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Hintergrund
der Erfindung
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Praktisch
alle Zellantworten, einschließlich
Wachstum und Differenzierung, werden streng durch physiologische
Signale in Form von Wachstumsfaktoren, Hormonen, Nährstoffen
und Kontakt mit benachbarten Zellen kontrolliert. Diese verschiedenen
Signale werden durch Signaltransduktionsmechanismen verarbeitet und
interpretiert, die schließlich
die Zelle zu einer geeigneten Antwort induzieren. Signalwege, die
durch physiologische Signale stimuliert werden, umfassen ein Netz
aus spezifischen Protein-Protein-Wechselwirkungen, die dazu dienen,
das Signal an nachgeschaltete Effektormoleküle weiterzuleiten, die die
Antwort ausführen (32).
Daher sind bestimmte Wechselwirkungen zwischen Proteinen kritisch
für Signaltransduktionsmechanismen
sowie die Regulierung der Zellarchitektur und Reaktionen auf physiologische
Signale. Vorausgesetzt, dass bestimmte Protein-Protein-Interaktionen
bei der Ausführung
von praktisch allen Zellfunktionen beteiligt sind, sind Technologien,
die das Erfassen und die Analyse von bestimmten Protein-Protein-Wechselwirkungen vereinfachen
und erleichtern, wertvoll für
die Entdeckung, die Ausbildung und das Testen von Medikamenten, die
auf hochspezifische biologische Prozesse gerichtet sind.
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Transkriptionsaktivatoren
und Regulation von eukaryontischer Transkription
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Die
eukaryontische Genexpression wird geregelt durch eine Proteinklasse,
bekannt als Transkriptionsaktivatoren, oder Enhancer-Bindungsproteine.
Diese Moleküle
binden an bestimmte Sequenzen auf der DNA in den Promotoren von
Genen, die sie regulieren, und arbeiten dahingehend, dass sie den
allgemeinen Transkriptionsinitiationskomplex an der rekrutieren,
an der die Transkription von DNA in Boten-RNA beginnt (33). Neuere
Versuche legen nahe, dass der allgemeine eukaryontische Transkriptionsinitiationskomplex
aus zwei großen
Proteinkomplexen besteht, die durch den Transkriptionsfaktor IID
(TFIID), der das TATA-Elementbindungsprotein enthält, das
dazu dient, den allgemeinen Initiationskomplex an einer bestimmten
Stelle auf dem Promotor anzuordnen, und das RNA-Polymerase-II-Holoenzym dargestellt
sind, das die katalytische Funktion enthält, die notwendig ist, um die
doppelsträngige
DNA aufzuwickeln und eine Kopie der DNA-Matrize in Boten-RNA zu
transkribieren (42). Bekannte Transkriptionsaktivatoren funktionieren
offenbar, indem sie direkte Protein-Protein-Wechselwirkungen mit Teilen von TFIID
und/oder dem RNA-Polymeraseholoenzym
bilden und ihren Zusammenbau in einen Initiationskomplex am TATA-Element
des Promotors katalysieren.
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Regulation der GAL-Gene
in Saccharomyces, ein Paradigma für eine eukaryontische Transkriptionsregulation.
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Proteine,
die die Expression von eukaryontischen Genen regulieren, besitzen
typischerweise zwei Funktionselemente, ein ortsspezifische DNA-Bindungsdomäne und eine
Transkriptionsaktivierungsdomäne, die
entweder mit TFIID oder dem RNA-Polymeraseholoenzym in Wechselwirkung
treten kann. Eukaryontische Transkriptionsregulationsproteine werden
durch das Saccharomyces-Hefe-GAL4-Protein verkörpert, das eines der ersten
eukaryontischen Transkriptionsaktivatoren war, auf das diese Funktionselemente
charakterisiert wurden (33, 35). GAL 4 ist für die Regulation von Genen
verantwortlich, die zur Verwendung von sechs Kohlenstoff-Zucker-Galactose
notwendig sind. Galactose muss vor dem Katabolismus in Glucose umgewandelt
werden; bei Saccharomyces umfasst dieses Verfahren typischerweise
vier Reaktionen, die durch fünf unterschiedliche
Enzyme katalysiert werden. Jedes Enzym wird durch ein GAL-Gen (GAL
1, 2, 5, 7 und 10) kodiert, das durch den Transaktivator GAL4 in
Ansprechung auf das Vorhandensein von Galactose reguliert wird. Jedes
GAL-Gen hat ein cis-Element
im Promotor, das als vorgeschaltete Aktivierungssequenz für Galactose (UASG) bezeichnet wird und 17 Basenpaarsequenzen
enthält,
an das GAL4 spezifisch bindet. Die GAL-Gene werden reprimiert, wenn
Galactose fehlt, werden aber stark und schnell durch das Vorhandensein
von Galactose induziert. GAL4 wird davon abgehalten, die Transkription
zu aktivieren, wenn Galactose fehlt, und zwar durch ein Regulationsprotein
GAL80. GAL80 bindet direkt an GAL 4 und dient wahrscheinlich dazu,
eine Wechselwirkung zwischen den Aktivierungsdomänen von GAL4 und den allgemeinen
Transkriptionsinitiationsfaktoren zu verhindern. Wenn Hefe mit Galactose
versorgt wird, wird die Transkription der GAL-Gene induziert. Galactose
bewirkt eine Änderung
der Wechselwirkung zwischen GAL4 und GLA 80 derart, dass die Aktivierungsdomänen von
GAL4 exponiert werden, um einen Kontakt mit den allgemeinen Transkriptionsfaktoren
zu ermöglichen,
die durch TFIID und das RNA-Polymerase-II-Holoenzym dargestellt
werden und ihren Aufbau am TATA-Element katalysieren, was zu einer
Transkription der GAL-Gene führt.
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Das GAL4-Protein.
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Die
Funktionsregionen von GAL4 sind sorgfältig durch eine Kombination
von biochemischen und molekularen genetischen Strategien definiert
worden (35). GAL4 bindet als Dimer an sein spezifisches cis-Element
in dem UASG der GAL-Gene. Die Fähigkeit
enge Dimere zu bilden und spezifisch an DNA zu binden, wird durch
eine N-terminale DNA-Bindungsdomäne
verliehen. Dieses Fragment von GAL4 (Aminosäuren 1–147) kann wirksam und spezifisch
an DNA binden, kann aber nicht die Transkription aktivieren. Zwei
Teile des GAL4-Proteins sind zur Aktivierung der Transkription notwendig,
die so genannte Aktivierungsregion 1 und Aktivierungsregion 2. Es
wird davon ausgegangen, dass die Aktivierungsregionen dazu dienen,
mit den allgemeinen Transkriptionsfaktoren in Wechselwirkung zu
treten. Der große
zentrale Abschnitt von GAL4 zwischen den Aktivierungsregionen ist
zum Hemmen von GAL4 in Ansprechung auf das Vorhandensein von Glukose
erforderlich. Die C-terminalen
30 Aminosäuren
von GAL4 binden das negative regulatorische Protein GAL80; eine Deletion
dieses Segments bewirkt die konstitutive Induktion der GAL-Transkription.
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Interaktionsfalle und
Zwei-Hybrid-Standardassay.
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Die
Hefe-Zwei-Hybrid- und Interaktionsfallensysteme stellen starke Ansätze zur
Charakterisierung von Protein-Protein-Wechselwirkungen in vivo zur Verfügung. Beide
Strategien nutzen die Tatsache, dass die Transkriptionsaktivierung
und DNA-Bindungsdomänen
der meisten eukaryontischen Transkriptionsaktivatoren arbeiten,
wenn sie als Fusionen mit heterologen Proteinen exprimiert sind
(7), und transaktivieren können,
wenn sie durch eine bestimmte Protein-Protein-Interaktion zwischen einzelnen Fusionen
zusammengebracht werden (10, 14). Ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung
dieser Systeme war die Entdeckung, dass einige Transkriptionsaktivatorproteine,
besonders das Herpes-Virusprotein 16 (VP16),
indirekt durch Wechselwirkung mit einem sequenzspezifischen DNA-Bindungsprotein
an DNA rekrutiert werden (46). VP16 aktiviert die Transkription
durch Bildung eines Komplexes mit den zellulären Proteinen Oct-1 und HCF;
der Oct-1/HCF/VP16-Komplex bindet an Enhancer-Elemente von Herpes-immediate-early-Gene
(43). Es wurde anschließend
gezeigt, dass das negative regulatorische Protein GAL80 mittels
Fusion einer kurzen, negativ geladenen Transkriptionsaktivationssequenz
B17 in einen GAL4 abhängigen
Transaktivator umgewandelt werden konnte (30). Es wurde gefunden,
dass das GAL80-B17-Fusionsprotein, wenn es mit GAL koexprimiert
wurde, die Aktivierung eines GAL4 abhängigen Reportergens in einem
größeren Umfang
als GAL4 allein bewirkte (30). Ein ähnliches Experiment, das in
jüngerer
Zeit durchgeführt
wurde, wurde dazu verwendet, die Wechselwirkung zwischen GAL4 und
GAL80 in vivo anschließend
an eine Induktion zu untersuchen (28).
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Das
anfängliche „Zwei-Hybrid"-Experiment zeigte,
dass eine spezifische Protein-Protein-Wechselwirkung zwischen Snf1p
und Snf4p, von denen keines selbst ein Transaktivator ist, die DNA-Bindungs-
und C-terminalen Aktivierungsdomänen
von GAL 7 zusammenbringen konnte, um bei Expression als einzelne
Fusionen einen funktionsfähigen
Transaktivator zu bilden (14). Im standardgemäßen Zwei-Hybrid-System wird
ein interessantes Protein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4 fusioniert, um
ein „Köder"-Fusionsprotein zu
erzeugen. Proteine, die mit dem Köderprotein in Wechselwirkung
stehen, die als „Beute" bezeichnet werden,
können durch
ihre Fähigkeit,
bei Expression als Fusion an die C-terminale Transaktivierungsdomäne von GAL4
eine Transaktivierung eines GAL4 abhängigen Reportergens zu bewirken,
identifiziert werden (10, 15, 16). Das „Interaktionsfallen"-System benutzt das
identische Prinzip der Anwendung von einzelnen Fusionen mit DNA-Bindungs-
und Transaktivierungsdomänen,
mit der Ausnahme, dass die Beute an LexA fusioniert wird, bei dem es
sich um ein sequenzspezifisches DNA-Bindungsprotein aus E. coli
handelt, und eine künstliche
Transaktivierungsdomäne,
die als B42 bekannt ist (31) wird für die „Beute"-Fusionen benutzt. Die Wechselwirkungen zwischen
den Köder-
und Beute-Fusionen wird durch Expression eines auf Lex-A ansprechenden
Reportergens erfasst (6).
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Transkriptionsaktivatorproteine
können
für die
standardgemäße Zwei-Hybrid-Analyse
nicht verwendet werden.
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Eine
Haupteinschränkung
für standardgemäße Zwei-Hybrid-
und Interaktionsfallensysteme ist, dass Köderproteine, die selbst in
der Lage sind, die Transkription zu aktivieren, nicht als Körper verwendet
werden können,
weil sie eine Aktivierung der Reportergene selbst bewirken, ohne
dass sie mit einem Beute-Aktivierungsdomänen-Fusionsprotein
in Wechselwirkung stehen. Dies ist bedauerlich, weil Transkriptionsregulationsproteine
Schlüsselmoleküle darstellen,
die die meisten Zellprozesse kontrollieren; die meisten Transkriptionsregulationsproteine
aktivieren die Transkription natürlich,
wenn sie an eine heterologe DNA-Bindungsdomäne fusioniert sind. Die Hefegenomsequenz
weist darauf hin, dass ein überraschend
großer
Anteil sogar eines einfachen Eukaryonten die Transkriptionsregulationsproteine
kodieren soll (17). Die Lebensdauer der Saccharomyces-Hefe beinhaltet
nur vier ausgeprägte
differenzierte Zustände.
Durch einen Vergleich muss die menschliche Entwicklung eine deutlich
größere Zahl
an Transkriptionsregulatoren umfassen, um eine Differenzierung von
Tausenden unterschiedlicher Zelltypen zu koordinieren. Schon aus
diesem Grund ist es kritisch, dass einfache und zuverlässige Strategien
verfügbar
werden, die eine Charakterisierung von Protein-Protein-Wechselwirkungen,
die durch eukaryontische Transaktivatoren erzeugt werden, ermöglichen.
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Das
Erfordernis, dass die Köderfusion
nicht in der Lage sein darf, die Transkription zur Verwendung in den
Zwei-Hybrid- und Interaktionsfallensystem zu aktivieren, ist eine
Einschränkung,
die auch für
viele Proteine gilt, deren Funktion normalerweise nicht die Transkriptionsregulation
umfasst. Ungefähr
10 bis 15 % Proteine, die normalerweise nicht als Transkriptionsfaktoren
fungieren, können
künstlich
eine Aktivierung der Transkription bewirken, wenn sie an eine DNA-Bindungsdomäne fusioniert
sind (31, 34). Dies wird durch Versuche veranschaulicht, die gezeigt
haben, dass mindestens 10 % an willkürlichen Proteinfragmenten,
die an die GAL4-DNA-Bindungsdomäne fusioniert
sind, eine Aktivierung der Transkription in Hefe bewirkten (31,
34). Diese Ergebnisse legen nahe, dass viele Aminosäuresequenzen,
die mit dem großen
RNA-Polymerase-Holoenzym-Komplex in Wechselwirkung stehen, eine
Transkriptionsaktivierung bewirken können, wenn sie an eine DNA-Bindungsdomäne fusioniert
sind (3).
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Es
ist möglich,
den Zwei-Hybrid-Assay zu verwenden, um Verbindungen zu identifizieren,
die bestimmte Protein-Protein-Wechselwirkungen
stören.
Bei dem Zwei-Hybrid-Assay führt
eine solche Störung
zu einem negativen Signal, d.h. es wird keine Expression des Reportergens
erhalten. Allerdings gibt es Probleme, die mit dem Beruhen auf einem
negativen Signal verbunden sind, d.h. einer fehlenden Expression,
um solche Verbindungen zu identifizieren. Das Ausbleiben einer Expression
kann durch andere Faktoren als die Störung der interessanten Protein-Protein-Wechselwirkung
bewirkt werden. Zum Beispiel können
Verbindungen, die die Transkription stören, ein falsch positives Ergebnis
erbringen. In ähnlicher
Weise können
Verbindungen, die generell das Zellwachstum hemmen, ein falsch positives
Ergebnis erbringen, indem sie anscheinend die Expression eines Reportergens
stören,
das einem restriktiven Medium das Überleben bringen würde.
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Zwei-Hybrid-Umkehrassay.
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Es
ist eine Modifizierung des standardgemäßen Zwei-Hybridsystems, das als Umkehr-Zwei-Hybrid" bekannt ist (27;
Erickson u. a., US-Patent 5,525,490, Vidal u. a., internationale
Anmeldung PCT/US96/04995), beschrieben worden, das bei der Identifizierung
von bestimmten Inhibitoren einer standardgemäßen Zwei-Hybrid-Protein-Protein-Wechselwirkung
verwendet werden soll. Das Umkehr-Zwei-Hybrid-System arbeitet durch Steuerung
der Expression eines Relay-Gens, wie beispielsweise das GAL80-Gen,
das ein Protein kodiert, das an die Aktivierungsdomäne eines
Transkriptionsaktivators, wie beispielsweise GAL4, bindet und dieses
maskiert. Die Expression der Reportergene wird von dem Funktionieren
der Aktivierungsdomäne
des Transkriptionsaktivators abhängig
gemacht. Nur wenn das Niveau des maskierenden Proteins reduziert
wird, weil eine Verbindung die Zwei-Hybrid-Wechselwirkung stört, wird die Aktivierungsdomäne des Transkriptionsaktivators demaskiert
und kann funktionieren.
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Allerdings
gibt es Probleme, die mit der Verwendung des Zwei-Hybrid-Umkehrassays
in Verbindung stehen, um Verbindungen zu identifizieren, die die
ausgewählten
Protein-Protein-Wechselwirkungen
stören. Zum
Beispiel erbringen Verbindungen, die die Wechselwirkung zwischen
dem maskierenden Protein und dem Transkriptionsaktivator stören, falsch
positive Ergebnisse. Falsch positive Ergebnisse entstehen auch,
wenn das „Köder"-Fusionsprotein als
Transkriptionsaktivator wirkt, weil das maskierende Protein eine
solche Aktivität
nicht maskiert. Wie oben angegeben, wird dieses letztere Problem
durch die Tatsache erschwert, dass viele Proteine und Proteinfragmente
als Transkriptionsaktivatoren zu wirken scheinen, wenn sie an eine
DNA-Bindungsdomäne
fusioniert sind.
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Transkriptionsrepression.
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Während die
meisten Gene positiv durch Transkriptionsaktivatoren kontrolliert
werden, gibt es auch Mechanismen zum Reprimieren oder Hemmen der
Transkription in Ansprechung auf physiologische Signale. Es sind
mehrere Proteine identifiziert worden, die als allgemeine Repressoren
der Transkription dienen. Einige der beschriebenen ersten eukaryontischen
Transkriptionsrepressoren umfassen das Hefeprotein, das durch TUP1
kodiert wird, und das Drosophila Kruppel Protein, obwohl es jetzt
viele unterschiedliche Proteine gibt, die, wie gezeigt wurde, eine
Transkriptionsrepression bewirken (19).
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Bestimmte
Aminosäuresequenzen
in den Transkriptionsrepressorproteinen sind identifiziert worden, die
in der Lage sind, eine Repression der Transkription zu bewirken,
wenn sie an eine heterologe DNA-Bindungsdomäne fusioniert sind (19, 35).
Solche Transkriptionsrepressordomänen sind in vielen eukaryontischen Transkriptionsrepressoren
identifiziert worden. Transkriptionsrepressordomänen müssen nicht strukturmäßig ähnlich sein,
sie werden durch ihre allgemeine Fähigkeit, die Transkription
zu reprimieren, definiert.
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TUP1
ist ein 713 Aminosäure
langes Protein, das dazu benötigt
wird, die Transkription von spezifischen Genklassen in Ansprechung
auf physiologische Signale und den Differenzierungszustand der Hefezelle zu
hemmen. Man geht gegenwärtig
davon aus, dass TUP1 nicht direkt an die DNA bindet, sondern vielmehr mit
spezifischen DNA-Bindungsproteinen
in Wechselwirkung steht, die an cis-Elemente gebunden sind, die
als vorgelagerte Repressionsequenzen (URS) in einem Komplex mit
dem Produkt von SSN6 bekannt sind (50, 45, 12). Es ist gezeigt worden,
dass TUP1 für
die aktive Repression in einem Experiment verantwortlich ist, in
dem TUP1-Fragmente direkt an das E.coli-DNA-Bindungsprotein LexA
fusioniert waren (47). Es wurde festgestellt, dass die LexA-TUP1-Fusionen die
Transkription eines Reportergens hemmten, das vorgeschaltete Bindungsstellen
für LexA
enthielt (47). In diesem System waren nur die N-terminalen 200 Reste
von TUP1 notwenig, um die Repression zu vermitteln. Dieses Experiment
war ähnlich
den früheren
Experimenten, die Transkriptionsrepressordomänen in anderen eukaryontischen
Transkriptionsrepressoren zeigten (19, 35). Die mit Holoenzym verbundene,
Cyclin abhängige
Proteinkinase SRB10 wird für
die Repression der Transkription durch TUP1 benötigt (48).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das
System der vorliegenden Erfindung, die als reprimiertes Transaktivator(RTA)-System
bezeichnet wird, erfasst die Protein-Protein-Wechselwirkungen durch
Repression von Reportergenen. In dem RTA-System bewirkt eine Wechselwirkung
zwischen einem „Köder"-Fusionsprotein,
enthaltend eine DNA-Bindungsdomäne, wie
beispielsweise der DNA-Bindungsdomäne von GAL4 oder LexA (2,
Protein X), mit einem „Beute"-Fusionsprotein, enthaltend eine Repressionsdomäne, wie
beispielsweise die N-terminale TUP1-Repressionsdomäne (2,
Protein Y-RD), eine Hemmung der Expression, d.h. der Expression
von bestimmten Reportergenen.
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Das „Köder"-Fusionsprotein kann
ein Transkriptionsaktivatorprotein sein (was mit den Zwei-Hybrid- und Interaktionsfallensystemen
des Standes der Technik nicht möglich
ist). Alternativ können
die Reportergene und/oder Köderfusionsproteine
so modifiziert werden, dass sie selbst Transkriptionsaktivatoraktivität aufweisen,
wodurch es ermöglicht
wird, den Assay der vorliegenden Erfindung auf Köder-Fusionsproteinen durchzuführen, die
die Transkription nicht aktivieren.
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Das
Beute-Fusionsprotein bewirkt eine Repression der Reportergene, die
sonst aktiv wären,
wie beispielsweise der GAL4 abhängigen
Reportergene GAL1-CAN1, GAL1-URA3, des endogenen GAL1-Gens und eines
GAL1-LacZ-Fusionsgens. Durch Verwendung dieser Reportergene kann
eine Hemmung der GAL4 abhängigen
Reportergenexpression durch Wachstum auf Canavanin, 5-FOA, und 2-Deoxygalactose
bzw. Bildung von blauen Kolonien auf X-gal angezeigt werden.
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Das
RTA-System der Erfindung kann auch zur Verwendung bei der Identifizierung
und Charakterisierung bestimmter Verbindungen verwendet werden,
die Protein-Protein-Wechselwirkungen hemmen.
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Bei
dem RTA-System stören
Inhibitoren einer bestimmten Protein-Protein-Wechselwirkung die
Rekrutierung der Repressorfunktion des Beute-Fusionsproteins, was
zur Aktivierung der Reportergenexpression führt. Die Tatsache, dass ein
solcher Assay auf der Aktivierung der Reportergenexpression und
nicht dem Fehlen der Aktivierung im standardgemäßen Zwei-Hydrid-Assay beruht,
kann dazu führen,
dass das RTA-System dem Zwei-Hybrid-System zur Suche nach Inhibitoren
der Protein-Protein-Wechselwirkungen bevorzugt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zellen zur Untersuchung von Wechselwirkungen
zwischen Fusionsproteinen zur Verfügung, wobei die Zellen ein
erstes rekombinantes Gen, ein zweites rekombinantes Gen und ein
rekombinantes Reportergen umfassen. Die Zellen können beispielsweise Saccharomyces
cerevisiae Zellen, Schizosaccharomyces pombe Zellen oder Säugetier-Gewebekulturzellen
sein. Das erste rekombinante Gen kodiert für ein Beute-Fusionsprotein.
Das erste rekombinante Gen kann unter der Kontrolle eines reprimierbaren
Promotors sein, wie beispielsweise eines Promotors, der zum MET3-Promotor
homolog ist. Das Beute-Fusionsprotein umfasst eine Transkriptionsrepressordomäne und eine
erste heterologe Aminosäuresequenz.
Das zweite rekombinante Gen kodiert für ein Köder-Fusionsprotein, wobei das
Köder-Fusionsprotein eine
DNA-Bindungsdomäne und eine
zweite heterologe Aminosäuresequenz
umfasst. Die DNA-Bindungsdomäne
kann Sequenzen aufweisen, die zur DNA-Bindungsdomäne von GAL4
oder LexA homolog sind. Das rekombinante Reportergen kodiert für ein erfassbares
Genprodukt. Das rekombinante Reportergen umfasst eine Operator-DNA-Sequenz
in dem Promotor, die in der Lage ist, die DNA-Bindungsdomäne des Köder-Fusionsproteins
zu binden. Das Reportergen wird bei Fehlen einer Bindung zwischen
dem Beute-Fusionsprotein
und dem Köder-Fusionsprotein
exprimiert, wobei ein solches Fehlen einer Bindung das Ergebnis
eines Fehlens der Bindung zwischen der ersten heterologen Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz ist. Das Reportergen
wird reprimiert, wenn eine Bindung zwischen der ersten heterologen
Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz besteht. Der Promotor
des Reportergens kann eine Bindungsstelle für zusätzliche Transaktivatorproteine,
wie beispielsweise GCN4, aufweisen.
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Das
Köder-Fusionsprotein
kann eine Transkriptionsaktivatordomäne, wie beispielsweise Sequenzen, die
zu den Aminosäuren
147–238
(Aktivierungsregion 1) von GLA 4 homolog sind, aufweisen.
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Die
Transkriptionsrepressordomäne
kann Sequenzen aufweisen, die zur Transkriptionsrepressordomäne des Hefe-TUP1-Proteins,
der Transkriptionsrepressordomäne
des Drosophila Kruppel Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Drosophila
engralled Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Drosophila
knirps Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Drosophila even-skipped
Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Drosophila paired Proteins,
der Transkriptionsrepressordomäne
des Säugetier-Egr-1-Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Säuretier-WT1-Proteins, der Transkriptionsrepressordomäne des Säugetier-RARa-Proteins oder
der Transkriptionsrepressordomäne
des Säugetier-KRAB-Proteins
homolog sind.
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In
Hefezellen kann das Reportergen homolog zum Hefe-URA3-Gen, Hefe-CAN1-Gen,
Hefe-GAL1-Gen, Hefe-HIS3-Gen oder E.coli-LacZ-Gen sein. Bei Säugetierzellen kann das Reportergen
homolog zum CAT-Gen, LacZ-Gen, SEAP-Gen, Luciferase-Gen, GFP-Gen,
BFP-Gen, CD2-Gen; Flu-HA-Gen oder tPA-Gen sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Kit zur Herstellung von Zellen
zur Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Fusionsproteinen
zur Verfügung.
Der Kit umfasst einen ersten Vektor zur Expression eines Beute-Fusionsproteins
mit einer Transkriptionsrepressordomäne, einen zweiten Vektor zur
Expression eines Köder-Fusionsproteins
mit einer DNA-Bindungsdomäne und Wirtszellen
mit einem rekombinanten Reportergen, das für ein detektierbares Genprodukt
kodiert. Der erste Vektor umfasst ein exprimierbares Gen mit einer
Insertionsstelle und eine Sequenz, die für die Transkriptionsrepressordomäne kodiert.
Der zweite Vektor hat ein exprimierbares Gen mit einer Insertionsstelle
und eine Sequenz, die für
eine DNA-Bindungsdomäne kodiert.
Das rekombinante Reportergen in den Wirtszellen hat eine Operator-DNA-Sequenz, die
in der Lage ist, an die DNA-Bindungsdomäne des Köder-Fusionsproteins zu binden.
Das Reportergen wird bei Fehlen einer Bindung zwischen dem Beute-Fusionsprotein
und dem Köder-Fusionsprotein
exprimiert, wobei ein solches Fehlen einer Bindung das Ergebnis
eines Fehlens der Bindung zwischen der ersten heterologen Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz ist. Das Reportergen
wird reprimiert, wenn eine Bindung zwischen der ersten heterologen
Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz ist. Der Kit kann
auch Oligonukleotidprimer aufweisen, die homolog zu den Sequenzen
sind, die die Insertionsstellen im ersten und zweiten Vektor flankieren.
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Die
Zellen in dem Kit können
Hefezellen sein. Die Transkriptionsrepressordomäne des Beute-Fusionsproteins
kann homolog zur Transkriptionsrepressordomäne von TUP1 sein. Die DNA-Bindungsdomäne des Köder-Fusionsproteins
kann zur DNA-Bindungssequenz
von GAL4 homolog sein. Der Operator des Reportergens kann eine DNA-Sequenz
haben, die zur GAL4-Protein-Bindugnssequenz
des GAL1-Gens homolog ist. Das Reportergen kann zum CAN1-Gen, dem
URA3-Gen oder dem LacZ-Gen homolog sein.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Untersuchung auf Wechselwirkungen
zwischen Fusionsproteinen in Zellen zur Verfügung. Das Verfahren umfasst
die folgenden Schritte:
Ausstatten der Zellen mit einem rekombinanten
Reportergen, das ein nachweisbares Genprodukt kodiert. Das rekombinante
Reportergen umfasst eine Operator-DNA-Sequenz, die die Fähigkeit
zur Bindung an eine DNA-Bindungsdomäne eines Köder-Fusionsproteins besitzt.
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Veranlassen
der Zellen, ein rekombinantes Gen zu exprimieren, das ein Beute-Fusionsprotein
kodiert, welches eine Transkriptionsrepressordomäne und eine erste heterologe
Aminosäuresequenz
umfasst.
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Veranlassen,
dass die Zellen ein rekombinantes Gen exprimieren, das das Köder-Fusionsprotein
kodiert, welches eine DNA-Bindungsdomäne und eine zweite heterologe
Aminosäuresequenz
umfasst.
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Das
Reportergen wird bei Fehlen einer Bindung zwischen dem Beute-Fusionsprotein
und der Köder-Fusionsprotein
exprimiert, wobei ein solches Fehlen einer Bindung das Ergebnis
eines Fehlens der Bindung zwischen der ersten heterologen Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz ist. Das Reportergen
wird reprimiert, wenn eine Bindung zwischen der ersten heterologen
Aminosäuresequenz und
der zweiten heterologen Aminosäuresequenz
besteht.
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Eine
Wechselwirkung zwischen dem Köder-
und Beute-Fusionsprotein
wird durch Untersuchen auf Expressionsverlust des erfassbaren Genprodukts
detektiert. Bei Hefezellen kann zum Beispiel eine Wechselwirkung
zwischen den Köder-
und Beute-Fusionsproteinen durch das Wachstum der Zellen auf Canavanin
erfasst werden, wenn CAN1 das Reportergen ist, durch Wachstum auf
5-FOA, wenn URA3 das Reportergen ist, durch Wachstum auf 2-Deoxygalactose,
wenn GAL1 das Reportergen ist, durch Fehlen eines Wachstums auf Medium,
dem Histidin fehlt, wenn das Reportergen HIS3 ist, oder durch Bildung
von blauen Kolonien, wenn die Zellen auf Medium, das X-gal enthält, wachsen
gelassen werden.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Untersuchen der Fähigkeit
von Verbindungen zur Verfügung, die
Wechselwirkung zwischen Fusionsproteinen in Zellen zu stören. Das
Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Ausstatten der Zellen
mit einem rekombinanten Reportergen, das für ein detektierbares Genprodukt
kodiert. Die Operator-DNA-Sequenz
des Reportergens ist in der Lage, an eine DNA-Bindungsdomäne eines Köder-Fusionsproteins zu binden.
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Bewirken,
dass die Zellen ein rekombinantes Gen exprimieren, das ein Beute-Fusionsprotein
mit einer Transkriptionsrepressordomäne und einer ersten heterologen
Aminosäuresequenz
kodiert.
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Bewirken,
dass die Zellen ein rekombinantes Gen exprimieren, das für das Köder-Fusionsprotein
mit der DNA-Bindungsdomäne
und einer zweiten heterologen Aminosäuresequenz kodiert. Die zweite
heterologe Aminosäuresequenz
ist in der Lage, an die erste heterologe Aminosäuresequenz zu binden.
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Die
Fähigkeit
einer exogenen Verbindung, die Bindung der Köder- und Beute-Fusionsproteine
zu stören,
wird durch Untersuchen auf Expression des detektierbaren Genprodukts
getestet. Das Reportergen wird bei Fehlen der Bindung zwischen den
Köder-
und Beute-Fusionsproteinen exprimiert, die ein Fehlen der Bindung
zwischen der ersten heterologen Aminosäuresequenz und der zweiten
heterologen Aminosäuresequenz widerspiegelt.
Das Reportergen wird reprimiert, wenn eine Bindung zwischen der
ersten heterologen Aminosäuresequenz
und der zweiten heterologen Aminosäuresequenz besteht.
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Eine „DNA-Bindungsdomäne" ist eine Sequenz
von Aminosäuren,
die in der Lage sind, an eine bestimmte DNA-Sequenz zu binden.
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Eine „Transkriptionsrepressordomäne" ist eine Sequenz
von Aminosäuren,
die in der Lage ist, eine Transkription zu hemmen, wenn sie in geeigneter
Weise in der Nähe
der Transkriptions-Startstelle eines Gens angeordnet ist.
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Ein „Fusionsprotein" ist ein Protein,
das aus Aminosäuresequenzen
zusammengesetzt ist, die von mindestens zwei unterschiedlichen Quellen
stammen. IM Kontext eines Fusionsproteins ist eine „heterologe" Aminosäuresequenz
eine Sequenz, die von einer anderen Quelle stammt als andere Teile
des Fusionsproteins.
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Eine
Aminosäure-
oder Nukleinsäuresequenz
ist „homolog" zu einer anderen
Sequenz, wenn die beiden Sequenzen im Wesentlichen identisch sind
und die funktionelle Aktivität
der Sequenzen konserviert wird (zum Beispiel fungieren beide Sequenzen
als DNA-Bindungsdomäne
oder kodieren sie oder beide Sequenzen fungieren als Transkriptionsrepressordomäne oder
kodieren diese; wie hier verwendet, lässt sich von einer Sequenzkonservierung
nicht auf eine entwicklungsmäßige Bezogenheit
schließen).
Zwei Aminosäure-
oder Nukleinsäuresequenzen
werden als im Wesentlichen identisch angesehen, wenn sie mindestens
etwa 75 % Sequenzidentität,
vorzugsweise mindestens etwa 90 % Sequenzidentität und besonders bevorzugt mindestens 95
% Sequenzidentität
aufweisen. Die Sequenzidentität
kann unter Verwendung des BLAST-Algorithmus, der in Altschul u.a.
(1990), J. Mol. Biol. 215:403–10
beschrieben ist (unter Verwendung der veröffentlichten Standardeinstellungen)
bestimmt werden.
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Eine
alternative Angabe, dass zwei Nukleinsäuresequenzen im Wesentlichen
identisch sind, besteht darin, dass die beiden Sequenzen miteinander
unter gemäßigt stringenten
oder bevorzugt stringenten Bedingungen hybridisieren. Eine Hybridisierung
an filtergebundene Sequenzen unter gemäßigt stringenten Bedingungen
kann zum Beispiel in 0,5 M NaHPO4, 7 % Natriumdodecylsulfat
(SDS), 1 mM EDTA bei 65°C
und Waschen in 0,2 × SSC/0,1
% SDS bei 42° durchgeführt werden
C (siehe Ausubel u.a. (Hrsg.), 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Bd. 1, Green Publishing Associates, Inc. und John Wiley & Sons, Inc., New
York, auf Seite 2.10.3). Alternativ kann eine Hybridisierung an
filtergebundene Sequenzen unter stringenten Bedingungen zum Beispiel
in 0,5 M NaHPO4, 7 % SDS, 1 mM EDTA bei
65°C und
Waschen in 0,1 × SSC/0,1
% SDS bei 68°C
durchgeführt
werden (siehe Ausubel u.a. (Hrsg.), 1989 oben). Die Hybridisierungsbedingungen
können
gemäß bekannter
Verfahren je nach der interessanten Sequenz modifiziert werden (siehe
Tijssen, 1993, Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology – Hybridization
with Nucleic Acid Probes, Teil I, Kapitel 2 „Overview of priniciples of
hybridization and the strategy of nucleic acid probe assays", Elsevier, New York).
Im Allgemeinen werden stringente Bedingungen so gewählt, dass
sie etwa 5°C
niedriger als der thermale Schmelzpunkt für die spezifische Sequenz bei
einer bestimmten ionischen Stärke
und pH sind.
-
Ein
detektierbares Genprodukt ist ein Nukleotid oder eine Aminosäuresequenz,
die durch einen Assay festgestellt werden kann. Vorzugsweise verleiht
die Expression eines detektierbaren Genprodukts einer Zelle ein
Merkmal, durch das es möglich
wird, dass die Zelle in geeigneter Weise von den anderen Zellen,
die das detektierbare Genprodukt nicht exprimieren, abgesondert
wird.
-
Ein „reprimierbarer
Promotor" ist eine
DNA-Sequenz, die die Transkription eines Gens fördert, mit der es unter bestimmten
Bedingungen funktionsfähig
verbunden ist, und unter anderen Bedingungen fördert die reprimierbare Promotorsequenz
nicht die Expression des Gens. In diesem Zusammenhang sind die Bedingungen,
die die Funktion des reprimierbaren Promotors variieren, typischerweise
physiologische Bedingungen, wie beispielsweise das Vorhandensein
oder Fehlen einer bestimmten Verbindung in den Medien, in denen
eine Zelle lebt.
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Ein „Transaktivatorprotein" ist ein Protein,
das an die Operatorregion eines Gens binden kann und dadurch die
Transkription des Gens fördert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Schematische Darstellung des reprimierten Transaktivatorsystems
(RTA). Bild A. Ein Köder-Fusionsprotein,
bestehend aus einem Transkriptionsaktivatorprotein 3, das
an eine ortsspezifische DNA-Bindungsdomäne 2 fusioniert ist,
bewirkt die Aktivierung der Expression des Reportergens 6 durch
Bindung an das verwandte cis-Element 1 im Promotor und
durch Rekrutierung der allgemeinen Transkriptionsfaktoren 7 (GTF)
an das TATA-Element 8. Bild B. Die Wechselwirkung zwischen
der Transaktivator-Köder-Fusion und
einem Beuteprotein, das an eine Transkriptionsrepressionsdomäne fusioniert
ist, bewirkt eine Hemmung der Reportergenexpression.
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2:
Schematische Darstellung des GAL4-Proteins. Die N-terminalen 147 Aminosäuren enthalten die
DNA-Bindungsdomäne 10,
die spezifisch an 17 Basenpaarsequenzen in dem UASG bindet. Die
Transkriptionsaktivierung wird durch die Aktivierungsregion 1 11 und
die Aktivierungsregion 2 13 vermittelt. Die Zentralregion 12,
die zwischen den beiden Aktivierungsregionen liegt, ist zur Hemmung
der GAL4-Aktivität
in Gegenwart von Glucose notwendig. Das negative regulatorische
Protein GAL80 stellt einen primären
Kontakt mit den C-terminalen 30 Aminosäureresten des GAL4-Proteins 14 her.
-
3:
Funktion des TUP1-Proteins in der Glucoserepression der GAL-Gene.
Schematische Darstellung eines typischen GAL-Gens in Saccharomyces. Bild A. Bei Fehlen
von Glucose (und bei Vorhandensein von Galactose) werden die GAL-Gene
durch das GAL4-Protein 21 aktiviert, das an das UASG 20 gebunden ist. Das MIG1-Protein 22 bindet
an die vorgelagerte Repressionssequenz (URS) 23, beeinflusst
aber nicht die GAL-Transkription bei Fehlen von Glucose. Bild B.
Bei Vorhandensein von Glucose wird ein Komplex, bestehend aus den
Proteinen TUP1 26 und SSN6 25, an das MIG1-Protein
rekrutiert. TUP1 enthält
eine Repressionsdomäne,
die die allgemeinen Transkriptionsfaktoren hemmt und die Repression
der GAL-Gentranskription bewirkt.
-
4:
Identifizierung einer Transkriptionsrepressionsdomäne auf dem
TUP1-Protein. Bild A. Schematische Darstellung des Saccharomyces
TUP1 Proteins. Die N-terminalen 200 Aminosäuren von TUP1 enthalten die
Transkriptionsrepressionsdomäne 31.
Bild B. Die Fusion der TUP1-Repressionsdomäne 31 an das E.coli-LexA-Protein 32 erzeugt
ein chimeres Protein, das in der Lage ist, eine Repression eines
Reportergens zu bewirken, das durch den Transkriptionsaktivator
GCN4 34 kontrolliert wird und das vorgeschaltete LexA-Operatoren 33 hat.
-
5:
Schematische Darstellung von Reportergenen, die für das nicht
modifizierte, reprimierte Transaktivatorsystem verwendet werden.
Bild A: Endogenes GAL1-Gen. Bild B: GAL1-URA3, integriert an der ADE2-Stelle.
Bild C: GAL1-LacZ integriert an MFA2. Bild D: GAL1-CAN1 integriert
an der LYS2-Stelle.
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6.
Schematische Darstellung der GAL4-Köder-Expressionsplasmide für das reprimierte
Transaktivatorsystem. Bild A: Darstellung der pY-Vektoren, bei denen
der ADH1-Promotor
(pADH) verwendet wird, um die GAL4-DNA-Bindungsdomäne (GAL4
DBD) zu exprimieren. Der DBD folgen eine Mehrfachklonierungsstelle
(MCS) und Translations-Terminationskodons
in jedem Leserahmen (nicht angegeben). Die Plasmide haben eine Hefe-autonome
Replikationssequenz und ein Zentromerfragment (ARS-CEN) und das
TRP1-Gen für
die Verbreitung und Selektion in Hefe, und ein Ampicillinresistenzgen
(Amp) für
die Selektion in E. coli. pY1, pY2 und pY3 sind identisch, mit der
Ausnahme, dass die Mehrfachklonierungsstelle um ein einzelnes Nukleotid
zueinander versetzt ist, um den Aufbau von in-frame-Fusionen zu
vereinfachen (36). GAL4-Köder-Transkripte werden
in dem ADH1-Terminator (tADH) abgeschlossen. Bild B: Darstellung
der pG-Vektoren, die mit den pY-Plasmiden identisch sind, mit der
Ausnahme, dass die GAL4-DNA-Bindungsdomäne vom GAL4-Promotor (pGAL4)
exprimiert ist.
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7:
Schematische Darstellung der TUP1-Beute-Expressionsvektoren für das reprimierte
Transaktivatorsystem. Die TUP1-Beute-Expressionsplasmide sind 2 μm Ursprungsvektoren
(2μ ori),
bei denen der MET3-Promotor (pMET3) dazu verwendet wird, um die
TUP1-Repressionsdomäne
(TP1) zu exprimieren. TUP1 wird direkt von den Restriktionsendonukleasestellen,
wie angegeben, gefolgt. TUP-1-Beute-Transkripte werden durch den
ADH1-Terminator (tADH) abgeschlossen. Die pBDH-Plasmide enthalten
das HIS3-Gen, während
die pBDL-Plasmide (nicht gezeigt) das LEU2-Gen zur Selektion in
Hefe enthalten. Die mit 1, 2 und 3 nummerierten pBDH- und pBDL-Plasmide
(nicht gezeigt) sind identisch, mit der Ausnahme, dass die Mehrfachklonierungsstellen
um ein einzelnes Nukleotid zueinander versetzt sind, um den Aufbau
von in-frame-Fusionen zu vereinfachen und den Bibliotheksaufbau
zu erleichtern.
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8:
Fließdiagramm,
das eine Strategie zum Screenen von Bibliotheken auf neue Protein-Protein-Wechselwirkungen
unter Verwendung der nicht modifizierten Form des reprimierten Transaktivatorsystems veranschaulicht.
In dem gezeigten Beispiel wird die von pBDH stammende Bibliothek
verwendet, die eine his–-Selektion erfordert;
ein Screen mittels einer von pBDL stammenden Bibliothek ist identisch,
mit der Ausnahme, dass die Selektion auf Bibliothekstransformanten
das leu–-Medium verwenden
würde.
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9:
Schematische Darstellung von Säugetier-pT-TUP1-Beute-Expressionvektoren
zum Durchführen
des RTA-Systems in Säugetierzellen.
Die pT-Plasmide verwenden die SV40-early-Promotorregion (SV40 early/ori) zur
Expression der N-terminalen
Repressionsdomäne
von TUP1. Die für
TUP1 kodierende Sequenz wird direkt von einer Mehrfachklonierungsstelle
gefolgt, die mit den pM-Plasmiden identisch ist (36). Die TUP1-Beute-Trasnkripte
werden durch das SV40-Polyadenylierungssignal
(SV40 term.) abgeschlossen. Die pT1-, pT2- und pT3-Plasmide sind
identisch, mit der Ausnahme des Leserahmens für die Mehrfachklonierungsstellen.
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10:
Schematische Darstellung der Verwendung des RTA-Systems zum Untersuchen von Inhibitoren
einer spezifischen Protein-Protein-Wechselwirkung. Bild A: Eine
eukaryontische Zelle wird aufgebaut, die die GAL4-Köder- und
TUP1-Beutefusionen
exprimiert, deren Wechselwirkung die Expression eines Reportergens
hemmt. Bild B: Die Zugabe eines Inhibitors der Köder- und Beute-Wechselwirkung 41 bewirkt
die Induktion des Reportergens, dessen Produkt biochemisch oder
genetisch erfasst werden kann.
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11:
Balkendiagramm, das zeigt, dass das RTA-System die Wirkung der Serin-699-Phosphorylierung
auf GAL4-GAL80-Wechselwirkung
in vivo detektieren kann. Es wurden Hefe, die ein GAL1-LacZ-Reportergen
enthält,
und überexprimierendes
Wildtyp-GAL4 (WT) oder die GAL4-S699A-Mutation (A699) mit Plasmiden
transformiert, die GAL80 (GAL80), TUP1-GAL80 (Tup1/Ga180) oder eine
Vektorkontrolle (Vektor) exprimieren. Zellen wurden bis zur mid-log-Phase
wachsen gelassen und dann durch Bestimmen der beta-Galactosidaseaktivität auf LacZ-Transkription untersucht.
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12:
Balkendiagramm, das zeigt, dass die hemmende Wirkung der TUP1-Repressionsdomäne in einer
Ausführungsform
der RTA-Wechselwirkung
SRB10 erfordert. Die Wildtyp-Hefe (WT) oder srb10–-Hefe (srb10–),
die Wildtyp-GAL4 überexprimiert,
das ein GAL1-LacZ-Reportergen enthält, wurden mit Plasmiden transformiert,
die GAL80 (GAL80), TUP1 (Tup1), TUP1-GAL80 (Tup1:Ga180) oder eine
Vektorkontrolle (Vektor) exprimieren. Zellen wurden bis zur mid-log-Phase
wachsen gelassen und dann durch Bestimmen der beta-Galactosidaseaktivität auf LacZ-Transkription untersucht.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Ein
Ausführungsbeispiel
des RTA ist in 1 gezeigt. Das interessierende
Köderprotein,
das fähig
ist die Transkription zu aktivieren, ist an eine DNA-bindende Domäne fusioniert.
Die DNA-bindende Domäne-Köderfusion
wird dann in einer Zelle exprimiert, die ein Reportergen enthält, welches
stromaufwärts
Bindungsstellen für
die DNA-bindende Domäne
hat. Wenn sie von sich aus exprimiert wird, sollte die Köderfusion
die Reportergentranskription aktivieren. Das Beuteprotein ist an
eine transkriptionelle Repressionsdomäne fusioniert, wie z.B. die
TUP1-Repressionsdomäne.
Wenn es in der gleichen Zelle wie die Köderfusion exprimiert wird,
bringen spezifische Interaktionen zwischen den Köder- und Beute-Fusionsproteinen
die Repressionsdomäne
in die Nähe
zu dem Reportergenpromotor und verursacht die Inhibition der Transkription.
Die spezifische Interaktion zwischen den Köder- und Beute-Fusionsproteinen
kann deshalb durch Prüfen
auf reduzierte Expression des Reportergens detektiert werden. Verschiedene
Reporter können
verwendet werden, z.B. beta-Galactositaseaktivität, die durch
das LacZ-Reportergen produziert wird. Die Aktivität des Reportergens
kann auch durch direkte Analyse der Menge der von dem Reportergen
transkribierten mRNA bestimmt werden.
-
Kontraselektierbare
(Gegenselektierbare) Reportergene für die Detektion der transkriptionellen
Repression. Weil Protein-Protein-Interaktion
im RTA-System die Inhibition der Transkription verursacht, kann
die genetische Selektion von Zellen, die spezifische Protein-Protein-Interaktionen
unter Verwendung des RTA-Systems zeigen, mit Reportergenen erreicht
werden, gegen deren Expression selektiert werden kann, oder kontraselektiert
(gegenselektiert) werden kann. Spezielle kontraselektierbare Gene
sind hier beispielsweise gezeigt, um Eigenschaften solcher Gene
zu illustrieren; Fachleute werden verstehen, dass das RTA-System
der Erfindung auch mit anderen kontraselektierbaren Reportergenen
verwendet werden kann.
-
Eine
Anzahl von Genen, die für
Kontraselektionsstrategien in Saccharomyces verwendet wurden, wie in
Tabelle 1 zusammengefasst ist, können
in dieser Erfindung verwendet werden. Vorzugsweise sind die verwendeten
kontraselektierbaren Gene URA3, CAN1 oder die GAL1-Gene (wie in
Tabelle 1 beschrieben).
-
-
Das
URA3-Gen kodierte Orotidindecarboxylase, welches für die de
novo-Biosynthese von Pyrimidinnukleotiden erforderlich ist. Hefezellen,
denen ura3 fehlt, benötigen
Uracil um zu wachsen. 5-Fluororotsäure (5-FOA) ist ein Pyrimidinanalog,
das in 5-Fluoruracil
durch die Aktion von Orotidylinatdecarboxylase (URA3) umgewandelt
werden kann. 5-Fluoruracil ist sehr toxisch zu Hefezellen und deshalb
können
Zellen, die URA3 exprimieren, nicht in der Anwesenheit von 5-FOA
wachsen, was eine Kontraselektion für URA3-Expression bereitstellt.
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Das
CAN1-Gen kodiert ein Membranarginintransporterprotein. Zellen, die
Arginin de novo synthetisieren können,
benötigen
kein CAN1-Enzym um zu wachsen. Canavanin ist ein toxisches Argininanalog,
das in die Zelle durch das CAN1-Membranarginintransporterprotein
transportiert werden kann. Deshalb können Zellen, die CAN1 produzieren
nicht in der Anwesenheit von Canavanin wachsen, weil die toxische
Substanz in die Zelle transportiert wird.
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Das
GAL1-Gen kodiert die Galactokinase, die Galactose-1-phosphat aus Galactose
produziert; dies ist die erste Reaktion in dem Stoffwechselweg,
der Galactose in Glucose umwandelt. Das Galactoseanalog 2-Deoxygalactose
wird durch GAL1 in die toxische Substanz 2-Deoxygalactose-1-phosphat
umgewandelt, welche sich anreichert, weil sie nicht durch die Stromabwärtsenzyme
im Galactosekatabolismus verwendet werden kann. Zellen, die GAL1
exprimieren, können
nicht auf 2-Deoxygalactose
wachsen.
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Die
Repression der URA3, CAN1 und GAL1-Gentranskription kann durch die
Fähigkeit
der Zellen in Anwesenheit von 5-FOA, Canavanin bzw. 2-Deoxygalactose
zu wachsen, detektiert werden.
-
Komponenten, um genetische
Screens mit dem RTA-System durchzuführen.
-
- 1) RTA-Wirte. Zellen, die für den RTA-Assay verwendet werden,
werden typischerweise mit Vektoren transformiert, die die Köder- und
Beute-Fusionsproteingene enthalten. Um die Selektion der transformierten
Zellen zu ermöglichen,
sollten Zellen zum Durchführen
der RTA-genetischen Screens vorteilhafterweise Mutationen in den
Genen enthalten, welche als selektierbare Marker auf solchen Plasmiden
verwendet werden. Zusätzlich
sollten die Stämme
Reportergene haben, wie z. B. kontraselektierbare Gene, welche für die Selektion
auf RTA-Interaktionen verwendet werden können.
In beispielsweise
Hefezellen, können
GAL4 DBD Köderexpressionsplasmide
mit einem TRP1-Marker verwendet werden und TUP1-Beuteexpressionsplasmide
können
mit entweder einem HIS3 oder LEU2-Marker verwendet werden. In solch
einer Ausführungsform
wird die Selektion der Köder-
und Beuteplasmide in Wirtstämmen
erleichtert, denen solche Funktionen fehlen, genannt trp1–,
his3–,
oder leu2–.
Die Stämme können auch
can1– und
ura3– sein,
um die Verwendung der CAN1 und URA3-Gene als Reporter für den RTA-Assay
zu ermöglichen.
In Ausführungsformen,
in denen GAL4's
DNA-bindende Domäne
für die
Köderfusionsproteine
verwendet wird, sollte der Hefestamm auch gal4– sein,
so dass die Expression der Reportergene einzig von der GAL4-Transaktivator-Köderfusion
abhängig
ist. Als Zusammenfassung, solch ein Hefestamm kann den genetischen
Hintergrund trp1, his3, ura3, can1 haben und Kombinationen von integrierten
URA3, CAN1 und LacZ-Reportergenen tragen, und zwar unter der Kontrolle
von Promotoren, die Bindungsstellen für GAL4 (siehe unten) tragen.
Das endogene Wildtyp GAL1-Gen kann auch für den genetischen Screen durch
Kontraselektion mit 2-Deoxygalactose verwendet werden.
- 2) Reportergene. Wirtszellen für RTA-System-Assays können auch
Reportergene beinhalten, welche Promotoren mit Bindungsstellen für die DNA-bindende
Domäne
des Köderfusionsproteins,
das verwendet werden wird, haben. Alternativ können solche Reportergene transient
in Wirtszellen auf Vektoren zum Zwecke der Durchführung des
RTA-Assays eingeführt
werden.
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In
einer Ausführungsform
können
Hefestämme,
die spezifische Protein-Protein-Interaktionen in einem RTA-Assay
zeigen, genetisch selektiert werden unter Verwendung von kontraselektierbaren
Reportergenen unter der Kontrolle von Promotoren mit Bindungsstellen
für GAL4.
In solch einer Ausführungsform
ist das GAL1-URA3-Reportergen so konstruiert, dass seine natürlichen
stromaufwärts
regulatorischen Sequenzen mit der stromaufwärts Aktivierungssequenz (UAS)
vom GAL1-Promotor,
welcher vier starke Bindungsstellen für das GAL4-Protein (35) enthält, ersetzt worden sind. Die
GAL1-LacZ und GAL1-CAN1-Reportergene können den GAL1-Promotor, einschließlich der
UAS und URS, das TATA-Element und die kodierenden Sequenzen für die ersten
wenigen Aminosäuren
von GAL1-Protein enthalten, das in-frame mit dem E.coli LacZ-Gen bzw.
dem CAN1-Gen fusioniert ist (siehe 5). Weil
das LacZ-Gen aus E.coli stammt und kein Signal für die Polyadenylierung von
Transkripten enthält,
kann eine transkriptionale Terminationssequenz, die aus dem Hefe-ADH1-Gen stammt, der LacZ
kodierenden Sequenz folgend, insertiert werden (5).
-
Reportergene
können
in Wirtshefestämme
durch homologe Rekombination unter Verwendung der Standard „Zwei-Schritt"-Technik, welche flankierende DNA-Duplikationen
zur Sicherstellung ihrer Stabilität eliminiert, integriert werden
(40). Dies wird wie folgt erreicht. Die Reportergene werden in das
Integrationslocusgen auf Plasmiden insertiert, welche auch den URA3-Marker
enthalten. Reporterplasmide werden unter Verwendung einer Restriktionsendonuklease
linearisiert, welche innerhalb des Integrationsgens schneidet. Die
linearisierte DNA wird in ura3– -Hefe transformiert
und die transformierte Hefe wird auf einem Minimalmedium, dem Uracil
fehlt, plattiert, um auf Plasmidintegranten zu selektieren. URA+-Transformanten
werden dann nicht-selektiv für
mehrere Generationen wachsen gelassen und auf 5-FOA plattiert, um
auf den Verlust des URA3-Gens durch Rekombination zu selektieren.
Ein Teil der 5-FOA-resistenten Hefekolonien wird das Reportergen,
das an den definierten Locus integriert ist, behalten; die übrigen Kolonien
werden typischerweise das integrierende Plasmid vollständig verloren
haben.
-
Reportergentransformanten
können
durch Southern-Blot-Analyse genomischer Hefe-DNA identifiziert werden.
Durch diese Technik können
Hefestämme
konstruiert werden, welche mehrere Reportergene ohne Verlust von
selektierbaren Markern haben. Das GAL1-URA3-Fusionsgen wird in das
Hefechromosom am ADE2-Locus
integriert, GAL1-CAN1 ist am LYS2-Locus integriert und die GAL1-LacZ-Fusion
ist am MFA2 integriert (siehe Tabelle 2 und
5). Tabelle
2
- 3) Köderexpressionsplasmide.
Vektoren zur Expression des Köder-Fusionsproteins,
das eine DNA-bindende Domäne
hat, können
eine Insertionsstelle in-frame mit einer Sequenz, die für die DNA-bindende
Domäne
kodiert, enthalten. Insertionen an solch einer Insertionsstelle
erlauben die Expression eines Köder-Fusionsproteins,
das die DNA-bindende Domäne
hat.
-
In
einer Ausführungsform
können
die Köder-Fusionsproteine
für RTA-genetische
Screens als Fusionen mit den N-terminalen 147 Aminosäuren von
GAL4 konstruiert werden. Dieser Teil von GAL4 umfaßt die DNA-bindende
Domäne
(siehe 2). Diese DNA-bindende
Domäne
bindet an 17-Basenpaarelemente innerhalb der stromaufwärts aktivierenden
Sequenz für
Galactose, aber aktiviert nicht die Transkription. Für das RTA-System
kann diese DNA-bindende Domäne
an eine heterologe Aminosäureseguenz,
die eine Transkriptions-aktivierende Domäne hat, fusioniert werden.
Eine alternative DNA-bindende Domäne ist die DNA-bindende Domäne von E.coli
LexA-Protein.
-
Die
Sensitivität
des RTA-Assays kann abhängig
vom Level der Köderexpression
variieren. Um Ausführungsformen
von RTA mit verschiedenen Leveln der Köderexpression herzustellen,
können
Plasmide konstruiert werden, die den GAL4-Köder in verschiedenen Leveln
exprimieren. Zum Beispiel sind die pY1-, pY2- und pY3-Plasmide,
die hier vorgestellt werden, ARS-CEN-Vektoren, welche auf einer einzelnen
Kopie pro Hefezelle gehalten werden (36). Diese Plasmide verwenden
den ADH1-Promotor,
um GAL4-DNA-bindende Domäne-Fusionen
zu exprimieren. Die pY-Plasmide produzieren moderate bis hohe Level
an GAL4-DBD-Köderfusionsexpression.
Es sind auch die pG1-, pG2- und pG3- Plasmide offenbart, welche
die Expression von niedrigen Leveln an Köderfusion ermöglichen
können.
Diese Plasmide sind identisch zu den pY-Vektoren, außer dass
die GAL4-DBD-Köderfusionen
von GAL4's eigenem
schwachen Promotor exprimiert werden (6). Beide
Sätze an
Plasmiden haben das TRP1-Gen, um die Selektion und den Erhalt im
TRP1– Hefestamm
zu ermöglichen.
Die mit 1, 2 und 3 nummerierten pY- und pG-Vektoren haben mehrere Klonierungs(insertions)stellen,
die der GAL4 DNA-bindenden Domäne
kodierenden Sequenz folgen, versetzt angeordnet durch ein einzelnes
Nucleotid, um die Konstruktion von in-frame-Fusionen zu erleichtern.
Die multiplen Klonierungsstellen werden direkt gefolgt von translationalen
Stoppkodons in allen drei Leserahmen, und der transkriptionalen
Terminationssequenz vom ADH1-Promotor (6, (36)).
- 4) Beutevektoren und Bibliotheken. Um einen
Vektor zu konstruieren, der für
ein Beutefusionsprotein kodiert, kann eine interessierende Aminosäuresequenz
in-frame in eine kodierende Sequenz für eine transkriptionale Repressordomäne insertiert
werden. Die Expression des rekombinanten Gens produziert das Beutefusionsprotein
mit einer transkriptionalen Repressordomäne und der interessierenden
Aminosäuresequenz
für den
RTA-Assay. Die Position der Repressordomäne kann variieren. Einige Repressordomänen können am
C-Terminus des Fusionsproteins funktionieren, andere können am
N-Terminus funktionieren. Potentielle Repressordomänen können auf
ihre Funktion als Teil eines Fusionsproteins getestet werden, wie
es unten in dem „Beispiel"-Abschnitt für die TUP1-Repressordomäne offenbart
ist.
-
Bestimmte
Repressordomänen
können
ihren Effekt durch Interaktion mit spezifischen Teilen der transkriptionalen
Maschinerie ausüben.
Zum Beispiel wird die Holoenzym-assoziierte
Cyclin-abhängige
Proteinkinase SRB10 für
die Repression der Transkription durch TUP1 benötigt (48). Wie unten im „Beispiel"-Abschnitt ausgeführt wird,
kann die TUP1-Repressordomäne nicht
in SRB10–Stämmen funktionieren.
Assays ähnlich
zu dem Assay, der in dem „Beispiel"-Abschnitt offenbart
ist, können
ausgeführt
werden, um zu bestimmen, ob andere Repressordomänen ähnliche Erfordernisse für die Interaktion
mit speziellen Teilen des transkriptionalen Apparates haben.
-
In
einer Ausführungsform
um die Sensitivität
der Detektion spezifischer RTA-Interaktionen zu variieren, kann
das Beutefusionsprotein in vorteilhafter Weise auf einem höheren Level
exprimiert werden als das Köderfusionsprotein.
In einer solchen Ausführungsform
der Erfindung kann das TUP1-Beuteexpressionsplasmid
die 2 Mikron Ring(2μ)
Replikationssequenz enthalten, welche sich mit 40–100 Kopien
pro Hefezelle repliziert. In einer solchen Ausführungsform kann das Beutefusionsprotein
im allgemeinen relativ zum Köderfusionsprotein überexprimiert
sein.
-
Das
Gen für
das Beutefusionsprotein kann vorteilhafterweise unter der Kontrolle
eines reprimierbaren Promotors platziert sein. In einer Ausführungsform
können
die Beutefusionsvektoren (pBDH und pBDL, siehe 7)
den MET3-Promotor für
die Expression der TUP1-Beutefusionen enthalten. Der MET3-Promotor
wird in Hefe, die in Methionin wächst,
reprimiert (11). Zur Bestätigung
von Protein-Protein-Interaktionen, die durch genetische Screens
unter Verwendung von RTA identifiziert werden, kann es vorteilhaft
sein, die Expression von TUP1-Beutefusion
nach anfänglicher
Selektion zu reprimieren, um sicherzustellen, dass die GAL4-Köderfusion
nicht ihre Fähigkeit
verloren hat, um die Transkription zu aktivieren (siehe unten).
Der MET3-Promotor kann stromaufwärts
der kodierenden Sequenz für
die N-terminale Repressionsdomäne
von TUP1 (Aminosäuren
1–200)
fusioniert sein, welche direkt durch eine multiple Klonierungsstelle
gefolgt sein kann (siehe 7). Die pBDH- und pBDL-Plasmide
mit den Nummern 1, 2 und 3 haben die multiple Klonierungsstelle
versetzt angeordnet durch ein einzelnes Nukleotid, um die Wahrscheinlichkeit
der Generierung von in-frame-Fusionen mit Insertionen von zufälliger DNA
(„Random-DNA") und cDNA-Fragmenten
zu erhöhen.
Transkripte des MET3-Promotors werden durch den ADH1-Terminator terminiert.
In dieser Ausführungsform
haben die pBDH TUP1-Köderexpressionsvektoren
das HIS3-Gen, welches die Selektion und den Erhalt in his3–Hefestämmen erlaubt,
während
die pBDL-Plasmide identisch sind, außer dass der selektierbare
Marker LEU2 ist.
-
Die
pBDH und pBDL-Plasmide können
verwendet werden, um vorher klonierte DNA-Fragmente zur Charakterisierung
von bekannten oder vermuteten Protein-Protein-Interaktionen zu insertieren.
Die Plasmide sind auch bestimmt für die Konstruktion von cDNA-Bibliotheken aus
Geweben oder Organismen, welche einen hohen Anteil an gespleißten Transkripten
haben, oder genomische Bibliotheken für niedere Eukaryoten und Prokaryoten,
welche wenige Introns haben.
-
Genomische
Bibliotheken für
Organismen, wie Saccharomyces, können
hergestellt werden durch Durchführen
eines partiellen Verdaus von genomischer DNA mit der Endonuklease
Sau3A1, um eine Population von Fragmenten innerhalb eines gewünschten
Größenbereichs
zu erzeugen, z.B. 400–1000
Nukleotide im Durchschnitt. Die zufällig bzw. willkürlich verdaute
DNA kann dann an einen Pool der drei pBDH- oder pBDL-Plasmide, die
mit BamH1 verdaut sind, legiert werden, was Enden erzeugt, die mit
Sau3A1 kompatibel sind. Weil die Klonierungsstellen in den pBDH-
und pBDL-Vektoren durch ein einziges Nukleotid versetzt angeordnet
sind, sollte theoretisch jedes partiell verdaute genomische Fragment
durch in-frame-Fusionen innerhalb der Bibliothek repräsentiert
sein. cDNA-Bibliotheken können
aus mRNA hergestellt werden, die aus Gewebe, einem Zelltyp oder
interessierenden Spezies extrahiert worden ist. Beim Konstruieren
von DNA-Bibliotheken kann eine direktionale Klonierungsstrategie
(26) verwendet werden, so daß die
cDNA-Inserts in
der Sinn-Orientierung relativ zur TUP1 kodierenden Sequenz exprimiert
sind. cDNA kann auch aus polyadenylierter mRNA hergestellt werden,
gereinigt durch Affinität
mit Oligo dT und revers transkribiert mit zufälligen Primern enthaltend einen
5'BamH1-Linker,
unter Verwendung von 5-Methyl-Cytidintriphosphat
in der Reaktion. Die cDNA-Synthese des zweiten Strangs kann dann
folgend auf den Verdau mit RNAse H normal ausgeführt werden. Das 5'-Ende der cDNA kann
mit S1-Nuklease
stumpf gemacht werden („blunt") und die cDNA-Fragmente an einen
EcoR1-Linker ligiert werden. Die Linker an den Enden der cDNAs können dann
mit EcoR1 und BamH1 verdaut werden; Einbau von 5-Methyl-cytidin
in der anfänglichen
reversen Transkriptionsreaktion schützt gegen Verdau von internen
EcoR1- und BamH1-Stellen. cDNA-Fragmente können dann in einen Pool der
drei pBDH- oder pBDL-Plasmide, welche mit EcoR1 und BamH1 verdaut
worden waren, kloniert werden.
-
Um
die Konstruktion von großen
repräsentativen
TUP1-cDNA-Fusionsbibliotheken
zu vereinfachen, können
die pBDH- und pBDL-Plasmide in Lambda-Phagen Ersatzvektoren insertiert
werden, so dass das Plasmid durch loxP-Stellen, das Ziel-cis-Element für Cre-Rekombinase,
flankiert ist. Sobald die cDNA in die Lambdavektoren kloniert worden
ist, kann die gesamte Bibliothek als Plasmide freigesetzt werden
durch Infektion der Phagenbibliothek in E.coli-Zellen, die Cre-Rekombinase
exprimieren (8).
-
RTA
genetischer Screen. Um Aminosäuresequenzen
zu identifizieren, die mit einer interessierenden transkriptionalen
Aktivatoraminosäuresequenz
interagieren, kann eine geeignete Wirtszelle mit einem Gen für das Köderfusionsprotein,
das die transkriptionale Aktivatorsequenz aufweist und mit einem
Gen für
das Beutefusionsprotein, das die transkriptionale Repressordomäne aufweist,
kotransformiert werden.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
wird ein Hefestamm, der die GAL4-ansprechenden
Reportergene trägt, mit
einem GAL4-Ködertransaktivatorexpressionsplasmid
(konstruiert in entweder pY- oder den pG-Vektoren) transformiert;
Transformanten, die das GAL4-Köderexpressionsplasmid
aufnehmen und exprimieren, können durch
Wachstum auf einem Medium, dem Tryptophan fehlt, identifiziert werden.
Die GAL4-Ködertransaktivatorfusion,
die in TRP+-Transformaten exprimiert wird,
sollte die Expression der GAL4-ansprechenden Reportergene verursachen,
so dass sie blaue Kolonien auf einem Medium enthaltend X-gal, ein
chromogenes Substrat für
beta-Galactosidase produziert durch das LacZ-Gen, bilden. Die Aktivierung
der Reportergene sollte es dem Stamm auch unmöglich machen auf 5-FOA, 2-Deoxygalactose und
Canavanin zu wachsen. Der Tester-Hefestamm, der mit dem GAL4-Köderexpressionsplasmid
tranformiert worden ist, sollte auch fähig sein auf einem Medium zu
wachsen, dem Uracil fehlt, weil der GAL4-Transaktivatorköder auch
die Expression von URA3 verursacht.
-
Der
Hefestamm, der das Köderfusionsprotein
exprimiert, kann mit einer Plasmidbibliothek, die in pBDH- oder
pBDL-Vektoren konstruiert worden ist, transformiert werden; die
Bibliothekstransformanten können dann
auf Agarplatten, denen Tryptophan und Histidin bzw. Leucin fehlt,
selektiert werden. Kolonien aus der Bibliothekstransformation können in
Minimalmedium enthaltend 25% Glycerin geschabt werden, die Zellsuspension
kann dann „gepoolt" werden und in flüssigem Stickstoff
als Aliquots gefroren aufbewahrt werden.
-
Um
auf TUP1-Beutefusionsproteine, die mit den GAL4-Köderfusionsproteinen
interagieren, zu selektieren, können
die Bibliothekstransformanten auf ein Medium gebracht werden und
plattiert werden, welches auf die Repression der GAL4-ansprechenden Reportergene
selektiert. Bibliothekstransformanten können anfänglich auf Klone selektiert
werden, die Wachstum auf Canavanin verursachen, was die Repression
der GAL1-CAN1-Reportergene anzeigt. Klone, die auf Canavanin wachsen,
können
dann auf Wachstum auf 5-FOA und 2-Deoxygalactose getestet werden.
Die Repression der GAL1-LacZ-Reportergene
sollte auch die Bildung von weißen
Kolonien auf X-gal-Platten verursachen.
-
Die
Repression der Reportergene kann verursacht werden durch:
- a) eine RTA-Interaktion zwischen dem GAL4-Köder transkriptionalen
Aktivator und der TUP1-cDNA-Fusion, so dass die TUP1-transkriptionale
Repressionsdomäne
die Reportergenexpression inhibiert oder
- b) könnte
resultieren aus dem Verlust der Expression der GAL4-Köderfusion wegen einer Mutation
im Köderexpressionsplasmid.
Die Verwendung von vier verschiedenen Reportergenen in solch einem
Screen reduziert größtenteils
die Wahrscheinlichkeit, dass Wachstum unter den kontraselektierbaren
Bedingungen durch Mutationen der Reportergene verursacht sein könnte. Daher,
um zwischen den möglichen
Möglichkeiten
zu unterscheiden, können
Klone, in denen alle Reportergene reprimiert sind, auf Agarplatten
enthaltend Methionin wachsengelassen werden, um die Expression der
TUP1-Beutefusionen zu inhibieren, wegen des MET3-Promotors. Auf
Methionin-enthaltendem Medium sollte die GAL4-Köderfusion frei sein, um die
Transkription zu aktivieren, weil die TUP1-Beutefusion nicht exprimiert
wird. Dies kann bestätigt
werden durch Transferieren von Kolonien auf X-gal-Platten, welche
Methionin enthalten oder denen Methionin fehlt. Klone, die TUP1-Beutefusionen
produzieren, interagieren mit dem GAL4-Köder, und in denen der GAL4-Köder intakt
ist, sollte blaue Kolonien auf X-gal-Platten enthaltend Methionin
bilden, aber weiße
Kolonien auf X-gal ohne Methionin.
-
Weitere
Kontrollassays können
ausgeführt
werden, um zu demonstrieren, dass die TUP1-Beutefusion spezifisch
mit dem interessierenden Köder
interagiert und nicht die Repression der Transkription durch Interaktion
mit der DNA-bindenden Domäne
von GAL4, oder einem anderen Protein, das stromaufwärts der
Reportergene bindet, verursacht. Dies kann beispielsweise durchgeführt werden
durch Transformieren des erhaltenen TUP1-Beuteexpressionsplasmids in einen Hefestamm,
der ein unverwandtes GAL4-DBD-Transaktivatorköderfusionsprotein exprimiert.
-
Plasmidklone
identifiziert durch die vorangegangenen Tests können aus Hefe extrahiert werden
und durch Transformation in E.coli erhalten werden. Plasmid DNAs
können
unter Verwendung von Oligonucleotidprimern, die pBDH- und pBDL-Klonierungsstellen
flankieren, sequenziert werden.
-
Modifizierung des RTA-Systems,
um Protein-Protein-Interaktionen
mit Nicht-Transaktivatoren zu detektieren.
-
Verschiedene
Modifikationen können
an dem RTA-System gemacht werden, um die Detektion von Protein-Protein-Interaktionen,
welche Köderfusionsproteine,
die nicht die Transkription aktivieren, involvieren. Dies stellt
zusätzliche
Flexibilität
für das
System bereit, weil die Interaktionen von interessierenden Aminosäuresequenzen
untersucht werden können,
ob eine solche Sequenz die Transkription aktiviert oder nicht.
- a) Modifikation der Reportergene. Eine Ausführungsform
von RTA zur Verwendung mit nicht-transaktivierenden Aminosäuresequenzen
beinhaltet die Modifikation von Reportergenen, sodaß sie ein
stromaufwärts Element
ansprechend auf ein Transaktivatorprotein (d.h. ein Transaktivatorprotein,
das nicht das Köderfusionsprotein
ist) haben. Die Reportergene zum Testen der Interaktion von Aminosäuresequenzen,
welche nicht-transkriptionale Aktivatoren sind, können identisch
zu GAL1-, CAN1-, GAL1-URA3- und GAL1-LacZ-Reportern wie oben beschrieben
(5) sein, außer
dass die Promotoren für
solche Reportergene weiter eine Bindungsstelle für einen zusätzlichen transkriptionalen
Aktivator enthalten. In einer Ausführungsform kann solch eine
Bindungsstelle in dem Promotor stromaufwärts von UASG insertiert
sein, enthaltend die GAL4-Bindungsstellen
(siehe Tabelle 2). In einer Ausführungsform
kann GCN4 als der transkriptionale Aktivator für die Reportergene verwendet
werden. GCN4 ist normalerweise involviert bei der Aktivierung der
Transkription von Genen, die für
die Synthese von Histidin erforderlich sind, und bindet an Elemente
innerhalb der stromaufwärts
aktivierenden Sequenz für
die HIS-Gene (UASH). Wo es eine GCN4-Bindungsstelle
in den Promotoren der Reportergene gibt, in Abwesenheit der Interaktion
zwischen dem Beuterepressorfusionsprotein, wie z.B. TUP1-Beute,
und dem DNA-bindenden Köderfusionsprotein, wie
z.B. GAL4-Köder,
wird GCN4 die konstitutive Expression der Reportergene, wie z.B.
H-GAL1-CAN1, H-GAL1-URA3 und H-GAL1-LacZ verursachen, sodaß der Hefestamm
blaue Kolonien auf X-gal bilden wird und wird nicht fähig sein
auf Canavanin oder 5-FOA zu wachsen. Jedoch wird eine Interaktion
zwischen den Beute- und
Köder-Fusionen
die Repressionsdomäne
in die Nachbarschaft des Promotors bringen und die Reportergentranskription
inhibieren.
- b) Modifikationen der Köder-Fusionsvektoren.
Alternative Ausführungsformen
der Erfindung können
verwendet werden, um Interaktionen von Fusionsproteinen enthaltend
heterologe Nicht-Transaktivatoraminosäuresequenzen zu untersuchen.
Eine solche Ausführungsform
enthält
modifizierte Vektoren, in denen das Köderfusionsprotein selbst transaktivierende
Aktivität
besitzt. In einem Aspekt der Erfindung kann die transkativierende
Aktivität
bereitgestellt werden durch Verwendung der Aminosäuren 1–238 von
GAL4, um das Köderfusionsprotein
zu machen (eher als nur die DNA-bindende Domäne Aminosäuren 1–147 von GAL4 zu verwenden).
Die GAL4-Aminosäuren 148–238 enthalten
die aktivierende Region 1 (siehe 2). Hybridproteine,
die durch Fusionieren interessierender Köder an GAL4 (1–238) hergestellt
worden waren, können
die Transkription aktivieren, und zwar wegen der Anwesenheit der
GAL4 aktivierenden Region. Ein dreiteiliges Köderfusionsprotein bestehend
aus der GAL4 DNA-bindenden Domäne,
der GAL4 aktivierenden Region 1 und dem interessierenden Proteinfragment
können
verwendet werden, um Bibliotheken zu screenen mit den Standard GAL1-CAN1,
GAL1-URA3 und GAL1-LacZ-Reportern, wie oben beschrieben. Ein Mangel
dieser Strategie ist, dass Proteine, die mit der aktivierenden Region
1 interagieren, um ihre aktivierende Funktion zu maskieren, ein
positives Ergebnis in einem RTA-Assay hervorrufen können, ebenso solche
Proteine, welche spezifisch mit dem Köder interagieren. Wie oben
für die
Standard-RTA-Assays
erwähnt,
können
Klone, die Köderfusionen
exprimieren, welche die Repression der Reportergene verursachen,
auf Spezifität
in Hinsicht auf den Köder
getestet werden. In einer Ausführungsform
des RTA, welcher GAL(1–238)-Fusionsproteine
als Köder
verwendet, können
potentiell positive Beuteklone in einen Stamm retransformiert werden,
der GAL4(1–238)
ohne eine heterologe Aminosäuresequenzfusion
exprimiert, um zwischen Beutefusionen, die mit der heterologen Aminosäuresequenz
in der Köderfusion
interagieren, von solchen zu unterscheiden, die mit GAL4's DNA-bindender Domäne oder
aktivierenden Region 1 interagieren.
-
Adaptionen des RTA-Systems
für andere
Zellen.
-
Transkriptionale
Repressoren ähnlich
zu Saccharomyces TUP1-Protein
wurden in Zellen anderer Eukaryoten (19) identifiziert, einschließlich WT1,
verbA, Egr-1, YY1, AdE1B, SCIP, kid-1, Znf2 und kox1 (siehe Tabelle
7, Ref. 35). Das RTA-System der Erfindung kann in jeder dieser Zellen
ausgeführt
werden, in denen geeignete Komponenten des Systems verfügbar sind:
Repressordomänen
für die
Beutefusionsproteine, DNA-bindende Domänen für die Köderfusionsproteine und Reportergene
zur Detektion von Interaktionen zwischen den Köder- und Beute-Fusionsproteinen.
-
Das
RTA-System kann adaptiert werden zur Verwendung in Säugetierzellen,
um Protein-Protein-Interaktionen mit Transaktivatoren und Nicht-Transaktivatoren,
für welche
molekulare Klone verfügbar
sind, zu charakterisieren. In einer Ausführungsform können die
GAL4-Transaktivatorköderfusionen
unter Verwendung der Säugetierexpressionsplasmide
pM1, pM2 und pM3 (36) konstruiert werden. Die relevanten Kennzeichen
dieser Plasmide beinhalten: der starke „SV40 early region"-Promotor, welcher
die Expression der GAL4-DBD-Fusionen steuert; eine multiple Klonierungsstelle,
welche versetzt angeordnet ist durch ein einzelnes Nukleotid in
den 1, 2 und 3 nummerierten Plasmiden, um die Konstruktion von in-frame-Fusionen
zu erleichtern; translationale Terminationscodons in allen drei
den Klonierungsstellen folgenden (Lese)rahmen; und ein transkriptionales
Terminationssignal aus SV40-Virus, direkt den translationalen Stoppkodons
folgend. Ähnliche
Vektoren können
konstruiert werden für
die Expression von TUP1-Fusion Beutefusionen in Säugetierzellen,
genannt pT1, pT2 und pT3 (siehe 9).
-
Eine
Vielzahl von verschiedenen Reportergenen wurden zur Verwendung in
Säugetierzellen
beschrieben und können
verwendet werden, um die Transaktivierung durch Köderfusionen
und den repressiven Effekt einer RTA-Interaktion zwischen Köder- und
Beute-Fusionsproteinen zu messen. In einer Ausführungsform hat das Plasmid
pG5EC einen minimalen Promotor bestehend aus 5 GAL4-Stellen insertiert
direkt stromaufwärts des
Adenovirus E1B TATA-Boxelements und den bakteriellen Chloramphenicolacetyltransferase(CAT)gens (36). Ähnlich hat
das Plasmid pG5tkCAT 5 GAL4-Bindungsstellen stromaufwärts eines
verkürzten
Derivats des Herpesvirus Thymidinkinase(tk)gens. CAT-Enzymaktivität kann in
Extrakten von Zellen detektiert werden, was die Messung der Expression
der Reportergene vereinfacht. Wenn in Säugetierzellen transfektiert,
produziert das pG5EC-Reportergen vernachlässigbare CAT-Aktivität, außer es ist
ko-transfektiert mit einem Plasmid, das eine GAL4-Ködertransaktivatorfusion
produziert. Im Gegensatz dazu produziert der pG5tkCAT-Reporter eine kleine
Menge eigener CAT-Aktivität,
aufgrund des verbleibenden „cis-acting"-Elements innerhalb
des tk-Promotors.
Ko-Transfektion eines GAL4-Ködertransaktivatorexpressionsplasmids
verursacht signifikant erhöhte CAT-Aktivität, die durch
den pG5tkCAT-Reporter erzeugt wird.
-
Um
die Interaktion zwischen den Köder-
und Beute-Fusionsproteinen
zu messen, kann das Reportergenplasmid in Säugetierzellen mit sowohl den
Köder-
und Beute-Expressionsplasmiden
ko-transfektiert werden. In einer Ausführungsform kann die Interaktion
zwischen den zwei Fusionsproteinen detektiert werden durch verringerte
Produktion von CAT-Aktivität
verursacht durch die TUP1-Beutefusion
relativ zu einer Kontrollprobe, in der das GAL4-Köderfusion-Expressionsplasmid
mit dem ursprünglichen
TUP1-Expressionsplasmid
ohne ein Insert ko-transfektiert ist. Ein Vorteil der Verwendung
des pG5tkCAT-Reportergenkonstrukts ist, dass die Köderfunktion
nicht notwendigerweise die Transkription von sich aus zu aktivieren
hat. Die Interaktion von GAL4-Köder
mit TUP1-Beute sollte einen Rückgang
in der erhöhten
Basaltranskription dieses Reportergens verursachen.
-
Bekannte
andere sich von CAT unterscheidende Reportergene können auch
für RTA
in Säugetierzellen
verwendet werden. Diese beinhalten Feuerfliegen-Luciferase, sekretierte
alkalische Phosphatase (SEAP) (4), beta-Galactosidase (lacZ) (20),
die grünen
oder blauen fluoriszierenden Proteine (GFP, BFP) (1) oder Zelloberflächenmarker
wie sie Hemaglutinin (HA) hat, oder CD2 (13). Einige dieser Reportergene
können
besser als das CAT-Gen für
Anwendungen verwendbar sein, in denen automatisierte Detektionsmethoden
zum Einsatz kommen.
-
Modifikationen
können
an dem Säugetier-RTA-System
gemacht werden, was das Screenen von Bibliotheken auf neue interagierende
Proteine in Säugetierzellen
erlaubt. Ein Säugetierzellen-Standard-2-Hybrid-Assay
wurde beschrieben, welcher das Screenen von Bibliotheken erlauben
könnte
(49). Solch ein Screeningsystem könnte für RTA-Assays durch Auswahl geeigneter
Repressoren und DNA-bindenden Domänen für die Fusionsproteine adaptiert
werden und die Annahme geeigneter Markergene in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Offenbarung.
-
Verwendung
des RTA-Systems zur Identifizierung und Charakterisierung spezifischer
Protein-Protein-Interaktions-Inhibitoren.
Das RTA-System der Erfindung kann adaptiert werden zur Verwendung
beim Screenen und Charakterisieren spezifischer Inhibitoren von
Protein-Protein-Interaktionen. Ein Inhibitor kann jegliche kleine
molekulare Verbindung, jegliches Lipid, Peptid, Polypeptid oder
jegliche Nukleinsäure
sein, welche an das Testsystem durch Expression oder exogenen Zusatz
zugeführt
werden kann. Das RTA-System kann zur Verwendung in einer Vielzahl
von Zellen, einschließlich
Hefe- oder Säugetierzellen
adaptiert werden, um auf Inhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen
zu screenen.
-
Weil
Protein-Protein-Interaktionen in dem RTA-System durch Repression
eines Reportergens detektiert werden, wird die Inhibition einer
Interaktion zwischen den Köder-
und Beute-Fusionen
in dem RTA-System eine Induktion der Reportergene (siehe 10)
induzieren. Dieser fundamentale Unterschied zwischen dem RTA und
dem 2-Hybrid- und Interaktions-Falle-System des Standes der Technik stellt
einen wichtigen Vorteil beim Testen von Protein-Protein-Interaktionen
bereit, weil die Inhibition eher in einem positiven als in einem negativen
Signal resultiert. Die Detektion von eher einem positiven als einem
negativen Signal ist vorteilhaft, weil sie dazu neigt, falsche Resultate
zu minimieren, welche erhalten werden können, weil einige Faktoren
die sich von einer spezifischen interessierende Interaktion unterscheiden,
das Assaysystem unterbrochen haben und ein negatives Signal verursacht
haben.
- a) Assay spezifischer Protein-Protein-Interaktions-Inhibitoren. In einer
Ausführungsform
können
Inhibitoren einer spezifischen Protein-Protein-Interaktion getestet
werden durch zuerst Konstruieren eines Hefestamms, der die Köder- und
Beutefusionsproteine exprimiert, wie z.B. GAL4 DBD-Köder- und TUP1-Beutefusionen,
welche die spezifischen interessierenden Interaktionen darstellen.
Interaktion zwischen den Köder-
und Beutefusionen wird die Repression der Reportergene, wie z.B.
der GAL4-abhängigen
Reportergene, verursachen. Wenn eine Substanz zu der Hefe hinzugefügt wird,
welche die Interaktion zwischen den Köder und Beute-Fusionsproteinen
verhindert, wird das Köderfusionsprotein,
wie z.B. eine GAL4-Köderfusion,
frei werden, um die Transkription zu aktivieren, was in der Expression
von Reportergenen, wie z.B. GAL4-abhängigen Reportergenen (siehe 10)
resultiert. Falls die oben genannten GAL4-abhängigen Reportergene verwendet
werden, wird ein spezifischer Inhibitor verursachen, dass der Hefestamm
sensitiv auf die Anwesenheit von Canavanin, 2-Deoxygalactose und
5-FOA wird, weil die GAL-CAN1, endogenen GAL1 und GAL1-UR3-Reportergene
exprimiert werden.
-
Es
könnte
nützlich
beim Test auf Inhibitoren sein, ein positives Signal bereitzustellen,
um die Expression des Reportergens bzw. der Reportergene anzuzeigen.
Z.B. kann ein GAL1-HIS3-Reportergen verwendet werden. Die Induktion
des HIS3-Gens erlaubt das Wachstum in einem Medium, dem Histidin
fehlt. In solch einer Ausführungsform
kann der Testerstamm zum Testen von Inhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen
sowohl die GAL1-LacZ- und GAL1-HIS3-Reportergene enthalten, und
hat ein fehlerhaftes chromosomales his3-Gen. Weil das HIS3-Gen als
ein Reportergen für
diese Modifikation verwendet wird, können die pBDL-Expressionsplasmide
(siehe Tabelle 2) vorteilhafterweise verwendet werden, um die TUP1-Beutefusionen
herzustellen. Mit der Kombination von Reportern in solch einem modifizierten
Stamm kann die Inhibition der Köder- und
Beute- Interaktion
durch Wachstum auf einem Medium, dem Histidin fehlt und durch Produktion
von b-Galactosidase aus dem LacZ-Gen,
welches enzymatisch gemessen werden kann, detektiert werden.
-
Eine
zusätzliche
Modifikation des RTA-Assay der Erfindung kann nützlich sein, um zwischen starken und
schwachen Inhibitoren der Köder-
und Beute-Interaktion zu unterscheiden. Das Histidinanalog 3-Aminotriazol(3-AT)
ist ein kompetitiver Inhibitor des HIS3-Genprodukts. 3-AT kann dem
Wachstumsmedium hinzugefügt
werden, um ein Erfordernis zu verursachen für die stärkere Expression des HIS3-Gens,
um den 3-AT-inhibitorischen Effekt zu überwinden. In bestimmten Ausführungsformen
kann der Level der HIS3-Expression, der für das Wachstum im Abwesenheit
von Histidin erforderlich ist, direkt proportional zur Konzentration
von 3-AT im Wachstumsmedium (23) sein. Die Ergebnisse solch eines
Assays können
unter der Prämisse
bewertet werden, dass stärkere
Inhibitoren einer spezifischen Interaktion zwischen den Köder- und
Beute-Fusionsproteinen Zellwachstum bei höheren Konzentrationen von 3-AT
erlauben sollten.
- b) Assay von Protein-Protein-Interaktions-Inhibitoren
in Säugetierzellen.
In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der Erfindung können
Inhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen in Säugetierzellen
getestet werden, und zwar unter Verwendung ähnlicher Strategien, wie sie
hier zur Verwendung mit Hefezellen offenbart sind. Inhibitoren können in
einem begrenzten Maßstab
getestet werden durch einfaches Behandeln von Zellen, welche transient
mit einem Reportergen, einem Köderfusionsproteingen
und einem Beutefusionproteingen ko-transfektiert worden sind. Eine solche
Ausführungsform
kann das rekombinante GAL4-abhängige
Reportergenkonstrukt und die GAL4-Köder- und TUP1-Beuteexpressionsplasmide
(siehe oben) verwenden. Inhibition der RTA-Interaktion wird die
erhöhte Reportergenexpression
relativ zu unbehandelten Kontrollproben verursachen. Weil transiente
Transfektionen einige Variabilität
bei der Genexpression von Probe zu Probe verursachen können, kann
es bevorzugt sein, zur Quantifizierung eines Inhibitoreffekts mehrere
unabhängige
transiente Transfektionen zu erfordern (z.B. vier oder fünf unabhängige Proben),
um statistische signifikante Ergebnisse zu erhalten.
-
Um
die Anzahl unabhängiger
Proben, die für
die genaue Prüfung
verschiedener Inhibitoren erforderlich sind, zu reduzieren, kann
es vorteilhaft sein, eine Zelllinie zu konstruieren, unter Verwendung
des interessierenden Zelltyps, welche ein integriertes Reportergen
und Expressionsplasmide für
die Köder-
und Beute-Fusionsproteine trägt.
Um die Verifizierung der Vollständigkeit
der Köder-
und Beutefusionen in der konstruierten Zelllinie zu erleichtern,
kann es nützlich
sein, das Beutefusionsprotein von einem induzierbaren Promotor zu
exprimieren, so dass die Interaktion von Köder- und Beute je nach Willen
angeschaltet oder abgeschaltet werden kann. Für Säugetierzellen kann ein induzierbarer
Promotor, wie z.B. MMTV-LTR verwendet werden. Der MMTV-LTR-Promotor
ist induzierbar durch die Anwesenheit des Glucocorticoidsteroids
Dexamethason. Somit kann in solch einer Testerzelllinie ein Reportergen,
wie z. B. ein GAL4-abhängiges
Reportergen in der Abwesenheit von Dexamethason exprimiert werden,
es wird aber inhibiert, wenn das Beutefusionsproteingen in Anwesenheit
von Dexamethason induziert wird. Der Effekt eines Protein-Protein-Interaktions-Inhibitors
kann demgemäß durch
Messen einer Reportergenexpression folgend dem Zusatz einer interessierenden
Verbindung zu den Zellen, welche eine Vorbehandlung mit einer induzierenden
Menge an Dexamethason erhalten haben, bestimmt werden. Die Verwendung
eines induzierbaren Promotors für
das Beutefusionsprotein erlaubt die Vollständigkeit des zu testenden RTA-Systems
in einer stabil tranfektierten Zelllinie, spezifisch für eine definierte
interessierende RTA-Protein-Protein-Interaktion. Die Stabilität der Zelllinie
in Verbindung mit dem Test für
die Lebensfähigkeit
des RTA-Systems kann die Verwendung einer solchen Zelllinie für das automatische Screenen
spezifischer Inhibitoren erleichtern.
-
Beispiele
-
In
den folgenden Beispielen sind die Techniken für die genetischen und biochemischen
Manipulationen von Hefen wie vorher beschrieben (18). Standardprotokolle
für rekombinante
DNA werden zur Konstruktion der Köder- und Beute-Expressionsplasmide
und der Reportergene (2) verwendet.
-
Charakterisierung
der GAL4-GAL80-Interaktion in vivo unter Verwendung von TUP1-GAL80-Fusionen.
Die Induktion der GAL4-Gene
beinhaltet eine Galactose-induzierte Änderung bei der Interaktion
zwischen dem transkriptionalen Aktivator GAL4 und seinem negativen
Regulatorprotein GAL80. Um die Interaktion zwischen GAL4 und GAL80
unter induzierenden und nicht-induzierenden
(37) Bedingungen in vivo unter Verwendung des erfindungsgemäßen RTA-Assays
zu bestimmen, werden Hefeexpressionsplasmide konstruiert, welche
ein Beute-Fusionsprotein
mit einer TUP1-Repressordomäne
und einer heterologen GAL80-Aminosäuresequenz produzierten. TUP1
wurde an den C-Terminus von GAL80 fusioniert. Das rekombinante Gen
kodierend für
das Beute-Fusionsprotein wurde von dem ADH1-Promotor auf 2 Mikron-Plasmidvektoren
exprimiert. GAL80, TUP1 und GAL80-TUP1-Fusionsproteine wurden mit
GAL4-Protein in einem Hefestamm ko-exprimiert, welcher ein GAL1-HIS3-Reportergen enthielt.
Die Aktivierung des Reportergens wurde bestimmt durch die Fähigkeit
der Hefe in Abwesenheit von Histidin (Tabelle 3) zu wachsen. GAL4
war fähig
die Expression des GAL1-HIS3-Reportergens zu induzieren, wie es
bestimmt wurde durch Wachstum auf Galactoseplatten, denen Histidin
fehlte, wenn es mit GAL80 oder dem N-Terminus von TUP1 ko-exprimiert wurde.
Das chimäre
Protein bestehend aus GAL80 fusioniert an seinem C-Terminus an die
N-terminale TUP1-Repressionsdomäne (GAL80-TUP1(1–200)) hatte
keinen Effekt auf die Fähigkeit
von GAL4 das GAL1-HIS3-Reportergen (Tabelle 3) zu aktivieren.
-
-
- a: Hefen wurden mit den Köder- und Beuteexpressionsplasmiden
transformiert und auf synthetische Galactose (SG)-platten, denen
Histidin fehlte, gestrichen. Das Wachstum wurde nach drei Tagen
bewertet:
- ++++ = volles Wachstum;
- – =
kein Wachstum
-
Die
N-terminale 200 Aminosäuren
lange Repressordomäne
von TUP1 wurde an den N-Terminus von GAL80 fusioniert, um ein Beutefusionsprotein,
genannt TUP1 (1–200)-GAL80
zu erzeugen. Im Gegensatz zu den Ergebnissen, die mit dem GAL80-TUP1-Fusionsprotein beobachtet
worden waren, reprimierte das TUP1 (1–200)-GAL80-Beutefusionsprotein
die Fähigkeit
von GAL4 die Transkription des GAL1-HIS3-Reportergens auf Galactose
zu aktivieren, wie es durch die Unfähigkeit von Hefe, die dieses
Protein exprimierte, in Abwesenheit von Histidin zu wachsen (Tabelle
3), bestimmt wurde. Dieses Ergebnis demonstriert, dass die TUP1-Repressionsdomäne die transkriptionsaktivierende
Tätigkeit
von GAL4 inhibiert, wenn sie an den N-Terminus, aber nicht an den
C-Terminus, von GAL80 fusioniert ist.
-
Um
den Effekt des TUP1-GAL80-Fusionsproteins auf die GAL4-Aktivität in Zellen,
die unter induzierenden und nicht- induzierenden Bedingungen wachsen, zu
testen, wurden die oben beschriebenen Experimente wiederholt, und
zwar unter Verwendung eines GAL1-URA3-Reportergens, welches kontraselektiert werden
konnte und in welchem GAL4-Protein überexprimiert war. Die Aktivierung
des GAL1-URA3-Reportergens kann getestet werden durch Wachstum auf
einem Medium, dem Uracil fehlte, während die Repression der URA3-Expression
bestimmt werden kann durch Wachstum in Anwesenheit des Pyrimidinanalogs
5-Fluorodsäure
(siehe Tabelle 1). TUP1-GAL80 inhibiert stark transkriptionale Aktivierung
durch überexprimiertes GAL4
im Medium, das Glucose, Galactose oder Raffinose enthielt, während weder
GAL80 noch TUP1 allein fähig
waren, GAL4-Aktivität
unter diesen Bedingungen zu verhindern (Tabelle 4). Diese Ergebnisse
zeigen an, dass die N-terminale Repressionsdomäne von TUP1, wenn sie an GAL80
fusioniert war, die transkriptionale Aktivierung durch GAL4 verhindern
kann, sogar, wenn GAL4 auf hohem Niveau exprimiert wird, unter sowohl induzierenden
als auch nicht-induzierenden Bedingungen.
-
-
- a: GAL4-Protein war überexprimiert
von ADH1-Promotor auf einem 2-Mikron-Plasmid
- b: Hefen wurden mit den Köder-
und Beuteexpressionsplasmiden transformiert und auf synthetisches
Medium, das die angegebenen Kohlenstoffquellen in Anwesenheit von
0,1% 5-FOA enthielt,
gestrichen. Das Wachstum wurde nach drei Tagen bewertet:
- ++++ = volles Wachstum;
- – =
kein Wachstum
-
Um
zu prüfen,
ob die spezifische Interaktion zwischen GAL4 und GAL80 für den Effekt
von TUP1-GAL80 auf GAL4's-Aktivität erforderlich
war, wurde der erfindungsgemäße RTA-Assay
verwendet, um den Effekt von TUP1-GAL80 auf ein GAL4-Derivat, von
dem die C-terminalen 30 Aminosäuren
von GAL4 deletiert worden waren, zu testen. Ein GAL4-Derivat bestehend
aus den Resten 1–848,
dem das C-terminale GAL80-Interaktionssegment (siehe 2)
fehlt, wurde nicht durch TUP1-GAL80 inhibiert. Ein Stamm, der das GAL1-URA3-Reportergen
exprimierend GAL4 (1–848)
und TUP1-GAL80 enthielt, war unfähig
auf 5-FOA zu wachsen (Tabelle 5). Dieses Ergebnis zeigt an, dass
das TUP1-GAL80-Protein
nur die transkriptionale Aktivierung durch ein GAL4-Derivat, mit dem
es eine spezifische Interaktion bilden kann, inhibiert.
-
-
- a: GAL4-Protein war überexprimiert
von ADH1-Promotor auf einem 2-Mikron-Plasmid
- b: Hefen wurden mit den Köder-
und Beuteexpressionsplasmiden transformiert und auf synthetisches
Medium, das die angegebenen Kohlenstoffquellen in Anwesenheit von
0,1% 5-FOA enthielt,
gestrichen. Das Wachstum wurde nach drei Tagen bewertet:
- ++++ = volles Wachstum;
- – =
kein Wachstum
-
Phosphorylierung
bei GAL4-Serin-699 reguliert die Affinität der GAL4-GAL80-Interaktion
in vivo wie es durch das RTA-System gemessen wurde. Der erfindungsgemäße RTA-Assay
wurde verwendet, um den Effekt der Phosphorylierung an Serin 699
von GAL4 auf die GAL4-GAL80-Interaktion zu untersuchen. Der Effekt der TUP1-GAL80-Fusion
auf die transkriptionale Aktivierung durch Wildtyp GAL4 und GAL4,
das die S699A-Mutation trägt,
wurde in einem Hefestamm verglichen, der ein GAL1-LacZ-Reportergen trägt. Wenn überexprimiert
verursachen sowohl GAL4 als auch GAL4 S699A die effiziente Aktivierung
dieses Reportergens in Anwesenheit von entweder GAL80 oder TUP1
allein, wie es durch die beta-Galactositaseaktivität (11)
gemessen wurde. Jedoch inhibierte die TUP1-GAL80-Fusion die transkriptionale
Aktivierung durch GAL4 S699A signifikant mehr als sie Wildtyp GAL4
inhibierte (11), was anzeigt, dass die Phosphorylierung
an Serin 699 die Interaktion zwischen GAL4 und GAL80 schwächt.
-
Interaktion zwischen GAL4
und SUG1 kann in vivo durch RTA-Assay
detektiert werden.
-
Der
erfindungsgemäße RTA-Assay
wurde verwendet, um die Interaktion zwischen GAL4 und 26S-Proteosomuntereinheit
kodiert durch SUG1 unter Verwendung eines GAL1-HIS3-Reportergens zu testen.
Weder SUG1 noch die unabhängig
exprimierte TUP1-Repressionsdomäne
hatte einen Effekt auf die Fähigkeit
von GAL4 die GAL1-HIS3-Transkription zu aktivieren, was angezeigt
wurde durch die Fähigkeit
in Abwesenheit von Histidin zu wachsen. Die TUP1-SUG1-Fusion verursachte
signifikant langsameres Wachstum auf SD-His, was anzeigt, dass diese
Fusion GAL4's Fähigkeit
inhibiert, die GAL1-HIS3-Reportergene
zu aktivieren.
-
-
- a : Hefen wurden mit den Köder- und Beuteexpressionsplasmiden
transformiert und auf synthetische Galactose (SG)-platten, denen
Histidin fehlte, gestrichen. Das Wachstum wurde nach drei Tagen
bewertet:
- ++++ = volles Wachstum;
- – =
kein Wachstum
-
Die
Sensitivität
des GAL1-URA3-Reportergens kann eingestellt werden durch die 5-FOA-Konzentration.
Die Konzentration von 5-FOA
kann angeglichen werden, um die Detektion schwächerer Protein-Protein-Interaktionen
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen RTA-Assays zu ermöglichen.
Die Verwendung geringerer Konzentrationen von 5-FOA selektiert auf
eine schwächere
Repression durch die Beutefusion und erleichtert die Detektion differentieller
repressiver Effekte der TUP1-GAL80
und GAL80-Proteine auf überexprimiertes
GAL4. Das TUP1-GAL80-Beutefusionsprotein
erlaubt das Wachstum auf Hefe, die das GAL1-URA3-Reportergen trägt, und überexprimiert
Wildtyp GAL4-Protein bei Konzentrationen von 5-FOA bis zu 0,1 (Tabelle
7). Im Gegensatz dazu erlaubt das GAL80-Protein alleine nur das
minimale Wachstum auf einem Medium, das 0,05 5-FOA enthielt, aber
signifikantes Wachstum auf 0,01 % 5-FOA. Dieses Ergebnis zeigt an,
dass das TUP1-GAL80-Protein 5–10fach
mehr effizient die transkriptionale Aktivierung durch überexprimiertes
GAL4 inhibieren kann, als GAL80-Protein allein. Dies zeigt an, dass
durch Variieren der Konzentration von 5-FOA in dem selektiven Medium
der erfindungsgemäße RTA-Assay angepasst werden
kann, um auf schwache oder starke Interaktionen zwischen den Köder- und
Beutefusionen zu selektieren.
-
-
- a: Hefezellen, die die Köder-
und Beuteproteine exprimieren, wurden auf Glucose-enthaltendes Minimalmedium,
das 5-FOA in den angegebenen Konzentrationen enthielt, gegeben.
Wachstum der Hefen wurde nach 3 Tagen bewertet:
- ++++ = volles Wachstum;
- – =
kein Wachstum
-
Der
RTA-Assay kann verwendet werden, um eine spezifische Protein-Protein-Interaktion
aus einer Bibliothek zu identifizieren. In diesem Aspekt des RTA-Assays
kann die Selektion mit 5-FOA für
die Repression des GAL1-URA3-Reportergens
verwendet werden, um Bibliotheken auf spezifische Protein-Protein-Interaktionen
zu screenen. Plasmide, die TUP1, GAL80 und TUP1-GAL80 exprimieren,
wurden zu einer existierenden Hefeplasmidbibliothek hinzugefügt. Zu 10
Mikrogramm Plasmidbibliothek wurden 10 Mikrogramm jeweils von TUP1
und GAL80-Expressionsplasmid und 1 Nanogramm TUP1-GAL80-Espressionsplasmid
hinzugefügt. Das
Plasmidgemisch wurde dann in eine Hefe transformiert, die ein Wildtyp
GAL4 exprimierendes Plasmid enthielt, und welches das GAL1-URA3-Reportergen enthielt.
Bibliothekstransformanten wurden auf Platten gestrichen, die 0,01
% 5-FOA enthielten, und für
drei Tage wachsengelassen. Aus einer Transformation von insgesamt
10 Mikrogramm wurden 24 Kolonien gepickt, welche schnell auf 5-FOA
wuchsen, was die Repression des URA3-Reportergens anzeigt. Plasmid-DNA
wurde aus den 5-FOA resistenten Kolonien durch Transformation in
E.coli gewonnen und durch Restriktionsendonukleasenverdau analysiert.
Aus jede der 5-FOA-resistenten
Kolonien gewonnene DNA stellte das Original GAL4-Espressionsplasmid
oder das TUP1-GAL80-Expressionsplasmid dar. Eine Kolonie enthielt
eine umgeordnete Form des GAL4-Expressionsplasmids.
Es wurden keine Plasmide gewonnen, die GAL80 oder TUP1 allein exprimierten,
oder Plasmide aus der Originalhefebibliothek. Dieses Experiment
zeigt an, dass kontraselektierbare Reportergene in Übereinstimmung
mit dem erfindungsgemäßen RTA-Assay
verwendet werden können,
um Protein-Protein-Interaktionen aus Plasmidbibliotheken zu identifizieren.
Auch die Tatsache, dass eine der 24 Kolonien ein umgeordnetes GAL4-Espressionsplasmid
enthielt, betont die Vorteile, die mit der Expression der Beutefusionsproteine
von einem regulierbaren Promotor assoziiert sind, um die Verifikation
der Vollständigkeit
des Köders
folgend dem anfänglichen
Screen zu erleichtern.
-
Die
N-terminale TUP1-Repressionsdomäne
erfordert SRB10 für
seine Funktion im RTA-System. Die genetische Analyse der TUP1-Funktion legt nahe,
dass es Komponenten des RNA-Polymeraseholoenzyms
für seine
Funktion benötigt.
Insbesondere wird die Holoenzym-assoziierte Cyclin-abhängige Proteinkinase SRB10
für die
Repression der Transkription durch TUP1 (48) benötigt. Um zu bestimmen, ob die
TUP1-Repressionsdomäne
normal in einer RTA-Interaktion funktioniert, wurde die Fähigkeit
der TUP1-GAL80-Fusion die Transkription in einem srb10–Stamm
zu inhibieren getestet. Überexprimiertes
GAL4 aktivierte die Transkription eines GAL1-LacZ-Reportergens normal
in diesem Stamm (12). Weder GAL80 noch TUP1 exprimiert
allein in Kombination mit GAL4 hat einen signifikanten Effekt auf
die LacZ-Transkription. Im Gegensatz zu dem in Wildtyphefe beobachteten
Ergebnissen hatte die TUP1-GAL80-Fusion
keinen Effekt auf die transkriptionale Aktivierung durch GAL4 in
dem srb10–Stamm
(12). Dieses Ergebnis zeigt an, dass die Interaktion
zwischen den GAL4-Köder und
TUP1-Beutefusionen in einer RTA-Interaktion Eigenschaften hat, die ähnlich zum
normalen Funktionieren des TUP1-Proteins sind.
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Demgemäß wird der
Umfang der Erfindung in Übereinstimmung
mit den durch die folgenden Ansprüche definierten Substanzen
abgeleitet.