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Die
Erfindung bezieht sich auf topische pharmazeutische Zusammensetzungen
in der Form einer Emulsion, umfassend ein Lavendustinderivat.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung topische pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend ein Lavendustinderivat der Formel I
worin R für Methyl, Methoxy oder Ethyl
steht, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz hiervon, und ein
Emolliens. Diese Zusammensetzungen werden hierin kurz als die Zusammensetzungen
der Erfindung bezeichnet.
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Die
Verbindungen der Formel I sind aus
US 5 990 116 A bekannt, wozu hingewiesen wird
auf Beispiel 6 (R = Ethyl, im Folgenden als Verbindung A bezeichnet),
Beispiel 16 (R = Methoxy, im Folgenden als Verbindung B bezeichnet)
und Beispiel 17 (R = Methyl, im Folgenden als Verbindung C bezeichnet),
wobei der Inhalt dieses Patents durch die erfolgte Bezugnahme eingeführt ist.
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Bevorzugt
ist 6-[2-(2,5-Dimethoxyphenyl)ethyl]-4-ethylchinazolin (Verbindung
A).
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Diese
Verbindungen sind brauchbar bei der Behandlung hyperproliferativer
Störungen,
wie aktinischer Keratose, anogenitaler Warzen und seborrhöischer Keratose
und Hautkrebs. Hyperproliferative Hautstörungen sind häufig von
einer Hyperkeratose begleitet. Insbesondere ist aktinische Keratose
eine Hautkrankheit mit hornigen und trockenen Verletzungen der Haut.
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Eine
Behandlung hyperproliferativer Störungen kann destruktive Methoden
(Kryotherapie, eine Elektrodesikkation und Kürettage oder eine Exzisionstherapie)
und eine topische Chemotherapie einschließen. Destruktive Methoden und
chirurgische Methoden können
Schmerz, Blasen, Schorf und Pigmentveränderungen hervorrufen, so dass
insbesondere bei Patienten mit multiplen Schädigungen eine topische Chemotherapie bevorzugt
ist.
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Für den Wirkungsmechanismus
von Lavendustin, beispielsweise der Formel I gemäß obiger Definition, ist nur
wenig bekannt, doch können
diese Verbindungen genauso wie andere antiproliferative Mittel eine Reizung
der Haut hervorrufen. So zeigte beispielsweise eine Zusammensetzung
von 0,5 Gew.-% Lavendustin der Formel I in Ethanol/Wasser in einem
in vitro Modell mit humaner Epidermis ein starkes Potential für eine Reizung
der Haut.
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Es
wurde nun gefunden, dass Verbindungen, umfassend ein Lavendustin
oder ein Lavendustinderivat, beispielsweise Verbindungen der Formel
I gemäß obiger
Definition, und ein Emolliens zu Zusammensetzungen formuliert werden
können,
die über
eine gute physikochemische Stabilität verfügen, eine gute Penetration und
eine gute Tolerabilität
haben und sich anwenden lassen auf die Haut, beispielsweise das
Gesicht, und auf die Mukosa. Sie vermeiden eine hohe lokale Konzentration
von Lavendustin in der Haut und der Mukosa und werden daher gut
vertragen.
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich daher auf eine topische pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend Lavendustin oder ein Lavendustinderivat,
beispielsweise der Formel I gemäß obiger
Definition, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz hiervon, und
ein Emolliens. Geeignete Emollienzien können ausgewählt werden aus beispielsweise:
- i) flüssigen
Fettalkoholen, die gesättigt
und/oder ungesättigt,
verzweigt und/oder unverzweigt sein und beispielsweise eine Kettenlänge von
C8 bis C24 haben
können.
Bevorzugt ist Oleylalkohol, wie er beispielsweise bekannt und im
Handel erhältlich
ist unter der Marke HD Eutanol® von beispielsweise der
Firma Henkel, Deutschland.
- ii) flüssigen
Wachsen, beispielsweise natürlichen,
synthetischen, semisynthetischen oder emulgierenden Wachsen, vorzugsweise
Isopropylmyristat, wie es beispielsweise bekannt und im Handel erhältlich ist
von der Firma Henkel, Deutschland, Oleylerucat, wie es beispielsweise
bekannt und im Handel erhältlich
ist unter der Marke Cetiol® J600 von der Firma Henkel,
Deutschland, Diisopropyladipat, wie es beispielsweise bekannt und
im Handel erhältlich
ist unter der Marke Isopat® 1794 von beispielsweise
der Firma Dargoco, Deutschland, und/oder Oleyloleat, wie es beispielsweise
bekannt und im Handel erhältlich
ist unter der Marke Cetiol® von beispielsweise der
Firma Henkel, Deutschland.
- iii) Diglyceriden und Triglyceriden, beispielsweise von C8 bis C24 Fettsäuren, beispielsweise
ein mittelkettiges Fettsäuretriglycerid,
wie Miglyol® 812.
Miglyol® 812
ist ein fraktioniertes Kokosöl,
das Caprylsäuretriglyceride
und Caprinsäuretriglyceride
umfasst und ein Molekulargewicht von etwa 520 Dalton hat. Eine Fettsäurezusammensetzung
ist wie folgt: C6 max. etwa 3 %, C8 etwa 50 bis 65 %, C10 etwa
30 bis 45 %, C12 max. 5 % mit einer Säurezahl
von etwa 0,1, einer Verseifungszahl von etwa 330 bis 345 und einer
Jodzahl von maximal 1. Miglyol® 812 ist im Handel erhältlich von
beispielsweise der Firma Hüls
Chemie AG, Deutschland.
- iv) Propylenglycolmonofettsäureestern
und Propylenglycoldifettsäureestern,
wie Propylenglycolcaprylat, wie es im Handel unter der Marke Miglyol® 840
erhältlich
ist (H.P. Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende
Gebiete, Band 2 (2002), 5. Auflage, Editio Cantor Verlag Aulendorf,
Seiten 1130 und 1131), Propylenglycoldilaurat, Propylenglycolhydroxystearat,
Propylenglycolisostearat, Propylenglycollaurat, Propylenglycolricinoleat
und Propylenglycolstearat,
- v) Petrolatum, beispielsweise Weißpetrolatum, wie es beispielsweise
bekannt ist und im Handel erhältlich ist
von beispielsweise der Firma Mineral Chemie AG, Deutschland, und
- vi) Gemischen aus irgendeiner der Komponenten i) bis v).
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Das
Lavendustin oder Lavendustinderivat ist in den Zusammensetzungen
der Erfindung in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 10 %, beispielsweise
von etwa 0,05 bis etwa 3 %, beispielsweise von etwa 0,1 bis etwa
2 %, beispielsweise von etwa 0,2 bis etwa 1 %, beispielsweise von
etwa 0,2 oder etwa 0,8 %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorhanden.
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Das
Emolliens kann in einer Menge von etwa 5 bis etwa 40 %, vorzugsweise
von etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, vorhanden sein.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegen vorzugsweise in Form von Emulsionen, bevorzugt in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen,
vor. Zur Erfindung gehören
daher auch topische pharmazeuti sche Zusammensetzungen in Form einer
Emulsion, beispielsweise in einer Öl-in-Wasser-Emulsion, umfassend
Lavendustin oder ein Lavendustinderivat, beispielsweise eine Verbindung
der Formel I, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz hiervon,
und ein Emolliens.
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Vorzugsweise
ist das Lavendustin oder das Lavendustinderivat, beispielsweise
der Formel I, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz hiervon,
in den lipophilen Komponenten, wie dem Emolliens oder den Emollienzien,
gelöst
und wird aus einer solchen Formulierung in einer gleichförmigen und
anhaltenden Weise freigesetzt, so dass sowohl lokale Konzentrationen
vermieden werden, nämlich
Konzentrationen, welche eine Reizung verursachen würden, des
Lavendustinderivats in der Haut oder der Mukosa.
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Zu
einem weiteren Aspekt der Erfindung gehören daher auch topische pharmazeutische
Zusammensetzungen, umfassend Lavendustin oder ein Lavendustinderivat,
beispielsweise der Formel I, oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz hiervon, welche eine hohe lokale Konzentration des Lavendustins
in der Haut oder der Mukosa vermeiden und daher gut toleriert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner hydrophile Komponenten umfassen, wie Propylenglycol, Hexylenglycol,
flüssiges
Polyethylenglycol, wie PEG 200, 300, 400 oder 600, und/oder Glycerol
(Glycerin). Die hydrophilen Komponenten können in Mengen vorhanden sein,
die etwa 1 bis zu etwa 20 %, beispielsweise 1 bis etwa 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, betragen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner auch Wasser umfassen, beispielsweise gereinigtes Wasser.
Das Wasser kann in Mengen von etwa 20 bis zu etwa 90 Gew.-%, beispielsweise
von etwa 35 bis etwa 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, vorhanden sein.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können auch Emulgatoren umfassen.
Solche Emulgatoren werden in Standardwerken beschrieben, wie Fiedler,
loc. cit., und A.H. Kibbe, Handbook of Pharmaceutical Excipients
(2000), eine gemeinsame Publikation von Pharmaceutical Press, London
(GB), und American Pharmaceutical Association, Washington (US).
Zu Beispielen für
geeignete Emulgatoren gehören:
- i) Sorbitanfettsäureester, beispielsweise Sorbitanmono-C12-C18-fettsäureester,
Sorbitansesqui-C12-C18-fettsäureester
und Sorbitantri-C12-C18-fettsäureester,
wie sie bekannt und im Handel erhältlich sind unter der Marke
Span® oder
Arlacel®.
Besonders bevorzugt sind die Produkte
– Span® 20,
nämlich
ein Sorbitanmonolaurat mit einem D25 Wert
von etwa 1, einem HLB Wert von etwa 8,6 und einer Viskosität von etwa
3900 bis 4900 mPa,
– Arlacel® 83,
nämlich
ein Sorbitanmonosesquioleat mit einem D25 Wert
von etwa 1, einem HLB Wert von etwa 3,7 und einer Viskosität von etwa
1500 mPa, und
– Span® 60,
nämlich
ein Sorbitanmonostearat mit einem HLB Wert von etwa 4,7 und einer
Säurezahl
von etwa 5 bis 10 (Fiedler, loc. cit., Seiten 1571 und 1572, Handbook
of Pharmaceutical Excipients, loc. cit., Seite 511),
ii) Polyethylensorbitanfettsäureester,
beispielsweise Mono- und Trilauryl-, Mono- und Tripalmityl-, Mono- und
Tristearyl- und Mono- und Trioleylester, der Art, wie sie auch als
Polysorbat bezeichnet werden und bekannt und im Handel erhältlich sind
unter der Marke Tween® (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 1754 bis 1757, Handbook of Pharmaceutical Excipients, loc.
cit., Seite 416), unter Einschluss der folgenden Produkte der Marken
Tween®
– 20[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat]
– 21[Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat]
– 40[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonopalmitat]
– 60[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat]
– 65[Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat]
– 80[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleat]
– 81[Polyoxyethylen(5)sorbitanmonooleat]
– 85[Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleat].
Besonders
bevorzugte Produkte aus dieser Klasse sind Tween® 20
und Tween® 60,
- iii) Salze von Fettalkoholsulfaten, wie Natriumlaurylsulfat
und Natriumcetylstearylsulfat, vorzugsweise Natriumcetylstearylsulfat,
wie sie beispielsweise bekannt und im Handel erhältlich sind unter der Marke
Lanette® E
(Fiedler, loc. cit., Seiten 1007 und 1008) von der Firma Henkel,
Deutschland,
- iv) Polyoxyethylenalkylether, beispielsweise Polyoxyethylenglycolether
von C12-C18-Alkoholen,
beispielsweise Polyoxyethylencetylether oder Polyoxyethylenoleylether
oder Polyoxyethylenstearylether, wie sie bekannt und unter der Marke
Brij® im
Handel erhältlich
sind (Fiedler, loc. cit., Seiten 325 bis 327, und Handbook of Pharmaceutical
Excipients, loc. cit., Seite 407),
- v) Polyoxyethylenfettsäureester,
beispielsweise Polyoxyethylenstearinsäureester, wie sie bekannt und
im Handel erhältlich
sind unter der Marke Myrj® (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 1166 und 1167, und Handbook of Pharmaceutical Excipients,
loc. cit., Seite 420). Ein besonders bevorzugtes Produkt aus dieser
Klasse ist beispielsweise Myrj® 52, nämlich ein Polyoxyethylen-40-stearaf
mit einem D25 Wert von etwa 1,1, einem Schmelzpunkt
von etwa 40 bis 44 °C,
einem HLB Wert von etwa 16,9 und einer Säurezahl von etwa 0 bis 1 und
einer Verseifungszahl von etwa 25 bis 35,
- vi) Polyoxyethylenpolyoxypropylencopolymere und Blockcopolymere
hiervon, wie sie bekannt und im Handel unter den Marken Pluronic®,
Emkalyx® und
Poloxamer® erhältlich sind
(Fiedler, loc. cit., Seiten 1330 bis 1332, 1334, und Handbook of
Pharmaceutical Excipients, loc. cit., Seite 386) und insbesondere
Poloxamer® 188
und Pluronic® F68
mit einem D25 Wert von etwa 1,1, einem Schmelzpunkt
von etwa 40 bis 44 °C
und einem HLB Wert von etwa 16,9,
- vii) Ester von Polyethylenglycolglycerinethern, die wenigstens
eine freie Hydroxylgruppe und aliphatische C6-C22-Carbonsäuren haben. Zu Beispielen hierfür gehört Glycerinmonostearat
(PEG-20),
- viii) Reaktionsprodukte aus natürlichem oder hydriertem Rizinusöl und Ethylenoxid.
Die Reaktionsprodukte aus Polyethylenglycol und hydrierten Rizinusölen sind
im Handel unter der Marke Cremophor® erhältlich (Fiedler,
loc. cit., Seiten 472 bis 475). Solche Produkte sind insbesondere:
– Cremophor® RH
40 mit einer Verseifungszahl von etwa 50 bis 60, einer Säurezahl
von weniger als etwa 1, einem Wassergehalt (Fischer) von weniger
als etwa 2 %, einem nD 60 Wert
von etwa 1,453 bis 1,457 und einem HLB Wert von etwa 14 bis 16.
– Cremophor® RH
60 mit einer Verseifungszahl von etwa 40 bis 50, einer Säurezahl
von weniger als etwa 1, einer Jodzahl von weniger als etwa 1, einem
Wassergehalt (Fischer) von etwa 4,5 bis 5,5 %, einem nD 25 Wert von etwa 1,453 bis 1,457 und einem
HLB Wert von etwa 15 bis 17, und
– Cremophor® EL
mit einem Molekulargewicht (durch Wasserdampfosmometrie) von etwa
1630, einer Verseifungszahl von etwa 65 bis 70, einer Säurezahl
von etwa 2, einer Jodzahl von etwa 28 bis 32 und einem nD 25 Wert von etwa
1,471.
Weiter eignen sich auch verschiedene Tenside, wie sie
im Handel erhältlich
sind unter den Marken Nikkol® (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 1210 und 1211), Emulgin® (Fiedler, loc. cit.,
Seite 637), Mapeg® (Fiedler, loc. cit., Seite
1086) und Incrocas® (Fiedler, loc. cit.,
Seite 908).
- ix) Polyethylenglycerid, wie es im Handel erhältlich ist
unter der Marke Labrafil® (Fiedler, loc. cit.,
Seite 880) und insbesondere Labrafil® M2130
CS,
- x) Glycerinsorbitanfettsäureester,
wie sie im Handel erhältlich
sind unter der Marke Arlacel® 481 mit einem Molekulargewicht
von etwa 630 und einem HLB Wert von etwa 4,5 (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 247 bis 249), und
- xi) Gemische aus irgendwelchen der Komponenten i) bis x).
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Zu
bemerken ist ferner, dass Emulgatoren komplexe Gemische sein können, die
Nebenprodukte oder nicht umgesetzte Ausgangsprodukte enthalten,
welche bei deren Herstellung involviert sind, so dass beispielsweise
Emulgatoren, die durch Polyoxyethylierung hergestellt worden sind,
ein anderes Nebenprodukt enthalten können, nämlich ein Polyethylenglycol.
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Liegt
die erfindungsgemäße Verbindung
als eine Wasser-in-Öl-Emulsion
vor, dann hat der ausgewählte
Emulgator vorzugsweise einen HLB Wert von etwa 10 bis 15. Liegt
die Emulsion als eine Öl-in-Wasser-Emulsion
vor, dann hat der ausgewählte
Emulgator vorzugsweise einen HLB Wert von etwa 4 bis B. Zur Erzielung
eines gewünschten
HLB Werts kann auch eine Kombination von Emulgatoren mit verschiedenen HLB
Werten verwendet werden. Vorzugsweise sind die Emulgatoren in einer
Menge von etwa 1 bis etwa 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, und bevorzugter von etwa 10 bis etwa 25 Gew.-%,
vorhanden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
haben vorzugsweise die Form einer Creme, einer Lotion oder eines
Emulsionsgels, insbesondere einer Creme.
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Gewünschtenfalls
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch Konsistenzmittel enthalten, wobei Gemische von Konsistenzmitteln
bevorzugt sind. Zu solchen Konsistenzmitteln gehören beispielsweise:
- i) feste Alkohole mit beispielsweise einer
Kettenlänge
von C12 bis C24,
wie Cetylalkohol und/oder Stearylalkhol. Cetylalkohol und Stearylalkohol
sind im Handel beispielsweise unter den Marken Lorol® C16
und Lorol® C18
von der Firma Henkel, Deutschland, erhältlich,
- ii) Ester von Fettsäuren
und Fettalkoholen. Diese können
veresterte Verbindungen einer Fettsäure mit beispielsweise einer
C12 bis C24 Kette
einschließen,
die gesättigt
oder ungesättigt
sein kann, und einem primären
Alkohol mit beispielsweise einer C12 bis
C24 Kette, wie Cetylpalmitat, das im Handel
unter der Marke Cutina® CP von der Firma Henkel,
Deutschland, erhältlich
ist,
- iii) Glycerinmonostearat, wie es bekannt und im Handel unter
der Marke Imwitor® erhältlich ist (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 906 und 907, und Handbook of Pharmaceutical Excipients, loc.
cit., Seite 225), insbesondere Imwitor® 960,
- iv) feste Fettsäuren
mit beispielsweise einer C12 bis C24 Kette, wie Stearinsäure und Salzen hiervon, beispielsweise
Aluminiumstearat oder Magnesiumstearat,
- v) feste Wachse, beispielsweise Bienenwachs oder Carnaubawachs,
und
- vi) Gemische aus irgendwelchen Komponenten i) bis v).
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Die
Konsistenzmittel sind vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis
etwa 30 Gew.-%, beispielsweise von etwa 4 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorhanden.
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Gewünschtenfalls
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch Gelbildner enthalten. Zu geeigneten Gelbildnern gehören Carbomere,
beispielsweise vernetzte Poly(acrylsäure)polymere, wie sie bekannt
und im Handel erhältlich
sind unter der Marke Carbopol® (Fiedler, loc. cit.,
Seiten 367 bis 372, und Handbook of Pharmaceutical Excipients, loc.
cit., Seite 79). Bevorzugt sind Carbopol® 974P
und Carbopol® 1342.
Die Gelbildner sind vorzugsweise vorhanden in Mengen von etwa 0,2
bis etwa 2 Gew.-%, bevorzugter von weniger als etwa 1 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Weiter
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch Konservierungsmittel umfassen, beispielsweise Wachstumsinhibitoren
für Mikroorganismen,
wie Methylparaben oder Propylparaben, Phenylalkohol, Benzylalkohol,
Propylenglycol, Sorbinsäure
und Chlorcresol, sofern zweckmäßig. Die
Konservierungsmittel sind vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,05
bis etwa 1 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Weiter
können
die Zusammensetzungen auch Antioxidantien umfassen, wie Butylhydroxytoluol,
Ascorbylpalmitat, Natriumpyrosulfit, Butylhydroxyanisol, Propyl-p-hydroxybenzoat,
Methyl-p-hydroxybenzoat und Tocopherol, sofern geeignet. Die Antioxidantien
sind vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 2,5 Gew.-%
vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Gewünschtenfalls
können
auch pH Modifikatoren eingeschlossen sein, um den pH Wert der Zusammensetzung
beispielsweise auf Werte zwischen etwa 4 und 6 zu bringen, wobei
auch ein Zusatz eines pharmazeutisch akzeptablen Puffersystems oder
ein Zusatz einer Lösung
(10 %) von Natriumhydroxid erfolgen kann. Ein pH Wert zwischen 4
und 6 ist wünschenswert,
um eine Reizung der Haut und der Mukosa zu vermeiden.
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Die
Exzipientien sind oben zwar durch Bezugnahme auf eine besondere
Funktion beschrieben worden, doch kann jedes besondere Exzipiens
auch alternative oder multiple Funktionen haben, wobei Propylenglycol
beispielsweise als eine hydrophile Komponente und/oder als Konservierungsmittel
wirken kann.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in herkömmlicher
Weise hergestellt werden durch Lösung
der geeigneten Menge an Lavendustin in den lipophilen Komponenten,
wie einem lipophilen Träger
und einem Konsistenzmittel, bei erhöhter Temperatur, beispielsweise
einer Temperatur von etwa 60 bis etwa 80 °C, und Zugabe der wässrigen
Phase unter Rührung
und Homogenisation. Weitere hydrophile Exzipientien, wie Puffermittel,
Gelbildner und Konservierungsmittel, werden vorzugsweise zur Wasserphase
gegeben. Die Emulgatoren können
in Abhängigkeit
von ihren HLB Werten entweder zur lipophilen Komponente oder zur
hydrophilen Komponente gegeben werden. Nach Homogenisation wird
die erhaltene Zusammensetzung unter Rührung auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
durch Lösung
eines Lavendustinderivats der Formel I gemäß obiger Definition oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes hiervon in einem Emolliens und
optional weiteren lipophilen Komponenten, wie Konsistenzmitteln,
falls vorhanden, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, beispielsweise
bei einer Temperatur von etwa 60 bis 80 °C, und Zusatz der Wasserphase,
falls vorhanden, unter Rührung
und Homogenisation.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind zur Verwendung bei den bekannten Indikationen von Lavendustin
angezeigt, vorzugsweise für
die Behandlung hyperproliferativer Störungen, wie aktinischer Keratose,
anogenitaler Warzen und seborrhöischer
Keratose und Hautkrebs.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist daher auch eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Verwendung bei der Behandlung hyperproliferativer Störungen,
wie aktinischer Keratose, anogenitaler Warzen und seborrhöischer Keratose
und Hautkrebs.
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Ferner
gehört
zur Erfindung ein Verfahren zur Behandlung hyperproliferativer Störungen,
wie aktinischer Keratose, anogenitaler Warzen und seborrhöischer Keratose
und Hautkrebs, durch Verabreichung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auf die Haut oder die Mukosa eines behandlungsbedürftigen
Patienten.
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Ein
wiederum weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf die Verwendung
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung hyperproliferativer
Störungen, wie
aktinischer Keratose, anogenitaler Warzen und seborrhöischer Keratose
und Hautkrebs.
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Die
Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann in klinischen Standardtests gezeigt werden.
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Ein
repräsentativer
klinischer Versuch kann wie folgt durchgeführt werden:
Eine willkürliche einzelzentrische
doppelblinde und innerhalb des Probandenträgers kontrollierte Studie einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mit einer Wirkstoffdosis von 0,1 bis 2 %, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, beispielsweise über 10 cm2,
was einer Dosis von etwa 0,1 bis 1 mg/m2 entspricht,
wird durchgeführt
an Probanden mit aktinischer Keratose, anogenitalen Warzen und/oder
seborrhöischer
Keratose und/oder Hautkrebs. Insgesamt 15 bis 36 Probanden werden
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
einmal oder zweimal täglich
für bis
zu zwei Wochen behandelt. Der therapeutische Effekt auf Erythem, Ödem, Pruritus,
Brennen/Stechen/Schmerz und Erosion wird getrennt für jede behandelte
Läsion evaluiert.
Dabei erfolgt eine Beurteilung der lokalen Tolerabilität und des
kosmetischen Ergebnisses einer jeden Behandlung und von routinemäßigen Sicherheitsparametern
unter Einschluss einer Hämatologie
und einer Blutchemie. Hierbei haben sich die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als wirksam erwiesen.
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Die
genaue Menge, die von Lavendustin und einer Zusammensetzung hiervon
verabreicht werden muss, ist von mehreren Faktoren abhängig, beispielsweise
der gewünschten
Behandlungsdauer und der Freigabegeschwindigkeit des Wirkstoffs.
Zufriedenstellende Ergebnisse werden bei größeren Probanden, wie Menschen,
mit einer lokalen Anwendung auf die zu behandelnde Fläche mit
einer Konzentration von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, beispielsweise von 0,05 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 2 Gew.-%, bevorzugter 0,2 bis 1 Gew.-% und besonders bevorzugt
von 0,8 Gew.-%, an Lavendustin einmal oder mehrmals täglich, beispielsweise
ein- bis fünfmal
pro Tag, erhalten. Im Allgemeinen werden die Zusammensetzungen auf
Flächen
der Haut und der Mukosa angewandt, die von nur 1 cm2 bis
zu 1 m2 reichen. Geeignete Beladungen der
Haut und der Mukosa fallen in den Bereich von 0,1 mg/cm2 bis
10 mg/cm2, beispielsweise 2 mg/cm2, der Zusammensetzung von Lavendustin.
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Durch
die folgenden Beispiele wird die Erfindung weiter illustriert. Die
darin vorkommenden Abkürzungen
haben die folgenden Bedeutungen:
- Bsp. = Beispiel Nr.
- V = Volumen
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Beispiele
1 bis 9: Öl-in-Wasser-Cremeemulsionen
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Die
Formulierungen der Beispiele 1 bis 9 zeigen eine gute physikochemische
Stabilität
und sind schwach bis moderat reizend, wie eine Bestimmung in vitro
unter Anwendung des Modells einer humanen Epidermis und auch eine
klinische Studie (siehe Beispiel 11) gezeigt hat.
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In
den Beispielen 1 bis 9 kann die Verbindung A ersetzt werden durch
die Verbindung B oder die Verbindung C.
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Beispiel 10: Penetration
in vitro
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Die
in vitro Penetration einer Verbindung A der Beispiele 1 bis 4 in
humane Haut war gut, die Konzentration der Verbindung A, die nach
8 h in der Epidermis gefunden wurde, liegt zwischen 0,4 und 1,3 μg/cm2 (Kälberserum/PBS
1:2 Vol./Vol., pH = 7,4).
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Beispiel 11: Klinische
Studie
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Insgesamt
36 Probanden mit aktinischer Keratose werden einmal bis zweimal
täglich
während
bis zu zwei Wochen mit der Zusammensetzung von Beispiel 4 behandelt.
Dabei erweist sich die Formulierung des Beispiels 4 als wirksam.
Die lokale Tolerabilität
und das kosmetische Ergebnis sind gut. Es gibt nur kleinere Nebenwirkungen.
Die Plasmaspiegel der Verbindung A sind niedrig und reichen von
0,034 bis 3,3 ng/ml.