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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Expressionsvektor, der ein
Polynukleotid umfasst, das für
ein Fusionsprotein kodiert, welches die Signalsequenz des gac Gens
von Pseudomonas diminuta und ein Polypeptid von Interesse umfasst,
eine prokaryontische Wirtszelle, die mit einem solchen Expressionsvektor
transformiert ist und ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids
von Interesse mittels dieser Wirtszelle und dieses Expressionsvektors.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur effizienten
und direkten Bildung eines reifen, rekombinanten Polypeptids in
einer prokaryontischen Wirtszelle bereitstellen. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann beispielsweise vorzugsweise zur Herstellung von rekombinantem,
humanem Interferon alpha 2B (rhlFNα2B) in Escherichia coli (E.
coli) verwendet werden.
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Bei
der Herstellung von rekombinanten Proteinen in prokaryontischen
Mikroorganismen wie der Expression von humanen oder anderen eukaryontischen
Proteinen in bakteriellen Zellen ist es oft schwierig, einen klar
definierten N-Terminus zu erhalten, der so weit wie möglich zu
100% homogen ist. Dies trifft insbesondere auf rekombinante, pharmazeutische
Proteine zu, deren Aminosäuresequenz
in vielen Fällen
zur natürlich bei
Menschen/Tieren vorkommenden Aminosäuresequenz identisch sein sollte.
Jede Inhomogenität
oder Abweichung von der natürlichen
Sequenz ist jedoch in vielen Fällen
unakzeptabel, da diese Produkte häufig unterschiedliche immunologische
(beispielsweise Induktion einer Antikörperbildung) und pharmakologische (Halbwertszeit,
Pharmakokinetik) Eigenschaften aufweisen. Aus diesen Gründen ist
es in den meisten Fällen erforderlich,
ein naturidentisches Produkt herzustellen (homogen und ohne fremde
Aminosäuren
am N-Terminus).
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Bei
der natürlichen
Expression beispielsweise bei Menschen werden viele pharmazeutische
Proteine, die verwendet werden, in den extrazellulären Raum
transportiert und die Spaltung der Signalsequenz, die in dem Vorläuferprotein
für diesen
Zweck vorhanden ist, führt
zu einem klar definierten N-Terminus.
Ein solcher homogener N-Terminus ist aus mehreren Gründen, beispielsweise
in Bakterienzellen, nicht immer einfach herzustellen.
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Die
Synthese aller cytoplasmatischer Proteine in prokaryontischen Mikroorganismen
beginnt mit einem Methionin aufgrund des Startcodons ATG, das sowohl
eine Translationsinitiationsstelle als auch das Codon für Methionin
ist. In Abhängigkeit
der Struktur der zweiten Aminosäure
nach dem N-terminalen
Methionin kann dieses Methionin durch eine Methioninaminopeptidase
(MAP) der Wirtszelle abgespalten werden, was zu einem Produktgemisch
führt,
das entweder mit Met oder mit der zweiten Aminosäure beginnt. Die Trennung dieser
zwei Spezies ist sehr schwierig und führt zu verringerten Ausbeuten.
Bei der rekombinanten cytoplasmatischen Herstellung eines Polypeptids
ist es für
einen nicht unbeträchtlichen
Teil (1 bis 50%) des Polypeptids nicht ungewöhnlich, von der MAP unbeeinflusst
zu bleiben. Daher ist die Herstellung von rekombinanten Polypeptiden
mittels eines cytoplasmatischen Met-Expressionssystems oft sehr nachteilig.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Bildung eines reifen rekombinanten Polypeptids über einen
cytoplasmatischen Weg ist die Herstellung eines N-terminalen Fusionsproteins
mit einer anschließenden
chemischen oder enzymatischen in vitro Spaltung. Jedoch ist in vielen
Fällen
der N-Terminus des Fusionsproteins für eine enzymatische Spaltung
nicht leicht zugänglich,
was zu niedrigen Spaltungsraten oder zu überhaupt keiner Spaltung führt. Dies
kann darauf beruhen, dass der N-Termrinus strukturell unzugänglich ist.
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Zusätzlich werden
rekombinante Proteine im Cytoplasma von prokaryontischen Mikroorganismen
in einem reduzierten Zustand exprimiert, was den Effekt hat, dass
Disulfidbindungen, die oft zur korrekten Proteinfaltung und -funktion
notwendig sind, nicht oder nicht korrekt gebildet werden. Rekombinante
Polypeptide, die Disulfidbindungen enthalten, können daher eine schwierige
in vitro Oxidation erfordern.
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Ebenfalls
führt eine
cytoplasmatische Expression oft zur Bildung von Einschlusskörperchen,
die unter denaturierenden Bedingungen aufgelöst werden müssen, wonach eine Rückfaltung
in die native Struktur vor dem tatsächlichen Reinigungsprozess
erfolgt.
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Die
periplasmatische Expression kann andererseits direkt ein Produkt
mit den gewünschten
Eigenschaften ergeben:
- (i) Korrekter, reifer
N-Terminus durch Abspaltung einer periplasmatischen Signalsequenz
durch den Signalpeptidaseapparat der Zelle,
- (ii) Lösliche
Expression aufgrund von korrekter Faltung,
- (iii) Korrekte Disulfidbindungsbildung aufgrund des oxidativen
Milieus im Periplasma, das sehr ähnlich
zu dem ist, das sich in der humanen extrazellulären Flüssigkeit findet (wo das Molekül natürlicherweise
gefunden wird).
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Demnach
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein periplasmatisches
Expressionssystem bereitzustellen, das zur Herstellung eines rekombinanten
Polypeptids von Interesse in einer prokaryontischen Wirtszelle geeignet
ist.
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Es
wurde nun überraschenderweise
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung festgestellt, dass
ein Expressionsvektor, der für
die Signalsequenz des Glutaryl-7-ACA-Acylasegens (gac-gens) von
Pseudomonas diminuta und ein Polypeptid von Interesse kodiert, zur
Verwendung in einem Verfahren zur rekombinanten Herstellung des
Polypeptids besonders geeignet ist.
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In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher einen Expressionsvektor,
der ein Polynukleotid umfasst, das für ein Fusionsprotein kodiert,
welches die Signalsequenz des gac Gens von Pseudomonas diminuta
und ein anderes Polypeptid von Interesse als gac von Pseudomonas
diminuta umfasst, worin die Signalsequenz und das Polypeptid von
Interesse so verbunden sind, dass bei der Expression des Polynukleotids in
einer geeigneten Wirtszelle die Signalsequenz des Fusionsproteins
abgespalten wird und das Polypeptid von Interesse in das Periplasma
der Wirtszelle freigesetzt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Vielzahl an Polypeptiden von Interesse durch
die Verwendung des Expressionsvektors hergestellt werden. Beispielsweise
kann das Polypeptid von Interesse aus der Gruppe ausgewählt sein,
die besteht aus einem Interferon, einem Interleukin, einem Wachstumshormon, einem
Wachstumsfaktor, einem Cytokin, einem Enzym, einem Enzyminhibitor,
einem Antikörper
und einem Antikörperfragment
und dergleichen, beispielsweise Interferon alpha 2A, Interferon
alpha 2B, Interleukin 3, Interleukin 6, humanes Wachstumshormon,
Insulin, Granulocytenkoloniestimulierender Faktor, Granulocyten-Makrophagenkolonie-stimulierender
Faktor, Makrophagenkoloniestimulierender Faktor, Interferon Beta
1, Rindersomatropin, Schweinesomatropin, Interleukin 11, Interleukin
2, ein Fab Fragment und kleine Peptide, wie Calcitonin, Parathormon
(PTH) oder Glucagon. Vorzugsweise ist das Polypeptid von Interesse
innerhalb des Umfangs der Erfindung ein rekombinantes humanes Interferon
2, insbesondere humanes Interferon alpha 2A oder humanes Interferon
alpha 2B, wobei das letztere insbesondere das bevorzugte Polypeptid
von Interesse ist.
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In
Bezug auf das Polypeptid, das den Teil des Fusionsproteins kodiert,
der das Polypeptid von Interesse ist, kann eine cDNA oder ein synthetisches
Polynukleotid verwendet werden. Falls eine gegebene cDNA oder ein
synthetisches Polynukleotid, das einer natürlich vorkommenden Gensequenz
entspricht, nur schwach exprimiert wird, kann die Struktur der cDNA
oder des synthetischen Polynukleotids an die jeweilige Wirtszelle durch
Codonoptimierung angepasst werden.
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Daher
umfasst innerhalb einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung das Polynukleotid, das für das Polypeptid von Interesse
kodiert, welches rhlFNα2B
ist, die folgende Nukleotidsequenz (SEQ ID Nr. 1)
worin
48 aus 165 Codons des natürlich
vorkommenden humanen Interferon alpha 2B in Bezug auf die Nukleotidsequenz
ohne der Veränderung
der Aminosäuresequenz
verändert
wurden.
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In
Bezug auf den Pseudomonas diminuta Stamm weist jeder Pseudomonas
diminuta Stamm, der eine Glutaryl-7-aminocephalosporansäureacylaseaktivität zeigt,
ein gac Gen auf, das für
eine geeignete Signalsequenz kodiert.
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Beispielsweise
wurde ein solcher Pseudomonas diminuta Stamm in
CZ 0 278 515 A unter der
Bezeichnungsnummer CCM 3987 beschrieben.
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Ein
solcher Pseudomonas diminuta Stamm trägt das für das Enzym Glutaryl-7-ACA-acylase
kodierende Enzym, das als gac abgekürzt wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft den erfindungsgemäßen Expressionsvektor,
worin die Signalsequenz des gac Gens von Pseudomonas diminuta, die
einen Teil des Fusionsproteins bildet, die folgende Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2) umfasst
MLRVLHRAASALVMATVIGLAPAVAFA.
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Beispielsweise
kann eine solche Aminosäuresequenz
durch die folgende Polynukleotidsequenz (SEQ ID Nr. 3) kodiert werden
5'-ATG CTG AGA GTT
CTG CAC CGG GCG GCG TCC GCC TTG GTT ATG GCG ACT GTG ATC GGC CTT GCG
CCC GCC GTC GCC TTT GCG-3'
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Ähnlich kann
eine Polynukleotidsequenz, worin die Nukleotide so verändert wurden,
dass sie eine Restriktionsenzymschnittstelle erzeugen, verwendet
werden, solange die Mutationen still sind, das heißt sie nicht die
Aminosäuresequenz
der gac Signalsequenz verändern,
wie sie oben angegeben ist.
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Demnach
kann ein weiteres Beispiel für
eine geeignete Polynukleotidsequenz, die für die gac Signalsequenz kodiert,
folgende sein (SEQ ID Nr. 4)
5'-ATG CTG AGA GTT CTG CAC CGG GCG GCG
TCC GCC TTG GTT ATG GCG ACT GTG ATC GGC CTT GCG CCC GCG GTC GCC
TTT GCG-3',
worin
im Vergleich zur oben erwähnten
Polynukleotidsequenz eine einzelne Mutation (G → C) in Bezug auf das letzte
Nukleotid von Codon 23 eingeführt
wurde, um eine Restriktionsenzymschnittstelle (SacII Schnittstelle) zu
erzeugen, die bei der weiteren Klonierung verwendet werden kann.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft den erfindungsgemäßen Expressionsvektor,
worin der Vektor ein Plasmid ist. Es kann ein Plasmid mit niedriger
(etwa 1 bis 10 Kopien pro Zelle), mittlerer (etwa 10 bis 50 Kopien
pro Zelle) oder hoher Kopiezahl (etwa > 50 Kopien pro Zelle) verwendet werden.
Diese Definitionen treffen zu, falls ein solches Plasmid in einer
bevorzugten Umgebung verwendet wird und diese Kopiezahlen können unter
bestimmten Fermentationsbedingungen geringer sein, beispielsweise
unter verringerten Temperaturbedingungen. Für stark induzierbare Systeme
kann ein Basisreplikon mit mittlerer Kopiezahl (beispielsweise pBR322)
passend sein, für
eine starke Grundexpression aus schwachen oder mittelstarken Expressionselementen
(Promotor, RBS, Strukturgen) kann ein Replikon mit hoher Kopiezahl
besser geeignet sein (beispielsweise Plasmide der pUC Reihe). Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, insbesondere in Bezug auf
die Bildung von rhlFNα2B
wird vorzugsweise ein Plasmid mit hoher Kopiezahl verwendet. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor gemäß der vorliegenden
Erfindung, worin der Vektor ein Plasmid mit hoher Kopiezahl ist.
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Weitere
Elemente des erfindungsgemäßen Expressionsvektors
umfassen Transkriptions- und Translationselemente, insbesondere
einen Promotor und eine Ribosomenbindungsstelle (RBS).
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Für eine periplasmatische
Expression sollte die Ribosomenbindungsstelle weder zu stark noch
zu schwach sein. Ersteres könnte
zu einer Überlastung
des periplasmatischen Exportapparats (Translokase etc.) und der
Ablagerung eines (oft unlöslichen)
ungespaltenen Fusionsproteins im Cytoplasma führen. Zweiteres könnte zu
schlechten Proteinausbeuten führen.
Die Situation auf Transkriptionsebene (Promotor) ist zu der auf Translationsebene
(RBS) ähnlich.
Die Transkription sollte weder zu stark noch zu schwach sein, um
das oben beschriebene Phänomen
zu vermeiden. Ebenfalls kann das plötzliche Einsetzen der Proteinproduktion,
wenn ein induzierbarer Promotor verwendet wird, Probleme mit einem "Verstopfen" des Exportapparats
verursachen oder zumindest ein ausgiebiges Feintuning des Induktionsschritts
und der Fermentationsparameter erfordern. Dies führt oft zu wenig robusten Prozessen.
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Es
wurde festgestellt, dass im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
die Promotorregion und die Ribosomenbindungsstelle des gac Gens
von Pseudomonas diminuta besonders geeignet ist, um als regulatorische
Transkriptions- und Translationselemente zu dienen.
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Daher
umfasst eine bevorzugte Ausführungsform
einen erfindungsgemäßen Expressionsvektor,
worin der Vektor ferner ein Polynukleotid umfasst, das die Promotorregion
und die Ribosomenbindungsstelle des gac Gens von Pseudomonas diminuta
umfasst, wobei das Polynukleotid operativ an das Polynukleotid gebunden ist,
das für
das Fusionsprotein kodiert, welches die Signalsequenz und das Polypeptid
von Interesse enthält.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hiervon umfasst das Polynukleotid, das die Promotorregion und die
Ribosomenbindungsstelle umfasst, die folgende Nukleotidsequenz (SEQ
ID Nr. 5)
5'-ATCCTGGTTCGTACGCGCCGCCTACAAGTGGTGATCTAGGGGAACGTTCCGGGGGCGTCG CTGCAACGGCGTCTCCGGATCTGGGTGAGAGGGGAAPTCC-3'
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hiervon umfasst das Polynukleotid, das die Promotorregion und die
Ribosomenbindungsstelle umfasst, die folgende Nukleotidsequenz (SEQ
ID Nr. 6)
Weitere
Elemente können
in einem erfindungsgemäßen Expressionsvektor
vorkommen, wie dies gewünscht wird.
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Beispielsweise
kann ein Expressionsvektor gemäß der Erfindung
ein Polynukleotid umfassen, das einen oder mehrere Transkriptionsterminatoren
umfasst.
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Ähnlich kann
ein Expressionsvektor gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Polynukleotid umfassen, das einen oder mehrere Selektionsmarker
umfasst, um beispielsweise eine Antibiotikumresistenz für die transformierte
Wirtszelle bereitzustellen. Es sind geeignete Selektionsmarker in
der Technik bekannt. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung
umfasst der Expressionsvektor vorzugsweise ein Polynukleotid, das
ein Tetracyclinresistenzgen umfasst.
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Zusätzlich können, wo
dies geeignet ist, weitere regulatorische Elemente auf einem Expressionsvektor gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden sein. Regulatorische Elemente sind in der Technik
gut bekannt, wie ein Repressor oder ein Enhancer.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung prokaryontische
Wirtszellen, die mit einem Expressionsvektor gemäß der vorliegenden Erfindung
transformiert sind, um die Expression des Polypeptids von Interesse
herbeizuführen.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung eine prokaryontische Wirtszelle,
die mit einem Expressionsvektor transformiert ist, der mit der Wirtszelle
kompatibel ist, wobei der Vektor ein Polynukleotid umfasst, das für ein Fusionsprotein
kodiert, welches die Signalsequenz des gac Gens von Pseudomonas
diminuta und ein anderes Polypeptid von Interesse als gac von Pseudomonas
diminuta umfasst, worin die Signalsequenz und das Polypeptid von
Interesse so verbunden sind, dass bei der Expression des Polynukleotids
in einer geeigneten Wirtszelle die Signalsequenz des Fusionsproteins
abgespalten wird und das Polypeptid von Interesse in das Periplasma
der Wirtszelle freigesetzt wird.
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Beispiele
für geeignete
Polypeptide von Interesse sind jene, die oben erwähnt sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform
hiervon betrifft eine solche prokaryontische Wirtszelle, worin das
Polypeptid von Interesse ein Interferon alpha 2 ist. Insbesondere
wird ein solches Interferon alpha 2 aus der Gruppe ausgewählt, die aus
Interferon alpha 2A und Interferon alpha 2B besteht, wobei das letztere
bevorzugt ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
hiervon betrifft eine Wirtszelle gemäß der vorliegenden Erfindung,
worin der Vektor ein Plasmid ist, vorzugsweise ein Plasmid mit hoher
Kopiezahl.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Wirtszelle gemäß der vorliegenden
Erfindung, worin die Signalsequenz des gac Gens von Pseudomonas
diminuta die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2) umfasst
MLRVLHRAASALVMATVIGLAPAVAFA.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die erfindungsgemäße Wirtszelle,
worin der Vektor ferner ein Polynukleotid umfasst, das die Promotorregion
und die Ribosomenbindungsstelle des gac Gens von Pseudomonas diminuta
umfasst, wobei das Polynukleotid operativ an das Polynukleotid gebunden ist,
das für
das Fusionsprotein kodiert, das die Signalsequenz und das Polypeptid
von Interesse umfasst.
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Ein
solches Polynukleotid, das die Promotorregion und die Ribosomenbindungsstelle
umfasst, umfasst vorzugsweise die Nukleotidsequenz (SEQ ID Nr. 5)
5'-ATCCTGGTTCGTACGCGCCGCCTACAAGTGGTGATCTAGGGGAACGTTCCGGGGGCGTCG CTGCAACGGCGTCTCCGGATCTGGGTGAGAGGGGAAATCC-3'.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
hiervon umfasst ein solches Polynukleotid, das die Promotorregion
und die Ribosomenbindungsstelle umfasst, die folgende Nukleotidsequenz
(SEQ ID Nr. 6)
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Bezüglich der
prokaryontischen Wirtszellen ist diese erfindungsgemäße Wirtszelle
eine Gramnegative Wirtszelle. Vorzugsweise ist eine solche bakterielle
Wirtszelle aus der Gruppe ausgewählt,
die besteht aus Escherichia coli (E. coli), Pseudomonas sp., Enterobacter
sp., Campylobacter sp., und Vitreoscilla sp., wobei E. coli besonders
bevorzugt ist. Vorzugsweise werden Derivate von E. coli K12 verwendet,
da solche Stämme eine
lange Historie für
eine sichere Verwendung aufweisen und besonders geeignet für eine periplasmatische Expression
sind. Genauso können
andere E. coli Typen verwendet werden, wie beispielsweise E. coli
B Derivate.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die prokaryontische Wirtszelle von
E. coli W3110 (ATCC 27325) abgeleitet. Ein solcher Stamm wurde bei
der American Type Culture Collection (ATCC), 10801 University Boulevard,
Manassas, VA 20110-2209, USA am 28. Februar 2001 unter der Bezeichnungsnummer
PTA-3132 hinterlegt.
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E.
coli W3110 (ATCC 27325) und der hinterlegte Stamm ATCC PTA-3132
können
genetisch folgendermaßen
charakterisiert werden:
Escherichia coli K-12 [F– mcrA
mcrB IN rrnD-rrnE) I Lambda]
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines Polypeptids von Interesse, das umfasst
- (i) Bereitstellung einer prokaryontischen Wirtszelle,
die mit einem Expressionsvektor transformiert ist, welcher mit der
Wirtszelle kompatibel ist, wobei der Vektor ein Polynukleotid enthält, das
für ein
Fusionsprotein kodiert, welches die Signalsequenz des gac Gens von
Pseudomonas diminuta und ein anderes Polypeptid von Interesse als
gac von Pseudomonas diminuta umfasst, worin die Signalsequenz und
das Polypeptid von Interesse so verbunden sind, dass bei der Expression
des Polynukleotids in einer geeigneten Wirtszelle die Signalsequenz
des Fusionsproteins abgespalten wird und das Polypeptid von Interesse
in das Periplasma der Wirtszelle freigesetzt wird, und
- (ii) Kultivierung der prokaryontischen Wirtszelle unter Bedingungen,
die die Expression des Polynukleotids veranlassen, wobei bei der
Bildung des Fusionsproteins die Signalsequenz des Fusionsproteins
abgespalten wird und das Polypeptid von Interesse in das Periplasma
der Zelle freigesetzt wird.
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Wahlweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
ferner die Isolierung des Polypeptids von Interesse.
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Beispiele
für geeignete
Polypeptide von Interesse sind jene, die oben erwähnt sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform
hiervon betrifft eine prokaryontische Wirtszelle, worin das Polypeptid
von Interesse ein Interferon alpha 2 ist. Insbesondere ist ein solches
Interferon alpha 2 aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus Interferon
alpha 2A und Interferon alpha 2B, wobei letzteres bevorzugt ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
hiervon betrifft das erfindungsgemäße Verfahren, worin der Vektor
ein Plasmid ist, vorzugsweise ein Plasmid mit hoher Kopiezahl.
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Die
vorliegende Erfindung begrifft ferner ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, worin die Signalsequenz des gac Gens von Pseudomonas
diminuta die folgende Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2) umfasst
MLRVLHRAASALVMATVIGLAPAVAFA.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung das erfindungsgemäße Verfahren,
worin der Vektor ferner ein Polynukleotid umfasst, das die Promotorregion
und die Ribosomenbindungsstelle des gac Gens von Pseudomonas diminuta
umfasst, wobei das Polypeptid operativ an das Polynukleotid gebunden
ist, das für
das Fusionsprotein kodiert, welches die Signalsequenz und das Polypeptid
von Interesse umfasst.
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Ein
solches Polynukleotid, das die Promotorregion und die Ribosomenbindungsstelle
umfasst, umfasst vorzugsweise die folgende Nukleotidsequenz (SEQ
ID Nr. 5)
5'-ATCCTGGTTCGTACGCGCCGCCTACAAGTGGTGATCTAGGGGAACGTTCCGGGGGCGTCG CTGCAACGGCGTCTCCGGATCTGGGTGAGAGGGGAAATCC-3'.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hiervon umfasst ein solches Polynukleotid, das die Promotorregion und
die Ribosomenbindungsstelle umfasst, die folgende Nukleotidsequenz
(SEQ ID Nr. 6)
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In
Bezug auf die prokaryontischen Wirtszellen ist die Wirtszelle gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise eine E. coli Zelle, wobei die Auswirkungen
hiervon oben im Detail beschrieben wurden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung den Kultivierungsteil (oder Fermentationsteil)
des Verfahrens, der die transformierte Wirtszelle gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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Es
können
viele Faktoren die Produktivität
der Fermentationsprozesse beeinflussen, die rekombinante Organismen
verwenden. Die angewendete Fermentationsstrategie muss die empfindlichen
Beziehungen zwischen der mikrobiellen Physiologie und der Plasmidkopiezahl,
Plasmidstabilität
und Genexpression berücksichtigen,
die nicht nur auf Genebene bestimmt werden, sondern auch durch die
Medienzusammensetzung und die Verfahrensbedingungen. Neben der Stabilität des Wirtsstamms
ist die Stabilität
des Produkts von großer
Bedeutung für
eine starke Produktion von rekombinanten Proteinen.
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Zur
Entwicklung eines Fermentationsverfahrens unter Verwendung eines
konstitutiven Expressionssystems werden die Wachstumsbedingungen
und die rekombinante Produktbildung eng in Bezug zueinander gesetzt.
Daher ist der Aufwand für
optimales Wachstum und Kontrolle der Wachstumsbedingungen, die zur Produktbildung
während
dem gesamten Fermentationslauf in enger Beziehung stehen, höher im Vergleich
zu induzierten Expressionssystemen.
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Typische
E. coli Fermentationsprozesse zur Herstellung von rekombinanten
Proteinen sind durch kurze Fermentationszeiten zwischen wenigen
Stunden und etwa 100 Stunden Kultivierung gekennzeichnet. Meistens
werden nicht nur eine Kohlenstoffquelle sondern auch verschiedene
komplexe oder anorganische Stickstoffquellen, unterschiedliche Salze
und Spurenelemente E. coli Kulturen zugefüttert. Die Kohlenstofffütterung folgt
gewöhnlich
Zeitprofilen mit einer stufenweisen Zunahme oder exponentiellen
Zunahme der Fütterungsraten.
Manchmal werden auch Gemische aus Kohlenstoffquellen während E.
coli Fermentationen verwendet. Die Fütterung der Kohlenstoffquelle
ist gewöhnlich
an die Sauerstofftransferkapazität
des Bioreaktors durch die Verwendung verschiedener Kontrollstrategien
gekuppelt.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen robusten
und reproduzierbaren Fermentationsprozess basierend auf dem gac
Expressionssystem und entsprechend transformierten Wirtszellen gemäß der vorliegenden
Erfindung zur periplasmatischen Expression eines Polypeptids von
Interesse mit hohen Ausbeuten ohne die Verwendung einer ausgiebigen
Stickstoffquellenfütterung
und optional ohne die Zugabe von Spurenelementen zum Fermentationsmedium
bereitzustellen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im Prinzip durch die anfängliche
Kultivierung der bakteriellen Wirtszelle, das heißt dem Expressionsstamm,
gemäß der an
sich bekannten mikrobiologischen Praxis ausgeführt. Der Stamm wird im allgemeinen
ausgehend von einer Einzelkolonie auf einem Nährmedium angezogen, es ist
aber auch möglich,
kryokonservierte Zellsuspensionen (Zellbänke) zu verwenden. Der Stamm
wird im allgemeinen in einem Multistufenverfahren kultiviert, um
ausreichend Biomasse für
eine weitere Verwendung zu haben.
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Im
kleinen Maßstab
kann dies in Schüttelkolben
stattfinden, wobei es in den meisten Fällen möglich ist, ein komplexes Medium
(beispielsweise LB Medium) zu verwenden. Jedoch ist es auch möglich, definierte Medien
(beispielsweise Citratmedium) zu verwenden. Zur Kultivierung wird
eine kleinvolumige Vorkultur des Wirtsstamms (angeimpft mit einer
Einzelkolonie oder mit einer Zellsuspension aus einer Kryokultur)
angezogen, wobei die Temperatur für diese Kultivierung im allgemeinen
nicht für
das spätere Expressionsergebnis entscheidend
ist, so dass es möglich
ist, routinemäßig bei
relativ hohen Temperaturen zu arbeiten (beispielsweise 30°C oder 37°C). Die Hauptkultur
wird in einem größeren Volumen
(beispielsweise 500 ml) angesetzt, wobei es insbesondere notwendig
ist, eine gute Belüftung
sicherzustellen (großes
Kolbenvolumen im Vergleich zum Volumen des Inhalts, schnelle Rotation).
Da es beabsichtigt ist, dass die Expression in löslicher Form stattfindet, wird
die Hauptkultur in den meisten Fällen
bei einer etwas geringeren Temperatur (beispielsweise 22°C oder 28°C) ausgeführt. Sowohl
induzierbare Systeme (beispielsweise trp, lac, tac oder pho A Promotor) und
konstitutive Systeme (wie das bevorzugte System der vorliegenden
Erfindung, das den gac Promotor enthält) sind zur Bildung von löslichen
Proteinen geeignet. Die entstehenden Zellen können geerntet und weiterverarbeitet
werden.
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Im
großen
Maßstab
besteht das Mehrstufenverfahren aus einer Mehrzahl an Bioreaktoren
(Fermentern), die vorzugsweise definierte Nährmedien, um die Verfahrenstechnikkontrolle
des Verfahrens zu verbessern oder komplexe Nährmedien enthalten, um das
Wachstum des Mikroorganismus zu verbessern und die Robustheit des
Verfahrens zu erhöhen.
Zusätzlich
ist es möglich,
die Biomasse und die Produktbildung durch Fütterung von bestimmten Nährstoffen
stark zu erhöhen
(Fad Batch Modus). Beispielsweise werden ein Vorfermenter und ein
Hauptfermenter verwendet. Der Vorfermenter wird mit einem sogenannten
Inokulum angeimpft, das im allgemeinen aus einer Einzelkolonie oder
einer Kryokultur in einem Schüttelkolben
angezogen wurde. Eine gute Belüftung
muss auch im Fermenter und speziell in der Hauptstufe hiervon sichergestellt
werden. Die entstehenden Zellen werden erneut für eine weitere Prozessierung
geerntet.
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Demnach
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
die Kultur (oder Kultivierung) des erfindungsgemäßen Verfahrens als Mehrstufenprozess
ausgeführt,
der einen Vorkulturschritt und einen Hauptkulturschritt umfasst.
In einer Alternative ist eine Einstufenfermentation ohne Vorkultivierungsschritt
möglich.
In einer noch bevorzugteren Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren,
wie es hierin beschrieben ist, als Mehrstufenfermentationsverfahren
ausgeführt,
das einen Schüttelkolbenschritt,
optional einen Vorkulturschritt und einen Hauptkulturschritt umfasst.
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Insbesondere
wird die Kultivierung der prokaryontischen Wirtszelle im Hauptkulturschritt
in einem Kulturmedium ausgeführt,
das ein Substrat für
mehr als etwa 90% der Kultivierungszeit mit einer Substratkonzentration
umfasst, die geringer ist als die Sättigungskonstante des Substrats,
das von großen
Mengen an gelöster Sauerstoffkonzentration
begleitet wird und ferner durch eine stetig abnehmende spezifische
Wachstumsrate der bakteriellen Wirtszellen begleitet wird, wobei
das Verfahren bei einer Temperatur ausgeführt wird, die geringer ist
als die optimale Temperatur für
das Wachstum der Wirtszelle.
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In
diesem Zusammenhang ist die Sättigungskonstante
die Konzentration eines Substrats (insbesondere der Kohlenstoffquelle),
bei der die Wirtszelle bei einer spezifischen Wachstumsrate wächst, die
zu 50% der maximalen spezifischen Wachstumsrate äquivalent ist.
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In
diesem Zusammenhang ist die spezifische Wachstumsrate die Zunahme
der Biomassekonzentration in einem bestimmten Zeitintervall dividiert
durch die mittlere Biomassekonzentration des Zeitintervalls.
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Vorzugsweise
ist das Kulturmedium der Hauptkultur wie auch, wo anwendbar, das
der Vorkultur ein komplexes Medium, das eine komplexe Stickstoffquelle,
vorzugsweise einen Hefeextrakt, verschiedene Salze und eine Kohlenstoffquelle
umfasst, um das anfängliche
Wachstum der Wirtszelle zu unter stützen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
hiervon wird die Kohlenstoffquelle entweder zum Hauptkulturmedium
durch Füttern
der Kohlenstoffquelle nach der Beimpfung gegeben oder ist vorzugsweise
in der Hauptkultur zum Zeitpunkt der Beimpfung vorhanden.
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Vorzugsweise
ist die Konzentration des gelösten
Sauerstoffs im Hauptkulturschritt höher als etwa 20%, bevorzugter
etwa 40% bis etwa 100% der Sättigung.
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Vorzugsweise
beträgt
die stetig abnehmende Wachstumsrate im Hauptkulturschritt etwa 2
h–1 bis
etwa 0,001 h–1.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Temperatur im Hauptkulturschritt zwischen etwa 22°C und etwa
35°C, vorzugsweise
zwischen etwa 25°C
und etwa 31°C,
vor allem etwa 28°C.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Kultivierung in der Vorkultur und/oder Hauptkultur bei
einem pH Wert im Bereich von etwa 6,7 bis etwa 7,3 ausgeführt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Substrat Glycerin oder vorzugsweise
ein Kohlenhydrat. Vorzugsweise ist das Kohlenhydrat Glucose.
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Wie
hierin erwähnt
sind Beispiele für
geeignete Proteine von Interesse jene, die oben erwähnt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid von Interesse ein Interferon alpha 2. Insbesondere
ist ein solches Interferon alpha 2 aus der Gruppe ausgewählt, die
besteht aus Interferon alpha 2A und Interferon alpha 2B, wobei das
letztere bevorzugt ist.
-
In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform bezüglich aller
Aspekte der Prozesse der vorliegenden Erfindung ist die Wirtszelle
eine E. coli Zelle.
-
Das
Polypeptid von Interesse kann dann durch Proteinreinigungsverfahren
isoliert werden, die dem Fachmann bekannt sind (siehe beispielsweise
M.P. Deutscher in: Methods in Enzymology: Guide to Protein Purification,
Academic Press Inc., (1990), 309-392). Eine Reinigungssequenz umfasst
im allgemeinen einen Zellzerstörungsschritt,
einen Klärschritt
(Zentrifugation oder Mikrofiltration) und verschiedene chromatographische
Schritte, Filtrationen und/oder Fällungen. Ein geeignetes Beispiel
für die
Isolierung eines Polypeptids von Interesse, das gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet wird, wird im folgenden angegeben.
-
Hinterlegung von Mikroorganismen
-
Der
E. coli Stamm W3110 (ATCC 27325) wurde bei der American Type Culture
Collection (ATCC), 10801 University Boulevard, Manassas, VA 20110-2209,
USA 28. Februar 2001 unter der Hinterlegungsnummer PTA-3132 hinterlegt.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung,
ohne den Schutzumfang hiervon zu beschränken. Der in den Beispielen
beschriebene Gegenstand bezieht sich auf bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
-
Beispiel
-
Beispiel 1: Konstruktion eines Wirtszellstamms
zur Herstellung eines rekombinanten humanen Interferons alpha 2B
(rhlFNα2B).
-
1.1 Allgemeine Betrachtungen
-
Das
Polypeptid rhlFNα2b
(rekombinantes humanes Interferon α2b) wird im Escherichia coli
K12 Stamm W3110 gebildet, der mit einem Plasmid transformiert ist,
das ein optimiertes synthetisches Gen enthält, das für rhlFNα2b kodiert. rhlFNα2b wird unter
der Kontrolle des Promotors und der Ribosomenbindungsstelle (RBS)
des Glutaryl-7-ACA Acylasegens (gac) von Pseudomonas diminuta CCM
3987 durch Fermentation des rekombinanten E. coli K12 gebildet.
rhlFNα2b
wird als N-terminales Fusionsprotein mit der Signalsequenz vom selben
Gen (gac) exprimiert, die das Protein in das Periplasma mit anschließender Prozessierung
(Abspaltung) der Signalsequenz dirigiert. Der Fermentationsprozess
ergibt daher direkt reifes rhlFNα2b
mit einer Primärsequenz,
die zu der von natürlich
vorkommendem humanem Interferon alpha 2b identisch ist. Das Expressionsplasmid
wird als pMG414 bezeichnet, der Produktionsstamm als W3110 [pMG414].
-
1.2. Konstruktion des Expressionsvektors
pNG414
-
pUC19
dient als Ausgangspunkt zur Konstruktion des Vektorplasmids. pUC19
wird häufig
verwendet und ist ein gründlich
charakterisiertes Plasmid mit hoher Kopiezahl. Es enthält einen
sehr effizienten Replikationsursprung und ein Ampicillinresistenzgen
(amp oder bla) (Yanish-Perron et al., 1985, Vieira und Messing, 1982,
GenBank Hinterlegungsnummern L09137 und X02514).
-
Obwohl
pUC19 häufig
zur Konstruktion der Expressionsplasmide verwendet wird, kann das
amp Gen kein idealer Selektionsmarker für industrielle Zwecke sein.
Aus diesem Grund werden der Promotor und die kodierende Region des
amp Gens entfernt und durch den Promotor und die kodierende Region
des Tetracyclinresistenzgens (tet) vom gut bekannten Sicherheitsplasmid
pBR322 ersetzt (Bolivar et al., 1977a, 1977b, 1978, Zusammenfassung:
Balbás
et al., 1986, GenBank Hinterlegungsnummern J01749, K00005, L08654, M10283,
M10286, M10356, M10784, M10785, M10786, M33694, V01119). Diese Klonierungsarbeit
wird mit Hilfe der Hochleistungs PCR Techniken ausgeführt.
-
Um
dies zu erreichen, wird das Fragment, das die Basenpaare 1743 bis
679 von pUC19 umfasst, mit Hochleistungs PCR (Pwo DNA Polymerasesystem
von Roche Biochemicals) und den folgenden 5'-phosphorylierten
Oligonukleotiden amplifiziert:
Oligo 235: 5'-Phosphat-TAACTGTCAG ACCAAGTTTA CTC-3' (SEQ ID Nr. 7)
Oligo
236: 5'-Phosphat – GCGTTTCGGT
GATGACGGTG-3' (SEQ
ID Nr. 8)
-
Das
entstehende PCR Fragment ist 1624 bp lang und enthält das vollständige pUC19
Rückgrad,
dem der amp Promotor und die kodierende Sequenz fehlt, das aber
das Stopcodon und den Transkriptionsterminator des amp Gens enthält.
-
Wie
oben erwähnt
wird der tet Promotor und die kodierende Sequenz (ausschließlich das
Stopcodon) aus pBR322 amplifiziert. Es wird erneut eine Hochleistungs
PCR verwendet, um die Basenpaare 4 bis 1273 von pBR322 zu amplifizieren.
Es werden die folgenden 5'-phosphorylierten
Oligonukleotide zur Amplifikation verwendet:
Oligo 237: 5'-Phosphat – TCATGTTTGA
CAGCTTATCA TCG-3' (SEQ
ID Nr. 9)
Oligo 238: 5'-Phosphat – GGTCGAGGTG
GCCCGGCTC-3' (SEQ
ID Nr. 10)
-
Das
entstehende PCR Fragment ist 1270 bp lang. Die zwei PCR Fragmente
werden durch eine präparative
Agarosegelelektrophorese gereinigt und mittels T4 DNA Ligase ligiert
(Rapid DNA Ligation Kit, Roche Biochemicals). Die ligierte DNA wird
gereinigt und in Escherichia coli K12 DH10B elektroporiert (Life
Technologies ElectroMAX DH10B elektrokompetenten Zellen des folgenden
Genotyps: F– mcrA Δ(mrr – hsdRMS – mcrBS) Φ80dlacZΔM15 ΔlacX74 deoR
recA1 endA1 araD139 Δ(ara,
leu)7697 galU galK λ– rpsL
nupG). Die transformierten Zellen werden auf LB Agar mit 15 mg/l
Tetracyclin und 3 g/l Glucose ausplattiert. Es werden Flüssigkulturen
in LB Medium angezogen, worin 15 mg/l Tetracyclin und 3 g/l Glucose
enthalten sind und die Plasmid DNA wird aus diesen Kulturen mittels
Standardminipräparationsverfahren
isoliert. Die Plasmid DNAs werden durch Restriktionsanalyse auf
die korrekte Integration des tet Fragments in das pUC19 Rückgrad analysiert.
Da die Integration des Fragments in Bezug auf die Orientierung unspezifisch
ist, haben nur etwa 50% aller Insert-enthaltenden Klone das Fragment
in der korrekten Orientierung inseriert, das heißt dass das tet Gen in dieselbe
Richtung läuft,
wie das amp Gen in pUC19. Es wird eine größere Menge an DNA aus den Flüssigkulturen
einiger weniger Klone isoliert und detaillierteren Restriktionsanalysen
unterzogen. Von diesen Klonen, die die korrekten Restriktionsmuster
zeigen, wird einer für
die weitere Klonierungsarbeit ausgewählt.
-
Das
entsprechende Plasmid wird mit pMG402 bezeichnet. Es ist zu pUC19
in allen Merkmalen und Funktionen identisch bis auf die Tatsache,
dass es auf/in Tetracyclin-enthaltenden Medien anstelle von Ampicillin-enthaltenden
Medien angezogen werden muss. Auf diese Weise wird ein tet resistenter
Vektor mit hoher Kopiezahl erzeugt, der für industrielle Zwecke geeignet
ist.
-
Merkmale von Plasmid pMG402:
-
- Basenpaare 1954-680: pUC19 Rückgrad (= pUC19, dem der amp
Promotor und das Strukturgen fehlen)
- Basenpaare 681-1953: tet Promotor und das Strukturgen von pBR322
-
Das
rhlFNα2b
wird als N-terminale Fusion mit der Signalsequenz von Glutaryl-7-ACA
Acylase von Pseudomonas diminuta CCM 3987 (gaclss = SEO ID Nr. 2)
exprimiert, die das Protein in das Periplasma unter gelichzeitiger
Prozessierung (Abspaltung) der Signalsequenz des Signalpeptidaseapparats
der Wirtszelle dirigiert.
-
Die Aminosäuresequenz von gac1ss (27 AA):
MLRVLHRAAS ALVMATVIGL APAVAFA
-
In
der 3'-Region der
kodierenden Sequenz von gac1ss wird durch den 3' PCR Primer eine SacII Restriktionsendonukleasestelle
eingeführt,
was eine stille Mutation erzeugt (unveränderte Aminosäuresequenz). Diese
SacII Schnittstelle erlaubt die Fusion der für gac1ss kodierenden Region
mit dem rhlFNα2b
Gen.
-
Das
Strukturgen für
rhlFNα2b
wird chemisch synthetisiert. Es unterscheidet sich von der natürlichen humanen
cDNA Sequenz in 48 von 165 Codons und ist entworfen worden, um alle
schwachen und fehlerträchtigen
Codons zu eliminieren.
-
In
der folgenden Tabelle sind die Codonveränderungen angegeben. In der
Tabelle steht "Natürliches Codon" für die von
Streuli et al, 1980 publizierte cDNA Sequenz (GenBank Hinterlegungsnummer
V00548). Die Aminosäurenummern
beziehen sich auf reifes hlFNα2b
(beginnend mit Cys 1). Die durch das synthetische Gen zu kodierende
Aminosäuresequenz
wird von der SwissProt Database mit der Hinterlegungsnummer P01563/P01564
(Aminosäuren
24 bis 188) entnommen.
-
-
Das
resultierende Gen erlaubt eine effiziente und präzise Transkription und Translation
von rhlFNα2b in
Escherichia coli. Da das Gen zur Expression in einem bakteriellen
System entworfen wurde, enthält
es keine untranslatierten Sequenzen (Introns etc.)
-
Das
Strukturgen wird chemisch synthetisiert. Kurz gesagt werden überlappende
komplementäre
Oligonukleotide mit einer Länge
von etwa 30 bis 50 Nukleotiden auf eine Weise synthetisiert, um
beide Stränge der
Strukturgensequenz ohne Lücken
abzudecken. Die Oligonukleotide werden miteinander hybridisiert
und mittels T4 DNA Ligase ligiert. Das Reaktionsprodukt wird mit
Restriktionsendonukleasen geschnitten und in den pUC18 Vektor kloniert.
Das entstehende Plasmid wird sequenziert und zeigt die korrekte
Sequenz.
-
Das
synthetische Gen auf diesem Plasmid enthält keine gac Signalsequenz.
Dieser Teil der kodierenden Region wird über den das gac Fragment enthaltenden
Promotor, die RBS und die Signalsequenz eingeführt und an das rhlFNα2b Strukturgen
fusioniert.
-
Das
gac Fragment wird durch chemische Synthese erzeugt. Beispielsweise
werden überlappende komplementäre Oligonukleotide
mit einer Länge
von etwa 30 bis 50 Nukleotiden auf eine Weise synthetisiert, um
die volle Länge
beider Stränge
des gac Fragments (einschließlich
der Restriktionsendonukleaseerkennungsstellen auf beiden Seiten
plus ein Minimum von 6 zusätzlichen
Basenpaaren, um eine effiziente Spaltung zu erlauben) ohne Lücken abzudecken.
Die Oligonukleotide werden dann miteinander hybridisiert (beispielsweise
durch Erhitzen und anschließendes
Kühlen)
und mittels T4 DNA Ligase ligiert. Das Reaktionsprodukt wird dann
mit den entsprechenden Restriktionsendonukleasen (XbaI und EcoRI)
geschnitten und in den pMG402 Vektor (siehe später) kloniert.
-
In
einer Alternative kann das gac Fragment, das den Promotor, die RBS
und die Signalsequenz enthält,
aus einem Plasmid amplifiziert werden, das solche Elemente umfasst,
wie das Plasmid pKS55, dessen Konstruktion in
CS 278 515 A beschrieben ist.
Das hierin klonierte gac Gen wurde von einem Stamm von Pseudomonas
diminuta (CCM 3987) abgeleitet. Die Amplifizierung wird mittels
eines Hochleistungs PCR Systems ausgeführt. Die Restriktionsendonukleasestellen,
die zur Klonierung erforderlich sind, werden über die folgenden PCR Primer
eingeführt.
-
Primer:
-
- 1. 5'-Phosphat – GGGGGGTCTAGACCAACAACATCTTCAACGTCTACC-3' (SEQ ID Nr. 11)
- 2. 5'-Phosphat – CC CCC
CGA ATT CAC TAG TAC GCG TCT CTC TCC-3' (SEQ ID Nr. 12)
-
Es
besteht kein Unterschied in der Wirksamkeit zwischen einem gac Fragment,
das über
eine Hochleistungs PCR Amplifikation erzeugt wurde und einem gac
Fragment, das durch chemische Synthese erzeugt wurde.
-
Das
so erzeugte gac Fragment hat die folgende Nukleotidsequenz (SEQ
ID Nr. 13):
-
Das
gac Fragment (entweder synthetisch oder über PCR erzeugt) und das Vektorplasmid
pMG402 werden mittels der XbaI und EcoRI Schnittstellen ligiert.
Auf diese Weise wird der Expressionsvektor pMG412 erzeugt.
-
Der
Expressionsvektor pMG412 enthält
die Codons 1 bis 23 plus das erste Nukleotid von Codon 24 der gac
Signalsequenz. In die Codons 22-24 wird die SacII Schnittstelle
durch eine stille Mutation eingeführt. Alles stromabwärts der
SacII Schnittstelle in pMG412 ist Primer oder Vektorsequenz.
-
Die
letzten 2 Nukleotide von Codon 24 und die Codons 25 bis 27 werden
durch den Vorwärts
PCR Primer für
das Zielstrukturgen (rhlFNα2B,
siehe oben) eingeführt.
Ein solcher Primer enthält
daher die folgenden Elemente:
Schnittstellenüberhang
(beispielsweise 6 Nukleotide) – Sac
II Schnittstelle – tc
gcc ttt gcg (SEQ ID Nr. 14) – Hybridisierungsregion,
die dem 5' Ende
des "reifen" Zielgens entspricht.
-
Insbesondere
hat ein geeigneter Primer die folgende Nukleotidsequenz (SEQ ID
Nr. 15):
TT GCG CCC GCG GTC GCC TTT GCG – Hybridisierungsregion (Sac
II unterstrichen)
-
Die
letzten Aminosäuren
(24 bis 27) der gac Signalsequenz sind V A F A (SEQ ID Nr. 16).
-
Aus
dem oben beschriebenen Plasmidkonstrukt wird das rhlFNα2b Gen mittels
eines Hochleistungs PCR Systems amplifiziert. Der 5' PCR Primer enthält die zur
Fusion des Gens mit dem gac Fragment verwendete SacII Schnittstelle
plus die letzten vier Codons der gac Signalsequenz. Der 3' Primer enthält das TAA (ochre)
Stopcodon und die MluI Schnittstelle zur Klonierung. Die Amplifikation
des Interferon alpha Strukturgens erzeugt das folgende Fragment
(SEQ ID Nr. 17)
-
Dieses
rhlFNα2b
PCR Fragment und pMG412 werden mittels der SacII und MluI Schnittstellen
ligiert. Auf diese Weise wird das schließliche Produktions-/Expressionsplasmid
pMG414 erzeugt. Beide Stränge
von pMG414 werden sequenziert und zeigen keine Unterschiede zur
erwarteten Sequenz. Merkmale
von Plasmid pMG414 (Gesamtgröße 3668
Basenpaare):
Basenpaare
2728-256: | pUC19
Rückgrad,
Teil 1 |
Basenpaare
257-546: | gac
Fragment (Promotor, RBS, Signalsequenz) |
Basenpaare
547-1044: | Synthetisches
rhlFNα2b
Gen (einschließlich
des TAA Stopps) |
Basenpaare
1045-1454: | Klonierungsstellen
+ pUC19 Rückgrad,
Teil 2 |
Basenpaare
1455-2727: | tet
Gen aus pBR322 (Promotor/RBS 1455-1536, kodierende Sequenz einschließlich TAA
Stop 1537-2727). |
-
Hierbei
wird das gac Fragment, das den Promotor, die RBS und die Signalsequenz
enthält,
an das rhlFNα2b
Strukturgen unter Verwendung einer Restriktionsendonukleasestelle
am 3' Ende des gac
Fragments fusioniert, die durch einen PCR Primer eingeführt wurde.
Dieselbe Stelle wird an das 5' Ende
des rhlFNα2b Strukturgens
durch einen PCR Primer fusioniert. So wird nach dem Klonieren beider
Elemente (gac Fragment und rhlFNα2b
Strukturgen) in den Basisvektor ein Gen erzeugt, das für ein gac1ssrhlFNα2b Fusionsprotein erzeugt
wird. Von den insgesamt 192 Codons (576 Nukleotide) kodieren die
ersten 27 die gac Signalsequenz, die nicht im schließlichen
Protein vorhanden ist und die Aminosäuren 28 bis 192 kodieren das
reife rhlFNα2b (165
Aminosäuren,
Cystein 1 bis Glutaminsäure
165).
-
Die
Nukleotidsequenz der im rhlFNα2b
Expressionsplasmid pMG414 (807 bp) (siehe später) verwendeten Expressionskassette
und die Aminosäuresequenz
des gac1ss-rhlFNα2b
Fusionsproteins sind im folgenden gezeigt (SEQ ID Nr. 18):
-
Die
gezeigte Sequenz ist in Unterabschnitte/Regionen eingeteilt, die
umfassen:
- 1. Den gac Promotor und die RBS (erster
Abschnitt, Basenpaare 257 bis 465 von pMG414, siehe später)
- 2. Die für
die gac Signalsequenz kodierende Region (zweiter Abschnitt, Basenpaare
466 bis 546 von pMG414, siehe später)
- 3. Das synthetische Gen für
rhlFNα2b
(dritter Abschnitt, Basenpaare 547 bis 1044 von pMG414 (siehe später) – einschließlich des
TAA Stopcodons) und
- 4. Den 3' Klonierungslinker
(vierter Abschnitt, Basenpaare 1045 bis 1063 von pMG414, siehe später).
-
Auf
pMG414 sind diese 4 Regionen direkt miteinander verbunden. Sie werden
in der Figur nur aus Gründen
der Übersichtlichkeit
getrennt.
-
Die
Start-(ATG) und Stopcodons (TAA) Codons des offenen Leserahmens
sind fett gezeigt.
-
Das
erste (TGC) und das letzte (GAA) Codon des reifen rhlFNα2b sind unterstrichen.
-
Die
zur Klonierung verwendeten Restriktionsschnittstellen befinden sich
in Kästchen.
Diese sind:
- – XbaI (TCTAGA) und EcoRI (GAATTC)
zur Einführung
des gac Fragments (Promotor, RBS, Signalsequenz, SacII, MluI, SpeI
Schnittstellen)
- – SacII
(CCGCGG) und MluI (ACGCGT) zur Einführung des rhlFNα2b PCR Fragments
(einschließlich
vier Codons für
die letzten vier Aminosäuren
des gac1ss, des synthetischen 495 bp Gens für reifes rhlFNα2b und des
TAA(T) Stopcodons).
-
Der
gac Promotor zeigt eine hohe konstitutive/basale Aktivität und die
Zugabe eines chemischen Induktors oder eines physikalischen Stimulus
(Veränderung
der Kulturbedingungen) ist nicht erforderlich.
-
1.3 Klonierung und Etablierung der rekombinanten
Zelllinie
-
Das
Expressionsplasmid pMG414 wird in den Wirtsstamm ATCC PTA-3132 (=
W 3110 (ATCC 27325)) durch Elektroporation eingeführt. Elektrokompetente
Zellen werden gemäß einem
Standardprotokoll hergestellt, wobei die Elektroporation in 0,1
mm Küvetten
mit 1800 V mittels eines Eppendorf Elektroporators 2510 ausgeführt wird.
-
Nach
der Elektroporation wird die Reaktion in flüssigem Medium suspendiert und
auf Agarplatten plattiert, die Tetracyclin enthalten.
-
Der
Ausgangspunkt zur Selektion eines geeigneten Zellklons ist eine
so erhaltene Transformationsplatte. Es werden verschiedene Klone
von dieser Platte in Flüssigkultur
angezogen und als Forschungszellbänke kryokonserviert. Ihre Produktivität wird in
Schüttelkolbenexperimenten
getestet und verglichen. Der beste Klon (E1/116) wird zur weiteren
Entwicklung verwendet.
-
Der
beste Klon kann eine gute Produktivität, aber ein relativ schlechtes
Wachstum zeigen. Das schlechte Wachstum kann aus verschiedenen Faktoren
resultieren, beispielsweise Produkttoxizität gegenüber der Wirtszelle, metabolische
Last aufgrund der Produktsynthese etc. Die Zugabe von Glucose bringt
oft eine Verbesserung, da die Glucose viele Promotoren herunterreguliert
(beispielsweise durch Katabolitrepression), die zur rekombinanten
Proteinexpression verwendet werden. Glucose hat auch einen allgemein
positiven Effekt auf das Wachstum von E. coli, da sie direkt in
den Metabolismus als Kohlenstoffquelle eingeführt werden kann.
-
Im
Fall von E1/116 wird ein deutlich positiver Effekt der Glucose auf
das Wachstum beobachtet. Die besten Ergebnisse werden mit Glucosekonzentrationen
zwischen 2 und 5 g/l erreicht. Um die Zelllinie so anzupassen, dass
sie mit der Produktbildung besser zurechtkommt und anschließend besser
in Abwesenheit von Glucose wächst,
wird der Stamm daher in Flüssigmedium
in Schüttelkolben
für mehrere
Passagen angezogen ("Schüttelkolbenkaskade").
-
Genauer
gesagt wird ein Kryoröhrchen
von E1/116 aufgetaut und die Zellsuspension wird auf Glucose-freien
LB Agarplatten ausgestrichen, die Tetracyclin enthalten. Die Platte
wird bei 37°C
inkubiert, bis die Kolonien eine ausreichende Größe zur Beimpfung einer Flüssigkultur
aufweisen. Die Kolonien werden dann von der Platte in kleine Schüttelkolben überführt, die
mit 15 ml Glucose-freiem LB Medium gefüllt sind, das Tetracyclin enthält. Die
Kulturen werden bei 37°C
geschüttelt,
bis sie eine optische Dichte bei 600 nm von etwa 0,5 (typischerweise > 1,0) enthalten. Für diese
erste Runde werden bis zu 48 Stunden aufgrund der schlechten Wachstumcharakteristiken
des ursprünglichen
Isolats benötigt.
-
Das
im obigen Abschnitt beschriebene Verfahren wird fünfmal nacheinander
ausgeführt,
wobei die Flüssigkultur
der vorherigen Runde auf Platten ausgestrichen wird und die Kolonien
von der Platte dazu dienen, die nächste Flüssigkultur anzuimpfen. Von
jeder Flüssigkultur
wird die optische Dichte bestimmt und es wird eine Probe zur Bestimmung
des Produkttiters mittels SDS-PAGE – Western Blot entnommen. Klone
aus der Kultur mit der besten Kombination aus Wachstum und Produktivität werden
zur Initiierung der nächsten Runde
verwendet.
-
Im
Verlauf der unterschiedlichen Runden dieser Kulturenkaskade (das
heißt
mehrfachen Vermehrungs- und Reisolierungsschritten) verbessern sich
die Wachstumseigenschaften der (Sub)Stämme graduell. Durch die Wahl
des Stamms mit der besten Kombination aus Wachstum und Produktivität in jeder
Runde erhöhen
sich auch graduell die Titer. Nach der fünften Runde werden erneut Einzelkolonien
auf LB Agarplatten erzeugt, die Tetracyclin enthalten und zur Beimpfung
einer Flüssigkultur
verwendet, die Tetracyclin enthält,
um einen primären
Beimpfungsansatz (PSL) zu erzeugen. Die Kultur wird bei 37°C bis zu
einer optischen Dichte von etwa 1,5 angezogen, mit einer gleichen
Menge an sterilem 40 G/V Glycerin gemischt, in Kryoröhrchen aliquotiert
und bei –80°C eingefroren.
Die PSL wird als Ausgangspunkt zur Erzeugung der GMP Zellbänke (Masterzellbank
und Arbeitszellbank) des Interferon alpha 2b Produktionsstamms verwendet.
Das Reisolat wird mit E1/116a bezeichnet. Reisolierungsverfahren,
wie das oben beschriebene, haben gezeigt, dass sie reproduzierbare
Ergebnisse ergeben.
-
E1/116a
zeigt ausgezeichnete Wachstumscharakteristiken in Schüttelkolben
und gerührten
Bioreaktoren (Fermentern). Ein Inokulum, das zum Start eines Bioreaktors
geeignet ist, kann in einem Schüttelkolben ausgehend
von einem Röhrchen
einer Arbeitszellbank in etwa 8 Stunden angezogen werden.
-
Es
wird eine Masterzellbank unter cGMP Bedingungen aus dem oben beschriebenen
primären
Beimpfungsansatz hergestellt. Kurz gesagt wird ein PSL Röhrchen aufgetaut
und auf Tetracyclin enthaltende Agarplatten plattiert. Es wird eine
Einzelkolonie gepickt und zur Beimpfung der Masterzellbank (MCB)
Schüttelkolbenkultur
verwendet (LB Medium, das Tetracyclin enthält). Die Zellsuspension aus
der logarithmischen Wachstumsphase 1+1 mit 40% G/V Glycerin gemischt,
mit 1,8 ml in Kryoröhrchen
aliquotiert, in Kryoschläuchen
eingeschlossen und in der Flüssigphase
eines Tanks mit flüssigem
Stickstoff eingefroren.
-
Die
Arbeitszellbank wird auf dieselbe Weise wie die Masterzellbank erzeugt,
außer
dass die Schüttelkolbenkultur
mit einer Zellsuspension aus einem aufgetauten MCB Röhrchen beimpft
wird.
-
Beispiel 2: Fermentationsprozess zur Herstellung
von rekombinantem humanem Interferon alpha 2B (rhlFNα2B)
-
Das
Fermentationsverfahren wird durch die Anzucht des Stamms E. coli
K12 W3110 gestartet, der von der Arbeitszellbank wie oben beschrieben
in Schüttelkolbenkulturen
in Luria Bertani (LB) Medium bei 37°C mit der Zugabe des Antibiotikums
Tetracyclinhydrochlorid zur Vermeidung des Wachstums von Nicht-Plasmid
tragenden Zellen erhalten werden kann.
-
Die
Schüttelkolbenkultur
wird zur Beimpfung des Mediums der Animpfkultur (Pärkultur)
verwendet (Inokulumgröße = 0,4%).
Das Medium für
diese Präkulturkultivierung
basiert auf entionisiertem Wasser, das Glucose als einzige Kohlenstoffquelle
und Hefeautolysat als komplexe Stickstoffquelle enthält. Zusätzlich werden anorganische
Salze, wie KH2PO4,
K2HPO4, (NH4)2SO4 und
MgSO4 × 7
H2O zum Medium gegeben. Als Antischaummittel
wird Polypropylenglycol 2000 (PPG 2000) verwendet. Insbesondere
hat das Vorkulturmedium die folgende Zusammensetzung:
-
-
Diese
Medienkomponenten werden zusammen für 20 Minuten bei 121°C sterilisiert.
Nach dem Abkühlen
des Grundmediums wird ein Aliquot einer sterilen 5 g/l Stammlösung des
Antibiotikums Tetracyclinhydrochlorid zum Grundmedium gegeben (die
Sterilisation wird durch Filtration ausgeführt (0,22 μm Filter)).
-
Stammlösung Tetracyclinhydrochlorid
(5 g/l):
-
Die
Kultivierungszeit für
die Animpfkultur beträgt
etwa 16 Stunden. Während
der Kultivierung der Animpfkultur wird der pH Wert auf einen Sollwert
von 7,0 ± 0,2
mit Schwefelsäure
und Natriumhydroxid oder konzentrierter Ammoniaklösung kontrolliert.
Die Konzentration an gelöstem
Sauerstoff wird auf Mengen gehalten, die höher als 20% Sättigung
betragen, indem die Rührgeschwindigkeit
erhöht
wird. Die Rührgeschwindigkeit zu
Beginn der Kultivierung wird auf 300 Upm gesetzt, der Rückdruck
im Kessel auf 0,3 bar und die Belüftungsrate wird auf 30 l/min
kontrolliert (Äquivalent
zu "1 vvm"). Die Temperatur
wird während
der Kultivierung konstant auf 37°C
gehalten. Als Transferkriterium der Brühe zur Hauptstufe des Fermentationsverfahrens
wird die Erhöhung
der gelösten
Sauerstoffkonzentration nach dem Verbrauch der Kohlenstoffquelle
verwendet.
-
Für die Hauptkulturkultivierung
wird ein Medium verwendet, das auf entionisiertem Wasser, Glucose als
Kohlenstoffquelle und Hefeautolysat als komplexer Stickstoffquelle
basiert. Neben der Zugabe der anorganischen Salze (NH4)2SO4, CaCl2 × 2
H2O und MgSO4 × 7 H2O wird PPG 2000 als Antischaummittel verwendet. Die
anfängliche
Glucose wird getrennt sterilisiert und zum sterilen Rest des Mediums
gegeben. Die Inokulumgröße für das Hauptfermentermedium
liegt im Bereich zwischen 0,75 und 3%. Im einzelnen hat das Hauptkulturmedium
die folgende Zusammensetzung:
-
-
Diese
Medienkomponenten werden zusammen für 20 Minuten bei 121°C sterilsiert.
Nach dem Abkühlen
wird ein Aliquot einer getrennt hitzesterilisierten Glucosestammlösung mit
800 g/l zum Hauptkulturgrundmedium gegeben (die Sterilisation wird
für mehr
als 30 Minuten bei 120°C
ausgeführt).
-
Glucosestammlösung, 800
g/l:
-
Der
wichtigste Punkt während
der Kultivierung ist die Erfordernis eines vollständigen Verbrauchs
der anfänglich
im Medium vorhandenen Glucose. Dies führt zu einer starken Erhöhung der
gelösten
Sauerstoffkonzentration nach etwa 9 Stunden Wachstum. Wenn man die
Glucosefütterung
vor dem vollständigen
Verbrauch der anfänglichen
Glucose startet, beobachtet man keine Produktbildung. Die Glucoselimitierung,
die durch die Fütterung
der Glucoselösung
mit einer konstanten Geschwindigkeit kontrolliert wird, ist daher
sehr wichtig. Die Temperatur während
der Kultivierung wird auf einem konstanten Wert von etwa 28°C gehalten.
Die anfängliche
Rührergeschwindigkeit
wird auf 300 Upm gesetzt, die Belüftungsrate wird auf 100 l/min
kontrolliert (äquivalent
zu "1 vvm") und der Rückdruck
im Kessel wird auf 0,3 bar eingestellt. Der pH Wert wird auf 7,1 ± 0,2 mit
Schwefelsäure
und Natriumhydroxid oder konzentrierter Ammoniaklösung kontrolliert.
Ein Peak des pH Werts bis zu 8,0 nach einem Verbrauch der anfänglich zur
Verfügung
gestellten Glucose ist akzeptabel.
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Die
Konzentration des gelösten
Sauerstoffs wird auf Werte von mehr als 20% Sättigung kontrolliert. In Abhängigkeit
der Sauerstofftransferkapazität
des Bioreaktors wird die DO-Konzentration auf Werte über 20% Sättigung,
vorzugsweise etwa 40% und 100% Sättigung
gehalten, indem man zuerst die Rührgeschwindigkeit auf
einen Maximalwert erhöht.
Falls dies nicht ausreicht, wird zuerst die Belüftungsrate und danach der Rückdruck
erhöht.
Nach der Kultivierungszeit zwischen 48 und 192 Stunden (es wird
eine lineare Zunahme der Produktbildung mit der Kultivierungszeit
beobachtet) wird die Kultur geerntet und auf 15 ± 5°C gekühlt und für das Downstreamprocessing
durch die Zugabe von Saccharose/EDTA zur gekühlten Kulturbrühe konditioniert.
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Die
Ergebnisse eines Fermentationsansatzes werden basierend auf der
Western Blot Technik oder durch HPLC Messungen nach einer periplasmatischen
Extraktion des Produkts im Labor oder der Pilotanlage analysiert.
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Beispiel 3: Zellzerstörung und Extraktion
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Eine
Fermentationsbrühe,
die wie oben beschrieben erhalten wird, welche die Wirtszellen enthält, die das
exprimierte Interferon alpha 2B im periplasmatischen Raum enthalten,
wird mit Schwefelsäure
auf einen pH von 5,0 ± 0,1
unmittelbar nach der Fermentation eingestellt und auf 4°C ± 2°C abgekühlt. Der
geringe pH und die geringe Temperatur helfen zur Inaktivierung der
endogenen Proteasen.
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Die
Fermentationsbrühe
wird auf 10°C
bis 20°C
eingestellt und dann werden ohne Konzentrierung oder Waschen der
Zellen feste oder flüssige
Saccharose (200 g Saccharose/kg Fermentationsbrühe) und EDTA (Konzentration
10 mM) zugegeben und der pH wird auf 8,0 eingestellt. Nach einem
selektiven Einschrittzellpermeationsprotokoll mittels eines osmotischen
Schocks (1+3 Verdünnungen)
mit gekühltem
Wasser, wobei die Fermentationsbrühe, die Saccharose und EDTA
enthält,
in das gekühlte
Wasser (Temperatur etwa 4°C) gegossen
oder gepumpt wird, wird der freigesetzte periplasmatische Extrakt
geklärt.
Polyethylenimin wird auf eine Endkonzentration von 0,05% zugegeben
und der pH wird mit Essigsäure
auf etwa 7,5 eingestellt. Nach 15 bis 45 Minuten flocken der Zelldebris
und die DNA aus, wobei ein klarer Rohextrakt übrig bleibt, der Interferon
enthält,
der dann zur Verbesserung der Klarheit einer Zentrifugation unterzogen
wird.
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Dieses
Verfahren führt
zu einem klaren periplasmatischen Extrakt, der das gewünschte Interferon
alpha 2B in hoher Ausbeute mit einer Reinheit von > 20% in Bezug auf den
gesamten Proteingehalt enthält.
Polyethylenimin hilft, den Zelldebris vom löslichen Proteinextrakt zu trennen,
was zu einer sehr reinen Interferonlösung führt.
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Beispiel 4: Chromatographische Reinigung
von rekombinantem, humanem Interferon α 2B (rhlFNα2B)
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4.1. Binden durch Kationenaustauschchromatographie
(CEX)
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Nach
der pH Einstellung auf 4,8 bis 5,2 mit Essigsäure und einem Filtrationsschritt
mittels eines 0,3 μm
Filters wird der Rohextrakt von Beispiel 3 auf die CEX Säule aufgetragen
(S Ceramic Hyper D F (Biosepra)). Nach einem Waschschritt mit einem Äquilibrierungspuffer
(20 mM Natriumacetat und 70 mM NaCl bei pH 5,0) wird das Interferon
mit einem Stufengradienten bei 175 mM NaCl eluiert. Die gesammelte
Fraktion wird unmittelbar durch den Verfahrensschritt von Beispiel
4.2 weiterverarbeitet.
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4.2. Anionenaustauschchromatographie (AEX)
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Die
Fraktion von Beispiel 4.1 wird auf einen pH von 7,3 bis 7,7 mit
Natriumhydroxid eingestellt, verdünnt und mit Wasser auf eine
Leitfähigkeit
von 3,5 bis 4,5 mS/cm eingestellt und auf die AEX Säule (Q Ceramic
Hyper D F (Biosepra)) aufgetragen. Nach dem Waschen wird das Interferon
mit einem linearen Salzgradienten (0 bis 300 mM NaCl) bei etwa 150
mM NaCl eluiert. Es werden die Fraktionen gesammelt, die eine Reinheit
von größer oder
gleich 90 Flächenprozent
gemäß IPC Umkehrphasen
HPLC aufweisen und direkt im nächsten
Schritt verwendet (siehe Beispiel 4.3).
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4.3. Hydrophobe Interaktionschromatographie
(HIC)
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Die
Fraktion von Beispiel 4.2 wird mit einer Stammlösung aus Natriumsulfat (0,5%
Natriumsulaft verdünnt
(1:1), mit NaOH oder HCl auf pH 7,3 bis 7,7 eingestellt und auf
die HIC Säule
aufgetragen (Source 15PHE (Pharmacia)). Nach dem Waschen wird die
Interferonfraktion von Beispiel 3 mit einer linearen Natriumsulfatkonzentration
(800 bis 0 mM Natriumsulfat) bei etwa 400 mM Natriumsulfat eluiert.
Die gesammelten Fraktionen, die eine Reinheit von größer oder
gleich 93 Flächenprozent
aufweisen und keine Verunreinigung von größer oder gleich 3% gemäß IPC Umkehrphasen
HPLC aufweisen, werden direkt im nächsten Reinigungsschritt verwendet.
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4.4 Kationenaustauschchromatographie (CEX)
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Die
gesammelten Fraktionen von Beispiel 4 werden mit Wasser auf eine
Endleüfähigkeit
von 7,5 bis 8,5 mS/cm verdünnt,
mit 99 bis 100% Essigsäure
auf pH 4,3 bis 4,7 eingestellt und auf die CEX Säule (Toyopearl SP-650 S (Toso
Haas)) aufgetragen. Nach einem Waschschritt wird das Interferon
mit einem linearen NaCl Gradienten (0 bis 300 mM NaCl) bei etwa
250 mM NaCl eluiert. Es werden die Fraktionen gesammelt, die eine
Reinheit von größer oder
gleich 95 Flächenprozent
und keine Verunreinigung von größer oder
gleich 3% gemäß IPC Umkehrphasen
HPLC aufweisen und werden direkt im nächsten Reinigungsschritt verwendet.
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4.5 Größenausschlusschromatographie
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Der
letzte Reinigungsschritt ist ein Gelfiltrationsschritt zur Entfernung
von Dimeren und anderen Aggregaten und zur Ausführung eines Pufferaustausches
für die
Endformulierung. Die in diesem Schritt verwendete Superdex 75 pg
zeigt eine gute Auftrennung sogar bei hohem Auftragsvolumen (5%
bis 15%). Die SEC wird in 25 mM Natriumphosphat und 130 mM NaCl
+ 0,3 mM EDTA bei einem pH von etwa 7,3 bis 7,7 ausgeführt.
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Die
Fraktionen mit der höchsten
Reinheit (> 95% Hauptpeak
in der RP-HPLC und ohne Nebenpeak > 3%)
werden unter Bildung der schließlichen
Bulklösung
vereinigt, die das gewünschte
rekombinante humane Interferon α 2B
in reiner Form in einer hohen Ausbeute enthält.
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