stereoisomere in unterschiedlichen Mischungen
von Konzentrationen für
unterschiedliche Lebensmittelsysteme gewünscht werden. Die Chiralität kann durch
eine Kombination von pH-Wert und Polypeptiden reguliert werden.
-
-
Eine
Razemisierung an der C-4-Position von Monatin (siehe obenstehendes
nummeriertes Molekül) kann
durch Deprotonierung und Reprotonierung des alpha-Kohlenstoffs stattfinden,
welche durch eine Verschiebung im pH-Wert oder durch Reaktion mit
dem Cofaktor PLP, der an ein Enzym, wie Razemase, gebunden ist oder
frei in Lösung
ist, stattfinden können.
In einem Mikroorganismus ist es unwahrscheinlich, dass sich der
pH-Wert genügend
verschiebt, um die Razemisierung zu verursachen, aber PLP ist reichlich
vorhanden. Verfahren zum Steuern der Chiralität mit Polypeptiden hängen von
der für
die Monatin-Produktion verwendeten biosynthetischen Route ab.
-
Wenn
Monatin unter Verwendung des in 2 gezeigten
Wegs gebildet wird, kann Folgendes in Betracht gezogen werden. In
einer biokatalytischen Reaktion kann die Chiralität von Kohlenstoff-2
bestimmt werden durch ein Enzym, welches Indol-3-pyruvat zu MP umwandelt.
Mehrere Enzyme (z. B. aus EC 4.1.2.-, 4.1.3.-) können Indol-3-pyruvat zu MP umwandeln,
und daher kann das Enzym, welches das gewünschte Stereoisomer bildet,
ausgewählt
werden. Alternativ dazu kann die Enantiospezifität des Enzyms, welches Indol-3-pyruvat
zu MP umwandelt, durch die Verwendung von gerichteter Evolution
modifiziert werden, oder katalytische Antikörper können konstruiert werden, um
die gewünschte
Reaktion zu katalysieren. Sobald MP (entweder enzymatisch oder durch
chemische Kondensation) hergestellt ist, kann die Aminogruppe stereospe zifisch
unter Verwendung einer Transaminase angefügt werden, wie denjenigen,
welche hierin beschrieben werden. Es kann entweder die R- oder S-Konfiguration
von Kohlenstoff-4 erzeugt werden, abhängig davon, ob eine D- oder
L-Aromat-Saure-Aminotransferase verwendet wird. Die meisten Aminotransferasen
sind spezifisch für
das L-Stereoisomer;
allerdings existieren D-Tryptophan-Aminotransferasen in bestimmten
Pflanzen (Kohiba und Mito, "Proceedings
of the 8th International Symposium an Vitamin B6 and
Carbonyl Catalysis", Osaka,
Japan 1990). Darüber
hinaus sind D-Alanin-Aminotransferasen
(2.6.1.21), D-Methionin-Pyruvat-Aminotransferasen (2.6.1.41) und
sowohl (R)-3-Amino-2-methylpropanoat-Aminotransferase (2.6.1.61)
als auch (S)-3-Amino-2-methylpropanoat-Aminotransferase
(2.6.1.22) identifiziert worden. Bestimmte Aminotransferasen können nur
das Substrat für
diese Reaktion mit einer bestimmten Konfiguration am C2-Kohlenstoff
akzeptieren. Deshalb kann, selbst wenn die Umwandlung zu MP nicht
stereospezifisch ist, die Stereochemie des Endprodukts durch die
geeignete Wahl einer Transaminase gesteuert werden. Da die Reaktionen
reversibel sind, kann das nicht-umgesetzte MP (unerwünschtes
Stereoisomer) zurück
zu seinen Bestandteilen recycelt werden, und eine razemische Mischung
von MP kann reformiert werden.
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Aktivieren von Substraten
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Phosphorylierte
Substrate, wie Phosphoenolpyruvat (PEP), können in den hierin offenbarten
Reaktionen verwendet werden. Phosphorylierte Substrate können energetisch
günstiger
sein und können
deshalb verwendet werden, um die Reaktionsraten und/oder Erträge zu erhöhen. In
Aldolkondensationen stabilisiert die Addition einer Phosphatgruppe
das Enol-Tautomer des nukleophilen Substrats, wobei dieses reaktiver
gemacht wird. In anderen Reaktionen kann ein phosphoryliertes Substrat
eine bessere Austrittsgruppe bereitstellen. In ähnlicher Weise können Substrate
aktiviert werden durch Umwandlung zu CoA-Derivaten oder Pyrophosphat-Derivaten.
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Verwendung von Monatin in
einer Kaugummizusammensetzung
-
Das
S,S-Stereoisomer von Monatin ist ungefähr 50-200-mal süßer als
Sucrose, bezogen auf das Gewicht. Das R,R-Stereoisomer von Monatin
ist ungefähr
2000-2400-fach süßer als
Sucrose, bezogen auf Gewicht. Die Süße des Monatins wird berechnet
unter Einsatz von erfahrenen Sensorik-Bewertungspersonen in einer
Süßevergleich-Vorgehensweise, worin
eine Test-Süßstofflösung hinsichtlich
der Süßeintensität gegenüber einer
aus einer Serie von Referenzlösungen
zugeordnet wird.
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Spezifisch
kann man die Süße eines
Süßstoffs
relativ zu Sucrose durch Verwenden eines Gremiums von trainierten
Sensorik-Bewertungspersonen einschätzen, welche hinsichtlich der
Süßeabschätzungs-Vorgehensweise
erfahren sind. Alle Proben (in den gleichen Puffern) werden in zweifacher
Ausfertigung bei einer Temperatur von 22°C ± 1°C serviert. Probelösungen können hergestellt
werden, zum Beispiel unter Verwendung eines Puffers, umfassend 0,16%
(v/w) Zitronensäure
und 0,02% (v/w) Natriumcitrat bei ~pH 3,0. Testlösungen, codiert mit 3-Ziffer-Zufallsnummer-Codes,
werden individuell an die Bewertungspersonen in statistischer Reihenfolge
präsentiert.
Sucrose-Referenzstandards
im Bereich von 2,0-10,0% (w/v) Sucrose, anwachsend in Stufen von
0,5% (w/v) Sucrose, werden ebenfalls bereitgestellt. Die Bewertungspersonen
werden ersucht, die Süße durch
Vergleichen der Süße der Testlösung mit
den Sucrose-Standards
einzuschätzen.
Dies wird durchgeführt
durch Einnehmen von 3 Schlücken
der Testlösung,
gefolgt von einem Schluck Wasser, gefolgt von 3 Schlücken Sucrose-Standard, gefolgt
von einem Schluck Wasser, etc. Die Bewertungspersonen schätzen die
Süße auf eine
Dezimalstelle, z. B. 6,8, 8,5. Eine fünfminütige Ruheperiode wird zwischen
dem Auswerten der Testlösungen
eingelegt. Die Bewertungspersonen werden ebenfalls ersucht, gut
auszuspülen und
einen Cracker bzw. Keks zu essen, um jedwede potenziellen Übertragseffekte
zu reduzieren.
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Der
Sucrose-Äquivalent-Wert
(SEV) (z. B. % Sucrose), bestimmt durch die Auswahl von trainierten Sensorik-Bewertungspersonen,
wird als eine Funktion der Monatin-Konzentration aufgetragen, um eine Dosis-Antwort-Kurve
zu erhalten. Eine Polynom-Kurvenanpassung
wird auf die Dosis-Antwort-Kurve angewandt und verwendet, um die
Süßeintensität oder -wirkkraft
an einem besonderen Punkt zu berechnen, z. B. 8% SEV, durch Dividieren
des Sucrose-Äquivalenz-Werts
(SEV) durch die Monatin-Konzentration (z. B. % Monatin). Siehe z.
B. 15 (R,R/S,S-Monatin-Dosis-Antwort-Kurve); 14 (R,R-Monatin-Dosis-Antwort-Kurve).
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Monatin
ist in wässerigen
Lösungen
in Konzentrationen löslich,
welche für
den Verzehr geeignet sind. Verschiedene Mischungen von Monatin-Stereoisomeren
können
in bestimmten Matrizes, oder bei der Vermischung mit anderen Süßstoffen,
qualitativ besser sein. Mischungen von Monatin mit anderen Süßstoffen
können
verwendet werden, um die Süßeintensität und/oder
das Süße-Profil
zu maximieren und die Kosten zu minimieren. Monatin kann in Kombination
mit anderen Süßstoffen
und/oder anderen Bestandteilen zum Erzeugen eines Zeitprofils, welches ähnlich zu
Sucrose ist, oder für
andere nutzbringende Zwecke verwendet werden.
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Zum
Beispiel kann Monatin mit anderen nährstoffartigen und nicht-nährstoffartigen
Süßstoffen
vermischt werden, um besondere Geschmacksprofile oder Kalorien-Ziele
zu erreichen. Somit können
Süßstoff-Zusammensetzungen
Kombinationen von Monatin mit einem oder mehreren der folgenden
Süßstofftypen einschließen: (1)
Zuckeralkohole (wie Erythritol, Sorbitol, Maltitol, Mannitol, Lactitol,
Xylitol, Isomalt, Sirups mit niedrigem glykämischen Anteil etc.); (2) andere
intensitätsstarke
Süßstoffe
(wie Aspartam, Sucralose, Saccharin, Acesulfam-K, Steviosid, Cyclamat,
Neotam, Thaumatin, Alitam, Dihydrochalkon, Monellin, Glycyrrihizin, Mogrosid,
Phyllodulcin, Mabinlin, Brazzein, Circulin, Pentadin etc.) und (3)
nährstoffartige
Süßstoffe
(wie Sucrose, Tagatose, Invertzucker, Fructose, Maissirup, Maissirup
mit hohem Fructosegehalt (HFCS, high fructose corn syrup), Glucose/Dextrose,
Trehalose, Isomaltulose etc.). Monatin kann in derartigen Mischungen
als ein Geschmacksmodifizierer zum Unterdrücken von Nachgeschmack verwendet
werden, andere Aromastoffe, wie Zitrone verstärken, oder das zeitmäßige Geschmacksprofil
verbessern. Die Daten zeigen ebenfalls an, dass Monatin quantitativ
synergistisch mit Cyclamaten (welche in Europa verwendet werden)
ist, aber es wurde keine signifikante quantitative Synergie mit
Aspartam, Saccharin, Acesulfam-K,
Sucralose oder Kohlenhydrat-Süßstoffen
bemerkt.
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Weil
Monatin kein Kohlenhydrat ist, kann Monatin verwendet werden, um
den Kohlenhydratgehalt in Kaugummizusammensetzungen zu senken. In
einer Ausführungsform
enthält
eine Menge (z. B. ein Streifen) einer Monatin-Kaugummizusammensetzung
weniger Kalorien und Kohlenhydrate als die gleiche Menge einer Kaugummizusammensetzung,
welche Zucker (z. B. Sucrose oder Maissirup mit hohem Fructosegehalt)
enthält.
In anderen Ausführungsformen
liefern Kaugummizusammensetzungen, die Monatin umfassen (z. B. Monatin
und ein oder mehrere Kohlenhydrate umfassen), ein Mund-Gefühl, einen
Geschmack und eine Süße über die
Zeit, welche vergleichbar zu derjenigen ist, die von ähnlichen
Gummizusammensetzungen bereitgestellt wird, welche lediglich Kohlenhydrate
als den Süßstoff enthalten.
In einer Ausführungsform
enthält
eine Menge einer Kaugummizusammensetzung, welche Monatin umfasst,
weniger Kalorien und Kohlenhydrate als die gleiche Menge der Kaugummizusammensetzung,
welche Sucrose anstelle des Monatins enthält.
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Monatin
ist in einer trockenen Form stabil und besitzt ein wünschenswertes
Geschmacksprofil allein oder bei Mischung mit Kohlenhydraten. Es
scheint nicht irreversibel zu zerfallen, sondern bildet eher Lactone und/oder
Lactame bei niedrigen pH-Werten
(in wässerigen
Puffern) und erreicht ein Gleichgewicht. Es kann an der 4-Position langsam
mit der Zeit in Lösung
razemisieren, aber dies findet typischerweise bei hohen pH-Werten
statt. Im Allgemeinen ist die Stabilität von Monatin vergleichbar
zu oder besser als Aspartam, und das Geschmacksprofil von Monatin
ist vergleichbar zu oder besser als andere Qualitätssüßstoffe,
wie Aspartam, Alitam und Sucralose. Monatin besitzt nicht den unerwünschten
Nachgeschmack, der mit einigen anderen intensitätsstarken Süßstoffen, wie Saccharin und
Steviosid, assoziiert ist.
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In
gewissen Ausführungsformen
schließen
die Kaugummizusammensetzungen der Erfindung einen Gummigrundstoffanteil
und einen löslichen
Anteil ein, welcher Monatin einschließt. Der Begriff "löslich" in dem Ausdruck "löslicher
Anteil" bedeutet,
dass dieser Anteil sich im Mund und/oder in Speichel auflösen kann.
Der Gummigrundstoffanteil wird im Mund zurückgehalten während des
gesamten Kauens, wohingegen sich der lösliche Anteil mit einem Teil
des Aromas während
des Kauens über
die Zeit hinweg zerstreut. In einigen Ausführungsformen enthält der lösliche Anteil
zusätzliche
Komponenten, wie Aromastoffe, Färbemittel,
andere Süßstoffe
und/oder einen Überzug.
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Einige
gezuckerte Gummiausführungsformen
umfassen einen Überzug,
bei welchem es sich um Sucrose handelt. In anderen Ausführungsformen
sind die Kaugummizusammensetzungen so formuliert, dass sie als zuckerfrei
angesehen werden. Bestimmte zuckerfreie Gummiausführungsformen
umfassen einen Überzug (in
Sirup- oder kristalliner Form), welcher Sorbital-Maltitol, Isolmalt,
Xylitol oder Erythritol ist. Gegebenenfalls können die Kaugummizusammensetzungen
einen Überzug
umfassen, welcher ein Aromastoff, eine lyophilisierte Frucht und/oder
ein Färbemittel
ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist Monatin in einer Menge vorhanden, welche im Bereich von 0,001
bis 1,1 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung liegt (z. B. 0,009 bis
1 Gew.-%, 0,01 bis 0,3 Gew.-%, 0,01 bis 0,04 Gew.-% oder 0,02 bis
0,1 Gew.-%), einschließlich
jedweden besonderen Werts innerhalb dieses Bereichs (z. B. 0,001
Gew.-%, 0,005 Gew.-%, 0,01 Gew.-%, 0,015 Gew.-%, 0,02 Gew.-% oder
0,025 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung). Das Monatin kann ein
besonderes Stereoisomer oder eine Mischung von unterschiedlichen
Stereoisomeren sein. Zum Beispiel können 0,009 bis 0,1 Gew.-% (z.
B. 0,015 bis 0,025 Gew.-%) des R,R-Stereoisomers von Monatin oder
0,1 bis 1,1 Gew.-% (z. B. 0,15 bis 0,88 Gew.-%) des S,S-Stereoisomers
von Monatin in einer Kaugummizusammensetzung verwendet werden.
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Gummigrundstoff
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Die
Zusammensetzung des Gummigrundstoffs bestimmt typischerweise, ob
das Gummi als Kaugummi, Bubblegum oder ein funktionelles Gummi angesehen
wird. In bestimmten Ausführungsformen
ist der Gummigrundstoff inert und nicht-nährstoffhaltig und ist aus Kombinationen
der folgenden Komponenten hergestellt: Elastomere, Weichmacher (Plastifizierer),
Emulgatoren, Harz und Füllstoffe.
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Bestandteile
innerhalb der Zusammensetzungen werden im Allgemeinen als von Lebensmittel-Güte angesehen,
im Allgemeinen als sicher anerkannt (GRAS) und/oder sind von der
U.S. "Food and Drug
Administration" (FDA)
zugelassen. Elastomere stellen die gummiartige, kohäsive Natur
für die
Gummis bereit und können
zum Beispiel einen oder mehrere Naturkautschuke (z. B. Rauchlatex,
Flüssiglatex
oder Guayule), Naturgummis oder synthetische Elastomere einschließen. In
manchen Ausführungsformen
schließen
Naturgummis Jelutong, Perillo, Sorva, Massaranduba balata, Massaranduba-Schokolade,
Nispero, Rosindinha, Chicle und Gutta hang kang ein. Zum Beispiel
ist Chicle ein besonders nützliches
Naturgummi. In anderen Ausführungsformen
schließen
synthetische Elastomere Butadien-Styrol-Copolymere, Isobutylen-Isopren-Copolymere,
Polybutadien, Polyisobutylen und polymere Vinylelastomere ein. In
bestimmten Ausführungsformen
ist ein Elastomer in einem Gummigrundstoff in einer Menge innerhalb
des Bereichs von 3 bis 70 Gew.-% vorhanden (z. B. 3 bis 60 Gew.-%,
3 bis 50 Gew.-%, 5 bis 45 Gew.-%, 10 bis 50 Gew.-%, 15 bis 45 Gew.-%
oder 20 bis 40 Gew.-% des Gummigrundstoffs) einschließlich jedweden
besonderen Werts innerhalb des Bereichs (z. B. 3, 5, 10, 15, 20,
25, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60 oder 65 Gew.-%).
-
Harze
können
verwendet werden, um die Festigkeit des Gummigrundstoffs zu variieren
und bei der Erweichung der Elastomerkomponente des Gummigrundstoffs
zu helfen. Nichteinschränkende
Beispiele von geeigneten Harzen schließen ein oder mehrere der Folgenden
ein: einen Kolophoniumester, ein Terpenharz, wie ein Terpenharz
aus α-Pinen, β-Pinen und/oder
d-Limonen, Polyvinalacetat, Polyvinylalkohol, Ethylenvinylacetat
und Vinylacetat-Vinyllaurat-Copolymer. In bestimmten Ausführungsformen
kann ein Kolophoniumester ein Glycerolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Glycerolester von polymerisiertem Kolophonium, ein
Glycerolester von teilweise dimerisiertem Kolophonium, ein Glycerolester
von Kolophonium, ein Pentaerythritolester von teilweise hydriertem
Kolophonium, ein Methylester von Kolophonium oder ein Methylester
von teilweise hydriertem Kolophonium sein. In einigen Ausführungsformen
ist das Harz in einer Menge vorhanden, welche im Bereich von etwa
5 bis 75 Gew.-% des Gummigrundstoffs liegt, einschließlich jedweden
besonderen Werts innerhalb dieses Bereichs. Zum Beispiel kann das
Harz in einer Menge vorhanden sein, welche im Bereich von etwa 5
bis 45 Gew.-%, 10 bis 75 Gew.-%, 10 bis 30 Gew.-%, 15 bis 60 Gew.-%
oder 20 bis 50 Gew.-% des Gummigrundstoffs liegt.
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Weichmacher
(ebenfalls bekannt als Plastifizierer) können verwendet werden, um die
Einfachheit des Kauens und/oder das Mundgefühl der Kaugummizusammensetzung
zu modifizieren. In bestimmten Ausführungsformen schließen Weichmacher Öle, Fette,
Wachse und Emulgatoren ein. Nicht-einschränkende Beispiele, welche verwendet
werden können,
schließen
zum Beispiel Talg, hydrierten Talg, Schmalz, hydrierte oder teilweise
hydrierte Pflanzenöle,
wie Sojabohnen-, Canola-, Baumwollsamen-, Sonnenblumen-, Palmen-, Kokosnuss-,
Mais-, Saflor- oder Palmkern-Öl,
Kakaobutter, Glycerolmonostearat, Glyceroltriacetat, Glycerolabietat,
Lecithin, Monoglyceride, Diglyceride, Triglyceride, acetylierte
Monoglyceride und freie Fettsäuren
ein. Üblicherweise
verwendete Wachse schließen
zum Beispiel Polypropylen/Polyethylen/Fisher-Tropsch-Wachse, Paraffin,
mikrokristalline und natürliche
Wachse, wie Candelilla, Bienenwachs und Carnauba, ein. Mikrokristalline
Wachse, insbesondere diejenigen mit einem hohen Grad an Kristallinität, können ebenfalls
als Verdickungsmittel oder Texturmodifikatoren betrachtet werden.
In bestimmten Ausführungsformen
ermöglichen gewisse
Maissirups, wie Globe, das Erweichen des Gummigrundstoffs vor Mischung
mit anderen Zuckern, sowie die Verdickung und das Feuchthaltevermögen. In
anderen Ausführungsformen
sind Weichmacher in einer Menge vorhanden, welche im Bereich von
etwa 0,5 bis 30 Gew.-% (z. B. 0,5 bis 25 Gew.-%, 0,5 bis 15 Gew.-% oder
1 bis 7 Gew.-%) des Gummigrundstoffs liegt, einschließlich jedweden
besonderen Werts innerhalb des Bereichs.
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Emulgatoren
helfen bei der Bildung einer gleichmäßigen Dispersion der nicht
löslichen/löslichen
Phasen und können
ebenfalls weichmachende Eigenschaften aufweisen. In bestimmten Ausführungsformen schließen geeignete
Emulgatoren Glycerolmonostearat (GMS), Lecithin (Phosphatidylcholin),
Polyglycerolpolyricinolsäure
(PPGR), Mono- und Diglyceride von Fettsäuren, Glyceroldistearat, Triacetin,
acetyliertes Monoglycerid, Glyceroltriacetat und Magnesiumstearat
ein. In anderen Ausführungsformen
können
Emulgatoren in einer Menge vorhanden sein, welche von etwa 1 bis
30 Gew.-% eines Gummigrundstoffs beträgt, z. B. 2 bis 30 Gew.-%,
3 bis 20 Gew.-% oder 5 bis 15 Gew.-% des Gummigrundstoffs, einschließlich jedweden
besonderen Werts innerhalb des Bereichs (z. B. 5, 10, 15, 20 oder
25 Gew.-%).
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Darüber hinaus
kann die Kaugummizusammensetzung gegebenenfalls Hilfsstoffe oder
Füllstoffe
in entweder dem Gummigrundstoff und/oder dem löslichen Anteil der Zusammensetzung
einschließen.
Geeignete Hilfsstoffe oder Füllstoffe
schließen
beispielsweise Lecithin, Inulin, Polydextrin, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumsilikat, gemahlenen Kalkstein, Aluminiumhydroxid, Aluminiumsilikat,
Talk, Ton, Aluminiumoxid, Titandioxid und Calciumphosphat ein. In
bestimmten Ausführungsformen
kann Lecithin als ein inerter Füllstoff
verwendet werden, um den Betrag der Klebrigkeit zu verringern. In
anderen Ausführungsformen können Milchsäurecopolymere,
Proteine (wie Gluten und/oder Zein) und/oder Guar auch verwendet
werden, um ein Gummi zu erzeugen, welches leichter biologisch abbaubar
ist. In weiteren Ausführungsformen
können Hilfsstoffe
oder Füllstoffe
in einer Menge vorhanden sein, welche im Bereich bis zu 20 Gew.-%
des Gummigrundstoffs liegt (z. B. 1 bis 20 Gew.-%, 1 bis 15 Gew.-%,
1 bis 10 Gew.-%, 2 bis 18 Gew.-% oder 5 bis 15 Gew.-% des Gummigrundstoffs),
einschließlich
jedweden besonderen Werts innerhalb des Bereichs.
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In ähnlicher
Weise können
Färbemittel
und Weißmacher
gegebenenfalls der Kaugummizusammensetzung zugegeben werden und
können
beispielsweise Pigmentfarben der FD&C-Typen, Frucht- und Pflanzen-Extrakte,
Titandioxid, hitzemodifizierte Aminosäuren, Kakaopulver oder Mischungen
davon einschließen. In
bestimmten Ausführungsformen
können
Färbemittel
und Weißmacher
in einer Menge vorhanden sein, welche im Bereich von 0 bis 5 Gew.-%
(z. B. 0 bis 1 Gew.-%) des Gummigrundstoffs liegt, einschließlich jedweden besonderen
Werts innerhalb des Bereichs.
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Zusätzliche
Komponenten des Gummigrundstoffs können gegebenenfalls ein oder
mehrere Antioxidationsmittel oder Konservierungsmittel, wie butyliertes
Hydroxyanisol (BHA), butyliertes Hydroxytoluol (BHT), Tocopherole, β-Carotine,
Propylgallat und Säuerungsmittel
(z. B. Vitamin C) einschließen.
In gewissen Ausführungsformen
können
Antioxidationsmittel oder Konservierungsstoffe 0 bis 0,2 Gew.-%
des Gummigrundstoffs betragen (z. B. 0 bis etwa 0,05 Gew.-%, 0 bis
0,08 Gew.-%, 0,05 Gew.-% oder 0,1 Gew.-%).
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In
manchen Ausführungsformen
schließt
ein Gummigrundstoffanteil einer Zusammensetzung 3 bis 50 Gew.-%
eines Elastomers, 0,5 bis 25 Gew.-% eines Weichmachers, 2 bis 30
Gew.-% eines Emulgators, 5 bis 75 Gew.-% eines Harzes und 0 bis
20 Gew.-% eines Füllstoffs
ein, wobei sich die Gesamt-Gew.-% des Gummigrundstoffanteils auf
100 belaufen. Der Gummigrundstoff kann zum Beispiel 30 Gew.-% Terpenharz,
15 Gew.-% hydriertes Pflanzenöl
(z. B. hydriertes Baumwollsamenöl),
2 Gew.-% Lecithin, 2,5 Gew.-% Polyisobutylen, 27 Gew.-% Polyvinylacetat;
12,45 Gew.-% Calciumcarbonat, 11 Gew.-% Isobutylen-Isopren-Copolymer und
0,05 Gew.-% BHT einschließen.
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In
gewissen Ausführungsformen
kann der Gummigrundstoffanteil etwa 5 bis 95 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung
ausmachen, wobei die insgesamten Gew.-% der Zusammensetzung gleich
100 sind. Zum Beispiel kann der Gummigrundstoff etwa 5 bis 80 Gew.-%,
10 bis 50 Gew.-%, 15 bis 30 Gew.-% oder etwa 20 bis 35 Gew.-% der
Kaugummizusammensetzung ausmachen.
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Löslicher Anteil
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung schließt
der lösliche
Anteil des Kaugummis, zusätzlich
zu Monatin, Massensüßstoffe,
Weichmacher, intensitätsstarke
Süßstoffe,
Aromastoffe, Färbemittel,
Hilfsstoffe, Füllstoffe,
Komponenten eines funktionellen Gummis (z. B. Nikotin) oder Kombinationen
davon ein. Zum Beispiel können
Massensüßstoffe
verwendet werden, um Dicke oder Viskosität vorzusehen sowie einen gewünschten
Spiegel an Süße zu vermitteln.
In bestimmten Ausführungsformen
schließen
Massensüßstoffe
sowohl Zucker als auch zuckerlose und Kohlenhydrat-Komponenten mit
einem niedrigeren glykämischen
Anteil ein und machen zwischen etwa 5 bis 95 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung
(z. B. 20 bis 80 Gew.-% oder 30 bis 60 Gew.-%) des Kaugummis aus.
In anderen Ausführungsformen
schließen
Zuckersüßstoffe
Sucrose, Dextrose (z. B. Cerelose-Dextrose), Maltose, Dextrin, getrockneten
Invertzucker, Fructose, Maissirup mit hohem Fructosegehalt, Levulose,
Galactose, Maissirup-Feststoffe und dergleichen, allein oder in
Kombination, ein. Zuckerlose Süßstoffe
und Kohlenhydrat-Komponenten mit einem niedrigeren glykämischen
Anteil können, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Tagatose und Zuckeralkohole wie Sorbitol, Mannitol, Xylitol,
Lactitol, Erythritol, Maltitol, hydrierte Stärkehydrolysate, Isomalt, Trehalose
und dergleichen, allein oder in Kombination, einschließen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
umfassen die Monatin-Kaugummizusammensetzungen andere intensitätsstarke
Süßstoffe
und/oder zuckerlose Süßstoffe.
Eine Anzahl von intensitätsstarken
Süßstoffen
sind mindestens 20-mal süßer als
Sucrose. Diese schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Sucralose, Aspartam, Salze von Acesulfam (z. B. Acesulfam-K),
Alitam, Saccharin und seine Salze, Cyclaminsäure und ihre Salze, Glycyrrhizin,
Dihydrochalkone (z. B. Neohesperidin-dihydrochalkon), Thaumatin,
Monellin, Neotam, Steviosid (extrahiert aus den Blättern von
Stevia rebaudiana), Mogrosid (extrahiert aus der Lo Han Guo-Frucht),
Phyllodulcin (extrahiert aus den Blättern von Hydrangea macrophylla,
etwa 400- bis 600-mal süßer als
Sucrose), Mabinlin, Brazzein, Pentadin und dergleichen, allein oder
in Kombination, ein. In manchen Ausführungsformen liegen intensitätsstarke
Süßstoffe
im Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung (z.
B. 0,009 bis 1 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung), einschließlich jedweden
besonderen Werts innerhalb des Bereichs. Zum Beispiel können intensitätsstärkere Süßstoffe,
wie Alitam (2000-mal süßer als
Sucrose, 2000 X Sucrose) und Thaumatin (1600-3000 X Sucrose) bei
etwa 0,02 bis 0,10 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung vorhanden
sein; Aspartam und ähnliche
Verbindungen (200 X Sucrose) können
bei etwa 0,1 bis 0,3 Gew.-% der Kaugummizu sammensetzung vorhanden
sein. In anderen Ausführungsformen
können
Monatin und ein intensitätsstarker
Süßstoff,
wie Cyclamat oder Acesulfam K, in einer Kaugummizusammensetzung
verwendet werden. Zum Beispiel können
0,05 bis 0,7 Gew.-% Monatin (z. B. das S,S-Stereoisomer von Monatin)
und 0,01 bis 0,2 Gew.-% Acesulfam K in einer Kaugummizusammensetzung verwendet
werden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
auch Süße-Verstärker, welche
nur süß in Gegenwart
von anderen Verbindungen, wie Säuren,
sind, in einer Kaugummizusammensetzung verwendet werden. Nicht-einschränkende Beispiele
von Süße-Verstärkern schließen Curculin
und Miraculin (100 X Sucrose) ein.
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In
anderen Ausführungsformen
können
auch wässerige
Süßmacher-Lösungen,
wie diejenigen, enthaltend Sorbitol, hydrierte Stärkehydrolysate,
Maissirup, Polyolsirup (z. B. Maltitol-Sirup) oder Kombinationen davon,
als Weichmacher und Bindemittel in der Gummizusammensetzung verwendet
werden.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die Monatin-Kaugummizusammensetzungen Aromastoffe, einschließlich natürlicher
oder künstlicher
Aromen und Kombinationen hiervon. Zum Beispiel können Aromastoffe in einer Menge
innerhalb des Bereichs von etwa 0,1 bis 15 Gew.-% der Kaugummizusammensetzung vorhanden
sein (z. B. 0,1 bis 10 Gew.-%, 0,2 bis 5 Gew.-% oder 0,5 bis 3 Gew.-%
der Kaugummizusammensetzung). In bestimmten Ausführungsformen ist der Aromastoff
ein essenzielles Öl,
wie ein Öl,
das abgeleitet wird aus einer Pflanze oder einer Frucht, Pfefferminzöl, Spearmintöl, andere
Minzöle,
Nelkenöl,
Zimtöl, Öl von Wintergrün, Lorbeer,
Thymian, Zedernblatt, Muskatnuss, Allerleigewürz, Salbei, Muskatblüte, Mandeln,
Anis und dergleichen). In anderen Ausführungsformen ist der Aromastoff
ein Pflanzenextrakt oder eine Fruchtessenz, wie Apfel, Banane, Wassermelone,
Birne, Pfirsich, Weintraube, Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Pflaume, Ananas
und Aprikose, oder eine Kombination von Fruchtaromen (z. B. Tutti
frutti). In weiteren Ausführungsformen
ist der Aromastoff ein Citrus-Aroma,
wie Extrakt, Essenz oder Öl
aus Zitrone, Limette, Orange, Mandarine, Grapefruit, Citrusfrucht
oder Kumquat. In Ausführungsformen
können
diese Aromastoffe in flüssiger
oder fester Form verwendet werden und können einzeln oder in Mischung
verwendet werden.
-
Wahlfreie
Bestandteile, wie Färbemittel,
Emulgatoren, pharmazeutische Mittel (z. B. Nikotin, Aspirin, Dimenhydrinat,
Koffein) oder Nährstoffe
(z. B. Calcium oder Vitamine) können
ebenfalls in Kaugummi eingeschlossen werden. Geeignete Färbemittel
und Emulgatoren sind oben beschrieben.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
eine oder mehrere der Komponenten der Kaugummizusammensetzung verkapselt
sein. Zum Beispiel können
Monatin und/oder andere intensitätsstarke
Süßstoffe, Färbemittel
und/oder Aromastoffe verkapselt sein. Das Verkapseln von Monatin
und/oder intensitätsstarken Süßstoffen
kann die Voraus-Süße-Intensität verstärken, die
Süßedauer
verlängern
und den Schutz und die Stabilität
des Süßstoffs
verbessern. Die Verkapselung kann des Weiteren Aromastoffe schützen; siehe
zum Beispiel die U.S.-Patente Nr. 4 981 698, 5 004 595 und 5 266
335 für
Verfahren zur Verkapselung derartiger Komponenten.
-
Jedwede
Gummizusammensetzung kann Monatin einschließen. In einigen Ausführungsformen
schließen
Gummizusammensetzungen ungefähr
17 bis 23 Gew.-% Gummigrundstoff (z. B. 20 Gew.-%), 55 bis 65 Gew.-%
Massensüßstoff (z.
B. 60 Gew.-%), 15 bis 21 Gew.-% Glucosesirup (z. B. 18 Gew.-%),
0,05 bis 0,15 Gew.-% Aromastoff (z. B. 0,1 Gew.-%) und 0,05 bis
0,15 Gew.-% sonstige Zusatzstoffe (z. B. 0,1 Gew.-%) ein. In einer
Ausführungsform
enthält
eine Kaugummizusammensetzung etwa 20 Gew.-% Gummigrundstoff, etwa 3 Gew.-% Glycerin,
etwa 8 Gew.-% Glucose, etwa 0,5 Gew.-% Lecithin, etwa 1% Fruchtaroma (z.
B. Erdbeere), etwa 0,07 Gew.-% Färbemittel
(z. B. rotes Färbemittel),
etwa 47 Gew.-% Zucker, etwa 20 Gew.-% Inulin- oder Polydextrin-Füllstoff, etwa 0,15 Gew.-% Acesulfam
K und 0,5 Gew.-% S,S-Monatin. In gewissen Ausführungsformen kann das R,R-Monatin
anstelle des Acesulfam K/S,S-Monatin-Gemischs verwendet werden durch Substituieren
von ungefähr
0,02 Gew.-% Monatin, und der Rest kann mit Massenzucker oder Füllstoff
aufgefüllt
werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
schließt
eine zuckerfreie Gummizusammensetzung etwa 21 bis 27 Gew.-% (z.
B. 24,5 Gew.-%) einer zuckerfreien Gummibasis, etwa 13 bis 19 Gew.-%
(z. B. 16,1 Gew.-%) einer Sorbitollösung, etwa 0,5 bis 2,0 Gew.-%
(z. B. 1,5 Gew.-%) eines Aromastoffs, wie ein Minzaroma, etwa 2
bis 3,5 Gew.-% (z. B. 2,8 Gew.-%)
Glycerin und etwa 0,009 bis 1,1 Gew.-% Monatin, abhängig von
der Mischung von Monatin-Stereoisomeren, welche verwendet wird,
und etwa 50 bis 60 Gew.-% (z. B. 55 Gew.-%) Sorbitolpulver ein.
-
Herstellung von Kaugummizusammensetzungen
-
Kaugummizusammensetzungen
können
unter Anwendung bekannter Techniken hergestellt werden. Im Allgemeinen
kann Kaugummi hergestellt werden durch sequenzielles Zugeben der
verschiedenen Kaugummibestandteile zu jedwedem kommerziell verfügbaren Mischer,
der im Fachgebiet bekannt ist (z. B. einem Sigma-Klingen-Mischer).
-
Siehe
zum Beispiel die U.S.-Patente Nr. 5 334 397 und 5 800 848. Nachdem
die Bestandteile gründlich vermischt
worden sind, kann die Gummimasse aus dem Mischer entnommen und zu
den gewünschten
Formen gestaltet werden, wie durch Auswalzen zu Blättern und
Schneiden zu Streifen, Extrudieren zu Klumpen oder Formung zu Pellets
oder Tabletten. Eine Vielzahl von Kaugummi- und Bubblegum-Formen
sind möglich, einschließlich Streifen,
Klumpen, Tabletten, Formen mit gefüllter Mitte, Kugeln, Fruchtformen,
Zigarettenformen, Münzen,
Schlauchformen und komprimierten Pulver-Gummis.
-
In
einer Ausführungsform
wird der Gummigrundstoff zuerst geschmolzen (z. B. bei einer Temperatur im
Bereich von 80 bis 125°C),
und in den laufenden Mischer zugegeben. Alternativ dazu kann der
Grundstoff im Mischer selbst geschmolzen werden. Farbe kann ebenfalls
zu dieser Zeit zugesetzt werden. Ein Weichmacher kann als Nächstes zusammen
mit dem Sirup und einem Teil des Füllstoffmittels zugegeben werden.
Weitere Anteile der Füllstoffmittel
können
dann in den Mischer zugesetzt werden. In bestimmten Ausführungsformen
werden Aromabestandteile der Gummimischung nahe dem Ende des Mischvorgangs
zugesetzt. Kaugummis können
in einer kontinuierlichen oder satzweisen Art hergestellt werden.
Maisstärke
oder Talk kann verwendet werden, um Kaugummiprodukte vor dem Verpacken
einzustäuben.
-
Sensorische
Tests bewerten den Geschmack und die Textur von Kaugummizusammensetzungen und/oder
ihrer Komponenten, wie einem Überzug.
Beispiele von sensorischen Tests schließen orale Bewertungstests und
Dreieckstests ein. In oralen Bewertungstests werden Kaugummizusammensetzungen,
welche gleiche Formulierungen aufweisen aber unterschiedliche Süßstoffe
umfassen, Seite an Seite von drei oder mehr Bewertungspersonen ausgewertet.
Die Bewertungspersonen bewerten die Süßheitsintensität jeder
Zusammensetzung. In Dreieckstests erhalten drei oder mehr Bewertungspersonen
drei Proben von Kaugummizusammensetzungen, wobei zwei Proben die
gleiche Formulierung aufweisen, und eine dritte Referenz/Vergleichsprobe
eine unterschiedliche Formulierung aufweist. Die Bewertungspersonen
werden ersucht, zu bestimmen, welche der Formulierungen eine Süße oder
sonstige sensorische Kennzeichen aufweist, welche sich von den anderen
beiden unterscheiden.
-
Es
wird erwartet, dass Monatin-haltiger Kaugummi, im Vergleich zu Gummis,
welche andere Süßstoffe enthalten,
eine längere
Süße während des
Kauens, eine längere
Haltbarkeitsdauer, größere Wärme- und
Säurestabilität sowie
bessere Geschmackscharakteristika und Marktvorteile aufzeigen wird.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Klonierung und Expression
von Tryptophan-Aminotransferasen
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, welche angewandt wurden, um Tryptophan-Aminotransferasen zu
klonieren, welche verwendet werden können, um Tryptophan in Indol-3-pyruvat
umzuwandeln.
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Experimenteller Überblick
-
Elf
Gene, welche Aminotransferasen codieren, wurden in E. coli kloniert.
Diese Gene waren Bacillus subtilis-D-Alanin-Aminotransferase (dat,
Genbank-Zugangs-Nr. Y14082.1, bp 28622-29470 und Genbank Zugangs-Nr.
NP_388848.1, Nukleinsäuresequenz
bzw. Aminosäuresequenz),
aus Sinorhizobium meliloti (ebenfalls bezeichnet als Rhizobium meliloti)
stammende Tyrosin-Aminotransferase (tatA, SEQ ID Nr.: 1 und 2, Nukleinsäuresequenz
bzw. Aminosäuresequenz),
Rhodobacter sphaeroides-Stamm 2.4.1-Tryosin-Aminotransferase (tatA,
bestätigt
durch Homologie, SEQ ID Nr.: 3 und 4, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz), aus
R. sphaeroides 35053 stammende Tyrosin-Aminotransferase (bestätigt durch
Homologie, SEQ ID Nr.: 5 und 6, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz),
aus Leishmania major stammende Breit-Substrat-Aminotransferase (bsat, bestätigt durch
Homologie zu Peptidfragmenten aus L. mexicana, SEQ ID Nr.: 7 und
8, Nukleinsäuresequenz
bzw. Aminosäuresequenz),
Bacillus subtilis-Aromat-Aminotransferase (araT, bestätigt durch
Homologie, SEQ ID Nr.: 9 und 10, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz),
Lactobacillus amylovorus-Aromat-Aminotransferase (araT, bestätigt durch
Homologie, SEQ ID Nr.: 11 und 12, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz),
R. sphaeroides 35053-Mehrfachsubstrat-Aminotransferase (bestätigt durch
Homologie, SEQ ID Nr.: 13 und 14, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz),
Rhodobacter sphaeroides-Stamm 2.4.1.-Mehrfachsubstrat-Aminotransferase (msa,
bestätigt
durch Homologie, Genbank Zugangs-Nr. AAAE01000093.1, bp 14743-16155,
und Genbank Zugangs-Nr. ZP00005082.1, Nukleinsäuresequenz bzw. Aminosäuresequenz),
Escherichia coli-Aspartat-Aminotransferase
(aspC, Genbank Zugangs-Nr. AE000195.1, bp 2755-1565, und Genbank
Zugangs-Nr. AAC74014.1, Nukleinsäuresequenz
bzw. Aminosäuresequenz)
und E. coli-Tyrosin-Aminotransferase (tyrB, SEQ ID Nr.: 31 und 32,,
Nukleinsäuresequenz
bzw. Aminosäuresequenz).
Die Gene wurden kloniert, exprimiert und hinsichtlich Aktivität bei der
Umwandlung von Tryptophan zu Indol-3-pyruvat, neben kommerziell
verfügbaren
Enzymen, getestet. Alle elf Klone besaßen Aktivität.
-
Identifikation von Bakterienstämmen, welche
Polypeptide mit der gewünschten
Aktivität
enthalten können
-
Keine
Gene in der NCBI (National Center for Biotechnology Information)-Datenbank
wurden als Tryptophan-Aminotransferasen bezeichnet. Allerdings sind
Organismen mit dieser enzymatischen Aktivität identifiziert worden. L-Tryptophan-Aminotransferase-(TAT)-Aktivität ist in
Zellextrakten oder aus gereinigtem Protein aus den folgenden Quellen
gemessen worden: Rhizobakterien-Isolat aus Festuca octoflora, Erbsen-Mitochondrien und
-Cytosol, Sonnenblumen-Kronengallen-Zellen, Rhizobium leguminosarum
biovar trifoli, Erwinia herbicola pv gypsophilae, Pseudomonas syringae
pv. savastanoi, Agrobacterium tumefaciens, Azospirillum lipferum & brasilense, Enterobacter
cloacae, Enterobacter agglomerans, Bradyrhizobium elkanii, Candida
maltosa, Azotobacter vinelandii, Rattengehirn, Rattenleber, Sinorhizobium
meliloti, Pseudomonas fluorescens CHA0, Lactococcus lactis, Lactobacillus
casei, Lactobacillus helveticus, Weizenkeimlinge, Gerste, Phaseolus
aureus (Mung-Bohne), Saccharomyces uvarum (carlsbergensis), Leishmania
sp., Mais, Tomatenkeimlinge, Erbsenpflanzen, Tabak, Schwein, Clostridium
sporogenes und Streptomyces griseus.
-
BEISPIEL 2
-
Umwandlung von Indol-3-lactat zu Indol-3-pyruvat
-
Wie
gezeigt in 1 und 3, kann
Indol-3-milchsäure
verwendet werden, um Indol-3-pyruvat
herzustellen. Die Umwandlung zwischen Milchsäure und Pyruvat ist eine reversible
Reaktion, wie es auch die Umwandlung zwischen Indol-3-pyruvat und
Indol-3-lactat ist.
Die Oxidation von Indollactat wurde typischerweise verfolgt, auf
Grund des hohen Betrags an Hintergrund bei 340 nm von Indol-3-pyruvat.
-
Die
Standard-Assay-Mischung enthielt 100 mM Kaliumphosphat, pH 8,0,
0,3 mM NAD+, 7 Units Lactate-Dehydrogenase
(LDH) (Sigma-L2395, St. Louis, MO), und 2 mM Substrat in 0,1 ml.
Der Assay wurde in zweifacher Ausfertigung in einer UV-transparenten
Mikrotiterplatte unter Verwendung eines Plattenlesegeräts "Molecular Devices
SpectraMax Plus" durchgeführt. Polypeptid
und Puffer wurden gemischt und in Vertiefungen pipettiert, welche
die Indol-3-milchsäure
und NAD+ enthielten, und die Extinktion
bei 340 nm von jeder Vertiefung wurde bei Intervallen von 9 Sekunden
nach kurzem Mischen abgelesen. Die Reaktion wurde 5 Minuten lang
bei 25°C
gehalten. Die Erhöhung
der Extinktion bei 340 nm folgt der Produktion von NADH aus NAD+. Getrennte Negativkontrollen wurden ohne
NAD+ und ohne Substrat durchgeführt. D-LDH
aus Leuconostoc mesenteroides (Sigma-Katalog-Nr. 12395) schien mehr
Aktivität
mit den Indol-Derivat-Substraten
aufzuweisen, als dies bei L-LDH aus Bacillus stearothermophilus
(Sigma-Katalog-Nr. 15275) der Fall war.
-
Ähnliche
Verfahren wurden mit D-Milchsäure
und NAD+ oder NADH und Pyruvat, den natürlichen
Substraten von D-LDH-Polypeptiden, angewandt. Die Vmax für die Reduktion
von Pyruvat war 100-1000-fach höher als
die Vmax für die Oxidation von Lactat.
Die Vmax für die Oxidationsreaktion von
Indol-3-milchsäure
mit D-LDH war ungefähr
ein Fünftel
von derjenigen mit Milchsäure.
Das Vorhandensein von Indol-3-pyruvat wurde ebenfalls gemessen durch
Verfolgen der Änderung
der Extinktion bei 327 (das Enol-Borat-Derivat) unter Verwendung von 50 mM
Natriumboratpuffer, welcher 0,5 mM EDTA und 0,5 mM Natriumarsenat
enthielt. Kleine, aber wiederholbare Extinktionsänderungen wurden beobachtet,
im Vergleich zu den Negativkontrollen für sowohl L- als auch D-LDH-Polypeptide.
-
Zusätzlich dazu
können
Breitspezifitäts-Lactatdehydrogenasen
(Enzyme mit Aktivität,
assoziiert mit EC 1.1.1.27, EC 1.1.1.28 und/oder EC 1.1.2.3) kloniert
und verwendet werden, um Indol-3-pyruvat aus Indol-3-milchsäure herzustellen.
Quellen für
Breitspezifitäts-Dehydrogenasen
schließen
E. coli, Neisseria gonorrhoeae und Lactobacillus plantarum ein.
-
Alternativ
dazu kann Indol-3-pyruvat hergestellt werden durch Kontaktieren
von Indol-3-lactat
mit Zellextrakten aus Clostridium sporogenes, welche eine Indollactat-Dehydrogenase (EC
1.1.1.110) enthalten; oder Trypanosoma cruzi epimastigotes-Zellextrakten, welche
p-Hydroxyphenylacetat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.222) enthalten, welche
bekanntermaßen
Aktivität
gegenüber
Indol-3-pyruvat aufweist; oder Pseudomonas acidovorans- oder E.
coli-Zellextrakten, welche eine Imidazol-5-yl-lactat-Dehydrogenase (EC
1.1.1.111) enthalten; oder Coleus blumei, welcher eine Hydroxyphenylpyruvat-Reduktase
(EC 1.1.1.237) enthält;
oder Candida maltosa, welches eine D-Aromat-Lactat-Dehydrogenase
(EC 1.1.1.222) enthält.
Bezugsstellen, welche derartige Aktivitäten beschreiben, schließen Nowicki
et al. (FEMS Microbiol. Lett. 71:119-24, 1992), Jean und DeMoss (Canadian
J. Microbiol. 14 1968, Coote und Hassall (Biochem. J. 111: 237-9,
1969), Cortese et al. (C.R. Seances Soc. Biol. Fil. 162 390-5, 1968),
Petersen und Alfermann (Z. Naturforsch. C: Biosci. 43 501-4, 1988)
und Bhatnagar et al. (J. Gen. Microbiol. 135:353-60, 1989) ein.
Darüber
hinaus kann eine Lactat- Oxidase,
wie diejenige aus Pseudomonas sp. (Gu et al., J. Mol. Catalysis
B: Enzymatic: 18:299-305, 2002), für die Oxidation von Indol-3-milchsäure zu Indol-3-pyruvat
verwendet werden.
-
BEISPIEL 3
-
Umwandlung von L-Tiyptophan zu Indol-3-pyruvat
unter Verwendung von L-Aminosäure-Oxidase
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, welche verwendet werden, um Tryptophan
zu Indol-3-pyruvat mittels einer Oxidase (EC 1.4.3.2) umzuwandeln,
als eine Alternative zur Verwendung einer Tryptophan-Aminotransferase,
wie beschrieben in Beispiel 1. L-Aminosäureoxidase wurde gereinigt
aus Crotalus durissus (Sigma, St. Louis, MO, Katalog-Nr. A-2805).
Die Zugangsnummern von L-Aminosäureoxidasen
für molekulare Klonierung
beinhalten: CAD21325.1, AAL14831, NP_490275, BAB78253, A38314, CAB71136,
JE0266, T08202, S48644, CAC00499, P56742, P81383, 093364, P81382,
P81375, 562692, P23623, AAD45200, AAC32267, CAA88452, AP003600 und
Z48565.
-
Reaktionen
wurden in Mikrozentrifugenröhrchen
in einem Gesamtvolumen von 1 ml durchgeführt und 10 Minuten lang unter
Schütteln
bei 37°C
inkubiert. Die Reaktionsmischung enthielt 5 mM L-Tryptophan, 100 mM
Natriumphosphatpuffer pH 6,6, 0,5 mM Natriumarsenat, 0,5 mM EDTA,
25 mM Natriumtetraborat, 0,016 mg Katalase (83 U, Sigma C-3515),
0,008 mg FAD (Sigma) und 0,005-0,125 Units L-Aminosäureoxidase.
Negativkontrollen enthielten alle Komponenten außer Tryptophan, und Leerproben
enthielten alle Komponenten außer
der Oxidase. Katalase wurde verwendet, um das Wasserstoffperoxid
zu entfernen, welches während
der oxidativen Desaminierung gebildet wurde. Das Natriumtetraborat
und -arsenat wurden verwendet, um die Enol-Borat-Form von Indol-3-pyruvat
zu stabilisieren, welche eine maximale Extinktion bei 327 nm zeigt.
Indol-3-pyruvat-Standards wurden bei Konzentrationen von 0,1-1 mM
in der Reaktionsmischung hergestellt.
-
Die
gekaufte L-Aminosäureoxidase
wies eine spezifische Aktivität
von 540 μg
Indol-3-pyruvat,
erzeugt pro Minute pro mg Protein, auf. Dies ist die gleiche Größenordnung,
wie die spezifische Aktivität
von Tryptophan-Aminotransferase-Enzymen.
-
BEISPIEL 4
-
Umwandeln von Indol-3-pyruvat zu 2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure mit
einer Aldolase
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, welche angewandt werden können, um
Indol-3-pyruvat
unter Verwendung einer Aldolase (Lyase) in MP umzuwandeln (2).
Aldol-Kondensationen
sind Reaktionen, welche Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen zwischen
dem β-Kohlenstoffatom
eines Aldehyds oder Ketons und dem Carbonylkohlenstoffatom eines
anderen Aldehyds oder Ketons bilden. Ein Carbanion wird auf dem
Kohlenstoffatom gebildet, das zu der Carbonylgruppe eines Substrats
benachbart ist, und dient als ein Nukleophil, welches das Carbonylkohlenstoffatom
des zweiten Substrats (den elektrophilen Kohlenstoff) angreift.
Am üblichsten
ist das elektrophile Substrat ein Aldehyd, sodass die meisten Aldolasen
in die Kategorie EC 4.1.2.- fallen. Ziemlich häufig ist das nukleophile Substrat
Pyruvat. Für
Aldolasen ist es weniger üblich,
die Kondensation zwischen zwei Ketosäuren oder zwei Aldehyden zu
katalysieren.
-
Allerdings
sind Aldolasen, welche die Kondensation von zwei Carbonsäuren katalysieren,
identifiziert worden. Zum Beispiel beschreibt
EP 1045-029 die Produktion von 1-4-Hydroxy-2-ketoglutarsäure aus
Glyoxylsäure
und Pyruvat unter Verwendung einer Pseudomonas-Kultur (EC 4.1.3.16).
Darüber
hinaus kann 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Aldolase (4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Pyruvat-Lyase,
EC 4.1.3.17) die Kondensation von zwei Ketosäuren katalysieren. Deshalb
wurden ähnliche
Aldolasepolypeptide verwendet, um die Kondensation von Indol-3-pyruvat
mit Pyruvat zu katalysieren.
-
Klonierung
-
4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Pyruvat-Lyasen
(ProA-Aldolase, EC 4.1.3.17) und 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Glyoxylat-Lyase
(KHG-Aldolase, EC 4.1.3.16) katalysieren Reaktionen, die sehr ähnlich zu der
Aldolasereaktion von 2 sind. Primer wurden mit kompatiblen Überhängen für den pET30
Xa/LIC-Vektor (Novagen, Madison, WI) entworfen.
-
Aktivtätsergebnisse mit proA-Genprodukten
-
Sowohl
die C. testosteroni proA- als auch S. meliloti SMc00502-Genkonstrukte
wiesen hohe Expressionsspiegel bei Induktion mit IPTG auf. Die rekombinanten
Proteine waren in hohem Maße
löslich,
wie bestimmt mittels SDS-PAGE-Analyse von Gesamtprotein- und Zellextrakt-Proben.
Das C. testosteroni-Genprodukt wurde zu > 95% Reinheit aufgereinigt. Weil die Ausbeute
des S. meliloti-Genprodukts nach Affinitätsreinigung unter Verwendung
einer His-Bind-Patrone sehr niedrig war, wurde Zellextrakt für die enzymatischen
Assays verwendet.
-
Beide
rekombinanten Aldolasen katalysierten die Bildung von MP aus Indol-3-pyruvat
und Pyruvat. Die Gegenwart von sowohl zweiwertigem Magnesium als
auch Kaliumphosphat war für
enzymatische Aktivität
erforderlich. Es war kein Produkt offensichtlich, als Indol-3-pyruvat,
Pyruvat oder Kaliumphosphat abwesend war. Eine kleine Menge des
Produkts wurde auch in Abwesenheit von Enzym gebildet (typischerweise
eine Größenordnung weniger, als wenn Enzym vorhanden war).
-
Der
Produkt-Peak eluierte aus der Umkehrphasen-C18-Säule etwas später als
der Indol-3-pyruvat-Standard, das Massenspektrum dieses Peaks zeigte
ein Kollisionsinduziertes Elternion ([M + H]+) von 292,1, das Elternion,
welches für
das Produkt MP erwartet wurde. Die hauptsächlichen Tochterfragmente,
welche im Massenspektrum vorhanden waren, schlossen diejenigen mit
m/z = 158 (1H-Indol-3-carbaldehyd-Carboniumion), 168 (3-Buta-1,3-dienyl-1H-indol-Carboniumion),
274 (292 – H2O), 256 (292 – 2 H2O),
238 (292 – 3
H2O), 228 (292 – CH4O3) und 204 (Verlust von
Pyruvat) ein. Das Produkt zeigte ebenfalls ein UV-Spektrum auf,
welches charakteristisch für
andere Indol-enthaltende Verbindungen, wie Tryptophan, war, mit
dem λmax von 279-280 und einer kleinen Schulter
bei ungefähr
290 nm.
-
Die
Menge an MP, welche von der C. testosteroni-Aldolase produziert
wurde, stieg mit einem Anstieg der Reaktionstemperatur von Raumtemperatur
auf 37°C,
der Menge an Substrat und der Menge an Magnesium. Die synthetische
Aktivität
des Enzyms sank mit steigendem pH-Wert, wobei das Maximum-Produkt
bei pH 7 beobachtet wurde. Basierend auf Tryptophan-Standards belief
sich die Menge an MP, welche unter einem Standard-Assay unter Verwendung
von 20 μg
gereinigtem Protein hergestellt wurde, ungefähr auf 10-40 μg pro einem
ml Reaktion.
-
Auf
Grund des hohen Ausmaßes
an Homologie der S. meliloti- und C. testosteroni-ProA-Aidolase-codierenden
Sequenzen mit den anderen, oben beschriebenen, Genen, wird es erwartet,
dass alle der rekombinanten Genprodukte diese Reaktion katalysieren
können.
Weiterhin wird es erwartet, dass Aldolasen, welche Threonin (T)
bei den Positionen 59 und 87, Arginin (R) bei 119, Aspartat (D)
bei 120 und Histidin (H) bei 31 und 71 aufweisen (basierend auf
dem Nummerierungssystem von C. testosteroni) ähnliche Aktivität aufweisen werden.
-
Aktivitätsergebnisse mit khg-Genprodukten
-
Beide,
die B. subtilis- und E. coli-khg-Genkonstrukte, besaßen hohe
Spiegel an Expression von Protein, wenn sie mit IPTG induziert wurden,
wohingegen die S. meliloti-khg einen niedrigeren Expressionsspiegel aufwieß. Die rekombinanten
Proteine waren in hohem Maße
löslich,
wie beurteilt durch SDS-PAGE-Analyse von Gesamtproteinen und zellulären Extrakten.
Die B. subtilis- und E. coli-khg-Genprodukte wurden zu > 95% Reinheit aufgereinigt;
die Ausbeute des S. meliloti-Genprodukts war nach Affinitätsreinigung
unter Verwendung einer His-Bind-Patrone nicht so hoch.
-
Es
gibt keinen Beweis, dass Magnesium und Phosphat für die Aktivität für dieses
Enzym erfordert werden. Allerdings berichtet die Literatur über die
Durchführung
der Assays in Natriumphosphat-Puffer, und das Enzym ist berichtetermaßen bifunktionell
und weist eine Aktivität
auf phosphorylierte Substrate, wie 2-Keto-3-desoxy-6-phosphogluconat
(KDPG) auf. Die enzymatischen Assays wurden durchgeführt, wie
oben beschrieben, und in einigen Fällen wurde das Phosphat weggelassen.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die rekombinanten KHG-Aldolasen
MP produzierten, aber nicht so aktiv wie die ProA-Aldolasen waren.
In einigen Fällen
war der Spiegel an von KHG produziertem MP nahezu identisch zu der
Menge, welche von Magnesium und Phosphat allein produziert wurde.
Phosphat schien die KHG-Aktivitäten
nicht zu erhöhen.
Das Bacillus-Enzym wies die höchste
Aktivität
auf, ungefähr
20-25% höhere
Aktivität
als das Magnesium und Phosphat allein, wie durch SRM ermittelt wurde
(siehe Beispiel 10). Das Sinorhizobium-Enzym wies den geringsten Aktivitäts-Betrag
auf, was mit Faltungs- und Löslichkeitsproblemen
assoziiert sein kann, die in der Expression bemerkt wurden. Alle
drei Enzyme weisen das Glutamat der aktiven Stelle (Position 43
im B. subtilis-Nummerierungssystem) sowie das Lysin auf, welches
für die
Schiff-Basen-Bildung
mit Pyruvat erforderlich ist (Position 130); allerdings enthält das B.
subtilis-Enzym ein
Threonin in der Position 47, einem Rest der aktiven Stelle, anstatt
von Arginin. Die B. subtilis-KHG ist kleiner und scheint in einem
Cluster zu sein, welcher unterschiedlich von den S. meliloti- und
E. coli-Enzymen ist, wobei die anderen Enzyme an der aktiven Stelle
Threonin aufweisen. Die Unterschiede in der aktiven Stelle können der
Grund für
die erhöhte
Aktivität
des B. subtilis-Enzyms sein.
-
Verbesserung von Aldolase-Aktivität
-
Katalytische
Antikörper
können
so effizient wie natürliche
Aldolasen sein, einen weiten Spielraum von Substraten akzeptieren,
und können
verwendet werden, um die in 2 gezeigte
Reaktion zu katalysieren.
-
Aldolasen
können
auch durch gerichtete Evolution verbessert werden, wie es zum Beispiel
früher
beschrieben wurde für
eine KDPG-Aldolase (in hohem Maße
homolog zur oben beschriebenen KHG), welche durch DNA-Shuffling
und fehleranfällige
PCR evolviert wurde, um das Erfordernis für Phosphat zu beseitigen und
die Enantioselektivität
umzukehren. Die KDPG-Aldolase-Polypeptide sind nützlich in biochemischen Reaktionen,
da sie hochspezifisch für
das Donorsubstrat (hierin Pyruvat) sind, aber relativ flexibel in
Hinsicht auf das Akzeptorsubstrat (d. h. Indol-3-pyruvat) sind (Koeller & Wong, Nature
409:232-9, 2001). KHG-Aldolase weist Aktivität für die Kondensation von Pyruvat
mit einer Anzahl von Carbonsäuren
auf. Säuger-Versionen
der KHG-Aldolase besitzen angenommenermaßen eine breitere Spezifität als bakterielle
Versionen, einschließlich einer
höheren
Aktivität
auf 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat und der Akzeptanz von beiden
Stereoisomeren von 4-Hydroxy-2-ketoglutarat. Bakterielle Quellen
scheinen eine 10-fache Präferenz
für das
R-Stereoisomer aufzuweisen. Es sind nahezu 100 KHG-Homologe in genomischen
Datenbanken verfügbar,
und Aktivität
ist in Pseudomonas, Paracoccus, Pro videncia, Sinorhizobium, Morganella,
E. coli und Säuger-Geweben gezeigt worden.
Diese Enzyme können
als Ausgangspunkt zum Maßschneidern
der Enantiospezifität,
welche für
Monatin-Herstellung gewünscht
wird, verwendet werden.
-
Aldolasen,
welche Pyruvat und ein anderes Substrat, welches entweder eine Ketosäure ist
und/oder eine sperrige hydrophobe Gruppe, wie Indol, aufweist, verwenden,
können "evolviert" werden, um die Spezifität, Geschwindigkeit
und Selektivität
des Polypeptids maßzuschneidern.
Zusätzlich
zu den hierin verdeutlichten KHG- und ProA-Aldolasen, schließen Beispiele
dieser Enzyme, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein, Folgendes ein:
KDPG-Aldolase und verwandte Polypeptide (KDPH); Transcarboxybenzalpyruvat-Hydratase-Aldolase
aus Nocardloides st; 4-(2-Carboxyphenyl)-2-oxobut-3-enoat-Aldolase (2'-Carboxybenzalpyruvat-Aldolase),
welche Pyruvat und 2-Carboxybenzaldehyd (ein Substrat, das einen
aromatischen Ring enthält) kondensiert;
trans-O-Hydroxybenzylidenpyruvat-Hydratase-Aldolase
aus Pseudomonas putida und Sphingomonas aromaticivorans, welche
ebenfalls Pyruvat und ein aromathaltiges Aldehyd als Substrate verwendet; 3-Hydroxyaspartat-Aldolase
(Erythro-3-hydroxy-L-aspartat-Glyoxylat-Lyase),
welche 2-Oxo-Säuren
als die Substrate verwendet und angenomme nermaßen in dem Organismus Micrococcus
denitrificans vorliegt; Benzoin-Aldolase (Benzaldehyd-Lyase), welche
Substrate verwendet, die Benzylgruppen enthalten; Dihydroneopterin-Aldolase;
L-Threo-3-phenylserin-Benzaldehyd-Lyase (Phenylserin-Aldolase), welche
Glycin mit Benzaldehyd kondensiert; 4-Hydroxy-2-oxovalerat-Aldolase; 1,2-Dihydroxylbenzylpyruvat-Aldolase;
und 2-Hydroxybenzalpyruvat-Aldolase.
-
Ein
Polypeptid mit der gewünschten
Aktivität
kann selektiert werden durch Screenen von Klonen von Interesse unter
Anwendung der folgenden Verfahren. Tryptophan-Auxotrophe werden mit Vektoren transformiert,
welche die Klone von Interesse auf einer Expressionskassette tragen,
und werden auf einem Medium, welches kleine Mengen von Monatin oder
MP enthält,
wachsen gelassen. Da Aminotransferasen und Aldolase-Reaktionen reversibel
sind, sind die Zellen in der Lage, Tryptophan aus einem razemischen
Gemisch von Monatin zu produzieren. In ähnlicher Weise können Organismen
(sowohl rekombinant als auch Wildtyp) durch die Fähigkeit,
MP oder Monatin als eine Kohlenstoff- und Energiequelle zu verwenden,
gescreent werden. Eine Quelle von Ziel-Aldolasen besteht in Expressionsbibliotheken
von verschiedenen Pseudomonas- und
rhizobakteriellen Stämmen.
Pseudomonaden besitzen viele ungewöhnliche katabolische Wege zum
Abbau von aromatischen Molekülen
und sie enthalten ebenfalls viele Aldolasen; wohingegen die Rhizobakterien
Aldolasen enthalten, bekanntermaßen in der Pflanzen-Rhizosphäre wachsen
und viele der Gene aufweisen, welche für die Konstruktion eines biosynthetischen
Wegs für
Monatin beschrieben wurden.
-
BEISPIEL 5
-
Chemische Synthese des Monatin-Vorläufers
-
Das
Beispiel 4 beschrieb ein Verfahren zur Verwendung einer Aldolase,
um Indol-3-pyruvat
zu MP zu konvertieren. Dieses Beispiel beschreibt ein alternatives
Verfahren zum chemischen Synthetisieren von MP. MP kann gebildet
werden unter Verwendung einer typischen Kondensation vom Aldol-Typ
(4). Kurz gesagt beinhaltet eine typische Reaktion
vom Aldol-Typ die Erzeugung eines Carbanions des Pyruvatesters unter Verwendung
einer starken Base, wie LDA (Lithiumdiisopropylamid), Lithiumhexamethyldisilazan
oder Butyllithium. Das Carbanion, welches erzeugt wird, reagiert
mit dem Indol-Pyruvat unter Bildung des gekoppelten Produkts.
-
Schutzgruppen,
welche zum Schützen
des Indol-Stickstoffs verwendet werden können, schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, ein: t-Butyloxycarbonyl (Boc) und Benzyloxycarbonyl (Cbz).
Blockierungsgruppen für
Carbonsäuren
schließen,
ohne je doch darauf eingeschränkt
zu sein, Alkylester (zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Benzylester)
ein. Wenn derartige Schutzgruppen verwendet werden, ist es nicht
möglich,
die Stereochemie des Produkts, welches gebildet wird, zu steuern.
Wenn jedoch R2 und/oder R3 chirale Schutzgruppen sind (4),
wie (S)-2-Butanol, Menthol oder ein chirales Amin, kann dies die
Bildung eines MP-Enantiomeren gegenüber dem anderen bevorzugen.
-
BEISPIEL 6
-
Umwandlung von Tryptophan oder Indol-3-pyruvat
zu Monatin
-
Ein
In-vitro-Verfahren unter Verwendung von zwei Enzymen, einer Aminotransferase
und einer Aldolase, erzeugte Monatin aus Tryptophan und Pyruvat.
Im ersten Schritt war alpha-Ketoglutarat der Akzeptor der Aminogruppe
von Tryptophan in einer Transaminierungsreaktion, welche Indol-3-pyruvat
und Glutamat erzeugte. Eine Aldolase katalysierte die zweite Reaktion,
in welcher Pyruvat mit Indol-3-pyruvat umgesetzt wurde, in Gegenwart
von Mg2+ und Phosphat, wobei das alpha-Keto-Derivat
von Monatin (MP), 2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure, erzeugt
wurde. Der Transfer der Aminogruppe von dem in der ersten Reaktion
gebildeten Glutamat erzeugte das gewünschte Produkt, Monatin. Die
Reinigung und Charakterisierung des Produkts belegte, dass das gebildete
Stereoisomer S,S-Monatin war. Alternative Substrate, Enzyme und Bedingungen
werden beschrieben, ebenso wie Verbesserungen, welche an diesem
Verfahren vorgenommen wurden.
-
Enzyme
-
Die
Aldolase 4-Hydroxy-4-methyl-2-oxoglutarat-Pyruvat-Lyase (ProA-Aldolase,
proA-Gen) (EC 4.1.3.17)
aus Comamonas testosteroni wurde kloniert, exprimiert und gereinigt,
wie in Beispiel 4 beschrieben. Die 4-Hydroxy-2-oxoglutarat-Glyoxylat-Lyasen
(KHG-Aldolasen) (EC 4.1.3.16) aus B. subtilis, E. coli und S. meliloti
wurden kloniert, exprimiert und gereinigt, wie in Beispiel 4 beschrieben.
-
Die
zusammen mit den Aldolasen zum Herstellen von Monatin verwendeten
Aminotransferasen waren L-Aspartat-Aminotransferase, die von dem
E. coli aspC-Gen codiert wird, die Tyrosin-Aminotransferase, welche
von dem E. coli tyrB-Gen codiert wird, das S. meliloti-TatA-Enzym,
die Breit-Substrat-Aminotransferase, welche von dem L. major-bsat-Gen
codiert wird, oder die Glutaminsäure-Oxalessigsäure-Transaminase
aus Schweineherz (Typ IIa). Die Klonierung, Expression und Reinigung
der Nicht- Säuger-Proteine
werden in Beispiel 1 beschrieben. Glutaminsäure-Oxalessigsäure-Transaminase aus
Schweineherz (Typ IIa) wurde von Sigma (# G7005) erhalten.
-
Verfahren unter Verwendung
von ProA-Aldolase und L-Aspartat-Aminotransferase
-
Die
Reaktionsmischung enthielt 50 mM Ammoniumacetat, pH 8,0, 4 mM MgCl2, 3 mM Kaliumphosphat, 0,05 mM Pyridoxalphosphat,
100 mM Ammoniumpyruvat, 50 mM Tryptophan, 10 mM alpha-Ketoglutarat, 160
mg rekombinante C. testosteroni-ProA-Aldolase (ungereinigter Zellextrakt,
~30% Aldolase), 233 mg rekombinante E. coli-L-Aspartat-Aminotransferase (ungereinigter
Zellextrakt, ~40% Aminotransferase) in einem Liter. Alle Komponenten,
außer
den Enzymen, wurden miteinander vermischt und bei 30°C inkubiert,
bis sich das Tryptophan aufgelöst
hatte. Die Enzyme wurden dann zugesetzt, und die Reaktionslösung wurde
bei 30°C unter
vorsichtigem Schütteln
(100 U/min) 3,5 Stunden lang inkubiert. 0,5 und 1 Stunde nach der
Zugabe der Enzyme wurden Aliquots von festem Tryptophan (jeweils
50 mMol) zu der Reaktion zugesetzt. Das gesamte zugesetzte Tryptophan
löste sich
nicht auf, aber die Konzentration wurde bei 50 mM oder höher gehalten.
Nach 3,5 Stunden wurde das feste Tryptophan abfiltriert. Die Analyse
der Reaktionsmischung durch LC/MS unter Verwendung einer definierten
Menge an Tryptophan als Standard zeigte, dass die Konzentration
an Tryptophan in der Lösung
60,5 mM betrug und die Konzentration von Monatin 5,81 mM (1,05 g)
betrug.
-
Die
folgenden Verfahren wurden angewandt, um das Endprodukt zu reinigen.
Neunzig Prozent der klaren Lösung
wurden auf eine Säule
von BioRad AG50W-X8-Harz aufgetragen (225 ml; Bindungskapazität 1,7 mÄq/ml). Die
Säule wurde
mit Wasser gewaschen, wobei 300-ml-Fraktionen aufgefangen wurden,
bis die Absorption bei 280 nm <5%
der ersten Durchflussfraktion war. Die Säule wurde dann eluiert mit
1 M Ammoniumacetat, pH 8,4, wobei 4 300-ml-Fraktionen aufgefangen
wurden. Alle vier Fraktionen enthielten Monatin und wurden unter
Verwendung eines Rotationsverdampfers mit einem lauwarmen Wasserbad
zu 105 ml eingedampft. Ein Präzipitat
bildete sich, als sich das Volumen reduzierte, und wurde über den
Verlauf des Eindampfverfahrens hinweg abfiltriert.
-
Die
Analyse der Säulenfraktionen
durch LC/MS zeigte, dass 99% des Tryptophans und Monatins an die
Säule gebunden
hatten. Das Präzipitat,
welches sich während
des Eindampfverfahrens bildete, enthielt >97% Tryptophan und <2% an Monatin. Das Verhältnis von
Tryptophan zu Produkt im Überstand
belief sich auf ungefähr
2:1.
-
Der Überstand
(7 ml) wurde auf eine 100 ml große Fast Flow DEAE-Sepharose-Säule (Amersham
Biosciences) aufgetragen, welche zuvor durch Waschen mit 0,5 l 1
M Na-OH, 0,2 l Wasser,
1,0 l 1,0 M Ammoniumacetat, pH 8,4, und 0,5 l Wasser in die Acetatform
umgewandelt worden war. Der Überstand
wurde bei <2ml/min
aufgetragen, und die Säule
wurde mit Wasser bei 3-4 ml/min gewaschen, bis die Absorption bei
280 nm ~0 betrug. Monatin wurde mit 100 mM Ammoniumacetat, pH 8,4,
eluiert, wobei vier 100-ml-Fraktionen aufgefangen wurden.
-
Die
Analyse der Fraktionen zeigte, dass das Verhältnis von Tryptophan zu Monatin
in den Durchflussfraktionen 85:15 betrug, und das Verhältnis in
den Eluatfraktionen 7:93 betrug. Unter der Annahme, dass der Extinktionskoeffizient
bei 280 nm von Monatin der Gleiche wie von Tryptophan ist, enthielten
die Eluatfraktionen 0,146 mMol Produkt. Eine Extrapolation auf die
gesamte 1-Liter-Reaktion würde
~2,4mMol (~710 mg) Monatin ergeben, entsprechend einer Ausbeute
von 68%.
-
Die
Eluatfraktionen aus der DEAE-Sepharose-Säule wurden zu <20 ml eingedampft.
Ein Aliquot des Produkts wurde weiter gereinigt durch Auftragen
auf eine präparative
C8-Umkehrphasen-Säule unter Anwendung der gleichen
chromatographischen Bedingungen, wie denjenigen, die in Beispiel
10 für
die Charakterisierung von Monatin im analytischen Maßstab beschrieben
wurden. Die FractionlynxTM-Software von
Waters wurde eingesetzt, um das automatische Fraktionsauffangen
von Monatin basierend auf der Detektion des m/z = 293-Ions auszulösen. Die
Fraktion aus der C8-Säule mit dem entsprechenden
protonierten molekularen Ion für
Monatin wurde aufgefangen, bis zur Trockenheit eingedampft und dann
in einem kleinen Wasservolumen gelöst. Diese Fraktion wurde für die Charakterisierung
des Produkts verwendet.
-
Das resultierende Produkt wurde unter
Anwendung der folgenden Verfahren charakterisiert.
-
UV/Sichtbar-Spektroskopie.
UV/Sichtbar-Spektroskopie-Messungen von Monatin, das enzymatisch erzeugt
worden war, wurden unter Verwendung eines Cary 100 Bio "UV/visible"-Spektrophotometers
durchgeführt.
Das gereinigte Produkt, welches im Wasser gelöst war, zeigte ein Absorptionsmaximum
von 280 nm mit einer Schulter bei 288 nm, was Merkmale sind, die
typisch für
Indol enthaltende Verbindungen sind.
-
LC/MS-Analyse.
Analysen von Mischungen hinsichtlich Monatin, das aus den biochemischen
in-vitro-Reaktionen abgeleitet wurde, wurden durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 10. Eine typische LC/MS-Analyse von Monatin
in einer enzymatischen synthetischen in-vitro-Mischung wird in der 5 veranschaulicht. Die untere Tafel von 5 veranschaulicht ein ausgewähltes Ionenchromatogramm
für das
protonierte Molekülion
von Monatin bei m/z = 293. Diese Identifikation von Monatin in der
Mischung wurde durch das Massenspektrum, welches in 6 veranschaulicht
ist, bestätigt.
Eine Analyse des gereinigten Produkts durch LC/MS zeigte einen einzelnen
Peak mit einem Molekülion
von 293 und Absorption bei 280 nm. Das Massenspektrum war identisch
zu demjenigen, welches in 6 gezeigt
wird.
-
MS/MS-Analyse.
LC/MS/MS-Tochterionen-Experimente, wie beschrieben in Beispiel 10,
wurden ebenfalls an Monatin durchgeführt. Ein Tochterionen-Massenspektrum
von Monatin wird in der 7 veranschaulicht.
Vorläufige
Strukturzuweisungen aller Fragmentionen, die in 7 markiert
sind, wurden vorgenommen. Diese schließen Fragmentionen von m/z =
275 (293 – H2O), 257 (293-(2 × H2O)),
230 (275-COOH), 212 (257-COOH),
168 (3-Buta-1,3-dienyl-1H-indolcarboniumion), 158 (1H-Indol-3-carbaldehydcarboniumion),
144 (3-Ethyl-1H-indolcarboniumion), 130 3-Methylen-1H-indolcarboniumion)
und 118 (Indolcarboniumion) ein. Viele von diesen sind die gleichen,
wie diejenigen, welche für
MP erhalten werden (Beispiel 4), wie erwartet, wenn sie aus dem
Indol-Teil des Moleküls
abgeleitet werden. Einige sind 1 Masseneinheit höher als diejenigen, welche
für MP
beobachtet werden, und zwar auf Grund des Vorhandenseins einer Aminogruppe
anstatt eines Ketons.
-
Akkurate
Massenmessung von Monatin. 8 veranschaulicht
das Massenspektrum, welches für
gereinigtes Monatin erhalten wurde unter Verwendung eines Applied
Biosystems-Perkin Elmer Q-Star-Hybrid-Quadrupol/Flugzeit-Massenspektrometers.
Die gemessene Masse für
protoniertes Monatin unter Verwendung von Tryptophan als einem internen
Massenkalibrierungsstandard belief sich auf 293,1144. Die berechnete
Masse von protoniertem Monatin, basierend auf der Elementzusammensetzung
C14H17N2O5 beträgt 293,1137.
Dies ist ein Massenmessfehler von weniger als 2 Teilen pro Million
(ppm), was einen schlüssigen Beweis
für die
Elementzusammensetzung von enzymatisch hergestelltem Monatin bereitstellt.
-
NMR-Spektroskopie.
Die NMR-Experimente wurden auf einem Varian Inova 500 MHz-Instrument durchgeführt. Die
Probe von Monatin (~3 mg) wurde in 0,5 ml D2O
gelöst.
Anfänglich
wurde das Lösungsmittel (D2O) als die interne Referenz bei 4,78 ppm
verwendet. Da der Peak für
Wasser groß war,
wurde die 1H-NMR mit einer Unterdrückung des
Peaks für
Wasser durchgeführt.
Anschließend,
aufgrund der Breite des Wasser-Peaks,
wurde das C-2-Proton von Monatin als der Referenz-Peak verwendet,
und bei dem veröffentlichten Wert
von 7,192 ppm festgelegt.
-
Für 13C-NMR zeigte ein anfänglicher Durchlauf von mehreren
hundert Scans, dass die Probe zu verdünnt war, um ein adäquates 13C-Spektrum in der zugewiesenen Zeit zu
erhalten. Deshalb wurde ein heteronukleares Mehrfach-Quanten-Kohärenz (HMQC)-Experiment durchgeführt, welches
die Korrelation der Wasserstoffe und der Kohlenstoffe, an welche
sie gebunden waren, ermöglichte
und des Weiteren Information über die
chemischen Verschiebungen der Kohlenstoffe lieferte.
-
Eine
Zusammenfassung der 1H- und HMQC-Daten wird
in den Tabellen 1 und 2 gezeigt. Durch Vergleich mit veröffentlichten
Werten zeigten die NMR-Daten, dass das enzymatisch hergestellte
Monatin entweder (S,S), (R,R) oder eine Mischung von beiden war.
-
Chirale
LC/MS-Analyse. Um zu belegen, dass das in vitro hergestellte Monatin
ein Stereoisomer und nicht eine Mischung der (R,R)- und (S,S)-Enantiomere
war, wurden chirale LC/MS-Analysen unter Verwendung der in Beispiel
10 beschriebenen Instrumentierung durchgeführt.
-
Chirale
LC-Auftrennungen wurden unter Verwendung einer chiralen Chromatographie-Säule Chirobiotic T (Advanced
Separations Technology) bei Raumtemperatur vorgenommen. Die Trennung
und der Nachweis, basierend auf veröffentlichten Protokollen des
Lieferanten, wurden hinsichtlich der R(D)- und S(L)-Stereoisomere
von Tryptophan optimiert. Die mobile Phase bei der Flüssigkeitschromatographie
bestand aus A) Wasser, welches 0,05% (v/v) Trifluoressigsäure enthielt;
B) Methanol, welches 0,05% (v/v) Trifluoressigsäure enthielt. Die Flution war
bei 70% A und 30% B isokratisch. Die Fließgeschwindigkeit belief sich
auf 1,0 ml/min, und die PDA-Absorption wurde von 200 nm bis 400
nm überwacht.
Die instrumentellen Parameter, die für die chirale LC/MS-Analyse von Tryptophan
und Monatin verwendet wurden, sind identisch zu denjenigen, welche in
Beispiel 10 für
LC/MS-Analyse beschrieben werden. Die Erfassung von Massenspektren
für die
Region m/z 150-400 wurde angewandt. Ausgewählte Ionenchromatogramme für protonierte
Molekülionen
([M + H]+ = 205, für sowohl R- als auch S-Tryptophan, und [M
+ H]+ = 293 für Monatin) gestatteten die
direkte Identifizierung dieser Analyten in den Mischungen.
-
Die
Chromatogramme von R- und S-Tryptophan und Monatin, welche durch
chirale Chromatographie getrennt und durch MS überwacht wurden, sind in der 9 gezeigt. Der einzelne Peak im Chromatogramm von
Monatin weist darauf hin, dass es sich bei der Verbindung um ein
Stereoisomer handelt, mit einer Retentionszeit, die nahezu identisch
zu S-Tryptophan ist.
-
-
- 1 Vleggaar et al. (J.C.S Perkin
Trans. 1:3095-8, 1992).
- 2 Takeschi and Shusuke ( JP2002060382 , 2002-02-26).
-
Tabelle
2
13H-NMR-Daten (aus HMQC-Spektrum)
-
- 1 Vleggaar et al. (J.C.S Perkin
Trans. 1:3095-8, 1992).
-
Polarimetrie.
Die optische Rotation wurde auf einem Rudolph Autopol III-Polarimeter
gemessen. Das Monatin wurde hergestellt als eine 14,6 mg/ml-Lösung in
Wasser. Die erwartete spezifische Rotation ([α]D20) für S,S-Monatin
(Salzform) beträgt –49,6 für eine Lösung von
1 g/ml in Wasser (Vleggaar et al). Die beobachtete [α]D20 belief sich auf –28,1 für das gereinigte, enzymatisch
hergestellte Monatin, was anzeigt, dass es sich um das S,S-Stereoisomer
handelte.
-
Verbesserungen
-
Die
Reaktionsbedingungen, einschließlich
Reagenz- und Enzymkonzentrationen, wurden optimiert, und Erträge von 5-10
mg/ml wurden unter Verwendung der folgenden Reagenzienmischung produziert:
50
mM Ammoniumacetat, pH 8,3, 2 mM MgCl2, 200
mM Pyruvat (Natrium- oder Ammoniumsalz), 5 mM alpha-Ketoglutarat
(Natriumsalz), 0,05 mM Pyridoxalphosphat, entlüftetes Wasser, zum Erreichen
eines Endvolumens von 1 ml nach der Zugabe der Enzyme, 3 mM Kaliumphosphat,
50 μg/ml
rekombinante ProA-Aldolase (Zellextrakt; Gesamtprotein-Konzentration
von 167 μg/ml),
1000 μg/ml
L-Aspartat-Aminotransferase, welche vom E. coli aspC-Gen codiert
wird (Zellextrakt; Gesamtprotein-Konzentration 2500 μg/ml), und
festes Tryptophan zum Ergeben einer Konzentration von > 60 mM (gesättigt; ein
gewisser Teil während
der gesamten Reaktion nicht gelöst).
Die Mischung wurde bei 30°C
4 Stunden lang unter vorsichtigem Rühren oder Mischen inkubiert.
-
Substitutionen
-
Die
Konzentration von alpha-Ketoglutarat kann auf 1 mM reduziert und
mit 9 mM Aspartat bei einer äquivalenten
Ausbeute an Monatin ergänzt
werden. Alternative Aminosäure-Akzeptoren
können
im ersten Schritt verwendet werden, wie Oxalacetat.
-
Als
rekombinante L.major-Breitsubstrat-Aminotransferase anstelle der
E. coli-L-Aspartat-Aminotransferase
verwendet wurde, wurden ähnliche
Ausbeuten an Monatin erzielt. Allerdings wurde auch ein zweites nicht-identifiziertes
Produkt (3-10% des Hauptprodukts) mit einer Molekülmasse von
292 durch LC-MS-Analyse nachgewiesen. Monatin-Konzentrationen von
0,1-0,5 mg/ml wurden hergestellt, wenn das E. coli tyrB-codierte Enzym, das
von S. meliloti tat A codierte Enzym oder die Glutamin-Oxalessigsäure-Transaminase
aus Schweineherz (Typ IIa) als die Aminotransferase zugesetzt wurde.
Beim Starten der Reaktion von Indol-3-pyruvat aus, kann eine reduktive
Aminierung für
den letzten Schritt mit Glutamatdehydrogenase und NADH durchgeführt werden
(wie in Beispiel 7).
-
Die
KHG-Aldolasen von B. subtilis, E. coli und S. meliloti wurden auch
mit der E. coli-L-Aspartat-Aminotransferase
verwendet, um Monatin enzymatisch herzustellen. Die folgenden Reaktionsbedingungen
wurden angewandt: 50 mM NH4-OAc, pH 8,3,
2mM MgCl2, 200 mM Pyruvat, 5 mM Glutamat,
0,05 mM Pyridoxalphosphat, entlüftetes
Wasser, zum Erzielen eines Endvolumens von 0,5 ml nach der Zugabe
der Enzyme, 3 mM Kaliumphosphat, 20 μg/ml rekombinante B. subtilis-KHG-Aldolase
(gereinigt), ca. 400 μg/ml
E. coli-L-Aspartat-Aminotransferase (AspC), ungereinigt aus Zellextrakt,
und 12 mM Indol-3-pyruvat. Die Reaktionen wurden bei 30°C während 30
Minuten mit Schütteln
inkubiert. Die unter Verwendung des B. subtilis-Enzyms hergestellte
Menge an Monatin belief sich auf 80 ng/ml und stieg mit steigenden
Mengen an Aldolase. Wenn Indol-3-pyruvat und Glutamat durch sättigende
Mengen an Tryptophan und 5 mM alpha-Ketoglutarat ersetzt wurden, wurde die
Herstellung von Monatin auf 360 ng/ml erhöht. Die Reaktionen wurden mit
30 μg/ml
von jedem der drei KHG-Enzyme in 50 mM Tris pH 8,3, mit sättigenden
Mengen an Tryptophan wiederholt und wurden eine Stunde lang fortschreiten
gelassen, um den Nachweis zu erhöhen.
Das Bacillus-Enzym wies die höchste Aktivität auf, wie
in Beispiel 4, wobei es ungefähr
4000 ng/ml Monatin herstellte. Die E. coli-KHG erzeugte 3000 ng/ml
Monatin, und das S. meliloti-Enzym stellte 2300 ng/ml her.
-
BEISPIEL 7
-
Wechselseitige Umwandlung
zwischen MP und Monatin
-
Die
Aminierung von MP zur Bildung von Monatin kann katalysiert werden
durch Aminotransferasen, wie denjenigen, die in den Beispielen 1
und 6 identifiziert werden, oder durch Dehydrogenasen, welche einen reduzierenden
Cofaktor wie NADH oder NADPH erfordern. Diese Reaktionen sind reversibel
und können
in jeder Richtung gemessen werden. Die Direktionalität bei der
Verwendung eines Dehydrogenase-Enzyms kann in großem Maße durch
die Konzentration an Ammoniumsalzen gesteuert werden.
-
Dehydrogenase-Aktivität. Die oxidative
Desaminierung von Monatin wurde überwacht
durch Verfolgen der Erhöhung
der Absorption bei 340 nm, als NAD(P)+ umgewandelt
wurde in das stärker
chromophore NAD(P)H. Monatin wurde enzymatisch hergestellt und gereinigt,
wie beschrieben in Beispiel 6.
-
Eine
typische Assay-Mischung enthielt 50 mM Tris-HCl, pH 8,0 bis 8,9,
0,33 mM NAD+ oder NADP+,
2 bis 22 Units Glutamatdehydrogenase (Sigma) und 10-15 mM Substrat
in 0,2 ml. Der Assay wurde in zweifacher Ausfertigung in einer UV-transparenten
Mikroti terplatte auf einem Plattenlesegerät "Molecular Devices SpectraMax Plus" durchgeführt. Eine
Mischung des Enzyms, von Puffer und NAD(P)+ wurde
in die Vertiefungen, welche das Substrat enthielten, pipettiert,
und die Erhöhung
der Absorption bei 340 nm wurde bei 10-Sekunden-Intervallen nach
kurzem Mischen überwacht.
Die Reaktion wurde bei 25°C
während
10 Minuten inkubiert. Negativ-Kontrollen wurden durchgeführt ohne
die Zugabe von Substrat, und Glutamat wurde als eine Positiv-Kontrolle
verwendet. Die Typ-III-Glutamatdehydrogenase aus Rinderleber (Sigmar
# G-7882) katalysierte die Umwandlung des Monatins in den Monatin-Vorläufer bei
einer Umwandlungsrate, welche ungefähr ein Hundertstel der Umwandlungsrate
von Glutamat zu alpha-Ketoglutarat war.
-
Transaminierungs-Aktivität. Monatin-Aminotransferase-Assays
wurden durchgeführt
mit der Aspartat-Aminotransferase (AspC) von E. coli, der Tyrosin-Aminotransferase
(TyrB) von E. coli, der Breitsubstrat-Aminotransferase (BSAT) von
L. major, und den zwei kommerziell verfügbaren Schweine-Glutamat-Oxalacetat-Aminotransferasen,
welche in Beispiel 1 beschrieben wurden. Sowohl Oxalacetat als auch
alpha-Ketoglutarat wurden als der Amino-Akzeptor getestet. Die Assay-Mischung
enthielt (in 0,5 ml) 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, 0,05 mM PLP, 5 mM Amino-Akzeptor,
5 mM Monatin und 25 μg
Aminotransferase. Die Assays wurden bei 30°C während 30 Minuten inkubiert,
und die Reaktionen wurden durch Zugeben von 0,5 ml Isopropylalkohol gestoppt.
Der Verlust an Monatin wurde durch LC/MS überwacht (Beispiel 10). Das
höchste
Ausmaß an
Aktivität
wurde mit L. major-BSAT mit Oxalacetat als dem Amino-Akzeptor bemerkt,
gefolgt von dem gleichen Enzym mit alpha-Ketoglutarat als dem Amino-Akzeptor.
Die relative Aktivität
mit Oxalacetat war: BSAT > AspC > Schweine-Typ IIa > Schweine-Typ I = TyrB.
Die relative Aktivität
mit alpha-Ketoglutarat war: BSAT > AspC > Schweine-Typ I > Schweine-Typ IIa > TyrB.
-
BEISPIEL 8
-
Herstellung von Monatin aus Tryptophan
und anderen C3-Quellen als Pyruvat
-
Wie
oben in Beispiel 6 beschrieben wurde, kann Indol-3-pyruvat oder
Tryptophan umgewandelt werden zu Monatin, unter Verwendung von Pyruvat
als dem C3-Molekül.
Allerdings kann in manchen Fällen
Pyruvat nicht ein erwünschtes
Rohmaterial sein. Zum Beispiel kann Pyruvat kostspieliger als andere
C3-Kohlenstoff-Quellen sein, oder kann nachteilige Auswirkungen
auf Fermentationen besitzen, wenn es dem Medium zugegeben wird.
Alanin kann durch viele PLP-Enzyme unter Erzeugung von Pyruvat transaminiert
werden.
-
Tryptophanase-ähnliche
Enzyme vollführen
beta-Eliminierungs-Reaktionen bei schnelleren Geschwindigkeiten
als andere PLP-Enzyme, wie Aminotransferasen. Enzyme aus dieser
Klasse (4.1.99.-) können
Ammoniak und Pyruvat aus Aminosäuren,
wie L-Serin, L-Cystein und Derivaten von Serin und Cystein mit guten
Austrittsgruppen, wie O-Methyl-L-serin,
O-Benzyl-L-serin, S-Methylcystein, S-Benzylcystein, S-Alkyl-L-cystein,
O-Acyl-L-serin, 3-Chlor-L-alanin, herstellen.
-
Verfahren
zur Herstellung von Monatin unter Verwendung von "EC 4.1.99.-"-Polypeptiden können durch
Mutieren der β-Tyrosinase
(TPL) oder Tryptophanase gemäß des Verfahrens
von Mouratou et al. (J. Biol. Chem 274:1320-5, 1999) verbessert
werden. Mouratou et al. beschreiben die Fähigkeit, die β-Tyrosinase
in eine Dicarboxylaminosäure-β-Lyase umzuwandeln,
welche berichtetermaßen
in der Natur nicht vorkommt. Die Änderung der Spezifität wurde
bewirkt durch Konvertieren von Valin (V) 283 zu Arginin (R) und
Arginin (R) 100 zu Threonin (T). Diese Aminosäure-Austausche gestatten, dass
die Lyase eine Dicarboxylaminosäure
für die hydrolytische
Desaminierungsreaktion akzeptiert (wie Aspartat). Aspartat kann
deshalb auch als eine Quelle für
Pyruvat für
nachfolgende Aldolkondensationsreaktionen verwendet werden.
-
Darüber hinaus
können
Zellen oder enzymatische Reaktoren mit Lactat und einem Enzym, welches Lactat
zu Pyruvat umwandelt, versorgt werden. Beispiele für Enzyme,
die zum Katalysieren dieser Reaktion fähig sind, schließen Lactat-Dehydrogenase
und Lactat-Oxidase ein.
-
Die
Reaktionsmischung bestand aus 50 mM Tris-Cl, pH 8,3, 2 mM MgCl2, 200 mM C3-Kohlenstoff-Quelle, 5 mM alpha-Ketoglutarat,
Natriumsalz, 0,05 mM Pyridoxalphosphat, entlüftetem Wasser, zum Erzielen
eines Endvolumens von 0,5 ml nach der Zugabe der Enzyme, 3 mM Kaliumphosphat,
pH 7,5, 25 μg
unreiner rekombinanter C. testosteroni-ProA-Aldolase, wie hergestellt wie in
Beispiel 4, 500 μg
unreiner L-Aspartat-Aminotransferase (AspC), wie hergestellt in
Beispiel 1, und festem Tryptophan, zum Erzielen einer Konzentration
von > 60 mM (gesättigt; ein
gewisser Teil während
der gesamten Reaktion nicht aufgelöst). Die Reaktionsmischung
wurde bei 30°C
während
30 Minuten unter Mischen inkubiert. Serin, Alanin und Aspartat wurden als
3-Kohlenstoff-Quellen zugeführt.
Assays wurden durchgeführt
mit und ohne sekundäre
PLP-Enzyme (gereinigt), welche zur Durchführung von beta-Eliminierungs-
und beta-Lyase-Reaktionen fähig
sind (Tryptophanase (TNA), doppelmutante Tryptophanase, β-Tyrosinase
(TPL)). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 gezeigt:
-
Tabelle
3 Herstellung
von Monatin unter Verwendung von alternativen C3-Kohlenstoff-Quellen
-
Das
aus Alanin und Serin als 3-Kohlenstoff-Quellen hergestellte Monatin
wurde bestätigt
durch LC/MS/MS-Tochter-Abtast-Analyse, und war identisch zu dem
in Beispiel 6 hergestellten, charakterisierten Monatin. Alanin war
die beste getestete Alternative und wurde durch das AspC-Enzym transaminiert.
Die Menge an hergestelltem Monatin wurde gesteigert durch Zugeben
der Tryptophanase, welche fähig
zur Transaminierung als einer Sekundäraktivität ist. Die Menge an mit Serin
als einer Kohlenstoffquelle produzierte Monatin verdoppelte sich
nahezu bei Zugabe der Tryptophanase-Enzyme, selbst obwohl nur ein
Fünftel
der Menge an Tryptophanase im Vergleich zur Aminotransferase zugesetzt
worden war. AspC allein ist fähig
zu einem gewissen Maß an
beta-Eliminierungs-Aktivität. Die Ergebnisse
mit Aspartat weisen darauf hin, dass die Tryptophanase-Aktivität auf Aspartat
nicht mit denselben ortsgerichteten Mutationen, wie zuvor für β-Tyrosinase
vorgeschlagen, ansteigt. Es wird erwartet, dass die Mutanten-β-Tyrosinase eine höhere Aktivität für die Herstellung von
Monatin aufweisen wird.
-
BEISPIEL 9
-
Chemische Synthese von Monatin
-
Die
Zugabe von Alanin zu Indol-3-pyruvinsäure erzeugt Monatin, und diese
Reaktion kann synthetisch mit einem Grignard- oder Organolithium-Reagenz
durchgeführt
werden.
-
Zum
Beispiel wird zu 3-Chlor- oder 3-Bromalanin, welches in geeigneter
Weise an den Carboxyl- und Aminogruppen blockiert worden ist, Magnesium
unter wasserfreien Bedingungen zugegeben. Indol-3-pyruvat (geeignet
blockiert) wird dann zugegeben, um das gekoppelte Produkt zu bilden,
gefolgt von Entfernen der Schutzgruppen unter Bildung von Monatin.
Schutzgruppen, welche besonders nützlich sind, schließen THP (Tetrahydropyranylether)
ein, welcher leicht angeheftet und entfernt wird.
-
BEISPIEL 10
-
Detektion von Tryptophan, Monatin und
MP
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, angewandt zum Detektieren des Vorhandenseins
von Monatin oder seines Vorläufers
2-Hydroxy-2-(indol-3-ylmethyl)-4-ketoglutarsäure.
-
LC/MS-Analyse
-
Analysen
von Mischungen hinsichtlich Monatin, MP und/oder Tryptophan, welche
aus biochemischen Reaktionen in vitro oder in vivo abgeleitet werden,
wurden durchgeführt
unter Verwendung eines Waters/Micromass-Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektometrie(LC/MS/MS)-Instruments,
einschließlich eines
Waters 2690-Flüssigkeitschromatographen
mit einem Waters 996 Photo-Dioden-Array(PDA)-Absorptionsmonitor,
welcher in Reihe eingebracht war zwischen dem Chromatograph und
einem Micromass-Quattro Ultima-Triple-Quadrupol-Massenspektrometer.
LC-Trennungen wurden unter Verwendung einer Supelco Discovery C18-Umkehrphasen-Chromatographie-Säule, 2,1
mm × 150
mm, oder einer Xterra MS C8-Umkehrphasen-Chromatographie-Säule, 2,1
mm × 250
mm, bei Raumtemperatur vorgenommen. Die mobile Phase in der LC bestand
aus A) Wasser, welches 0,05% (v/v) Trifluoressigsäure enthielt,
und B) Methanol, der 0,05% (v/v) Trifluoressigsäure enthielt.
-
Die
Gradienten-Elution war linear von 5% B bis 35% B, 0-9 Minuten, linear
von 35% B zu 90% B, 9-16 Minuten, isokratisch bei 90% B, 16-20 Minuten,
linear von 90% B zu 5% B, 20-22 Minuten, mit einer 10-minütigen Reäquilibrierungsperiode
zwischen den Durchlaufen. Die Fließgeschwindigkeit betrug 0,25
ml/min, und die PDA-Absorption wurde von 200 nm bis 400 nm verfolgt.
Alle Parameter des ESI-MS wurden auf Basis der Erzeugung der protonierten
Molekülionen
([M + H]+) der Analyten von Interesse und
der Herstellung von charakteristischen Fragmentionen optimiert und
ausgewählt.
-
Die
folgenden Instrumentenparameter wurden für LC/MS-Analyse von Monatin
verwendet:
Kapillare: 3,5 kV; Konus: 40 V; Hex 1: 20 V; Apertur:
0 V; Hex 2: 0 V; Quellen-Temperatur:
100°C; Desolvationstemperatur:
350°C; Desolvationsgas:
500 l/h; Konus-Gas:
50 l/h; Nieder-Massenauflösung
(Q1): 15,0; Hoch-Massenauflösung
(Q1): 15,0; Ionenenergie: 0,2; Eingang: 50V; Kollisionsenergie:
2; Ausgang: 50V; Nieder-Massenauflösung (Q2):
15; Hoch-Massenauflösung
(Q2): 15; Ionenenergie (Q2): 3,5; Multiplikator: 650. Unsicherheiten
für berichtete
Massen/Ladungs-Verhältnisse
(m/z) und Molekül-Massen
belaufen sich auf ± 0,01%.
Die anfängliche
Detektion der alpha-Ketosäureform
von Monatin (MP) und Monatin in den Mischungen wurde bewerkstelligt
durch LC/MS-Überwachung
mit Erfassung von Massenspektren für die Region m/z 150-400. Ausgewählte Ionenchromatogramme
für protonierte
Molekülionen
([M + H]+ = 292 für MP [M + H]+ = 293
für Monatin)
ermöglichten
die direkte Identifizierung dieser Analyten in den Mischungen.
-
MS/MS-Analyse
-
LC/MS/MS-Tochterionen-Experimente
wurden an Monatin wie folgend durchgeführt. Eine Tochterionen-Analyse
beinhaltet die Transmission des Elternions (z. B. m/z = 293 für Monatin)
von Interesse aus dem ersten Massen-Analysator (Q1) in die Kollisionszelle
des Massenspektrometers, wo Argon eingeführt wird und die Elternform
chemisch in Fragment(Tochter)-Ionen dissoziiert. Diese Fragmentionen
werden dann mit dem zweiten Massenanalysator (Q2) detektiert und
können
verwendet werden, um die Strukturzuweisung der Elternform zu bestätigen. Tryptophan
wurde auf die gleiche Weise durch Transmission und Fragmentation
von m/z = 205 charakterisiert und quantifiziert.
-
Die
folgenden instrumentellen Parameter wurden für die LC/MS/MS-Analyse von
Monatin verwendet:
Kapillare: 3,5 kV; Konus: 40 V; Hex 1: 20
V; Apertur: 0 V; Hex 2: 0 V; Quellen-Temperatur: 100°C; Desolvationstemperatur: 350°C; Desolvationsgas:
500 l/h; Konus-Gas:
50 l/h; Nieder-Massenauflösung
(Q1): 13,0; Hoch-Massenauflösung
(Q1): 13,0; Ionenenergie: 0,2; Eingang: –5 V; Kollisionsenergie: 14;
Ausgang: 1 V; Nieder-Massenauflösung (Q2):
15; Hoch-Massenauflösung
(Q2): 15; Ionenenergie (Q2): 3,5; Multiplikator: 650.
-
Hochdurchsatz-Bestimmung von
Monatin und Tryptophan
-
Hochdurchsatz-Analysen
(< 5 min/Probe)
von aus In-vitro- oder In-vivo-Reaktionen abgeleiteten Mischungen
für Monatin
und Tryptophan wurden durchgeführt
unter Anwendung der oben beschriebenen Instrumentierung und der
gleichen Parameter, wie beschrieben für LC/MS/MS. LC-Trennungen wurden
vorgenommen unter Verwendung einer 4,6 mm × 50 mm Advanced Separation
Technologies Chirobiotic T-Säule
bei Raumtemperatur. Die mobile Phase bei LC bestand aus A) Wasser,
welches 0,25% Essigsäure
enthielt; B) Methanol, welcher 0,25% Essigsäure enthielt. Die isokratische
Flution erfolgte bei 50% B, 0-5 Minuten. Die Fließgeschwindigkeit
belief sich auf 0,6 ml/min. Alle Parameter des ESI-MS/MS-Systems
wurden basierend auf einer optimalen In-Quellen-Erzeugung des protonierten
Molekülions
von Tryptophan und dem internen Standard 2H5-Tryptophan, sowie der Kollisionsinduzierten
Produktion von Aminosäurespezifischen
Fragmentionen für Mehrfach-Reaktionsüberwachungs(Multipie
Reaction Monitoring, MRM)-Experimente optimiert und ausgewählt. Die
folgenden instrumentellen Parameter wurden für die LC/MS/MS-Analyse von
Monatin und Tryptophan im positiven Ionen-Mehrfach-Reaktionsüberwachungs(MRM)-Modus
verwendet:
Kapillare: 3,5 kV; Konus: 20 V; Hex 1: 15 V; Apertur:
1 V; Hex 2: 0 V; Quellen-Temperatur:
100°C; Desolvationstemperatur:
350°C; Desolvationsgas:
500 l/h; Konus-Gas:
40 l/h; Nieder-Massenauflösung
(Q1): 12,0; Hoch-Massenauflösung
(Q1): 12,0; Ionenenergie: 0,2; Eingang: –5 V; Kollisionsenergie: 14;
Ausgang: 1 V; Nieder-Massenauflösung
(Q2): 15; Hoch-Massenauflösung
(Q2): 15; Ionenenergie (Q2): 0,5; Multiplikator: 650. MRM-Parameter:
Kanallücken-Verzögerung:
0,03 s; Interscan-Verzögerung:
0,03 s; Verweilzeit: 0,05 s.
-
Exakte Massenmessung von Monatin.
-
Hochauflösungs-MS-Analyse
wurde unter Verwendung eines Applied Biosystems-Perkin Elmer Q-Star-Hybrid-Quadrupol/Flugzeit-Massenspektrometers
durchgeführt.
Die gemessene Masse für
protoniertes Monatin verwendete Tryptophan als einen internen Massen-Kalibrierungsstandard.
Die berechnete Masse von protoniertem Monatin, basierend auf der
Elementzusammensetzung C14H17N2O5 beträgt 293,1137.
Unter Anwendung des in Beispiel A beschriebenen biokatalytischen
Verfahrens hergestelltes Monatin zeigte eine gemessene Masse von
293,1144. Dies ist ein Massenmessfehler von weniger als 2 Teilen
pro Million (ppm), was einen schlüssigen Beweis für die Elementzusammensetzung
von enzymatisch hergestelltem Monatin erbringt.
-
BEISPIEL 11
-
Herstellung von Monatin in Bakterien
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, die verwendet wurden, um Monatin
in E. coli-Zellen
herzustellen. Der Fachmann auf dem Gebiet wird verstehen, dass ähnliche
Verfahren angewandt werden können,
um Monatin in anderen Bakterienzellen herzustellen. Darüber hinaus
können
Vektoren, welche andere Gene im Monatin-Synthese-Weg (2)
enthalten, verwendet werden.
-
Trp-1
+ Glucose-Medium, ein Minimalmedium, welches für die erhöhte Produktion von Tryptophan
in E. coli-Zellen verwendet worden ist (Zeman et al. Folia Microbiol.
35:200-4, 1990)
wurde wie folgend hergestellt. Zu 700 ml nanoreinem Wasser wurden
die folgenden Reagenzien zugegeben: 2 g (NH4)2SO4, 13,6 g KH2PO4, 0,2 g MgSO4·7H2O, 0,01 g CaCl2·2H2O und 0,5 mg FeSO4·7H2O. Der pH-Wert wurde auf 7,0 eingestellt,
das Volumen wurde auf 850 ml erhöht,
und das Medium wurde autoklaviert. Eine 50%ige Glucoselösung wurde
separat hergestellt und sterilfiltriert. Vierzig ml wurden zu dem
Basismedium (850 ml) für
ein Endvolumen von 1 Liter zugegeben.
-
Eine
10 g/l L-Tryptophan-Lösung
wurde hergestellt in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7, und steril-filtriert. Ein
zehntel Volumen wurde typischerweise zu Kulturen zugegeben, wie
nachstehend angegeben. Eine 10%ige Natriumpyruvat-Lösung wurde
ebenfalls hergestellt und sterilfiltriert. Ein 10-ml-Aliquot wurde
typischerweise je Liter Kultur verwendet. Stammlösungen von Ampicillin (100
mg/ml), Kanamycin (25 mg/ml) und IPTG (840 mM) wurden hergestellt,
sterilfiltriert und bei –20°C vor der
Verwendung aufbewahrt. Tween 20 (Polyoxyethylen 20-Sorbitan-Monolaurat)
wurde bei einer Endkonzentration von 0,2% (vol/vol) verwendet. Ampicillin
wurde bei nicht-letalen Konzentrationen, typischerweise 1-10 μg/ml Endkonzentration,
verwendet.
-
Frische
Platten von E. coli BL21(DE3)::C.testosteroni proA/pET 30 Xa/LIC
(beschrieben in Beispiel 4) wurden hergestellt auf LB-Medium, enthaltend
50 μg/ml
Kanamycin. Übernacht-Kulturen
(5 ml) wurden aus einer Einzelkolonie inokuliert und bei 30°C in LB-Medium mit Kanamycin
wachsen gelassen. Typischerweise wurde ein 1-zu-50-Inokulum zur Induktion
in trp-1 + Glucose-Medium verwendet. Frisches Antibiotikum wurde zu
einer Endkonzentration von 50 mg/l zugegeben. Schüttelflaschen
wurden bei 37°C
kultiviert, vor der Induktion.
-
Von
den Zellen wurde jede Stunde eine Probe entnommen, bis eine OD600 von 0,35-0,8 erhalten wurde. Die Zellen
wurden dann mit 0,1 mM IPTG induziert, und die Temperatur auf 34°C reduziert.
Proben (1 ml) wurden aufgefangen, vor der Induktion (Null-Zeitpunkt)
und bei 5000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde bei –20°C für eine LC/MS-Analyse eingefroren.
Vier Stunden nach der Induktion wurde eine andere 1-ml-Probe aufgefangen
und zentrifugiert, um das Nährmedium
von dem Zellpellet zu trennen. Tryptophan, Natriumpyruvat, Ampicillin
und Tween wurden zugesetzt, wie oben beschrieben.
-
Die
Zellen wurden 48 Stunden lang nach der Induktion wachsen gelassen,
und eine weitere 1-ml-Probe wurde entnommen und präpariert,
wie oben. Nach 48 Stunden wurden ein weiteres Aliquot von Tryptophan und
Pyruvat zugegeben. Das gesamte Kultur-Volumen wurde zentrifugiert nach ungefähr 70 Stunden
Wachstum (Nach-Induktion), während
20 Minuten bei 4°C
und 3500 U/min. Der Überstand
wurde dekantiert und sowohl das Nährmedium als auch die Zellen
wurden bei –80°C eingefroren.
Die Nährmedium-Fraktionen
wurden filtriert und mittels LC/MS analysiert. Die Höhen und
Flächen
der Peaks von [M + H]+ = 293 wurden verfolgt, wie
beschrieben in Beispiel 10. Der Hintergrundspiegel des Mediums wurde
subtrahiert. Die Daten wurden des Weiteren hinsichtlich Zellwachstum
durch Auftragen der Höhe
des Peaks von [M + H]+ = 293, dividiert
durch die optische Dichte der Kultur bei 600 nm, normiert.
-
Höhere Spiegel
an Monatin wurden hergestellt, als Pyruvat, Ampicillin und Tween
4 Stunden nach der Induktion anstatt bei der Induktion zugegeben
wurden. Andere Zusatzstoffe, wie PLP, zusätzliches Phosphat oder zusätzliches
MgCl2 erhöhten die Produktion von Monatin
nicht. Höhere
Titer an Monatin wurden erhalten, als Tryptophan anstelle von Indol-3-pyruvat
verwendet wurde, und als das Tryptophan nach der Induktion anstatt
bei der Inokulierung, oder bei Induktion, zugegeben wurde. Vor der
Induktion und 4 Stunden nach Induktion (zur Zeit der Substratzugabe)
gab es typischerweise keinen detektierbaren Spiegel an Monatin in
der Fermentations-Nährlösung oder
zellulären
Extrakten. Negativ-Kontrollen wurden vorgenommen unter Verwendung
von Zellen mit lediglich pET30a-Vektor, sowie Kulturen, worin Tryptophan
und Pyruvat nicht zugegeben wurden. Ein Eltern-MS-Scan demonstrierte,
dass die Verbindung mit (m+1)/z = 293 nicht von größeren Molekülen abgeleitet
wurde, und Tochter-Scans (durchgeführt wie in Beispiel 10) waren ähnlich zu
in vitro hergestelltem Monatin.
-
Der
Effekt von Tween wurde durch Verwenden von 0, 0,2% (vol/vol) und
0,6% Endkonzentrationen von Tween-20 untersucht. Die höchste Menge
an Monatin, welche durch Schüttelkolben
hergestellt wurde, war bei 0,2% Tween. Die Ampicillinkonzentration
wurde zwischen 0 und 10 μg/ml
variiert. Die Menge an Monatin im Zell-Nährmedium erhöhte sich
rasch (2,5 X) zwischen 0 und 1 μg/ml,
und erhöhte
sich 1,3 X, als die Ampicillinkonzentration von 1 auf 10 μg/ml erhöht wurde.
-
Ein
Zeitverlauf-Experiment, welches typische Ergebnisse zeigt, wird
in 10 gezeigt. Die Menge von Monatin, welches in
das Zell-Nährmedium
sezerniert wurde, stieg, sogar wenn die Werte hinsichtlich des Zellwachstums
normiert werden. Durch Verwenden des molaren Extinktionskoeffizienten
von Tryptophan wurde die Menge an Monatin im Nährmedium auf weniger als 10 μg/ml geschätzt. Das
gleiche Experiment wurde mit den Zellen, welche Vektor ohne proA-Insert
enthalten, wiederholt. Viele der Zahlen waren negativ, was darauf hinweist,
dass die Peak-Höhe
bei m/z=293 in diesen Kulturen geringer war als in dem Medium allein
(10). Die Zahlen waren konsistent niedriger, wenn
Tryptophan und Pyruvat abwesend waren, was anzeigt, dass die Monatin-Produktion ein Ergebnis
einer enzymatischen Reaktion ist, welche durch das Aldolase-Enzym katalysiert
wird.
-
Die
In-vivo-Produktion von Monatin in Bakterienzellen wurde in 800-ml-Schüttelkolben-Experimenten und
in Fermentern wiederholt. Eine 250-ml-Probe von Monatin (in zellfreiem
Nährmedium)
wurde gereinigt durch Anionenaustausch-Chromatographie und präparative
Umkehrphasen-Flüssigkeitschromatographie. Diese
Probe wurde eingedampft und der Hochauflösungs-Massenanalyse zugeführt (beschrieben
in Beispiel 6). Das Hochauflösungs-MS
zeigte an, dass der Metabolit, der hergestellt wird, Monatin ist.
-
In-vitro-Assays
weisen darauf hin, dass Aminotransferase bei höheren Spiegeln als Aldolase
vorhanden sein muss (siehe Beispiel 6), weshalb die Aspartat-Aminotransferase
aus E. coli in Kombination mit dem Aldolase-Gen überexprimiert wurde, um die
Menge an erzeugtem Monatin zu erhöhen. Primer wurden entworfen,
um C. testosteroni-proA in ein Operon mit aspC/pET30 Xa/LIC einzuführen, wie
folgend: 5'-Primer:
ACTCGGATCCGAAGGAGATATACATATGTACGAACTGGGACT
(SEQ ID Nr.: 67) und 3'-Primer:
CGGCTGTCGACCGTTAGTCAATATATTTCAGGC (SEQ ID Nr.: 68). Der 5'-Primer enthält eine BamHI-Stelle, der 3'-Primer enthält eine
SalI-Stelle zur Klonierung. PCR wurde durchgeführt, wie beschrieben in Beispiel
4, und über
ein Gel gereinigt. Das aspC/pET30 Xa/LIC-Konstrukt wurde verdaut
mit BamHI und SalI, ebenso wie das PCR-Produkt. Die Verdaus wurden
unter Anwendung einer Qiagen-Zentrifugations-Säule
gereinigt. Das proA-PCR-Produkt wurde an den Vektor ligiert unter
Verwendung des Roche "Rapid
DNA Ligation"-Kits
(Indianapolis, IN) gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Chemische Transformationen wurden durchgeführt unter
Verwendung von Novablues Singles (Novagen), wie beschrieben in Beispiel
1. Kolonien wurden in LB-Medium,
welches 50 mg/l Kanamycin enthielt, herangezogen, und Plasmid-DNA
wurde gereinigt unter Verwendung des Qiagen-Zentrifugations-Minipräp-Kits.
Klone wurden gescreent durch Restriktionsverdau-Analyse und die
Sequenz wurde durch Seqwright (Houston, TX) bestätigt. Konstrukte wurden in
BLR(DE3), BLR(DE3)pLysS, BL21(DE3) und BL21(DE3)pLysS (Novagen)
subkloniert. Das proA/pET30 Xa/LIC-Konstrukt wurde auch in BL21(DE3)pLysS
transformiert.
-
Anfängliche
Vergleiche von BLR(DE3)-Schüttelkolben-Proben
unter den oben beschriebenen Standardbedingungen zeigten, dass die
Hinzufügung
des zweiten Gens (aspC) die Menge an produziertem Monatin um das
Siebenfache verbesserte. Um das Wachstum zu beschleunigen, wurden
BL21(DE3)-abgeleitete Wirtsstämme
verwendet. Die proA-Klone und die Zwei-Gen-Operon-Klone wurden in
Trp-1-Medium wie oben induziert, wobei bei den pLysS-Wirten ebenfalls
Chloramphenicol (34 mg/l) dem Medium zugesetzt worden war. Schüttelkolben-Experimente
wurden durchgeführt
mit und ohne Zugabe von 0,2% Tween-20 und 1 mg/l Ampicillin. Die
Menge an Monatin im Nährmedium
wurde berechnet unter Verwendung von in vitro hergestelltem gereinigtem
Monatin als einem Standard. SRM-Analysen wurden durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 10. Proben der Zellen wurden bei null, 4
Stunden, 24 Stunden, 48 Stunden, 72 Stunden und 96 Stunden Wachstum
entnommen.
-
Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 4 für die Maximum-Mengen, welche
in den Kultur-Nährmedien
produziert wurden, gezeigt. In den meisten Fällen ergab das Zwei-Gen-Konstrukt höhere Werte
als das proA-Konstrukt allein. Die pLysS-Stämme, welche löchrigere
Zellhüllen
aufweisen sollten, wiesen höhere
Spiegel an sezerniertem Monatin auf, selbst obwohl diese Stämme typischerweise
bei einer langsameren Geschwindigkeit wachsen. Die Zugaben von Tween
und Ampicillin waren nutzbringend.
-
Tabelle
4 Menge
an von E. coli-Bakterien produziertem Monatin
-
BEISPIEL 12
-
Herstellung von Monatin in
Hefe
-
Dieses
Beispiel beschreibt Verfahren, welche verwendet werden, um Monatin
in eukaryotischen Zellen zu produzieren. Der Fachmann auf dem Gebiet
wird verstehen, dass ähnliche
Verfahren angewandt werden können,
um Monatin in jedweder Zelle von Interesse zu produzieren. Darüber hinaus
können
andere Gene verwendet werden (z. B. diejenigen, welche in 2 aufgelistet
wurden), zusätzlich
zu oder alternativ zu denjenigen, welche in diesem Beispiel beschrieben
sind.
-
Das
pESC-"Hefe-Epitop-Tagging-Vektor-System" (Stratagene, La
Jolla, CA) wurde eingesetzt, um die E. coli-aspC- und C. testosteroni-proA-Gene
in Saccharomyces cerevisiae zu klonieren und zu exprimieren. Die
pESC-Vektoren enthalten sowohl den GAL1- als auch den GAL10-Promotor auf gegenüberliegenden Strängen, mit
zwei getrennten Mehrfach-Klonierungsstellen, was die Expression
von zwei Genen zur gleichen Zeit gestattet. Der pESC-His-Vektor
enthält
des Weiteren das His3-Gen zur Komplementierung von Histidin-Auxotrophie
im Wirt (YPH500). Die GAL1- und GAL10-Promotoren werden durch Glucose
reprimiert und durch Galactose induziert; eine Kozak-Sequenz wird
für eine
optimale Expression in Hefe verwendet. Die pESC-Plasmide sind Shuttle-Vektoren, was zulässt, dass
das anfängliche
Konstrukt in E. coli hergestellt wird (mit dem bla-Gen zur Selektion);
allerdings sind keine bakteriellen Ribosomenbindungsstellen in den
Mehrfach-Klonierungsstellen vorhanden.
-
Die
folgenden Primer wurden zur Klonierung in pESC-His entworfen (Restriktionsstellen
sind unterstrichen, die Kozak-Sequenz ist in Fettdruck dargestellt):
aspC (BamHI/SalI), GAL1: 5'-CGCGGATCCATAATGGTTGAGAACATTACCG-3' (SEQ ID Nr.: 69)
und 5'-ACGCGTCGACTTACAGCACTGCCACAATCG-3' (SEQ ID Nr.: 70).
proA (EcoRI/NotI), GAL10: 5'-CCGGAATTCATAATGGTCGAACTGGGAGTTGT-3' (SEQ ID Nr.: 71)
und 5'-GAATGCGGCCGCTTAGTCAATATATTTCAGGCC-3' (SEQ ID Nr.: 72).
-
Das
zweite Codon für
beide reifen Proteine wurde von einer aromatischen Aminosäure zu Valin
wegen der Einführung
der Kozak-Sequenz geändert.
Die Gene von Interesse wurden unter Verwendung von pET30 Xa/LIC-Minipräp-DNA von
den Klonen, welche in Beispielen 1 und Beispiel 4 beschrieben wurden,
als Matrize amplifiziert. PCR wurde unter Verwendung eines Eppendorf-"Master Cycler"-Gradienten-Thermozyklers
und des folgenden Protokolls für
eine 50-μl-Reaktion
durchgeführt:
1,0 μl Matrize,
1,0 μM jedes Primers,
0,4 mM jedes dNTPs, 3,5 U "Expand
High Fidelity"-Polymerase
(Roche, Indianapolis, IN) und 1X ExpandTM Puffer
mit Mg. Das verwendete Thermozykler-Programm bestand aus einem Warmstart
bei 94°C
während
5 Minuten, gefolgt von 29 Wiederholungen der folgenden Schritte:
94°C während 30
Sekunden, 50°C
während
1 Minute 45 Sekunden, und 72°C
während
2 Minuten 15 Sekunden. Nach den 29 Wiederholungen wurde die Probe
10 Minuten lang bei 72°C
gehalten und dann bei 4°C
aufbewahrt. Die PCR-Produkte wurden durch Trennung auf einem 1%igen
TAE-Agarosegel gereinigt, gefolgt von Rückgewinnung unter Verwendung
eines QIAquick-Gel-Extraktions-Kit (Qiagen, Valencia, CA).
-
Die
pESC-His-Vektor-DNA (2,7 μg)
wurde mit BamHI/SalI verdaut und über einem Gel gereinigt, wie oben
erwähnt.
Das aspC-PCR-Produkt wurde mit BamHI/SalI verdaut und mit einer
QIAquick PCR-Reinigungs-Säule
gereinigt. Ligationen wurden mit dem "Rapid DNA Ligation Kit" von Roche gemäß den Protokollen des
Herstellers durchgeführt.
Entsalzte Ligationen wurden in 40 μl kompetente Electromax DH10B-Zellen
(Invitrogen) in einer 0,2 cm großen Einweg-Küvette von
Biorad unter Verwendung eines Biorad "Gene Pulser II" mit "Puls-Controller plus" gemäß den Anweisungen
des Herstellers elektroporiert. Nach einer Stunde Erholung in 1
ml SOC-Medium wurden die Transformanten auf LG-Medium ausplattiert,
welches 100 μg/ml
Ampicillin enthielt. Plasmid-DNA-Präparationen
für Klone
wurden unter Verwendung von QIAprep-Zentrifugen-Minipräp-Kits durchgeführt. Die
Plasmid-DNA wurde durch Restriktionsverdau gescreent und zur Bestätigung unter Verwendung
von für
den Vektor entworfenen Primern sequenziert (Seqwright).
-
Der
aspC/pESC-His-Klon wurde mit EcoRl und NotI verdaut, ebenso wie
das proA-PCR-Produkt.
DNA wurde wie oben gereinigt und wie oben ligiert. Das Zwei-Gen-Konstrukt wurde in
DH10B-Zellen transformiert und durch Restriktionsverdau und DNA-Sequenzierung gescreent.
-
Das
Konstrukt wurde in den S. cerevisiae-Stamm YPH500 unter Verwendung
des S.c. EasyCompTM Transformations-Kits
(Invitrogen) transformiert. Transformationsreaktionen wurden auf
SC-His-Minimalmedium (Invitrogen pYES2-Handbuch), welches 2% Glucose
enthielt, ausplattiert. Individuelle Hefekulturen wurden hinsichtlich
des Vorhandenseins der proA und aspC-Gene durch Kolonie-PCR unter
Verwendung der oben genannten PCR-Primer gescreent. Pelletierte
Zellen (2 μl)
wurden in 20 μl
Y-Lyse-Puffer (Zymo
Research), welcher 1 μl
Zymolase enthielt, suspendiert und 10 Minuten lang bei 37°C erwärmt. Vier μl dieser
Suspension wurden dann in einer 50-μl-PCR- Reaktion unter Anwendung der PCR-Reaktionsmischung
und des oben beschriebenen Programms verwendet.
-
Fünf-ml-Kulturen
wurden über
Nacht auf SC-His + Glucose bei 30°C
und 225 U/min wachsen gelassen. Die Zellen wurden schrittweise an
das Wachstum auf Raffinose angepasst, um die "Verzögerungs"-Periode vor Induktion
mit Galactose zu minimieren. Nach ungefähr 12 Stunden Wachstum wurden
Absorptionsmessungen bei 600 nm vorgenommen, und ein geeignetes
Volumen an Zellen wurde abzentrifugiert und resuspendiert, um eine
CD von 0,4 in dem frischen SC-His-Medium zu ergeben. Die folgenden
Kohlenstoffquellen wurden aufeinander folgend verwendet: 1 % Raffinose
+ 1 % Glucose, 0,5% Glucose + 1,5% Raffinose, 2% Raffinose und schließlich 1%
Raffinose + 2% Galactose zur Induktion.
-
Nach
ungefähr
16 Stunden Wachstum im Induktionsmedium wurden die 50-ml-Kulturen
zu zweifachen 25-ml-Kulturen aufgeteilt, und Folgendes wurde zu
lediglich einem der Duplikat-Ansätze
zugegeben (Endkonzentrationen): 1 g/l L-Tryptophan, 5 mM Natriumphosphat,
pH 7,1, 1 g/l Natriumpyruvat, 1 mM MgCl2.
Proben von Nährlösungen und
Zellpellets aus dem Nicht-Induktionsmedium, und aus den 16-Stunden-Kulturen
vor der Zugabe von Substraten für
den Monatin-Weg, wurden als Negativkontrollen aufbewahrt. Darüber hinaus
wurden Konstrukte, enthaltend lediglich ein funktionelles aspC-Gen
(und ein trunkiertes proA-Gen) als eine andere Negativkontrolle
verwendet. Die Zellen wurden insgesamt 69 Stunden nach der Induktion
wachsen gelassen. Gelegentlich wurden die Hefezellen bei einer niedrigeren
CD induziert und lediglich 4 Stunden lang vor der Zugabe von Tryptophan
und Pyruvat wachsen gelassen. Allerdings scheinen diese Monatin-Substrate
das Wachstum zu inhibieren, und die Zugabe bei einer höheren CD
war effektiver.
-
Die
Zellpellets aus den Kulturen wurden mit 5 ml YeastBusterTM + 50 μl
THP (Novagen) pro Gramm (Nassgewicht) an Zellen unter Befolgung
der Protokolle des Herstellers lysiert, mit Zugabe von Protease-Inhibitoren
und Benzonase-Nuklease, wie beschrieben in früheren Beispielen. Die Kultur-Nährlösung und
Zellextrakte wurden filtriert und durch SRM analysiert, wie beschrieben
in Beispiel 10. Unter Verwendung dieses Verfahrens wurde kein Monatin
in den Nährlösungs-Proben
nachgewiesen, was darauf hinweist, dass die Zellen Monatin unter
diesen Bedingungen nicht sezernieren konnten. Die Protonen-bewegende
Kraft kann unter diesen Bedingungen ungenügend sein, oder die allgemeinen
Aminosäure-Transporter
können
mit Tryptophan gesättigt
sein. Die Protein-Expression
war nicht auf einem Niveau, welches den Nachweis von Änderungen
unter Verwendung von SDS-PAGE gestattete.
-
Monatin
war vorübergehend
nachweisbar (ungefähr
60 ng/ml) in Zellextrakten der Kultur mit zwei funktionellen Genen,
wenn Tryptophan und Pyruvat zu dem Medium zugefügt wurden. Monatin wurde nicht
in irgendeinem der Negativkontrollen-Zellextrakte nachgewiesen.
In-vitro-Assays für
Monatin wurden in zweifacher Ausfertigung mit 4,4 mg/ml Gesamtprotein
(etwa das Doppelte, was typischerweise für E. coli- Zellextrakte verwendet
wird) unter Verwendung des optimierten Assays, welcher in Beispiel
6 beschrieben wird, durchgeführt.
Andere Assays wurden mit der Zugabe von entweder 32 μg/ml C.testosteroni-ProA-Aldolase
oder 400 μg/ml
AspC-Aminotransferase durchgeführt,
um zu ermitteln, welches Enzym im Zellextrakt limitierend war. Negativkontrollen
wurden ohne Zugabe von Enzym durchgeführt, oder mit Zugabe von lediglich
AspC-Aminotransferase
(die Aldolkondensation kann zu einem gewissen Ausmaß ohne Enzym
stattfinden). Positivkontrollen wurden mit teilweise reinen Enzymen
(30-40 %) unter Verwendung von 16 μg/ml Aldolase und 400 μg/ml Aminotransferase
durchgeführt.
-
In-vitro-Ergebnisse
wurden mittels SRM analysiert. Die Analyse von Zellextrakten zeigte,
dass Tryptophan effektiv in die Zellen transportiert wurde, wenn
es dem Medium nach der Induktion zugesetzt wurde, was zu Tryptophan-Spiegeln
von zwei Größenordnungen
höher als
denjenigen resultiert, bei welchen kein zusätzliches Tryptophan zugegeben
wurde. Die Ergebnisse für
die In-vitro-Monatin-Analyse sind in der Tabelle 5 gezeigt (die
Zahlen geben ng/ml an).
-
Tabelle
5 Monatin-Produktion
mit Hefe-Zellextrakten
-
Positive
Ergebnisse wurden mit den vollständigen
Zwei-Gen-Konstrukt-Zellextrakten mit und ohne dem Wachstumsmedium
zugesetzten Substrat erhalten. Diese Ergebnisse, im Vergleich zu
den Positiv-Kontrollen, weisen darauf hin, dass die Enzyme bei Spiegeln
nahe 1% des Gesamtproteins in Hefe exprimiert wurden. Die Menge
an Monatin, welche hergestellt wurde, wenn der Zellextrakt des aspC-Konstrukts
(mit trunkiertem proA) mit Aldolase geassayt wurde, war signifikant
größer, als
wenn Zellextrakte allein geassayt wurden, und weist darauf hin,
dass die rekombinante AspC-Aminotransferase ungefähr 1-2%
des Hefe-Gesamtproteins ausmacht. Die Zellextrakte von nicht-induzierten Kulturen
wiesen eine kleine Menge an Aktivität auf, wenn sie mit Aldolase
geassayt wurden, auf Grund des Vorhandenseins von nativen Aminotransferasen
in den Zellen. Wenn mit AspC-Aminotransferase geassayt wurde, stieg
die Aktivität
der Extrakte aus nicht-induzierten Zellen zu der Menge von Monatin,
welche durch die Negativ-Kontrolle mit AspC hergestellt wurde (ca.
200 ng/ml). Im Gegensatz dazu steigt die Aktivität, welche beobachtet wird beim
Assay des Zwei-Gen-Konstrukt-Zellextrakts, mehr, wenn Aminotransferase
ergänzend
hinzugefügt
wird, als wenn Aldolase zugesetzt wird. Da beide Gene auf dem gleichen
Niveau exprimiert werden sollten, weist dies darauf hin, dass die
produzierte Menge an Monatin maximiert wird, wenn der Spiegel an
Aminotransferase höher
ist als derjenige von Aldolase, in Übereinstimmung mit Ergebnissen,
die in Beispiel 6 gezeigt werden.
-
Die
Zugabe von Pyruvat und Tryptophan inhibiert nicht nur das Zellwachstum,
sondern inhibiert anscheinend auch die Proteinexpression. Die Zugabe
des pESC-Trp-Plasmids kann verwendet werden, um eine Korrektur hinsichtlich
Tryptophan-Auxotrophie der YPH500-Wirtszellen vorzunehmen, um ein
Mittel zur Zuführung
von Tryptophan mit weniger Auswirkungen auf Wachstum, Expression
und Sekretion vorzusehen.
-
BEISPIEL 13
-
Verbesserung der enzymatischen
Verfahren unter Verwendung gekoppelter Reaktionen
-
In
der Theorie ist, wenn keine Seitenreaktionen oder kein Abbau von
Substraten oder Intermediaten stattfindet, die Maximalmenge an Produkt,
welche aus der in 1 veranschaulichten enzymatischen
Reaktion gebildet wird, direkt proportional zu den Gleichgewichtskonstanten
jeder Reaktion und den Konzentrationen von Tryptophan und Pyruvat.
Tryptophan ist kein hochlösliches
Substrat, und Konzentrationen von Pyruvat, welche größer als
200 mM sind, scheinen einen negativen Effekt auf die Ausbeute zu
besitzen (siehe Beispiel 6).
-
Idealerweise
wird die Konzentration an Monatin in Hinsicht auf Substrate maximiert,
um die Kosten der Trennung zu verringern. Physikalische Trennungen
können
so durchgeführt
werden, dass das Monatin aus der Reaktionsmischung entfernt wird,
wodurch das Auftreten von Rückwärts-Reaktionen
verhindert wird. Die Rohmaterialien und Katalysa toren können dann
regeneriert werden. Auf Grund der Ähnlichkeit von Monatin hinsichtlich
Größe, Ladung
und Hydrophobizität
zu mehreren Reagenzien und Intermediaten werden physikalische Abtrennungen
schwierig sein, es sei denn es besteht ein hohes Maß an Affinität für Monatin
(wie eine Affinitätschromatographie-Technik).
Allerdings können
die Monatin-Reaktionen an andere Reaktionen gekoppelt sein, sodass
das Gleichgewicht des Systems in Richtung zur Monatin-Produktion
verschoben wird. Die nachstehenden Beispiele sind Beispiele für Verfahren
zur Verbesserung der Ausbeute von Monatin, welches aus Tryptophan
oder Indol-3-pyruvat erhalten wird.
-
Gekoppelte Reaktionen unter Verwendung
von Oxalacetat-Decarboxylase (EC 4.1.1.3)
-
11 ist eine Veranschaulichung der Reaktion. Tryptophanoxidase
und Katalase werden verwendet, um die Reaktion in die Richtung von
Indol-3-pyruvat-Produktion zu lenken. Katalase wird im Überschuss
verwendet, sodass Wasserstoffperoxid nicht verfügbar ist, um in der Rückwärtsrichtung
zu reagieren oder die Enzyme oder Intermediate zu beschädigen. Sauerstoff
wird während
der Katalase-Reaktion regeneriert. Alternativ dazu kann Indol-3-pyruvat
als das Substrat verwendet werden.
-
Aspartat
wird als der Aminodonor für
die Aminierung von MP verwendet, und eine Aspartat-Aminotransferase
wird eingesetzt. In idealer Weise wird eine Aminotransferase, welche
eine niedrige Spezifität
für die
Tryptophan/Indol-3-pyruvat-Reaktion im Vergleich zu der MP-zu-Monatin-Reaktion
aufweist, verwendet, sodass Aspartat nicht verwertet wird, um das
Indol-3-pyruvat zu reaminieren. Oxalacetat-Decarboxylase (aus Pseudomonas
sp.) kann zugegeben werden, um das Oxalacetat in Pyruvat und Kohlendioxid
umzuwandeln. Da CO2 flüchtig ist, ist es nicht für eine Reaktion
mit den Enzymen verfügbar,
was die Rückwärtsreaktionen vermindert
oder sogar verhindert. Das in diesem Schritt hergestellte Pyruvat
kann auch in der Aldolkondensations-Reaktion verwendet werden. Andere
Decarboxylase-Enzyme können
verwendet werden, und Homologe existieren bekanntermaßen in Actinobacillus
actinomycetemcomitans, Aquifex aeolicus, Archaeoglobus fulgidus,
Azotobacter vinelandii, Bacteroides fragilis, mehreren Bordetella-Spezies,
Campylobacter jejuni, Chlorobium tepidum, Chloroflexus aurantiacus,
Enterococcus faecalis, Fusobacterium nucleatum, Klebsiella pneumoniae,
Legionella pneumophila, Magnetococcus MC-1, Mannheimia haemolytica,
Methylobacillus flagellatus KT, Pasteurella multocida Pm70, Petrotoga
miotherma, Porphyromonas gingivalis, mehreren Pseudomonas-Spezies,
mehreren Pyrococcus-Spezies, Rhodococcus, mehreren Salmonella-Spezies,
mehreren Streptococcus-Spezies, Thermochromatium tepidum, Thermotoga
maritima, Treponema pallidum, und mehreren Vibrio-Spezies.
-
Tryptophan-Aminotransferase-Assays
wurden durchgeführt
mit der Aspartat-Aminotransferase (AspC) aus E. coli, der Tyrosin-Aminotransferase(TyrB)
aus E. coli, der Breit-Substrat-Aminotransferase (BSAT) aus L. major
und den zwei kommerziell verfügbaren
Schweine-Glutamat-Oxalacetat-Aminotransferasen, wie beschrieben
in Beispiel 1. Sowohl Oxalacetat als auch alpha-Ketoglutarat wurden
als der Amino-Akzeptor getestet. Das Verhältnis der Aktivität unter
Verwendung von Monatin (Beispiel 7) gegenüber der Aktivität unter Verwendung
von Tryptophan wurde verglichen, um zu bestimmen, welches Enzym
die höchste
Spezifität
für die
Monatin-Aminotransferase-Reaktion
aufwies. Diese Ergebnisse wiesen darauf hin, dass das Enzym mit
der höchsten
Spezifität
für die
Monatin-Reaktion gegenüber
der Tryptophan-Reaktion die Typ II-A-Glutamat-Oxalacetat-Aminotransferase
aus Schwein, GOAT (Sigma G7005) ist. Diese Spezifität war unabhängig davon,
welcher Amino-Akzeptor verwendet wurde. Deshalb wurde dieses Enzym
in den gekoppelten Reaktionen mit Oxalacetat-Decarboxylase verwendet.
-
Eine
typische Reaktion, welche von Indol-3-pyruvat aus startet, beinhaltete
(Endkonzentrationen) 50 mM Tris-Cl, pH 7,3, 6 mM Indol-3-pyruvat,
6 mM Natriumpyruvat, 6 mM Aspartat, 0,05 mM PLP, 3 mM Kaliumphosphat,
3 mM MgCl2, 25 μg/ml Aminotransferase, 50 μg/ml C. testosteroni-ProA-Aldolase
und 3 Units/ml Decarboxylase (Sigma 04878). Die Reaktionen wurden
1 Stunde lang bei 26°C
fortschreiten gelassen. In manchen Fällen wurde die Decarboxylase
weggelassen, oder das Aspartat wurde mit alpha-Ketoglutarat ersetzt (als
Negativ-Kontrollen). Die oben beschriebenen Aminotransferase-Enzyme
wurden auch anstatt der GOAT getestet, um frühere Spezifitätsexperimente
zu bestätigen.
Proben wurden filtriert und mittels LC/MS analysiert, wie beschrieben
in Beispiel 10. Die Ergebnisse zeigen, dass das GOAT-Enzym die höchste Menge
an Monatin pro mg Protein erzeugte, und zwar mit der geringsten
Menge an Tryptophan, welches als ein Nebenprodukt erzeugt wurde.
Darüber
hinaus gab es einen 2-3-fachen Vorteil aus der Zugabe des Decarboxylase-Enzyms.
Das E.coli-AspC-Enzym
produzierte des Weiteren große
Mengen an Monatin im Vergleich zu den anderen Aminotransferasen.
-
Die
Monatin-Produktion wurde erhöht
durch: 1) periodisches Zusetzen von 2 mM Zugaben von Indol-Pyruvat,
Pyruvat und Aspartat (jede halbe Stunde bis Stunde), 2) Durchführen der
Reaktionen in einer anaeroben Umgebung oder mit entgasten Puffern,
3) Zulassen des Fortschreitens der Reaktionen über Nacht, und 4) Verwenden
von frisch hergestellter Decarboxylase, welche nicht mehrmals eingefroren/aufgetaut
worden ist. Die Decarboxylase wurde durch größere Konzentrationen an Pyruvat
als 12 mM inhi biert. Bei höheren Konzentrationen
von Indol-3-pyruvat als 4 mM wurden Seitenreaktionen mit Indol-3-pyruvat
beschleunigt. Die in der Reaktion verwendete Menge an Indol-3-pyruvat konnte
erhöht
werden, wenn die Menge an Aldolase ebenfalls erhöht wurde. Hohe Spiegel an Phosphat
(50 mM) und Aspartat (50 mM) waren festgestelltermaßen für das Decarboxylase-Enzym
inhibierend. Die Menge an zugesetztem Decarboxylase-Enzym konnte auf
0,5 U/ml verringert werden, ohne Verringerung der Monatin-Produktion
in einer einstündigen
Reaktion. Die erzeugte Menge an Monatin stieg, als die Temperatur
von 26°C
auf 30°C
und von 30°C
auf 37°C
erhöht
wurde; allerdings wurden bei 37°C
die Seitenreaktionen von Indol-3-pyruvat ebenfalls beschleunigt.
Die Menge an produziertem Monatin stieg mit steigendem pH von 7
bis 7,3 und war relativ stabil von pH 7,3-8,3.
-
Eine
typische Reaktion, welche mit Tryptophan startet, beinhaltete (Endkonzentrationen)
50 mM Tris-Cl, pH 7,3, 20 mM Tryptophan, 6 mM Aspartat, 6 mM Natriumpyruvat,
0,05 mM PLP, 3 mM Kaliumphosphat, 3 mM MgCl2,
25 μg/ml
Aminotransferase, 50 μg/ml
C.testosteroni-ProA-Aldolase, 4 Units/ml Decarboxylase, 5-200 mU/ml
L-Aminosäure-Oxidase
(Sigma A-2805), 168 U/ml Katalase (Sigma C-3515) und 0,008 mg FAD.
Reaktionen wurden während
30 Minuten bei 30°C
durchgeführt.
Eine Verbesserung wurde mit der Zugabe von Decarboxylase beobachtet.
Die größte Menge
an Monatin wurde hergestellt, als 50 mU/ml Oxidase verwendet wurden.
Die Verbesserungen waren ähnlich
zu denjenigen, welche beobachtet wurden, als Indol-3-pyruvat als
das Substrat verwendet wurde. Darüber hinaus stieg die Menge
an produziertem Monatin, wenn 1) der Tryptophan-Spiegel niedrig
war (d.h. unter der Km des Aminotransferase-Enzyms, und deshalb
unfähig, mit
MP in der aktiven Stelle zu kompetieren), und 2) das Verhältnis von
Oxidase zu Aldolase und Aminotransferase bei einem solchen Spiegel
gehalten wurde, dass Indol-3-pyruvat sich nicht akkumulieren konnte.
-
Ungeachtet
dessen, ob entweder mit Indol-3-pyruvat oder Tryptophan begonnen
wurde, stieg die Menge an produziertem Monatin in Assays mit Inkubationszeiten
von 1-2 Stunden, wenn das 2-4-Fache der Mengen aller Enzyme verwendet
wurde, während
dasselbe Enzym-Verhältnis
aufrechterhalten wurde. Unter Verwendung jedes Substrats wurden
Konzentrationen von ungefähr
1 mg/ml Monatin erzielt. Die Menge an hergestelltem Tryptophan,
bei Start von Indol-Pyruvat, war typischerweise geringer als 20%
der Menge des Produkts, was den Vorteil des Verwendens von gekoppelten
Reaktionen zeigt. Mit einer weiteren Optimierung und Steuerung der
Konzentrationen von Intermediaten und Seitenreaktionen konnten die
Produktivität
und Ausbeute in großem
Maße verbessert
werden.
-
Gekoppelte Reaktionen unter Verwendung
von Lysin-epsilon-Aminotransferase (EC 2.6.1.36)
-
Lysin-epsilon-Aminotransferase
(L-Lysin-o-Transaminase) wird in mehreren Organismen gefunden, einschließlich Rhodococcus,
Mycobacterium, Streptomyces, Nocardia, Flavobacterium, Candida utilis
und Streptomyces. Sie wird von Organismen als der erste Schritt
in der Produktion einiger beta-Lactam-Antibiotika verwendet (Rius
und Demain, J. Microbiol. Biotech., 7:95-100, 1997). Dieses Enzym
wandelt Lysin zu L-2-Aminoadipat-6-semialdehyd
(Allysin) um durch eine PLP-vermittelte Transaminierung des C-6
von Lysin unter Verwendung von alpha-Ketoglutarat als dem Amino-Akzeptor.
Allysin ist instabil und durchläuft
spontan eine intramolekulare Dehydratation unter Bildung von 1-Piperidin-6-carboxylat,
einem zyklischen Molekül.
Dieses inhibiert wirksam das Stattfinden jedweder Rückwärtsreaktion.
Das Reaktionsschema ist in der 12 abgebildet.
Ein alternatives Enzym, Lysin-Pyruvat-6-Transaminase (EC 2.6.1.71)
kann ebenfalls verwendet werden.
-
Eine
typische Reaktion enthielt, in 1 ml: 50 mM Tris-HCl, pH 7,3, 20
mM Indol-3-pyruvat,
0,05 mM PLP, 6 mM Kaliumphosphat pH 8, 2-50 mM Natriumpyruvat, 1,5
mM MgCl2, 50 mM Lysin, 100 μg Aminotransferase (Lysin-epsilon-Aminotransferase
LAT-101, BioCatalytics
Pasadena, CA) und 200 μg
C. testosteroni-ProA-Aldolase. Die Menge an produziertem Monatin
stieg mit steigenden Konzentrationen an Pyruvat. Die Maximummenge
unter Verwendung dieser Reaktionsbedingungen (bei 50 mM Pyruvat)
war 10-fach geringer als diejenige, welche beobachtet wurde mit
gekoppelten Reaktionen unter Verwendung von Oxalacetat-Decarboxylase (ungefähr 0,1 mg/ml).
-
Ein
Peak mit [M + H]+ = 293 eluierte bei der
erwarteten Zeit für
Monatin, und das Massenspektrum enthielt mehrere derselben Fragmente,
welche mit anderen enzymatischen Verfahren beobachtet wurden. Ein zweiter
Peak mit dem korrekten Masse-zu-Ladungs-Verhältnis (293)
eluierte geringfügig
früher
als derjenige, der typischerweise für das S,S-Monatin, welches
in Beispiel 6 hergestellt wird, beobachtet wird, und kann auf das
Vorhandensein eines anderen Stereoisomers von Monatin hindeuten.
Von diesem Enzym wurde sehr wenig Tryptophan produziert. Allerdings
besteht wahrscheinlich eine gewisse Aktivität gegenüber Pyruvat (unter Produktion
von Alanin als Nebenprodukt). Des Weiteren ist das Enzym bekanntermaßen instabil.
Verbesserungen können
vorgenommen werden mittels Durchführung von gerichteten Evolutions-Experimenten
zur Erhöhung
der Stabilität,
Verringerung der Aktivität
mit Pyruvat und Erhöhung
der Aktivität
mit MP. Diese Reaktionen können
auch an L-Aminosäure-Oxidase/Katalase
gekoppelt werden, wie oben beschrieben.
-
Andere gekoppelte Reaktionen
-
Eine
andere Kopplungsreaktion, welche die Monatin-Ausbeute aus Tryptophan
oder Indol-Pyruvat verbessern kann, ist in der 13 gezeigt. Formiat-Dehydrogenase (EC 1.2.1.2
oder 1.2.1.43) ist ein übliches Enzym.
Manche Formiat-Dehydrogenasen erfordern NADH, während andere NADPH verwenden
können. Glutamatdehydrogenase
katalysierte die wechselseitige Umwandlung zwischen dem Monatin-Vorläufer und Monatin
in früheren
Beispielen unter Verwendung von Puffern auf Ammoniumbasis. Das Vorhandensein
von Ammoniumformiat und Formiat-Dehydrogenase ist ein effizientes
System zur Regenerierung von Cofaktoren, und die Produktion von
Kohlendioxid ist ein effizienter Weg, um die Rate der Rückwärtsreaktionen
zu senken (Bommarius et al., Biocatalysis 10:37, 1994, und Galkin
et al., Appl. Environ. Microbiol. 63:4651-6, 1997). Darüber hinaus
können
große
Mengen an Ammoniumformiat in dem Reaktionspuffer gelöst werden.
Die Ausbeute an Monatin, welches produziert wurde durch Glutamatdehydrogenase-Reaktionen
(oder ähnliche
reduktive Aminierungen), kann durch die Zugabe von Formiat-Dehydrogenase
und Ammoniumformiat verbessert werden.
-
Andere
Verfahren können
angewandt werden, um das Gleichgewicht in Richtung zur Monatin-Produktion
zu steuern. Zum Beispiel, wenn Aminopropan als der Aminosäure-Donor bei der Umwandlung
von MP zu Monatin mit einer omega-Aminosäure-Aminotransferase (EC 2.6.1.18) verwendet
wird, wie diejenigen, welche beschrieben werden in den U.S.-Patenten
5 360 724 und 5 300 437, wird eines der resultierenden Produkte Aceton
sein, ein flüchtigeres
Produkt als das Substrat Aminopropan. Die Temperatur kann periodisch
während kurzen
Perioden erhöht
werden, um das Aceton abzudunsten, wodurch der Gleichgewichtszustand
erleichtert wird. Aceton besitzt einen Siedepunkt von 47°C, eine Temperatur,
bei der nicht wahrscheinlich ist, dass die Intermediate abgebaut
werden, falls sie während
kurzer Zeitdauern angewandt wird. Die meisten Aminotransferasen,
welche Aktivität
auf alpha-Ketoglutarat besitzen, weisen ebenfalls Aktivität auf den
Monatin-Vorläufer auf.
In ähnlicher
Weise, wenn eine Glyoxylat/Aromatische Säure-Aminotransferase (EC 2.6.1.60)
mit Glycin als dem Aminodonor verwendet wird, wird Glyoxylat hergestellt,
welches relativ instabil ist und einen in hohem Maße reduzierten
Siedepunkt im Vergleich zu Glycin aufweist.
-
BEISPIEL 14
-
Eine
Kaugummizusammensetzung mit Erdbeergeschmack wird hergestellt unter
Verwendung der in Tabelle 6 aufgelisteten Bestandteile. Das R,R-Stereoisomer
von Monatin kann für
Acesulfam K und das S,S-Stereoisomer von Monatin substituiert werden.
-
-
Der
Gummigrundstoff besteht aus 30% Terpenharz, 15% hydriertem Baumwollsamenöl, 2% Lecithin, 2,5%
Polyisobutylen, 27% Polyvinylacetat, 12,45% Calciumcarbonat, 11%
Isobutylen-Isopren-Copolymer und 0,05% BHT.
-
Der
Gummigrundstoff wird vorerwärmt,
in einen Sigma-Klingen-Mischer zugegeben und gemischt, bis er weich
und formbar ist. Eine Sorbitollösung
und Glycerin werden auf 50°C
erwärmt
und dem Mischer gemeinsam mit den restlichen Bestandteilen zugegeben.
Nachdem das Mischen vollständig
ist, wird das Gummi zu einer Dicke von 1,5 mm Dicke ausgewalzt,
mit Talkum eingestäubt,
geschnitten und eingewickelt.
-
Es
wird erwartet, dass der Erdbeergeschmack weniger maskiert werden
wird, und dass die Süße in dieser
Kaugummizusammensetzung, welche Monatin enthält, länger anhalten wird im Vergleich
zu ähnlichen Kaugummizusammensetzungen,
welche von Monatin verschiedene intensitätsstarke Süßstoffe enthalten.
-
BEISPIEL 15: Kaugummi-Formulierungen,
welche Monatin umfassen, und Verfahren zur Herstellung dieser
-
Im
Folgenden finden sich mehrere Beispielformulierungen von Kaugummizusammensetzungen,
welche Monatin umfassen, sowie ein Beispielverfahren zur Verarbeitung
der Zusammensetzungen.
-
Formulierung A
-
- 200 g Gummigrundstoff
- 340 g Sorbitolpulver (Cerestar P16616)
- 7g Kreide
- 3,6 g Maltitol-Sirup (Cerestar 16303, konzentriert zu 80 Brix)
- 2 g Menthol
- 1,5 g S,S-Monatin
-
Formulierung B
-
- 200 g Gummigrundstoff
- 340 g Sorbitolpulver (Cerestar P16616)
- 7 g Kreide
- 3,6 g Maltitol-Sirup (Cerestar 16303, konzentriert zu 80 Brix)
- 2 g Menthol
- 0,05 g R,R-Monatin
-
Formulierung C
-
- 200 g Gummigrundstoff
- 340 g Sorbitolpulver (Cerestar P16616)
- 7 g Kreide
- 3,6 g Maltitol-Sirup (Cerestar 16303, konzentriert zu 80 Brix)
- 2 g Menthol
- 0,038 g S,S-Monatin
- 0,038 g R,R-Monatin
-
Formulierung D
-
- 320 g Gummigrundstoff
- 400 g Sorbitolpulver (Cerestar P16616)
- 100 g Maltitol-Sirup (Cerestar 16303)
- 40 g Mannitol (Cerestar 16700)
- 10g Isomalt
- 14 g Menthol
- 18 g Minzaroma
- 1 g S,S-Monatin
- 1 g Acesulfam K
- 0,075 g R,R-Monatin
-
Formulierung E
-
- 200 g Gummigrundstoff
- 400 g Sorbitol (kristallin)
- 46 g Maltitol-Sirup (80% ds)
- Zugeben von 2% Kirscharoma + 0,02% R,R-Monatin
-
Formulierung F
-
- 211 g zuckerfreier Gummigrundstoff
- 420 g Sorbitol
- 14 g Glycerol
- Zugeben von 2% Aroma + 0,2% S,S-Monatin + 0,015% R,R-Monatin
-
Formulierung G
-
- 270 g Gummigrundstoff
- 340 g Sorbitol
- 34 g Sorbitol-Sirup (70% ds)
- Zugeben von 2% Aroma + 0,15% S,S-Monatin + 0,05% R,R-Monatin
-
Formulierung H
-
- 300 g Gummigrundstoff
- 550 g Erythritol
- 100 g Maltitol-Sirup
- 49,5 g Glycerin
- 0,5 g S,S-Monatin
-
Wie das Gummi verarbeitet wird:
-
Der
Gummigrundstoff wird mittels Extrusion verarbeitet und in ein Wasserbad
zum Kühlen
und Verfestigen gebracht. Pellets von ungefähr 1/2 cm mal 1/2 cm werden
bis zur weiteren Verwendung aufbewahrt. Die Pellets werden unter
Verwendung eines Z-(Hochscher-)Mischers
gemischt, und Temperaturen von bis zu 60°C werden erreicht, wodurch die
Mischung erweicht wird. Talkum wird zugesetzt, falls es nicht bereits
in dem Gummigrundstoff ist. Der kristalline Süßstoff (z. B. Sorbitol) und
der Weichma cher/Plastifizierer (z. B. flüssiges Sorbitol, flüssiges Maltitol
oder Glycerol) werden schrittweise in einer abwechselnden Weise
während
des Mischens zugegeben, um eine Überhitzung
des Mischermotors zu vermeiden. Aromastoffe, Färbemittel und Süßstoffe
werden zugegeben und vermischt. Die Mischung wird aus dem Mischer
entnommen, eine typische Ansatzgröße beträgt mehrere hundert Kilogramm.
Die Mischung wird durch einen Extruder gedrückt, welcher das Gummi homogenisiert
und formt. Die Blätter
werden flach gemacht und geschnitten, und die Stücke werden für Streifengummi
verpackt oder für
pelletierte Gummis überzogen.
-
BEISPIEL
16: Formulierung und Verfahren zur Herstellung von zuckerfreiem
Kaugummi Eine
Beispiel-Formulierung:
-
Beispielhafte Herstellungsverfahrensweise:
-
- 1. Vorwärmen
des Gummigrundstoffs in der Mikrowelle, danach Zugeben zum Z-Klingenmischer und
Mischen bis weich und formbar.
- 2. Erwärmen
der Sorbitollösung
und des Glycerins in der Mikrowelle bis 50°C.
- 3. Zugeben aller restlichen Bestandteile zum Z-Klingenmischer.
Mischen während
20 Minuten, Überprüfen der
Temperatur der Mischung alle 5 Minuten.
- 4. Nachdem das Mischen abgeschlossen ist, Entnehmen des Gummis
aus dem Mischer und Auswalzen zu 1,5 mm Dicke. Einstäuben mit
Talkum, Schneiden und Einwickeln.
-
BEISPIEL 17: Auswertung von Monatin.
-
Monatin-Formulierungen,
beinhaltend R,R-Monatin oder R, R-Monatin/Erythritol-Kombinationen,
wurden relativ zu anderen bekannten Süßstoffen (Aspartam und Sucralose)
in Eistee ausgewertet. Die Schlüssel-Sensorikparameter,
die überprüft wurden,
schlossen Süßequalität, Nachgeschmack,
Bittergeschmack und dessen Nachgeschmack ein. Eine qualitative Auswertung
ist durchgeführt
worden.
-
Produkt-Formulierungen-Eistee
-
Eine
Eistee-Formulierung wurde entwickelt, um die Süßstoffleistung zu bewerten
(Tabelle 7).
-
Tabelle
7. Eistee-Formulierung
-
Süßstoffe
wurden dem Tee bei den folgenden Konzentrationen zugesetzt:
Aspartam | 0,0450%
(w/v) |
Sucralose | 0,0170%
(w/v) |
R,R-Monatin | 0,0030,
0,0035, 0,0040% (w/v) plus 1 g Maltodextrin |
R,R-Monatin/Erythritol | 0,0030,
0,0035, 0,0040% (w/v) plus 1 g Erythritol |
-
Sensorische Auswertung
-
Die
Auswertung von Eistee-Getränken
wurde durchgeführt
durch eine Auswahl (n = 6) von erfahrenen Sensorik-Bewertungspersonen.
Die Ergebnisse dieser Bewertungen sind in der Tabelle 8 zusammengefasst.
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Tabelle
8. Sensorische Auswertung von Tee (200 ml Portionsgröße)
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Erörterung
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Monatin
ergab unerwartete Leistungsvorteile, einschließlich deutlicher sensorischer
Vorteile, in Süßmacher-Formulierungen.
In Eistee und insbesondere angesäuertem
Säure-Tee
(d.h. mit Zitrone) erhöhte
Monatin die Zitronen-Geschmacksnoten. Dieser Vorteil wurde weiter
verstärkt
durch Zugabe von niedrigen Konzentrationen an Erythritol, welche
in der Lage waren, den Geschmack auszugleichen und abzurunden und
die Süße-Ausbruch-Zeiten
zu beschleunigen. In Getränken,
wie Tee, lieferte Monatin verbesserte sensorische Eigenschaften
(z. B. weniger Nachgeschmack, weniger Fehlgeschmack) und/oder verbesserte
Löslichkeits-
und Stabilitätsmerkmale.
Zur Süßung von
Eistee verwendetes Monatin enthält
nahezu 0 Kalorien, im Vergleich zu 32 Kalorien in 2 Teelöffeln (~8
g) Sucrose, welche zum Süßen von
Eistee verwendet werden.
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Es
wird erwartet, dass in Kaugummizusammensetzungen, wie in Getränken, Monatin
eine Verstärkung
von Citrus-Aromastoffen aufzeigt, sowie ein günstigeres Zeit/-Intensitäts-Profil
für die
Süße, im Vergleich zu
Aspartam oder Sucralose, bereitstellt. Es wird ferner erwartet,
dass in Kaugummizusammensetzungen, eine Mischung von Monatin und
Erythritol Citrus-Aromen weiter verstärkt und günstigere Süße-Profile bereitstellt, im
Vergleich zu Aspartam oder Sucralose.
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BEISPIEL 18 Auswertung von Monatin in
Kaugummi
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Einleitung
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Kaugummis,
welche individuell mit Monatin, Aspartam und Sucralose gesüßt waren,
wurden im Streifen-Gummiformat mit Minzgeschmack hergestellt. Die
Gummis wurden hergestellt, um iso-süß zu sein und hinsichtlich
der Qualität
des süßen Geschmacks
und der Zeitintensität
der Süße-Abgabe
ausgewertet.
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Gummi-Formulierungen und Herstellung
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Die
in dieser Auswertung verwendeten Formulierungen sind in der Tabelle
9 angegeben. Ein Standardverfahren zur Herstellung wurde für alle drei
Gummi-Formulierungen angenommen, wie beschrieben.
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Tabelle
9. Kaugummi-Formulierungen
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Das
Verfahren zur Gummiherstellung war wie folgend:
- – Vorwärmen des
Gummigrundstoffs auf 40-45°C
und dann Zugeben in den Z-Klingen-Mixer und Mischen
- – Sieben
von Sorbitolpulver
- – Entfernen
eines Teils des Sorbitols, Verteilen des Süßstoffs in diesem Teil und
gründliches
Mischen
- – Zurückführen der
Süßstoff/Sorbitol-Mischung
zur verbleibenden Masse des Sorbitolpulvers und gründliches
Mischen
- – Mischen
von Lycasin und Glycerol in einer Schale und Vorwärmen auf
50°C
- – Zugeben
von Sorbitolpulver in den Z-Klingen-Mischer, welcher den Gummigrundstoff
enthält
- – Zugeben
von Lycasin/Glycerol und Aroma in den Z-Klingen-Mischer und Mischen
während
20 Minuten
- – Entnehmen
des Gummis aus dem Z-Klingen-Mischer
- – Walzen
zu einer Dicke von 1,5 mm unter Verwendung einer mechanischen Walze
- – Einstäuben mit
Talk im Verhältnis
von 3 g Talk zu 100 g Gummi
- – Schneiden
zu Streifen mit Abmessungen von 19 mm × 73 mm
- – Einwickeln
einzelner Streifen in Folie
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Sensorische Auswertung
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Kaugummizusammensetzungen
wurden von einer Auswahl von trainierten Sensorik-Bewertungspersonen
(n = 4) bewertet, welche alle sehr erfahren in der formellen sensorischen
Auswertung von Kaugummis waren, einschließlich einer Auswertung hinsichtlich
Zeit/Intensitäts-Parametern.
Qualitative und zeitmäßige Charakteristika
des Geschmacks und der Süße des Gummis
wurden ausgewertet.
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Die
Ergebnisse der Auswertungen sind in der Tabelle 10 angegeben. In
diesen Auswertungen ergab Monatin deutliche sensorische Vorteile
in den Kaugummizusammensetzungen, wobei ein klares Gleichgewicht zwischen
Süße und Geschmack
es zuließ,
dass beide zum maximalen sensorischen Nutzen wahrgenommen werden
können.
Das Zeit/Intensitäts-Profil
für die
Süße durch
Monatin war ebenfalls sehr deutlich beiden, Aspartam oder Sucralose, überlegen.
Die Süße wurde
während
einer signifikant längeren
Zeit wahrgenommen, wenn der Monatin-gesüßte Gummi verzehrt wurde.
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Tabelle
10. Sensorische Auswertung von Kaugummis
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BEISPIEL 19: Süße-Dosis-Antwort-Kurve von
Monatin und Saccharin
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Die
Süße von Monatin
und Saccharin wurde unter Verwendung von 20 trainierten Sensorik-Bewertungspersonen
ausgewertet, welche Beurteilungen in zweifacher Ausfertigung erstellten.
Test- und Referenzlösungen
wurden in Zitronensäure/Citrat-Puffer
bei pH 3,2 hergestellt; Siehe 16.
Die linearere Antwort von R,R/S,S-Monatin im Vergleich zu Saccharin
ist konsistent mit der Zuführung
eines stärker
zuckerähnlichen
Geschmackscharakters. Das Plateau über 10% SEV weist auf die Abwesenheit/geringe
Spiegel an "Mischungs-unterdrückenden" Fehlgeschmäcken und
Nachgeschmäcken
hin. Die Form der Dosis-Antwort-Kurve von Monatin ist ähnlich zu
denjenigen von Aspartam, Sucralose und Alitam, welche alle "Qualitäts"-Süßstoffe sind.
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Mit
R,R/S,S-Monatin als einem einzigen Süßstoff im Modellsystem (pH
3,2) wurden die folgenden Charakteristika beobachtet: (1) Geringe
Verzögerung
im Süßegeschmack-Ausbruch; (2) Verfall
des Süßegeschmacks
erfolgte ziemlich rasch; (3) geringer "Aspartam-artiger" Nachgeschmack, geringfügiger süßer Nachgeschmack,
keine Bitterkeit im Nachgeschmack; und (4) restliche bzw. verbleibende
Kühlungs-Empfindung
in nicht-aromahaltigen
Systemen.
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BEISPIEL 20: Stabilität von Monatin bei pH 3 mit
steigenden Temperaturen
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Eine
Probe von synthetischem Monatin wurde unter pH 3 bei Temperaturen
von 25°C,
50°C und
100°C unterzogen.
Bei Raumtemperatur und pH 3 wurde ein 14%iger Verlust hinsichtlich
Monatin über
eine Zeitdauer von 48 Stunden hinweg beobachtet. Dieser Verlust
war der Lactonbildung zuzuschreiben. Bei 50°C und pH 3 wurde ein 23%iger
Verlust hinsichtlich Monatin über
eine Zeitdauer von 48 Stunden beobachtet. Dieser Verlust wurde der
Lactonbildung und dem Aufbau einer unbekannten Verbindung nach etwa
15,5 Minuten zugeschrieben. Bei 100°C und pH 3 ging nahezu alles
Monatin nach 24 Stunden verloren. Die hauptsächliche nachweisbare Komponente
war eine Unbekannte nach 15,5 Minuten.
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BEISPIEL 21: Sensorische Stabilität von Monatin
und Aspartam bei pH 2,5, 3,0, 4,0 bei 40°C
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Die
sensorische Stabilität
von Monatinlösungen,
die bei pH 2,5, 3,0 und 4,0 hergestellt und bei 40°C aufbewahrt
wurden, wurde 100 Tage lang überwacht.
Der Verlust an Sü ße aus diesen
Lösungen
wurde mit den Verlusten von Süße aus Aspartamlösungen,
welche unter identischen Bedingungen hergestellt und aufbewahrt
wurden, verglichen.
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Die
sensorische Stabilität
von Monatin (8% SEV, ~55 ppm, synthetisches Gemisch, enthaltend
ungefähr
96% des 2R,4R/2S,4S-Enantiomerenpaars und 4% des 2R,4S/2S,4R-Enantiomerenpaars)
in Phosphat/Citrat-Puffern mit einem pH von 2,5, 3,0 und 4,0 wurde
nach Aufbewahrung bei 40°C
untersucht. Die Stabilität
von Monatin wurde mit derjenigen von Aspartam (400 ppm) in denselben
Puffern verglichen. Drei Sucrose-Referenzlösungen wurden in den gleichen
Phosphat/Citrat-Puffern wie die Monatin- und Aspartamlösungen hergestellt.
Alle hergestellten Lösungen
wurden im Dunklen aufbewahrt.
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Pufferzusammensetzungen:
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- pH 2,5 Phosphorsäure
(75%ige Lösung)
0,127% (w/v) Tri-Natriumcitrat-Monohydrat 0,005% (w/v)
- pH 3,0 Phosphorsäure
(75%ige Lösung)
0,092% (w/v) Tri-Natriumcitrat-Monohydrat 0,031% (w/v)
- pH 4,0 Phosphorsäure
(75%ige Lösung)
0,071% (w/v) Tri-Natriumcitrat-Monohydrat 0,047% (w/v)
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Die
Süße von jedem
Süßstoff relativ
zu Sucrose wurde in zweifacher Ausfertigung durch eine Auswahl (n
= 8) von geschulten Sensorik-Bewertungspersonen ausgewertet, welche
hinsichtlich des Süße-Abschätzungsvorgehens
erfahren waren. Alle Proben (in den gleichen Puffern) wurden in
zweifacher Ausfertigung bei einer Temperatur von 22°C ± 1°C serviert.
Monatin(Test)-Lösungen,
welche mit 3-Ziffer-Zufallsnummer-Codes codiert waren, wurden einzeln
an die Bewertungspersonen präsentiert,
und zwar in zufälliger
Reihenfolge. Sucrose-Referenzstandards, im Bereich von 4,0 – 10,0%
(w/v) Sucrose, welche in Schritten von 0,5% (w/v) Sucrose anstiegen,
wurden ebenfalls bereitgestellt. Die Bewertungspersonen wurden ersucht,
die Süße durch Vergleichen
der Süße der Testlösung zu
den Sucrose-Standards abzuschätzen.
Dies wurde ausgeführt
durch Einnehmen von 3 Schlücken
der Testlösung,
gefolgt von einem Schluck Wasser, gefolgt von 3 Schlücken Sucrose-Standard,
gefolgt von einem Schluck Wasser etc. Die Bewertungspersonen wurden
ermuntert, die Süße auf eine
Dezimalstelle genau, Z. B. 6,8, 8,5, abzuschätzen. Eine 5-minütige Ruhedauer
wurde zwischen dem Auswerten der Testlösungen verordnet. Die Bewertungspersonen
wurden ebenfalls ersucht, gut auszuspülen und einen Cracker zu essen,
um jedwede potenziellen Übertrageffekte
zu reduzieren.
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Die
Tabellen 11 und 12 präsentieren
die Ergebnisse der Stabilitätsuntersuchungen
in den Phosphat-Citrat-Puffern. Bei jedem pH-Wert und nach 100 Tagen
Aufbewahrung bei 40°C
im Dunklen war die prozentuale Beibehaltung der Monatin-Süße größer als
diejenige, welche mit Aspartam beibehalten wurde. Bei pH 4,0 schien
der Verlust der Süße der Monatinlösung sich
beinahe stabilisiert zu haben, da eine sehr kleine Änderung
in der gemessenen Süßintensität zwischen
den Tagen 17 und 100 bestand, wohingegen die Aspartamlösung fortgesetzt
an Süße verlor.
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Tabelle 11
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Sensorische
Stabilität
von Monatin: Süße nach
100 Tagen Aufbewahrung bei 40°C A.
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Tabelle 12
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- Stabilität:
Ausmaß an
Süße, welche
nach 100 Tagen Aufbewahrung beim angegebenen pH bei 40°C verbleibt
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Die
jeweiligen Puffer waren effektiv zur Aufrechterhaltung des pH-Werts,
wie ersichtlich in der Tabelle 13: Tabelle
13
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Wenn
eine Zerfalls-Reaktion von pseudoerster Ordnung angenommen wird,
gestattet eine Auftragung des logn des Prozentsatzes
der Retention gegen die Zeit (log⊓%RTN
geg. t) die Abschätzung
der Halbwertszeit (t½)
und der Geschwindigkeitskonstante (k) der des Süße-Verlusts unter jedwedem
gegebenen Satz von Bedingungen. Wenn man so verfährt, kann die Kinetik des Monatin-
und Aspartam-Süßeverlusts
wie folgend in der Tabelle 14 zusammengefasst werden.
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Bei
jedem pH-Wert und nach 100 Tagen Aufbewahrung beim 40°C ist die
prozentuale Retention von Monatin-Süße größer als diejenige, welche von
Aspartam zurückgehalten
wird. Bei pH 4,0 scheint der Verlust der Süße der Monatinlösung sich
beinahe stabilisiert zu haben, da hier eine sehr geringe Änderung
hinsichtlich der gemessenen Süße-Intensität zwischen
den Tagen 17 und 100 vorlag, wohingegen die Aspartamlösung fortgesetzt
an Süße verliert.
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Schätzungen
der Halbwertszeit von Monatin und Aspartam zeigen, dass die von
Monatin abgeleitete Süße bei einer
langsameren Geschwindigkeit verloren geht als jene von Aspartam.
Halbwertszeit-Schätzungen
für die
Monatin-Süße bei pH
2,5, 3,0 und 4,0 beliefen sich auf 65 Tage, 115 Tage bzw. 230 Tage.
Aspartam-Halbwertszeit-Schätzungen
beliefen sich auf 55 Tage, 75 Tage und 140 Tage unter den gleichen
Bedingungen.
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Somit
liefert Monatin, unter sauren Bedingungen und Aufbewahrung bei 40°C eine stabilere
Süße, als dies
bei Aspartam der Fall ist.
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BEISPIEL 22: Chromatographie von Stereoisomeren
von Monatin
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Probenherstellung – Ungefähr 50-75 μg lyophilisiertes
Material wurden in ein Mikrozentrifugenröhrchen eingebracht. Hierzu
wurden 1,0 ml Methanol von HPLC-Güteklasse zugesetzt. Die Lösung wurde
30 Minuten lang per Vortex verwirbelt, zentrifugiert und ein Aliquot
des Überstands
wurde zur Analyse entnommen.
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Umkehrphasen-HPLC – Chromatographie
von zwei verschiedenen Diastereomeren-Peaks (R,R/S,S und R,S/S,R) wurde bewerkstelligt
unter Verwendung einer 2,1 × 250
mm großen
HPLC-Säule
Xterra
TM MS C
8 5 μm (Waters
Corporation). Der Nachweis wurde unter Verwendung eines Ultima
TM Triple-Quadrupol-Massenspektrometers von
Micromass durchgeführt.
Die mobile Phase wurde durch den folgenden Gradienten zugeführt:
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Chirale
HPLC – Chromatographie
von zwei verschiedenen Monatin-Stereoisomeren (R,R und S,S) wurde
unter Verwendung einer 250 × 4,6
mm großen
HPLC-Säule
Chirobiotic T (Advanced Separations Technologies, Inc.) bewerkstelligt.
Der Nachweis wurde unter Verwendung eines UltimaTM Triple-Quadrupol-Massenspektrometers
von Micromass durchgeführt.
Die mobile Phase bestand aus Methanol mit 0,2% Essigsäure und
0,05% Ammoniumhydroxid.
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Massenspektrometrie
(MS/MS) – Das
Vorhandensein von Monatin wurde nachgewiesen durch ein "Selected Reaction
Monitoring"(SRM)-Experiment.
Das protonierte Molekülion
von Monatin ([M + H]+) weist ein m/z=293,3
auf. Die Fragmentierung dieses Molekülions erzeugt ein signifikantes
Ion bei m/z=257,3, welches aus mehreren Dehydratationen des Molekülions entsteht.
Von diesem Übergang
wurde gezeigt, dass er sehr spezifisch für Monatin ist, und er wurde
als der Übergang
(293,3 zu 257,3) zur Überwachung
während
des SRM-Experiments ausgewählt.
Dieses Nachweisverfahren wurde sowohl für Umkehrphasen- als auch chirale Trennungen
von Monatin angewandt.
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Ergebnisse – Die Standardproben
von R,S/S,R und S,S/R,R wurden unter Umkehrphasen-HPLC ausgewertet.
Die Proben wurden hergestellt durch Derivatisierung und enzymatische
Auflösung.
Chromatogramme für
Standardlösungen
sind in der 17 dargestellt. Im Anschluss
an die Umkehrphasen-Analyse wurde eine chirale Chromatographie ausgeführt, um
in den Proben vorhandene, spezifische Stereoisomere auszuwerten.
Eine chirale Chromatographie von S,S- und R,R-Monatin-Standardlösungen wird
in 18 gezeigt.
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BEISPIEL 23: Stabilität von Monatin bei hoher Temperatur
(80°C) und
neutralem pH-Wert
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Eine
100-Milliliter-Lösung
von 75 ppm Monatin bei pH 7 wurde als eine Stammlösung verwendet.
Die synthetische Monatin-Probe enthielt ungefähr 96% des 2R,4R/2S,4S- Enantiomerenpaars
und 4% des 2R,4S/2S,4R-Enantiomerenpaars. Proben wurden bei 80°C und pH
7 während
der Dauer des Experiments inkubiert, und Proben wurden bei 0, 1,
2, 3, 4 Stunden und 1, 2, 4, 7, 14, 21 und 35 Tagen entnommen. Alle experimentellen
Bedingungen wurden in zweifacher Ausfertigung durchgeführt.
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Trennung und Quantifizierung unter Verwendung
von LC-MS unter Einsatz von Umkehrphasenchromatographie –
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Eine
Antwort-Kurve wurde für
beide nachgewiesenen Diastereomer-Peaks des synthetischen Monatins
aufgestellt. Ein Spielraum von 5 – 150 ppm wurde mit dem in
DI-Wasser gelösten synthetischen
Monatinstandard eingeklammert. Die Trennung der zwei Diastereomer-Peaks
wurde unter Verwendung einer 3,9 × 150 mm großen HPLC-Säule Novapak C18 (Waters Corporation)
bewirkt. Ultraviolett-Sichtbar(UV)- und Massenspektrometer(MS)-Dektoren
wurden in Reihe für
den Nachweis und die Quantifizierung eingesetzt. Monatin und sein
Lacton-Peak besitzen jeweils ein UVmax bei
279 nm, welches beim präzisen
Nachweis half. Die Quantifizierung wurde vorgenommen durch Erfassen
des "Selected Ion
Monitoring"(SIM)-Scans
von 293,3 m/z und 275,3 m/z im Positivionen-Elektronenspray-Modus.
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Ergebnisse – Bei einem
neutralen pH-Wert wurde ermittelt, dass das Ausmaß des Abbaus
von Monatin selbst nach 7-35 Tagen unbedeutend war. Das Verschwinden
von Monatin mit der Zeit ist in hohem Maße vom pH-Wert abhängig, da
die primären
Nebenprodukte in Zyklisierung und möglicherweise sehr geringen Spiegeln
an Razemisierung bestehen. Während
des Experiments bei 80°C
und pH 7 wurde keine Änderung hinsichtlich
der Konzentration von razemischem RR/SS-Monatin oder Lactonen davon
innerhalb der Genauigkeitsgrenzen nachgewiesen, welche durch Verwendung
von LC-MS für die Quantifizierung
gegeben waren. Wegen der thermischen Stabilität von Monatin bei neutralem
pH-Wert, wird es erwartet, dass Monatin eine geeignete Stabilität für Gummi-Verarbeitungstemperaturen
aufweist und eine längere
Haltbarkeitsdauer in Kaugummizusammensetzungen besitzt, wenn mit
anderen intensitätsstarken
Süßstoffen,
wie Aspartam, verglichen wird.
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In
Hinsicht auf die vielen möglichen
Ausführungsformen,
auf welche die Prinzipien dieser Offenbarung angewandt werden können, sollte
es erkannt werden, dass die veranschaulichten Ausführungsformen
lediglich besondere Beispiele der Offenbarung sind und nicht als
eine Einschränkung
hinsichtlich des Umfangs der Offenbarung ausgelegt werden sollten.
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