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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell ein Verfahren zur Identifizierung
von Antagonisten einer Protein-Protein Interaktion sowie Agentien
zur Verwendung hierfür.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Detektion von Inhibitoren biologischer Interaktionen umfassend Protein-
und/oder Nukleinsäuremoleküle sowie
insbesondere ein Verfahren zur Identifizierung von Peptidinhibitoren
biologischer Interaktionen, welche adverse Wirkungen auf lebende
Zellen, Gewebe oder Organismen haben. Die vorliegende Erfindung
stellt Mittel bereit, durch welche eine große Anzahl Peptid-basierter
therapeutischer, prophylaktischer und diagnostischer Reagenzien
entwickelt werden können.
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Allgemein
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Diese
Beschreibung umfasst Nucleotid- und Aminosäuresequenzinformationen hergestellt
unter Verwendung des Programmes Patentln Version 2.0, dargestellt
nach den bibliographischen Angaben. Jede Nucleotid- oder Aminosäuresequenz
wird in der Sequenzliste durch numerische Indikatoren <210> gefolgt durch Sequenzidentifizierern
(z. B. <210>1, <210>2,
etc.) identifiziert. Die Länge,
der Typ der Sequenz (DNA, Protein (PRT), etc.) sowie der Ursprungsorganismus
jedes Nucleotides oder jeder Aminosäuresequenz werden durch Informationen
indiziert, die jeweils in den numerischen Indikatorfeldern <211>, <212> und <213> bereitgestellt werden.
Nucleotid- und Aminosäuresequenzen,
auf die in der vorliegenden Beschreibung Bezug genommen werden,
werden durch die Informationen definiert, die in den numerischen
Indikatorfeldern <400> gefolgt durch Sequenzidentifizierer
(z. B. <400>1, <400>2,
etc.) bereitgestellt werden.
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Bibliographische
Details der Publikationen, auf die numerisch in der Beschreibung
Bezug genommen wird, werden am Ende der Beschreibung gemeinsam dargestellt.
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Der
Ausdruck „erhalten
von", wie hierin
benutzt, soll so aufgefasst werden, dass er indiziert, dass ein spezifischer
Integer von einem bestimmten Ursprung erhalten werden kann, obwohl
er nicht notwendiger Weise direkt von diesem Ursprung erhalten werden
muss.
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In
der Beschreibung wird das Wort „umfassen" oder Variationen, wie zum Beispiel „umfasst" oder „umfassend" durchgehend, außer der
Kontext erfordert eine andere Deutung, so verstanden, dass es impliziert, dass
die genannten Schritte oder Elemente oder Integer oder Gruppen von
Schritten oder Elementen oder Integern umfasst sind, aber nicht
bestimmte andere Schritte oder Elemente oder Integer oder Gruppen
von Elementen oder Integern ausgeschlossen werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Biologische
Interaktionen, wie zum Beispiel Protein-Protein Interaktionen, Protein-Nuclein-Interaktionen,
Protein-Liganden-Interaktionen und Nucleinsäure-Nucleinsäure-Interaktionen, sind in
einer breiten Vielfalt von Prozessen, die in lebenden Zellen stattfinden,
involviert. Agonisten und Antagonisten von Rezeptoren können zum
Beispiel durch spezifische Liganden, umfassend Wirkstoffe, Hormone,
second messenger Moleküle,
etc. eine Vielfalt an biologischen Prozessen, wie zum Beispiel Genexpression,
zellulärer
Differentiation und Wachstum, Enzymaktivität, Metabolitenfluss und Metabolitenaufteilung
zwischen zellulären
Kompartimenten neben anderen, beeinflussen. DNA-Protein- und RNA-Protein-Interaktionen
sind bekannt für
ihre Wirkungen in der Regulation der Genexpression sowohl in prokaryontischen
als auch in eukaryontischen Zellen zusätzlich üben sie einen kritischen Einfluss
auf die DNA Replikation und, im Falle bestimmter Viren, auf die
RNA Replikation.
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Unerwünschte und
unangemessene Genexpression und/oder zelluläre Differentiation, zellulärer Wachstum
und Metabolismus können,
zumindest in vielen Fällen,
biologischen Interaktionen umfassend die Bindung und/oder Aktivität von Proteinmolekülen, wie
zum Beispiel Transkriptionsfaktoren, Peptidhormonen, Rezepturmolekülen und
Enzymen neben anderen, zugeordnet werden.
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In
einem Beispiel ist es bekannt, dass mehrere Gene, die durch chromosomale
Translokationen in lymphoiden Malignitäten aktiviert werden, Transkriptionsfaktoren,
zum Beispiel MYC, LYL-1 und SCL, welche über eine Protein-Proteininteraktion
funktionieren, kodieren. In normalen Zellen befinden sich diese
Proteine in einem angemessenen Gleichgewicht mit ihren Interaktionspartnern,
welches als Konsequenz der Onkogenaktivation gestört ist,
und es wird angenommen, dass diese in der Transkription von Zielgenen
resultiert, die normal in anderen Zellen oder Linien exprimiert
werden. Diese Transkriptionsfaktoren können ebenfalls die Funktion
eng verbundener endogener Proteine ersetzen oder antagonisieren,
und so die Genexpression essenzieller und normaler Wachstumskontrollen
stören.
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Peptide
stellen mögliche
therapeutische und prophylaktische Agenzien für viele Humane und tierische Erkrankungen,
biochemische Störungen,
adverse Wirkstoffeffekte dar, da sie mit anderen Molekülen hoch
spezifisch interagieren können. Über mimetische
Peptide wurde zum Beispiel berichtet, dass sie Proteininteraktionen
und/oder Enzymfunktionen inhibieren. Weitere spezifische Beispiele
umfassen ein Nonapeptid erhalten aus der Ribonucleotidreduktase
des Herpessimplexviruses, welches an einer Enterotoxin Untereinheit
zum Transport in Zellen über
dessen Rezeptor verbunden ist. Es wurde gefunden, dass der Peptidzusammenschluss
Herpessimplex Typ I Replikation in ruhenden Verozellen (Marcello
et al. 1994) inhibiert. Unter Verwendung des detaillierten Wissens über die
PCNA-Interaktionsdomäne
von p21WAF1 wurde ein Peptid designed, welches
wirksam diese Interaktion blockiert. Dieses 20-mer Peptid bindet
mit ausreichender Affinität,
um die SV40 Replikation zu blockieren (Warbrick et al. 1996). Es
wurde gefunden, dass eine 20-mer Peptidsequenz erhalten aus p16
mit cdk4 und cdk6 interagiert und pRB-Phosphorolation und Zellzyklus-Progression
inhibiert (Fahraeus 1996). Es wurde ebenfalls gezeigt, dass Peptide
als Inhibitoren in Tiermodellen funktionieren. Es wurde zum Beispiel
gezeigt, dass bei einem Peptid Targeting die ICE Protease ein potenter
protektiver Inhibitor gegen Leberapoptose, welche durch TNF-α in Mäusen induziert
wird (Rouquet et al. 1996), darstellt.
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Ein
großes
Problem, welches im Gebiet der Peptidtherapeutika und Prophylaktika
gelöst
werden muss, ist die Identifikation spezifischer Aminosäuresequenzen,
die eine wünschenswerte
antagonistische oder agonistische Aktivität gegen bestimmte biologische
Interaktionen in einem bestimmten zellulären Milieu haben.
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Zusätzlich ist
unter Betrachtung der großen
Anzahl möglicher
Anwendungsgebiete von Peptidtherapeutika die mögliche Anzahl verwendbarer
Aminosäuresequenzen
enorm. Dies stellt ein besonderes Problem in Bezug auf die Identifizierung
aus einem großen
Pool möglicher
verwendbarer Aminosäuresequenzen
dar, wobei diese Aminosäuresequenzen
eine spezifische Aktivität
unter bestimmten zellulären
Bedingungen aufweisen.
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WO
95/20652 beschreibt ein „forward-split" Hybridsystem, dass
mittels eines Repressors operiert, sodass durch Inhibierungen der
Interaktion zwischen zwei proteinbindenden Partnern die Aktivierung
der Expression eines Tet-GST Gens verhindert wird, wodurch die Expression
eines Reportergenes dereprimiert wird, worin die Expression der
interagierenden Proteine operativ unter Kontrolle eines nicht-induzierbaren
Promotors operiert. Mendelson et al., Curr. Opinion Biotechnology
5, 482–486,
1994 gibt einen Überblick über „forward-split" zwei-Hybridsysteme und
empfiehlt die Verwendung von gegen-selektierbaren Reportergenen
in einer Interaktionsfalle, um gegen transkriptionale Aktivierungen
auszuwählen.
WO 96/32503 beschreibt verschiedene reverse zwei-Hybrid Assays unter
Verwendung gegen-selektierbarer Reportergene, in welchen die Expression
der interagierenden Proteine operativ unter Kontrolle des nicht-induzierbaren
Hefe ADH1 Promotors operiert.
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Es
sind zur Zeit keine reversen Hybrid Assay Verfahren zum Screening
von zufälligen
Peptidbibliotheken in vivo mit dem Ziel spezifische Peptide zu identifizieren
erhältlich,
welche spezifische Proteininteraktionen inhibieren ohne eine Leaky-Expression
der gegen-selektierbaren Reportergene und dabei unangemessenen Zelltod
verursachen. Dementsprechend besteht ein Bedarf an der Entwicklung
von Technologien, welche eine schnelle Bestimmung von verwendbaren
Peptidtherapeutika im großen
Maßstab
bereitstellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung
eines Peptides, Oligopeptides oder Polypeptid Antagonisten einer
Protein-Protein-Interaktion,
die zwei oder mehrere interagierende Proteine in einer Wirtszelle
umfasst, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- (i) Herstellung einer Peptidbibliothek in einem zellulären Wert,
wobei die transformierten Zellen der Bibliothek eine erste Nucleotidsequenz
umfassen, welche ein gegen-selektierbares Reportermolekül kodieren, das
geeignet ist, Zellwachstum und/oder Entwicklung zu reduzieren, wenn
es in der Wirtszelle exprimiert wird und dessen Expression operativ
unter Kontrolle der Protein-Proteininteraktion, die zwei oder mehrere interagierende
Proteine umfasst, durchgeführt
wird, sowie eine zweite Nucleotidsequenz, welche das Peptid, Oligopeptid
oder Polypeptid operativ unter Kontrolle einer geeigneten Promotorsequenz
platziert, kodiert und wobei die Expression der interagierenden
Proteine unter Kontrolle einer GAL1 Promotorsequenz durchgeführt wird;
- (ii) Kultivierung des zellulären
Wirts für
eine Zeit und unter Bedingungen, die ausreichen, dass die Expression
der zweiten Nucleotidsequenz stattfindet und
- (iii) Auswahl von Zellen, wobei die Expression des Reportermoleküls modifiziert
ist und wobei die modifizierte Expression eine inhibierte, herabgesetzte
oder unterdrückte
Protein-Protein-Interaktion indiziert.
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Peptide,
Oligopeptide und Polypeptidantagonisten können durch die Verfahren der
vorliegenden Erfindung identifiziert werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassend ein Peptid, Oligopeptid und Polypeptidantagonisten
einer Protein-Protein-Interaktion, die durch die Verfahren identifiziert
wurden, und ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Träger und/oder
Lösungsmittel
können
ebenfalls hergestellt werden.
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Ein
Shuttle-Vektor kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden,
welcher geeignet ist zur Expression einer ersten Aminosäuresequenz,
die durch eine zweite Nucleotidsequenz als eine Fusion mit einer
zweiten Aminosäuresequenz
kodiert ist, in welcher sie konformativ abhängig ist, worin dieser Shuttle-Vektor
zumindest umfasst:
- (i) eine erste Expressionskassette
umfassend:
- (a) eine multiple Klonierungsstelle zur Insertion der zweiten
Nucleotidsequenz, die diese erste Aminosäuresequenz kodiert, wobei die
mutiple Klonierungsstelle an eine oder mehrere Nucleotidsequenzen
angrenzt, die ein nukleares Lokalisationsmotiv und/oder ein Polypeptidloop
kodieren, sodass ein Fusionspeptid hergestellt wird, dass geeignet
ist, zwischen der ersten und der zweiten Aminosäuresequenz hergestellt zu werden;
- (b) zwei oder mehrere Tandem-Promotorsequenzen, zu welchen die
zweiten Nucleotidsequenzen, die ein nucleares Lokalisationsmotiv
und/oder ein Polypeptid loop kodieren, operativ verbunden sind,
wobei eine dieser Promotorsequenzen ein bakteriell-exprimierbarer
Promotor ist und wobei eine dieser Promotorsequenzen ein Hefe-exprimierbarer
Promotor ist und
- (c) eine Terminatorsequenz, die an die multiple Klonierungsstelle
angrenzt und fern von der Promotorsequenz liegt und diese Nucleotidssequenzen
ein nucleares Lokalisationsmotiv und/oder ein Polypeptid loop kodieren;
- (ii) einen bakteriellen Replikaktionsursprung und
- (iii) ein eukaryontischen Replikationsursprung.
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In
einer alternativen Ausgestaltung umfasst der Shuttle-Vektor in dem
erfindungsgemäßen Verfahren ferner
eine zweite Expressionskassette, die ein selek tierbares Markergen
umfasst, das mit zwei oder mehreren Promotorsequenzen verbunden
und upstream der Terminatorsequenz platziert ist, wobei eine dieser
Promotorsequenzen ein bakteriell-exprimierbarer Promotor und wobei
eine dieser Promotorsequenzen ein Hefe-exprirnierbarer Promotor
ist.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist der Shuttle-Vektor, der im
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, weiter modifiziert, um Expressionen in Säugetierzellen
zu ermöglichen,
wobei die erste und zweite Expressionskassette Säugetierzell-exprimierbare Promotor-
und Terminatorsequenzen in einem Tandem-Array umfasst, wobei die Promotor- und
Terminatorsequenzen bereits in den Expressionskassetten vorhanden
sind.
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In
einer alternativen Ausgestaltung umfasst der Shuttle-Vektor, der
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, die Nucleotidsequenz des Plasmid pBLOCK-1 (SEQ ID
NO:1) oder eine Variante hiervon, die CMV und SV40 Promotoren und
die SPA Terminatorsequenz umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine Diagrammdarstellung des Hefe/E.Coli Shuttle-Vektors pBLOCK-1.
Positionen der ADH1, T7, EM7 und TEF1 Promotoren sind indiziert.
Pfeile indizieren die Richtung der Transkription. Die CYC1 und ADH
Terminatorsequenzen werden jeweils durch den Begriff CYC1 und ADHT
beschrieben. Die EM7 und TEF1 Promotoren regulieren die Expression
des Zeocinresistenten Gens, während
die ADH1 und T7 Promotoren die Expression eines Nucleinsäuremoleküls reguliert,
das jeweils in die multiple Klonierungsseite (EcoRi....PstI) in
Hefe und in Bakterienzellen eingefügt wurde, worin dieses Nucleinsäuremolekül als ein
Fusionspeptid, Oligopeptid oder Polypeptid mit SV40 nuclearem Lokalisationsignal
(SV40 NLS) und das V5 Epitop exprimiert wird.
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2 ist
eine Diagrammdarstellung des Säugetier/Hefe/E.coli
Shuttle-Vektors pBLOCK-2. Der pBLOCK-2 Vektor ist identisch mit
dem pBLOCK-1 Vektor mit Ausnahme der Anwesenheit der säugetierexprimierbaren
CMV und SV40 Promotoren und der SPA Terminatorsequenzen.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausgestaltungen
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In
der Arbeit, die zur vorliegenden Erfindung führte, versuchten die Erfinder
neue Screeningverfahren zur Identifizierung potentieller Peptid-basierter
Verbindungen zu entwickeln, welche geeignet sind, biologische Interaktionen
umfassend Proteine oder Polypeptide zu modulieren. Die Erfinder
haben unter Verwendung von Gentechnologie ein zelluläres Genexpressionssystem
entwickelt, in welchem die Wirkung einer Peptid-basierten Verbindung
auf jede spezifische Interaktion umfassend ein Proteinmolekül durch
Kupplung proteininteraktionsabhängiger
Genexpression zur zellulären
Vermehrungsfähigkeit
und/oder Rezepturgenexpression getestet werden kann. Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung allgemein ein Verfahren zur Identifizierung
von Antagonisten einer Protein-Proteininteraktion
und Agentien, die hierfür
geeignet sind. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Dedektion von Inhibitoren biologischer Interaktionen
umfassend Protein- und/oder Nucleinsäuremoleküle und sowie insbesondere ein
Verfahren zur Identifizierung von Peptidinhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen,
welche adverse im Wirkungen auf lebende Zellen, Gewebe und Organismen
haben. Die vorliegende Erfindung stellt Mittel bereit, durch welche
eine große
Anzahl an Peptid-basierten therapeutischen, prophylaktischen und
diagnostischen Reagenzien entwickelt werden können. Die vorliegende Erfindung
stellt ein Verfahren zur Identifizierung eines Peptides, Oligopeptides
oder Polypeptidantagonisten einer Protein-Proteininteraktion umfassend
zwei oder mehrere interagierende Proteine in einer Wirtszelle bereit,
wobei dieses Verfahren die Schritte umfasst:
- (i)
Herstellung einer Peptidbibliothek in einem zellulären Wirt,
wobei die transformierten Zellen der Bibliothek eine erste Nucleotidsequenz
umfassen, welche ein gegen-selektierbares Reportermolekül kodieren, dass
geeignet ist, Zellwachstum und/oder Entwicklung zu reduzieren, wenn
es in der Wirtszelle exprimiert wird, und dessen Expression operativ
unter Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion, die zwei oder mehrere interagierende
Proteine umfasst, durchgeführt
wird, sowie eine zweite Nucleotidsequenz, welche dass Peptid, Oligopeptid,
oder Polypeptid, das operativ unter Kontrolle einer geeigneten Promotorsequenz
platziert ist, kodiert und wobei die Expression der interagierenden
Proteine unter Kontrolle einer GAL1 Promotorsequenz durchgeführt wird;
- (ii) Kultivierung des zellulären
Wirts für
eine Zeit und unter Bedingungen, die ausreichen, dass die Expression
der zweiten Nucleotidsequenz stattfindet und
- (iii) Auswahl von Zellen, wobei die Expression des Reportermoleküls modifiziert
ist und wobei die modifizierte Expression eine inhibierte, herabgesetzte
oder unterdrückte
Protein-Protein-Interaktion indiziert.
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Wie
hierin benutzt, bedeutet der Begriff „biologische Interaktion" die physikalische
Assoziation zwischen zwei oder mehreren Molekülen oder „Partnern", wobei diese Assoziation in einem zellulärem Prozess eingebunden
ist oder alternativ zum Ablauf dieses zellulären Prozesses erforderlich
ist. Diese „Assoziation" kann die Bildung
eines induzierten magnetischen Feldes oder paramagnetischen Feldes,
die Bildung kovalenter Bindungen, wie z.B. die Sulfidbrücken, Bildung
zwischen Polypeptidmolekülen,
ionischen Interaktionen, wie z. B. in einem lonengitter, Wasserstoffbindung
oder alternativ einer van der Waals Interaktion, wie z. B. eine Dipol-Dipol-Interaktion,
dipol-induzierte Dipol-Interaktion, induzierte Dipol-Interaktion
oder eine repulsive Interaktion oder jegliche Kombinationen der
vorstehenden Anziehungskräfte
umfassen.
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Zumindest
zwei der Partner in einer biologischen Interaktion, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung in einem Assey überprüft werden, sind Peptide, Polypeptide,
Proteine oder Enzymmoleküle oder
modifizierte Derivate hiervon. Gemäß dieser Ausgestaltung ist
(sind) der (die) übrigen
Partner Moleküle ausgewählt aus
der Liste umfassend Nukleinsäure,
wie z. B. Einzelstrang oder Doppelstrang RNA oder DNA, ein Peptid,
Polypeptid, Protein, Enzym, Kohlenwasserstoff, Aminosäure, Nukleotid,
Nukleosid, Lipid, Lipoprotein, Vitamin, Co-Enzym, Rezeptormolekül, Hormon, eine chemische Verbindung,
zyklisches AMP, Metallion oder ein zweites Messengermolekül neben
anderen.
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Biologische
Interaktionen, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung im Assay überprüft werden, sind demnach Protein-Protein-Interaktionen
höherer
Ordnung (d.h. tertiärer,
quaternärer,
etc.) Komplexe derselben (z. B. eine Protein-Protein-Interaktion).
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann eine Protein-Protein-Interaktion,
welche die Expression des gegen-selektierbaren Reportergens reguliert,
eine Interaktion zwischen zwei Proteinen oder Polypeptidpartnern
umfassen, welche geeignet ist, die Aktivität eines nicht-natürlich auftretenden
Promotors zu regulieren, wodurch die Expression der ersten Nukleotidsequenz
(welche die gegen-selektierbaren Reportermoleküle kodiert) zu welcher dieser
Promotor operativ verbunden ist, geändert wird.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst
der Verfahrensgegenstand weiter den Schritt der Einführung von
ein oder mehreren weiteren Nukleinsäuremolekülen in den zellulären Wert,
welche ein oder mehrere interaktive Proteine kodieren, die in der
Protein-Protein-Interaktion in einem exprimierbaren Format, insbesondere
operativ unter Kontrolle einer GAL1 Promotorsequenz platziert sind.
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Die
weiteren Nukleinsäuremoleküle können in
den zellulären
Wert eingebracht werden, bevor oder nachdem die Peptidbibliothek
hergestellt wurde. Jegliche Standardmittel können für die Einführung verwendet werden, umfassend
Waren zur Zell-Mating, Transformation oder Transfektion.
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Die
Anzahl der polypeptidbindenden Partner beträgt zumindest zwei und diese
können
von separaten DNA-Molekülen
oder genetischen Konstrukten oder alternativ von einem einzelnen
DNA-Molekül
oder genetischen Konstrukt exprimiert werden, wobei die einzigen
Erfordernisse darin bestehen, dass beide polypeptidbindenden Partner
in jeder Zelle zur selben Zeit wie die zweite Nukleotidsequenz exprimiert
werden und dass diese polypeptidbindenden Partner unter Bedingungen
und für
eine Zeit exprimiert werden, welche zur Bildung einer produktiven,
biologischen Interaktion, die zur Modulierung der Expression der
ersten Nukleotidsequenz ausreicht.
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Dementsprechend
kann der nicht-natürlich-auftretende
Promotor, der die Expression des gegen-selektierbaren Reportergens
reguliert, ein Derivat einer natürlich
auftretenden Promotorsequenz oder einer synthetischen Promotorsequenz
sein, ggf. umfassend LexA Operatorsequenzen oder GAL4 Bindungsseitensequenzen,
zur Verwendung in der Modulation von Protein-Protein-Interaktionen umfassen,
wobei einer der polypeptidbindenden Partner ein Protein darstellt,
dass zur Erkennung und funktionellen Bindung an diese Sequenz geeignet
ist. Gemäß dieser
Ausgestaltung führt
die biologische Interaktion zwischen den Partnern zur transkriptionalen
Aktivierung der promotorregulierten Expression der ersten Nukleotidsequenz,
z. B. durch Wiederherstellung eines funktionalen Transkriptionsfaktors,
was zur Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls führt. Gemäß der Expression
eines Polypeptides, Oligopeptides oder Polypeptides, welches zur
Antagonisierung der Protein-Protein-Interaktion geeignet ist, z.
B. durch Dissoziation der Bindung zwischen polypeptidbindenden Partnern
oder durch kompetetive oder nicht-kompetetive Inhibierung der Bildung
der Interaktion, wird die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls modifiziert.
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Entsprechend
kann die Protein-Protein-Interaktion einen Transkriptionsfaktor
wiederherstellen, der sowohl zur Bindung mit einem Promotor/Operator
als auch zur Aktivierung der Expressionen des gegen-selektierbaren
Reportergens geeignet ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst
die Protein-Protein-Interaktion
zwei interagierende Proteine, die an einen dritten Bindungspartner
binden, der ein Nucleinsäuremolekül umfasst,
dass eine cis-Acting Sequenz, welche die Expression der ersten Nucleotidsequenz
moduliert, umfasst.
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Vorzugsweise:
- (i) umfasst ein erstes interagierendes Protein
einer Fusion einer DNA bindenden Domäne zwischen der DNA bindenden
Domäne
eines Transkriptionsfaktors und einer Aminosäuresequenz, die mit einem zweiten interagierenden
Protein dimerisiert; und
- (ii) umfasst das zweite interagierende Protein eine Aktivierung
der Domänenfusion
zwischen der transkriptionalen Aktivatordomäne und ei ner Aminosäuresequenz,
die mit dem ersten interagierenden Protein dimerisiert;
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Sodass
die Dimerisierung zwischen dem ersten interagierenden Protein und
dem zweiten interagierenden Protein einen funktionalen Transkriptionsfaktor
produziert, der geeignet ist, an einen dritten Bindungspartner zu
binden. Im Kontext zu dieser Ausgestaltung stellt die Assoziation
zwischen dem ersten und dem zweiten interagierenden Protein einen
funktionalen und neuen Transkriptionsfaktor oder alternativ ein
transkriptionales Aktivatormolekül
wieder her, welches die Expression des gegen-selektierbaren Reportergens
aktiviert, wenn es an den dritten Partner umfassend Nucleinsäure gebunden
ist, welches mit einer Operatorsequenz oder dem cis-Acting Element,
wie zum Beispiel einem LexA Operator (zum Beispiel von ColE1-Promotor)
oder einer GAL4-DNA-Bindungsseite (d.h. GAL4 wiedererkennende Sequenz)
korrespondiert. In diesem Zusammenhang kann das exprimierte Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid die Expression des Reportergens unter
Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion antagonisieren.
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In
einem erläuternden
Beispiel dieser Ausgestaltung kann das erste interagierende Protein
eine Fusion einer DNA bindenden Domäne zwischen GAL4-DNA oder LexA-Operator
bindenden Domäne
eines Transkriptionsfaktors und einer Aminosäuresequenz umfassen, welche
zur Dimerisierung mit dem zweiten interagierenden Protein geeignet
ist, sodass eine Region des SCL-Polypeptids zur Interaktion mit
DRG-, E47- oder LMO2-Proteinen geeignet ist, wobei das zweite interagierende
Protein eine Aktivierung der Domänenfusion zwischen
einer transkriptionalen Aktivatordomäne (z.B. von GAL4 oder einem
anderen genomischen Ursprung) und einer Region des DRG-, E47- oder
LMO2-Proteins umfasst, welches zur Interaktion mit dem ersten interagierenden
Protein geeignet ist und der dritte Bindungspartner eine nicht-natürlich-auftretende
Promotorsequenz umfasst, welche die GAL4-Bindungsseite oder LexA-Operatorsequenzen
zum "Andocken" an die DNA bindende
Fusionsdomäne
und anderen Sequenzen, wie zur Modulierung der Expression der gegen-selektierbaren
Reportergene erforderlich unter Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion
umfasst. Die Fusion der DNA bindenden Domäne und die Fusion der Aktivierungsdomäne sowie
Peptide, Oligopeptide oder Polypeptide sind vorzugsweise fusionierte
Proteine mit nuklearen Lokalisationssequenzen, um ihren Transport
zu der Stelle der Transkription in einer eukaryontischen Zelle (d.h.
dem Nucleus) insbesondere des SV40 großen T-Antigennuklear-Lokalisationssignals
zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
umfasst das gegen-selektierbare Reportermolekül URA3-Strukturgene, welche, wenn in Anwesenheit
von 5-fluororotischer Säure
unter Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion exprimiert wird,
wird in einem reduzierten Zellwachstum oder Entwicklung oder Zelltod
resultiert. In diesem Fall führt
die Inhibierung der Protein-Protein-Interaktion durch das Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid zu einer erhöhten Zellentwicklung oder Zelllebensfähigkeit
in Anwesenheit von 5-fluororotischer Säure als Substrat.
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Alternativ
kann das gegen-selektierbare Reportergen CYH2 sein, welches ein
Produkt kodiert, welches in Anwesenheit des Arzneistoffes Cycloheximid
letal ist.
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Alternativ
kann das gegen-selektierbare Markergen LYS2 sein, welches Letalität in Anwesenheit
des Arzneistoffes α-Aminoadipat
(α-AA) überträgt.
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Alternativ
können
mehr als eines der oben genannten gegen-selektierbaren Reportergene
zusammen eingesetzt werden.
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Die
Protein-Protein-Interaktion kann ferner die Interaktion eines Adapterproteins
mit den ersten und zweiten interagierenden Proteinen umfassen. Beispielsweise
kann die vorliegende Erfindung ferner auf ein "Drei-Hybrid"-Screening angewendet werden, wobei
ein Adapterprotein von der zweiten Nucleotidsequenz exprimiert wird
und wobei dieses Adapterprotein zur Interaktion zwischen den ersten
und zweiten interagierenden Proteinen erforderlich ist. In einer
solchen erfindungsgemäßen Ausgestaltung
können
dieselben Zelllinien (d.h. Hefestämme oder andere zelluläre Wirte)
in einem "Zwei-Hybrid"-Screening, wie hierin
beschrieben, verwendet werden. In einem erläuternden Beispiel dieser Ausgestaltung
wird die Peptidbibliothek in einer Hefezelllinie hergestellt, die
eine erste Nucleotidsequenz trägt,
welche die LexA- oder GAL4-Operatorsequenz operativ mit dem URA3-Reportergen
verbunden umfasst und zur Expression der ersten und zweiten interagierenden
Proteine mit der Maßgabe
geeignet ist, dass zumindest eines dieser ersten und zweiten interagierenden Proteine
zur Interaktion mit diesen LexA- oder GAL4-Operatorsequenzen geeignet
ist und dass die tertiären Komplexe
zwischen den ersten und zweiten interagierenden Proteinen und dem
Adapter zur Interaktion mit dem dritten Bindungspartner (d.h. LexA
oder GAL4) zur Aktivierung der Expression des URA3-Reportergens geeignet
sind.
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Z.B.
kann das erste interagierende Protein einer Fusion der DNA bindenden
Domäne
zwischen der GAL4-DNA oder LexA-Operator bindenden Domäne eines
Transkriptionsfaktors und einer Aminosäuresequenz, die mit dem Adapterpolypeptid
dimerisiert, umfassen, während
das zweite interagierende Protein eine aktivierende Fusionsdomäne zwischen
einer transkriptionalen Aktivatordomäne, wie z.B. der GAL4-Aktivatordomäne, und
einer Aminosäuresequenz,
die mit dem Adapterprotein dimerisiert, umfasst.
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Alternativ
kann eine direkte Interaktion zwischen den ersten und zweiten interagierenden
Proteinen bestehen, wobei volle transkriptionale Aktivität nur in
Anwesenheit des Adapterproteins, das durch die zweite Nucleotidsequenz
kodiert wird, auftritt.
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Fachleute
wissen, dass die vorliegende Erfindung modifiziert werden kann,
um jegliche der Polypeptidbindenden Partner in entweder dem "Zwei-Hybrid"- oder "Drei-Hybrid"-Screeningformaten,
wie hierin beschrieben, zu identifizieren.
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In
dem vorliegenden Kontext betrifft das Wort "Wirtszelle" oder "zellulärer Wirt" oder ähnliche Begriffe, prokaryontische
oder eukaryontische Zellen, die zur Unterstützung der Expression eines
gegen-selektierbaren Reportermoleküls unter Kontrolle einer Protein-Protein-Interaktion
geeignet sind, unabhängig
davon, ob die Protein-Protein-Interaktion oder das Reportermolekül endogen
zur Zelle ist oder ob nicht.
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Fachleute
wissen, dass eine "transformierte
Zelle" eine Zelle
darstellt, in welche exogene Nucleinsäure eingeführt wurde, wobei die exogene
Nucleinsäure
entweder in das Genom der Wirtszelle integriert wurde oder alternativ
als extrachromosomales genetisches Element, wie z.B. ein Plasmid,
Episom oder artifizielles Chromosom neben anderen erhalten bleibt.
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Eine
transformierte Zelle, die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, kann jede Zelle sein, die zur Unterstützung der
Expression von exogener DNA, wie z.B. einer Bakterienzelle, Insektenzelle,
Hefezelle, Säugetierzelle
oder Pflanzenzelle, geeignet ist. In einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung ist die verwendete Wirtszelle in dem Verfahren der
Erfindung eine Bakterienzelle, Säugetierzelle
oder eine Hefezelle.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Wirtszelle eine Hefezelle, weiter vorzugsweise eine Hefezelle des
Genotyps MATα,
ura3, trp1, his3.cyh2R, lexAop-URA3, lexAop-CYH2,
ade2. Solch ein Hefestamm kann unter Verwendung von spontanen Cycloheximid-resistenten
Derivaten von YPH252 (Sikorski et al., 1989) oder EGY40 (Golemis
und Brent, 1992; Gyuris et al., 1993) erstellt werden.
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Der
Begriff "Expression" betrifft zumindest
die Transkription einer Nucleotidsequenz zur Herstellung eines RNA-Moleküls. Der
Begriff "Expression" kann ebenfalls die
kombinierte Transkription und Translation einer Nucleotidsequenz
zur Herstellung eines Peptids, Polypeptids, Proteins oder eines
Enzymmoleküls
oder alternativ das Verfahren der Translation von mRNA zur Herstellung
eines Peptids, Polypeptids, Proteins oder eines Enzymmoleküls betreffen.
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Durch "operativ unter Kontrolle" ist gemeint, dass
ein genannter erster Integer durch einen genannten zweiten Integer
reguliert oder kontrolliert wird.
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In
dem vorliegenden Kontext, wobei die Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
operativ unter Kontrolle einer Protein-Protein-Interaktion ist,
wird diese Expression modifiziert (d.h. erniedrigt oder unterdrückt), wenn
ein Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid, das zur Antagonisierung
der Bildung dieser Protein-Protein-Interaktion geeignet ist, exprimiert
wird. Es reicht gewöhnlich
nicht aus, dass nur ein interagierendes Protein für eine solche
modifizierte Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls anwesend
ist, allerdings kann eine gewisse Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
in der Anwesenheit lediglich eines Partners auftreten.
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Wie
hierin beschrieben, bedeutet der Begriff "Peptidbibliothek" einen Satz diverser Nucleotidsequenzen,
die einen Satz Aminosäuresequenzen
kodieren, wobei diese Nucleotidsequenzen vorzugsweise innerhalb
eines geeigneten Plasmids, Cosmids, Bakteriophagen oder Virusvektormoleküls enthalten
sind, welche zur Aufrechterhaltung und/oder Replikation in einem
zellulären
Wirt geeignet sind. Der Begriff "Peptidbibliothek" umfasst eine zufällige synthetische
Peptidbibliothek, in welcher das Ausmaß der Diversität zwischen
den Aminosäuresequenzen
oder Nucleotidsequenzen häufig
ist und eine limitierte Peptidbibliothek, in welcher ein geringerer
Grad der Diversität
zwischen diesen Sequenzen besteht. Der Begriff "Peptidbibliothek" umfasst ferner zufällige Aminosäuresequenzen,
die aus einem zellulären
Ursprung erhalten werden, wobei diese Aminosäuresequenzen durch eine zweite
Nucleotidsequenz kodiert werden, welche Bakteriengenomfragmente,
Hefegenomfragmente, Insektengenomfragmente oder kompakte Wirbeltiergenomfragmente
neben anderen umfassen, wobei diese z.B. durch Fragmentierung oder
teilweiser Verdauung der genomischen DNA unter Verwendung von Restriktionsendonucleasen
neben anderen Ansätzen
erhalten werden. Eine "Peptidbibliothek" umfasst ferner Zellen,
virale Partikel und Bakteriophagenpartikel, welche die individuellen
Aminosäuresequenzen
oder Nucleotidsequenzen der diversen Sätze umfassen.
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Bevorzugte
Peptidbibliotheken, die zur Ausführung
der Verfahren der Erfindung verwendet werden, sind "repräsentative
Bibliotheken", welche
einen Satz Aminosäuresequenzen
oder Nucleotidsequenzen, welche diese selbst kodieren, umfassen,
wobei alle möglichen
Kombinationen an Aminosäuren
oder Nucleotidsequenzen jeweils für eine spezifizierte Länge des
Peptids oder der Nucleinsäuremoleküle umfasst
sind.
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Die
Diversität
der Peptidbibliotheken, insbesondere solcher, die aus genomischem
Ursprung erhalten werden, kann mittels dem Fachmann bekannter Verfahren
erhöht
werden, sodass zufällige
oder andere Mutagene auftreten. In einem erläuternden Beispiel zu dieser
Ausgestaltung werden Peptidbibliotheken, die aus der Expression
genomischer DNA erhalten werden, in bakteriellen Stämmen vergrößert oder
vermehrt, welche in der Epsilon-(ε)-Untereinheit
der DNA-Polymerase III (d.h. dnaQ- und mutD-Allele) und/oder in
der Reparatur defekt sind. Escherichia-coli-Mutatorstämme umfassend
mutY- und/oder mutM- und/oder
mutD- und/oder mutT- und/oder mutA- und/oder mutC- und/oder mutS-Allele sind besonders
geeignet für
solche Anwendungen. Bakterielle Stämme, die solche Mutationen
tragen, sind für
den Fachmann jederzeit erhältlich
und werden vollständig
beschrieben z.B. durch Akiyama et al., 1989; Fijalkowska und Schaaper,
1995; Frick et al., 1995; Lu et al., 1995; Maki und Sekiguchi, 1992;
Miller, 1992; Miller und Michaels, 1996; Moriya und Gollman, 1992; Schaaper
und Cornacchio, 1992; Slupska et al., 1996 und Tajiri et al., 1995.
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Eine
Peptidbibliothek, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird,
kann Zellen, Virenpartikel oder Bakteriophagenpartikel, umfassend
einen diversen Satz an Nucleotidsequenzen, welche einen diversen
Satz an Aminosäuresequenzen
kodieren, umfassen, wobei die Mitglieder des diversen Satzes an
Nucleotidsequenzen unter operativer Kontrolle einer Promotorsequenz
platziert werden, welche geeignet ist, die Expression der Nucleotidsequenz
in diesen Zellen, viralen Partikeln oder Bakteriophagenpartikeln
zu steuern.
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Entsprechend
kann das Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, jede Aminosäuresequenzlänge von zumindest 1 bis 60
Aminosäuren
umfassen und kann durch die Expression von Nucleotidsequenzen erhalten
werden, welche durch jede der verschiedenen Verfahren, wie z.B.
zufällig
synthetische Generierung, hergestellt werden. Vorzugsweise ist das
Peptid ein 20-mer-Peptid. Die Verwendung von längeren Fragmenten, insbesondere
die Verwendung von zufällig
fragmentierter Nucleinsäure,
erhalten von bakteriellem, Hefe oder tierischem Genom, ist nicht
ausgeschlossen.
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Alternativ
oder zusätzlich
wird das Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, als ein Fusionsprotein mit einem
nuklearen Target-Motiv exprimiert, d.h. ein nukleares Lokalisationssignal
(NLS), das geeignet ist, das Peptid gezielt zum Kern der Wirtszelle,
worin Transkription stattfindet, zu führen, insbesondere das Hefe-operative
SV40-nukleare Lokalisationssignal.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann das Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, als ein Fusionsprotein mit einer
Peptidsequenz exprimiert werden, die geeignet ist, die Penetration
oder die Auf nahme des Peptids durch eine isolierte Zelle zu verstärken, erhöhen oder
zu unterstützen,
wie z.B., wenn das Subjekt-Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid ex
vivo synthetisiert wird und in Kultur zu isolierten Zellen gegeben
wird. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Peptidsequenz
geeignet, die Penetration oder Aufnahme in Insektenzellen oder tierischen
Zellen zu vergrößern, erhöhen oder
zu unterstützen,
z.B. unter anderem die Drosophila penetrierende Target-Sequenz.
Entsprechend dieser Ausgestaltung umfasst das Fusionsprotein zumindest
die folgende Aminosäuresequenz,
wie dargestellt in SEQ ID Nr. 4:
CysArgGlnIleLysIleTrpPheGlnAsnArgArgMetLysTrpLysLys(Xaa)nCys
oder ein Homolog, Derivat oder
Analog hiervon, wobei Xaa jeden Aminosäurerest darstellt und n den
Wert größer oder
gleich 1 hat. Vorzugsweise ist der Wert für n zumindest 5, weiter bevorzugt
zwischen ungefähr
5 und ungefähr
20, und noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 15 und ungefähr 35 und
immer noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 30 und ungefähr 50 und
immer noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 35 und ungefähr 55. In
einer immer noch weiter bevorzugten Ausgestaltung ist der Wert für n zwischen
zumindest ungefähr
40 und zumindest ungefähr
60.
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Das
Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid, das durch die zweite Nucleotidsequenz
kodiert wird, kann ebenfalls in einer konstrahierten Konformationsform
exprimiert werden. Aminosäuresequenzen,
welche in einer konstrahierten Konformationsform exprimiert werden,
können
innerhalb eines zweiten Polypeptids als ein Fusionsprotein exprimiert
werden, sodass sie effektiv in der Sekundärstruktur des zweiten Polypeptids "genestet" sind. Alternativ
kann das Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid durch oxidierende flankierende
Cystein-Reste zirkularisiert werden, um konformationale Unterschiede
zu limitieren. Dies kann besonders von Vorteil sein, wenn die Aminosäuresequenzen
innerhalb einer Oberflächen-exponierten
oder einer funktionalen Seite eines Proteins genestet sind, sodass
sie zugänglich
sind für
die biologischen Interaktionen von Interesse. Beispielsweise kann
das Peptid, die Oligopeptide oder Polypeptide in einer konstrahierten
Konformationsform innerhalb eines Thioredoxin-(Trx)-Polypeptidloops
exprimiert werden und/oder oxidierbare flankierende Cysteinreste umfassen.
Die Expression der Peptide, Oligopeptide oder Polypeptide in einer
konstrahierten Konformations form limitiert die Freiheitsgrade und
die entropischen Kosten, die mit ihrer Bindung verbunden sind, wobei
ein hoher Grad an Affinität
und Spezifität
zu der Interaktion übertragen
wird, während
sie nicht an eine bestimmte Mode-of-action-Theorie gebunden ist.
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Der
Bezug auf einen "Promotor" soll im weitesten
Kontext aufgefasst werden und umfasst die transkriptionell regulatorischen
Sequenzen eines klassischen genomischen Gens, umfassend die TATA-Box,
welche erforderlich ist für
die akkurate Transkriptionsinitiation in eukaryontischen Zellen,
mit oder ohne einer CCAAT-Boxsequenz
und zusätzlichen
regulatorischen Elementen (d.h. upstream aktivierenden Sequenzen, Enhancen
und Schaltern). Promotoren können
ebenfalls ein TATA-Boxmotiv nicht aufweisen, aber eine oder mehrere "Initiatorelemente" umfassen oder, wie
im Fall der Promotorsequenzen aus Hefe, ein oder mehrere "upstream Aktivatorsequenzen" oder "UAS"-Elemente umfassen.
Zur Expression in prokaryontischen Zellen, wie z.B. Bakterien, sollte
der Promotor zumindest die -35-Box- und -10-Boxsequenzen enthalten.
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Ein
Promotor ist üblicherweise
upstream oder 5 von einem Strukturgen positioniert, welche dessen
Expression reguliert. Des Weiteren sind die regulatorischen Elemente
umfassend einen Promotor üblicherweise innerhalb
2 kb von der Startstelle der Transkription des Gens positioniert.
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Im
vorliegenden Kontext wird der Begriff "Promotor" ebenfalls verwendet, um ein synthetisches
oder ein Fusions-Molekül
oder ein Derivat, welches die Expression des Subjektreportermoleküls in einer
Zelle aktiviert oder verstärkt,
zu beschreiben. Bevorzugte Promotoren können zusätzliche Kopien eines oder mehrerer spezifischer
regulatorischen Elemente enthalten, um die Expression der Gene weiter
zu verstärken
und/oder die räumliche
und/oder temporäre
Expression zu ändern.
Beispielsweise können
regulatorische Elemente, welche Kupfer-Induzierbarkeit verleihen, neben einer
heterologen Promotorsequenz platziert werden, welche die Expression
des Reporters driven, wodurch die Kupfer-Induzierbarkeit bei der Genexpression
verliehen wird.
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Platzierung
eines Gens operativ unter Kontrolle einer Promotorsequenz bedeutet,
dass das Gen so positioniert wird, dass dessen Expression durch
die Promo torsequenz kontrolliert wird. Promotoren werden allgemein
5' (upstream) zu
den Genen, die sie kontrollieren, positioniert. In der Konstruktion
einer heterologen Promotor/Strukturgen-Kombination ist es allgemein
bevorzugt, den Promotor in einer Entfernung von der Gentranskriptionsstartstelle
zu platzieren, die ungefähr
der gleichen Entfernung entspricht, die zwischen dem Promotor und
dem Gen, das es kontrolliert, in dem natürlichen Setting, d.h., dem
Gen, von welchem der Promotor erhalten wird, liegt. Wie fachbekannt,
können
einige Variationen in der Entfernung ohne Verlust der Promotorfunktion
vorgenommen werden. In ähnlicher
Weise kann die bevorzugte Positionierung eines regulatorischen Sequenzelementes
in Bezug auf ein heterologes Gen, das unter dessen Kontrolle platziert
wird, durch die Positionierung des Elementes in dessen natürlichen
Setting, d.h. dem Gen, von welchem es erhalten wird, definiert werden.
Es können
wie fachbekannt ebenfalls einige Variationen in der Entfernung vorgenommen
werden.
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Beispiele
für Promotoren,
die zur Regulierung der Expression der gegenselektierbaren Reportermoleküle und/oder
des Peptids, Oligopeptids oder Polypeptids, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, in einer Zelle, umfassend virale,
fungale, Hefe, Insekten, tierische und pflanzlich erhaltene Promotoren,
verwendet werden. Bevorzugte Promotoren sind geeignet, die Expression
in einer eukaryontischen Zelle, beispielsweise einer Hefe- oder
Säugetierzelle,
zu übertragen.
Der Promotor kann die Expression eines Gens konstitutiv oder differentiell
mit Bezug auf das Gewebe, in welchem die Expression stattfindet,
oder mit Bezug auf die Entwicklungsstufe, in welcher die Expression
stattfindet, oder als Antwort auf externe Stimuli, wie z.B. unter
anderem Umweltstress oder Hormone, regulieren.
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Besonders
bevorzugte Promotoren zur Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls und/oder
des Peptids, Oligopeptids oder Polypeptids, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, umfassen natürlich vorkommende und synthetische
Promotoren, welche die Bindungsstelle für Transkriptionsfaktoren enthalten,
weiter bevorzugt für
die Helix-Loop-Helix-(HLH)-Transkriptionsfaktoren,
Zink-Fingerproteine, Leucin-Zipper-Proteine und ähnliche. Bevorzugte Promotoren
können
ebenfalls synthetische Sequenzen darstellen, umfassend ein oder
mehrere upstream Operatorsequenzen, wie z.B. LexA-Operatorsequenzen
oder aktivierende Sequenzen erhaltend von jeder der hier beschriebenen
Promotoren, wie z.B. GAL4-DNA-Bindungsstellen. Fachleute werden
erkennen, dass die Wahl des Promotors von der Natur der Zelle abhängt, die transformiert
wird und dem Molekül,
das exprimiert wird. Solche Personen sind geeignet zur Bestimmung
der funktionalen Kombinationen der Minimumpromotorsequenzen und
Operatoren für
Zelltypen, in welchen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird.
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Während die
Erfindung vorzugsweise in Hefezellen durchgeführt wird, ziehen die Erfinder
Modifikationen in Erwägung,
worin die Erfindung gänzlich
in Bakterien oder tierischen Zellen durchgeführt wird, die angemessene Promotoren
nutzen, welche operativ die Expression der verschiedenen Assaykomponenten
driven, in Kombination mit einem gegen-selektiven Reportergen, das
in solchen Zellen arbeitet. Solche Ausgestaltungen sind innerhalb
der (SIC) der Fachleute.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Promotor der Expression
des gegen-selektierbaren Reportermoleküls und/oder Peptids, Oligopeptids
oder Polypeptids, das durch die zweite Nucleotidsequenz kodiert
wird, eine Hefe-Promotor-,
eine Säugetier-Promotor-,
eine Bakterien- oder Bakteriophagen-Promotor-Sequenz. Die Erfindung umfasst
ferner das Screening von Blockern, die in Hefe-reversen Zwei-Hybrid-Screens,
in Säugetier-Bioassays,
in Toxizitäts- und/oder Vermehrungsassays
in nachgeschalteten Screens ex vivo unter Verwendung von Shuttle-Vektoren,
die in Hefe- und Säugetierzellen
funktionieren, isoliert werden.
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Zur
Expression in Säugetierzellen
ist es bevorzugt, dass der Promotor zur Expression des gegen-selektierbaren
Promotormoleküls
und/oder Peptids, Oligopeptids oder Polypeptids, das durch die zweite
Nucleotidsequenz kodiert wird, die CMV-Promotor-Sequenz, mehr bevorzugt
die CMVIE-Promotor- oder alternativ die SV40-Promotor- und insbesondere
die SV40-Spätpromotor-Sequenz
darstellt. Diese und andere Promotorsequenzen sind als geeignete
Sequenzen für
die Genexpressionen in tierischen Zellen wohl bekannt.
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Beispiele
für tierische
Zellen, die vorliegend für
solche Expressionen als geeignet dargestellt werden, umfassen COS,
VERO, HeLa, Maus-C127, Chinesische- Hamster-Ovarius (CHO), WI-38, Babyhamsterleber (BHK)
oder MDCK-Zelllinien neben anderen. Solche Zelllinien sind für Fachleute
verfügbar.
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Die
Voraussetzung zur Herstellung intakter Polypeptide in Bakterienzellen
und insbesondere in Escherichia-coli-Zellen, ist die Verwendung
eines starken Promotors mit einer effektiven Ribosomen-Bindungsstelle, wie
z.B. eine Shine-Dalgarno-Sequenz,
welche in Expressionsvektoren, welche die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen
umfassen, oder in andere Genkonstrukte, die zur Durchführung der
verschiedenen alternativen erfindungsgemäßen Ausgestaltungen, inkorporiert
werden kann. Typische Promotoren, die zur Expression des gegenselektierbaren
Reportermoleküls
und/oder Peptids, Oligopeptids oder Polypeptids, die durch die zweite Nucleotidsequenz
kodiert werden, in Bakterienzellen, welche z.B. E. coli umfassen,
aber nicht darauf beschränkt
sind, geeignet sind, sind der lacz-Promotor, temperatursensitive λL-
oder λR-Promotoren, T7-Promotor oder der IPTG-induzierbare
tac-Promotor. Eine Anzahl anderer Vektorsysteme, die für die Verwendung
in E. coli wohl bekannt sind, werden beispielsweise in Ausubel et
al. (1987) oder Sambrook of al. (1989) beschrieben. Zahlreiche Quellen
für genetische
Sequenzen, die zur Expression in Bakterien geeignet sind, sind ebenfalls öffentlich
zugänglich
in verschiedenen Plasmidkonstrukten, wie z.B. pKC30 (λL:
Shimatake und Rosenberg, 1981), pKK173-3 (fac: Amann und Brosius,
1985), pET-3 (T7: Studier und Moffat, 1986) oder pQE-Serien der
Expressionsvektoren (Qiagen, CA) neben anderen.
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Geeignete
prokaryontische Expressionszellen umfassen unter anderem Corynebakterium,
Salmonella, Escherichia coli, Bacillus sp. und Pseudomonas sp neben
anderen. Bakterienstämme,
welche für
den vorliegenden Zweck geeignet sind, sind auf dem jeweiligen Fachgebiet
wohl bekannt (Ausubel et al., 1987; Sambrook et al., 1989).
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Wenn
der Promotor dazu dient, die Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
zu regulieren, dann umfasst der Promotor besonders bevorzugt eine
oder mehrere Erkennungssequenzen zur Bindung an eine DNA bindende
Domäne,
erhalten aus einem Transkriptionsfaktor, beispielsweise einer GAL4-Bindungsstelle oder
LexA-Operatorsequenz.
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Wie
hierin verwendet, soll der Begriff "Reportermolekül" so aufgefasst werden, dass er sich
auf jedes Molekül
bezieht, welches geeignet ist, ein identifizierbares oder detektierbares
Ergebnis zu liefern.
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Ein
Reportermolekül
kann ein Enzym, Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid sein, welches
ein visuelles Produkt umfasst oder zumindest, falls in Anwesenheit
eines Substratmoleküls
inkubiert, dieses Substrat zu einem visuellen Produkt konvertieren
kann, sodass die Zellen, die das Reportermolekül exprimieren, detektiert werden
können.
Beispielsweise kann ein Reportergen ein Polypeptid kodieren, welches
fluoresziert oder Fluoreszenz eines zweiten Moleküls verursacht,
um die Detektion der Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls präsent oder
nicht präsent
ist, zu ermöglichen.
Solche Anwendungen sind besonders geeignet für High-through-put-Wirkstoffscreeningversuche,
wobei es wünschenswert
ist, eine große
Anzahl an Wirkstoffkandidaten schnell auf ihre Agonist/Antagonist-Eigenschaften
mit Bezug auf die jeweilige biologische Interaktion zu screenen.
Reportermoleküle,
die für
eine solche Anwendung geeignet sind, umfassen, sind aber nicht hierauf
beschränkt,
Escherichia-coli-β-Galactosidaseenzym,
Firefly-Luciferaseprotein (Ow et al., 1986; Thompson et al., 1991)
und das grüne
Fluoreszenzprotein (Prasher et al., 1992; Chalfie et al., 1994;
Inouye und Tsuji, 1994; Cormack et al., 1996; Haas et al., 1996;
vergleiche ebenfalls GenBank Accession Nr. U55762). Fachleuten ist
es ohne unangemessene Experimentation bekannt, wie sie die genetischen
Sequenzen, die solche Reportermoleküle kodieren, verwenden. Beispielsweise
kann die kodierende Sequenz des Gens, das ein solches Reportermolekül kodiert,
zur Verwendung in einer interessanten Zelllinie (beispielsweise
menschlichen Zellen, Hefezellen) gemäß bekannter bevorzugter Codon-Verwendung
modifiziert werden. Zusätzlich kann
die translationale Effizienz von mRNA, erhalten aus nicht-eukaryontischem
Ursprung, durch Mutation der korrespondierenden Gensequenz oder
andernfalls durch Einführung
einer Kozak-Konsens-Translations-Initialisationsstelle (Kozak, 1987)
in die Gensequenz verbessert werden.
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Gegen-selektierbare
Reportermoleküle,
die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, sind solche, welche die Zellvermehrung oder Entwicklung,
umfassend die Fähigkeit,
Zelltod zu induzieren, reduzieren. In dem vorliegenden Kontext wird
das gegen-selektierbare Reportermolekül durch die erste Nucleotidsequenz
kodiert. Entsprechend ist es Fachleuten bekannt, dass das gegen-selektierbare
Reportermolekül einer
solchen Ausgestaltung, bevorzugt ein Peptid, Polypeptid, Enzym,
Abzym oder ein anderes Proteinmolekül darstellt.
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Das
gegen-selektierbare Reportermolekül, das in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, ist bevorzugt geeignet, direkt oder indirekt die
Vermehrung und/oder Entwicklung der Wirtszellen zu inhibieren. Direkte
Modulation der Zellvermehrung und/oder Entwicklung besteht dann,
wenn die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls eine
direkte Konsequenz auf die Zellvermehrung und/oder Entwicklung hat.
Indirekte Modulation der Zellvermehrung und/oder Entwicklung besteht
dann, wenn die Expression des gegenselektierbaren Moleküls keine
direkte Konsequenz auf die Zellvermehrung und/oder Entwicklung hat, aber
die Expression die Zellvermehrung und/oder Entwicklung modulieren
kann, wenn Zellen unter anderem in Anwesenheit eines geeigneten
Co-Faktors oder Substratmoleküls
kultiviert werden.
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Wenn
das gegen-selektierbare Reportermolekül ein Peptid, Polypeptid, Enzym,
Abzym oder ein anderes Proteinmolekül darstellt, welches eine cytostatische
Verbindung, anti-mitotische Verbindung oder ein Toxin umfasst, kann
es einen direkten Effekt auf die Zellentwicklung oder Vermehrung
haben, wenn es darin exprimiert wird.
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Wenn
es erwünscht
ist, dass das gegen-selektierbare Reportermolekül einen indirekten Effekt auf
die Zellvermehrung und/oder Entwicklung hat, kann dies beispielsweise
ermöglicht
werden durch Kupplung der Expression des Reportermoleküls mit der
Produktion einer cytostatischen Verbindung, anti-mitotischen Verbindung,
eines Toxins oder eines Moleküls,
das die Vermehrung negativ reguliert.
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Entsprechend
einer weiteren Ausgestaltung stellt das gegen-selektierbare Reportermolekül ein Enzym
dar, welches, falls in der Wirtszelle exprimiert, die Konversion
eines Substratmoleküls,
welches nicht geeignet ist, Zellvermehrung und/oder Entwicklung
zu ändern
oder einen Einfluss hierauf zu haben, katalysiert, um ein Produkt,
welches ein Toxin, eine cytostatische Verbindung oder eine anti-mitotische
Verbindung umfasst, zu produzieren. Entsprechend dieser Aus gestaltung
führt die
Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls in Anwesenheit
dieses Substrats zur Produktion einer ausreichend hohen Konzentration
des Toxins, der cytostatischen Verbindung oder der anti-mitotischen
Verbindung, welche die Zellvermehrung reduziert oder zum Zelltod
führt.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung ist das Peptid, Oligopeptid oder
Polypeptid, das durch das erfindungsgemäße Verfahren identifiziert
wird, geeignet, die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls zu modulieren,
wobei dies eine Indikation eines inhibierten, erniedrigten oder
einer unterdrückten
protein-Protein-Interaktion darstellt. Entsprechend ist das Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid ein Antagonist der Protein-Protein-Interaktion,
unter welcher die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls operativ platziert
ist.
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Wenn
das Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid ein Antagonist der Protein-Protein-Interaktion
ist, dann wird die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls erniedrigt
oder unterdrückt
oder inaktiviert und, da das Reportermolekül direkt oder indirekt Zellvermehrung
und/oder Entwicklung reduziert, wird die Zellvermehrung verstärkt sein.
Da die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls direkt
oder indirekt zum Zelltod führt,
ermöglicht
die Antagonisierung der biologischen Interaktion durch das antagonistische
Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid das Überleben der Zellen im Vergleich
zu Zellen, welche nicht den Antagonisten, aber das gegen-selektierbare
Reportermolekül
exprimieren.
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Beispiele
geeigneter gegen-selektierbarer Reportergene umfassen, sind aber
hierauf nicht beschränkt,
URA3-Gen, wobei URA3-Expression toxisch für eine Zelle ist, die dieses
Gen in Anwesenheit des Wirkstoffs 5-Fluoro-orotische Säure (5FOA)
exprimiert. Andere gegen-selektierbare Reportergene umfassen CYH2
und LYS2, welche jeweils in Anwesenheit der Wirkstoffe Cycloheximid
und α-Aminoadipat (α-AA) letal wirken.
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Es
werden Standardverfahren verwendet, um die erste und zweite Nucleotidsequenz
in den zellulären Wirt
einzuführen.
Im Fall von Hefezellen kann dies durch Mass-mating oder Transformation
erreicht werden.
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In
einer Ausgestaltung enthalten die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen
jeweils ein separates genetisches Konstrukt, weiter umfassend ein
selektierbares Markergen, um die Detektion von transformierten Zellen
zu ermöglichen,
beispielsweise ein Antibiotika-resistentes selektierbares Markergen.
Vorzugsweise sind die selektierbaren Markergene für jedes
genetische Konstrukt unterschiedlich, sodass die Anwesenheit eines
oder beider genetischen Konstrukte in einer Zelle ermöglicht werden
kann. Die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen können demzufolge
in den zellulären
Wirt durch Shotgun-Cotransformation und Selektion eines geeigneten
Mediums, um die Anwesenheit beider selektierbarer Markergene auswählen zu
können,
eingebracht werden.
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Alternativ
können
die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen durch sequenzielle Transformation
neben Selektion der geeigneten Markergene nach jeder Transformation
eingebracht werden.
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Alternativ
können
die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen in separate Populationen
der Wirtszellen eingebracht werden, welche anschließend gepaart
werden, und solche Zellpopulationen, die beide Nucleotidsequenzen
umfassen, werden in einem Medium, das Vermehrung der Wirtszellen,
die erfolgreich mit sowohl den ersten und zweiten Nucleinsäuremolekülen transformiert
wurden, selektiert.
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Alternativ
können
die ersten und zweiten Nucleotidsequenzen in einem einzigen genetischen
Konstrukt enthalten sein und in einem einzigen Schritt in die Wirtszellpopulation
eingebracht werden. In einer solchen erfindungsgemäßen Ausgestaltung
wird die zufällige
Peptidbibliothek gewöhnlich
unter Verwendung eines Vektors hergestellt, welcher zumindest die
erste Nucleotidsequenz operativ unter Kontrolle eines geeigneten
Promotors mit oder ohne Operatorsequenz und ein selektierbares Markergen
umfasst, wobei die Insertionsstelle für die zweite Nucleotidsequenz
selektiert wird, sodass die insertierte zweite Nucleotidsequenz
exprimierbar ist.
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Diese
Ausgestaltungen werden zusätzlich
zu den Schritten durchgeführt,
die in Beziehung zu der Einbringung der Nucleotidsequenzen stehen,
welche eine oder mehrere der interagierenden Proteinvariationen, wie
oben beschrieben, kodieren.
-
Die
ausgewählten
Wirtszellen können
in Medium gescreent werden, welches die Komponenten umfasst, die
erforderlich sind, um die gegen-selektierbaren Reportermoleküle zu verwenden.
Wirtszellen, welche ein Peptid exprimieren, welches die Protein-Protein-Interaktion
inhibiert, sind nicht geeignet, um adäquat die gegen-selektierbaren
Reportergene zu transkribieren, wodurch sie erlauben, dass die Wirtszellen
in dem Selektionsmedium leben. Diese Wirtszellen, die Peptide, Oligopeptide
oder Polypeptide exprimieren, welche nicht geeignet sind, die Protein-Protein-Interaktion
zu inhibieren, transkribieren die gegen-selektierbaren Reportergene,
was in der Bildung eines Produktes resultiert, welches in Anwesenheit
des Selektionsmediums toxisch für
die Wirtszelle ist.
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Das
genetische Konstrukt kann in Form eines autonomen Replikationsvektors
sein oder kann genetische Sequenzen umfassen, welche die Integration
in ein Wirtszellgenom ermöglichen.
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Alternativ
kann die erste Nucleotidsequenz, die das gegen-selektierbare Reportermolekül kodiert,
in das Chromosom der Wirtszelle durch homologe Rekombination der
Produkte der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder von Sequenzen
eines anderen DNA-Moleküls,
welches nicht geeignet ist, autonom in Hefezellen repliziert zu
werden, integriert werden.
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Die
erste Nucleotidsequenz kann operativ in Verbindung mit einer Promotorsequenz,
die geeignet ist, die Genexpression in der ausgewählten Wirtszelle
zu regulieren, platziert sein. Üblicherweise
wird die Wirtszelle so variiert, dass sie zu der Promotorsequenz
passt.
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Tatsächlich ermöglicht die
vorliegende Erfindung die Identifizierung und Isolierung eines Peptids,
Oligopeptids oder Polypeptids, welches die Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
durch Antagonisierung der Protein-Protein-Interaktion, welche erforderlich
ist, damit die Expression stattfindet, moduliert. Wenn es erwünscht ist,
eine spezifische Aminosäuresequenz
zu isolieren, welche geeignet ist, eine bestimmte Protein-Protein-Interaktion
zu modulieren, dann ist es nur notwendig, die Expression der ersten
Nucleotidsequenz mit der Protein-Protein-Interaktion von Interesse
operativ zu verbinden. Dies wird dadurch erreicht, dass die erste
Nucleotidsequenz operativ in Verbindung mit einer Promotorsequenz,
welche durch die Protein-Protein-Interaktion reguliert wird, platziert
wird oder alternativ dadurch, dass eine Promotorsequenz, welche
operativ mit dem ersten Nucleinsäuremolekül verbunden
wird, genetisch manipuliert wird, wodurch die Promotorsequenz operativ
unter Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion platziert wird.
-
In
dem Fall, dass eine Protein-Protein-Interaktion eine Genexpression
kontrolliert, wird der Promotor, der die Expression des ersten Nucleinsäuremoleküls kontrolliert,
so ausgewählt,
dass er die notwendigen cis-Acting-Elemente enthält, an welche zumindest ein
Protein, das in der Interaktion bindet, involviert ist. Wenn kein
komplettes Wissen über
die cis-Acting-Sequenzen oder die trans-Acting-Faktoren, die in der Regulation der
Genexpression involviert sind, besteht, aber die Promotorsequenz
und der Zelltyp, in welchem die Expression stattfindet, bekannt
sind, dann kann die erste Nucleotidsequenz operativ in Verbindung
mit dieser Promotorsequenz platziert werden und das resultierende
Nucleinsäuremolekül in diesen
Zelltyp eingebracht werden. Solche eine Beziehung formt die Basis
eines "Zwei-Hybrid"- oder "Drei-Hybrid"-Screeningansatzes
(vgl. Allen et al., 1995 Review). Wenn das Peptid von Interesse
die Protein-Protein-Interaktion antagonisiert, welche für die Expression
der Aktivierung, Repression oder Verstärkung der Genexpression erforderlich
ist, dann wird der Effekt durch die Aufnahme geänderter Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
identifiziert.
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Im
Wege lediglich eines Ausführungsbeispiels
und ohne Limitierung der vorliegenden Erfindung hierauf haben die
Erfinder gezeigt, dass die vorliegende Erfindung erfolgreich Peptide
detektiert, die geeignet sind, die Expression des URA3- und/oder CYH2- oder
LYS2-Gens, das operativ in Verbindung mit einem Promotor platziert
ist, welcher geeignet ist, artifiziell durch die besagte Protein-Protein-Interaktion reguliert
zu werden, insbesondere in Hefezellen zu modulieren. In dem Fall
des LexA-basierten Assays wird der Promotor, der die Expression
des gegen-selektierbaren Reportergens reguliert, ein oder mehrere
LexA-Operatorsequenzen
umfassen, während
in dem Fall eines GAL4-basierten Assays der Promotor ein oder mehrerer
GAL4-Bindungsstellen umfasst. Demzufolge können die interagierenden Proteine
Transkriptionsfaktoren darstellen oder nicht, jedenfalls sind sie
so konstruiert, dass sie bei Assoziierung miteinander als Hefetranskriptionsfaktoren
funktionieren.
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Die
vorliegende Erfindung zieht weiter die Detektion von Peptiden, Oligopeptiden
und Polypeptiden in Betracht, welche eine Protein-Protein-Interaktion
in einer Säugetierzelle
antagonisieren, wobei die Expression des gegen-selektierbaren Reportergens
operativ unter Kontrolle einer Säugetier-exprimierbaren
Promotorsequenz platziert wird, welche aberrant aktiv in pathogenen
Situationen ist, z.B. ein onkogener Promotor, wie z.B. MYC. Die
Aktivität
solch eines Promotors würde
in Zellen, die ein Peptid, Oligopeptid oder Peptid geeignet zur Inhibition
des onkogenen Promotors in einer Säugetierzelle exprimieren, direkt
blockiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur Identifizierung eines Peptids, Oligopeptids oder Polypeptids
verwendet werden, welche geeignet sind, eine Protein-Protein-Interaktion
in einer Wirtszelle zu antagonisieren, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst:
- (i) Herstellung einer Peptidbibliothek
in einem zellulären
Wirt, wobei die transformierten Zellen der Bibliothek eine erste
Nucleotidsequenz umfassen, welche ein gegen-selektierbares Reportermolekül kodieren, das
geeignet ist, Zellwachstum und/oder Entwicklung der Wirtszelle zu
reduzieren, wenn die Expression operativ unter Kontrolle der Protein-Protein-Interaktion
durchgeführt
wird, und eine zweite Nucleotidsequenz, welche dieses Peptid, Oligopeptid
oder Polypeptid, das operativ unter Kontrolle einer Promotorsequenz
platziert ist, kodiert;
- (ii) Kultivierung des zellulären
Wirts für
eine Zeit und unter Bedingungen, die ausreichen, dass die Expression
der zweiten Nucleotidsequenz stattfindet und
- (iii) Auswahl von Zellen, wobei die Expression des Reportermoleküls antagonisiert,
unterdrückt
oder reduziert wird.
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Vorzugsweise
umfasst das gegenständliche
Verfahren einen zusätzlichen
ersten Schritt oder einen späteren
Schritt, wobei ein oder mehrere weitere Nucleinsäuremoleküle, welche ein oder mehrere
interagierende Proteine, welche in der Protein-Protein-Interaktion
involviert sind, in den zellulären
Wirt operativ unter Kontrolle der GAL1-Promotorsequenz eingebracht
werden. Solche Ausgestaltungen werden im Detail oben beschrieben.
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Entsprechend
dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltungen
ist es bevorzugt, dass das gegen-selektierbare Reportermolekül ein Peptid,
Polypeptid, Enzym oder ein anderes Proteinmolekül umfasst, welches geeignet
ist, ein unschädliches
Substratmolekül
in eine cytostatische Verbindung, eine antimitotische Verbindung oder
ein Toxin zu konvertieren, sodass die antagonisierte Expression
des Reportermoleküls
durch das gegenständliche
Peptid in Anwesenheit des Substrats Zelltod oder zumindest die Reduktion
des Zellwachstums und/oder Entwicklung verhindert.
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Besonders
bevorzugt ist unter anderem das Reportergen URA3 und/oder CYH2,
wie z.B. LYS2.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Reportermolekül ein Produkt
des URA3-Gens, welches, wenn exprimiert, 5-Fluoroorotische Säure (5-FOA) in ein toxisches
Produkt konvertiert.
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Eine
Ausgestaltung dieses Gegenstands zieht Vorteil aus der Tatsache,
dass die meisten aktiven eukaryontischen Transkriptionsaktivatoren
modular sind und eine DNA bindende Domäne und eine DNA-Aktivierungsdomäne umfassen,
wobei die DNA bindende Domäne
und die DNA-Aktivierungsdomäne
auf demselben Proteinmolekül
oder alternativ auf separaten Molekülen, welche interagieren, um
die Genexpression zu regulieren, enthalten sein können. Entsprechend
dieser Ausgestaltung wird die Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
operativ unter Kontrolle einer Protein-Protein-Interaktion platziert,
beispielsweise zwischen die onkogenen Proteine SCL und LMO2, welche
binden, um einen aktiven artifiziellen Transkriptionsfaktor zu bilden.
Die Transkription des gegenselektierbaren Reportergens kann deshalb
als ein Indikator für zwei
interagierende Proteine verwendet werden, wobei eines dieser besagten
Proteine zumindest eine DNA bindende Domäne umfasst und an ein Operatorpromotorelement
bindet, das upstream zu dem Reportergen ist, und dieses andere besagte
Protein zumindest eine DNA-Aktivierungsdomäne umfasst. Bindung des DNA-Bindungsproteins
mit dem Operator in Anwesenheit einer Funktionsaktivierungsdomäne initiiert
Transkription des gegen-selektierbaren Reportergens. Der URA3-Reporter
agiert so als gegen-selektierbarer Marker.
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Diese
Ausgestaltung kann zur Identifizierung von Aminosäuresequenzen,
welche andere Protein-Protein-Interaktionen modulieren, dadurch
adaptiert werden, das die DNA-Bindungsdomäne funktionell durch einen
Transkriptionsfaktor mit einer unterschiedlichen DNA-Bindungsdomäne, welche
spezifisch für
ein unterschiedliches cis-Acting-Element in dem Promotor ist, der
die Expression des gegenselektierbaren Reportermoleküls reguliert,
ausgetauscht werden. Verfahren zur Herstellung solcher Fusionsproteine
sind Fachleuten wohl bekannt. In solchen Fällen wird die Selektion einer
geeigneten DNA-Bindungsdomäne
von der Natur der DNA-Bindungsstelle abhängen, die upstream von dem
gegenselektierbaren Reportergen lokalisiert ist.
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Beispielsweise
können
Fusionsproteine zwischen ein Onkoprotein und eine DNA-Bindungsdomäne und/oder
einer DNA-Aktivierungsdomäne
eingebaut werden. Beispielsweise kann eine Nucleotidsequenz, die eine
Nucleotidsequenz, die die Reste 176 bis 331 von SCL kodiert oder
komplementär
dazu ist, mit der LexA-DNA-Bindungsdomäne fusioniert werden und eine
Nucleotidsequenz, die LMO2 kodiert, kann mit einer DNA-Aktivierungsdomäne fusioniert
werden (oder vice-versa). Alternativ kann eine Nucleotidsequenz,
die HOX11 kodiert, kann operativ mit der LexA-DNA-Bindungsdomäne gelinkt
werden, und eine Nucleotidsequenz, die ein HOX11-Bindungsprotein
kodiert, kann operativ mit einem DNA-Bindungsprotein gelinkt werden (oder
vice-versa).
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Das
vorliegende Verfahren ist ebenfalls besonders geeignet für die Identifizierung
von Peptiden, Oligopeptiden oder Polypeptiden, welche Protein-Protein-Interaktionen inhibieren,
welche normalerweise einen schädigenden
Effekt hervorrufen (neben dem schädigenden Effekt auf bestimmte
Reportermoleküle),
beispielsweise Interaktionen, welche onkogene Produkte involvieren.
Spezifische Beispiele für
Onkogene umfassen SCL und eine oder mehrere von DRG, E47 und/oder
LMO2, wobei die Produkte Transkriptionsfaktoren bilden, welche die
Tumorgenese unterstützen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenfalls so adaptiert werden, dass es umfasst:
- (i) Einbringung von ein oder mehreren Nucleinsäuremolekülen in diese
Wirtszelle, welche zumindest umfasst:
- (a) eine erste isolierte Nucleotidsequenz, welche ein gegen-selektierbares
Reportermolekül
kodiert, wobei diese Nucleotidsequenz operativ verbunden ist mit
einer Operatorsequenz oder einer Transkriptionsfaktorbindungsstelle;
- (b) einer zweiten Nucleotidsequenz, welche ein Peptid, Oligopeptid
oder Polypeptid kodiert; und
- (c) ein oder mehrere weitere dritte Nucleotidsequenzen, welche
zwei oder mehrere interagierende Proteine kodieren, wobei zumindest
eines dieser interagierenden Proteine zumindest eine DNA-Bindungsdomäne umfasst,
die geeignet ist, mit der Operatorsequenz oder der Transkriptionsfaktorbindungsstelle
zu binden und zumindest ein interagierendes Protein zumindest einer
DNA-Aktivierungsdomäne
oder ein Derivat hiervon umfasst, das geeignet ist zur Aktivierung
der Expression der ersten Nucleotidsequenz, sofern der Promotor/Operator
durch Interaktion mit einem anderen Protein, das die Erkennungs-DNA-Bindungsdomäne trägt, und
wobei die Expression der interagierenden Proteine unter Kontrolle
einer GAL1-Promotorsequenz platziert ist;
- (ii) Kultivierung dieser Wirtszelle für eine Zeit und unter Bedingungen,
die ausreichen, dass die Expression der zweiten und weiteren Nucleotidsequenzen
stattfinden; und
- (iii) Auswahl von Zellen, wobei die Expression des gegen-selektierbaren
Reportermoleküls
inhibiert wird, wobei die inhibierte Expression ein Indikator für eine inhibierte,
herabgesetzte oder unterdrückte
Protein-Protein-Interaktion
zwischen den interagierenden Proteinen darstellt.
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Die
Proteine, die in der Protein-Protein-Interaktion von Interesse involviert
sind, welche durch ein oder mehrere weitere dritte Nucleotidsequenzen
kodiert werden, werden in der Wirtszelle entweder durch eine oder mehrere
fremde Nucleotidsequenzen synthetisiert, die in die Wirtszelle transformiert
oder in das Genom der Zelle integriert wurden. Jedenfalls erstreckt
sich die vorliegende Erfindung ganz klar auf Situationen, in welchen
diese Sequenzen ebenfalls durch endogene Wirtszellgene kodiert werden.
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Die
DNA-Bindungsdomäne
bindet an die Operatorsequenz und in Anwesenheit der DNA-Aktivierungsregion
findet die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls statt.
Wenn die zweite Nucleotidsequenz ein Peptid kodiert, welches die
DNA-Bindung und/oder DNA-Aktivierung antagonisiert oder inhibiert, dann
wird die Expression des gegen-selektierbaren Reportermoleküls unterdrückt, herabgesetzt
oder in anderer Weise inhibiert.
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Fachleute
werden erkennen, dass die DNA-Bindungsdomäne und die DNA-Aktivierungsdomäne auf einem
einzelnen Aminosäuremolekül enthalten
sein kann oder alternativ können
sie in separaten Aminosäuremolekülen, welche
miteinander interagieren, um die Expression des gegen-selektierbaren
Reportergens zu regulieren, enthalten sein.
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In ähnlicher
Weise können
die ersten und/oder zweiten und/oder weitere Nucleotidsequenzen
auf einem einzelnen Nucleinsäuremolekül enthalten
sein oder beispielsweise in einem genetischen Konstrukt enthalten
sein oder alternativ können
ein, zwei, drei oder mehrere dieser Sequenzen auf separaten Nucleinsäuremolekülen enthalten
sein. Wenn ein oder mehrere dieser Nucleotidsequenzen auf separaten
Nucleinsäuremolekülen enthalten
sind, dann wird jede dieser Nucleotidsequenzen weiter bevorzugt
operativ mit seiner eigenen Promotorsequenz verbunden. Alternativ
können
Nucleotidsequenzen, wo zwei oder mehrere der Nucleotidsequenzen
auf demselben Nucleinsäuremolekül enthalten
sind, unter Kontrolle eines einzelnen Promotors oder alternativ
unter Kontrolle von separaten Promotorsequenzen exprimiert werden.
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Fachleute
werden erkennen, dass die oben beschriebenen Alternativen in gleicher
Weise für
den Gegenstand der Erfindung zu verwenden sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann weiter adaptiert werden, um die Schritte zu umfassen:
- (i) Einbringung von einem oder mehreren Nucleinsäuremolekülen in eine
eukaryontische Zelle, welche zumindest umfassen:
- (a) eine erste isolierte Nucleotidsequenz, welche URA3 oder
ein Derivat hiervon kodiert, operativ an eine LexA-Operatorsequenz
oder GAL4-Bindungsstelle
gelinkt;
- (b) eine zweite Nucleotidsequenz, welche ein Fusionspeptid,
Oligopeptid oder Polypeptid zwischen einer zufälligen Peptidsequenz und einer
nuklearen Targetsequenz kodiert; und
- (c) eine oder mehrere weitere Nucleotidsequenzen, welche zwei
oder mehrerer interagierende Proteine kodiert, worin zumindest eines
dieser interagierenden Proteine zumindest eine DNA-Bindungsdomäne umfasst,
die geeignet ist zur Bindung mit der Operatorsequenz oder mit der
Bindungsstelle, und zumindest eines dieser interagierenden Proteine
zumindest eine DNA-Aktivierungsdomäne oder ein Derivat hiervon
umfasst, das geeignet ist zur Aktivierung der Expression der ersten
Nucleotidsequenz, und wobei jede dieser interagierenden Proteine
eine nukleare Targetsequenz umfasst und wobei die Expression der
interagierenden Proteine unter Kontrolle einer GAL1-Promotorsequenz
platziert ist.
- (ii) Kultivierung dieser Wirtszelle für eine Zeit und unter Bedingungen,
die ausreichen, dass die Expression der zweiten und weiteren Nucleotidsequenzen
stattfinden; und
- (iii) Auswahl von Zellen, welche in einem Medium enthaltend
5-FOA wachsen.
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Gegebenenfalls
können
die zweiten Nucleotidsequenzen ferner Cysteinreste, welche diese
zufälligen Peptidsequenzen
(z.B. NLS-Cys-(Xaa)n-Cys) flankieren, kodieren
oder alternativ zusätzlich
ein Polypeptidloop, in welcher diese zufällige Peptidsequenz konformationell
konstrahiert ist, kodieren, um den Grad der konformationellen Freiheit,
welche diese Peptide aufweisen können,
wenn sie in einer Zelle exprimiert werden, zu limitieren.
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Vorzugsweise
ist die eukaryontische Zelle eine Hefezelle.
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Vorzugsweise
ist die nukleare Targetsequenz das SV40-nukleare Lokalisationssignal.
Weiter vorzugsweise kodieren die weiteren Nucleotidsequenz(en) die
interagierenden Proteine, wobei sie weiter eine Nucleotidsequenz
umfassen, welche den Thioredoxin-(Trx)-Polypeptidloop kodieren und
immer noch weiter bevorzugt das Fusionspeptid so exprimiert wird,
dass es konformationell durch den Trx-Polypeptidloop konstrahiert ist.
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Peptide,
Oligopeptide und Polypeptide können
durch das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren identifiziert
werden, welche Antagonisten der Protein-Protein-Interaktionen darstellen.
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Die
identifizierten Peptide können
Interaktionen antagonisieren oder inhibieren, welche schädigenden Effekte
in eukaryontischen Zellen, insbesondere in humanen oder tierischen
Zellen, hervorrufen und vorzugsweise antagonisieren oder inhibieren
Interaktionen, welche ein oder mehrere Onkoproteine umfassen.
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Die
identifizierten Peptide, Oligopeptide und Polypeptide oder Fragmente
oder Derivate hiervon können
in der Prophylaxe oder therapeutischen Behandlung von Menschen oder
Tieren verwendet werden. Behandlungsverfahren umfassen ihre Verwendung
in Peptidtherapieregimen, wie z.B. in dem Behandlungsprotokoll für Patienten
mit Leukämie
und/oder soliden Tumoren. Ihre Verwendung in Behandlungsprotokollen
für diese
Patienten umfassen ihre Administration als ein Mittel zur Blockierung
weiterer Zellteilung der malignen Zellen, beispielsweise wo SCL-Onkoproteine
das Ziel darstellen, Arrest der malignen Zellteilung des Patienten. Das
spezifische Ziel der Onkoproteine mit Pharmazeutika umfassend die se
Peptide, wird die Nebenwirkungen, die durch Patienten erfahren werden,
im Vergleich zu solchen erfahren durch konventionelle Chemotherapie reduzieren.
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Behandlungsverfahren
umfassen ebenfalls andere Erkrankungen, die von schädigender
Expression aberranter biologischer Moleküle resultieren, welche mit
normalen zellulären
Funktionen interferieren.
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Entsprechend
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend ein Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid, das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
identifiziert worden ist, und ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable
Träger
und/oder Lösungsmittel
umfassen, hergestellt werden.
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Solche
eine pharmazeutische Zusammensetzung kann hergestellt werden, wobei
dieses Peptid, Oligopeptid und Polypeptid, welches eine Protein-Protein-Interaktion antagonisiert,
nachteilige Konsequenzen auf Zellwachstum und/oder Entwicklung hat,
wie z.B. eine Onkoproteininteraktion.
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Die
pharmazeutischen Formen sind geeignet zur injizierbaren Verwendung
umfassend sterile wässrige
Lösungen
(wenn wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Puder zur extemporären Herstellung steriler, injizierbarer
Lösungen
oder Dispersionen oder können
in Form einer Creme oder anderen geeigneten topischen Applikationen
sein. Alternativ können
injizierbare Lösungen
in Liposomen verkapselt sein, um ihren Transport durch Zellmembranen
zu unterstützen.
Alternativ oder zusätzlich
können
solche Zubereitungen selbst aggregierende Porenstrukturen enthalten,
um den Transport durch die Zellmembran zu ermöglichen. Sie müssen stabil
unter den Herstellungs- und Lagerungsbedingungen sein und müssen gegen
Kontaminierung/destruktive Aktion von Mikroorganismen, wie z.B.
Bakterien und Pilzen, konserviert werden. Der Träger kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmedium enthaltend beispielsweise Wasser, Ethanol,
Polyol (beispielsweise Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol
und Ähnliches)
geeignete Mischungen hiervon und pflanzliche Öle enthalten. Die geeignete
Fluidität
kann aufrechterhalten werden durch beispielsweise die Verwendung
einer Beschichtung, wie z.B. Lecithin, durch das Aufrechterhalten
der erforderlichen Partikelgröße im Fall
von Dispersionen und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Substanzen. Die Verhinderung der Aktion von Mikroorganis men kann
durch verschiedene antibakteriell und antifungal wirkende Mittel,
beispielsweise Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thirmerosal
und Ähnliches
bewirkt werden. In vielen Fällen
wird es von Vorteil sein, isotonische Mittel, beispielsweise Zucker
oder Natriumchlorid, einzubringen. Verlängerte Absorption der injizierbaren
Zusammensetzung kann durch die Verwendung von Agenzien mit verzögerter Absorption,
beispielsweise Aluminiummonostearat und Gelatine, bewirkt werden.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
dadurch hergestellt werden, dass aktive Verbindungen in der erforderlichen
Menge in dem geeigneten Lösungsmittel
mit verschiedenen anderen Bestandteilen, wie oben aufgezählt, je
nach Bedarf eingebracht werden und anschließend sterilfiltriert werden. Üblicherweise
werden Dispersionen dadurch hergestellt, dass die verschiedenen
sterilisierten aktiven Bestandteile in ein Sterilvehikel eingebracht
werden, welches das Basisdispersionsmedium und die erforderlichen
anderen Bestandteile, wie oben aufgezählt, enthält. In dem Fall von sterilen
Pulvern zur Herstellung steriler injizierbarer Lösungen bestehen die bevorzugten
Herstellungsverfahren darin, dass Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungstechniken, welche
ein Pulver der aktiven Bestandteile plus jeden zusätzlichen
erforderlichen Bestandteil der vorher sterilfiltrierten Lösung hiervon
ergibt.
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Wenn
die aktiven Bestandteile in der geeigneten Weise geschützt sind,
können
sie oral appliziert werden, beispielsweise mit einem inerten Lösungsmittel
oder mit einem assimilierbaren essbaren Träger oder sie können in
einer Hartkapsel oder einer Weichgelatinekapsel eingeschlossen sein
oder sie können
in Tabletten verpresst werden oder sie können direkt in die Nahrung
oder diätetische
Ernährung
inkorporiert werden. Für die
orale therapeutische Applikation können die aktiven Verbindungen
mit Hilfsstoffen inkorporiert werden und in Form von verdaubaren
Tabletten, Bukkaltabletten, Troches, Kapseln, Elixieren, Suspensionen,
Sirups, Wafern und Ähnlichen
vorliegen. Solche Zusammensetzungen und Zubereitungen sollten zumindest
1 Gew.-% der aktiven Verbindung enthalten. Der Prozentanteil in
den Zusammensetzungen und Zubereitungen kann natürlich variiert werden und liegt
günstigerweise
zwischen ungefähr
5 bis ungefähr
80% des Gewichtes der Einheit. Die Menge der aktiven Verbindung
in einer solchen therapeutisch geeigneten Zusammensetzung ist so, dass
eine geeignete Dosie rung erhalten wird. Bevorzugte Zusammensetzungen
oder Zubereitungen entsprechend der vorliegenden Erfindung werden
so hergestellt, dass die Dosierungseinheit zwischen ungefähr 0,1 ug
und 20 g der aktiven Verbindung enthält.
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Die
Tabletten, Troches, Pillen, Kapseln und Ähnliches können ebenfalls die nachfolgenden
Komponenten enthalten: Ein Binder, wie z.B. Gummi, Akazia, Maisstärke oder
Gelatine; Hilfsstoffe, wie z.B. Dicalciumphosphat; ein Trennmittel,
wie z.B. Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Alginsäure
und Änliches;
ein Fließmittel,
wie z.B. Magnesiumstearat, ein Süßungsmittel,
wie z.B. Sucrose, Lactose oder Saccharin oder ein Aromastoff, wie z.B.
Pfefferminze, Wintergreen-Oil [amerikanisches Immergrün] oder
Kirschgeschmack. Wenn die Dosierungseinheit eine Kapsel darstellt,
kann es zusätzlich
zu den oben dargestellten Materialien einen flüssigen Träger enthalten. Verschiedene
andere Materialien können
als Coatings vorhanden sein oder in anderer Weise die physikalische
Form der Dosierungseinheit modifizieren. Beispielsweise können Tabletten,
Pillen oder Kapseln mit Schellack, Zucker oder beidem beschichtet
sein. Ein Sirup oder ein Elixier kann die aktive Verbindung, Sucrose
als Süßungsmittel,
Methyl- und Propylparabene als Konservierungsstoffe, einen Farbstoff
und Aromastoff, wie z.B. Kirsch- oder
Orangenaroma enthalten. Natürlich
sollte jedes verwendete Material zur Herstellung jeder Dosierungseinheit
pharmazeutisch rein und im Wesentlichen nicht toxisch sein, in den
Mengen, in denen es verwendet wird. Zusätzlich können die aktive(n) Verbindung(en)
in Sustained-release-Zubereitungen und Formulierungen inkorporiert
werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können zur topischen Applikation,
wie z.B. Cremes, Lotionen und Gels geeignet sein.
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Pharmazeutisch
akzeptable Träger
und/oder Lösungsmittel
umfassen jede und alle Lösungsmittel, Dispersionsmedien,
Coatings, antibakteriell und antifungal wirkende Mittel, isotonische
Mittel und absorptionsverzögernde
Mittel und Ähnliches.
Der Nutzen solcher Medien und Agenzien für pharmazeutisch aktive Substanzen
ist im Stand der Technik wohl bekannt. Außer insofern, dass ein konventionelles
Medium oder Agens inkompatibel mit dem aktiven Bestandteil ist,
ist die Verwendung in therapeutischen Zusammensetzungen hiermit
dargestellt. Zusätz liche
aktive Bestandteile können
ebenfalls in die Zusammensetzung inkorporiert werden.
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Es
ist speziell von Vorteil, parenterale Zusammensetzung als Dosierungseinheit
zur Vereinfachung der Applikation und Vereinheitlichung der Dosierung
zu formulieren. Dosierungseinheit, wie hierin beschrieben, bezieht
sich auf physikalisch diskrete Einheiten, die geeignet sind, Einzeldosierungen
für die
Behandlung von Säugetieren
darzustellen; jede Einheit enthält
ein vorbestimmtes Quantum des aktiven Materials, das so errechnet
wird, dass es den erwünschten
therapeutischen Effekt in Assoziation mit dem erforderlichen pharmazeutischen
Träger
hervorruft. Die Spezifizierung für
neue Dosierungseinheiten der Erfindung werden durch (a) die eigenen
Charakteristika des aktiven Materials und insbesondere des therapeutischen
Effektes, der erreicht werden soll, und (b) die Limitationen, die
inhärent
mit der Verarbeitungstechnik eines solchen aktiven Materials zur
Behandlung einer Erkrankung in lebenden Subjekten, die erkrankt
sind, worin die körperliche
Gesundheit wie hierin im Detail beschrieben, beeinträchtigt ist,
diktiert wird oder direkt davon abhängt.
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Der
aktive Hauptbestandteil wird zur günstigen und effektiven Applikation
in effektiven Mengen mit einem geeigneten pharmazeutisch akzeptablen
Träger
in einer Dosierungseinheit verarbeitet. Eine Dosierungseinheit kann
beispielsweise die aktive Hauptverbindung in Mengen im Bereich von
0,5 μg bis
etwa 2000 mg enthalten. Dargestellt in Proportionen, ist die aktive
Verbindung üblicherweise
anwesend von zwischen 0,5 μg bis
2000 mg/ml des Trägers.
In dem Fall, dass die Zubereitungen zusätzliche aktive Bestandteile
enthalten, werden die Dosierungen durch Referenz auf die übliche Dosis
und Applikationsweise der Bestandteile ermittelt.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann ebenfalls genetische Moleküle, wie
z.B. ein Vektor, der geeignet ist, Zielzellen zu transfizieren,
umfassen, wobei der Vektor ein Nucleinsäuremolekül trägt, der geeignet ist zur Inhibierung
solcher schädigender
Protein-Protein-Interaktionen. Der Vektor kann beispielsweise ein viraler
Vektor sein.
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Ein
Shuttle-Vektor, der geeignet ist zur Expression einer ersten Aminosäuresequenz,
die durch die zweite Nucleotidsequenz als eine Fusion mit einer
zweiten Aminosäuresequenz,
in welcher sie konformationell konstrahiert ist, kodiert wird, kann
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, wobei der Shuttle-Vektor zumindest umfasst:
- (i) eine erste Expressionskassette umfassend:
- (a) eine multiple Klonierungsstelle zur Insertion der zweiten
Nucleotidsequenz, die die erste Aminosäuresequenz kodiert, wobei die
multiple Klonierungsstelle an eine oder mehrere Nucleotidsequenzen
angrenzt, die ein nukleares Lokalisationsmotiv und/oder ein Polypeptidloop
kodieren, sodass ein Fusionspeptid hergestellt wird, das geeignet
ist, zwischen der ersten und der zweiten Aminosäure hergestellt zu werden;
- (b) zwei oder mehrere Tandempromotorsequenzen, zu welchen die
zweite Nucleotidsequenz und die Nucleotidsequenzen, die ein nukleares
Lokalisationsmotiv und/oder einen Polypeptidloop kodieren, operativ
in Verwendung verbunden sind, wobei eine dieser Promotorsequenzen
ein bakteriell-exprimierbarer Promotor ist und wobei eine dieser
Promotorsequenzen ein Hefe-exprimierbarer Promotor ist; und
- (c) eine Terminatorsequenz, die an die multiple Klonierungsstelle
angrenzt und fern von der Promotorsequenz liegt und diese Nucleotidsequenzen
ein nukleares Lokalisationsmotiv und/oder ein Polypeptidloop kodieren;
- (ii) einen bakteriellen Replikationsursprung; und
- (iii) einen eukaryontischen Replikationsursprung.
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Der
Shuttle-Vektor, der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird,
umfasst zudem eine zweite Expressionskassette, die ein selektierbares
Markergen umfasst, das mit zwei oder mehreren Promotorsequenzen
operativ gelinkt ist und upstream von der Terminatorsequenz platziert
ist, wobei eine dieser Promo torsequenzen ein bakteriell-exprimierbarer
Promotor und wobei eine dieser Promotorsequenzen ein Hefe-exprimierbarer
Promotor ist.
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Der
bakterielle Ursprung der Replikation kann ein ColE1-Ursprung und
der eukaryontische Ursprung zur Replikation kann operativ zumindest
in einer Hefezelle sein und bevorzugt 2 Mikron (2 μm) Ursprung
der Replikation sein.
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Vorzugsweise
ist das selektierbare Markergen ein Zeocin-resistentes Gen (Zeocin
ist ein Wirkstoff der Bleomycinfamilie, welches ein Marker der InVitrogen
Corporation ist). Ein alternatives selektierbares Markergen ist
AURI-C, welches eine Resistenz gegenüber dem antibiotischen Aureobasidin
A aufweist. Fachleute kennen ebenfalls andere selektierbare Markergene,
die geeignet sind zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung und die gegenständliche Erfindung ist nicht
limitiert durch die Natur der selektierbaren Markergene.
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Der
bakteriell-exprimierbare Promotor kann jeder Promotor sein, der
zur Regulation der Expression eines Gens zumindest in einer Bakterienzelle
geeignet ist, vorzugsweise einer Escherichia-coli-Zelle. Beispiele geeigneter
bakteriellexprimierbarer Promotoren umfassen den T3-Promotor, SP6-Promotor,
T7-Promotor, lac-Promotor,
tac-Promotor und EM7-Promotorsequenzen neben anderen.
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Der
Hefe-exprimierbare Promotor kann jeder Promotor sein, der zur Regulation
der Expression eines Gens zumindest in einer Hefezelle geeignet
ist.
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Derivate
solcher Promotoren können
ebenfalls eingesetzt werden. "Derivate" dieser Promotoren
umfassen funktionelle Mutanten, Teile, Fragmente, Homologe und Analoge. Üblicherweise
können
diese Promotoren mutagenen Verfahren ausgesetzt werden, um einzelne
oder mehrfache Nucleotidsubstitutionen, Deletionen und/oder Additionen
herzustellen. Insertionale Nucleotidderivate dieser Promotoren umfassen
5'- und 3'-terminale Fusionen
sowie Intra-Sequenzinsertionen
von einzelnen oder mehreren Nucleotiden. Beispielsweise können Promotoren
durch Insertion zusätzlicher
Sequenzen modifiziert werden, um die Expressionslevel zu verstärken oder
zu modifizieren. Varianten insertionaler Nucleotidsequenzen sind
solche, in denen ein oder mehrere Nucleotide an einer vorbestimmten
Stelle in der Nucleotidsequenz eingebracht werden, obwohl zufällige Insertion
ebenfalls mit geeignetem Screening des resultierenden Produktes
möglich
ist. Deletionsvarianten sind dadurch charakterisiert, dass ein oder
mehrere Nucleotide von der Sequenz entfernt werden. Substitutionsnucleotidvarianten
sind solche, in welchen zumindest ein Nucleotid in der Sequenz entfernt
wurde und ein unterschiedliches Nucleotid an dieser Stelle eingesetzt
wurde.
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Der
Terminator kann jede Terminatorsequenz darstellen, die in den Zellen,
in denen sie verwendet werden soll, operiert. Beispiele von Transkriptionsterminatoren
zur Verwendung in Hefezellen umfassen die CYC1- und ADH-Terminatoren. Die
Verwendung zusätzlicher
Terminatorsequenzen ist nicht ausgeschlossen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst die erste Expressionskassette
ferner ein oder mehrere Nucleotidsequenzen, die ein nukleares Lokalisationsmotiv
und/oder einen Polypeptidloop kodieren, wobei diese Nucleotidsequenzen
innerhalb dieser Expressionskassette so angeordnet sind, dass die
erste Aminosäuresequenz
als ein In-frame-Fusionspolypeptid mit dem nuklearen Lokalisationsmotiv
und/oder einem Epitop-Tag-Motiv und/oder einer Polypeptidloopdomäne synthetisiert
wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das nukleare Lokalisationsmotiv
die SV40-T-Antigen nukleare Lokalisationssequenz (SV40 NLS) und
der Epitop-Tag ist der V5 (V5-Epitop) und das Polypeptidloop wird
von Thioredoxin erhalten.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
umfasst der Shuttle-Vektor zumindest:
- (i) eine
erste Expressionskassette umfassend eine multiple Klonierungsstelle
zur Insertion einer zweiten Nucleotidsequenz, welche die erste Aminosäuresequenz
kodiert, wobei die multiple Klonierungsstelle an eine oder mehrere
Nucleotidsequenzen angrenzt, die ein nukleares Lokalisationsmotiv
und/oder Epitop-Tag kodieren, das so positioniert ist, dass ein
Fusionspolypeptid zwischen der ersten Aminosäuresequenz und dem nuklearen
Lo kalisationsmotiv und/oder dem Epitop-Tag hergestellt werden kann,
und wobei die zweite Nucleotidsequenz und die Nucleotidsequenzen,
die ein nukleares Lokalisationsmotiv und/oder Epitop-Tag kodieren,
ferner operativ an zwei oder mehrere Tandernpromotorsequenzen gelinkt
sind und upstream von der Terminatorsequenz platziert werden und
wobei eine dieser Promotorsequenzen ein bakteriell exprimierbarer
T7-Promotor ist und wobei eine dieser Promotorsequenzen der Hefe-exprimierbare ADH1-Promotor und der
Terminator ADH-Terminator ist;
- (ii) eine zweite Expressionskassette umfassend ein selektierbares
Markergen, das operativ an zwei oder mehrerer Tandempromotorsequenzen
gelinkt ist und upstream von einer Terminatorsequenz platziert ist, wobei
eine der Promotorsequenzen der bakteriell-exprimierbare EM7-Promotor
ist und wobei eine der Promotorsequenzen der Hefe-exprimierbare
TEF1-Promotor ist und der Terminator der CYC1-Terminator ist;
- (iii) ein bakterieller Replikationsursprung; und
- (iv) ein eukaryontischer Replikationsursprung.
-
Weiter
bevorzugt wird die erste Aminosäuresequenz
als ein Fusionsprotein sowohl mit einem nuklearen Lokalisationsmotiv
und einem Polypeptidloop, in welchem es konformationell konstrahiert
ist, hergestellt.
-
Weiter
bevorzugt oder alternativ umfasst der erfindungsgemäße Shuttle-Vektor
die Merkmale des Hefe-E.-coli-Shuttle-Vektors pBLOCK-1, hierin mit
Bezug zu 1 beschrieben oder Varianten
hiervon umfassen CMV- und SV40-Promotoren
und die SPA-Terminatorsequenz. Die komplette Nucleotidsequenz des
Vektors pBLOCK-1 ist ebenfalls hierin als SEQ ID Nr. 1 beschrieben.
Die Nucleotidsequenz, wie in SEQ ID Nr. 1 beschrieben, umfasst die
folgenden Merkmale: ADH-Promotor innerhalb der Nucleotidpositionen
1 bis 430, T7-Promotor
innerhalb der Nucleotidposition 431 bis 470; Translationsstartcodon
(ATG) bei Nucleotidpositionen 471 bis 473; V5-Epitop-kodierende
Region innerhalb der Nucleotidpositionen 474 bis 530; SV40-nukleares Lokalisationsmotivkodierende
Region innerhalb der Nucleotidpositionen 531 bis 557; Polylinker
(E coRI-PstI) bei Nucleotidpositionen 558–616; ADH-Terminator auftretend
bei Nucleotidposition 670; und Zeocin-resistentes Gen auftretend
bei Nucleotidposition 2864.
-
Eine
Peptidbibliothek kann innerhalb eines Peptidloops (z.B. von Thioredoxinenzym),
der in den Polylinker von pBLOCK-1 oder pBLOCK-2 kloniert ist, exprimiert
werden, um ein Fusionsprotein im Rahmen mit einem nuklearen Lokalisationsmotiv
und Epitop-Tag herzustellen.
-
Der
hierin beschriebene Shuttle-Vektor unterscheidet sich von im voraus
beschriebenen Vektoren dadurch, dass er ein universeller Shuttle-Vektor
ist, der zur Verwendung in Multi-Step-Klonierungsverfahren in Wirtszellen
mehr als einer Spezies designed ist.
-
Der
gegenständliche
Shuttle-Vektor kann ferner durch Einbringung Säugetierzellexprimierbarer Promotor-
und Terminatorsequenzen in dem Tandem-Array mit den Promotor- und
Terminatorsequenzen, die bereits in der Expressionskassette vorhanden
sind, modifiziert werden, um eine Expression in Säugetierzellen
zu ermöglichen.
Der Vorteil eines solchen Arrangements liegt darin, dass Klone,
welche wünschenswerte
Aminosäuresequenzen
exprimieren, basiert auf Screening-Assays, die in bakteriellen Zellen
oder Hefezellen durchgeführt
werden, direkt auf Säugetier-Bioassays
transferiert werden können.
Beispielsweise erlaubt diese Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
die Testung der Peptidklone, die aus Hefewirtszellen isoliert werden,
auf biologische Aktivität
in Säugetierwirtszellen,
ohne dass es erforderlich ist, dass ein Subklonierungsschritt dieser
Peptidnucleotidsequenz in einen Vektor, der zur Expression in Säugetierwirtszellen
geeignet ist, vorgenommen werden muss. Dies vereinfacht sehr stark
das Verfahren eines High-Through-Put-Screenings zur Blockierung
schädlicher
zellulärer
Interaktionen.
-
Geeignete
Säugetierzell-exprimierbare
Promotorsequenzen umfassen jede Promotorsequenz, welche zumindest
zur Regulation der Expression in einer Säugetierzelle geeignet ist.
Beispiele geeigneter Promotoren umfassen die CMV-Promotorsequenz und SV40-Promotorsequenz
neben anderen.
-
Geeignete
Säugetierzell-exprimierbare
Terminatorsequenzen umfassen die SPA-Terminatorsequenz, ursprünglich identifiziert
durch Levitt et al., 1989, neben anderen.
-
Noch
weiter bevorzugt umfasst der erfindungsgemäße Shuttle-Vektor die Merkmale
des Säugetier/Hefe/E.
coli/Shuttle-Vektor-pBLOCK-2, hierin beschrieben mit Bezug auf 2 oder
ein Homolog, Analog oder Derivat hiervon.
-
Die
Nucleotidsequenz, welche in die multiple Klonierungsstelle der ersten
Expressionskassette insertiert wird, kann durch jede dem Fachmann
bekannten Mittel generiert werden, wobei das einzige Erfordernis darin
besteht, dass es eine Aminosäuresequenz
kodiert. In den spezifischen Ausgestaltungen des hierin beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die gegenständliche
Nucleotidsequenz eine zufällig-synthetisierte
Oligonucleotid oder zufällig-fragmentierte
genomische DNA, erhalten aus ein oder mehreren bakteriellen Genomen
umfassen. Der vorliegenden Beschreibung ist zu entnehmen, dass zufällige Bibliotheken
durch "Shotgun"-Klonierung von Pools
dieser Nucleotidsequenzen in einen gegenständlichen Shuttle-Vektor generiert
werden können,
wodurch das Screening einer großen
Anzahl an Peptid- oder Polypeptid-kodierender Klone in Hefe und/oder
Bakterienzellen ermöglicht
wird.
-
In
Verwendung ist es insbesondere bevorzugt, dass die Nucleotidsequenz,
welche in die multiple Klonierungsstelle der zweiten Expressionskassette
insertiert wird, eine erste Peptid-kodierende Sequenz umfasst, die
operativ unter Kontrolle der Promotorsequenzen ist, wobei diese
Sequenz ein Epitop kodiert, welches geeignet ist, detektiert zu
werden, wenn es auf der Oberfläche
der Zelle exprimiert wird, um die physikalische Selektion eines
Transfektanten zu ermöglichen.
Entsprechend dieser Ausgestaltung werden nur solche Zellen, welche
das Epitop exprimieren, geeignet sein, ebenfalls die klonierte Nucleotidsequenz
zu exprimieren. Besonders bevorzugte Epitope gemäß dieser Ausgestaltung umfassen,
sind aber nicht hierauf limitiert, Ratten-CD2 und Single-Chain-Antikörpermoleküle, das
an eine transmembranäre
Domäne
gelinkt ist.
-
Es
soll verstanden werden, dass der hierin beschriebene Shuttle-Vektor
nicht auf die Verwendung in dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren
limitiert ist.
-
Beispielsweise
können
die pBLOCK-Vektorserien verwendet werden, um einen Agonisten oder
Antagonisten jeder Protein-Protein-Interaktion in einer Zelle zu
identifizieren, wie z.B. in dem Screening für Peptide, die geeignet sind
eine Protein-Protein-Interaktion, die gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wird, zu perturbieren.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren und Vektoren können verwendet werden, um neue
Wirkstoffe zu identifizieren, wie z.B. Antibiotika oder inhibierende
Mittel. Tatsächlich
ist die vorliegende Erfindung insbesondere geeignet für Wirkstoff-Screening-Protokolle,
um Kandidatenantagonisten einer jeden Protein-Protein-Interaktion zu identifizieren.
Beispielsweise können
bakterielle Expressionssysteme in High-Through-Put-Screening für neue Antibiotika
oder andere inhibitorische Agenzien, welche spezifische Protein-Protein-Interaktion als
Ziel haben, verwendet werden. Die p-BLOCK-Vektorserien, die hierin
beschrieben sind, sind besonders in solchen Anwendungen geeignet,
in denen die darin enthaltene T7-Promotorsequenz,
die bakterielle Expression ermöglicht.
In den Anwendungen, in denen Nucleotidsequenz(en) in den pBLOCK-Vektor
inkorporiert sind, welche exprimiert werden, tragen diese eine wie
oben beschriebene geeignete bakterielle Translationsinitiationssequenz,
(vgl. Beschreibung, die Seiten 20 und 21 überbrückt (Seite 22, 1. vollständiger Absatz
der Übersetzung)).
Die zweite Nucleotidsequenz kann ferner so exprimiert werden, dass
die resultierenden Peptide innerhalb der aktiven Seite des Thioredoxinloops
oder innerhalb der flankierenden Cysteinreste konstrahiert sind.
Wie auch mit anderen Ausgestaltungen der Erfindung kann auch diese
zweite Nucleotidsequenz synthetischen Ursprungs sein und/oder von
genomischem Ursprung erhalten werden. Expression aus dem pBLOCK-Vektor
wird durch Infektion von Bakterien erreicht, die die Plasmidbibliothek
mit Bakteriophagen T7 enthalten oder alternativ durch Verwendung öffentlich
zugänglichen
Stämmen,
wie z.B. E. coli BL21, welcher das T7-Polymerasegen unter lac-Kontrolle enthält, weil
in solchen Stämmen
IPTG zu dem Wachstumsmedium zugegeben werden kann, um die Expression
des T7-Polymerasegens
zu induzieren.
-
Die
biologische Interaktion ist in der Abwesenheit des Wirkstoffs, der
gescreent wird, funktional und Perturbation der Interaktion wird
in Anwesenheit einer Kandidatenwirkstoffverbindung geassayt, wobei
eine modifizierte Reporterge nexpression in der Weise detektiert
wird, wie sie oben für
andere Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben wird.
-
Die
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden vollständiger in
den folgenden nicht limitierenden Beispielen beschrieben. Es ist
jedoch zu verstehen, dass diese detaillierte Beschreibung alleine
für den
Zweck als Beispiele der vorliegenden Erfindung aufgenommen wurden.
Es soll in keinster Weise als eine Restriktion der breiten Beschreibung
der oben beschriebenen Erfindung verstanden werden.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion des Plasmidvektor-pBLOCK-1
-
Zur
Konstruktion des Plasmidvektors pBLOCK-1 (1; <400>1) wird das LexA-Gen von dem Plasmid
pHybLex/Zeo (Invitrogen Corporation) durch Verdauung mit HindIII
entfernt und religierf, um pHybLex/Zeo/ΔLexA herzustellen. Der T7-Promotor und die
SV40-nukleare Lokalisationssequenz, die in dem Plasmid pY-EStrp anwesend sind,
werden durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR) gemäß folgender Primer amplifiziert:
- 1. 5'-gagagagaagcttccccggatcggactactagc-3' (d.h. <400>2); und
- 2. 5'-gagagagagctcgaattcagctacctttctcttcttttttggagg-3' (d.h. <400>3).
-
Das
PCR-Produkt wird mit HindIII und Ecl136II verdaut und dann in das
Zwischenplasmid pHybLex/Zeo/ΔLexA,
welches vorher mit denselben Enzymen verdaut wurde, kloniert, um
pBLOCK-1 herzustellen.
-
Beispiel 2
-
Verfahren
zur Identifizierung von Inhibitoren von Protein-Protein-Interaktionen
-
Ein
gegen-selektierbares Reportergen wird in den Hefestamm, der für den Screen
verwendet wird, eingebracht. Der Stamm wird dann modifiziert, um
die Einbringung eines zusätzlichen
Plasmids, das potenzielle Disruptoren der Interaktionen exprimiert,
zu ermöglichen.
In einer Ausgestaltung wurde das gegen selektierbare Reportergen
URA3 verwendet, um die Toxizität
des URA3-Genproduktes
in Anwesenheit des Wirkstoffs 5-Fluororotische Säure (5FOA) zu verwerten. Jede
Aktivierung des Reportergens, das von der Protein-Protein-Interaktion, die
beobachtet wurde, resultierte, wurde gegen die Anwesenheit des Wirkstoffs
5FOA selektiert. Hefezellen, welche Peptide der Bibliothek exprimieren,
welche die Interaktion blockieren, werden deshalb geeignet sein
in der Anwesenheit von 5FOA zu wachsen. In einer alternativen Ausgestaltung
wurde in zweites gegen-selektierbares Reportergen, bezeichnet CYH2,
verwendet, um Hefezellen in Anwesenheit von Cycloheximid zu selektieren.
In einer weiteren Ausgestaltung umfassen die verwerteten genetischen
Konstrukte sowohl die URA3 und CYH2 gegen-selektierbaren Reportergene,
um die Erfindung in Hefezellen durchzuführen.
-
Als
ein "Bait" (DNA bindende Fusionsdomäne) wurde
ein existierendes LexA/SCL-Fusionsprotein verwendet, welches vorher
gezeigt hat, dass es mit den DRG- und E47-Proteinen (Mahajan, M.A.
et al. (1996)) interagiert. Dieses Bait enthält die bHLH-Domäne (Reste
176 bis 245) des SCL ebenfalls impliziert in der Interaktion mit
LMO2 (Wadman, I. (1994)). Die "Prey"-Konstrukte (Aktivierungsfusionsdomäne) kodieren
die bekannten SCL-Interaktoren.
-
Screening
wird gemäß Vidal,
M. et al. (1996), Green, A.R. et al. (1991), Vidal M. et al. (1996)
mit folgenden Modifikationen durchgeführt. Zuerst wird das Paar der
zwei Hybridinteraktoren auf den Vektoren pJG4-5 und pEG202 (oder
pGilda) des lex-A-basierten Zwei-Hybrid-Systems basiert (Gyuris,
J.E. et al. (1993)). Der SCL-exprimierende LexA-Hybridklon exprimiert
Reste 176 bis 331 von SCL (Mahajan, M.A. et al. (1996)). Zweitens
ist die reverse Zwei-Hybrid-Aptamerbibliothek basiert auf der zufälligen Aptamerbibliothek, die
durch Colas et al., (23), beschrieben wurde, mit der Ausnahme, dass
der Vektor basiert auf pBLOCK-1 ist, was die Expression der Peptide
entweder alleine oder als Fusionen mit anderen Aminosäuren (z.B.
mit flankierenden Cysteinresten) erlaubt. Diese Bibliothek wird
einmal transformiert und mit den Interaktorpaaren durch Mass-Mating-Verfahren
gescreent (Bendixen et al. (1994)). Kurz gesagt, wird die Zeo-markierte
Bibliothek in den Stamm YPH250 (Sikorski, R.S. et al. (1989)) des
Genotyps (MATα,
leu2, ura3, lys2, trp1) eingebracht und die Transformanten werden
eingefroren. Die interagierenden Proteine, die durch die mit TRP1
und HIS4 markierten Plas mide kodiert sind, werden dann in ein Derivat
des Stammes YPH252 (Sikorski, R.S. et al., 1989) oder in den Stamm
EGY40 (Golemis und Brent, 1992; Gyuris et al., 1993) des Genotyps
(MATα, leu2,
ura3, his4, trp1, lys2), welcher stabil mit den gegen-selektierbaren
Reporterkonstrukten transformiert wurde, transformiert. Diploide
Hefe, die aus dem Mating-Verfahren der zwei oben genannten Stämme resultiert,
wird in ein Minimalmedium, das kein Tryptophan und Histidin, aber
Zeocin enthält,
selektiert und gefroren gelagert. Screening der Bibliothek wird
dann durch Re-Plattierung in Minimalmedium, das kein Leucin, Tryptophan
und Histidin, aber 5-FOA, Zeocin und Raffinose und/oder Galactose
enthält,
durchgeführt.
In Fällen,
in denen der Rezipientstamm den CYH2-Reporter zusätzlich zu
dem URA3-Reporter enthält,
ist es notwendig, dass beide parentalen Stämme Spontanmutationen in dem
CYH2-Gen aufweisen, welche die Stämme resistent gegenüber Cycloheximid
werden lassen. Unter solchen Umständen kann das Gegen-Selektionsmedium Cycloheximid
enthalten.
-
Das
alternative Bait-Plasmid pGilda (OriGene Corporation) kann in dem
oben genannten Schema gegenüber
dem pEG202 bevorzugt sein, wobei das Peptid, Polypeptid oder Protein,
das als eine LexA-Fusion exprimiert wird, toxisch auf die Zelle
wirkt oder alternativ endogene transkriptionale Aktivierungsaktivität besitzt,
die ausreicht, um Letalität
in dem Gegen-Selektionsscreen hervorzurufen, der unabhängig von
der relevanten biologischen Interaktion ist, die getestet wird.
Obwohl nicht gebunden an eine Theorie oder Aktivierungsmethode,
kann die verbesserte Wirksamkeit von pGilda darin bestehen, dass
das Plasmid bei einer niedrigen Kopiezahl erhalten wird, beruhend
auf der Anwesenheit eines CEN/ARS-Ursprungs der Replikation eher als
der 2-Mikron-Ursprung der Replikation, der verwendet wird in vielen
anderen Hefevektoren. Alternativ oder zusätzlich verwertet pGilda eine
induzierbare GAL1-Promotorsequenz eher als die ADH-Promotorsequenz,
die in pEG202 anwesend ist, was erlaubt, dass der Level der Expression
der interagierenden Proteinbindungspartner durch die Konzentration
von Galactose in dem Wachstumsmedium reguliert wird. Insbesondere
wird die Expression der interagierenden Proteinbindungspartner von
pGilda aufgrund eines Mediums enthaltend eine neutrale Kohlenstoffquelle,
wie z.B. Raftinose, sichergestellt. In Fällen, wo die Expression der
interagierenden Proteinbindungspartner nicht ausreicht, um Letalität zu erreichen,
können
höhere
Konzentrationen an Galactose zu dem Wachstumsmedium zugegeben werden,
bis die Quantität
der interagierenden Proteine, die exprimiert werden, für die Letalität assoziiert
mit der Interaktion, die auf gegen-selektierbaren Platten zu bestimmen ist,
ausreicht.
-
Beispiel 3
-
Konstruktion der Peptidbibliothek
-
Übliche Zwei-Hybrid-Bibliotheken
sind für
das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
nicht geeignet, da sie mit einer transkriptionalen Aktivierungsdomäne fusioniert
sind und so die Klonierung aller Arten von Peptidblockern nicht
erlauben, da einige Mitglieder der Bibliothek die Transkription
aktivieren würden
(dadurch dem Screen ausweichen), unabhängig davon, ob sie die Interaktion
unter Testbedingungen blockieren oder nicht. Im Weiteren ist es
für die
Vektoren, die im Drei-Hybrid-Screening (Zhang, J. et al. (1996))
verwendet werden, notwendig, einen zusätzlichen selektierbaren Marker
in den Hefevektor bereitzustellen und einen geeigneten Stamm für ihre Selektion
zu verwenden.
-
Wenn
man Peptide in einer konstrahierten Form präsentiert, werden die Freiheitsgrade
limitiert und somit die entropischen Kosten der Bindung, die für die hohe
Affinität
der beobachteten Interaktionen steht (Colas et al. (1996)). Eine
Trx-präsentierte
zufällige
Peptidbibliothek wird in dem vorliegenden Verfahren verwendet. Die
Herstellung der zufälligen
Inserte und des Trx-Teils wird vorstehend beschrieben (Colas et
al. (1996)). Die zufälligen
Aptamerinserte werden in den reversen Zwei-Hybrid-Vektor-pBLOCK-1
kloniert.
-
Beispiel 4
-
Durchführung des
Screens für
Peptidblocker von Protein-Protein-Interaktionen
-
Um
die Anzahl der Transformationen der Hefebibliothek zu reduzieren,
wird eine Mass-Mating-Technik verwendet, um die Bibliotheksplasmide
mit den Stämmen,
welche die zwei Hybridpartner exprimieren, effektiv zu kombinieren
(Bendixen, C. (1994)). Nach Selektion von Diploiden und Ausplattierung
in einem Medium enthaltend 5FOA werden nur Klone, die blockierende
Peptide ("Blocker") in Form von Kolonien
exprimiert, da sie die Transkription des gegen-selektierbar URA3-Reportergens unterdrücken. Die
geeignete Stringenz zur negativen 5FOA-Selektion wird empirisch für jedes
interagierende Paar gemäß Vidal
et al. (1996) bestimmt.
-
Beispiel 5
-
Testung der
Blocker auf Spezifität
unter Verwendung von Interagierungs-Mating-Verfahren
-
Die "interagierende Mating"-Technik (Finley
Jr., R.L. et al. (1994)) wird verwendet, um schnell zu bestimmen,
ob die isolierten Blocker des oben dargestellten Screens spezifisch
sind für
das erwünschte
Interaktionspaar. Bibliotheksplasmide, die Blocker kodieren, werden
durch Transformation in E. coli und Retransformation in Hefe gerettet.
Sie werden dann jeweils parallel mit einer großen Panel von nichtspezifischen Zwei-Hybrid-Fusionspaaren
in einem Hefestamm des gegensätzlichen
Mating-Typs gematet und auf Sensitivität gegenüber 5FOA getestet. Es ist notwendig,
dass zumindest einer der zwei Hefestämme geeignete Reportergene,
wie oben beschrieben, enthält.
Nur Klone, welche spezifisch die Interaktion von SCL mit ihren Interaktoren
blockt und nicht die Interaktion mit anderen ähnlichen interagierenden Proteinen
blockt, werden für die
weitere Analyse genommen.
-
Beispiel 6
-
Auswahl von
hoch affinen Blockern unter Verwendung der Oberflächenplasmonresonanz
-
HOX11-
und SCL-Interaktionsdomänen
werden als Maltose bindende Fusionsproteine unter Verwendung des
Vektors pMalC2 (New England Biolabs) gereinigt und kovalent mit
dem BIAcore (Pharmacia) Biosensorchip gekuppelt. Gereingte GST-Fusionen
bekannter HOX11- und/oder SCL-Interaktoren werden über den Biosensorchip
geleitet und die Bindung wird mit einem BIAcore2000 in Anwesenheit
und Abwesenheit eines Hefeextraktes enthalten überexprimierte Trx-Aptamerblocker überwacht.
Um das geeignete Verhältnis
für die Kompetition
herauszufinden, wird jeder der Interaktoren durch limitierende Dilution
gegen eine konstante Konzentration eines Hefeextrakts titriert.
Blockierende Aktivität
cyclischer Peptide wird in ähnlicher
Weise durch Oberflächenplasmonresonanz
bestätigt.
-
Oberflächenplasmonresonanz
ist geeignet, um Interaktionen von Proteinen, die in zwei Hybridscreens identifiziert
wurden, zu studieren (Colas, P. et al. (1996), Yang, M. et al. 1995).
Die Sensitivität
der Oberflächenplasmonresonanzinstrumente
ermöglicht
die Identifizierung von Komponenten eines rohen Zellextrakts, welcher
mit der Interaktion gereinigter Proteine in Lösung mit ihren erkennenden
Partnern, die an einen Biosensorchip gebunden sind, konkurrieren
kann (Bartley, T.D. et al. (1994)). Gereinigte SCL wird durch kovalente Kupplung
mit der Chipoberfläche
immobilisiert. Gereinigte GST-Fusionen der Interaktonen (LMO2, DRG
und E47) werden dann über
den Chip passiert und die Bindung wird durch den BIAsensor überwacht.
Hefeextrakte, welche die viel kleineren Peptidaptamerblocker, die
in dem obigen genetischen Screen selektiert werden, überexprimieren
oder über
ein Trx-Vektorkontrollpolypeptid überexprimieren, werden dann über den
Chip passiert und ihre Fähigkeit,
Assoziationen mit Erkennungspartnern mit SCL zu blockieren, bestimmt.
Falls eine der Peptidaptamere eine Interaktion blockiert, wird die
Bindung des natürlichen
SCL-Partners inhibiert und eine Veränderung des refraktiven Indexes
detektiert. Diese Änderung
wird durch den BIAsensor gemessen, unabhängig davon, ob der Aptamerblocker
an SCL, an ihre Partner oder an beide Proteine bindet. Da das Signal proportional
zu der Größe der interagierenden
Proteine ist, ist es möglich,
den Unterschied zwischen der Bindung der erkennenden Partner von
SCL und den viel kleineren artifiziellen Aptamere sollte dieses
direkt mit SCL interagieren, zu bestimmen. Diese Experimente werden
mit verwandten Proteinpaaren wiederholt, um Spezifität zu sichern.
Peptidaptamere, welche Interaktionen mit höchster Affinität und Spezifität blockieren, werden
via ihrer Trx-Domäne
immungereinigt und auf direkte Interaktionen getestet und die Dissoziationskonstanten
bestimmt, bevor ihre Inserte sequenziert werden.
-
Basiert
auf den oben genannten Studien werden die Blocker mit höchster Affinität weiter
untersucht. Der inhibitorische Effekt der Peptidaptamere wird initiell
durch Expression dieser konstrahiert mit dem Trx-Polypeptidloop
in Zelllinien getestet.
-
Wir
synthetisieren dann die 20-mer-Inserte korrespondierende zu den
Peptidaptameren.
-
Die
38-mer-Peptide werden in der folgenden Form designed:
Cys(Penetratin
16-mer)(interagierend 20-mer)Cys
wobei die Aminosäuresequenz
des Penetratin 16-mer-Motivs durch Derossi et al. (1994) beschrieben
wird: (Arg Gln Ile Lys Ile Trp Phe Gln Asn Arg Arg Met Lys Trp Lys
Lys).
-
Die
Peptide (synthetisiert durch Chiron Mimotopes, Australien) werden
durch Oxidation der flankierenden Cysteinreste mit 10 mM K3Fe(CN)6 (Mimotopes,
Australien) bei pH 8,4 cyclisiert und durch Reverse-Phase-HPLC gemäß Koiveunen
et al. (1994) gereinigt.
-
Erfolgsversprechende
Kandidatblockerklone werden demzufolge als cyclische Peptide synthetisiert, die
die interagierenden Peptide an das Penetratinmotiv fusioniert umfassen.
Die Cyclisierung mit flankierenden Cysteinresten wird in dem Design
synthetischer Peptide verwendet, um hohe Affinität durch konformationale Konstrahierung
zu erhalten (Giebel, L.B. et al., 1995). Dieser Ansatz hat einige
biologisch aktive Peptidinhibitoren hervorgebracht.
-
Beispiel 7
-
Anwendung des Modellsystems
zur Isolierung von Blockern der HOX11-Interaktionen
-
Die
Screens werden ebenfalls ausgeweitet, um Blocker der HOX11-Interaktoren
zu finden, welche gerade isoliert wurden. In dem Fall von HOX11,
wo Targetgene identifiziert wurden, werden Luciferase-Reporterkonstrukte
enthaltend die Promotoren der HOX11-Targets cotransfektioniert mit
Blockerkonstrukten/peptiden und der Effekt auf das Wachstum und
der Reportergenexpression bestimmt. Jedes der SCL- oder HOX11-spezifischen
Peptide, welche das Wachstum inhibieren, werden in Kombination zu
den Zellen gegeben als ein Test auf synergistische kooperative Inhibition
von HOX11 und SCL.
-
Beispiel 8
-
Assays der
Targetgen-Aktivierung
-
Die
Promotoren der HOX11-Targetgene werden mit dem Luciferase-Reporter
pGL3 Basisvektor fusioniert und die Expression von Luciferase wird
aus dem Rohextrakt (Promega) in einem Luminometer bestimmt. Eine
Plasmid-Cotransfektionskontrolle,
die β-Galactosidase
exprimiert, wird verwendet, um die Transfektionseffizienz zu normalisieren.
Peptide werden direkt zu dem frischen Medium in Konzentrationen
von 0,1 μM,
1 μM, 10 μM und 100 μM zugegeben.
-
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