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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft elektrisch-leitfähige Harzzusammensetzungen
mit hervorragenden antistatischen Eigenschaften, und durch Formpressen
oder anderes Verformen der elektrisch-leitefähigen Harzzusammensetzungen
erhaltene elektrisch-leitfähige
Harzformkörper
oder Produkte. Der Ausdruck "Formkörper oder Produkte" kann nachstehend
kollektiv als "Formkörper" bezeichnet werden.
Auf ähnliche
Weise kann der Ausdruck "Formpressen
oder anderes Verformen" nachstehend
kollektiv als "Formgebung" benannt werden.
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b) Beschreibung des Standes
der Technik
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Verschiedene
elektronische Teile, z.B. ICs, Kondensatoren, Transistoren und LSIs,
wurden üblicherweise
gelagert und versendet, indem man sie in als "elektrisch-leitfähige (antistatische) Transportbänder (carrier
tapes) oder Transportschalen (carrier trays)" genannte Verpackungen oder Behälter verschloss,
weil diese elektronischen Teile anfällig sind gegenüber einer
Beschädigung
durch Funken oder statische Elektrizität. Diese Verpackungen oder
Behälter
werden für
solche elektronischen Teile verwendet, indem man sie mit einer elektrisch-leitfähigen Harzzusammensetzung
formverpresst oder auf andere Weise formt, oder eine elektrisch-leitfähige Beschichtung
auf Oberflächen
von aus einem elektrisch isolierenden Harz formgepressten oder auf
andere Weise geformten Verpackungen oder Behältern so appliziert, dass die
Verpackungen oder Behälter
in einem solchen Ausmaß mit
elektrischer Leitfähigkeit
versehen werden, dass eine Aufladung mit statischer Elektrizität verhindert
wird.
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Als
elektrisch-leitfähiges
Material für
die vorstehend beschriebene elektrisch-leitfähige Harzzusammensetzung oder
die elektrisch-leitfähige
Beschichtungsformulierung wird weit verbreitet elektrisch-leitfähiges Carbon-Black
verwendet. Carbon-Black weist jedoch eine feine teilchenförmige Form
auf. Es ist deshalb mit dem Problem behaftet, dass Carbon-Black
die Tendenz zeigt, sich von den Oberflächen der Verpackungen oder
Behälter
für elektronische
Teile abzutrennen, und die so abgetrennten feinen Teilchen von Carbon-Black die
elektronischen Teile beschädigen
können.
Außerdem
ist Carbon-Black nur mit schwarzer Farbe erhältlich und ist deshalb mit
dem weiteren Problem behaftet, dass die Verpackungen oder Behälter eine
schlechtere äußere Attraktivität aufweisen.
Als elektrisch-leitfähige
Materialien, die dazu fähig
sind, elektrisch-leitfähiges Carbon-Black
zu ersetzen, wurde eine Vielzahl elektrisch-leitfähiger hochmolekularer Materialien
vorgeschlagen. Diese elektrisch-leitfähigen hochmolekularen Materialien
sind jedoch kostspielig und müssen
in großen Anteilen
verwendet werden. Sie sind deshalb für die Praxis weniger geeignet.
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Als
elektrisch-leitfähige
Materialien, die dazu fähig
sind, solche elektrisch-leitfähigen
hochmolekularen Materialien zu ersetzen, wurden z.B. dissoziierbare
anorganische Salze, wie z.B. Lithiumperchlorat, vorgeschlagen. Diese
dissoziierbaren anorganischen Salze weisen jedoch eine geringe Kompatibilität mit thermoplastischen
Harzen auf, die die Verpackungen oder Behälter bilden, oder mit Beschichtungsbildenden
Materialien in elektrisch-leitfähigen
Beschichtungsformulierungen, weshalb es schwierig ist, sie in den
Harzen oder Beschichtungen gleichmäßig zu dispergieren. Wenn sie
in einem Anteil verwendet werden, der groß genug ist, um eine ausreichende
elektrische Leitfähigkeit
zu verleihen, werden die dissoziierbaren anorganischen Salze von
den Verpackungen oder Behältern
selbst oder von den elektrisch-leitfähigen Beschichtungen
getrennt, und die so abgetrennten anorganischen Salze können ebenfalls
die elektronischen Teile beschädigen.
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Lithiumperchlorat,
eines der vorstehend beschriebenen dissoziierbaren anorganischen
Salze, ist dafür bekannt,
dass es in einem Harz, das Etherbindungen enthält, z.B. Polyethylenoxid oder
Polypropylenoxid, oder in einem aus Polyethylenoxiddiol oder Polypropylenoxiddiol
als Bestandteil gebildetem Polyurethanharz in einem bestimmten Ausmaß gelöst wird,
und eine feste Lösung
bildet. Die Löslichkeit
von Lithiumperchlorat ist jedoch gering, weshalb die Verwendung
von Lithiumperchlorat in einem Anteil, der groß genug ist, um eine ausreichende
elektrische Leitfähigkeit
bereitzustellen, ein ähnliches
Problem wie das vorstehend erwähnte entwickelt,
wie z.B. eine Beschädigung
elektronischer Teile. Eine Erhöhung
des Molekulargewichts des Polyethylenoxids oder Polypropylenoxids,
in dem Lithiumperchlorat gelöst
werden soll, ermöglicht
es, Lithiumperchlorat eine bessere Löslichkeit zu verleihen. Ein
solches erhöhtes
Molekulargewicht führt
jedoch zu einer Verringerung in der Kompatibilität mit dem anderen Harz oder
der Löslichkeit
in einem Lösungsmittel
bei der Herstellung einer Beschichtungsformulierung, weshalb keine
Harzzusammensetzung oder Beschichtungsformulierung mit einer ausreichenden
praktischen Brauchbarkeit erhalten werden kann.
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Um
solche wie vorstehend beschriebene Probleme zu lösen, wird in JP-A-2001-316593
ein Verfahren vorgeschlagen. Vorgeschlagen wird eine elektrisch-leitfähige Harzzusammensetzung,
erhalten durch Kneten eines elektrisch-leitfähigen Polyurethanharzes, das
erhalten wurde durch Dotieren eines Polyurethanharzes mit Polyalkylenoxid-Segmenten
mit einem dissoziierbaren anorganischen Salz, mit einem anderen
thermoplastischen Harz. Weil das elektrisch-leitfähige Harz
hydrophile Polyoxyethylen-Segmente
in einem hohen Anteil enthält,
kann das elektrisch-leitfähige
Harz nicht dazu fähig
sein, abhängig
von der Art des thermoplastischen Harzes, eine ausreichende Kompatibilität zu zeigen.
Das elektrisch-leitfähige
Harz wird deshalb von dem potentiellen Problem begleitet, dass ein
Formkörper
mit einer gleichmäßigen elektrischen
Leitfähigkeit
auf seiner Oberfläche
nicht erhalten werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabenstellung
der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Lösung der vorstehend beschriebenen Probleme
des konventionellen Standes der Technik und die Bereitstellung einer
elektrisch-leitfähigen
Harzzusammensetzung, die mit ausreichenden antistatischen Eigenschaften
versehen ist, damit, wenn die Harzzusammensetzung zu einer Verpackung
oder einem Behälter
für elektronische
Teile geformt wird, die elektronischen Teile nicht beschädigt werden.
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In
einem erfindungsgemäßen Aspekt
wird somit eine elektrisch-leitfähige
Harzzusammensetzung bereitgestellt, die umfasst (A) ein thermoplastisches
Harz und (B) ein damit vermischtes elektrisch-leitfähiges Polymer. Das elektrisch-leitfähige Polymer
ist ein mit einem dissoziierbaren anorganischen Salz dotierter elektrisch-leitfähiger Polyester.
Der dotierte Polyester weist zumindest einen Kammpolyester auf,
von denen jeder eine oder mehrere Polyesterketten aufweist, die
jeweils ein massegemittelte Molekülmasse von 50.000 bis 200.000
aufweist, und der durch eine Ringöffungspolymerisation in Gegenwart
eines trifunktionellen oder höher
funktionellen mehrwertigen Alkohols als Polymerisationsinitiator
erhalten wurde.
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In
der vorliegenden Erfindung ist das Mischungsverhältnis (A):(B) des thermoplastischen
Harzes (A) zum elektrisch-leitfähigen
Polymer (B) vorzugsweise ein solches von 50 bis 95 : 50 bis 5; das
dissoziierbare anorganische Salz ist vorzugsweise ein Alkalimetallsalz,
Ammoniumsalz, Erdalkalimetallsalz oder ein Übergangsmetallsalz von mindestens
einer Säure
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Isocyansäure, Perchlorsäure, Trifluormethylsulfonsäure, Halogensäuren und
Sulfonimiden; und das thermoplastische Harz ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polystyrol, Polypropylen, Polyestern, Polyvinylchlorid
und Polycarbonaten.
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In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
wird auch ein elektrisch-leitfähiger
Harz-Formkörper bereitgestellt,
erhalten durch Formgebung der erfindungsgemäßen elektrisch-leitfähigen Harzzusammensetzung.
Der Formkörper
weist vorzugsweise einen Oberflächenwiderstand
von 106 bis 1010 Ω/☐ auf;
und der Formkörper
kann vorzugsweise als Verpackungsmaterial für elektronische Teile dienen.
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Erfindungsgemäß kann der
spezifische Polyester in einen elektrisch-leitfähigen Polyester überführt werden,
indem man ihn mit einem dissoziierbaren anorganischen Salz dotiert.
Wenn der elektrisch-leitfähige Polyester
mit einem thermoplastischen Harz geknetet wird, kann unabhängig von
der Art des thermoplastischen Harzes eine Harzzusammensetzung mit
einer Seethermoplastisches Harz)-Insel(elektrisch-leitfähiger Polyester)-Struktur,
die in der Größenordnung
von Mikrometern gleichmäßig ist,
erhalten werden. Sogar bei Ausformung zu verschiedenen Formen weisen
die Formkörper
eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit auf und sind auf verschiedenen
Anwendungsgebieten brauchbar, in denen eine Verhinderung einer Aufladung
erforderlich ist. Insbesondere bei der Verwendung als Verpackungsmaterialien
für verschiedene
elektronische Teile weisen die Formkörper nicht das potentielle
Problem auf, diese zu beschädigen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung wird als nächstes
detaillierter auf der Basis bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
ist dadurch charakterisiert, dass ein spezifischer elektrisch-leitfähiger Polyester
der Harzzusammensetzung zugegeben ist. Der elektrisch-leitfähige Polyester
ist ein solcher, der erhalten wurde durch Dotieren von mindestens
einen Kammpolyesters mit jeweils einer Polyesterkette, die ein massegemitteltes
Molekulargewicht von 50.000 bis 200.000 aufweist, und der erhalten
wurde durch Ringöffnungspolymerisation
eines Lactons in Gegenwart eines trifunktionellen oder höher funktionellen mehrwertigen
Alkohols als Polymerisationsinitiator, mit dem dissoziierbaren anorganischen
Salz.
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Polyster (b)
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Jeder
der Kammpolyester (b) ist ein Polyester, der erhalten wurde durch
Ringöffnungspolymerisation eines
Lactons in Gegenwart eines trifunktionellen oder höher funktionellen
mehrwertigen Alkohols als Polymerisationsinitiator. Im Hinblick
auf den zu verwendenden Polymerisationsinitiator besteht keine besondere
Beschränkung,
solange er eine Trifunktionalität
oder höhere
Funktionalität
aufweist. Beispiele umfassen Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol,
Diglycerin, Pentaerythrit, Sorbit, Sucrose, partiell verseifte Polyvinylalkohole, Acrylpolyole,
Polybutadienpolyole und Ethylenoxid-Addukte davon.
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Beispiele
für das
Lacton, das einer Ringöffnungspolymerisation
unter Verwendung des vorstehend beschriebenen mehrwertigen Alkohols
unterworfen wird, umfassen Propiolacton, Butyrolacton, Caprolacton
und Alkyl-Derivate davon, wobei ε-Caprolacton
bevorzugt ist. Ein zur Ringöffnungspolymerisation
von ε-Caprolacton
besonders geeigneter mehrwertiger Alkohol ist ein pentafunktioneller
oder höher
funktioneller mehrwertiger Alkohol, spezifischerweise ein Ethylenoxid-Addukt
von Sorbit oder Sucrose, wobei das Addukt eine Hydroxylzahl im Bereich
von 500 bis 700 aufweist. Wenn die Ringöffnungspolymerisation des Lactons
unter Verwendung eines polyfunktionellen, insbesondere eines pentafunktionellen
oder höher
funktionellen mehrwertigen Alkohols durchgeführt wird, nimmt der resultierende
Polyester die Form von Pflanzenknollen an, wodurch ein Kneten mit
dem anderen thermoplastischen Harz eine Harzzusammensetzung mit
einer See-Insel-Struktur erhalten werden kann, die in der Größenordnung
von Mikrometern gleichmäßig ist.
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Die
vorstehend beschriebene Polymerisation des Lactons wird in Gegenwart
eines Katalysators durch Ringöffnungspolymerisation
durchgeführt,
die den vorstehend beschriebenen mehrwertigen Alkohol als Initiator
verwendet, wodurch der Kammpolyester (b) erhalten wird. Der bei
der Herstellung des Polyesters brauchbare Katalysator ist der gleiche
wie der bei der Herstellung des Polyesters (a) genannte. Außerdem sind
die Bedingungen bei der Herstellung des Kammpolyesters (b), wie
z.B. die Polymerisationstemperatur, ebenfalls ähnlich zu den bei der Herstellung
des Polyesters (a) erwähnten
Bedingungen.
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Jeder
durch die vorstehende beschriebene Polymerisation erhaltene Kammpolyester
(b) weist eine massegemittelte Molekülmasse von ca. 50.000 bis 1.000.000
als Gesamtheit auf, und die massegemittelte Molekülmasse jeder
Polyesterkette soll 50.000 bis 200.000 betragen. Eine solche Steuerung
des Molekulargewichts kann leicht erzielt werden, indem man die
zu verwendenden Anteile des mehrwertigen Alkohols und des Lactons ändert. Wenn
die massegemittelte Molekülmasse
jeder der Polyesterketten geringer als 50.000 ist, kann bei der
Dotierung mit einem dissoziierbaren anorganischen Salz keine ausreichende
Dotierrate erreicht werden, und darüber hinaus ist ein gegebenenfalls
erhältlicher
Formkörper
in der elektrischen Leitfähigkeit
und der mechanischen Festigkeit unzulänglich, weil der Polyester
in Form eines spröden
Wachses vorliegt. Wenn andererseits die massegemittelte Molekülmasse jeder
der Polyesterketten höher
als 200.000 ist, kann der elektrisch-leitfähige Polyester in der gleichmäßigen Knetbarkeit
mit dem anderen Harz unzulänglich
sein, wodurch der gegebenenfalls erhältliche Formkörper in
seiner elekt rischen Leitfähigkeit
unregelmäßig sein
kann. Der Ausdruck "massegemittelte
Molekülmasse
jeder Polyesterkette",
wie er hier verwendet wird, ist ein Wert, der erhältlich ist
durch Dividieren der massegemittelten Molekülmasse des Polyesters mit der
Valenzzahl des verwendeten mehrwertigen Alkohols.
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In
der vorliegenden Erfindung ist der Polyester mit einem dissoziierbaren
anorganischen Salz dotiert. Im Hinblick auf das dissoziierbare anorganische
Salz zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung besteht keine
besondere Beschränkung,
solange es ein anorganisches Salz ist, das in Estergruppen des Polyesters (a)
oder (b) unter Bildung einer festen Lösung löslich ist. Es kann ein Alkalimetallsalz,
Ammoniumsalz, Erdalkalimetallsalz oder Übergangsmetallsalz von mindestens
einer Säure
sein, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Isocyansäure, Perchlorsäure, Trifluormethylsulfonsäure, Halogensäuren und
Sulfonimiden. Besonders bevorzugt ist Lithiumperchlorat.
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Das
Dotieren kann entweder während
oder nach der Herstellung des Polyesters durchgeführt werden. Alternativ
kann es auch beim Kneten des Polyesters mit dem anderen Harz zur
Herstellung der Harzzusammensetzung durchgeführt werden. Wenn das Dotieren
durchgeführt
wird, wird das dissoziierbare anorganische Salz dem geschmolzenen
Harz so zugegeben und gleichmäßig gemischt,
dass das dissoziierbare anorganische Salz im Polyester unter Bildung
einer festen Lösung
gelöst
wird. Das dissoziierbare anorganische Salz kann vorzugsweise in
einem Bereich von ca. 0,5 bis 10 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile
des Polyesters verwendet werden. Wenn das dissoziierbare anorganische
Salz in einem unangemessen kleinen Anteil verwendet wird, kann der
resultierende elektrisch-leitfähige
Polyester nicht mit einer ausreichenden elektrischen Leitfähigkeit
versehen werden. Wenn andererseits das dissoziierbare anorganische
Salz in einem übermäßig hohen
Anteil verwendet wird, so ist das dissoziierbare anorganische Salz,
das nicht im Polyester unter Bildung einer festen Lösung gelöst wurde,
im Polymer vorhanden. Dies ist nicht wirtschaftlich, und darüber hinaus
kann das ungelöste
dissoziierbare anorganische Salz die mechanischen und physikalischen
Eigenschaften des gegebenenfalls erhältlichen Formkörpers nachteilig
beeinflussen, und kann nach der Formgebung aus dem Formkörper freigesetzt
werden, und die verpackten oder enthaltenen Produkte, wie z.B. elektronische
Teile, schädigen.
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Die
erfindungsgemäße elektrisch-leitfähige Harzzusammensetzung
kann erhalten werden durch Kneten des vorstehend beschriebenen elektrisch-leitfähigen Polyester,
der während
dieses Knetens mit dem dissoziierbaren anorganischen Salz dotiert
werden kann, mit dem anderen thermoplastischen Harz. Geeignete Beispiele
des anderen thermoplastischen Harzes umfassen bis jetzt bekannte
thermoplastische Harze, wie z.B. Polystyrol, Polypropylen, Polyester
und Polyvinylchlorid. Das Mischverhältnis (A):(B) des thermoplastischen
Harzes (A) zum elektrisch-leitfähigen
Polymer (B) beträgt
im allgemeinen 50 bis 95 : 50 bis 5.
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Die
Einstellung eines solchen Mischverhältnisses verleiht dem gegebenenfalls
erhältlichen
Formkörper
einen Oberflächenwiderstand
von 106 bis 1010 Ω/☐,
wodurch ausreichende antistatische Wirkungen erhalten werden können. Wenn
der elektrisch-leitfähige
Polyester in einem unangemessen kleinen Anteil verwendet wird, kann
der gegebenenfalls erhältliche
Formkörper
nicht mit der ausreichenden elektrischen Leitfähigkeit versehen werden. Wenn
der elektrisch-leitfähige
Polyester andererseits in einem übermäßig großen Anteil
verwendet wird, ist dies nicht wirtschaftlich, und darüber hinaus
wird der gegebenenfalls erhältliche
Formkörper mit
einer reduzierten mechanischen Festigkeit ausgestattet.
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Die
elektrisch-leitfähige
Harzzusammensetzung kann erhalten werden durch Schmelzkneten des elektrisch-leitfähigen Polyesters
und des thermoplastischen Harzes, z.B. in einer bekannten Knetvorrichtung, wie
z.B. einem Extruder, Banbury-Mischer, Zweiwalzenmühle, Dreiwalzenmühle oder
Knetwerk. Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
kann in irgendeiner Form vorliegen, wird aber vorzugsweise zu Pellets verformt.
Beim Durchführen
des vorstehend beschriebenen Schmelzknetens können verschiedene Additive, die üblicherweise
als Additive für
Harze verwendet werden, zur gleichen Zeit zugegeben werden.
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Der
erfindungsgemäße elektrisch-leitfähige Harzformkörper kann
erhalten werden durch Formpressen oder einem anderen Formen der
erfindungsgemäßen elektrisch-leitfähigen Harzzusammensetzung
gemäß einem
gewünschten
Formpress- oder Formverfahren, wie z.B. Extrudieren, T-Düsen-Extrudieren, Aufblasen (Blasspritzen
von Filmen), Spritzgießen,
Vakuumformen oder Blasformen. Im Hinblick auf die Gestalt des Formkörpers besteht
keine besondere Beschränkung,
und der Formkörper
kann z.B. in Form eines Films, einer Folie oder Platte, eines nachher
daraus hergestellten Formkörpers
oder dergleichen vorliegen. Vorzugsweise liegt er in Form eines
Verpackungsmaterials für
elektronische Teile, wie z.B. ICs, Kondensatoren, Transistoren oder
LSIs vor. Der wie vorstehend beschrieben erhaltene Formkörper ist
mit einem Oberflächenwiderstand
von 106 bis 1010 Ω/☐ versehen,
und weist deshalb ausreichende antistatische Eigenschaften auf.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird nun genauer auf der Basis von Synthesebeispielen,
Beispielen und Vergleichsbeispielen beschrieben, in denen die Bezeichnung "Teil" oder "Teile" und "%" sich, wenn nicht anders spezifisch
angegeben, auf das Gewicht beziehen.
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Beispiele unter Verwendung
von Polyestern (a) (Bezugsbeispiele)
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Synthesebeispiel 1
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Unter
Verwendung von ε-Caprolacton,
eines Polymerisationsinitiators und ein Katalysators (Dibutylzinnoxid:
verwendet in einer Spurenmenge) wurde die Polymerisation bei 200
bis 220°C
2 Stunden lang durchgeführt,
während
Stickstoffgas hindurch perlen gelassen wurde. Die massegemittelte
Molekülmasse
des resultierenden Polyesters betrug ca. 100.000.
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Synthesebeispiel 2
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Unter
Verwendung von ε-Caprolacton
(70 Teile), eines Lactids (30 Teile) und eines Katalysators (Dibutylzinnoxid:
verwendet in einer Spurenmenge) wurde die Polymerisation bei 140°C unter hindurch
perlen lassen von Stickstoffgas durchgeführt, bis die massegemittelte
Molekülmasse
280.000 erreichte.
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Vergleichsynthesebeispiel
1
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Nach
dem in US-Patent Nr. 3 186 958 beschriebenen Verfahren wurde Polyethylenoxid
mit einer massegemittelten Molekülmasse
von 50.000 synthetisiert.
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Vergleichssynthesebeispiel
2
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Unter
Verwendung von Adipinsäure
und 1,4-Butandiol in bestimmten Anteilen zusammen mit einem Katalysator
(Zinkacetat: in einer Spurenmenge verwendet) wurde die Polymerisation
bei 170 bis 200°C
unter Umgebungsdruck 10 Stunden lang durchgeführt und dann bei 200 bis 230°C unter einem
verminderten Druck von nicht höher
als 0,1 mmHg, bis die massegemittelte Molekülmasse 200.000 erreichte, wobei
ein aliphatischer Polyester erhalten wurde.
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Die
Messung der massegemittelten Molekülmasse in jedem der obigen
Synthesebeispiele wurde mittels GPC durchgeführt (auf Polystyrol umgerechnet).
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Beispiele 1 bis 4 und
Vergleichsbeispiele 1 bis 2
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In
jedem der Beispiele oder Vergleichsbeispiele wurde der im relevanten
Synthesebeispiel erhaltene entsprechende Polyester, das entsprechende
thermoplastische Harz und das entsprechende dissoziierbare anorganische
Salz in den in Tabelle 1 angegebenen Anteilen gemischt, bei ca.
130 bis 240°C
in einem Extruder geknetet und dann zu einer Folie von 0,5 mm Dicke
mittels T-Düsen-Extrusion
geformt. Der Oberflächenwiderstand
der Folie wurde bei 25°C
und 45% relativer Luftfeuchtigkeit gemessen. Die Bruchfestigkeit
der Folie gemäß JIS K
6301, und im Vergleich mit einer auf ähnliche Weise wie vorstehend
beschrieben aus dem in Tabelle 1 angegebenen entsprechenden thermoplastischen
Harz allein hergestellten Folie wurde ihre Festigkeitsretention
berechnet. Jede %-Festigkeitsretention wurde gemäß der folgenden Formel berechnet:
[Bruchfestigkeit der Folie in einem Beispiel oder Vergleichsbeispiel]/[Bruchfestigkeit
der Vergleichsfolie] × 100
(%), und wurde mit "A" bewertet, wenn die
%-Festigkeitsretention
90% oder größer war,
oder mit "B", wenn die %-Festigkeitsretention
kleiner als 90% war.
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Aus
den Ergebnissen der Tabelle 1 ist es ersichtlich, dass pressgeformte
oder auf andere Weise geformte Produkte mit einer hervorragenden
elektrischen Leitfähigkeit
und mechanischen Festigkeit aus den elektrisch-leitfähigen Harzzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung (Beispiele 1 bis 4) erhalten werden können. Im
Vergleichsbeispiel 1, das nicht in den erfindungsgemäßen Rahmen
fällt,
war andererseits die Zusammensetzung nicht gleichmäßig, und
ihr Formprodukt wies eine verringerte Festigkeit auf. Der Messwert des
Oberflächenwiderstands
seines Formprodukts weist auch nicht auf die Fähigkeit einer elektrisch-leitfähigen Wirkung
zur Verhinderung einer Aufladung hin. Was die Harzzusammensetzung
des Vergleichsbeispiels 2 betrifft, wies ihr Formkörper eine
gute Festigkeit auf, aber einen hohen Oberflächenwiderstand. Aus der Harzzusammensetzung
des Vergleichsbeispiels 2 waren deshalb keine wirksamen antistatischen
Eigenschaften erhältlich.
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Beispiele unter Verwendung
der Polyester (b)
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Synthesebeispiele 5 bis
8 & Vergleichssynthesebeispiele
3 bis 4
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In
jedem der Synthesebeispiele oder Vergleichssynthesebeispiele wurde
die Polymerisation bei 200 bis 220°C während 2 Stunden unter hindurch
perlen lassen von Stickstoffgas unter Verwendung von ε-Caprolacton,
dem entsprechenden mehrwertigen Alkohol und einem Katalysator (Dibutylzinnoxid:
in einer Spurenmenge verwendet) gemäß der in der nachstehenden
Tabelle 2 angegebenen Formulierung durchgeführt. Die massegemittelte Molekülmasse des
resultierenden Polycaprolactons und die massegemittelte Molekülmasse pro
Seitenkette (die gesamte Molekülmasse/die
Valenzzahl des entsprechenden mehrwertigen Alkohols) ist in Tabelle
3 angegeben. Die Messung der obigen Molekülmasse wurde mittels GPC durchgeführt (auf
Polystyrol umgerechnet). Tabelle
2
- "SP-600": Produkt von ASAHI
DENKA CO., Ltd., Sorbit-Ethylenoxid-Addukt, Hydroxylzahl: 530–570, Viskosität: 2.900–4.100 cps
(25°C)
- "SC-800": Produkt von ASAHI
DENKA CO., Ltd., Sucrose-Ethylenoxid-Addukt, Hydroxylzahl: 535–565, Viskosität: 13.000–20.000
cps (25°C)
- "T-4000": Produkt von ASAHI
DENKA CO., Ltd., Trimethylolpropan-Ethylenoxid-Addukt, Hydroxylzahl:
39–45, Viskosität: 600–800 cps
(25°C)
Tabelle
3
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Beispiele 5 bis 11 & Vergleichsbeispiele
3 bis 4
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In
jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurde der in dem relevanten
Synthesebeispiel oder Vergleichssynthesebeispiel erhaltene Kammpolyester,
das entsprechende thermoplastische Harz und das entsprechende dissoziierbare
anorganische Salz in den in Tabelle 4 angegebenen entsprechenden
Anteilen gemischt und dann wie in Beispiel 1 zu einer Folie geformt.
Der Oberflächenwiderstand
der Folie und seine Bruchfestigkeit wurden wie in Beispiel 1 gemessen.
Im Vergleich mit einer aus dem in Tabelle 4 angegebenen entsprechenden
thermoplastischen Harz allein auf ähnliche Weise hergestellten
Vergleichsfolie wurde die %-Festigkeitsretention der Folie auf ähnliche
Weise berechnet.
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Aus
den Ergebnissen der Tabelle 4 ist es ersichtlich, dass aus den erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
pressgeformte oder auf andere Weise geformte Produkte mit hervorragender
elektrischen Leitfähigkeit
und mechanischer Festigkeit erhalten werden können (Beispiele 5 bis 11).
Im Vergleichsbeispiel 4, das nicht in den erfindungsgemäßen Rahmen
fällt,
war andererseits die Zusammensetzung nicht gleichmäßig, und
der Messwert des Oberflächenwiderstands
weist nicht auf die Fähigkeit
einer elektrisch-leitfähigen
Wirkung zur Verhinderung einer Aufladung hin. Die aus den Harzzusammensetzungen
der Vergleichsbeispiele 3 bzw. 4 geformten Produkte wiesen beide
außerdem
eine geringe Festigkeit auf, weshalb die Harzzusammensetzungen nicht
als Pressform- oder Form-Harzzusammensetzungen
geeignet waren.