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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Regulation der Synthese
von Proteinen durch Kontrolle der post-transkriptionalen Stufen der Translation
von Messenger-RNA in Proteine. Die industriellen Hauptanwendungen
der Erfindung sind die Kontrolle der Produktion von Proteinen von
Interesse im Bioreaktor, die Kontrolle der Produktion von Proteinen
von Interesse in cellulärer
Therapie (somatische Gentherapie) oder auch die Kontrolle der Produktion
viraler Proteine im Rahmen antiviraler Therapien.
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STAND DER TECHNIK
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Im
Stand der Technik gibt es ganz allgemein einen Bedarf für die Bereitstellung
von Kontrollsystemen für
die Produktion von Target-Proteinen von Interesse insbesondere auf
dem Gebiet der Produktion von Proteinen im Bioreaktor sowie bei
verschiedenen medizinischen Therapietypen.
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In
bestimmten Fällen
sucht man eine allgemeine Inhibierung der Synthese von Proteinen,
die durch bestimmte Zellen produziert werden, die man eliminieren
möchte,
zum Beispiel Tumorzellen.
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In
anderen Zellen versucht man die Produktion nur eines oder mehrerer
vorbestimmter Target-Proteine zu stimulieren oder im Gegenteil zu
inhibieren, wie zum Beispiel Proteine von therapeutischem Interesse, deren
Expression man auf gut bestimmte Momente kontrollieren möchte, zum
Beispiel in Verfahren zur Herstellung von Proteinen von Interesse
durch in Bioreaktoren kultivierte Zellen oder auch durch Zellen,
die in einer somatischen zellulären
Gentherapie eingesetzt werden.
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Im
Stand der Technik kennt man Proteine, die fähig sind auf post-transkriptionalem
Niveau, auf dem Niveau der Translation der Proteine durch die Zellen,
zu wirken. Die post-transkriptionale
biologische Aktivität von
bestimmten Proteinen kann in einer Modifizierung des Metabolismus
der Messenger-RNA, zum Beispiel durch Modifizierung der Stabilität und der
Halbwertszeit der Messenger-RNA, durch eine Aktivierung der Translation
der Messenger-RNA oder durch eine Modifizierung des Transports oder
der Lokalisierung der Messenger-RNA bestehen.
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So
wurde gezeigt, dass Proteine, die von Hefe stammen, wie Pab1p, Pub1p,
She2p, She3p; solche, die von Xenope stammen, wie Xp54 und PAP1;
oder Säugerproteine
wie hUPF1, hUPF2, hUPF3a, hUPF3b, RNP S1, Y14, DEK, REF2, SRm160,
elF-4E, elF-4G,
REV, TAP1 und NXF3 fähig
waren, nach spezifischer Bindung an Messenger-RNA den Metabolismus
der Messenger-RNA, an die die Proteine sich binden, zu modifizieren,
zum Beispiel durch Stabilisierung dieser Messenger-RNA, durch Stimulation
der Translation der Messenger-RNA, durch Stimulation der Ausschleusung
Kern-Cytoplasma der Messenger-RNA oder durch Stimulation der Polyadenylierung
der Messenger-RNA (COLLER et al., 2002).
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Um
die biologische Aktivität
der verschiedenen Proteine zu testen, von denen angenommen wird,
dass sie auf die verschiedenen post-transkriptionalen Stufen der
Expression der Gene, das heißt
auf die verschiedenen Aspekte des Metabolismus der Messenger-RNA,
die oben angegeben sind, zu wirken, wurde im Stand der Technik vorgeschlagen,
das Protein, dessen Funktion untersucht wird, mit einem Bindungsprotein
für RNA mit
bekannter Spezifität,
wie das Protein MS2CP, zu fusionieren. Die Aktivität des Fusionsproteins
(getestetes Protein-Bindungsprotein
für RNA)
wird an einem Reporter-DNA-Konstrukt getestet, das für eine Messenger-RNA
codiert, umfassend (i) das Target-Nucleotid-Motiv des Bindungsproteins
für RNA
und (ii) ein offenes Leseraster, das für ein Reporterprotein wie Luciferase
oder Beta-Globin codiert (COLLER et al., 2002, PCT-Anmeldung WO
99/60408).
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Es
wurde auch vorgeschlagen, ein Fusionspolypeptid zu verwenden, das
ein Protein zur Fixierung an RNA fusioniert an ein Protein, das
vom Faktor elF4G abgeleitet ist, umfasst, um spezifisch die Translation
von Proteinen von Interesse zu aktivieren (PCT-Anmeldung WO 00/53779).
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Das
Protein EDEN-BP von Xenopus laevis war der erste Faktor, der „trans" wirkt, für den direkt
eine essentielle Rolle bei der Spezifität der Desadenylierung der Messenger-RNA
bewiesen wurde (PAILLARD et al., 1998). Schließlich wurde gezeigt, dass das
Protein CUG-BP, das durch das orthologe humane Gen des Gens, das
für EDEN-BP
codiert, codiert wird, wahrscheinlich ein Faktor mit Desadenylierungsfunktion
ist, der für
die post-transkriptionalen Kontrolle der Messenger-RNA des Protooncogens
c-Jun in Säugerzellen
verantwortlich ist, (Pallard et al., 2002).
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Im
Stand der Technik gibt es einen Bedarf für Konstruktionen, die für ein Protein
codieren, das fähig ist,
auf Messenger-RNA zu wirken, um die Translation der Proteine im
Allgemeinen zu inhibieren oder auch um die Translation von vorbestimmten
Target-Proteinen zu inhibieren.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird ein
Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine bereitgestellt, dadurch
gekennzeichnet, dass seine Größe höchstens
250 Aminosäuren
ist und dass er eine Aminosäuresequenz
umfasst, die wenigstens 85% Identität mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 besitzt.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung besteht aus einem Fusionspolypeptid,
das fähig
ist, die Translation eines Target-Polynucleotids von Interesse spezifisch
zu inhibieren, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Polypeptid
einen Peptid-Inhibitor, wie er oben definiert ist, umfasst, wobei der
Peptid-Inhibitor mit einem Bindungsprotein für RNA fusioniert ist.
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Die
Erfindung stellt auch Nucleinsäuren
bereit, die ein Polynucleotid umfassen, das für den Peptid-Inhibitor oder
auch das Fusions-Polypeptid, wie es oben definiert ist, codiert.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Kontrollsystem für die Translation
eines Polynucleotids von Interesse, umfassend:
- (a)
eine erste Nucleinsäure,
die aus einer Nucleinsäure
besteht, die für
ein Fusionspeptid, wie es oben definiert ist, codiert
- (b) eine zweite Nucleinsäure,
umfassend:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid enthalten ist, das durch die erste
Nucleinsäure,
wie sie in (a) definiert ist, codiert wird;
(ii) das Polynucleotid
von Interesse.
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Sie
bezieht sich auch auf Vektoren, in die die verschiedenen Nucleinsäuren, die
im Kontrollsystem der Translation eines Polynucleotids von Interesse,
das oben definiert ist, enthalten sind, insertiert sind, sowie auf Verfahren
zur in vitro-Kontrolle der Translation eines Target-Polynucleotids
von Interesse, wobei die genannten Verfahren das oben definierte
Kontrollsystem der Translation verwenden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
Kits oder Sets, die dazu bestimmt sind, die Translation eines Target-Polynucleotids
von Interesse zu kontrollieren.
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Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf die Verwendung eines Kontrollsystems oder eines Kits, wie es/er
oben definiert ist, für
die Kontrolle der Translation eines Target-Polynucleotids von Interesse.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
die ein Fusionspolypeptid umfassen, das einen Peptid-Inhibitor der
Translation der Proteine umfasst, wobei das Peptid mit einem Bindungsprotein
für RNA,
wie es oben beschrieben ist, fusioniert ist.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 stellt
ein Wirkschema eines Fusionspolypeptids gemäß der Erfindung dar, das den
Peptid-Inhibitor Pep58X fusioniert mit dem Bindungsprotein für RNA MS2CP
umfasst. Das Fusionspolypeptid wird „MS2CP-Pep58X" genannt. Im unteren
Teil der Figur ist eine Target-Messenger-RNA, die das Target-Nucleotid-Motiv des
Bindungsproteins für
RNA MS2CP umfasst, das „MS2" bezeichnet wird
und das in der Figur durch eine Haarnadelstruktur dargestellt ist,
und eine Expressionskassette des Target-Proteins von Interesse dargestellt.
Wie in der Figur dargestellt ist, erlaubt das fusionierte Protein
MS2CP die Fixierung des Fusionspolypeptids an der Target-Messenger-RNA auf
der Ebene der Stelle MS2, was es dem Peptid-Inhibitor Pep58X erlaubt,
seine inhibitorische biologische Aktivität spezifisch an der Target-Messenger-RNA
auszuüben.
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2 ist
ein Schema, das die Karte des Plasmids pMS2CP-Pep58X darstellt.
Auf dem Vektor bezeichnet „CMV" den Promotor des
Blumenkohlmosaikvirus, der die Expression des offenen Leserasters
kontrolliert, das für
das Fusionspolypeptid zwischen dem Bindungsprotein für RNA MS2CP
und dem Peptid-Inhibitor Pep58X codiert. In der Figur codiert das
offene Leseraster für
ein Fusionspolypeptid, in dem das Protein MS2CP und der Peptid-Inhibitor
Pep58X durch das Peptid HA getrennt sind (Sequenz „YPYDVPDYA" [SEQ ID NO: 11],
die von der Aminosäure
98 bis zur Aminosäure
106 des Hemaglutininproteins HA1 reicht), das eine Markierung zur
Detektion und Reinigung des Fusionspolypeptids bildet. „T7" bezeichnet den Promotor
des Phagen T7, der die in vitro-Synthese von RNA ermöglicht.
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Der
Vektor umfasst auch ein Resistenzgen gegen Neomycin („NEOr"),
das unter die Kontrolle des Promotors des SV40-Virus gestellt ist.
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Der
Vektor umfasst auch ein offenes Leseraster, das für ein Resistenzprotein
gegen Ampicillin codiert.
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Das
3'-Ende des offenen
Leserasters, das für
das Fusionspolypeptid codiert, umfasst eine Polyadenylierungssignalsequenz,
die von der cDNA abgeleitet ist, die für das Rinderwachstumshormon
BGH codiert (BGH für „Bovine
Growth Hormone").
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3 ist
ein Schema des Plasmids pRLucLuc-CMVin + 3' UTRGb (MS2)n.
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In
der Figur kontrolliert der bidirektionale CMV-Promotor die Expression
von zwei offenen Leserastern: (i) ein offenes Leseraster, das für Luciferase
R („Luc
R") codiert und
eine 3'UTR-Region,
die acht Kopien der Nucleotidstelle MS2, Erkennungsstelle des Proteins
MS2CP, enthält,
umfasst, und (ii) ein offenes Leseraster, das für das Protein Luciferase F
(„Luc
F") codiert.
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Der
Vektor umfasst auch ein Resistenzgen gegen Ampicillin („Ampr"),
das unter die Kontrolle des Promotors des CMV-Promotors gestellt ist.
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4 stellt ein Funktionsschema eines Expressionssystems
I dar.
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4A stellt
die Synthese des Fusionspolypeptids Pep58X-Bindungsprotein für RNA dar,
wenn der Promotor, der die TetP-Sequenz enthält, durch das Aktivatorprotein
tTA aktiviert wird, das selbst in konstitutiver Art exprimiert wird.
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4B stellt
das Fehlen einer Produktion des Fusionspolypeptids Pep58X-Bindungsprotein
für RNA in
dem Fall dar, in dem das aktivierende Protein tTA in Gegenwart von
Tetracyclin produziert wird und die Sequenz TetP des Promotors,
der die Expression des Gens Pep58X-Bindungsprotein für RNA kontrolliert,
nicht aktiviert.
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5 stellt das Wirkprinzip des Expressionssystems
II dar.
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5A stellt
die Unterdrückung
der Expression des Fusionspolypeptids Pep58X-Bindungsprotein für RNA unter
der Wirkung der Inhibierung des Promotors, der die Sequenz TetO
enthält,
durch das Repressorprotein Tet(r), das selbst in konstitutiver Art
exprimiert wird, dar.
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5B stellt
die Aktivierung der Synthese des Fusionspolypeptids Pep58X-Bindungsprotein
für RNA dar,
wenn das Repressorprotein Tet(r) mit Tetracyclin in Kontakt gebracht
wird, das dieses desaktiviert und verhindert, dass der Promotor,
der die TetO-Sequenz enthält,
inhibiert wird.
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6 stellt die Resultate für die Inhibitor-Aktivität eines
Peptid-Inhibitors der Erfindung auf die Translation des Reporterproteins
CAT bei Xenope dar.
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6A:
Expression der CAT-B2-mRNA in Abwesenheit von Peptid oder in Gegenwart
der Peptide Pep58X („58"), Pep60X („60") und Pep61X („61").
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6B:
Expression der CAT-B1-mRNA („B1") und CAT-B2-mRNA („B2") in Abwesenheit
von Peptid oder in Gegenwart des Peptids Pep58X („B1 + 58" bzw. „B2 + 58").
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Auf
der Abszisse: Identität
des verwendeten Peptids (6A und 6B)
und Identität
der verwendeten CAT-mRNA (6B).
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Auf
den Ordinaten: CAT-Aktivität,
ausgedrückt
als Prozentwerte der Aktivität
ohne Peptid, wobei die Aktivität
ohne Peptid willkürlich
auf 100% festgelegt wurde.
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7 stellt die Resultate der Translation
des Markerproteins Luciferase unter Verwendung eines Kontrollsystems
der Translation, das die Vektoren pMS2CP-Pep58X, pMS2CP (als Kontrolle
verwendet) und das Plasmid pRLuc Luc CMVin + 3'UTRgb (MS2)8 enthält, dar.
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Auf
der Abszisse: Konzentration an exprimierten Proteinen. Auf den Ordinaten:
Expression von Luc F (7A) und von Luc R in Bezug auf
die Expression von Luc F (7B).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wurde
gezeigt, dass eine kleine Familie von Peptiden, die untereinander
eine starke Strukturhomologie besitzen, die Fähigkeit hat, die Translation
von Proteinen in Zellsystemen zu inhibieren.
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Spezifischer
ausgedrückt,
die Anmelderin hat gezeigt, dass bestimmte Peptide, die aus einer
spezifischen Region der Proteine EDEN-BP und CUG-BP abgeleitet sind,
eine Inhibierungsaktivität
für die
Translation der Proteine besitzen, wenn diese Peptide gemeinsam
mit Reporter-mRNA in Zellen in Kultur injiziert werden.
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Erfindungsgemäß wurde
so gezeigt, dass ein Peptid mit 28 Aminosäuren, das die Aminosäuresequenz
besitzt, die von der Aminosäure
in Position 183 bis zu der Aminosäure in Position 210 der Sequenz
des Proteins EDEN-BP mit einer Länge
von 498 Aminosäuren
(SEQ ID NO: 9), das aus Xenopus laevis stammt, geht, allein Inhibitor-Aktivität für die Translation
der gesuchten Proteine besitzt.
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Dieses
erste Peptid mit 28 Aminosäuren
wird zu Zwecken der vorliegenden Beschreibung als „Pep58X" bezeichnet.
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Erfindungsgemäß wurde
auch gezeigt, dass ein Peptid, das einen sehr hohen Identitätsgrad bezüglich der
Aminosäuren
mit dem Peptid-Inhibitor Pep58X, der oben definiert ist, hat, wobei
das Peptid Pep58H genannt wird, auch die Inhibitor-Aktivität der Translation
der Proteine besitzt, die gesucht ist.
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Das
Peptid Pep58H besteht aus einem Peptid mit einer Länge von
28 Aminosäuren,
das die Aminosäuresequenz
besitzt, die von der Aminosäure
in Position 183 bis zu der Aminosäure in Position 210 des humanen
CUGBP-Proteins geht.
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In
den Beispielen wurde gezeigt, dass das Niveau der Inhibitor-Aktivität von Pep58X
und Pep58H sehr ähnlich
ist. Man hat auch gezeigt, dass das Niveau der Inhibitor-Aktivität von Pep58H
identisch mit dem ist, das für
das vollständige
CUGBP-Protein beobachtet
wird.
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Umgekehrt
wurde erfindungsgemäß auch gezeigt,
dass andere Peptide mit einer Länge
von 28 Aminosäuren,
die von der Region mit 84 Aminosäuren,
die von der Aminosäure
in Position 155 bis zur Aminosäure in
Position 283 des Proteins EDEN-BP mit der Sequenz SEQ ID NO: 9 geht,
abgeleitet sind, keine Inhibitor-Aktivität für die Translation von Proteinen
besitzen. In den Beispielen handelt es sich insbesondere um Peptide, die
Pep60X bzw. Pep61X genannt werden.
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FAMILIE NICHT SPEZIFISCHER
PEPTID-INHIBITOREN GEMÄß DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wurde
gezeigt, dass das Peptid mit 28 Aminosäuren, das von dem Protein EDEN-BP
von Xenopus laevis abgeleitet ist, das in der vorliegenden Beschreibung
Pep58X genannt wird und das die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 1 besitzt,
fähig ist,
in nicht spezifischer Weise die Translation von Reporter-Messenger-RNA,
die für
das Enzym CRT (Chloramphenicolacetyltransferase) codieren, zu inhibieren.
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So
wurde das Peptid Pep58X zusammen mit verschiedenen Reporter-Messenger-RNA
in die Embryos der Amphibie Xenope (Xenopus laevis) injiziert. Nach
Expression der Reportergene wurden Proteinextrakte hergestellt und
die Aktivität
des Reportergens wurde bestimmt. Das Peptid Pep58X inhibiert die
Translation der Reporter-Messenger-RNA, die für das Enzym CAT codieren, wobei
das Reporter-Messenger-RNA-Konstrukt auch die EDEN-Nucleotidstelle
der Bindung an das Protein EDEN-BP umfasst oder wobei die Reporter-Messenger-RNA
keine spezifische EDEN-Nucleotidstelle der Bindung der RNA an das
Protein EDEN-BP umfasst.
Folglich wird erfindungsgemäß gezeigt,
dass ein Peptid, das die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 umfasst, wie es für
das Peptid Pep58X der Fall ist, allgemein und nichtspezifisch die
Translation von zellulären Messenger-RNA
inhibiert.
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Die
allgemeine, nichtspezifische Inhibitor-Aktivität für die Translation von Proteinen,
die mit den Peptiden Pep58X der Sequenz SEQ ID NO: 1 und Pep58H
der Sequenz SEQ ID NO: 2, die untereinander eine starke Identität der Aminosäuresequenzen
von etwa 89,3% besitzen, bewiesen wurde, hat der Anmelderin ermöglicht,
eine beschränkte
Familie an Peptid-Inhibitoren
für die
Translation von Proteinen zu definieren, die unten beschrieben wird.
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Die
Größe der nichtspezifischen
Peptid-Inhibitoren der Translation der Messenger-RNA in Proteine gemäß der Erfindung,
die alle eine starke Identität
der Sequenz der Aminosäuren
mit dem Peptid Pep58X besitzen, ist höchstens 250 Aminosäuren.
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Obgleich
Peptide mit einer Länge
von über
250 Aminosäuren
auch Inhibitor-Eigenschaften der Translation der Proteine besitzen
können,
denkt die Anmelderin – ohne
an irgendeine Theorie gebunden sein zu wollen – dass solche Peptide mit großer Größe einer
verringerte Inhibitor-Aktivität
besitzen können,
und zwar insbesondere aufgrund der Tatsache der Bildung von Beschränkungen
für die
Konformation des Peptids.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit ein Peptid-Inhibitor der Translation
der Proteine, dadurch gekennzeichnet, dass seine Größe höchstens
250 Aminosäuren
ist und dass er eine Aminosäuresequenz
umfasst, die wenigstens 85% Identität mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 von Pep58X besitzt.
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Die
Ausdrücke
Protein, Polypeptid und Peptid, die in der vorliegenden Beschreibung
verwendet werden, sind austauschbar und bezeichnen eine lineare
Kette von Aminosäureresten,
die durch eine Peptidbindung zwischen der Alfa-Amin-Gruppe und der
Carboxygruppe von zwei fortlaufenden Aminosäureresten aneinander gebunden
sind. Teil der Erfindung sind auch Polypeptide, die wenigstens eine
Nicht-Peptid-Bindung, wie zum Beispiel eine retro-inverse Bindung
(NHCO), eine Carba (CH2-CH2)- Bindung oder auch
eine Ketomethylen(CO-CH2)-Bindung, umfassen.
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Ein
Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine gemäß der Erfindung
umfasst eine Aminosäuresequenz,
die vorzugsweise wenigstens 86%, 87%, 88%, 89%, 89,3%, 90%, 91%,
92%, 93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% Aminosäureidentität mit dem
Peptid-Inhibitor der Sequenz SEQ ID NO: 1 besitzt.
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Der
Ausdruck „prozentuale
Identität" bzw. „Prozentwert
der Identität" zwischen zwei Aminosäuresequenzen
wird im Sinne der vorliegenden Erfindung bestimmt, indem die zwei
in optimaler Weise angeordneten Sequenzen durch ein Vergleichsfenster
verglichen werden.
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Der
Teil der Aminosäuresequenz
in dem Vergleichsfenster kann auch Additionen oder Deletionen (z.B. „gaps" bzw. „Lücken") bezüglich der
Referenzsequenz (die diese Additionen oder diese Deletionen nicht
umfasst) umfassen, sodass eine optimale Anordnung zwischen den zwei
Sequenzen erhalten wird.
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Der
Prozentwert der Identität
zwischen den zwei Aminosäuresequenzen
wird berechnet, indem die Anzahl der Positionen, in denen ein identischer
Aminosäurerest
für die
zwei nach Anordnung verglichenen Sequenzen beobachtet wird, bestimmt
wird, dann die Anzahl der Positionen, in denen es eine Identität zwischen den
zwei verglichenen Aminosäureresten
gibt, durch die Gesamtzahl der Positionen im Vergleichsfenster dividiert
wird, dann das Resultat mit 100 multipliziert wird, um den Prozentwert
der Identität
bzw. die prozentuale Identität
zwischen den zwei Aminosäuresequenzen
zu erhalten.
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Die
optimale Anordnung der Sequenzen für den Vergleich kann informatisch
mit Hilfe bekannter Algorithmen durchgeführt werden.
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In
ganz bevorzugter Weise wird die prozentuale Identität der Sequenz
mit Hilfe der Software CLUSTAL W (Version 1.82) durchgeführt, wobei
die Parameter wie folgt festgelegt sind: (1) CPU MODE = „ClustalWmp"; (2) ALIGNMENT = „full"; (3) OUTPUT FORMAT
= „aln
w/numbers"; (4)
OUTPUT ORDER = „aligned"; (5) COLOR ALIGNMENT
= „no" (6) KTUP (WORD SIZE)
= „default"; (7) WINDOW LENGTH
= „default"; (8) SCORE TYPE
= „percent"; (9) TOPDIAG = „default"; (10) PAIRGAP = „default"; (11) PHYLOGENETIC
TREE/TREE TYPE = „none"; (12) MATRIX = „default"; (13) GAP OPEN = „default"; (14) END GAPS = „default"; (15) GAP EXTENSION
= „default"; (16) GAP DISTANCES
= „default" (17) TREE TYPE = „cladogram" und (18) TREE GRAP
DISTANCES = „hide".
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Die
Peptide, die zu der Familie der erfindungsgemäßen Peptid-Inhibitoren der
Translation der Proteine gehören,
besitzen demnach für
einige unter ihnen eine Aminosäuresequenz,
die eine oder mehrere Substitutionen, Additionen oder Deletionen
einer Säure,
verglichen mit den Peptid-Inhibitoren, die die Sequenz SEQ ID NO:
1 umfassen, umfasst. Ein erläuterndes
Beispiel solcher Peptide ist der Peptid-Inhibitor der Sequenz SEQ
ID NO: 2.
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Teil
der Erfindung sind Peptide, deren Aminosäuresequenz eine oder mehrere
Substitutionen einer Aminosäure
durch eine äquivalente
Aminosäure
im Vergleich zu Peptid-Inhibitoren der Translation der Proteine,
wie sie allgemein oben definiert sind, besitzt.
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Unter
Aminosäure-Äquivalenten
versteht man gemäß der Erfindung
Aminosäuren,
die eine Inhibitoraktivität
derselben Größenordnung
wie die Inhibitoraktivität
des Referenzpeptid-Inhibitors
haben, d.h., Aminosäuren,
die, wenn sie eine in der Aminosäuresequenz
des Referenzpeptidinhibitors ersetzen, eine Inhibitoraktivität haben,
die in derselben Größenordnung
wie die des Referenzpeptidinhibitors liegt.
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Zur
Erläuterung,
konservative Substitutionen von Aminosäuren sind Austausche einer
Aminosäure durch
eine andere Aminosäure,
die zu derselben Klasse gehört.
So sind austauschbar: die aliphatischen Aminosäuren Ala, Val, Leu und Ile;
die Aminosäuren,
die einen Hydroxylrest besitzen wie Ser und Thr; die sauren Aminosäuren Asp
und Glu; die Aminosäuren,
die eine Amidfunktion besitzen, wie Asn und Gln; die basischen Amino säuren wie
Lys und Arg; und die aromatischen Aminosäuren wie Phe und Tyr.
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Das
Niveau der Inhibitoraktivität
eines Peptidinhibitors gemäß der Erfindung
kann vom Fachmann leicht bestimmt werden, z.B., indem er für jede Konzentration
einer Reihe intrazellulärer
wachsender Konzentrationen an Peptidinhibitor den Prozentwert der
Expression eines Markerproteins, codiert durch eine Reporter-mRNA,
in Bezug auf das Expressionsniveau des genannten Markerproteins
in Abwesenheit des Peptid-Inhibitors errechnet, dann die Steigung
der Geraden errechnet, die die verschiedenen Prozentwerte der Expression
des Markerproteins verbindet, für
die verschiedenen zunehmenden Werte der Konzentration des Peptid-Inhibitors
errechnet, wie dies detailliert in den Beispielen beschrieben ist.
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Die
Berechnung der Steigung der Inhibierungsgeraden kann mit Hilfe der
folgenden Formeln durchgeführt
werden:
- – P der
Wert für
die Steigung der Inhibierungsgeraden ist;
- – d
[Markerprotein] die Differenz der Menge an Markerprotein zwischen
den zwei Konzentrationen an Peptiden a und b ist;
- – d
[Peptid-Inhibitor] die Differenz zwischen den zwei Konzentrationen
a und b an Peptid ist.
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Erfindungsgemäß besitzt
ein bestimmter Peptid-Inhibitor ein Niveau der Inhibitoraktivität der Translation
der Proteine der „selben
Größenordnung" wie das Niveau der
Inhibitoraktivität
eines Referenzpeptids, wenn der Wert P des bestimmten Peptids zwischen –0,3 und –0,8, vorzugsweise
zwischen –0,4
und –0,7
liegt, wobei der Wert P vorzugsweise etwa –0,6 ist.
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Teil
der Erfindung sind auch Peptide mit höchstens 250 Aminosäuren Länge, die
wenigstens 85% Identität
der Aminosäuren
mit der Aminosäuresequenz,
die von der Aminosäure
in Position 156 bis zur Aminosäure
in Position 405 der Sequenz des Proteins EDEN-BP geht, besitzen,
wobei das Protein EDEN-P die Aminosäuresequenz besitzt, die in
der vorliegenden Beschreibung als Sequenz SEQ ID NO: 9 bezeichnet wird.
Die Aminosäuresequenz
156-405, die in der Sequenz SEQ ID NO: 9 von EDEN-BP enthalten ist,
besteht aus der Aminosäuresequenz,
die zwischen der zweiten und der dritten Bindungsdomäne für RNA des
Proteins EDEN-BP liegt.
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Teil
der Erfindung sind auch Peptide mit höchstens 100 Aminosäuren Länge, die
wenigstens 30 fortlaufende Aminosäuren der Sequenz mit 84 Aminosäuren umfassen,
die von der Aminosäure
in Position 155 bis zur Aminosäure
in Position 238 der Sequenz des Proteins EDEN-BP reicht, die als
Sequenz SEQ ID NO: 3 bezeichnet wird, wobei die genannten Peptide
eine Aminosäuresequenz
umfassen, die wenigstens 85% Identität der Aminosäuren mit
der Sequenz SEQ ID NO: 1 besitzt.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch Peptide mit höchstens 100 Aminosäuren Länge, die
wenigstens 30 fortlaufende Aminosäuren der Aminosäuresequenz
mit 88 Aminosäuren,
die von der Aminosäure
in Position 155 bis zur Aminosäure
in Position 242 der Sequenz des Proteins CUG-8P geht, umfasst, die
hier als die Sequenz SEQ ID NO: 4 gemäß der Erfindung bezeichnet
wird, wobei die genannten Peptide eine Aminosäuresequenz umfassen, die wenigstens
85% Identität
der Aminosäuren
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 besitzt.
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Die
Anmelderin hat in der Tat gezeigt, dass die Sequenz SEQ ID NO: 3
mit 84 Aminosäuren,
die von dem Protein EDEN-BP abgeleitet ist, in der Zelle mit dem
Protein ePABP wechselwirkt, von dem bekannt ist, dass es in den
Regulationsmechanismen auf dem Niveau der Translation der Messenger-RNA
impliziert ist.
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Ein
Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine, wie er oben definiert
ist, hat vorteilhafter Weise eine Größe von höchstens 50 Aminosäuren Länge.
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Vorzugsweise
ist ein Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass seine Größe höchstens 30 Aminosäuren Länge ist,
und ganz bevorzugt, höchstens
28 Aminosäuren Länge ist.
Die Peptid-Inhibitoren kleiner Größe mit höchstens 50 Aminosäuren und
besser höchstens
30 Aminosäuren
sind aufgrund ihrer besseren Fähigkeit,
die Zellmembranen zu durchdringen und so wirksam und schnell auf
der Ebene des Cytoplasmas zur Inhibierung der Translation der Messenger-RNA
zu wirken, bevorzugt.
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Teil
der Erfindung ist ein Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine Aminosäuresequenz
umfasst, die wenigstens 89%, vorzugsweise 89,3% Identität mit der
Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 hat.
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Entsprechend
der Definition eines Peptid-Inhibitors oben ist ein Peptid dadurch
gekennzeichnet, dass es die Sequenz SEQ ID NO: 1 umfasst, insbesondere
das Peptid der Sequenz SEQ ID NO: 1 ist.
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Teil
der obigen Definition eines Peptids ist ein Peptid, dadurch gekennzeichnet,
dass es die Sequenz SEQ ID NO: 2 umfasst, insbesondere das Peptid
der Sequenz SEQ ID NO: 2 ist.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Peptid-Inhibitors der Translation der Proteine, wie er oben
definiert wurde, wobei das Verfahren die folgenden Stufen umfasst:
- (a) Insertieren einer Nucleinsäure, die
für den
Peptid-Inhibitor
codiert, in einen geeigneten Expressionsvektor;
- (b) Kultivieren einer Wirtszelle, die vorher mit dem in Stufe
(a) erhaltenen rekombinanten Vektor transformiert oder transfiziert
wurde, in einem geeigneten Kulturmedium;
- (c) Wiedergewinnen des konditionierten Kulturmediums oder Lysieren
der Wirtszelle, bspw. durch Ultraschallbehandlung oder osmotischen
Schock;
- (d) Abtrennen und Reinigen des Peptid-Inhibitors aus dem Kulturmedium
oder auch aus Zelllysaten, die in der Stufe (c) erhalten wurden;
- (e) Gegebenenfalls Charakterisieren des produzierten rekombinanten
Peptid-Inhibitors.
-
Die
Peptidinhibitioren gemäß der Erfindung
können
durch Fixierung an einer Immunaffinitäts-Cromatographiesäule, an
der Antikörper,
die gegen das Peptid gerichtet sind, vorher immobilisiert wurden,
charakterisiert werden.
-
Nach
einem anderen Aspekt kann ein Peptid-Inhibitor gemäß der Erfindung
durch Passage durch eine geeignete Reihe von Chromatographiesäulen gereinigt
werden, und zwar nach Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind und
von AUSUBEL et al. (1989) beschrieben wurden. Ein Peptid-Inhibitor
gemäß der Erfindung kann
auch durch klassische Techniken in der chemischen Synthese unterschiedslos
in homogener Lösung oder
in fester Phase, hergestellt werden.
-
Zum
Beispiel kann ein Peptid-Inhibitor gemäß der Erfindung durch die Technik
in homogener Lösung, die
von HOUBEN WEIL (1974) beschrieben ist, oder auch durch die Technik
der Synthese in fester Phase, die von MERRIFIELD beschrieben ist
(1965a, 1965b), hergestellt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Nucleinsäure, die
ein Polynucleotid umfasst, das für
einen Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine, wie oben definiert,
codiert.
-
Vorzugsweise
ist die genannte Nucleinsäure
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Regulator-Polynucleotid umfasst,
unter dessen Kontrolle das Polynucleotid, das für den Peptid-Inhibitor der Translation
der Proteine codiert, gestellt ist.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Nucleinsäure, wie sie oben definiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie in ei nen rekombinanten Klonierungs-
oder Expressionsvektor insertiert ist.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein rekombinanter Klonierungs- oder Expressionsvektor,
der eine Nucleinsäure,
wie sie oben definiert ist, umfasst.
-
Es
kann jeder geeigneter Vektor, der bekannt oder in der vorliegenden
Beschreibung definiert ist, verwendet werden.
-
Die
Peptid-Inhibitoren, wie sie oben definiert sind, werden eingesetzt,
um in nicht spezifischer Weise die Translation der Proteine, vorzugsweise
in zellulären
Systemen, zu inhibieren, obgleich die Peptid-Inhibitoren auch eingesetzt
werden können,
um die Translation der Proteine in azellulären Systemen zu inhibieren, z.B.
ausgehend von einem Zelllysat, bspw. indem ein Extrakt aus zellulären Messenger-RNA
in einem azellulären
System, das aus einem Retikulocytenlysat von Kaninchen nach einer
herkömmlichen
Technik, die bei UCHIDA et al. (2002) beschrieben ist, inkubiert
wird. Nach einem bevorzugten Aspekt der Erfindung verwendet man
Peptid-Inhibitoren, wie sie oben definiert sind, um den Zellmetabolismus
so weit zu stören,
dass der Tod der Zellen, in die diese Peptid-Inhibitoren eingedrungen sind, hervorzurufen.
-
So
können
die Peptid-Inhibitoren der Translation der Proteine, wie sie oben
definiert sind, verwendet werden, um bestimmte Zellkategorien, gegen
die sie gerichtet sein können,
wie z.B. Tumorzellen, zu eliminieren.
-
Beispielsweise
können
die Peptid-Inhibitoren gemäß der Erfindung
mit einem Peptid oder einem Protein fusioniert sein oder auch an
ein Polysaccharid gebunden sein, wobei das Peptid, das Protein oder
das Polysaccharid, aus Liganden bestehen, die spezifisch von Rezeptoren
erkannt werden, die in den Zielzellen exprimiert werden, z.B. auf
der Membranoberfläche
der Zielzellen, wobei die Zielzelle dann die Peptid-Inhibitoren internalisieren,
die ihren Tod durch Blockierung der Translation der Zellproteine
hervorrufen werden. Beispiele für
Peptide oder Proteine, die mit einem Peptid-Inhibitor gemäß der Erfindung
fusioniert werden können,
sind insbesondere Antikörper
oder Antikörperfragmente,
die spezifisch Antigene erkennen, die in spezifischer Weise durch
bestimmte Zellkategorien exprimiert werden, wie z.B. von Tumorzellen.
-
Beispielsweise
kann man ein Fusionsprotein zwischen einem Peptid-Inhibitor gemäß der Erfindung und
einem Antikörper
oder einem Antikörperfragment,
z.B. ein Fragment Fab oder auch ein Fragment F(ab')2, die
spezifisch ein Antigen erkennen, das selektiv durch die ins Auge
gefassten Tumorzellen exprimiert wird, z.B. das Tumorantigen Tn,
das im Stand der Technik gut bekannt ist. In vitro können so
die Tumorzellen, die in einer Zellpopulation vorliegen, die einem
Patienten entnommen wurden, durch Inkubation der Zellen, die vom
Patienten stammen, mit geeigneten Konzentration des Fusionsproteinpeptid-Inhibitor-Antikörpers (oder Antikörperfragments),
gefolgt von einer Isolierung der normalen nicht-Tumorzellen, eliminiert
werden.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die Fusionspeptide Peptid-Inhibitor-Ligand eines Zellrezeptors
auch in vivo verwendet werden können,
z.B. im Rahmen von Antikrebstherapien.
-
Sezifische Fusionspolypeptid-Inhibitoren
der Translation von Proteinen
-
Nach
einem Aspekt bezieht sich die Erfindung auf Fusionspolypeptide,
die geeignet sind, spezifisch die Translation eines Target-Polynucleotids
von Interesse in das entsprechende Protein zu inhibieren, wobei ein
solches Fusionspolypeptid einen Peptid-Inhibitor der Translation
von Proteinen, wie er vorstehend in der Beschreibung definiert ist,
umfasst, wobei der Peptid-Inhibitor mit einem Bindungsprotein für RNA fusioniert ist,
das spezifisch eine Target-Nucleotidstelle für die ins Auge gefasste Messenger-RNA
erkennt.
-
In
der Tat wurde erfindungsgemäß gezeigt,
dass ein Fusionspolypeptid zwischen dem Peptid Pep58X der Sequenz SEQ
ID NO: 1 und dem Bindungsprotein für RNR MS2CP fähig ist,
spezifisch die Translation einer Messenger-RNA zu inhibieren, die
die Target-Nucleotidstelle MS2 und ein offenes Leseraster, das für das Markerprotein
Luciferase codiert, unter die Kontrolle eines geeigneten Promotors
gestellt, umfasst.
-
Wie
in 1 dargestellt ist, fixiert sich das Protein MS2CP,
das in dem Fusionspolypeptid enthalten ist, selektiv an seine Target-Nucleotidstelle
MS2, was dem Peptid-Inhibitorpeptid
Pep58X erlaubt, spezifisch die Expression der Messenger-RNA oder
der Messenger-RNA, die die Target-Nucleotidstelle MS2 enthalten, zu inhibieren.
-
Dieselben
Resultate wurden von der Anmelderin mit einem Fusionspolypeptid,
das den Peptid-Inhibitor Pep58H und das Protein MS2CP zur Bindung
an die RNA enthält,
berichtet.
-
In
einem Fusionspolypeptid gemäß der Erfindung
ist das Bindungsprotein für
RNA, das an den Peptid-Inhibitor der Translation der oben definierten
Proteine fusioniert ist, vorzugsweise unter MS2CP, N, IRP und U1A,
die in Tabelle 1 unten aufgelistet sind, ausgewählt.
-
Tabelle
1: Bevorzugte Bindungsproteine
-
Vorteilhafterweise
ist das Bindungsprotein für
RNA am NH2-terminalen Ende des Fusionspolypeptids lokalisiert,
ob gleich es auch am COOH-terminalen Ende des Fusionspolypeptids
lokalisiert sein kann.
-
Im
Fusionspolypeptid kann das Bindungsprotein für RNA direkt an den Peptid-Inhibitor
fusioniert sein, d.h., in den Zellen:
- – (i) wenn
das Bindungsprotein für
RNA am NH2-terminalen Ende des Fusionspolypeptids
lokalisiert ist, die letzte Aminosäure in der COOH-terminalen
Position des Bindungsproteins für
RNA chemisch, vorzugsweise über
eine normale Peptidbindung, an die Aminosäure, die in NH2-terminaler
Position des Peptid-Inhibitors lokalisiert ist, gebunden ist; oder
- – (ii)
wenn das Bindungsprotein für
RNA in COOH-terminaler
Position des Fusionspolypeptids lokalisiert ist, die Aminosäure, die
in der COOH-terminalen Position des Peptid-Inhibitors lokalisiert
ist, direkt, vorzugsweise über
eine normale Peptidbindung an die Aminosäure gebunden ist, die in NH2-terminaler Position des Bindungsproteins
für RNA
gebunden ist.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
eines Fusionspolypeptids gemäß der Erfindung
sind das Bindungsprotein für
RNA und der Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine nicht
direkt aneinander gebunden, sondern sind dagegen im Fusionspolypeptid
durch eine Spacer-Aminosäuresequenz,
die vorzugsweise hydrophob ist, voneinander getrennt. Die Spacer-Aminosäuresequenz
besitzt eine ausreichende Größe, um eine Flexibilitätsregion
des Proteinmoleküls
zu bilden, was eine relative Mobilität des Bindungsproteins für RNA gegenüber dem
Peptid-Inhibitor ermöglicht.
-
Die
Größe des Spacer-Peptids
ist wenigstens 3 Aminosäuren
lang und höchstens
50 Aminosäuren lang.
Vorzugsweise ist die Größe des Spacer-Peptids
zwischen 5 und 30 Aminosäuren
lang und ganz bevorzugt zwischen 5 und 20 Aminosäuren lang.
-
Wenn
die Spacer-Sequenz oder der Peptid-Spacer hydrophob ist, erleichtert
die Spacer-Sequenz die Penetration des Fusionspolypeptids durch
Zellmembranen hindurch. In diesem Fall enthält das genannte Spacer-Peptid
hauptsächlich
hydrophobe Aminosäuren
wie die Aminosäuren
Valin, Leucin oder auch Isoleucin. In dieser Ausführungsform
umfasst das Spacer-Peptid in seiner Sequenz vorzugsweise wenigstens
50% hydrophobe Aminosäuren,
vorzugsweise wenigstens 60%, und ganz bevorzugt wenigstens 80% hydrophobe Aminosäuren.
-
Nach
einer besonderen Ausführungsform
besteht das Spacer-Peptid
aus einer Kette von Aminosäuren,
Poly(alanin), die 3 bis 50, besser 5 bis 30, vorteilhafter Weise
5 bis 20 und in ganz bevorzugter Weise 5 bis 10 Alaninreste umfasst.
-
Nach
einem anderen Aspekt bildet die Spacer-Aminosäuresequenz oder das Spacer-Peptid
eine Markierung, die die Detektion oder auch die Reinigung des Fusionspolypeptids,
das in der Probe vorliegt, ermöglicht.
Beispielsweise kann das Spacer-Peptid aus dem Peptid „HA TAG", Sequenz SEQ ID
NO: 11, wie in den Beispielen beschrieben, bestehen.
-
Spezifische
und erläuternde
Beispiele für
spezifische Fusionspolypeptid-Inhibitoren gemäß der Erfindung bilden:
- – das
Fusionspolypeptid MS2CP-HA TAG-Pep58X mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 5, das durch die Nucleinsäure der Sequenz SEQ ID NO:
7 codiert wird;
- – das
Fusionspolypeptid MS2CP-HA TAG-Pep58H mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 6, die durch die Nucleinsäure der Sequenz SEQ ID NO:
8 codiert wird.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Nucleinsäure, die ein Polynucleotid
umfasst, das für
ein Fusionspolypeptid codiert, wie es oben definiert ist.
-
Die
bevorzugten Nucleinsäuren
gemäß der Erfindung
sind die Folgenden:
- – die Nucleinsäure der
Sequenz SEQ ID NO: 7, die für
das Fusionspolypeptid MS2-HA TAG-Pep58H codiert;
- – die
Nucleinsäure
der Sequenz SEQ ID NO: 8, die für
das Fusionspolypeptid MS2CP-HA TAG-Pep58H codiert.
-
Nach
einem bevorzugten Aspekt ist die Nucleinsäure, die für ein Fusionspolypeptid der
Erfindung codiert, dadurch ge kennzeichnet, dass sie ein Regulator-Polynucleotid
umfasst, unter dessen Kontrolle das Polynucleotid, das für das Fusionspolypeptid
codiert, gestellt ist.
-
In
ganz bevorzugter Weise ist die Nucleinsäure dadurch gekennzeichnet,
dass das Regulator-Polynucleotid ein induzierbares Regulator-Polynucleotid
ist.
-
In
der Praxis erfordert in der Tat die Kontrolle der Translation gewisser
vorbestimmter Target-Proteine durch einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor
gemäß der Erfindung,
dass zu bestimmten Zeitpunkten einer Zellkultur, z.B. im Bioreaktor,
das Target-Protein oder die Target-Proteine nicht produziert werden,
während
dagegen zu anderen Zeitpunkten die Produktion des Target-Proteins
oder der Target-Proteine
gefragt ist.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Nucleinsäure, die für einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor codiert,
wie er oben definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einen
Klonierungs- oder Expressionsvektor insertiert ist.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen rekombinanten Klonierungs- oder Expressionsvektor,
dadurch gekennzeichnet, dass er eine Nucleinsäure umfasst, die für einen
spezifischen Peptid-Inhibitor, wie er oben definiert ist, codiert.
-
Es
kann jeder Klonierungs- oder Expressions-Vektor, der bekannt ist
oder in der vorliegenden Erfindung beschrieben wird, verwendet werden.
-
Die
spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitoren sowie die Nucleinsäuren, die
für diese
Fusionspolypeptide der Erfindung codieren, haben den Anmeldern erlaubt,
Kontrollsysteme der Translation eines Target-Polynucleotids oder
mehrerer Target-Polynucleotide
von Interesse zu realisieren, wobei die charakteristischen Techniken
dieser Kontrollsysteme unten definiert sind.
-
Kontrollsysteme
für die
Translation eines oder mehrerer Target-Nucleotide von Interesse
-
Nach
einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf Fusionen zwischen
Peptid und Oligonucleotid, die fähig
sind, spezifisch die Translation eines Target-Polynucleotids von
Interesse in das entsprechende Protein zu inhibieren. Ein derartiges
Fusionsmolekül
umfasst einen Peptid-Inhibitor der Translation der Proteine, wie
er vorstehend in der Beschreibung definiert wurde, wobei der Peptid-Inhibitor
mit einem Oligonucleotid fusioniert ist, das spezifisch eine Target-Nucleotidstelle einer
mRNR, die ins Auge gefasst ist, erkennt. Ein Beispiel für diesen
Oligonucleotidtyp ist Aptastruc, das in der PCT-Anmeldung Nr. PCT/FR
95/01036 beschrieben ist.
-
Die
spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitoren der Translation der Proteine,
wie sie oben definiert sind, können
in verschiedene Kontrollsysteme der Translation eines Target-Polynucleotids oder
mehrerer Target-Polynucleotide von Interesse eingebaut werden.
-
Ein
erstes Kontrollsystem der Translation eines Target-Polynucleotids von
Interesse oder mehrerer Target-Polynucleotide von Interesse umfasst
eine Nucleinsäure,
die für
ein Fusionspolypeptid-Peptid-Inhibitor-Protein für die Bindung ein RNA, wie
oben definiert, codiert.
-
Ein
zweites Kontrollsystem der Erfindung besteht in einem Kontrollsystem,
das ein Fusionspolypeptidpeptid-Inhibitor-Bindungsprotein für RNA, wie oben definiert,
umfasst.
-
Wenn
die Nucleinsäure,
die für
das Fusionspolypeptid codiert, gegebenenfalls in Form eines DNA-Inserts
in einem rekombinanten Vektor verwendet wird, um die Zellen, in
denen die Kontrolle der Translation gewünscht ist, zu transfizieren,
wird das Fusionspolypeptid gegebenenfalls in induzierbarer Art exprimiert.
Wenn das Fusionspolypeptid in den so transfizierten Zellen exprimiert
wird, fixiert sich das Fusi onspolypeptid spezifisch an Target-Messenger-RNA,
die die Target-Nucleotidstelle des Bindungsproteins an RNA, enthalten
in dem Fusionsprotein, umfassen, dank der das Fusionspeptid die
Translation der Proteine inhibiert, die durch die genannten Target-Messenger-RNA
codiert werden.
-
Wenn
außerdem
der spezifische Fusionspolypeptid-Inhibitor mit den Targetzellen
in Kontakt gebracht wird, wird das genannte Fusionspolypeptid in
das Cytoplasma dieser Zellen internalisiert und inhibiert die Translation
der Proteine, die durch die Target-Messenger-RNA codiert werden,
die in ihrer Sequenz die Target-Nucleotidstelle des Bindungsproteins
für RNA
enthalten, welches in dem Fusionspolypeptid enthalten ist.
-
Gemäß einem
dritten Kontrollsystem der Translation eines oder mehrerer Target-Polynucleotide
von Interesse gemäß der Erfindung
umfasst das genannte Kontrollsystem einerseits eine Nucleinsäure, die
für den spezifischen
Fusionspolypeptid-Inhibitor
codiert, und andererseits eine zweite Nucleinsäure, die die Target-Nucleinsäure des
Fusionspolypeptids bildet und die für das Protein von Interesse
codiert, für
das die Kontrolle der Translation gewünscht und gesucht ist.
-
Gegenstand
der Erfindung ist demnach auch ein Kontrollsystem der Translation
eines Target-Polynucleotids von Interesse, umfassend:
- (a) eine erste Nucleinsäure,
die aus einer Nucleinsäure
besteht, die ein Polypeptid umfasst, das für einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor,
der in der vorliegenden Beschreibung definiert ist, codiert;
- (b) eine zweite Nucleinsäure,
umfassend:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid enthalten ist, das durch die erste
Nucleinsäure,
wie sie in (a) definiert ist, codiert wird; und
(ii) das Polynucleotid
von Interesse, für
das die Kontrolle der Translation gesucht ist.
-
In
ganz bevorzugter Weise ist das obige dritte Kontrollsystem der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Nucleinsäure, die für das Protein von Interesse
codiert, für
das die Kontrolle der Translation gesucht wird, ein Regulator-Polynucleotid
umfasst, unter dessen Kontrolle das Polynucleotid von Interesse
gestellt ist, das für
das genannte Protein von Interesse codiert.
-
Ein
viertes Kontrollsystem der Translation gemäß der Erfindung besteht in
einem Kontrollsystem der Translation eines Target-Polynucleotids
von Interesse, umfassend:
- (a) ein Fusionspolypeptidpeptid-Inhibitor-Bindungsprotein
für RNA,
wie es vorher in der Beschreibung definiert wurde;
- (b) eine Nucleinsäure,
umfassend:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid, wie es in (a) definiert ist,
enthalten ist; und
(ii) das Polynucleotid von Interesse, für das die
Kontrolle der Translation gesucht ist.
-
Vorzugsweise
umfasst die Nucleinsäure
(b) der Kontrollsysteme der Translation der Proteine, wie sie oben
definiert sind, wenigstens zwei Kopien, vorteilhafter Weise wenigstens
drei oder vier Kopien der Target-Nucleotidsequenz des Bindungsproteins
für RNA,
das in dem Fusionspolypeptid der Erfindung enthalten ist. Vorteilhafterweise
umfasst die Nucleinsäure
(b) 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22,
23 oder 24 Kopien der genannten Target-Nucleotidsequenz. In bestimmten Fällen enthält die Nucleinsäure (b)
bis zu 24 Kopien der genannten Target-Nucleotidsequenz.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Kontrollsystem, wie es oben definiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nucleinsäure oder die Nucleinsäuren, die
darin enthalten sind, in einen rekombinanten Expressionsvektor insertiert
sind.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Kontrollsystem, wie es oben definiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuc leinsäure (b) in das Genom einer
prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszelle insertiert ist.
-
Das
dritte und das vierte Kontrollsystem der Translation gemäß der Erfindung
erlauben es, in kontrollierter Weise die Expression eines Gens,
das vorher in künstlicher
Weise in eine Zelle insertiert wurde, zu regulieren, wobei das Gen
vorzugsweise ein Gen ist, das für
ein Protein codiert, dessen Synthese kontrolliert werden soll.
-
Auf
dem Gebiet der Produktion von Proteinen von Interesse in Bioreaktoren
beispielsweise gibt es ein wiederkehrendes Problem, das auf der
Toxizität
des Proteins von Interesse basiert, das man gegen die Zellen in
der Wachstumsphase exprimieren möchte.
In dieser Anwendung erlaubt das Kontrollsystem der Translation der
Proteine, wie es oben definiert ist, aufgrund des Vorliegens des
Fusionspolypeptids, die Repression der Expression eines Target-Polynucleotids
von Interesse während
der Wachstumsphase der Zelle, dann, wenn gewünscht, die Expression des Proteins
von Interesse, sobald die Ebene des Zellwachstums im Inneren des Bioreaktors
erreicht ist.
-
Was
andere existierende Kontrollsysteme angeht, die auf der Transkriptionsebene
der RNA-Synthese wirken und bei denen in der Folge eine große Reaktionsträgheit beobachtet
wird, wie z.B. das System TeT on/Tet off, erlaubt das erfindungsgemäße Kontrollsystem
eine schnelle Repressionsantwort oder im Gegenteil Aktivierungsantwort
der Synthese der Targetproteine.
-
Wie
einzusehen ist, wird die Wirksamkeit des Kontrollsystems der Translation
der Proteine gemäß der Erfindung
erreicht, wenn die Expression des Fusionspolypeptid-Peptid-Inhibitor-Bindungsprotein
für RNA
induzierbar ist: So wird eine Unterdrückung der Synthese des Fusionspolypeptids
die Translation des Target-Polynucleotids von Interesse in das entsprechende
Protein erlauben, wenn eine Aktivierung der Expression des Fusionspolypeptids
die Translation des Target- Polynucleotids
von Interesse in das entsprechende Protein inhibieren wird.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe der Erfindung ist es somit vorteilhaft, Nucleinsäurekonstrukte
zu verwenden, in denen das Polynucleotid, das für das Fusionspolypeptid der
Erfindung codiert, unter die Kontrolle eines induzierbaren Regulator-Polynucleotids gestellt
wird, dessen Aktivität
mit der Zeit kontrolliert werden kann.
-
Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung verwendet man Fusionspolypeptide
im Rahmen einer angestrebten antiviralen Behandlung, indem man als
Bindungsprotein für
RNA ein Protein verwendet, das sich spezifisch an den Nucleotidsequenzen
viraler mRNA fixiert.
-
Induzierbares Expressionssystem
des Fusionspolypeptids, Bestandteil der Kontrollsysteme der Translation von
Proteinen gemäß der Erfindung.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Nucleinsäure, die ein Polynucleotid
umfasst, das für
ein Fusionspolypeptid Inhibitor-Bindungsprotein für RNA, wie
es oben definiert ist, codiert, und die auch ein Regulator-Polynucleotid
umfasst, das gegenüber
der direkten oder indirekten Wirkung eines Induktionssignals empfindlich
ist, das auch als induzierbares Regulator-Polynucleotid bezeichnet
wird.
-
Induzierbare
Regulationssysteme, die gemäß der Erfindung
verwendbar sind, werden in den 4 und 5 dargestellt. Andere induzierbare Regulationssysteme,
die auf Regulationsprinzipien basieren, die identisch sind mit denen,
die in 4 und 5 dargestellt
sind, können
ebenfalls verwendet werden.
-
Man
bevorzugt die induzierbaren Regulationssysteme, die in Tabelle 2
aufgelistet sind.
-
In
ganz bevorzugter Art und Weise werden eine Nucleinsäure, die
für ein
Fusionspolypeptid gemäß der Erfindung
co diert, sowie eine Nucleinsäure,
umfassend (i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid enthalten ist und (ii) das Polynucleotid von
Interesse, für
das die Kontrolle der Translation gesucht wird, in einen rekombinanten
Klonierungs- oder Expressionsvektor insertiert.
-
Vektoren gemäß der Erfindung
-
Unter „Vektor" im Sinne der vorliegenden
Erfindung versteht man ein kreisförmiges oder lineares DNA- oder
RNA-Molekül, das beliebig
in Einzelstrangform oder Doppelstrangform vorliegt.
-
Ein
rekombinanter Vektor gemäß der Erfindung
ist vorzugsweise ein Expressionsvektor.
-
Es
kann sich insbesondere um einen Vektor bakterieller oder viraler
Herkunft handeln.
-
In
allen Fällen
ist die Nucleinsäure,
die für
das Fusionspolypeptid Inhibitor-Bindungsprotein für RNA gemäß der Erfindung
codiert, unter die Kontrolle einer oder mehrerer Sequenzen gestellt,
die Regulationssignale ihrer Expression in den in Betracht gezogenen
Zellen enthalten, wobei die Regulationssignale alle in der Nucleinsäure, die
für das
Fusionspolypeptid codiert, enthalten sein können oder eins oder mehrere
von ihnen oder auch alle Regulationssignale in dem Aufnahmevektor
enthalten sind, in den die Nucleinsäure, die für das Fusionspolypeptid codiert,
insertiert worden ist.
-
Ein
rekombinanter Vektor gemäß der Erfindung
umfasst vorteilhafter Weise geeignete Startsequenzen und Stoppsequenzen
der Transkription.
-
Außerdem können die
rekombinanten Vektoren gemäß der Erfindung
einen Replikationsursprung oder mehrere Replikationsursprünge, die
in den Wirtszellen, in denen ihre Expression gewünscht ist, funktionell sind,
sowie gegebenenfalls Selektionsmarkernucleotidsequenz enthalten.
-
Die
rekombinanten Vektoren gemäß der Erfindung
können
so ein Regulationssignal oder mehrere Regulationssignale der Expression,
wie sie oben in der Beschreibung definiert sind, enthalten, hier
eingeschlossen die induzierbaren Regulator-Polynucleotide.
-
Die
bakteriellen Vektoren, die gemäß der Erfindung
bevorzugt sind, sind z.B. die Vektoren pBR322(ATCC Nr. 370170) oder
auch die Vektoren wie pAA223-3 (Pharmacia, Uppsala, Schweden) und pGEM1(Promega
Biotech, Madison, WI, USA). Man kann auch andere Vektoren nennen,
die im Handel verfügbar
sind, wie z.B. die Vektoren pQE70, gQE60, Pge9 (QUIAGEN), psiX174,
pBluescript SA, pNH8A, pMH16A, pMH18A, pMH46A, pWLNEO, pSV2CAT,
pOG44, pXTI und pSG (Stratagene).
-
Bevorzugter
Weise ist ein Expressionsvektor eines spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitors,
wie er vorstehend definiert ist, der Vektor pM52CP-PEP58X, der bei
der Collection Nationale de Cultures de Microorganismes am 8. Juli
1993 unter der Eingangsnummer I-3067 hinterlegt wurde.
-
Ein
bevorzugter Vektor, der die Nucleinsäure umfasst, die (i) wenigstens
eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz des Bindungsproteins für RNA, das
im spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor enthalten ist und (ii)
das Polynucleotid von Interesse, für das die Kontrolle der Translation
gewünscht
wird, umfasst, ist der Vektor pRLucLuc-CMVin + 3'UTRGb(MS2)n, der in den Bespielen beschrieben
ist.
-
Die
Vektoren der Eukaryotenexpression, die bevorzugt sind, sind die,
die bei Makrides et al. (1999) beschrieben sind.
-
Transformierte Wirtszellen
gemäß der Erfindung
-
Im
Allgemeinen wird ein spezifischer Fusionspolypeptid-Inhibitor der Translation
der Proteine gemäß der Erfindung
verwendet, um spezifisch die Translation eines oder mehrerer Proteine
von Interesse in den Zellen zu inhibieren. Für die Verwendung der Kontrollsysteme
der Translation, wie sie oben definiert sind, ist es notwendig,
im voraus Targetzellen mit einer Nucleinsäure oder einem rekombinanten
Vektor zu transfizieren, was die Expression, gegebenenfalls induzierbar,
des Fusionspolypeptids in den Targetzellen ermöglicht.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine Wirtszelle, die durch eine
Nucleinsäure
transformiert ist, die für
einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor gemäß der Erfindung
codiert, oder die durch einen rekombinanten Vektor transformiert
ist, in den eine derartige Nucleinsäure insertiert ist.
-
Die
transformierte Wirtszelle kann von Bakterien, Pilzen oder allen
anderen eukaryotischen Zellen stammen.
-
Jedenfalls
ist die Wirtszelle in ganz bevorzugter Weise eine Säugerzelle,
hier eingeschlossen eine humane Zelle.
-
Teile
der Erfindung sind auch prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen,
die ein Kontrollsystem der Translation der Proteine, wie sie vorstehend
definiert sind, umfassen, d.h.:
- – eine Nucleinsäure, die
für einen
spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor der Translation der Proteine
gemäß der Erfindung
codiert;
- – eine
Nucleinsäure,
die das Polynucleotid von Interesse umfasst, für das die Kontrolle der Translation
gewünscht
ist, und die auch die Targetnucleotidstelle des Bindungsproteins
für RNA,
die in den Fusionspolypeptid enthalten sind, umfasst.
-
In
einigen Fällen
wird man zunächst
versuchen, das Target-Polynucleotid des betrachteten spezifischen
Fusionspolypeptid-Inhibitors in das Genom der transformierten prokaryotischen
oder eukaryotischen Wirtszelle zu integrieren, derart, dass ein
stabiles Zellsystem zur Kontrolle der Translation des Target-Proteins von
Interesse oder der Target-Proteine
von Interesse erhalten wird.
-
In
diesem besonderen Durchführungsmodus
ist das Kontrollsystem, wie vorstehend definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nucleinsäure
(b) in das Genom der prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszelle
insertiert wird.
-
Verfahren
und Kits gemäß der Erfindung
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur in vitro-Kontrolle der
Translation eines Target-Polynucleotids von Interesse, dadurch gekennzeichnet,
dass es die folgenden Stufen umfasst:
- a) in
eine prokaryotische oder eukaryotische Wirtszelle führt man
eine Nucleinsäure
ein, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
eines Bindungsproteins für
RNA;
(ii) das Polynucleotid von Interesse und
(iii) ein
Regulator-Polynucleotid, unter dessen Kontrolle das Polynucleotid
von Interesse gestellt ist;
- b) man kultiviert die rekombinante Wirtszelle, die am Ende der
Stufe a) erhalten wurde, in einem geeigneten Kulturmedium, wobei
die rekombinante Wirtszelle das Polynucleotid von Interesse exprimiert;
- c) falls gewünscht,
inhibiert man die Expression des Polynucleotids von Interesse, indem
man dem Zellkulturmedium einen spezifischen Fusonspolypeptid-Inhibitor,
wie er in der vorliegenden Beschreibung definiert ist, zusetzt.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur in vitro-Kontrolle
der Translation eines Target-Polynucleotids
von Interesse, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Stufen
umfasst:
- a) in eine prokaryotische oder eukaryotische
Wirtszelle führt
man
(1) eine Nucleinsäure
ein, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
eines Bindungsproteins für
RNA;
(ii) das Polynucleotid von Interesse und
(iii) ein
Regulator-Polynucleotid, unter dessen Kontrolle das Polynucleotid
von Interesse ist; und
(2) eine Nucleinsäure, die ein Polynucleotid
umfasst, das für
einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor gemäß der Erfindung
codiert und unter die Kontrolle eines induzierbaren Regulator-Polynucleotid
gestellt ist;
- b) man kultiviert die eukaryotische oder prokaryotische Wirtszelle
in einem geeigneten Kulturmedium;
- c) wenn gewünscht,
setzt man dem Kulturmedium eine geeignete Endkonzentration eines
Mittels zu, das die Aktivierung oder die Unterdrückung der Expression des Polynucleotids,
das für
das Fusionspolypeptid codiert ermöglicht.
-
Unter
Bezugnahme auf Tabelle zwei sowie die 4 und 5 kann das Aktivierungsmittel aus:
- – Tetracyclin,
wenn das induzierbare Regulator-Polynucleotid die Sequenz TetO umfasst,
- – Tetracyclin,
wenn das induzierbare Regulator-Polynucleotid die Sequenz Tet P
umfasst, bestehen.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Kit oder Set für die Kontrolle der Translation
eines Polynucleotids von Interesse, dadurch gekennzeichnet, dass
er/es einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor, wie er vorstehend
definiert ist, umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen Kit oder ein Set für die Kontrolle der Translation
eines Polynucleotids von Interesse, dadurch gekennzeichnet, dass
er/es umfasst:
- (a) einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor,
wie er vorstehend definiert ist, und
- (b) einen rekombinanten Vektor, in den eine Nucleinsäure insertiert
ist, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid, wie es in (a) definiert ist,
enthalten ist;
(ii) das Polynucleotid von Interesse.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Kit oder ein Set für die Kontrolle der Translation
eines Polynucleotids von Interesse, dadurch gekennzeichnet, dass
er/es einen rekombinan ten Vektor umfasst, in den eine Nucleinsäure, die
ein Polynucleotid umfasst, das für
einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor codiert, vorzugsweise
unter der Kontrolle eines Regulator-Polynucleotid, in ganz bevorzugter
Weise unter der Kontrolle eines induzierbaren Regulator-Polynucleotids,
insertiert ist.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Kit oder ein Set für die Kontrolle
der Translation eines Polynucleotids von Interesse, dadurch gekennzeichnet,
dass er/es umfasst:
- (a) einen rekombinanten
Vektor, in den eine Nucleinsäure,
die ein Polynucleotid umfasst, das für einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor
gemäß der Erfindung
codiert, gegebenenfalls unter die Kontrolle eines Regulator-Polynucleotids
gestellt, in ganz bevorzugter Weise die Kontrolle eines induzierbaren
Regulator-Polynucleotids gestellt, insertiert ist; und
- (b) einen rekombinanten Vektor, in den eine Nucleinsäure insertiert
ist, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid, wie es in (a) definiert ist,
enthalten ist;
(ii) das Polynucleotid von Interesse.
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Nach
einem ersten vorteilhaften Aspekt ist der Kit oder das Set, wie
es oben definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der rekombinante
Vektor (a) der Vektor Pms2cp-PEP58X ist, der am 8. Juli 2003 unter
der Eingangsnummer I-3067 bei der Collection Nationale de Microorganismes
hinterlegt wurde.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Kontrollsystems der
Translation der Proteine, wie sie in der vorliegenden Erfindung
definiert sind, wie auch eines Kits, wie er oben definiert ist,
für die
Kontrolle der Translation eines Polynucleotids von Interesse.
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Nach
einem ersten Aspekt ist die obige Verwendung dadurch gekennzeichnet,
dass das Polynucleotid von Interesse in einem azellulären System
exprimiert wird.
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Nach
einem zweiten vorteilhaften Aspekt ist die obige Verwendung dadurch
gekennzeichnet, dass das Polynucleotid von Interesse in vitro durch
Zellen, die in einem Bioreaktor kultiviert sind, exprimiert wird.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor der Translation der Proteine,
wie er in der vorliegenden Beschreibung definiert ist, umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend:
- (a) einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor
der Translation der Proteine, wie er in der vorliegenden Beschreibung
definiert und
- (b) einen rekombinanten Vektor, in den eine Nucleinsäure insertiert
ist, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid, wie es in (a) definiert ist,
enthalten ist;
(ii) das Polynucleotid von Interesse.
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Die
Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
einen rekombinanten Vektor umfasst, in den eine Nucleinsäure insertiert
ist, die ein Polynucleotid, das für einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor
der Translation der Proteine gemäß der Erfindung
codiert, gegebenenfalls unter der Kontrolle eines Regulator-Polynucleotids,
vorzugsweise eines induzierbaren Regulator-Polynucleotids umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend:
- (a) einen rekombinanten Vektor,
in den eine Nucleinsäure
insertiert ist, die für
einen spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitor der Translation der Proteine,
wie er in der vorliegenden Beschreibung definiert ist, codiert,
gegebenenfalls unter die Kontrolle eines Regulator-Polynucleotids,
vorzugsweise eines induzierbaren Regulator-Polynucleotids gestellt,
und
- (b) einen rekombinanten Vektor, in den einen Nucleinsäure insertiert
ist, die umfasst:
(i) wenigstens eine Kopie einer Target-Nucleotidsequenz
des Bindungsproteins für
RNA, das in dem Fusionspolypeptid, wie es in (a) definiert ist,
enthalten ist;
(ii) das Polynucleotid von Interesse.
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In
Zelltherapie ersetzen die Kontrollsysteme der Translation der Proteine
gemäß der Erfindung
vorteilhafter Weise das Regulator-Induktor-Paar, das tatsächlich in
einem einzigen Molekül
verwendet wird, wobei der spezifische Fusionspolypeptid-Inhibitor,
wie er vorstehend definiert ist, fähig ist, direkt und sehr spezifisch die
Expression eines Gens, das für
ein Protein von therapeutischem Interesse codiert, zu modulieren.
Mit den Kontrollsystemen gemäß der Erfindung
geht die Regulierung der Expression des oder der Gene von Interesse in
post-transkriptionaler Weise in Cytoplasma der Wirtszelle vor sich,
was eine schnelle und reversible Wirkung des Inducers erlaubt.
-
Durch
eine Anwendung der Kontrollsysteme gemäß der Erfindung für die direkte
Korrektur von bestimmten Expressionsfehlern von zellulären Genen
(„regulomische" Therapie) wird der
spezifische Fusionspolypeptid-Inhibitor ein Protein enthalten, das
sich spezifisch an der Target-Messenger-RNA der Zelle fixiert. Eine zelluläre Spezifität dieses
Behandlungstyps kann darüber
hinaus erreicht werden, wenn die Target-Messenger-RNA nur in einem gegebenen
Zelltyp exprimiert wird und/oder wenn der spezifische Fusionspolypeptid-Inhibitor
nur die spezifischen Regulatoren dieses Zelltyps stört.
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In
einer antiviralen oder antiparasitären Therapie haben die derzeit
verwendeten Arzneimittel oft unerwünschte Nebenwirkungen, die
auf einen Mangel an Wirkspezifität
basieren. Unter den Targets dieser Arzneimittel findet man zelluläre Proteine
wie Polymerasen. Im Gegensatz dazu ist ein spezifischer Fusionspolypeptid-Inhibitor
gemäß der Erfindung
fähig,
direkt und spezifisch auf die Messenger-RNA auf dem viralen Genom und
nicht auf die Produkte, die durch das Genom der infizierten Zelle
codiert sind. In der Tat wird das Bindungsprotein für RNA, das
Bestandteil des spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitors der Erfindung
ist, auf der Basis seiner Spezifität für die virale Messenger-RNA,
die man neutralisieren möchte,
ausgewählt.
Diese Strategie erlaubt es, eine sehr gute Screening-Spezifität des spezifischen
Fusionspolypeptid-Inhibitors
der Erfindung zu erhalten. Während
man darüber
hinaus erwartet, dass die Expression der viralen Proteine zu einem
sehr großen
Teil auf dem posttranskriptionalen Niveau reguliert wird, ist ein
spezifischer Fusionspolypeptid-Inhibitor
gemäß der Erfindung
besonders gut an die antivirale Bekämpfung angepasst.
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Wie
bereits oben erwähnt
wurde, kann auf dem Gebiet der Produktion der Proteine von Interesse
in einem Bioreaktor das rekurrente Problem der Toxizität des Proteins
von Interesse, dessen Expression gewünscht wird, für die Zellen überwunden
werden, in dem die Expression des Gens von Interesse dank des spezifischen
Fusionspolypeptid-Inhibitors der Erfindung während der Wachstumsphase der
Zelle unterdrückt
wird; dann aktiviert man das Gen, das für das Protein von Interesse
codiert, während
der letzten Phasen, z.B. wenn die Zelle ein Plateau der Wachstumsphase
erreicht hat, zu produzieren. Außerdem ist es wahrscheinlich
möglich,
die Expression des Gens von Interesse sehr genau während aller
Stufen des Prozesses der Produktion im Bioreaktor zu kontrollieren,
indem man die Konzentration des spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitors,
der im Reaktionsmedium vorliegt, einstellt.
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Die
vorliegende Erfindung wird außerdem
durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, ohne sie jedoch zu
beschränken.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 – Protokoll
zur Konstruktion der rekombinanten Vektoren MS2CP-Pep58X und MS2CP-Pep58H
-
Die
Amplimere, die Pep58X und Pep58H entsprechen, die unter Verwendung
des Plasmid pT7TSEDENBP (Oligonucleotide ATGCTAGCGTAAAGTTCGCAGACACTCAGAAAG
[SEQ ID NO. 12] und ATGCGGCCGCTGCATTGAGCTGCTGCATTTGC) (SEQ ID NO:
13] und des Plasmids pT7TSCUGBP (Oligonucleotide ATGCTAGCGTAAAATTTGCTGATACACAGAAG
(SEQ ID NO: 14] und ATGCGGCCGCTGCGCTGATTTGCTGCATCTGC (SEQ ID NO:
15]) (Paillard, 2002) als Matrize erhalten wurden, werden durch
NheI und Xho I verdaut und in den Vektor pMS2CP-HA, der vorher mit
NheI und XholI verdaut worden war, insertiert. Der Vektor pMS2CP-HA
wurde durch Insertion des tag HA (TACCCATACGATGTTCCAGATTACGCT (SEQ
ID NO: 16]) in den Vektor pcNMS2 (Lykke Andersen, Cell (103) 1121-31)
erhalten.
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BEISPIEL 2: Protokoll
zur Konstruktion des Vektors RLucLuc-CMVin + 3' UTRGb (MS2)n
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Das
Plasmid pRL-Null (Promega), verdaut mit XbaI, wird an hybridisierte
Oligos (et) gebunden, um das Plasmid pRLuc-XbI zu erhalten. Das
Plasmid pGL3-Basic (Promega) wird mit Bam-HI/HindIII verdaut, um das Insert SV40-Luc+
freizusetzen, das in den Vektor pRL-XbI subkloniert wird, durch
BamHI/HindIII verdaut wird, um das Plasmid pRLuc-Luc zu erhalten.
-
Ein
Fragment, das den bidirektionalen CMV-Promotor und die Introns B-Globin
und EF-1 (Généthon, Evry)
trägt,
wird in die Stellen XbaI/MIuI von pRLucLuc insertiert, um das Plasmid
pRLucLucCMVin zu erhalten. Das Fragment, das das 3'-nicht-translatierte B-Globin
und MS2-Wiederholungen trägt,
erhalten durch NotI/ApaI-Verdauung des Plasmid pGB/SMS2) (Lykke
Andersen, Cell (103) 1121-31), wird in pRLucLuc, linearisiert durch
PvuII, insertiert, um das Plasmid PRLucLuc-CMVin+3'UTRgb(MS2)8 zu erhalten.
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BEISPIEL 3: Charakterisierung
der Aktivität
eines Peptid-Inhibitors
gemäß der Erfindung
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A. Materialien und Verfahren
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Die
Inhibitor-Aktivität
der Peptide Pep60X und Pep61X mit 17 und 28 Aminosäuren, die
den Aminosäuren
211-227 (Pep60X) beziehungsweise 222-238 (Pep61X) der Sequenz des
Proteins EDENBP entsprechen, wurde untersucht.
-
Die
verwendeten mRNA werden ausgehend von Konstrukten hergestellt, die
in Ezzedine et al., 2001, beschrieben sind. Ein Femtomol der mNRA
CAT-Eg2Delta2, die keine EDEN-Sequenz in ihrem 3'-nicht-translatierten Ende trägt, wird
mit 200 ng Peptid in Xenope-Embryos im Zellstadium 2 injiziert.
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Nach
4,5 Stunden Inkubation werden 5 Gruppen mit 3 Embryos für jede Injektionsreihe
gesammelt und es werden Proteinextrakte hergestellt, um die CAT-Aktivität zu messen.
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B. Resultate
-
Die
entsprechenden Resultate werden in 6 gezeigt.
In 7A sind die durchgeführten Messungen als Mittelwert
mit Standardabweichung dargestellt. Nur das Peptid Pep58X zeigt
eine signifikante Inhibierungsaktivität der Expression der mRNA CAT-Eg2Delta2.
Die Co-Injektion von Pep58X induziert eine analoge Translationsunterdrückung für die mRNA
pEG2-Deltal und
pEg2-Delta2 (6B).
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BEISPIEL 4: Funktionelle
Charakterisierung des spezifischen Fusionspolypeptid-Inhibitors
MS2CP-Pep58X ex vivo in Säugerzellen.
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A. Material und Verfahren
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Die
Zellen werden mit einem der Vektoren der Reihe pMS2CP und dem Plasmid
co-transfiziert.
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Die
Niveaus der Translation der Luciferase Renilllia (R) und der Luciferase
Firefly (F) werden durch Lumineszenzmessung bestimmt (Promega's Dual Luciferase® Assay
System).
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Die
produzierte Menge an Fusionsproteinen wird durch Westen Blot evaluiert
(polyklonaler Anti-HA-Antikörper,
Santa Cruz Biotechnology) und bezüglich der Menge eines ubiquitären Zellproteins,
Protein PCNA (monoklonaler anti-proliferating cell nuclear antigen
(PCNA)-Antikörper,
Sigma Aldrich Company) normalisiert. Luc F-mRNA hat keine MS2-Stelle
in seinem nicht-translatierten 3'-Teil
und wird durch die Expression von MS2CP-Pep58X nicht beeinträchtigt werden.
Um dies zu verifizieren wird die Expression von Luc F in Gegenwart
von MS2CP-Pep58X durch die Rechnung d(Luc)F/d(Konzentration an MS2CP-Pep58X)
analysiert.
-
Die
Resultate sind in 7A dargestellt. Die Steigung
der erhaltenen Gerade ist ungefähr
eins (0,998), das beweist, dass das produzierte Fusionsprotein die
Expression der Luciferase F nicht beeinträchtigt. Die Expression von
LucF wurde dann als interner Standard verwendet, um die Wirkung
des Fusionsproteins auf die Translation der LucR-mRNA zu bestimmen.
Diese letzte trägt
in der Tat in seinen nicht-translatierten 3'-Teil die Stellen MS2, die die Fixierung
des Proteins MS2CP-Pep58X ermöglichen.
-
Die
Resultate, die durch die Rechnung d(R/F)/d(Konzentration an MS2CP-Pep58X)
(7B) analysiert. Das Experiment wurde parallel
mit MS2CP durchgeführt,
wobei die mit MS2CP erhaltenen Werte 100%ig der Expression der Luc
R entsprechen.
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B. Resultate
-
Die
Resultate sind in 7 dargestellt, die
die Resultate der Translation des Markerproteins Luciferase veranschaulicht,
wobei ein Kontrollsystem der Proteintranslation verwendet wird,
das die Vektoren pMS2CP-Pep58X, pMS2CP (als Vergleich verwendet)
und as Plasmid pRLuc Luc CMVin + 3'UTRgb (MS2)8 beinhaltet.
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Die
Expression von MS2CP-Pep58X verursacht eine Unterdrückung der
Translation der Luc R-mRNA; die Steigung der entsprechenden Geraden
ist ungefähr
0,6 (7B). Die Anmelderin hat gezeigt, dass das Analystensystem
auch die Untersuchung von Proteinen ermöglicht, die die Translation
stimulieren (Resultate nicht gezeigt).
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Tabelle
2: Bevorzugte induzierbare Regulationssysteme
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Tabelle
2: Bevorzugte induzierbare Regulationssysteme
(Fortsetzung)
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Literaturstellen:
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- • AUSUBEL
et T. al.; (1989) Current Protocols in Molecular Biology, Green
Publishing Associates and Wiley Interscience N.Y.
- • COLLER
J. et al., 2002, Methods, Bd.26:142-150.
- • EZZEDINE
et al., 2002, PROC. Natl. Acad. Sci. USA,Bd. 99(1): 257-262.
- • HOUBEN
WEIL (1974); In Methoden der Organischen Chemie, E. Wunsh Herausg.,
Band 15-I und 15-II, Thieme, Stuttgart.
- • MAKRIDES,
Savvas C., 1999, Protein Expr. Purif., Bd. 17(2):183-202.
- • MERRIFIELD
RB, (1965a), Nature, Bd. 207 (996):522-523
- • MERRIFIELD
RB, (1965b), Science, Bd. 150 (693):178-185.
- • PAILLARD
L et al., 1998, The Embo Journal, Bd.17 (1) 278-287.
- • PAILLARD
L. et al., 2002, Bd.277 (5) 3232-3235.
- • UCHIDA
N AOYUKI, Shin-ichi Hoshino, Hiroaki Imataka, Nahum Sonenberg and
Toshlaki Katada. J. Biol. Chem., Dec. 2002; 277:50286-50292.
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