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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Dissemination von flüchtigen
Flüssigkeiten
in eine Atmosphäre.
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Ein
sehr verbreitetes Gerät
zur Dissemination einer flüchtigen
Flüssigkeit,
wie beispielsweise eines Duftstoffes oder eines Insektizids, in
eine Atmosphäre
besteht aus einem porösen Übertragungselement,
wie beispielsweise einem porösen
Docht, der mit einem Reservoir einer flüchtigen Flüssigkeit in Kontakt ist. Die Flüssigkeit
steigt diesen Docht hinauf und verdampft in die Atmosphäre. Dieses
System hat Nachteile, wie beispielsweise die geringe Oberflächengröße für die Verdampfung
und die Tendenz des Dochtes, komplexe Gemische zu zerlegen, wie
beispielsweise Duftstoffe, so dass einige Komponenten früher verflüchtigen,
als andere, und die volle Wirkung des Duftstoffs verloren geht.
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Es
ist vorgeschlagen worden, diesen Nachteil durch Verwendung äußerer Kapillaren
zu überwinden, d.h.
mit Hilfe von Kapillarkanälen,
die in ein geeignetes Substrat geschnitten oder gespritzt sind.
Ein Beispiel ist im
US-Patent
4 913 350 beschrieben, wo ein äußere Kapillaren enthaltendes
Element in eine Flüssigkeit eingesetzt
ist. In einer weiteren Ausführungsform,
die in der anhängigen
GB-Patentanmeldung 0 306 449 beschrieben
ist, ist ein Kapillar-Flächenelement
an einem bekannten Übertragungselement
angebracht, d.h. ein Flächenkörper, der
sich im Wesentlichen senkrecht von dem Übertragungselement erstreckt,
und Kanäle
kapillarer Abmessungen aufweist, zu denen eine flüchtige Flüssigkeit
gelangen und daran zur Verdampfung entlang wandern kann. Dieser
Flächenkörper ist
im Allgemeinen mit dem Übertragungselement
mittels eines Lochs im Flächenkörper in
Kontakt, durch das das Übertragungselement
vorsteht und in das dieses eng eingepasst ist, wobei wenigstens
einige dieser Kanäle
das Übertragungselement
so berühren,
dass Flüssigkeit aus
dem Element auf den Flächenkörper übertreten
kann ("Flüssigkeitsübertragungskontakt").
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Obgleich
diese Technologie signifikante Vorteile gegenüber den porösen Dochten des Standes der Technik
bietet, sind diese Vorteile doch niemals vollständig realisiert worden. Es
ist nun ermittelt worden, dass es möglich ist, die vollen Vorteile
der Technologie zu erhalten, indem auf gewisse fundamentale Parameter
zugegriffen wird. Die Erfindung gibt daher ein Gerät an, das
dazu eingerichtet ist, eine flüchtige
Flüssigkeit
in eine Atmosphäre
aus einem Reservoir zu disseminieren, wobei die Übertragung in die Atmosphäre mittels
eines porösen Übertragungselements
erreicht wird, das Flüssigkeit
aus dem Reservoir zu einer Verdampfungsfläche überträgt, die ein Kapillar-Flächenkörper in
Flüssigkeitskontakt
mit dem Übertragungselement
ist und sich im Wesentlichen quer davon erstreckt, und das weiterhin
dadurch gekennzeichnet ist, dass das Material des Flächenkörpers, ein
Kunststoffmaterial ist, das eine Shore-D-Härte
von 50 bis 80 und eine Dicke von 0,75 bis 1,25 mm aufweist.
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Der
kapillare Flächenkörper und
das Übertragungselement
sind getrennte Komponenten, die, wenn notwendig, zusammengesetzt
werden können.
Typische Übertragungselemente
sind poröse
Dochte aus Kunststoff, Graphit und Keramik, hergestellt durch jedes
geeignete Verfahren, beispielsweise durch Extrusion oder Sintern.
Ein bevorzugtes Material ist ein poröser Kunststoff, wie beispielsweise
Polyester.
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Das Übertragungselement
kann jede geeignete Gestalt oder Konstruktion aufweisen. Einige
Beispiele geeigneter Konfigurationen sind:
- – das Übertragungselement
ist in der Gestalt leicht kegelstumpfförmig, wobei das schmalere Ende
vom Reservoir am weitesten entfernt ist; dieses ermöglicht es,
einen Kapillar-Flächenkörper mit
einer kreisförmigen Öffnung leicht
auf das Übertragungselement
zu schieben und daran zu befestigen;
- – das
Vorsehen einer geeigneten Platzierungsöffnung im Übertragungselement für einen
Kapillar-Flächenkörper, beispielsweise
eine ringförmige
Nut oder ein Schlitz für
eine passende Nase im kapillaren Diffusionselement, um ein einfaches
Anbringen zu ermöglichen.
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Es
kann eine Kombination aller oder irgendwelcher dieser Elemente verwendet
werden. Außerdem sind
auch andere Konstruktionen, die hier nicht erwähnt sind, die aber innerhalb
des Fachwissens liegen, eingeschlossen.
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Das
Kunststoffmaterial kann aus jedem geeigneten Kunststoffmaterial
ausgewählt
sein, das die gewünschten
Härteeigenschaften
hat. Die Shore-D-Härte
ist eine sehr gut bekannte Eigenschaft in der Kunststoffindustrie
und ist ein übliches
Maß. Es
ist ein überraschendes
Merkmal dieser Erfindung, dass dieser Parameter eine Auswirkung
auf die Wirksamkeit einer Verdampfungsfläche haben sollte, es ist sogar
herausgefunden worden, dass er einen markanten Einfluss hat. Die
gewünschten
Shore-D-Harten sind ziemlich weich nach den Normen der Kunststoffindustrie.
Natürlich
sollte das Kunststoffmaterial auch in geeigneter Weise inert in Bezug
auf alle in der Flüssigkeit
enthaltenen Materialien sein. Es sollte auch ein Material sein,
das die Ausbildung von Kapillarkanälen durch alle geeigneten Mittel
ermöglicht,
beispielsweise durch Gravierung oder durch Spritzformung. Das Spritzformen
ist das bevorzugte Verfahren zum Herstellen des Kapillar-Flächenkörpers. Kapillarkanäle sind
typischerweise V-Kanäle,
deren typische Abmessungen 0,1 bis 0,5 mm Breite und 0,1 bis 0,5
mm Tiefe sind, wobei der "V"-Winkel des Kanals
10° bis
25° beträgt. Der
Fachmann erkennt leicht, welche Art von Kunststoffmaterial für den Einsatz
geeignet ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung haben die Kunststoffmaterialien zur Verwendung bei
der Herstellung von Kapillar-Flächenkörpern, die
für die
Verwendung bei dieser Erfindung geeignet sind, eine Oberflächenenergie
von 10 bis 50 Dyn/cm. Die Oberflächenenergie
von Kunststoffmaterial ist von seiner Molekularstruktur abhängig und
ist ein Maß für die Fähigkeit
einer Oberfläche,
benetzt zu werden. Je mehr inert ein Kunststoffmaterial chemisch
ist, umso geringer ist seine Oberflächenenergie. Somit haben Materialien wie
Polyethylen, Polypropylen und PTFE niedrige Oberflächenenergien,
während
Kunststoff mit mehr polaren Gruppen höhere Oberflächenenergien haben. Vorzugsweise
liegt die Oberflächenenergie
im Bereich zwischen 30 und 45 Dyn/cm.
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Das
Gerät wird
gewöhnlich
mit demontiertem Kapillar-Flächenkörper und
einer Schutzkappe über
dem porösen
Element geliefert. Das Gerät
wird in Betrieb genommen, indem die Kappe abgenommen wird und der Kapillar-Flächenkörper auf
das Übertragungselement
so aufgesetzt wird, dass er in Flüssigkeitsübertragungskontakt mit dem Übertragungselement
ist. Dies kann beispielsweise durch Verwendung einer der oben beschriebenen
Befestigungseinrichtungen sichergestellt werden.
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Die
Erfindung ist für
die Verwendung mit jeder flüchtigen
Flüssigkeit
geeignet, die mittels eines porösen
Dochtes in eine Atmosphäre
disseminiert werden kann. Kommerzielle Materialien dieses Typs,
speziell Duftstoffe, sind im Allgemeinen Zusammensetzungen mit sorgfältig formulierten
Eigenschaften und enthalten mehrere Bestandteile, wobei die genaue
Natur dieser Zusammensetzungen geheim gehalten wird. Was auch immer
die Natur dieser Zusammensetzungen sein mag, ist jedoch ein Merkmal
dieser Erfindung, dass sie sehr viel wirksamer durch die Vorrichtung
dieser Erfindung disseminiert werden, als durch einen Docht allein.
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Die
Erfindung gibt daher zusätzlich
ein Verfahren zur Dissemination einer flüchtigen Flüssigkeit in eine Atmosphäre mittels
ihrer Absorption in und ihres Fortschreiten längs eines im Wesentlichen zylindrischen,
porösen
Dochts und dann längs
einer Verdampfungsoberfläche
an, die sich im Wesentlichen quer vom Docht erstreckt und in Flüssigkeitsübertragungskontakt
mit diesem ist, wobei die Verdampfungsoberfläche einen Kapillar-Flächenkörper aus
einem Kunststoffmaterial umfasst, der eine Shore-D-Härte zwischen
50 und 80 und eine Dicke zwischen 0,75 und 1,25 mm hat.
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Die
Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die nachfolgenden, nicht
einschränkenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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1
mm dicke, außen
mit Kapillaren versehene Flächenkörper wurden
aus den Materialien in der folgenden Tabelle erstellt, und die Shore-Härte wurde
gemessen. Dieses wurde mittels eine Shore-(Durometer)Tests entsprechend
ASTM D2240 00 ausgeführt.
Das verwendete Gerät
war ein Hardmatic HH-337-01 von Mitutoyo. In den Kunststoff wurde
ein Stempel eingedrückt,
und dieses macht die Nadel der Messlehre zwangsläufig rund, und der Anzeiger
zeichnet den Maximumwert auf. Dieser ist die Shore-D-Härte. Die
einzelnen Flächenkörper hatten
zentrale Löcher,
die es erlaubten, sie an kegelstumpfförmigen Dochten zu befestigen,
indem sie einfach auf die Dochte aufgesteckt wurden.
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Handelsname |
Materialart |
(gemessene)
Härte (Shore-D) |
BOREALIS*
MG 9641-R |
Polyethylen
PR (HDPE) |
56 |
SAN*
386R/774 |
Styrol-Acrylnitril-Copolymer
SAN |
87 |
EXACT*
8210 |
Octan-1-Plastomer |
44 |
POLYAC*
PA-758 |
Acrylnitril-Butadien-Styrol
ABS |
81 |
IUPITAL*
F40-03 |
Polyoximethylen
POM (Acetal) |
80 |
LUPOY*
GP5001 A-F |
PC/ABS |
80 |
IPETHENE*
320 |
Polyethylen
PE(LDPE) |
45 |
RADIATER*
E AX1 100 |
Polyethylenterephthalat
PETG |
79 |
116201 |
Polyethylen
PE (LLDPE) |
47 |
ESCORENE*
VL2020 |
Ethylenvinylacetat
EVA |
41 |
PS
146L |
Polystyrol
PS |
83 |
IUPILON*
S3000 |
Polycarbonat
PC |
84 |
PP
7075 L1 |
Polypropylen
PP |
55 |
ITOCHU*
H202 |
Polyethylenterephthalat
PETG |
74 |
IOTEK
8020 |
Ionomer
(Natrium) |
62 |
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Kegelstumpfförmige Dochte
aus Polyester (ex Micropore) wurden in einen Behälter eingebracht, der eine
Vanilleduftstoffmischung enthielt, die für Luftauffrischungsanwendungen
verwendet wird (dieser Duftstoff hat den Vorteil, dass er leicht
sichtbar ist). Es wurde ihnen ermöglicht, sich über Nacht
auszugleichen.
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Die
mit den äußeren Kapillaren
versehenen Flächenkörper wurden
auf einen kegelstumpfförmigen Docht
aufgeschoben, bis ein enger Kontakt zwischen dem Flächenkörper und
dem Docht hergestellt war (der für
eine sichere Flüssigkeitsübertragung
geeignet war). Der Prozentsatz der Kapillaren, in denen Flüssigkeit vorhanden
war, wurde optisch nach sechs Minuten geprüft (0% für keine Übertragung vom Docht auf die
Kapillare, 100% für
die Anwesenheit von Flüssigkeit
in allen Kapillaren, wobei die Flüssigkeit bis zum Ende aller Kapillaren
gewandert ist). Die Resultate sind in der graphischen Darstellung
von 1 gezeigt.
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Der
Graph zeigt, dass für
eine optimale Flüssigkeitsübertragung
das Material eine Shore-D-Härte
zwischen 50 und 80 haben muss.
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Beispiel 2
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Zwei
kegelstumpfförmige
Dochte wurden in einzelne Behälter
eingebracht, die die Duftstoffmischung von Beispiel 1 enthielten.
Es wurde ihnen ermöglicht,
sich über
Nacht auszugleichen. Zu einem dieser Dochte wurde ein kapillarer
Flächenkörper aus
Polypropylen hinzugefügt,
der eine Dicke von 1 mm und eine Shore-Härte von 55 hatte, während zu
dem anderen ein ansonsten gleicher Flächenkörper einer Dicke von 1,5 mm
hinzugefügt
wurde. Der Prozentsatz, mit dem jeder Flächenkörper durch die Flüssigkeit
benetzt wurde, ist in der folgenden Tabelle gezeigt.
Dicke
des mit Außenkapillaren
versehenen Flächenkörpers | %
des benetzten kapillaren Flächenkörpers |
1,5
mm | 25% |
1,0
mm | 100% |
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Die
Spezifikation der Kapillardicke für eine direkte Flüssigkeitsübertragung,
wie in
US 4 913 350 beschrieben,
ist somit für
die Verwendung in einem hybriden Dochtsystem nicht geeignet, da
sie keinen optimalen Flüssigkeitsübertragungskontakt
ergibt. Die ideale Dicke ist maximal 1,25 mm. Der untere Grenzwert
der Dicke ist 0,75 mm, der durch die Grenze gegeben ist, dass gute
Kapillaren in einem geeigneten Herstellungsvorgang, wie beispielsweise
durch Spritzformen, ausgebildet werden.