DE4342769A1 - Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender Proteine - Google Patents
Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender ProteineInfo
- Publication number
- DE4342769A1 DE4342769A1 DE19934342769 DE4342769A DE4342769A1 DE 4342769 A1 DE4342769 A1 DE 4342769A1 DE 19934342769 DE19934342769 DE 19934342769 DE 4342769 A DE4342769 A DE 4342769A DE 4342769 A1 DE4342769 A1 DE 4342769A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- protein
- rna
- binding
- expression
- marker gene
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N15/00—Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/10—Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
- C12N15/1034—Isolating an individual clone by screening libraries
- C12N15/1051—Gene trapping, e.g. exon-, intron-, IRES-, signal sequence-trap cloning, trap vectors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N15/00—Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/63—Introduction of foreign genetic material using vectors; Vectors; Use of hosts therefor; Regulation of expression
- C12N15/79—Vectors or expression systems specially adapted for eukaryotic hosts
- C12N15/85—Vectors or expression systems specially adapted for eukaryotic hosts for animal cells
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Bioinformatics & Computational Biology (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung und Klonie
rung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie
weitere Verfahren unter Anwendung einer derartigen cDNA oder
einer DNA, welche für ein RNA-bindendes Protein kodiert.
Spezifische Wechselwirkungen zwischen definierten Nukleotidbe
reichen von RNA-Molekülen, wie mRNA, tRNA, rRNA und anderen
RNAs, mit Proteinen spielen eine wichtige Rolle für biologische
und pathologische Prozesse. Beispiele hierfür sind unter anderem
RNA-Prozessierung, Kern-Cytoplasma-Transport, mRNA-Translation,
RNA-Stabilität, RNA-Lokalisierung, Protein-Sekretion und viraler
RNA-Metabolismus. In vielen Fällen sind die Bindungsregionen für
Proteine auf RNA-Molekülen bekannt, teilweise durch Rückschlüsse
über Sequenzanalogien, jedoch ist die Identität des Bindungs
proteins unklar, eine cDNA dafür nicht vorhanden und kloniert,
oder es ist überhaupt unklar, ob ein solches Protein für die
gegebene RNA existiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein Verfahren
bereitzustellen, welches es erlaubt zu untersuchen, ob für eine
gegebene RNA ein daran bindendes Protein existiert, eine cDNA
des Proteins zu klonieren oder mit Hilfe einer DNA oder cDNA für
ein RNA-bindendes Protein Untersuchungen durchzuführen.
Gelöst wird diese Aufgabe u. a. durch ein Verfahren zur Isolie
rung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodieren
der cDNA durch Herstellung einer cDNA-Genbank von einer Zell
linie, welche das RNA-bindende Protein voraussichtlich enthält,
wobei die Genbank in Expressionsvektoren einligiert wird, mit
Hilfe derer in geeigneten Wirtszellen nach Transformation eine
Expression des Proteins bewirkt werden kann, und die Expression
in Wirtszellen durchgeführt wird, welche bereits einen weiteren
Expressionsvektor enthalten, der ein Markergen und in der 5′-
nicht-translatierten Region dieses Gens die Bindungsstelle des
RNA-bindenden Proteins aufweist, und die Anwesenheit der cDNA
über eine Verminderung der Expression des Markergens nachgewie
sen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Feststellung, daß
spezifische RNA/Protein-Komplexe die mRNA-Translation inhibie
ren, wenn das Protein an eine RNA-Stelle in einer nahe an der
cap-site liegenden Position bindet, welche in der nicht-trans
latierten Region auf der 5′-Seite des Strukturgens liegt.
Dieser Effekt hängt vermutlich ab von der speziellen Position
der Bindungsstelle und der Affinität der Wechselwirkung, ist
jedoch anscheinend unabhängig von der physiologischen Rolle, die
diese Wechselwirkung spielt, und der Sequenz der Bindungsstelle,
wobei lediglich das Triplett "AUG" nicht enthalten sein sollte.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollte die Bindungsstelle
für das RNA-bindende Protein nicht allzu weit vom Transkrip
tionsstartpunkt ("cap") entfernt liegen und vorzugsweise sollten
sich nicht mehr als 40 Nukleotide zwischen cap und der Bindungs
stelle befinden.
Wenn die Bindungsstelle in 5′-Position vor dem Beginn eines
offenen Leserahmens für ein Protein kloniert wird, das aufgrund
seiner Funktion nachgewiesen werden kann (Indikatoren, wie z. B.
lacZ, Luziferase etc., oder selektierbare Marker, wie z. B. ura),
dann kann die Bindung des RNA-bindenden Proteins nachgewiesen
werden (Farbtest, Wachsen auf geeigneten Selektionsmedien). Die
Klonierung ist schematisch in Fig. 1 dargestellt, der Nachweis
über das Selektionsschema in Fig. 2.
Als selektierbare Marker, die im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung eingesetzt werden können und welche durch das Markergen
exprimiert werden, können alle dem Fachmann hierfür bekannten
und geeignet erscheinenden Marker oder andere über ihre Funktion
nachweisbare Gene verwendet werden. Es sind dies beispielsweise
Marker, welche mit einem geeigneten Substrat eine Farbbildung
ergeben. Im vorliegenden Fall würde dies also dazu führen, daß
die Background-Zellen aufgrund der ungehinderten Expression des
Markergens bei fehlendem RNA-bindenden Protein farbig sind,
wogegen in Zellen, in welchen das RNA-bindende Protein expri
miert wird, die Translation der RNA zu Markerprotein unterbleibt
und damit keine oder deutlich reduzierte Farbbildung stattfin
det.
Antibiotikum-Resistenz verleihende Gene als Marker funktionieren
ähnlich. Gegenüber Vergleichsplatten ohne Antibiotikum im Medium
zeigen solche Platten mit Antibiotikum kein Wachstum an der
Stelle, auf die ein für RNA-bindendes Protein positiver Klon
ausplattiert wurde.
Schließlich kann auch vorteilhaft die Verwendung von Markern in
defizienten Wirtszellstämmen und insbesondere auf "gegenselek
tiven" Medien erfolgen. Hierbei werden Wirtszellstämme, insbe
sondere Hefestämme sowie ein Markergen mit der beschriebenen
RNA-Bindungsstelle verwendet. Die Ausnützung dieses Gens als
Markergen in Zellen, welche kein RNA-bindendes Protein erzeugen,
kann dann in positiver oder negativer Weise erfolgen. Positive
Weise würde bedeuten, daß die Wirtszellen für das Markergen
defizient sind und die Zellen, die den Marker exprimieren, also
kein RNA-bindendes Protein exprimieren, einen Wachstumsvorteil
haben gegenüber Zellen, bei denen die Markerexpression inhibiert
ist durch das RNA-bindende Protein.
Negative Weise bedeutet, daß die Zellen, welche den Marker ex
primieren, nicht auf dem verwendeten Medium wachsen können.
Hierzu wird ein sogenanntes "gegenselektives Medium" verwendet.
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung des ura-Markers und
Kulturplatten mit Medium, enthaltend 5′-fluoro-orotic acid (5′-
FOA) (Bolke et al., Mol. Gen. Genet. (1984), 197 : 345-346).
Wird der ura-Marker exprimiert, weil kein RNA-bindendes Protein
vorhanden ist, so wird auf diesen Platten aus 5′-FOA eine to
xische Substanz gebildet (5′-Fluorouracil), weshalb die Zellen
in ihrem Wachstum gehemmt bzw. getötet werden. Dagegen können
Zellen, bei denen die ura-Marker-Produktion inhibiert ist auf
grund der Anwesenheit von RNA-bindendem Protein wachsen.
Eine im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Klonie
rungsstrategie beinhaltet die Herstellung einer cDNA-Bibiliothek
aus einem Gewebe (einer Zellinie) in der ein vermutetes Binde
protein exprimiert wird. Diese Bibliothek wird dann in einen
Expressionsvektor kloniert, der eine regulierbare Expression des
davon kodierten Proteins (die Regulierung erfolgt bespielsweise
über einen durch Galaktose induzierbaren Promotor) nach Trans
formation in Hefezellen erlaubt, die bereits das Konstrukt mit
der gewünschten Bindungsstelle vor einem Markergen enthält. Der
Klon, der die gesuchte cDNA, welche für das Bindeprotein ko
diert, enthält, wird erkennbar sein durch eine reduzierte Ex
pression des Markers (z. B. nach Galaktose-Induktion) vor einem
Background von Zellen, in denen das Markerprotein stark expri
miert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man
Expressionsvektoren, in welche die cDNA einligiert wird, die
einen regulierbaren Promotor enthalten, unter dessen Kontrolle
die cDNA für das RNA-bindende Protein exprimiert wird. Es ist
auch möglich, die Expression des Markerproteins (unabhängig von
der Wirkung des RNA-bindenden Proteins) regulierbar zu gestalten
durch Verwendung bespielsweise eines ebenfalls regulierbaren
Promotors in diesem Vektorkonstrukt. Besonders bevorzugt ist es
im Rahmen der vorliegenden Erfindung, einen induzierbaren Promo
tor für die Expression der cDNA des RNA-bindenden Proteins zu
verwenden, und insbesondere einen durch Galaktose induzierbaren
Promotor. Derartige Promotoren sind gut erforscht und der Zu
satz des Induktors beeinträchtigt das Zellwachstum nicht.
Als Markergen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
besonders bevorzugt ein solches verwendet, welches nach Expres
sion ein sichtbares Signal erzeugt, insbesondere das lacZ-Gen,
welches zusammen mit einem Substrat eine Blaufärbung bei Expres
sion ergibt, ein Antibiotikum-Resistenz vermittelndes Gen oder
ein eine Defizienz im Wirtsstamm ausgleichendes Gen, wie oben
beschrieben. Als Markergen können auch für DNA-bindende oder
andere Regulatorproteine kodierende DNA-Sequenzen verwendet
werden, deren Expression sich indirekt, d. h. durch den Effekt
der Proteine nachweisen läßt.
Als Wirtszellen verwendet man bevorzugt Hefezellen, Bakterien
oder Säugerzellen. Als Hefezellen verwendet man besonders bevor
zugt Saccharomyces cerevisiae und als Bakterien E. coli Zellen.
Bei Verwendung von E. coli Zellen erscheint es sinnvoll, die
Bindungsstelle für das RNA-bindende Protein möglichst nahe an
der Shine-Dalgarno Sequenz des Markergens zu positionieren. Auch
hier kann der optimale Abstand leicht durch einfache Vorversuche
festgestellt werden.
Die Verwendung von Säugerzellen als Wirtszellen bietet den zu
sätzlichen Vorteil, daß für manche Anwendungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens posttranslationale Modifikationen des RNA-
bindenden Proteins bzw. assoziierte Faktoren erforderlich sein
könnten, wie sie in Säugerzellen, aber nicht in Hefen oder
E. coli stattfinden können bzw. vorhanden sind.
Wenn eine (c)DNA für ein RNA-bindendes Protein bereits vorhanden
ist, kann die (c)DNA und der Marker wie im obengenannten Ver
fahren koexprimiert werden. Dabei können verschiedene Untersu
chungen durchgeführt werden. Natürlich können derartige Unter
suchungen auch mit einer wie oben beschrieben erfindungsgemäß
isolierten cDNA durchgeführt werden.
Derartige Verfahren sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Eine bevorzugte Anwendungsmöglichkeit ist ein Ver
fahren zur Untersuchung und Auffindung von Varianten von RNA-
bindenden Proteinen mit neuen Eigenschaften, bei dem eine oder
eine Bank entsprechend abgeänderter, für Varianten kodierender
DNA-Sequenzen koexprimiert werden mit einer DNA-Sequenz, welche
für die Bindungsstelle des Proteins auf der RNA und ein Marker
gen kodiert, und die Bindeeigenschaften der Varianten anhand der
Erzeugung des Markergenprodukts bestimmt werden. Hierbei ist
beispielsweise die Herstellung von Varianten von RNA-bindenden
Proteinen denkbar, die unterschiedliche Affinitäten zu Bindungs
stellen aufweisen bzw. neue Bindungsstellen erkennen.
Wiederum ein weiteres Anwendungsgebiet liegt in einem Verfahren
zur Untersuchung und Auffindung von Varianten von Bindungsstel
len von RNA-bindenden Proteinen, bei dem eine für ein RNA-bin
dendes Protein kodierende DNA-Sequenz koexprimiert wird mit
einer DNA-Sequenz oder einer Bank von DNA-Sequenzen, welche für
die mutierte Bindungsstelle des Proteins auf der RNA und ein
Markergen kodieren, und die Bindefähigkeit des Proteins an die
Bindungsstellenvariante über das Markergenprodukt bestimmt wird.
Bei diesen beiden letztgenannten erfindungsgemäßen Verfahren
liegt der Sinn in der Erkennung von Bindesequenzvarianten, die
neue Eigenschaften aufweisen (z. B. höhere Affinität zum Binde-
Protein).
Schließlich ist noch eine Verwendung Gegenstand der Erfindung
als Verfahren zur Untersuchung von Pharmazeutika auf die Fähig
keit, die Wechselwirkung von RNA und RNA-bindendem Protein zu
beeinflussen, bei dem eine für das RNA-bindende Protein und eine
für die Bindungsstelle des Proteins auf der RNA kodierende DNA-
Sequenz und damit verbunden ein Markergen in Gegenwart eines
oder mehrerer Pharmazeutika koexprimiert werden, und deren Ein
fluß auf die Bindung zwischen Protein und RNA über die Menge des
gebildeten Markergenprodukts bestimmt wird.
Ein wiederum weiterer Gegenstand der Erfindung ist schließlich
ein Verfahren zur Regulierung der Expression eines Proteins A
durch Koexpression einer entsprechenden DNA mit einer DNA-Se
quenz, welche für ein Protein B kodiert, welches an die mRNA für
Protein A bindet und welche unter Kontrolle eines regulierbaren
Promotors steht.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Kontrolle der
Synthese des Proteins A als Reaktion auf die Induktion bzw.
Repression des Promotors, der die Expression des RNA-bindenden
Proteins B steuert. Bevorzugt ist es hierbei, auch die Expres
sion des Proteins A unter Verwendung transkriptionaler Kontroll
mechanismen, z. B. regulierbarer Promotoren zu steuern. Schließ
lich ist es auch denkbar, an das RNA-bindende Protein eine Do
mäne anzuhängen, die es wiederum einer anderen Regulation, z. B.
durch exogene Regulatoren zugänglich macht (Picard et al., Cell
(1988) 54 : 1073-1080).
Die folgenden Beispiele erläutern in Verbindung mit den Abbil
dungen die Erfindung weiter.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Expressionskonstrukts, enthaltend
einen konstitutiven Promotor, eine Protein-Bindungsstelle
sowie ein Markergen, und dessen Transkription in die
m-RNA, welche von dem RNA-bindenden Protein erkannt wird.
Fig. 2 zeigt ein Selektionsschema, welches den Nachweis des
Vorhandenseins des RNA-bindenden Proteins erlaubt.
Die rekombinanten Plasmide, die verwendet wurden, um RNA-bin
dende Proteine in der Hefe Saccharomyces cerevisiae unter Kon
trolle des GAL::PGK-Fusionspromotors zu überexprimieren, wurden
abgeleitet vom Plasmid YCpCATex (Oliveira et al., Molecular
Microbiol 9 (1993), 521-532), welches das Ura3-Gen als Selek
tionsmarker enthält (Fig. 3A). Zur Herstellung von YCp-U1A
wurde das Plasmid pGEM-A verwendet, das die humane U1A cDNA-
Sequenz, subkloniert in die EcoRI-Site von pGEM-3Zf(-) (Boelens
et al., Nucl. Acids Res. 19 (1991), 4611-4618) enthält. Das
Plasmid pGEM-A wurde mit StyI verdaut, die Enden aufgefüllt und
das 900 bp Fragment in die Xho- und XbaI-Sites von YCpCATex
eingebracht, welche ebenfalls aufgefüllte Enden aufwiesen. Für
die Konstruktion des Plasmids pCT1-5′, enthaltend das MS2-Coat
proteingen mit einer Säugerkonsensussequenz für effiziente
Translationsinitiation (Kozak, J. Mol. Bio. 196 (1987b), 947-
950) wurde das Plasmid pCT1 (Peabody, J. Biol. Chem. 265 (1990),
5684-5689) mit PstI und SalI verdaut und mit basengepaarten und
phosphorylierten komplementären Oligonukleotiden ligiert, welche
die Sequenz 5′ GGATCCTCGA GCCACCAUGG CTTCTAACTT TACTCAGTTC
GTTCTCG 3′ enthielten. Das Plasmid pCT1-5′ wurde mit KpnI ver
daut, die überhängenden Enden aufgefüllt, mit XhoI verdaut und
das 400 bp große Fragment in das Plasmid YCpCATex eingebracht
unter Verwendung von XhoI/XbaI-Sites unter Bildung des Plasmids
YCP-CP (enthalten in der Zellinie RS 453a/YCP-CP, FL-MSC, hin
terlegt bei der DSM unter Nr. 8811 am 14. Dezember 1993).
Das Hefeindikatorplasmid YCpFL1 wurde hergestellt, wie bei Oli
veira et al. (supra) beschrieben, und enthält den TEF1 (Trans
lations-Elogations-Faktor) -Promotor, kloniert in YCplac22 (Gietz
& Sugino, Gene 74 (1988), 527-534) und die Leadersequenz, das
Luciferasegen und die PGK-Terminatorsequenz aus dem Plasmid
YCpLUC/SUPex1 (Oliveira et al., supra). Das YCpFL1 enthält den
Trp1-Selektionsmarker. Oligonukleotide entsprechend der RNA-
Bindungssequenz für U1A und CP wurden wie bei Oliveira (supra)
beschrieben in die AflII-Site auf der Luciferase-Leadersequenz
kloniert (siehe Oliveira et al., und Fig. 3B und C). Das Indi
katorplasmid FL-MSC ist enthalten in der Zellinie RS 453a/YCP-
CP, FL-MSC, welche am 14. Dezember 1993 bei DSM unter der Nummer
8811 hinterlegt wurde.
Die für die Überexpression von RNA-bindenden Proteinen in Säu
gerzellen verwendeten Plasmide sind abgeleitet von den Plasmiden
pSG5 (Green et al., Nucl. Acids Res. 16 (1988), 369). Dieses
Plasmid enthält den frühen SV40 Promotor, die Intron II-Sequenz
aus dem Ratten-β-Globingen, eine multiple cloning site und das
SV40-Polyadenylierungssignal. EcoRI-Fragmente, enthaltend die
U1Awt (Sillekens et al., EMBO J. 6 (1987), 3841-3848), U1A52-53
(Boelens et al., Nucl. Acids Res. 19 (1991), 4611-4618) und
U1A94-119 (Kambach & Mattaj, J. Cell Biol. 118 (1992), 11-21)
kodierenden Sequenzen wurden subkloniert in die EcoRI-Site von
pSG5, unter Erhalt der Plasmide pSG5-U1Awt, pSG5-U1A52-53 und pSG5-
U1A94-119. Das MS2-Coatproteingen, enthaltend eine eukaryontische
Translationsinitionskonsensussequenz wurde erhalten durch Ver
dauung des Plasmids pCT15′ mit KpnI, Auffüllen der überhängenden
Enden und dann Verdauung mit BamHI. Das 400 bp Fragment wurde in
die BamHI-Stelle und die aufgefüllte BglII-Stelle von pSG5 ein
gebracht unter Erhalt des Plasmids pSG5-CP.
Alle Indikatorkonstrukte, welche in Säugerzellen verwendet wur
den, wurden abgeleitet von dem Plasmid D4-GH (auch L5-GH ge
nannt; Casey et al., Science 240 (1988), 924-928), welches be
nachbarte 5′ BamHI und XbaI 3′-Sites eingeschlossen zwischen der
gut charakterisierten Transkriptionsstartstelle des Ferritin
promotors (Hentze et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83 (1986),
7226-7230) und der proteinkodierenden Region des humanen Wachs
tumshormongens. Paare von komplementären Oligonukleotiden ent
sprechend den Proteinbindungssequenzen (Fig. 4) wurden hybri
disiert, phosphoryliert und zwischen die BamHI- und XbaI-Sites
von D4-GH kloniert unter Bildung der folgenden Konstrukte: U1A-
GH, U1Amut-GH, MSCU-GH, MSC-GH, MSU-GH und MSA-GH. Die für die
Konstruktion dieser Plasmide verwendeten Verfahren entsprechen
den im Stand der Technik bekannten und beispielsweise von Sam
brook, Cold Spring Harbor, N.Y. (1989) beschriebenen.
Das Plasmid GH-short enthält eine Deletion des dritten Exon von
hGH (Fig. 4) und wurde als interne Kontrolle für Transfektion
und Wachstumshormonsimmunopräzipitationsassays verwendet. GH-
short wurde wie folgt hergestellt. 100 ng eines Primers mit der
Sequenz von 5′ CCTGTAGACA GAGCCCCCGG 3′, 100 ng eines M13 Uni
versalprimers und 40 ng des Plasmids D4-GH wurden in einem End
volumen von 30 µl einer Lösung, enthaltend 16,7 mM HCl/6,6 mM
Tris-HCl pH 8,3/0,5 mM MgCl₂/0,66 mM jedes der dNTPs/33,33%
DMSO/2,5 U Taq-Polymerase inkubiert und eine PCR (Polymerase-
Kettenreaktion) wurde mit 30 Zyklen durchgeführt (30 Sekunden
Denaturierung bei 93°C/30 Sekunden Annealing bei 40°C/150 Sekun
den Extension bei 70°C) unter Bildung eines DNA-Produkts, ent
haltend ungefähr 800 bp. Plasmid D4-GH wurde mit AccI und Hin
dIII verdaut, das 4 kb Fragment isoliert und an das mit AccI/-
HindIII verdaute PCR-Produkt ligiert.
Der Hefestamm RS453 (MATa, ade 2-1, trp 1-1, leu2-3, his 3-11,
ura 3-52, lys⁺, can 1-100) wurde für mittlere Zeiträume (weniger
als 2 Monate) bei 4°C auf YPD-Agarplatten gehalten (1% Pepton/1%
Hefeextrakt/2% Glucose/2% Agar). Für längere Aufbewahrung
galt folgendes: Einzelkolonien wurden in 5 ml YPD-Medium ange
impft und über Nacht bei 30°C und ungefähr 150 rpm inkubiert;
500 µl der Kultur wurden mit 500 µl von 30% sterilen Glycerolen
gemischt und nach 10 Minuten bei -80°C eingefroren.
Das selektive definierte Hefemedium (SD) enthält 0,67% (w/v)
Hefestickstoffbasis ohne Aminosäuren (Difco)/2,0% Glucose/Ami
nosäuren und Nukleotide in den folgenden Endkonzentrationen:
Adenin 20 mg/l; Arginin 20 mg/l; Histidin 20 mg/l; Leucin 60
mg/l; Tryptophan 20 mg/l und Uracil 20 mg/l. Festes definiertes
Medium wurde genau nach demselben Protokoll hergestellt unter
Zugabe von 2% Agar.
Das Verfahren zur Indukation des Gal-Promotors wurde wie bei
Guthrie und Fink, Guide to yeast genetics and molecular biology.
Methods Enz. 194 (1991), 384 beschrieben, durchgeführt. Das
Übernachtinokulum wurde bei 30°C in Lactatmedium pH 4,5, ent
haltend 0,84% (v/v) Natriumlactat (60% w/v - Sigma)/1,13%
(v/v) Milchsäure/0,67% (w/v) Hefestickstoffbasis ohne Aminosäu
ren/0,05% Glucose/0,05% Hefeextrakt und den entsprechenden
Aminosäuren oder Nukleotiden gezüchtet. Die Induktion wurde
durchgeführt durch Verdünnung der Kultur auf OD₆₀₀ = 0,1, unter
Zugabe von 1/10 Volumen 20% Galactose und weitere Inkubation
bei 30°C.
Einzelkolonien wurden in YPD-Medium geimpft und über Nacht bei
30°C und 150 rpm inkubiert. Das Inokulum wurde auf OD₆₀₀ = 0,1
verdünnt und das Wachstum wird fortgesetzt unter denselben Be
dingungen in der frühen log-Phase (OD₆₀₀ = 0,4 bis 0,5). Die
Zellen wurden gewaschen in sterilem destilliertem Wasser und
wiederaufgenommen in ein 1/200 Volumen einer Lösung, enthaltend
100 mM Lithiumacetat/10 mM Tris-HCl pH 7,5/1 mM EDTA und inku
biert für 1 Stunde bei 30°C unter leichtem Schütteln. 100 µl
Zellen und 5 bis 10 µg der transformierten DNA wurden in einem
Mikrofugenröhrchen gemischt und 30 Minuten bei 30°C inkubiert.
700 µl einer Lösung, enthaltend 40% PEG 4000/100 mM Lithium
acetat/10 mM Tris-HCl pH 7,5/1 mM EDTA wurden zugegeben und die
Mischung weiter inkubiert für 30 Minuten bei 30°C. Nach Erhitzen
auf 42°C über 5 Minuten wurden die Zellen durch 10 sekündige
Zentrifugation bei 13000 g in einer Microfuge geerntet. Die
Pellets wurden zweimal mit 0,7 ml TE gewaschen, resuspendiert in
100 µl TE und auf selektives Medium ausplattiert. Die Platten
wurden 3 bis 4 Tage bei 30°C gehalten. Vier Klone jedes Kon
strukts wurden zweimal hintereinander selektiert in dem entspre
chenden festen Selektionsmedium. Einer dieser Klone RS 453a/YCP-
CP, FL-MSC, transformiert mit dem Expressionsplasmid YCP-CP und
dem Indikatorplasmid FL-MSC, wurde am 14. Dezember 1993 bei DSM
hinterlegt unter Nr. 8811.
Die Proteinextraktherstellung wurde durchgeführt nach dem Ver
fahren, wie es von Kingsman et al., Methods in Enzymology 185
(1990), 329-341 beschrieben ist, mit geringen Abwandlungen. 5,0
bis 15,0 ml der Hefekultur wurden mit einer ungefähren Dichte
von OD₆₀₀ = 0,8 geerntet durch Zentrifugation über 5 Minuten mit
3000 rpm bei Raumtemperatur in einer Laborzentrifuge (bench-top
centrifuge). Das Pellet wurde einmal mit 10 ml sterilem destil
liertem Wasser gewaschen, wiederum zentrifugiert und in 1,0 ml
Hefelysispuffer resuspendiert (100 mM NaCl/50 mM Tris-HCl pH
7,4). Die Zellensuspension wurde in ein Eppendorf-Röhrchen über
führt und 20 Sekunden bei Raumtemperatur mit maximaler Geschwin
digkeit in einer Mikrofuge zentrifugiert. Das Pellet wurde in
200 ml Lysispuffer, enthalten 1 mM PMSF/10 µg/ml Leupeptin/1 mM
DTT (nur für Extrakte enthaltend U1A oder Coatprotein) resuspen
diert. Dann wurden Glaskügelchen (0,45 bis 0,50 mm, Braun Mel
sungen AG, Deutschland) zugegeben bis zum Miniskus und die Zel
len wurden zerstört bei 4°C durch drei Zyklen mit Vortexing 1
Minute und Inkubation auf Eis 1 Minute. Nach Zentrifugation über
2 Minuten bei 6000 g in einer Mikrofuge wurde der überstand in
ein frisches Röhrchen überführt, das 5 Minuten bei 15000 g zen
trifugiert wurde. Der überstand, enthaltend den löslichen Ex
trakt der Zellen, wurde auf Eis oder bei -80°C gefroren aufgeho
ben.
Der Luciferasetest wurde durchgeführt gemäß Brasier et al.,
Biotechniques 7 (1989), 116-121 mit geringen Abwandlungen. Eine
Reaktionsmischung wurde hergestellt, welche 25 mM Glycil-Glycin
pH 7,8/25 mM MgSO₄/4 mM EGTA/15 mM Kaliumphosphat ph 7,8/ 1 mM
DTT/2 mM ATP enthielt. Eine Injektionsmischung wurde herge
stellt, enthaltend 4 ml 25 mM Glycil-Glycin pH 7,8/25 mM MgSO₄/4
mM EGTA/2 mM DTT/0,2 mM D-Luciferin (Sigma, gelöst in destil
liertem Wasser). 10 µl des Zellextraktes mit einer geeigneten
Proteinkonzentration wurde zu 360 µl der Reaktionsmischung in
einem Teströhrchen zugegeben, und dieses sofort in ein Luminome
ter (Berthold, Biolumat LB9500C) eingeführt, das dann automa
tisch 100 µl Puffer, enthaltend die Substrate, injizierte. Das
von Umsetzung von Luciferin und ATP durch das Luciferaseenzym,
welches in den Extrakten vorhanden ist, emittierte Lichte wurde
in einem Luminometer 30 Sekunden bei 25°C gemessen
Die Säugerzellen, welche im Rahmen der vorliegenden Arbeit ver
wendet wurden, waren menschliche HeLa-Zellen (ATCC CCL2) und die
Mausfibroblastenzellinie B6 (auch L-M(TK⁻) genannt, ATCC
CCL1.3). Die Zellen wurden in Dulbeccos Modified Eagles Medium
(DMEM), enthaltend 10% fötales Kälberserum/1 U/ml Penicillin/-
Streptomycin (Gibco)/2 mM Glutamin, bei 37°C, 5% CO₂ gehalten
und wurden routinemäßig umgesetzt mit niedrigerer Dichte alle 3
Tage.
Die Plasmide wurde in B6- und HeLa-Zellen transfiziert unter
Verwendung der Calciumphosphatpräzipitationsmethode, die von
Graham und van der Eb, Virol. 52 (1973), 456-464 beschrieben
wurde. Die Zellen wurden 24 Stunden vor Transfektion passagiert
auf 0,5 bis 0,8 × 10⁶ pro 10 cm Platte. Das Medium wurde 3 Stun
den vor der Transfektion erneuert. Für jede Transfektionsprobe
wurden geeignete DNA-Mischungen gemischt mit 68,2 µl 2M
CaCl₂·2H₂O in einem Endvolumen von 550 µl. Zu dieser Mischung
wurden dann tropfenweise 550 µl 2x HBS (50 mM Hepes/280 mM
NaCl/1,5 mM Na₂HPO₄/pH 7,08) zugegeben, während kontinuierlicher
Bewegung der Probe durch Vortexen. Nach 30 Minuten Inkubation
bei Raumtemperatur wurde 1,0 ml Präzipitat zu jeder Platte zu
gegeben. Nach 16 bis 18 Stunden, in denen die Zellen dem Präzi
pitat ausgesetzt waren, wurden die Zellen zweimal mit serum
freiem DMEM-Medium gewaschen und in 10 ml frischem Medium inku
biert. 50 µl 1M Natriumbutyrat pH 7,3 wurde pro Platte 24 Stun
den nach Transfektion zugegeben und über Nacht inkubiert.
40 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen zweimal mit met
hioninfreiem RPMI-Medium (Gibco) gewaschen und biosynthetisch 2
Stunden lang mit 100 µCi L-[³⁵S] Methionin (spezifische Aktivität
1300 Ci/mM) markiert in 2,5 ml methioninfreiem RPMI-Medium,
enthaltend 10% fötales Kälberserum, 1 U/ml Penicillin/Strepto
mycin (Gibco) und 2 mM Glutamin.
Nachfolgend wurden die Zellen zweimal mit eiskalter phosphatge
pufferten Saline gewaschen und mit einer Zellkratzer geerntet.
Die Zellen wurden 5 Minuten bei 1500 rpm und 4°C in einer Bench-
Top-Zentrifuge zentrifugiert und 1 ml Lysispuffer (300 mM
NaCl/50 mM Tris-HCl pH 7,4/1% Triton X-100/0,1% Phenylmethyl
sulfonylfluorid/10 µg/ml Leupeptin) durch Vortexen und Inkuba
tion auf Eis für 30 Minuten lysiert. Gleiche Volumen von Tri
chloressigsäure-präzipitierbarem markierten Protein (1 bis 5 ×
10⁷ cpm) wurden immunopräzipitiert mit einem Überschuß polyklo
naler Anti-hGH-Antikörper, Anti-Luciferase-Antikörper oder Anti-
U1A-Antikörper nach Einstellung des Volumens auf 1 ml mit Lysi
spuffer. Nach leichtem Schaukeln der Proben bei 4°C über Nacht
wurden 50 µl einer 50%igen (vol/vol) Suspension von Protein-A-
Sepharose in phosphatgepufferten Kochsalzlösung zu jeder Probe
zugegeben, die dann weiter unter Schütteln 1 Stunde bei 4°C
inkubiert wurde. Die Sepharose wurde dann zweimal mit Waschpuf
fer (50 mM Tris-HCl pH 7,5/100 mM NaCl/0,1% Triton X-100) gewa
schen und in Elektrophorese-Probenpuffer (2X = 0,25 M Tris-HCl
pH 6,8/4% SDS/20% Glycerol/10% 2-Mercaptoethanol/1‰ Bromp
henolblau) 15 Minuten lang gekocht. 20 µl der Proben wurden auf
15 bis 17,5% SDS-Polyacrylamidgele geladen. Die Gele wurden mit
Entensify (NEN, Boston, USA) behandelt, getrocknet und für die
Autoradiographie belichtet.
Drei MS2 Coatprotein-Bindungssitemotive wurden entworfen und in
die 5′ UTR von Luciferase-Reporterkonstrukten eingeführt: MSC
(Motiv enthalten in FL-MSC, hinterlegt mit DSM 8811), MSA und
MSA/del (Fig. 3). Die MSC-stem-loop ist eine Bindungsstelle mit
hoher Affinität, während die Interaction von MS2 Coatprotein mit
der MSA-stem-loop eine geringe Affinität aufweist (Romaniuk et
al. (1987); Lowary & Uhlenbeck, Nucl. Acids Res. 15 (1987),
10483-10493). Die MSA/del Mutante enthält eine zusätzliche Muta
tion in dem stem, das eine Herabsetzung der Stabilität der vor
hergesagten RNA-stem-loop-Struktur bewirkt. Drei Klone, die
jeweils eines FL-abgeleiteten Plasmide und YCP-CP-Plasmide auf
weisen, wurden in Galactose- und Lactatmedium herangezogen und
das gal/lac-Verhältnis der Luciferase-Expression berechnet. Die
Klone, welche das Plasmid FL-MSC (hinterlegt mit DSM 8811) ent
halten und auf Galactose herangezogen wurden, zeigten eine dra
stische Reduktion der Luciferaseaktivität (gal/lac - ungefähr 15
bis 25%), wogegen die Klone, enthaltend die FL-MSA/del-Kon
struktion enthielten eine Erhöhung der Luciferaseexpression in
Galactosemedium zeigten (gal/lac - ungefähr 125%) (Fig. 5).
Die Reduktion der Luciferaseexpression von dem FL-MSC-Konstrukt
war gleichlaufend mit der Anwesenheit von Coatprotein, welches
durch Galactose induziert war und läßt darauf schließen, daß
Coatprotein die Repression in trans durch Bindung an das MSC-
mRNA Target bewirkt. Interessanterweise zeigten die Klone, wel
che die Bindungsstelle MSA mit niedriger Affinität enthielten,
auch Inhibition der Luciferaseexpression in Galactosemedium
(gal/lac = ungefähr 60%) (Fig. 5). Dies läßt darauf schließen,
daß die Konzentration von Repressorprotein in den Zellen unter
diesen Bedingungen ausreichend war, um sogar bei einer niedrigen
Bindungsstellenaffinität zu sättigen.
Drei verschiedene U1A-Erkennungsregionen wurden in die 5′UTR von
einem Luciferasekontrukt eingebracht, um zu untersuchen, ob die
Translation ebenfalls in trans durch humanes U1A-Protein bloc
kiert wird. Die Konstrukte, genannt Fl-U1Awt, FL-U1Awt/del und
FL-U1Amut, sind in Fig. 3 gezeigt. Das U1Awt-Target erlaubt
hochaffine Bindung von humanem U1A-Protein, wogegen die U1Amut-
Bindungsstelle spezifische Bindung von U1A nicht erlaubt
(Scherly et al., EMBO J. 8 (1989), 4163-4170). Das zusätzliche
U1Awt/del-Target hat eine einzige Nukleotiddeletion in dem vor
hergesagten stem, wobei sich die Stabilität des RNA-stem-loop
RNA-Motivs reduziert.
Die Wirkung des humanen U1A-Proteins auf Luciferaseaktivität
exprimiert aus den FL-U1A-Konstrukten ist in Fig. 6 gezeigt
(die experimentelle Untersuchung war identisch zu der vorher für
das Coatprotein beschriebenen). Die Luciferaseproduktion durch
FL-U1Amut war höher in Galactose- als in Lactatmedium (gal/lac-
Verhältnis = ungefähr 150%).
Die Effektivitäten der translationalen Repression, die mit dem
MS2-Coatproteinsystem beobachtet wurden, waren vergleichsweise
hoch, wogegen das U1A-System nicht so wirksam war wie das vor
genannte. Diese Feststellung kann in Verbindung stehen mit einer
möglichen Interaktion des exprimierten humanen U1A mit Targetsi
tes des Hefe U1A-Gegenstücks.
Reporterkonstruktionen, enthaltend Targetsites mit verschiedenen
Affinitäten für das Coatprotein, wurden in HeLa-Transfektions
assays verwendet und abgeleitet von dem Elternplasmid D4-GH. Die
stem-loop-Targets MSA, MSU, MSC und MSCU besitzen in dieser
Reihenfolge steigende Bindungsaffinitäten für das Coatprotein
(Witherell et al., Biochem. 29 (1990), 11051-11057 und Fig. 4)
und entsprechen denselben Strukturen, die in die Reportersysteme
bei den in vitro Untersuchungen verwendet wurden, eingeführt
wurden. Das Plasmid pMSCU-GH, welches die Bindungsstelle mit der
höchsten vorhergesagten Affinität für das Coatprotein aufweist,
wurde mit der internen Kontrolle D4-GHshort und mit dem Plasmid
pSG5-CP in HeLa-Zellen cotransfiziert. Die ³⁵S-markierten Ext
rakte wurden einer hGH-Immunpräzipitation unterworfen und eine
intensive Bande entsprechend der internen Kontrolle des 17 kDa
GHshort-Produkts wurde beobachtet, wogegen nur eine sehr schwa
che Bande entsprechend dem 22 kDa hGH-Protein entdeckt werden
konnte (Fig. 7B, Spuren 5 bis 6). Jedoch war, wenn das nicht
spezifische Kontrollplasmid pSG5-U1A52-53 verwendet wurde, bei der
Cotransfektion anstelle von pSG5-CP, die Expression des 22 kDa
hGH-Proteins genauso stark wie die Expression des GHshort-Prot
eins. Daher korreliert die Produktion des Coatproteins mit der
Abnahme der Expression des MSCU-GH-Konstrukts, was auf eine
spezifische Repression von dem MSCU-GH-Konstrukt durch das Coat
protein hinweist. Die Quantifizierung der hGH-Expression von
MSCU-GH (unter Verwendung der Expression der internen Kontrolle
D4-GHshort als Referenz) zeigt eine 10fache Reduktion unter
reprimierbaren Bedingungen.
Die Titration des pSG5-CP-Plasmids in einem HeLa-Cotransfek
tionsexperiment ist gezeigt in Fig. 8A. Das Signal entsprechend
dem ³⁵S-markierten Coatprotein, analysiert durch SDS-PAGE-Analy
se, war erstmals sichtbar, wenn 0,4 µg des pSG5-Plasmids für die
Transfektion verwendet wurden (vgl. Spuren 5 bis 8 mit Spur 9),
nachher erhöhte sich die Coatproteinsynthese proportional zu der
verwendeten Menge von pSG5-CP (Spuren 10 bis 12) bis zu 6 µg von
pSG5-CP, wenn die Expression beginnt, gesättigt zu sein (nicht
gezeigte Resultate).
Der Einfluß der Coatproteinkonzentration auf die Repression des
MSC-GH-Konstrukts ist in Fig. 8B gezeigt und demonstriert, daß
die GH-Expression umgekehrt proportional zur exprimierten Menge
von Coatprotein war (Spuren 5 bis 12). Sogar 0,1 µg pSG5-CP war
genug, um eine klare Repression des hochaffinen Targets MSC-GH
zu übertragen (vgl. Spuren 5 bis 5 mit 7). Wenn 0,4 µg pSG5-CP
für die Transfektion verwendet wurden, wurde die MSC-GH-Expres
sion drastisch reduziert (Spur 9), im Gegensatz zur scheinbaren
Unempfindlichkeit des MSA-GH-Konstrukts (Spur 3). Jedoch war,
wenn 3,2 µg pSG5-CP verwendet wurden für die Transfektion, zu
sätzlich zum praktischen Verschwinden des hGH-Signals vom MSC-
GH-Konstrukt (Spur 11), die hGH-Expression von dem niedrigaffi
nen Target MSA-GH ebenfalls betroffen (Spur 4). Dieses Resultat
wurde nicht bewirkt durch eine nicht-spezifische Senstivität des
GH-Konstrukts für hohe Dosen eines RNA-bindenden Proteins in der
Zelle, da die Cotransfektion unter Verwendung von 3,2 µg pSG5-
U1A-Plasmid nicht die MSC-GH-Expression inhibierte (Spur 13) und
weil die Expression von MSA-GH signifikant mehr betroffen war,
als die interne Kontrollen D4-GH.
Die späteren Ergebnisse, die die Repression der niedrigaffinen
Bindungsstelle MSA durch das Coatprotein zeigen, deuteten darauf
hin, daß in einer weiteren Untersuchung der Einfluß der Affini
tät zwischen dem Coatprotein und seinem mRNA-Target auf die
Repression der mRNA untersucht werden sollte. Zu diesem Zweck
wurden die Reporterkonstrukte MSA, MSU, MSC, MSCU-GH, welche die
Bindungsstellen mit verschiedenen Affinitäten für das Coatpro
tein enthalten (Fig. 4), in HeLa-Transfektionsassays verwendet.
Für jeden Punkt der Transfektion wurde eines der Reporterplasmi
de, die interne Kontrolle D4-GHshort und verschiedene Mengen von
pSG5-CP cotransfiziert. Die hGH-Immunpräzipitation, welche mit
diesem Experiment erhalten wurde, ist in Fig. 9 dargestellt.
Wenn kein pSG5-CP zugegeben wurde zu dem Transfektionsassay, war
die Expression von GH- und GHshort-Proteinen äquivalent (Spuren
2 bis 3, 6 bis 7, 11 bis 12, 14 bis 15, 18 bis 19). Das Bild
veränderte sich nach Zugabe von 0,2 µg pSG5-CP in den Transfek
tionsassay: Die Expression des MSC- und MSCU-GH-Konstrukts fiel
drastisch ab (Spuren 12 und 16), es gab einen kleinen Rückgang
in MSU-GH-Expression (Spur 8), während die Expression des MSA-GH
und D4-GH unbetroffen blieben (Spuren 4 und 20). Mit Zugabe von
1,0 µg pSG5-CP-Plasmid in die Cotransfektion veränderte sich die
Situation weiter: Die Wachstumshormonproduktion durch MSC und
MSCU-GH verschwand praktisch (Spuren 13 und 17), wogegen die
Expression der MSU- und MSA-GH-Reporter stark inhibiert war
(Spuren 5 und 9). Eine nicht spezifische Inhibition des GHshort-
Polypeptids trat in diesem Beispiel auf, aber der spezifische
inhibitorische Effekt auf die MSA-GH-Expression ist klar von
größerer Ordnung als der nicht-spezifische Effekt, der für die
D4-GH-Expression beobachtet wurde (vgl. Spuren 5 und 21), was
darauf hinweist, daß unter diesen Umständen das MSA-Target auf
die Repression, welche durch das Coatprotein bewirkt wurde,
ansprach. Die Quantifikation dieser Resultate ist in Tabelle 1
gezeigt. Die Quantifizierung zeigt die Werte, erhalten mit Indi
kator-GH-Expression im Vergleich zu GHshort. Die Werte, welche
für die Transfektionspunkte erhalten wurden, bei denen kein
Coatprotein vorhanden war, wurden als 100% angenommen. Diese
Zahlen zeigen eine direkte Korrelation zwischen den vorhergesag
ten Bindungsaffinitäten und den verschiedenen Targets für das
Coatprotein und den beobachteten inhibitorischen Effekt auf die
GH-Expression.
Tatsächlich zeigen sowohl Hefe- und Säugerzellresulate, daß das
niedrigaffine MSA-Target ausreicht, um die mRNA-Repression zu
übertragen, wenn das Coatprotein in großen Mengen vorhanden war.
Ein System, bestehend aus B6-Mausfibroblasten (auch L-M(TK⁻)
genannt), welche stabil transfiziert sind mit pSG5-CP-Plasmid,
von dem das Repressorprotein gleichmäßig produziert wird, wurde
hergestellt. 20 individuelle Klone wurden von der stabilen
Transfektionsmethode zur weiteren Charakterisierung ausgewählt.
Eine Immunoblotanalyse, welche mit Proteinextrakten von einigen
der erhaltenen Zellinien durchgeführt wurde, ist in Fig. 10
dargestellt. Unter den Proteinextrakten zeigten einige die Ex
pression des Coatproteins als eine klare Bande, die an derselben
Position wanderte wie das gereinigte Coatprotein (14 kDa), wäh
rend kein Signal entdeckt werden konnte in Extrakten, welche mit
nicht-transfizierten B6-Zellen hergestellt wurden. Die am besten
Coatprotein exprimierenden Zellinien, abgeleitet von den Klonen
Nr. 15 und Nr. 18 wurden für die weiteren Transfektionsexperi
mente ausgewählt.
Die Analyse von Coatproteinproduktion in diesen Zellinien durch
pulse labeling ist in Fig. 11 gezeigt. Die Zellen wurden 2
Stunden mit ³⁵S-Methionin markiert und Proteinextrakte durch SDS-
PAGE analysiert. Die Spuren 6 bis 9 zeigen die B6-CP Nr. 15
markierten Proteine, und weisen auf die Anwesenheit einer Haupt
bande eines 15 kDa Proteins hin, welches ebenfalls in geringeren
Mengen in Extrakten aus B6-CP Nr. 18-Zellen (Spuren 10 bis 13),
jedoch nicht in B6wt-Extrakten (Spuren 2 bis 5) erkennbar waren.
Diese Resultate sind in Übereinstimmung mit den beim Immunblot
erhaltenen Resultaten, zeigend, daß die B6-CP Nr. 15-Zellinie
mehr Coatprotein als die B6-CP Nr. 18-Linie synthetisierte.
Die Expression einer niedrigaffinen (MSA) und einer hochaffinen
(MSCU) Targetkonstruktion in B6-, in B6-CP Nr. 15- und in B6-CP
Nr. 18-Zellen wurde verglichen durch cotransfizieren der MSA-
oder der MSCU-GH-Konstrukte mit der internen Kontrolle D4-
GHshort in verschiedene Zellinien. Die Wachstumshormon-Immun
präzipitation, die aus dem Transfektionsexperiment durchgeführt
wurde, ist in Fig. 11B dargestellt. Unter Verwendung des
GHshort-Produkts als standardisierendem Parameter, um die MSA-
und MSCU-GH-Expression in verschiedenen Zellinien zu verglei
chen, wurde eine höhere Expression von MSCU-GH als MSA-GH fest
gestellt in den Kontroll-B6wt-Zellen (vgl. Spuren 4 bis 5 mit 2
bis 3). Die hGH- und GHshort-Bandsignale wurden quantifiziert
und als GH/GHshort-Verhältnisse ausgedrückt (gezeigt in Fig.
11C). Die MSCU/GH-Konstrukte exprimierten fast zweimal die Menge
von hGH im Vergleich zum MSA-GH-Konstrukt. Diese Situation
stellte sich umgekehrt dar bei den Coatprotein produzierenden
Zellen. Die Expression des Wachstumshormons durch das MSCU-GH-
Plasmid war immer geringer als die Expression, die für das MSA-
GH-Plasmid beobachtet wurde (Fig. 11B, vgl. Spuren 8 bis 9 und
12 bis 13 mit 6 bis 7 und 10 bis 11, siehe auch quantifizierte
Werte in Fig. 11C). Darüber hinaus war bei einem Vergleich der
Werte, welche erhalten wurden für die MSCU-GH-Expression in
verschiedenen Zellinien, das GH/GHshort-Verhältnis in den Coat
protein-exprimierenden Zellen auf ungefähr 12% des Verhältnis
ses reduziert, welches für die B6-Wildtypzellen erhalten wurden.
Das ähnliche MSCU-GH/GHshort-Verhältnis, welches für die Zel
linien B6-CP Nr. 15 und B6-CP Nr. 18 erhalten wurde, korreliert
nicht mit der höheren Produktion des Repressorproteins durch die
Linie Nr. 15, was darauf hinweist, daß die Menge von Coatpro
tein, die durch Stamm Nr. 18 hergestellt wurde, bereits sätti
gend für die Repression war. Dies könnte auch verantwortlich
sein für die Verringerung der GH-Expression, die beobachtet
wurde für das niedrigaffine MSA-GH-Konstrukt in den Coatprotein
produzierenden Zellen (Fig. 11C). Wie bereits in früheren Expe
rimenten war das niedrigaffine MSA-Target sensitiv für die Re
pression durch Coatprotein, wenn die Konzentration des Repres
sorproteins in den Zellen ausreichend hoch war.
Claims (14)
1. Verfahren zur Isolierung und Klonierung von für ein RNA-
bindendes Protein kodierender cDNA durch Herstellung einer
cDNA-Genbank von einer Zellinie, welche das RNA-bindende
Protein voraussichtlich enthält, wobei die Genbank in Ex
pressionsvektoren einligiert wird, mit Hilfe derer in ge
eigneten Wirtszellen nach Transformation eine Expression
des Proteins bewirkt werden kann, und die Expression in
Wirtszellen durchgeführt wird, welche bereits einen weite
ren Expressionsvektor enthalten, der ein Markergen und in
der 5′-nicht-translatierten Region dieses Gens die Bin
dungsstelle des betreffenden RNA-bindenden Proteins auf
weist, und die Anwesenheit der cDNA über eine Verminderung
der Expression des Markergens nachgewiesen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Expressionsvektoren, in welche die cDNA
einligiert wird, einen regulierbaren Promotor enthalten,
unter dessen Kontrolle die cDNA exprimiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen induzierbaren Promotor und insbesondere einen
durch Galaktose induzierbaren Promotor verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markergen ein ein sichtbares Signal erzeugendes
Gen, insbesondere das lacZ-Gen, ein Antibiotikumresistenz
vermittelndes Gen oder ein eine Defizienz des Wirtsstammes
ausgleichendes Gen verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markergen ein für ein Enzym kodierendes Gen
verwendet, welches die Umwandlung einer nicht-toxischen
Substanz in ein toxisches Produkt katalysiert und damit
Selektion gegen die Expression dieses Markergens erlaubt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markergen ura und als Substanz 5-fluoroorotic
acid (5-FOA) verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Wirtszellen Hefezellen, Bakterien oder Säuger
zellen verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Zellen des Typs Saccharomyces cerevisiae oder E.
coli verwendet.
9. Verfahren zur Untersuchung und Auffindung von Varianten von
RNA-bindenden Proteinen mit neuen Eigenschaften, bei dem
eine entsprechend abgeänderte, für die Variante kodierende
DNA-Sequenz koexprimiert wird mit einer DNA-Sequenz, welche
für die Bindungsstelle des Proteins auf der RNA und ein
Markergen kodiert, und die Bindeeigenschaften anhand der
Erzeugung des Markergenprodukts bestimmt.
10. Verfahren zur Untersuchung und Auffindung von Varianten von
Bindungsstellen von RNA-bindenden Proteinen, bei dem eine
für ein RNA-bindendes Protein kodierende DNA-Sequenz koex
primiert wird mit einer DNA-Sequenz, welche für die mu
tierte Bindungsstelle des Proteins auf der RNA und ein
Markergen kodiert, und die Bindefähigkeit des Proteins an
die Bindungsstellen-Mutante über das Markergenprodukt be
stimmt.
11. Verfahren zur Untersuchung von Pharmazeutika auf ihre
Fähigkeit, die Wechselwirkung von RNA und RNA-bindendem
Protein zu beeinflussen, bei dem man eine für das RNA-bin
dende Protein und eine für die Bindungsstelle des Proteins
auf der RNA kodierende DNA-Sequenz und damit verbunden ein
Markergen in Gegenwart eines oder mehrerer Pharmazeutika
koexprimiert und deren Einfluß auf die Bindung zwischen
Protein und RNA über die Menge des gebildeten Markergen
produkts bestimmt.
12. Verfahren zur Regulierung der Expression eines Proteins A
durch Koexpression einer entsprechenden DNA-Sequenz mit
einer DNA-Sequenz, welche für ein Protein B kodiert, wel
ches an die mRNA für Protein A bindet, und welche unter
Kontrolle eines regulierbaren Promotors steht.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Expression des Proteins A unter Verwendung
transkriptionaler Kontrollmechanismen erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die für Protein B kodierende DNA-Sequenz mit einer
zusätzlichen Sequenz versieht, welche für eine zusätzliche
Proteindomäne kodiert, deren Anwesenheit bewirkt, daß die
Bindeeigenschaften des RNA-bindenden Proteins durch exogene
Regulatoren beeinflußt werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934342769 DE4342769A1 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender Proteine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934342769 DE4342769A1 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender Proteine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4342769A1 true DE4342769A1 (de) | 1995-06-22 |
Family
ID=6505079
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934342769 Withdrawn DE4342769A1 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender Proteine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4342769A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0830446A1 (de) * | 1995-05-17 | 1998-03-25 | The Regents Of The University Of California | In-vivo selektion von rna-bindenden |
WO1999037807A1 (en) * | 1998-01-26 | 1999-07-29 | European Molecular Biology Laboratory | Method of isolation of rna-binding compounds |
WO2000044894A1 (de) * | 1999-01-29 | 2000-08-03 | MAX-PLANCK-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren zur isolation von apoptose-induzierenden dna-sequenzen und detektionssystem |
WO2001025249A1 (en) * | 1999-10-01 | 2001-04-12 | Zhongping Yu | Compositions and methods for identifying polypeptides and nucleic acid molecules |
-
1993
- 1993-12-15 DE DE19934342769 patent/DE4342769A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0830446A1 (de) * | 1995-05-17 | 1998-03-25 | The Regents Of The University Of California | In-vivo selektion von rna-bindenden |
EP0830446A4 (de) * | 1995-05-17 | 2001-03-28 | Univ California | In-vivo selektion von rna-bindenden |
WO1999037807A1 (en) * | 1998-01-26 | 1999-07-29 | European Molecular Biology Laboratory | Method of isolation of rna-binding compounds |
WO2000044894A1 (de) * | 1999-01-29 | 2000-08-03 | MAX-PLANCK-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. | Verfahren zur isolation von apoptose-induzierenden dna-sequenzen und detektionssystem |
WO2001025249A1 (en) * | 1999-10-01 | 2001-04-12 | Zhongping Yu | Compositions and methods for identifying polypeptides and nucleic acid molecules |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69831083T2 (de) | Reprimiertes trans-aktivatorsystem zur charakterisierung von protein-protein interaktionen | |
DE69333969T2 (de) | Wechselwirkendes Fallensystem zur Isolierung von Proteinen | |
DE60020838T2 (de) | Auf antibiotikum basierendes genregulationssystem | |
DE69532127T2 (de) | Interaktions-fullensysteme zum nachweis von protein-interaktionen | |
DE69732537T2 (de) | Prokaryotisches zwei-hybrid system | |
DE69935313T2 (de) | Nachweisverfahren für peptide | |
WO1995020652A1 (de) | Verfahren zur bestimmung der aktivität eines regulatorischen faktors sowie verwendung dieses verfahrens | |
DE69432901T2 (de) | Expressionssystem von antikörpern bei homologischer rekombinierung in murinezellen | |
DE3853748T2 (de) | Polypeptide mit aktivität gegen gram-positive und gram-negative bakterien. | |
EP1025253B2 (de) | Positiv-negativ-selektion bei der homologen rekombination | |
EP0926236A1 (de) | Bindungspartner für Inhibitoren von cyclinabhängigen Kinasen und ihre Verwendung zur Suche nach Inhibitoren, zur Diagnose oder zur Therapie | |
DE69013495T2 (de) | Regulierung der genexpression. | |
DE19957065A1 (de) | Screening-Verfahren für Arzneistoffe | |
DE69023642T2 (de) | Bestimmung der die genregelung und/oder genreplikation betreffenden faktoren. | |
DE69935414T2 (de) | Humanes h-TRCP Protein | |
DE4342769A1 (de) | Isolierung und Klonierung von für ein RNA-bindendes Protein kodierender cDNA sowie Untersuchung RNA-bindender Proteine | |
DE60038045T2 (de) | Nicht-pathogenes kinetoplastid protein-expressionssystem | |
DE4317577A1 (de) | Verfahren zum Screenen von Substanzen mit modulierender Wirkung auf einen Interleukin-5-Rezeptor-abhängigen zellulären Signalübertragungsweg | |
DE69432963T2 (de) | Plasmid und damit transformierte E. Coli Stämme | |
DE19740578A1 (de) | Verfahren zur Identifizierung von Zielgenen von Transkriptionsfaktoren | |
WO2005085417A2 (de) | Bakterielles system zum proteintransport in eukaryontische zellen | |
EP1356111B1 (de) | Kernexportreportersystem | |
DE60028554T2 (de) | Verfahren zum screenen nach gegen krebs gerichteten medikamenten | |
DE602004003835T2 (de) | Peptid-inhibitor der proteintranslation und dessen verwendung bei der steuerung der proteintranslation | |
DE69202859T2 (de) | TrpR MUTATIONEN DIE WIRKSAM SIND IN DER EXPRESSION VON KLEINEN PROTEINEN UND PEPTIDEN. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |