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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wärmeempfindliche negativarbeitende
lithografische Druckplattenvorstufe.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Bei
lithografischen Druckmaschinen verwendet man in der Regel einen
sogenannten Druckmaster wie eine auf eine Trommel der Druckpresse
aufgespannte Druckplatte. Die Masteroberfläche trägt ein lithografisches Bild
und ein Abzug wird erhalten, indem zunächst Druckfarbe auf das Bild
aufgetragen und anschließend die
Farbe vom Master auf ein Empfangsmaterial, in der Regel Papier, übertragen
wird. Bei herkömmlichem, sogenanntem
lithografischem Nassdruck werden sowohl Druckfarbe als auch Feuchtwasser
auf Wasserbasis auf das lithografische Bild, das aus oleophilen
(oder hydrophoben, d.h. farbanziehenden, wasserabstoßenden) Bereichen
und hydrophilen (oder oleophoben, d.h. wasseranziehenden, farbabstoßenden)
Bereichen aufgebaut ist, angebracht. Bei sogenanntem driografischem
Druck besteht das lithografische Bild aus farbanziehenden und farbabweisenden
(d.h. farbabstoßenden)
Bereichen und wird während
des driografischen Drucks nur Druckfarbe auf den Master angebracht.
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Druckmaster
werden in der Regel durch bildmäßige Belichtung
und Entwicklung eines als Plattenvorstufe bezeichneten bilderzeugenden
Materials erhalten. Außer
den allgemein bekannten strahlungsempfindlichen, sogenannten vorsensibilisierten
Platten, die für
eine UV-Kontaktbelichtung durch eine Filmmaske geeignet sind, sind
in den späten
90er Jahren auch wärmeempfindliche
Druckplattenvorstufen zu einem sehr populären Plattentyp geworden. Solche
Thermomaterialien beinhalten den Vorteil ihrer Tageslichtbeständigkeit
und sind besonders geeignet zur Verwendung im sogenannten Computer-to-Plate-Verfahren
(direkte digitale Druckplattenbebilderung), bei dem die Plattenvorstufe
direkt belichtet wird, d.h. ohne Einsatz einer Filmmaske. Das Material
wird mit Wärme
beaufschlagt oder mit Infrarotlicht belichtet und die dabei erzeugte
Wärme löst einen
(physikalisch)-chemischen Prozess wie Ablation, Polymerisation,
Insolubilisierung durch Vernetzung eines Polymers, eine thermisch
induzierte Solubilisierung oder eine Koagulierung der Teilchen eines
thermoplastischen polymeren Latex aus.
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Obgleich
gewisse dieser Thermoprozesse eine Plattenherstellung ohne Nassentwicklung
ermöglichen,
erfolgt aber die Bilderzeugung bei den populärsten Thermoplatten dadurch,
dass durch Erwärmung
der Platten ein Löslichkeitsunterschied
in einem alkalischen Entwickler zwischen den belichteten und nicht-belichteten
Bereichen der Beschichtung hervorgerufen wird. Die Beschichtung
enthält
in der Regel ein oleophiles Bindemittel, z.B. ein Phenolharz, dessen
Lösungsgeschwindigkeit
im Entwickler durch die bildmäßige Belichtung
entweder beschränkt
(negativ arbeitende Platte) oder gesteigert (positiv arbeitende
Platte) wird. Der Löslichkeitsunterschied
sorgt dafür,
dass während
der Entwicklung die Nicht-Bildbereiche (die nicht-druckenden Bereiche)
der Beschichtung entfernt werden und dabei der hydrophile Träger freigelegt
wird, während
die Bildbereiche (d.h. die druckenden Bereiche) der Beschichtung
intakt auf dem Träger
verbleiben. Typische Beispiele für
solche Thermoplattenmaterialien sind beschrieben in z.B.
EP-A 625 728 ,
EP-A 823 327 ,
EP-A 825 927 ,
EP-A 864 420 ,
EP-A 894 622 und
EP-A 901 902 . Negativarbeitende
Ausführungsformen
solcher Thermomaterialien erfordern oft einen Vorwärmungsschritt
zwischen der Belichtung und der Entwicklung, wie beschrieben in
z.B.
EP-A 625 728 .
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Negativarbeitende
Druckplattenvorstufen, die keinen Vorwärmungsschritt erfordern, können eine
Bildaufzeichnungsschicht, die auf der Grundlage einer thermisch
induzierten Koaleszierung eines thermoplastischen Polymerlatex arbeitet,
enthalten, wie beschrieben in z.B.
EP-A 770 494 ,
EP-A 770 495 ,
EP-A 770 496 und
EP-A 770 497 . In diesen Patentanmeldungen
wird ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren
zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte offenbart: (1)
bildmäßige Belichtung
eines Bilderzeugungselements, das in einem hydrophilen Bindemittel
dispergierte Partikel eines hydrophoben thermoplastischen Polymers
und eine Licht in Wärme
umwandelnde Verbindung enthält,
und (2) Entwicklung des bildmäßig belichteten
Elements durch Benetzen mit Feuchtwasser und/oder Einfärben mit
Druckfarbe. Eine weitere Platte, die auf der Grundlage der Koaleszierung
von Latexteilchen arbeitet, wird beschrieben in
EP-A 800 928 , in der ein wärmeempfindliches
Bilderzeugungselement offenbart wird, enthaltend auf einem hydrophilen Träger eine
Bilderzeugungsschicht, die eine Infrarotlicht absorbierende Verbindung
und hydrophobe thermoplastische Partikel, die in einem alkalilöslichen
oder alkaliquellbaren, phenolische Hydroxylgruppen enthaltenden
Harz dispergiert sind, enthält.
Eine ähnliche
Platte wird beschrieben in
EP-A
1 243 413 , in der ein durch die nachstehenden Schritte
gekennzeichnetes Verfahren zur Herstellung einer negativarbeitenden
wärmeempfindlichen
lithografischen Druckplattenvorstufe offenbart wird: (i) Beschichtung
einer lithografischen Unterlage, die eine hydrophile Oberfläche aufweist,
mit einer wässrigen
Dispersion, die hydrophobe thermoplastische Partikel und Partikel
eines Polymers B mit einem unter dem Einfrierpunkt der hydrophoben
thermoplastischen Partikel liegenden Erweichungspunkt enthält, und
(ii) Erwärmung
der Bildaufzeichnungsschicht auf eine Temperatur oberhalb des Erweichungspunkts
von Polymer B und unterhalb des Einfrierpunkts der hydrophoben thermoplastischen
Partikel.
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Solche
Bildaufzeichnungsschichten sind ebenfalls mit zusätzlichen
Schichten kombiniert worden, wie beschrieben in
EP-A 881 096 , in der ein wärmeempfindliches
Bilderzeugungselement zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte
offenbart wird, das auf einer mit einer hydrophilen Oberfläche versehenen
lithografischen Unterlage folgende Schichten enthält:
- (i) eine bilderzeugende Schicht, die hydrophobe
thermoplastische Partikel und einen IR-Absorber enthält, und
- (ii) zwischen der bilderzeugenden Schicht und der lithografischen
Unterlage eine Sperrschicht, die ein alkalilösliches Bindemittel mit phenolischen
Gruppen oder Carboxylgruppen oder phenolischen Gruppen und Carboxylgruppen
enthält.
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Ein
rezentes Beispiel für
eine negativarbeitende Thermoplattenvorstufe ist beschrieben in
WO 03/87942 . Diese Vorstufe
enthält
ebenfalls eine doppelte Beschichtung. Eine Koaleszierung von Latexteilchen wurde
in diesem Dokument aber nicht erörtert.
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Die
Hauptprobleme, mit denen die aus dem Stand der Technik bekannten,
auf Basis der thermisch induzierten Koaleszierung von Latexteilchen
arbeitenden Plattenmaterialien behaftet sind, sind die niedrige
Auflagenhöhe,
die auf die hohe Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Schaden der Beschichtung solcher Materialien zurückzuführen ist,
die niedrige chemische Beständigkeit
gegenüber
in der Druckmasche verwendeten Flüssigkeiten und/oder die schlechte
Bildqualität.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen einer negativarbeitenden
wärmeempfindlichen
lithografischen Druckplattenvorstufe, die eine praktische Herstellung
einer lithografischen Druckplatte mit hervorragenden Druckeigenschaften,
d.h. mit hoher Bildqualität
und keinem Tonen, und somit eine hohe Auflagenhöhe erlaubt. Eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfahrens
zur praktischen Herstellung einer negativarbeitenden wärmeempfindlichen
lithografischen Druckplatte unter Verwendung der genannten Vorstufe,
wobei die Druckplatte mit einer hohen Auflagenhöhe aufwartet und Abzüge mit hervorragender
Bildqualität
ohne Tonen ergibt.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung durch eine negativarbeitende
lithografische Druckplattenvorstufe, die auf einem Träger, der
eine hydrophile Oberfläche
aufweist oder mit einer hydrophilen Schicht versehen ist, mit einer
folgende Komponenten enthaltenden Beschichtung versehen ist:
- (i) eine Infrarotlicht absorbierende Substanz,
- (ii) eine erste Schicht, die Partikel eines hydrophoben thermoplastischen
Polymers und ein erstes hydrophobes Bindemittel enthält,
- (iii) und eine zwischen der ersten Schicht und dem Träger eingefügte zweite
Schicht, die ein zweites hydrophobes Bindemittel enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste hydrophobe Bindemittel ein Phenolharz
und das zweite hydrophobe Bindemittel ein zumindest eine Sulfonamidgruppe
enthaltendes Polymer ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde unerwartet gefunden, dass mit einer Druckplattenvorstufe, die
die spezifische Kombination eines Phenolharzes (in einer ersten
Schicht) und eines zumindest eine Sulfonamidgruppe enthaltenden
Polymers (in einer unter der ersten schicht befindlichen Schicht)
enthält,
eine Druckplatte, die mit hoher Auflagenhöhe aufwartet und Abzüge mit hervorragender
Bildqualität
ohne Tonen ergibt, hergestellt wird.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein durch
die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren zur Herstellung
einer negativarbeitenden lithografischen Druckplatte:
- (i) Bereitstellen einer wie oben beschriebenen negativarbeitenden
lithografischen Druckplattenvorstufe,
- (ii) bildmäßige Erwärmung und/oder
Belichtung mit Infrarotlicht der Beschichtung zum Verringern der
Fähigkeit
der Beschichtung, durch eine wässrig-alkalische
Lösung
durchdrungen und/oder löslich
gemacht zu werden, und
- (iii) Entwicklung der bildmäßig belichteten
Vorstufe mit der wässrig-alkalischen Lösung, um
die nicht-erwärmten
bzw. nicht-belichteten
Bereiche aufzulösen.
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Als
hydrophobe thermoplastische Polymerpartikel zur Verwendung in der
ersten Schicht der erfindungsgemäßen lithografischen
Druckplattenvorstufe werden Polyethylen, Poly(vinyl)chlorid, Polymethyl(meth)acrylat,
Polyethyl(meth)acrylat, Polyvinylidenchlorid, Poly(meth)acrylnitril,
Polyvinylcarbazol, Polystyrol oder deren Copolymere bevorzugt. Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die thermoplastischen Polymerpartikel Poly(meth)acrylnitril,
Poly(meth)acrylnitril-Derivate oder Gemische aus Polystyrol und
Poly(meth)acrylnitril oder deren Derivaten. Nach einer ganz besonders
bevorzugten Ausführungsform
enthalten die thermoplastischen Polymerpartikel Poly(meth)acrylnitril,
Poly(meth)acrylnitril-Derivate oder Gemische aus Polystyrol und Poly(meth)acrylnitril
oder deren Derivaten zumindest 5 Gew.-% stickstoffhaltige Einheiten,
besonders bevorzugt zumindest 30 Gew.-% stickstoffhaltige Einheiten.
Das Gemisch kann zumindest 50 Gew.-% Polystyrol, besonders bevorzugt
zumindest 65 Gew.-% Polystyrol enthalten. Nach einer meist bevorzugten
Ausführungsform
enthalten die thermoplastischen Polymerpartikel Styrol- und Acrylnitrileinheiten in
einem Gewichtsverhältnis
zwischen 1:1 und 5:1 (Styrol:Acrylnitril), z.B. in einem Gewichtsverhältnis von
2:1.
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Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts der thermoplastischen Polymerteilchen
kann zwischen 5.000 und 1.000.000 g/Mol variieren. Das Zahlenmittel
des Teilchendurchmessers der hydrophoben Teilchen liegt vorzugsweise
unter 200 nm, besonders bevorzugt zwischen 2 und 150 nm und ganz
besonders bevorzugt zwischen 10 und 100 nm. Die Menge hydrophober
thermoplastischer Polymerteilchen in der ersten Schicht liegt vorzugsweise
zwischen 20 Gew.-% und 95 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 25
Gew.-% und 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 30 Gew.-%
und 88 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der ersten Schicht.
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Die
thermoplastischen Polymerteilchen sind als eine Dispersion in einer
wässrigen
Beschichtungsflüssigkeit
der Deckschicht enthalten und können
nach den in
US 3 476 937 beschriebenen
Verfahren angefertigt werden. In einem weiteren, für die Anfertigung
einer wässrigen
Dispersion der thermoplastischen polymeren Teilchen besonders geeigneten
Verfahren:
- – wird das hydrophobe thermoplastische
Polymer in einem organischen wasserunmischbaren Lösungsmittel
gelöst,
- – wird
die so erhaltene Lösung
in Wasser oder einem wässrigen
Medium dispergiert und
- – wird
das organische Lösungsmittel
abgedampft.
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Die
erste Schicht enthält
ferner ein erstes hydrophobes Bindemittel, das vorzugsweise löslich oder quellbar
in einer wässrig-alkalischen
Lösung
ist, jedoch vorzugsweise nicht löslich
oder quellbar in Wasser (d.h. bei etwa neutralem pH). In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das erste hydrophobe Bindemittel in Partikelform in einer wässrigen
Dispersion enthalten. Das erste hydrophobe Bindemittel kann in Dispersion
gehalten werden, indem der pH der Dispersion genügend niedrig gehalten wird,
um Auflösen
des Bindemittels zu verhüten.
Das Gewichtsverhältnis
der thermoplastischen Polymerteilchen und des ersten hydrophoben
Bindemittels in der wässrigen
Dispersion der ersten Schicht beträgt vorzugsweise mehr als 0,8,
besonders bevorzugt mehr als 1,0 und ganz besonders bevorzugt mehr
als 1,4. Die Stärke
der ersten Schicht beträgt
vorzugsweise zumindest 0,3 μm,
besonders bevorzugt zumindest 0,5 μm. Das erste hydrophobe Bindemittel
ist ein Phenolharz, wie zum Beispiel Novolak, Resole und Polyvinylphenole.
Typische Beispiele für
solche Polymere sind beschrieben in
DE
400 742 8 ,
DE 402 730
1 und
DE 444 582 0 .
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das erste hydrophobe Bindemittel
ein chemisch modifiziertes Phenolharz. Das chemisch modifizierte
Phenolharz ist vorzugsweise ein Phenolharz mit einer Phenolmonomereinheit,
die eine Phenylgruppe und eine Hydroxylgruppe enthält, wobei
die Phenylgruppe oder Hydroxylgruppe der Phenolmonomereinheit chemisch
mit einem organischen Substituenten modifiziert sind. Die chemisch
mit einem organischen Substituenten modifizierten Phenolharze können eine
verbesserte chemische Beständigkeit
gegen Druckchemikalien, wie Feuchtwasser oder Druckpressenchemikalien
wie Plattenreiniger, aufweisen. Beispiele für solche mit einem organischen
Substituenten chemisch modifizierten alkalilöslichen Phenolharze sind beschrieben
in
EP 934 822 ,
EP 1 072 432 ,
US 5 641 608 ,
EP 0 982 123 ,
WO 99/01795 ,
EP 02 102 446 , eingereicht am 15/10/2002,
EP-A 02 102 444 ,
eingereicht am 15/10/2002,
EP
02 102 445 , eingereicht am 15/10/2002,
EP 02 102 443 , eingereicht am 15/10/2002,
und
EP 03 102 522 ,
eingereicht am 13/08/2003.
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Bevorzugt
werden die in der am 15/10/2002 eingereichten
EP 02 102 446 beschriebenen modifizierten Harze,
insbesondere jene Harze, in denen die Phenylgruppe der Phenolmonomereinheit
oder die Hydroxylgruppe der Phenolmonomereinheit durch eine Gruppe
mit einer der unten definierten Formel (I) entsprechenden Struktur
substituiert ist. Unter „substituierte
Hydroxylgruppe" versteht
sich, dass der Substituent kovalent an das das Wasserstoffatom ersetzende
Sauerstoffatom der Hydroxylgruppe gebunden ist. Formel
I:
in der:
n 0, 1, 2 oder 3 bedeutet,
R
1 ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe, -SO
2-NH-R
2, -NH-SO
2-R
4, -CO-NR
2-R
3, -NR
2-CO-R
4, -O-CO-R
4, -CO-O-R
2, -CO-R
2, -SO
3-R
2, -SO
2-R
2, -SO-R
4, -P(=O)(-O-R
2)(-O-R
3), -NR
2-R
3, -O-R
2, -S-R
2, -CN, -NO
3, ein
Halogenatom, eine -N-Phthalimidylgruppe, eine -M-N-Phthalimidylgruppe
oder eine -M-R
2-Gruppe bedeutet,
wobei
M eine zweiwertige, 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltende Verbindungsgruppe
bedeutet,
R
2, R
3,
R
5 und R
6 unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
bedeuten,
R
4 eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
bedeuten, oder zumindest zwei Gruppen aus der Reihe von R
1 bis R
4 zusammen
die zur Bildung einer cyclischen Struktur benötigten Atome bedeuten,
oder
R
5 und R
6 zusammen
die zur Bildung einer cyclischen Struktur benötigten Atome bedeuten.
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Weitere
bevorzugte alkalilösliche
Phenolharze sind Phenolharze, in denen die Phenylgruppe der Phenolmonomereinheit
des Phenolharzes durch eine Gruppe der Formel -N=N-Q, in der die
-N=N-Gruppe kovalent an ein Kohlenstoffatom der Phenylgruppe gebunden
ist und Q eine aromatische Gruppe darstellt, substituiert ist. Ganz
besonders bevorzugt werden jene Polymere, in denen Q der Struktur
von Formel (I) entspricht.
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Die
Erweichungstemperatur des ersten hydrophoben Bindemittels liegt
vorzugsweise unter 100°C,
besonders bevorzugt unter 75°C
und ganz besonders bevorzugt unter 50°C. Der Einfrierpunkt der hydrophoben thermoplastischen
Partikel liegt vorzugsweise über
der Erweichungstemperatur des ersten hydrophoben Bindemittels, was
es erlaubt, die Zusammensetzung auf eine Temperatur oberhalb der
Erweichungstemperatur des ersten hydrophoben Bindemittels zu erwärmen, ohne
jedoch dabei den Bebilderungsmechanismus auszulösen, bei dem die hydrophoben
thermoplastischen Partikel unter Einwirkung von Wärme geschmolzen
oder koalesziert werden. Die Erwärmung
auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des ersten
hydrophoben Bindemittels und vorzugsweise unter dem Einfrierpunkt
der hydrophoben thermoplastischen Partikel kann – je nach Dauer und Temperatur
des Erwärmungsschritts – ein leichtes,
partielles oder vollständiges Schmelzen
der Partikel des ersten hydrophoben Bindemittels und dadurch die
Bildung einer Filmmatrix, in der die thermoplastischen hydrophoben
Partikel dispergiert sind, auslösen.
Die Erwärmung
kann während
der Trocknung der Beschichtung erfolgen oder die Trocknung kann
bei niedriger Temperatur, z.B. Zimmertemperatur, vorgenommen werden,
wonach in einem gesonderten Schritt die Erwärmung erfolgt.
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In
der ersten Schicht wird durch bildmäßige Erwärmung und/oder bildmäßige Belichtung
mit Infrarotlicht ein Unterschied in Durchdringbarkeit und/oder
Solubilisierung durch die wässrig-alkalische Lösung hervorgerufen.
Dieser Unterschied wird durch thermisch induziertes Koagulieren
der hydrophoben Polymerpartikel erreicht. Koagulation kann infolge
Zusammenfließen
(Koaleszieren), Erweichen oder Schmelzen der thermoplastischen polymeren
Teilchen unter Einwirkung von Wärme
eintreten. Die durch Laserbelichtung bewirkte verringerte Empfindlichkeit
der ersten Schicht, um durch die wässrig-alkalische Lösung durchdrungen und/oder
solubilisiert (löslich
gemacht) zu werden, sorgt dafür,
dass sich die nicht-bebilderten
Bereiche entfernen lassen, ohne die bebilderten Bereiche löslich zu
machen und/oder zu beschädigen.
Ferner bilden die Bildbereiche einen Schutzschirm gegenüber der
unterliegenden alkalilöslichen
Schicht und verhindern dadurch eine Solubilisierung der Bildbereiche.
Die Entwicklung mit der wässrig-alkalischen
Lösung
erfolgt vorzugsweise innerhalb von 5 bis 120 Sekunden. Die Koagulationstemperatur
der hydrophoben thermoplastischen Partikel soll genügend unter
der Zersetzungstemperatur der polymeren Teilchen liegen und beträgt vorzugsweise mehr
als 50°C,
besonders bevorzugt mehr als 100°C.
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Die
zwischen die erste Schicht und den hydrophilen Träger der
erfindungsgemäßen Druckplattenvorstufe
eingefügte
zweite Schicht enthält
ein zumindest eine Sulfonamidgruppe enthaltendes Polymer. Im Nachstehenden
wird auf „ein
zumindest eine Sulfonamidgruppe enthaltendes Polymer„ ebenfalls
als "ein Sulfonamidpolymer" verwiesen. Die Sulfonamidgruppe
ist vorzugsweise eine -NR-SO
2--Gruppe, eine -SO
2-NR--Gruppe, eine R-SO
2-NR'-Gruppe oder eine
RR'N-SO
2 Gruppe,
in denen R und R' unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen organischen Substituenten bedeuten.
Das Sulfonamidpolymer ist vorzugsweise alkalilöslich. Die zweite Schicht kann
ferner zusätzliche
hydrophobe Bindemittel enthalten, wie ein Phenolharz (z.B. Novolak,
Resole oder Polyvinylphenole), ein chemisch modifiziertes Phenolharz
oder ein carboxylhaltiges, nitrilhaltiges oder maleimidhaltiges
Polymer. Die Stärke
der zweiten Schicht beträgt
vorzugsweise zumindest 0,2 μm,
besonders bevorzugt zumindest 0,5 μm. Beispiele für geeignete
Sulfonamidpolymere sind beschrieben in
EP-A 0 933 682 ,
EP 0 894 622 (Seite 3, Zeile 16 bis
Seite 6, Zeile 30),
EP-A
0 982 123 (Seite 3, Zeile 56 bis Seite 51, Zeile 5),
EP-A 1 072 432 (Seite
4, Zeile 21 bis Seite 10, Zeile 29) and
WO 99/63407 (Seite 4, Zeile 13 bis
Seite 9, Zeile 37). Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Polymer, das
N-(4-Sulfamoylphenyl)-maleimid-Einheiten
enthält,
zum Beispiel ein Homopolymer oder Copolymer mit Einheiten der Formel
IIa oder IIb:
in denen:
R
7,
R
8, R
9 und R
10 unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe,
eine Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
oder Arylgruppe bedeuten und
R
11 ein
Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Alkanoylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe, eine Gruppe der Formel -C(=N)-NH-R
12 oder einen gegebenenfalls substituierten
isocyclischen oder heterocyclischen Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
ausschließlich
eines Thiazolylrests, bedeutet.
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Die
isocyclischen oder heterocyclischen Reste R11 können mehrere
(in der Regel 2 bis 3) anellierte oder nicht-anellierte Ringe enthalten.
Vorzugsweise bedeutet R11 einen monocyclischen
oder bicyclischen Rest. Die in den heterocyclischen Resten enthaltenen
Heteroatome sind vorzugsweise Sauerstoff-, Schwefel- und/oder Stickstoffatome.
Bevorzugte Beispiele sind heterocyclische Reste, die einen Ring,
wie einen fünfgliedrigen
Ring oder sechsgliedrigen Ring, enthalten.
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Dieser
Ring kann ein oder mehrere Stickstoffatome und gegebenenfalls ein
Sauerstoffatom enthalten. Beispiele für solche heterocyclischen Reste
sind Morpholin-2-yl und Morpholin-3-yl, Pyridin-2-yl, Pyridin-3-yl und Pyridin-4-yl
und Pyrimidin-2-yl und Pyrimidin-4-yl. R12 bedeutet
ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
oder Arylgruppe.
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Bei
den eventuellen Substituenten in der Alkylgruppe und Arylgruppe
bei R7 bis R10 und
R12 kann es sich um ein Halogenatom, wie
ein Chloratom oder ein Bromatom, oder eine Hydroxylgruppe handeln.
Bei den eventuellen Substituenten im isocyclischen Rest oder heterocyclischen
Rest R11 kann es sich um ein Halogenatom,
eine Hydroxylgruppe, eine Aminogruppe, eine Alkylaminogruppe, eine
Dialkylaminogruppe, eine Alkoxygruppe oder eine Alkylgruppe handeln.
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Ein
bevorzugtes Beispiel für
ein Polymer, das N-(4-Sulfamoylphenyl)-maleimid-Einheiten der Formel IIa
oder Formel IIb enthält,
sind Homopolymere oder Copolymere, in denen R7,
R8, R9 und R10 unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe bedeuten, wobei die gegebenenfalls in
den Alkylgruppen bei R7 bis R10 enthaltenen
Substituenten ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom,
oder eine Hydroxylgruppe bedeuten, und R11 vorzugsweise
ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, Alkanoylgruppe, Alkenylgruppe,
Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische Gruppe, Arylgruppe,
Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe bedeutet.
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Geeignete
Verfahren zur Herstellung der obenbeschriebenen, N-(4-Sulfamoylphenyl)-maleimid-Einheiten
der Formel IIa oder Formel IIb enthaltenden Polymere sind beschrieben
in
EP 0 933 682 .
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Ein
weiteres bevorzugtes Beispiel für
ein zumindest eine Sulfonamidgruppe enthaltendes, vorzugsweise alkalilösliches
Polymer ist ein Homopolymer oder Copolymer, das eine Struktureinheit
der folgenden allgemeinen Formel (III) enthält:
in der:
Ar einen gegebenenfalls
substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffring bedeutet, wobei
bevorzugte Beispiele für
einen gegebenenfalls substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffring
ein Benzolring, ein Naphthalinring oder ein Anthracenring sind und
als bevorzuge Substituenten auf dem aromatischen Kohlenwasserstoffring
ein Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit
bis zu 12 Kohlenstoffatomen, eine gegebenenfalls substituierte Alkoxygruppe,
Alkylthiogruppe, Cyangruppe, Nitrogruppe oder Trifluormethylgruppe
zu nennen sind,
n 0 oder 1 bedeutet,
R
13 und
R
14 unabhängig voneinander jeweils ein
Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 12
Kohlenstoffatomen bedeuten,
R
13 und
R
14 vorzugsweise jeweils ein Wasserstoffatom
oder eine Methylgruppe bedeuten,
k eine ganze Zahl zwischen
0 und 3 ist,
X eine Einfachbindung oder eine zweiwertige Verbindungsgruppe
darstellt, wobei die zweiwertige Verbindungsgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome
und ein C-, H-, N-, O- und/oder S-Atom enthalten kann. Bevorzugte zweiwertige
Verbindungsgruppen sind eine lineare Alkylengruppe mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen, eine lineare, verzweigte oder cyclische Gruppe
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine Alkynylengruppe mit 2 bis 18
Kohlenstoffatomen und eine Arylengruppe mit 6 bis 20 Atomen, -O-,
-S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CS-, -NR
hR
i-, -CO-NR
h-, -NR
h-CO-, -NR
h-CO-O-,
-O-CO-NR
h-, -NR
h-CO-NR
i-,
-NR
h-CS-NR
i-, eine
Phenylengruppe, eine Naphthalingruppe, eine Anthracengruppe, eine
heterocyclische Gruppe oder eine Kombination derselben, wobei R
h und R
i unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
bedeuten. Bevorzugte Substituenten auf letztgenannten Gruppen sind
eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom
oder eine Hydroxylgruppe.
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Vorzugsweise
ist X eine Methylengruppe, eine Ethylengruppe, eine Propylengruppe,
eine Butylengruppe, eine Isopropylengruppe, eine Cyclohexylengruppe,
eine Phenylengruppe, eine Tolylengruppe oder eine Biphenylengruppe;
Y
eine zweiwertige Sulfonamidgruppe der Formel -NRj-SO2- oder der Formel -SO2-NRk- bedeutet, wobei Rj und Rk unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkanoylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe oder eine Gruppe der Formel -C(=N)-NH-R15, in der R15 ein Wasserstoffatom
oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe oder Arylgruppe
bedeutet, darstellen, und
Z eine zweiwertige, dreiwertige oder
vierwertige Verbindungsgruppe oder eine endständige Gruppe bedeutet.
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Bedeutet
Z eine zweiwertige, dreiwertige oder vierwertige Verbindungsgruppe,
sind die restlichen 1 bis 3 Bindungen von Z an Y gebunden und bilden
vernetzte Struktureinheiten.
-
Bedeutet
Z eine endständige
Gruppe, ist Z vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls
substituierte lineare, verzweigte oder cyclische Alkylengruppe oder
Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie eine Methylgruppe,
eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe, eine
Butylgruppe, eine Isobutylgruppe, eine t-Butylgruppe, eine s-Butylgruppe,
eine Pentylgruppe, eine Hexylgruppe, eine Cyclopentylgruppe, eine
Cyclohexylgruppe, eine Octylgruppe, eine Arylengruppe oder eine
Arylgruppe mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine lineare, verzweigte
oder cyclische Alkenylengruppe oder Alkenylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine lineare, verzweigte oder cyclische Alkynylengruppe oder Alkynylgruppe
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Alkoxygruppe. Beispiele
für bevorzugte
Substituentgruppen, durch die Z gegebenenfalls substituiert ist,
sind eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom
oder eine Hydroxylgruppe.
-
Bedeutet
Z eine zweiwertige, dreiwertige oder vierwertige Verbindungsgruppe,
ist Z vorzugsweise eine oben erwähnte
endständige Gruppe,
aus der Wasserstoffatome in einer Anzahl, die der Wertigkeit entspricht, entfernt
sind.
-
Die
Struktureinheit der allgemeinen Formel (III) enthält vorzugsweise
folgende Gruppen:
Ar bedeutet einen gegebenenfalls substituierten
aromatischen Benzolring oder Naphthalinring,
n = 0 oder 1,
R13 und R14 bedeuten
unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
k
bedeutet eine ganze Zahl zwischen 0 und 3,
X bedeutet eine
Alkylengruppe, Cyclohexylengruppe, Phenylengruppe oder Tolylengruppe,
-O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CS-, -NRhRi-, -CO-NRh-, -NRh-CO-, -NRh-CO-O-,
-O-CO-NRh-, -NRh-CO-NRi- oder -NRh-CS-NRi-,
wobei Rh und Ri unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
bedeuten. Bevorzugte Substituenten auf letztgenannten Gruppen sind
eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom
oder eine Hydroxylgruppe;
Y bedeutet eine zweiwertige Sulfonamidgruppe
der Formel -NRj-SO2- oder der Formel
-SO2-NRk-, wobei
Rj und Rk unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Alkanoylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe darstellen;
Z bedeutet eine endständige Gruppe
aus der Gruppe bestehend aus einem Wasserstoffatom, einer Methylgruppe,
einer Ethylgruppe, einer Propylgruppe, einer Isopropylgruppe, einer
Butylgruppe, einer Isobutylgruppe, einer t-Butylgruppe, einer s-Butylgruppe,
einer Pentylgruppe, einer Hexylgruppe, einer Cyclopentylgruppe, einer
Cyclohexylgruppe, einer Octylgruppe, einer Benzylgruppe, einer Phenylgruppe,
einer Naphthylgruppe, einer Anthracenylgruppe, einer Allylgruppe
und einer Vinylgruppe.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Beispiel für
ein zumindest eine Sulfonamidgruppe enthaltendes und vorzugsweise
alkalilösliches
Polymer ist ein Homopolymer oder Copolymer mit einer Struktureinheit
der folgenden allgemeinen Formel (IV):
in der:
R
16 ein
Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 12
Kohlenstoffatomen und vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder eine
Methylgruppe bedeutet,
X
1 eine Einfachbindung
oder eine zweiwertige Verbindungsgruppe darstellt, wobei die zweiwertige
Verbindungsgruppe bis zu 20 Kohlenstoffatome und ein C-, H-, N-,
O- und/oder S-Atom enthalten kann. Bevorzugte zweiwertige Verbindungsgruppen
sind eine lineare Alkylengruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine lineare, verzweigte oder cyclische Gruppe mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine Alkynylengruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen und eine Arylengruppe
mit 6 bis 20 Atomen, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-, -CS-, -NR
hR
i-, -CO-NR
h-, -NR
h-CO-, -NR
h-CO-O-, -O-CO-NR
h-,
-NR
h-CO-NR
i-, -NR
h-CS-NR
i-, eine Phenylengruppe, eine Naphthalingruppe,
eine Anthracengruppe, eine heterocyclische Gruppe oder eine Kombination
derselben, wobei R
h und R
i unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
bedeuten. Bevorzugte Substituenten auf letztgenannten Gruppen sind
eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom
oder eine Hydroxylgruppe.
-
Vorzugsweise
ist X1 eine Methylengruppe, eine Ethylengruppe,
eine Propylengruppe, eine Butylengruppe, eine Isopropylengruppe,
eine Cyclohexylengruppe, eine Phenylengruppe, eine Tolylengruppe
oder eine Biphenylengruppe;
Y1 eine
zweiwertige Sulfonamidgruppe der Formel -NRj-SO2- oder der Formel -SO2-NRk- bedeutet, wobei Rj und
Rk unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Alkanoylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe oder eine Gruppe der Formel -C(=N)-NH-R15, in der R15 ein
Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
oder Arylgruppe bedeutet, darstellen, und
Z eine zweiwertige,
dreiwertige oder vierwertige Verbindungsgruppe oder eine endständige Gruppe
bedeutet.
-
Bedeutet
Z1 eine zweiwertige, dreiwertige oder vierwertige
Verbindungsgruppe, sind die restlichen 1 bis 3 Bindungen von Z1 an Y1 gebunden
und bilden vernetzte Struktureinheiten.
-
Bedeutet
Z1 eine endständige Gruppe, ist Z1 vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder eine
gegebenenfalls substituierte lineare, verzweigte oder cyclische
Alkylengruppe oder Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie
eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe,
eine Butylgruppe, eine Isobutylgruppe, eine t-Butylgruppe, eine
s-Butylgruppe, eine Pentylgruppe, eine Hexylgruppe, eine Cyclopentylgruppe,
eine Cyclohexylgruppe, eine Octylgruppe, eine Arylengruppe oder
eine Arylgruppe mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine lineare, verzweigte
oder cyclische Alkenylengruppe oder Alkenylgruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine lineare, verzweigte oder cyclische Alkynylengruppe oder Alkynylgruppe
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Alkoxygruppe.
-
Bedeutet
Z1 eine zweiwertige, dreiwertige oder vierwertige
Verbindungsgruppe, ist Z vorzugsweise eine oben erwähnte endständige Gruppe,
aus der Wasserstoffatome in einer Anzahl, die der Wertigkeit entspricht,
entfernt sind.
-
Beispiele
für bevorzugte
Substituentgruppen, durch die Z1 gegebenenfalls
substituiert ist, sind eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen,
ein Halogenatom oder eine Hydroxylgruppe.
-
Die
Struktureinheit der allgemeinen Formel (IV) enthält vorzugsweise folgende Gruppen:
X1 bedeutet eine Alkylengruppe, Cyclohexylengruppe,
Phenylengruppe oder Tolylengruppe, -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-,
-CS-, -NRhRi-, -CO-NRh-, -NRh-CO-, -NRh-CO-O-, -O-CO-NRh-,
-NRh-CO-NRi- oder
CS-NRi-, wobei Rh und
Ri unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe, Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe,
heterocyclische Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe
oder Heteroaralkylgruppe bedeuten. Bevorzugte Substituenten auf
letztgenannten Gruppen sind eine Alkoxygruppe mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen,
ein Halogenatom oder eine Hydroxylgruppe;
Y1 bedeutet
eine zweiwertige Sulfonamidgruppe der Formel -NRj-SO2- oder
der Formel -SO2-NRk-,
wobei Rj und Rk unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe, Alkanoylgruppe,
Alkenylgruppe, Alkynylgruppe, Cycloalkylgruppe, heterocyclische
Gruppe, Arylgruppe, Heteroarylgruppe, Aralkylgruppe oder Heteroaralkylgruppe
darstellen, und
Z1 bedeutet eine endständige Gruppe
aus der Gruppe bestehend aus einem Wasserstoffatom, einer Methylgruppe,
einer Ethylgruppe, einer Propylgruppe, einer Isopropylgruppe, einer
Butylgruppe, einer Isobutylgruppe, einer t-Butylgruppe, einer s-Butylgruppe,
einer Pentylgruppe, einer Hexylgruppe, einer Cyclopentylgruppe, einer
Cyclohexylgruppe, einer Octylgruppe, einer Benzylgruppe, einer Phenylgruppe,
einer Naphthylgruppe, einer Anthracenylgruppe, einer Allylgruppe
und einer Vinylgruppe.
-
Spezifische
Beispiele für
die Struktureinheiten sind folgende Strukturen:
-
Der
Träger
der lithografischen Druckplattenvorstufe weist eine hydrophile Oberfläche auf
oder ist mit einer hydrophilen Schicht versehen. Der Träger kann
ein blattartiges Material wie eine Platte oder aber ein zylindrisches
Element wie eine hülsenförmige Platte
sein, die um eine Drucktrommel einer Druckpresse geschoben werden
kann. Vorzugsweise ist der Träger
ein Metallträger
wie ein Träger
aus Aluminium oder rostfreiem Stahl. Der Metallträger kann
ebenfalls ein Laminat sein, das aus einer Aluminiumfolie und einer
Kunststoffschicht, z.B. einer Polyesterfolie, besteht.
-
Ein
besonders bevorzugter lithografischer Träger ist ein elektrochemisch
aufgerauter und anodisierter Aluminiumträger. Das Aluminium ist vorzugsweise
elektrochemisch aufgeraut und nach mit Phosphorsäure oder einem Gemisch aus
Schwefelsäure
und Phosphorsäure
arbeitenden Anodisiertechniken anodisiert. Das Aufrauen und Anodisieren
von Aluminium ist ein den Fachleuten allgemein bekannter Vorgang.
-
Durch
Aufrauen (Körnen)
des Aluminiumträgers
werden sowohl die Haftung des Druckbildes als die Netzeigenschaften
der Nicht-Bildbereiche
verbessert. Durch Variieren des Typs und/oder des Verhältnisses des
Elektrolyts und der Spannung im Aufrauschritt lassen sich verschiedene
Korntypen erhalten.
-
Durch
Anodisieren des Aluminiumträgers
werden sowohl dessen Abriebfestigkeit als Hydrophilie verbessert.
Die Mikrostruktur und Stärke
der Al2O3-Schicht
werden durch den Anodisierschritt bestimmt.
-
Das
anodische Gewicht (g/m2 auf der Aluminiumoberfläche gebildetes
Al2O3) variiert
zwischen 1 und 8 g/m2.
-
Der
aufgeraute und anodisierte Aluminiumträger kann einer Nachverarbeitung
zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften der Trägeroberfläche unterzogen
werden. So kann der Aluminiumträger
zum Beispiel durch Verarbeitung der Trägeroberfläche mit einer Natriumsilikatlösung bei
erhöhter
Temperatur, z.B. 95°C,
silikatiert werden. Es kann ebenfalls eine Phosphatverarbeitung
vorgenommen werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer wahlweise ferner ein anorganisches Fluorid enthaltenden Phosphatlösung verarbeitet
wird. Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit einer organischen Säure und/oder
einem Salz einer organischen Säure,
z.B. Carbonsäuren,
Hydroxycarbonsäuren,
Sulfonsäuren
oder Phosphonsäuren,
oder deren Salzen, z.B. Succinaten, Phosphaten, Phosphonaten, Sulfaten
und Sulfonaten, gespült
werden. Bevorzugt wird eine Zitronensäure- oder Citratlösung. Diese
Behandlung kann bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur
zwischen etwa 30°C
und 50°C
erfolgen. Eine andere interessante Nachverarbeitung besteht in einer
Spülung
der Aluminiumoxidoberfläche
mit einer Bicarbonatlösung.
Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit Polyvinylphosphonsäure, Polyvinylmethylphosphonsäure, Phosphorsäureestern
von Polyvinylalkohol, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylbenzolsulfonsäure, Schwefelsäureestern
von Polyvinylalkohol und Acetalen von Polyvinylalkoholen, die durch
Reaktion mit einem sulfonierten alifatischen Aldehyd gebildet sind, verarbeitet
werden. Ferner liegt es nahe, dass eine oder mehrere dieser Nachbehandlungen
separat oder kombiniert vorgenommen werden können. Genauere Beschreibungen
dieser Behandlungen finden sich in
GB 1
084 070 ,
DE 4 423 140 ,
DE 4 417 907 ,
EP 659 909 ,
EP 537 633 ,
DE 4 001 466 ,
EP 292 801 ,
EP 291 760 und
US 4 458 005 .
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann der Träger
ebenfalls ein biegsamer Träger
sein, der mit einer hydrophilen Schicht, im Folgenden als „Grundierschicht" bezeichnet, überzogen
ist. Der biegsame Träger ist
z.B. Papier, eine Kunststofffolie, ein dünner Aluminiumträger oder
ein Laminat aus diesen Materialien. Bevorzugte Beispiele für Kunststofffolien
sind eine Folie aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat,
Celluloseacetat, Polystyrol, Polycarbonat usw. Der Kunststofffolienträger kann
lichtundurchlässig
oder lichtdurchlässig
sein.
-
Die
Grundierschicht ist vorzugsweise eine vernetzte hydrophile Schicht,
die aus einem hydrophilen, mit einem Härter wie Formaldehyd, Glyoxal,
Polyisocyanat oder einem hydrolysierten Tetraalkylorthosilikat vernetzten
Bindemittel erhalten ist. Letzteres Vernetzungsmittel wird besonders
bevorzugt. Die Stärke
der hydrophilen Grundierschicht kann zwischen 0,2 und 25 μm variieren
und liegt vorzugsweise zwischen 1 und 10 μm. Das hydrophile Bindemittel
zur Verwendung in der Grundierschicht ist z.B. ein hydrophiles (Co)polymer,
wie Homopolymere und Copolymere von Vinylalkohol, Acrylamid, Methylolacrylamid,
Methylolmethacrylamid, Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid-Vinylmethylether-Copolymere. Die Hydrophilie
des benutzten (Co)polymers oder (Co)polymergemisches ist vorzugsweise
höher oder
gleich der Hydrophilie von zu wenigstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
zu 80 Gew.-% hydrolysiertem Polyvinylacetat. Die Menge Härter, insbesondere
Tetraalkylorthosilikat, beträgt
vorzugsweise wenigstens 0,2 Gewichtsteile je Gewichtsteil hydrophiles
Bindemittel, liegt besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 5 Gewichtsteilen,
ganz besonders bevorzugt zwischen 1 Gewichtsteil und 3 Gewichtsteilen
je Gewichtsteil hydrophiles Bindemittel.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann die Grundierschicht ebenfalls Al2O3 und wahlweise ein Bindemittel enthalten.
Zum Abscheiden des Al2O3 auf
den biegsamen Träger
kommen verschiedene Verfahren in Frage: (i) physikalische Abscheidung
aus der Dampfphase, wie reaktive Zerstäubung, RF-Sputtern (Hochfrequenzzerstäubung),
physikalische Pulslaserabscheidung aus der Dampfphase und Aufdampfung
von Aluminium, (ii) Gasphasenabscheidung nach chemischem Verfahren
in sowohl einer Vakuum- als einer Nichtvakuumumgebung und (iii)
chemische Abscheidung aus der Lösung,
wie u.a. Aufsprühen,
Tauchbeschichtung, Aufschleudern, chemische Badabscheidung, selektive
Abscheidung und Reaktion von Innenschichten, Abscheidung aus der
Flüssigphase
und stromlose Abscheidung. Das Al2O3-Pulver kann nach verschiedenen Techniken
hergestellt werden, wie u.a. durch Flammenpyrolyse, Kugelmahlen,
Fällung,
hydrothermische Synthese, Aerosolsynthese, Emulsionssynthese, Sol-Gel-Synthese
(auf Lösungsmittelbasis),
Lösung-Gel-Synthese
(auf Wasserbasis) und Gasphasensynthese. Die Teilchengröße der Al2O3-Pulver kann zwischen
2 nm und 30 μm,
besonders bevorzugt zwischen 100 nm und 2 μm variieren.
-
Die
hydrophile Grundierschicht kann ebenfalls Substanzen, die die mechanische
Festigkeit und Porosität
der Schicht verbessern, enthalten. Zu diesem Zweck kann kolloidale
Kieselsäure
benutzt werden. Die kolloidale Kieselsäure kann in Form einer beliebigen
handelsüblichen
Wasserdispersion von kolloidaler Kieselsäure mit zum Beispiel einer
mittleren Teilchengröße bis zu
40 nm, z.B. 20 nm, benutzt werden. Daneben können inerte Teilchen mit einer
größeren Korngröße als die
kolloidale Kieselsäure
zugesetzt werden, z.B. Kieselsäure,
die wie in J. Colloid and Interface Sci., Band 26, 1968, Seiten
62 bis 69, von Stöber
beschrieben angefertigt ist, oder Tonerdeteilchen oder Teilchen
mit einem mittleren Durchmesser von zumindest 100 nm, wobei es sich
um Teilchen von Titandioxid oder anderen Schwermetalloxiden handelt.
-
Besondere
Beispiele für
geeignete hydrophile Grundierschichten zum Einsatz in der vorliegenden
Erfindung sind offenbart in
EP-A
601 240 ,
GB-P 1 419
512 ,
FR-P 2 300 354 ,
US-P 3 971 660 und
US-P 4 284 705 .
-
Die
Beschichtung enthält
ferner eine Verbindung, die Infrarotlicht absorbiert und die absorbierte
Energie in Wärme
umsetzt. Das Verhältnis
der IR-absorbierenden Verbindung in der Beschichtung liegt in der
Regel zwischen 0,25 und 10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen
0,5 und 7,5 Gew.-%. Die IR-absorbierende Verbindung
kann in der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht und/oder
einer eventuellen weiteren Schicht enthalten sein. Bevorzugte Infrarotlicht
absorbierende Verbindungen sind Farbstoffe, wie Cyaninfarbstoffe
oder Merocyaninfarbstoffe, oder Pigmente, wie Russ. Beispiele für geeignete
IR-absorbierende Verbindungen sind beschrieben in z.B.
EP 823 327 ,
EP 978 376 ,
EP 1 029 667 ,
EP 1 053 868 ,
EP 1 093 934 ,
WO 97/39894 und
00/29214 . Eine bevorzugte Verbindung
ist folgender Cyaninfarbstoff:
-
Wahlweise
kann ferner eine Schutzschicht angebracht werden, um die Oberfläche der
Beschichtung zu schützen,
insbesondere vor mechanischer Beschädigung. Die Schutzschicht enthält in der
Regel zumindest ein wasserlösliches
Bindemittel, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, teilweise
hydrolysierte Polyvinylacetate, Gelatine, Kohlenhydrate oder Hydroxyethylcellulose,
und kann nach einer beliebigen bekannten Technik hergestellt werden,
wie aus einer wässrigen
Lösung
oder Dispersion, die nötigenfalls
geringe Mengen organischer Lösungsmittel
enthalten kann, d.h. weniger als 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der für
die Schutzschicht verwendeten Beschichtungslösungsmittel. Die Stärke der
Schutzschicht kann einem beliebigen Wert entsprechen, beträgt zweckmäßigerweise
bis 5,0 μm
und liegt vorzugsweise zwischen 0,05 und 3,0 μm, besonders bevorzugt zwischen
0,10 und 1,0 μm.
-
Wahlweise
kann die Beschichtung ferner zusätzliche
Inhaltsstoffe enthalten. Beispielhaft können Farbmittel zugesetzt werden,
wie Farbstoffe oder Pigmente, die der Beschichtung eine sichtbare
Farbe verleihen und in nicht-belichteten Bereichen der Beschichtung
verbleiben und nach Belichtung und Entwicklung ein sichtbares Bild
ergeben. Typische Beispiele für
solche Kontrastfarbstoffe sind die aminosubstituierten Tri- oder Diarylmethanfarbstoffe,
z.B. Crystal Violet, Methyl Violet, Victoria Pure Blue, Flexo Blue
630, Basonyl Blue 640, Auramin und Malachitgrün. Polymerteilchen, wie Mattiermittel
und Abstandshalter, sind ebenfalls allgemein bekannte Inhaltsstoffe
lithografischer Beschichtungen, die in der erfindungsgemäßen Druckplattenvorstufe
verwendet werden können.
-
Die
bildmäßige Belichtung
der erfindungsgemäßen Druckplattenvorstufe
kann entweder direkt durch Beaufschlagung mit Wärme, z.B. mittels eines Thermokopfes,
oder indirekt mit Infrarotlicht, vorzugsweise nahem Infrarotlicht,
erfolgen. Das Infrarotlicht wird vorzugsweise mittels einer wie
oben beschrieben Infrarotlicht absorbierenden Verbindung in Wärme umgesetzt.
Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche
lithografische Druckplattenvorstufe ist vorzugsweise nicht empfindlich
gegenüber
sichtbarem Licht. Ganz besonders bevorzugt ist die Beschichtung
unempfindlich gegenüber
Umgebungstageslicht, d.h. sichtbarem Licht (400–750 nm) und nahem Infrarotlicht
(300–400
nm), wobei die Lichtstärke
und die Belichtungszeit den unter normalen Arbeitsbedingungen eingestellten
Werten entsprechen, so dass das Material für seine Handhabung keine Dunkelkammer
erfordert.
-
Die
erfindungsgemäße Druckplattenvorstufe
kann mittels z.B. einer LED oder eines Lasers mit Infrarotlicht
belichtet werden. Ganz besonders bevorzugt für die Belichtung wird ein nahes
Infrarotlicht mit einer Wellenlänge
zwischen etwa 750 und etwa 1.500 nm emittierender Laser, z.B. eine
Halbleiterlaserdiode, ein Nd:YAG-Laser
oder ein Nd:YLF-Laser. Die erforderliche Laserleistung ist abhängig von
der Empfindlichkeit der Bildaufzeichnungsschicht, der Pixelverweilzeit
des Laserstrahls, die durch die Strahlbreite bestimmt wird (ein typischer
Wert bei 1/e2 der Höchstintensität liegt
bei modernen Plattenbelichtern zwischen 10 und 25 μm), der Abtastgeschwindigkeit
und der Auflösung
des Belichters (d.h. der Anzahl adressierbarer Pixel pro Längeneinheit,
oft ausgedrückt
in Punkten pro Zoll oder dpi/typische Werte liegen zwischen 1.000
und 4.000 dpi).
-
Es
gibt zwei Typen üblicher
Laserbelichter, d.h. ein Innentrommelplattenbelichter (ITD-Plattenbelichter)
und ein Außentrommelplattenbelichter
(XTD-Plattenbelichter). ITD-Plattenbelichter
für Thermoplatten kennzeichnen
sich in der Regel durch sehr hohe Abtastgeschwindigkeiten bis 1.500
m/s und benötigen
manchmal eine Laserleistung von mehreren Watt. Der Agfa Galileo
T (Warenzeichen von Agfa Gevaert N.V.) ist ein typisches Beispiel
für einen
Plattenbelichter der ITD-Technologie. XTD-Plattenbelichter für Thermoplatten
mit einer typischen Laserleistung zwischen etwa 20 mW und etwa 500
mW arbeiten bei einer niedrigeren Abtastgeschwindigkeit zwischen
z.B. 0,1 und 20 m/s. Die Familie der Creo Trendsetter-Plattenbelichter
(Warenzeichen von Creo) und die Familie der Agfa Excalibur-Plattenbelichter
(Warenzeichen von Agfa Gevaert N.V.) arbeiten beide auf der Grundlage
der XTD-Technologie.
-
Die
bekannten Plattenbelichter eignen sich zur Verwendung als Off-Press-Belichter.
Diese Möglichkeit beinhaltet
den Vorteil einer Verringerung des Druckmaschinenstillstands. XTD-Plattenbelichterkonfigurationen sind
ebenfalls geeignet für
On-Press-Belichtung, was den Vorteil einer sofortigen registerhaltigen
Einpassung in eine Mehrfarbenpresse beinhaltet. Genauere technische
Angaben über
On-Press-Belichter
sind z.B. in
US 5 174 205 und
US 5 163 368 beschrieben.
-
Im
Entwicklungsschritt werden die Nicht-Bildbereiche der ersten Schicht
und der entsprechenden Teile der unterliegenden Schicht durch Eintauchen
in einen wässrig-alkalischen
Entwickler entfernt, gegebenenfalls in Kombination mit mechanischem
Wischen, z.B. mittels einer Drehbürste. An den Entwicklungsschritt
kann (können)
ein Trocknungsschritt, ein Spülschritt
und/oder ein Gummierschritt anschließen. Die Druckplattenvorstufe
kann anschließend
nötigenfalls,
wie den Fachleuten bekannt, mit einem geeigneten Korrekturmittel
oder Konservierungsmittel nachbehandelt werden. Zur Erhöhung der
Beständigkeit
der fertigen Druckplatte und damit zum Steigern der erzielbaren
Druckauflage kann die Schicht kurzzeitig auf eine Temperatur oberhalb
des Einfrierpunkts der thermoplastischen Partikel, z.B. auf eine
Temperatur zwischen 100°C
und 230°C über einen Zeitraum
von 40 Minuten bis 5 Minuten, erwärmt werden ("Einbrennen"). Beispielhaft können die
belichteten und entwickelten Platten 5 Minuten lang bei einer Temperatur
von 230°C,
10 Minuten lang bei einer Temperatur von 150°C oder 30 Minuten lang bei einer
Temperatur von 120°C
eingebrannt werden. Dieser Einbrennschritt steigert die Beständigkeit
der Druckplatte gegen Auswaschmittel, Korrekturmittel und UV-härtende Druckfarben.
Eine solche thermische Nachbehandlung ist u.a. beschrieben in
DE 14 47 963 and
GB 1 154 749 .
-
Die
so erhaltene Druckplatte eignet sich für herkömmlichen, sogenannten Nassoffsetdruck,
bei dem Druckfarbe und Feuchtwasser auf die Platte aufgebracht werden.
Bei einem weiteren geeigneten Druckverfahren wird sogenannte Single-Fluid-Druckfarbe
ohne Feuchtwasser verwendet. Geeignete Single-Fluid-Druckfarben
zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
sind beschrieben in
US 4 045
232 ,
US 4 981 517 und
US 6 140 392 . In einer ganz
besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Single-Fluid-Druckfarbe eine Farbenphase, ebenfalls als hydrophobe
oder oleophile Phase bezeichnet, und eine Polyolphase, wie beschrieben
in
WO 00/32705 .
-
Beispiele
-
In
den Beispielen werden die Druckplattenvorstufen auf folgende Weise
durch Doppelbeschichtung eines Substrats hergestellt: zuerst wird
eine Beschichtungslösung
auf die lithografische Unterlage angebracht und getrocknet, wonach
diese getrocknete Schicht mit einer weiteren Beschichtungslösung beschichtet
wird. Als Lösungsmittel
zum Beschichten des Substrats wird ein Gemisch aus 50% Methylethylketon
(MEK) und 50% Dowanol PM (1-Methoxy-2-propanol von Dow Chemical
Company) verwendet.
-
Herstellung des Sulfonamidpolymers SP-01
-
Reaktionsprodukte
-
Zur
Herstellung von SP-01 verwendet man 3 Monomere, d.h. 4-(2,5-Dihydro-2,5-dioxo-1H-pyrrol-1-yl)-N-(4,6-dimethyl-2-pyrimidinyl)-benzolsulfonamid
(Monomer 1), Benzylmaleimid (Monomer 2) und (4-Hydroxy-3,5-dimethylbenzyl)-methacrylamid
(Monomer 3). Als Initiator wird eine 50%ige Lösung von 2,2-Di(tert.butylperoxy)-butan
in Isododecan/Methylethylketon verwendet. Dieser Initiator wurde
unter dem Warenzeichen Trigonox D-C50 von Akzo Nobel, Amersfoort,
Niederlande, bezogen.
Monomer 1 = CASRN 233761-16-5
Monomer
2 = CASRN 1631-26-1
Monomer 3 = CASRN 104835-82-7
-
Synthese von SP-01
-
651,55
g Butyrolacton werden in ein mit einem mit Kaltwasser gekühlten Kühler und
einem Stickstoffeinlass ausgestattetes doppelwandiges 10 Liter-Reaktionsgefäß eingefüllt. Der
Reaktor wird bei 100 TpM mit einem Rotorschaufelrührer gerührt. Anschließend werden
die Monomere zugesetzt, d.h. 465,86 g Monomer 1, 224,07 g Monomer
2 und 294,07 g Monomer 3. Die in den Flaschen verbleibende Restmenge
Monomer wird in 300 g Butyrolacton gelöst/dispergiert und in das Reaktionsgefäß eingefüllt. Die
Rührgeschwindigkeit
wird dann auf 130 Touren/Min. gesteigert. Anschließend wird
der Reaktor durch Stickstoffspülung
gereinigt, danach 2,5 h lang auf 140°C erhitzt und schließlich 30
Minuten lang bei 140°C
stabilisiert. Danach werden die Monomere gelöst und wird eine dunkelbraune
Lösung
erhalten. Anschließend
werden über
2 h hinweg 36,86 g der 50 gew.-%igen Initiatorlösung zugesetzt. Die Reaktion
mag schon exotherm sein, dennoch wird der Reaktor auf eine konstante
Temperatur von 140°C
abgekühlt.
Nach beendeter Zugabe des Initiators wird die Drehgeschwindigkeit
auf 150 Touren/Min. erhöht.
Das Reaktionsgemisch wird weitere 19 h gerührt. Anschließend wird der
Reaktorinhalt auf 110° abgekühlt und
die Polymerlösung
mit 2.010 g Dowanol PM (1-Methoxy-2-propanol) verdünnt. Unter
Zugabe des kalten Methoxypropanols über 5 Minuten hinweg lässt man
das Reaktionsgemisch weiter abkühlen.
Anschließend
wird der Reaktor weiter auf Zimmertemperatur abgekühlt und
wird die erhaltene 25 gew.-%ige Polymerlösung in einer Trommel gesammelt.
-
VERGLEICHENDES BEISPIEL 1
-
Herstellung der lithografischen Unterlage
-
Eine
0,20 mm starke Aluminiumfolie wird durch Eintauchen der Folie in
einer wässrigen,
5 g/l Natriumhydroxid enthaltenden Lösung bei 50°C entfettet und mit entmineralisiertem
Wasser gespült.
Die Folie wird dann bei einer Temperatur von 35°C und einer Stromdichte von
1.200 A/m2 in einer wässrigen Lösung, die 4 g/l Chlorwasserstoffsäure, 4 g/l
Borwasserstoffsäure
und 5 g/l Aluminiumionen enthält,
mit Wechselstrom elektrochemisch gekörnt, um eine mit einem TALYSURF
10-Gerät
von TAYLOR HOBSON Ltd gemessene Oberflächentopografie mit einem arithmetischen
Mittenrauwert Ra von 0,5 μm
zu erhalten.
-
Nach
Spülung
mit entmineralisiertem Wasser wird die Aluminiumfolie mit einer
wässrigen,
300 g/l Schwefelsäure
enthaltenden Lösung
180 s bei 60°C
geätzt
und anschließend
30 s bei 25°C
mit entmineralisiertem Wasser gespült.
-
Anschließend wird
die Folie bei einer Temperatur von 45°C, einer Spannung von etwa 10
V und einer Stromdichte von 150 A/m2 etwa
300 s lang in einer wässrigen,
200 g/l Schwefelsäure
enthaltenden Lösung eloxiert,
um eine anodische, 3,00 g/m2 Al2O3 enthaltende Oxidationsfolie zu erhalten,
dann mit entmineralisiertem Wasser gewaschen und schließlich mit
einer Polyvinylphosphonsäure
(2,2 g/m2) enthaltenden Lösung nachverarbeitet.
-
Herstellung der Druckplattenvorstufe
-
Zur
Herstellung der Druckplattenvorstufe wird zunächst die Beschichtung mit der
in Tabelle 1 definierten Zusammensetzung auf die obenbeschriebene
lithografische Unterlage angebracht. Die Schicht wird in einer Nassschichtstärke von
20 μm aufgetragen
und dann 2 Minuten bei 130°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,3 g/m
2. Tabelle 1: Zusammensetzung der ersten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE | Teile
g/m2 |
Alnovol
SP452 (1) | 0,270 |
Trimethoxybenzoesäure | 0,030 |
- (1) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige
Lösung
von Novolak in Dowanol PM (erhältlich
durch Clariant).
-
Auf
die getrocknete beschichtete Druckplattenvorstufe wird eine zweite
Schicht mit der in Tabelle 2 definierten Zusammensetzung in einer
Nassschichtstärke
von 30 μm
aufgetragen und 2 Minuten bei 60°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,7 g/m
2. Tabelle 2: Zusammensetzung der zweiten
Beschichtung
INHALTSSTOFFE | Teile
g/m2 |
Polyacrylsäure (1) | 0,090 |
Polystyrollatex
(2) | 0,0450 |
IR-Farbstoff
(3) | 0,060 |
- (1) Glascol D15 von Allied Colloids
(Molekulargewicht
= 2,7·107 g/Mol)
- (2) Polystyrollatex, Teilchengröße 67 nm
- (3) Russdispersion
-
Belichtung und Entwicklung
der Druckplattenvorstufen
-
Die
Druckplattenvorstufe wird dann auf einem durch CREO, Burnaby, Kanada,
erhältlichen
CREO TRENDSETTER 3244 T-Plattenbelichter
mit einem 200 lpi-Raster bei einer Auflösung von 2.450 dpi und einer Energiedichte
von 220 mJ/m2 belichtet. Nach Belichtung
werden die Platten in einem durch AGFA-GEVAERT NV erhältlichen,
bei 25° arbeitenden
AUTOLITH T-Entwicklungsgerät
in TD 5000 als Entwicklerlösung
(Warenzeichen von Agfa Gevaert N.V.) entwickelt.
-
Druckergebnisse
-
Die
nach Entwicklung erhaltenen Platten werden als Druckmaster verwendet
und in eine durch Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, Deutschland,
erhältliche
Heidelberg GTO46-Druckpresse eingespannt. Als Druckfarbe wird K
+ E Novavit 800 Skinnex und als Feuchtwasser 4% Combifix XL/10%
Isopropanol verwendet. Beide Produkte sind erhältlich durch BASF Drucksysteme
GmbH. Die Bildqualität
wird durch Messung der maximalen Wiedergabe der Spitzlichter (d.h.
der prozentualen Flächendeckung)
eines 200 lpi-Rasters
auf dem tausendsten Abzug ausgewertet. Die maximale Wiedergabe der
Spitzlichter beträgt
5% @200 lpi, was auf eine niedrige Bildqualität hindeutet.
-
VERGLEICHENDE BEISPIELE 2–4
-
Herstellung der lithografischen Unterlage
-
Eine
0,30 mm starke, durch ALCAN erhältliche
AA1050-Aluminiumfolie
wird durch 6sekündiges
Eintauchen der Folie in einer wässrigen,
34 g/l Natriumhydroxid enthaltenden Lösung bei 70°C entfettet und 2 s mit entmineralisiertem
Wasser gespült.
Die Folie wird dann bei einer Temperatur von 37°C und einer Stromdichte von
105 A/m2 in einer wässrigen Lösung, die 12 g/l Chlorwasserstoffsäure und
9 g/l Aluminiumsulfat enthält,
mit Wechselstrom elektrochemisch gekörnt. Anschließend wird
die Aluminiumfolie mit entmineralisiertem Wasser gespült und der
Belag in einer wässrigen,
145 g/l Schwefelsäure
enthaltenden Lösung
8 s bei 80°C entfernt.
Die aufgeraute Aluminiumfolie wird dann in einer wässrigen,
145 g/l Schwefelsäure
enthaltenden Lösung
bei einer Temperatur von 57°C
und einer Stromdichte von 30 A/dm2 mit Gleichstrom
anodisch oxidiert, um eine anodische, 4,09 g/m2 Al2O3 enthaltende Oxidationsfolie
zu erhalten, wie durch gravimetrische Versuche bestimmt. Die Folie
weist eine mit einem TALYSURF 10-Gerät von TAYLOR HOBSON Ltd gemessene Oberflächentopografie
mit einem arithmetischen Mittenrauwert Ra von 0,25 μm auf.
-
Herstellung der Druckplattenvorstufen
2–4
-
Zur
Herstellung der Druckplattenvorstufen wird zunächst die Beschichtung mit der
in Tabelle 3 definierten Zusammensetzung auf die obenbeschriebene
lithografische Unterlage angebracht. Die Schicht wird in einer Nassschichtstärke von
30 μm aufgetragen
und dann 2 Minuten bei 130°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,25 g/m
2. Tabelle 3: Zusammensetzung der ersten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE | Teile
(g) |
Alnovol
SP452 (1) | 0,185 |
Trimethoxybenzoesäure | 0,035 |
PVCB
(2) | 0,030 |
- (1) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige
Lösung
von Novolak in Dowanol PM (erhältlich
durch Clariant).
- (2 mit Phthalsäureanhydrid
modifizierter Polyvinylalkohol. Das Polymer wird aus der Reaktion
von Polyvinylalkohol (zu 98% hydrolysiertem Polyvinylacetat) mit
Phthalsäureanhydrid
erhalten / 55 mol-% der Hydroxylgruppen sind mit Phthalsäureanhydrid
modifiziert.
-
Auf
die getrocknete beschichtete Druckplattenvorstufe wird eine zweite
Schicht mit der in Tabelle 4 definierten Zusammensetzung in einer
Nassschichtstärke
von 30 μm
aufgetragen und 2 Minuten bei 60°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,7 g/m
2. Tabelle 4: Zusammensetzung der zweiten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE
g | Vergleichendes
Beispiel
2 | Vergleichendes
Beispiel
3 | Vergleichendes
Beispiel
4 |
Polyacrylsäure (1) | / | / | 0,105 |
Polyacrylnitril/Polystyrol-Latex
(2) | 0,381 | 0,634 | 0,490 |
Alnovol
SPN452 (3) | 0,253 | / | / |
S0094
IR-1 (4) | 0,066 | 0,066 | 0,105 |
- (1) Glascol D15 von Allied Colloids
(Molekulargewicht
= 2,7·107 g/Mol)
- (2) ein Latexcopolymer aus Styrol und Acrylnitril (Gewichtsverhältnis 60/40)
mit einer mittleren Teilchengröße von 65
nm, stabilisiert mit einem anionischen Netzmittel,
- (3) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige Lösung von Novolak in Dowanol
PM (erhältlich
durch Clariant),
- (4) Cyaninfarbstoff, erhältlich
durch FEW Chemicals. S0094 hat die oben dargestellte chemische Struktur
von IR-1.
-
Belichtung und Entwicklung
der Druckplattenvorstufen
-
Die
Druckplattenvorstufen werden dann auf einem CREO TRENDSETTER 3244
T (Warenzeichen für einen
Plattenbelichter von CREO, Burnaby, Kanada) mit einem 200 lpi-Raster
bei einer Auflösung
von 2.450 dpi und einer Energiedichte von 220 mJ/m2 belichtet.
-
Nach
Belichtung werden die Platten in einem durch AGFA-GEVAERT NV erhältlichen,
bei 25° arbeitenden
AUTOLITH T-Entwicklungsgerät
in TD 5000 als Entwicklerlösung
(Warenzeichen von Agfa Gevaert N.V.) entwickelt.
-
Druckergebnisse
-
Die
nach Entwicklung erhaltenen Platten werden als Druckmaster verwendet
und in eine durch Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, Deutschland,
erhältliche
Heidelberg GTO46-Druckpresse eingespannt. Als Druckfarbe wird K
+ E Novavit 800 Skinnex und als Feuchtwasser 4% Combifix XL/10%
Isopropanol verwendet. Beide Produkte sind erhältlich durch BASF Drucksysteme
GmbH. Die Ergebnisse in punkto Tonen und Bildqualität (% Spitzlichter
@200 lpi / siehe obige Definition) sind in Tabelle 5 aufgelistet. Tabelle 5: Druckergebnisse: Tonverhalten
und maximale Wiedergabe der Spitzlichter auf dem Abzug bei Verwendung
eines 200 lpi-Rasters
Ergebnisse | Tonverhalten | %
Spitzlichter @200 lpi |
Vergleichendes
Beispiel
2 | kein
Tonen | 3% |
Vergleichendes
Beispiel
3 | kein
Tonen | 4% |
Vergleichendes
Beispiel
4 | Tonen | 4% |
-
Alle
vergleichenden Beispiele 2 bis 4 weisen bei Verwendung eines 200
lpi-Rasters eine Wiedergabe der Spitzlichter von 3% bis 4% auf,
was auf eine niedrige Bildqualität
hindeutet. Bei Beispiel 4 ist Tonen zu erkennen.
-
VERGLEICHENDE BEISPIELE 5–7 und
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE 8 und 9
-
Herstellung der lithografischen
Unterlage
-
Die
Herstellung des lithografischen Trägers für die vergleichenden Beispiele
5–7 und
die erfindungsgemäßen Beispiele
8 und 9 erfolgt analog der für
die vergleichenden Beispiele 2–4
beschriebenen Verfahrensweise.
-
Herstellung der Druckplattenvorstufen
5–9
-
Zur
Herstellung der Druckplattenvorstufen wird zunächst die Beschichtung mit der
in Tabelle 6 definierten Zusammensetzung auf die obenbeschriebene
lithografische Unterlage angebracht. Die Schicht wird in einer Nassschichtstärke von
30 μm aufgetragen
und dann 2 Minuten bei 130°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,25 g/m
2 für die vergleichenden
Beispiele 5 und 6 und für
erfindungsgemäßes Beispiel
8. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,5 g/m
2 für vergleichendes
Beispiel 7 und erfindungsgemäßes Beispiel
9. Tabelle 6: Zusammensetzung der ersten
Beschichtung (g/m
2)
Inhaltsstoffe
g | vergl.
Beispiel
5 | vergl.
Beispiel
6 | vergl.
Beispiel
7 | erf.
Beispiel
8 | erf.
Beispiel
9 |
Alnovol SPN452
(1) | 0,220 | 0,250 | 0,44 | / | / |
Trimethoxybenzoesäure | 0,03 | / | 0,06 | / | / |
SP-01
(2) | / | / | / | 0,25 | 0,50 |
- (1) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige
Lösung
von Novolak in Dowanol PM (erhältlich
durch Clariant),
- (2) Sulfonamidpolymer, Herstellung: siehe oben.
-
Auf
die getrocknete beschichtete Druckplattenvorstufe wird eine zweite
Schicht mit der in Tabelle 7 definierten Zusammensetzung in einer
Nassschichtstärke
von 30 μm
aufgetragen und 2 Minuten bei 60°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,7 g/m
2. Tabelle 7: Zusammensetzung der zweiten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE
g | Beispiele
5–9 |
Polyacrylnitril-Styrol-Latex (1) | 0,381 |
Alnovol
SPN452 (2) | 0,253 |
S0094
IR-1 (3) | 0,066 |
- (1) ein Latexcopolymer aus Styrol und Acrylnitril
(Gewichtsverhältnis
60/40) mit einer mittleren Teilchengröße von 65 nm, stabilisiert
mit einem anionischen Netzmittel,
- (2) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige Lösung von Novolak in Dowanol
PM (erhältlich
durch Clariant),
- (3) Cyaninfarbstoff, erhältlich
durch FEW Chemicals. S0094 hat die oben dargestellte chemische Struktur
von IR-1.
-
Belichtung und Entwicklung
der Druckplattenvorstufen
-
Die
Belichtung und Entwicklung der Druckplattenvorstufen erfolgt analog
der für
die vergleichenden Beispiele 2–4
beschriebenen Verfahrensweise.
-
Druckergebnisse
-
Der
Druck erfolgt analog der für
die vergleichenden Beispiele 2–4
beschriebenen Verfahrensweise. Die Ergebnisse in punkto Tonen und
maximale Wiedergabe der Spitzlichter (siehe obige Definition) sind
in Tabelle 8 aufgelistet. Tabelle 8: Druckergebnisse: Tonverhalten
und maximale Wiedergabe der Spitzlichter auf dem Abzug bei Verwendung
eines 200 lpi-Rasters
Ergebnisse | Tonverhalten | %
Spitzlichter @200 lpi |
vergleichendes
Beispiel
5 | kein
Tonen | 3% |
vergleichendes
Beispiel
6 | Tonen | NV* |
vergleichendes
Beispiel
7 | kein
Tonen | 4–5% |
erfindungsgemäßes
Beispiel
8 | kein
Tonen | 1% |
erfindungsgemäßes
Beispiel
9 | kein
Tonen | 1% |
-
Aus
den Ergebnissen in Tabelle 8 ist ersichtlich, dass bei den erfindungsgemäßen Beispielen
8 und 9 Druckergebnisse ohne Tonen und mit einer Spitzlichterwiedergabe
von 1% bei Verwendung eines 200 lpi-Rasters erhalten werden, was
auf eine hervorragende Bildqualität hindeutet.
-
ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE 10–13
-
Herstellung der lithografischen Unterlage
-
Die
Herstellung des lithografischen Trägers der erfindungsgemäßen Beispiele
10–13
erfolgt analog der für
die vergleichenden Beispiele 2–7
und erfindungsgemäßen Beispiele
8 und 9 beschriebenen Verfahrensweise.
-
Herstellung der Druckplattenvorstufen
10–14
-
Zur
Herstellung der Druckplattenvorstufen wird zunächst die Beschichtung mit der
in Tabelle 9 definierten Zusammensetzung auf die obenbeschriebene
lithografische Unterlage angebracht. Die Beschichtungslösung (die
ein Gemisch aus Isopropanol und Wasser bei den erfindungsgemäßen Beispielen
11 und 13 und lediglich Wasser bei den erfindungsgemäßen Beispielen
10 und 12 enthält)
wird in einer Nassschichtstärke
von 30 μm
aufgetragen und dann 2 Minuten bei 130°C getrocknet. Das Trockenschichtgewicht
beträgt
0,5 g/m
2 für die erfindungsgemäßen Beispiele
10 und 11 und 0,1 g/m
2 für die erfindungsgemäßen Beispiele
12 und 13. Tabelle 9: Zusammensetzung der ersten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE
g | erf.
Beispiel
10 | erf.
Beispiel
11 | erf.
Beispiel
12 | erf.
Beispiel
13 |
Flexoblau
630 (1) | 0,02 | 0,02 | 0,02 | 0,02 |
SP-01
(2) | 0,48 | 0,48 | 0,98 | 0,98 |
- (1) Flexoblau 630 Staubarm, erhältlich durch
BASF.
- (2) Sulfonamidpolymer, Herstellung: siehe oben.
-
Auf
die getrocknete beschichtete Druckplattenvorstufe wird eine zweite
Schicht mit der in Tabelle 10 definierten Zusammensetzung in einer
Nassschichtstärke
von 30 μm
aufgetragen und 2 Minuten bei 60°C
getrocknet. Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,7 g/m
2. Tabelle 10: Zusammensetzung der zweiten
Beschichtung (g/m
2)
INHALTSSTOFFE
g | erfindungsgemäße
Beispiele
10–11 | erfindungsgemäße
Beispiele
12–13 |
Polyacrylnitril-Styrol-Latex (1) | 0,420 | 0,525 |
Alnovol
SPN452 (2) | 0,210 | 0,070 |
S0094
IR-1 (3) | 0,070 | 0,035 |
- (1) ein Latexcopolymer aus Styrol und Acrylnitril
(Gewichtsverhältnis
60/40) mit einer mittleren Teilchengröße von 65 nm, stabilisiert
mit einem anionischen Netzmittel,
- (2) Alnovol SPN452 ist eine 40,5 gew.-%ige Lösung von Novolak in Dowanol
PM (erhältlich
durch Clariant),
- (3) Cyaninfarbstoff, erhältlich
durch FEW Chemicals. S0094 hat die oben dargestellte chemische Struktur
von IR-1.
-
Belichtung und Entwicklung
der Druckplattenvorstufen
-
Die
Belichtung und Entwicklung der Druckplattenvorstufen erfolgt analog
der für
die vergleichenden Beispiele 2–7
und die erfindungsgemäßen Beispiele
8 und 9 beschriebenen Verfahrensweise.
-
Druckergebnisse
-
Der
Druck erfolgt analog der für
die vergleichenden Beispiele 2–7
und die erfindungsgemäßen Beispiele
8 und 9 beschriebenen Verfahrensweise. Die Ergebnisse in punkto
Tonen und Bildqualität
(siehe obige Definition) sind in Tabelle 11 aufgelistet. Tabelle 11: Tonverhalten und maximale
Wiedergabe der Spitzlichter auf dem Abzug bei Verwendung eines 200 lpi-Rasters
Ergebnisse | Tonverhalten | %
Spitzlichter @200 lpi |
erfindungsgemäßes
Beispiel
10 | kein
Tonen | 1% |
erfindungsgemäßes
Beispiel
11 | kein
Tonen | 1% |
erfindungsgemäßes
Beispiel
12 | kein
Tonen | 1% |
erfindungsgemäßes
Beispiel
13 | kein
Tonen | 1% |
-
Aus
den Ergebnissen in Tabelle 11 ist ersichtlich, dass bei all den
erfindungsgemäßen Beispielen 10–13 Abzüge mit hervorragender
Bildqualität
(niedrige prozentuale Spitzlichterwiedergabe bei Verwendung eines
200 lpi-Rasters) ohne Tonen erhalten werden.
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ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL 14
-
Die
Druckplattenvorstufe des erfindungsgemäßen Beispiels 13 wird in eine
Sakmai Oliver 52-Druckpresse eingespannt. Als Druckfarbe wird K
+ E Novavit 800 Skinnex (erhältlich
durch BASF Drucksysteme GmbH) und als Feuchtwasser Emerald Premium
4% verwendet. Nach 100.000 Abzügen
wird noch immer eine 1%ige Wiedergabe der Spitzlichter eines 200
lpi-Rasters auf dem Abzug erreicht, was auf eine hervorragende Auflagenbeständigkeit
hindeutet.
-
Schlussfolgerungen:
-
Aus
den Ergebnissen der Beispiele ist ersichtlich, dass Vorstufen, die
die Kombination eines Phenolharzes in einer ersten Schicht und eines
Polymers mit zumindest einer Sulfonamidgruppe in einer anderen Schicht
enthalten, Druckplatten mit hoher Auflagenbeständigkeit ergeben, mit denen
Abzüge
ohne Tonen und einer wesentlich niedrigeren prozentualen Wiedergabe
der Spitzlichter eines @200 lpi-Rasters (1%) im Vergleich zu den
vergleichenden Beispielen (3% bis 5%) gedruckt werden können, was
auf eine merklich verbesserte Bildqualität hindeutet.