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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des Screenes von Genbibliotheken
und insbesondere das Herstellen und Screenen von Bibliotheken natürlicher
Domänen,
die von Organismen mit bekannten genomischen Sequenzen abgeleitet
sind. Weiterhin werden Verfahren zur Steigerung der Vielfältigkeit
von solchen biologisch vielfältigen
Genfragment Bibliotheken durch Mutagenese Verfahren beschrieben.
Die vorliegende Erfindung stellt auch die Mittel bereit, durch die
ein weiter Bereich von Peptid basierten Therapeutika, Prophylaktika
und diagnostischen Reagenzien entwickelt werden kann.
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Allgemein
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In
dieser Beschreibung und den folgenden Patentansprüche, außer der
Zusammenhang erfordert etwas anderes, wird das Wort "umfassen", oder Variationen,
wie "umfasst" oder "umfassend" derart verstanden werden,
dass es den Einschluss einer gegebenen ganzen Zahl oder Gruppe von
ganzen Zahlen aber nicht den Ausschluss irgendeiner anderen ganzen
Zahl oder Gruppe von ganzen Zahlen enthält.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Biologische
Interaktion/Aktivitäten,
wie Protein:Protein Interaktionen, Antigen:Antikörper Interaktionen, Protein:Nukleinsäure Interaktionen,
Protein:Liganden Interaktionen und Nukleinsäure:Nukleinsäure Interaktionen
sind in eine große
Vielzahl von Vorgängen
involviert, die in lebenden Zellen auftreten. Zum Beispiel können der
Agonismus und Antagonismus von Rezeptoren durch spezifische Li ganden,
Antikörper-Antigen
Interaktionen, einschließlich
Arzneimitteln, Hormonen, sekundären
Botenmolekülen,
etc. eine Vielzahl von biologischen Vorgängen, wie unter anderem Genexpression,
zelluläre
Differenzierung und Wachstum, Enzymaktivität, Metabolitenfluss und Metabolitenverteilung
zwischen zellulären
Kompartimenten beeinflussen. DNA:Protein und RNA:Protein Interaktionen
sind gut bekannt für
ihre Wirkungen in der Regulation der Genexpression in sowohl prokaryonten
als auch eukaryonten Zellen, zusätzlich
dazu sind sie entscheidend für
DNA Replikation und im Fall von gewissen Viren, für RNA Replikation.
In Fällen,
in denen die Vermehrung von Zellen schädlich ist, wie die Replikation
eines Pathogens oder einer Krebszelle, sind Mittel, die auf biologische
Interaktion/Aktivitäten
oder funktionelle Strukturen abzielen, geeignete Kandidaten für die Therapie.
Zum Beispiel sind Mittel, welche die Funktion von Membrankanälen blockieren
oder cytoplasmatische Membranen auf andere Weise zerstören, attraktive
Ziele für
antimikrobielle Therapien gegen Pathogene. Weiterhin können Mittel, die
mit Antigen spezifischen oder unspezifischen Funktionen des Immunsystems
interagieren, immunologische Modulatoren oder Vakzine für Allergie,
Autoimmunität,
infektiöse
Erkrankung, Fruchtbarkeit und Vergiftung bereitstellen. Zum Beispiel
können
Mittel, welche die Antigenität
von mikrobiellen Antigenen, Tumor Antigenen, Allergenen oder Autoantigenen
aufweisen, für
Vakzine oder Immuntherapie verwendet werden.
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Ungewünschte oder
ungeeignete Genexpression und/oder zelluläre Differenzierung, zelluläres Wachstum
und Metabolismus kann auch, zumindest in den meisten Fällen, der/den
biologischen Interaktion/Aktivitäten
zugewiesen werden, welche die Bindung und/oder Aktivität von Protein ähnlichen
Molekülen, wie
unter anderem Transkriptionsfaktoren, Peptidhormonen, Rezeptormolekülen und
Enzymen, einschließen. In
diesen Fällen
sind Therapien vorstellbar, die solche ungeeigneten Interaktionen
blockieren und/oder welche die Bildung von ungeeigneten zellulären Strukturen
blockieren.
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Herstellung
von Peptiden durch rekombinante DNA Techniken
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Peptide,
die einen vielfältigen
Bereich von biologischen Funktionen vermitteln oder mit ihnen interferieren,
schließen
natürliche
Peptide und synthetisierte Peptide, die einen Abschnitt oder einen
modifizierten Abschnitt eines bekannten Moleküls darstellen, um eine Zielfunktion
zu vermitteln, ein. Eine Quelle für solche Peptide sind zufällige Peptid
Bibliotheken, die mit zufälligen
(oder semizufälligen)
Oligonukleotiden, die in Klonierungsstellen eines Plasmid- oder
Phagenvektors ligiert sind, konstruiert werden.
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Vektoren,
die DNA enthalten, die verschiedene Peptide kodiert, werden in Bakterien
oder andere Wirte transfiziert oder transformiert und durch Standard
Plaque oder Kolonie Reinigungsverfahren kloniert. Klone, die Peptide
mit einer gewünschten
Aktivität
bilden, können
durch eine Vielzahl von Screening oder Selektionsverfahren isoliert
werden, die im Wesentlichen dieselben sind wie die Screening Verfahren,
die verwendet werden, um Polypeptide nachzuweisen, die von cDNA
oder cDNA Fragmenten kodiert werden. Diese umfassen die Herstellung
von Peptiden als Fusionen mit den Hüllproteinen eines Bakteriophagen
oder Fusionen mit bakteriellen Oberflächenproteinen, so dass die
Peptide als Tags für
Affinitätsreinigungsverfahren
verwendet werden können;
die Herstellung von Peptiden aus Wirten, die mit einem Phagen infiziert
oder mit Plasmiden transformiert wurden, um Arrays von Kolonien
oder Plaques zu bilden, die hinsichtlich Liganden Bindungsaktivität oder biologischer
Aktivität,
wie Inhibieren des Wachstums von Zielbakterien oder das Induzieren
der Aktivierung von Genen in Zielbakterien, gescreent werden können; und
in positiven Selektionsstrategien, wie den Two Hybrid Klonierungssystemen,
in denen das Peptid, das in dem Wirtsorganismus gebildet wurde,
an Zielproteine bindet, um Komplexe zu bilden, welche die Expression
der Reportergene aktivieren, die in denselben Wirt kloniert sind.
Eine der signifikantesten Vorteile von Phagen Display Technologie
ist es, dass sie die Herstellung von Bibliotheken mit einer sehr
großen
Komplexität – d.h. 1010 bis 1011 einzelne
Klone erlaubt.
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In
gleicher Weise können
in "reversen Two
Hybrid" oder "gesplitten Two Hybrid" Systemen Bibliotheken
mit geeignet exprimierten Peptiden hinsichtlich Blockiermitteln
von besonderen Protein/Protein Interaktionen gescreent werden, was
wiederum die Expression von gegenselektierbaren Reportergenen, die
toxische Produkte kodieren, reduziert.
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Modifikation
von Peptiden für
die Verwendbarkeit und Optimierung
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Sobald
das aktive Peptid oder ein Liganden bindendes Peptid identifiziert
wurde, können
sie in einer Vielzahl von Verfahren modifiziert werden, um ihre
Verwendbarkeit zu optimieren. Die Modifikation kann umfassen: Alterationen
in den Aminosäure
Resten, die in das Ziel eingreifen, um ihre Bindungsspezifität und Affinität zu verbessern;
Modifikationen, die das Anzeigen des Peptids beeinflussen, einschließlich der
Bindungsvalenz und der Einschränkungen
bestimmter Konformationen; und Modifikationen, um weitere funktionelle Reste,
wie Marker, Toxine und Koaktivatoren, anzuheften.
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Synthetische
Peptide können
andere Reste als die 20 Aminosäuren,
die in der Natur vorkommen, einschließen, und/oder sie können durch
Mittel wie Oxidation von flankierenden Cystein Resten ringförmig geschlossen
werden. Im Fall von Peptiden, die Antikörper Epitope nachahmen, können Träger, welche
die T Zell Epitope enthalten, die benötigt werden um Hochaffinitätsimmunantworten
zu induzieren, durch genetische Techniken hinzugefügt werden.
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Beispiele von Peptiden,
die biologische Systeme modulieren
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Peptide
können
als Therapeutika oder Leitmoleküle
für das
Design von Therapeutika für
Erkrankungen einschließlich
Infektion, Krebs und metabolischen Störungen ebenso wie für Mittel
für Vakzine
und Immuntherapie, Transplantation und Diagnostika eingesetzt werden.
Die mögliche
Verwendbarkeit solcher Peptide wurde durch die folgenden Beispiele
gezeigt:
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Peptide als
antimikrobielle Mittel
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Die
antimikrobielle Wirkung, die durch natürliche Peptide, die von Fröschen und
Insekten gebildet werden und der künstlich synthetisierten kationischen
Peptide, wurde gezeigt. Eine große Vielzahl von Antibiotika sind
Peptide oder Polypeptide. Die Körnchen
von Säuger
Neutrophilen bilden Familien von antimikrobiellen Polypeptiden,
einschließlich
Azurocidin, Cathepsin G und kationische antimikrobielle Peptide
(Cationic Antimicrobial Peptides – CAP57 und CAP37). Zusätzlich bilden
die Neutrophilen mindestens zwei Familien von antimikrobiellen Peptiden,
die Defensine und die Bactenecine. Darüber hinaus sind viele natürliche Antibiotika
und Antipilz Arzneimittel aus Peptiden zusammengesetzt. Zum Beispiel
bildet die Magainin Familie der antimikrobiellen α-helikalen
Peptide, die aus der Haut des afrikanischen Krallenfrosches, Xenopus
laevis isoliert werden, tödliche
Poren in den Zellmembranen von bestimmten Mikroorganismen. Genauso
besitzen manche α-helikale Peptide,
die von einer Vielzahl von Insektengattungen stammen, antimikrobielle
Aktivität.
Kürzlich wurden
einige rationale Designansätze
verwendet, um neue Peptid Antibiotika zu isolieren. Zum Beispiel
verwendeten Tiozzo et al., einen "Sequenzmatrizen" Ansatz, in dem Kandidaten Peptid Sequenzen
aus Anordnungen von natürlichen
antimikrobiellen Peptiden entwickelt wurden [1]. Die Identifizierung
von Virulenz Determinanten in einigen Pathogenen stellen andere
attraktive Ziele für
eine antimikrobielle Therapie dar. Zum Beispiel haben Balaban und
Kollegen [2] kürzlich
einen Autoinduktor der Virulenz in Staphylococcus aureus identifiziert,
der die Herstellung von bakteriellen Toxinen kontrolliert, die in
die Pathogenese involviert sind. Die Toxingene werden durch ein
regulatorisches RNA Molekül,
RNAIII, induziert, das eine Grenzkonzentration eines endogenen Protein
RNAIII aktivierenden Proteins (RAP) induziert [2]. Von Peptid Inhibitoren
von RAP kann erwartet werden, dass sie als Virulenz Determinanten
wirken. Tatsächlich
wird ein natürlich
Peptid Inhibitor vom RAP, der als RIP (RNAIII inhibierendes Peptid)
bezeichnet wird, von einem nicht pathogenen Stamm von Staphylococcus
aureus gebildet, und er scheint das RNAIII Gen zu inhibieren und
verringerte Virulenz zu verursachen [2].
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Peptid Modulatoren
der Wachstumsregulation
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Die
Fähigkeit
von Peptiden, Schlüsselmodulatoren
der Wachstumsregulation zu beeinflussen, wurde von Brent und Kollegen
gezeigt, die ein Two Hybrid Screening verwendeten, um begrenzte
Peptid "Aptamere" aus kombinatorischen
Bibliotheken zu identifizieren, die fest an die Cyclin abhängige Kinase
2 binden und deren Funktion inhibieren. Dies zeigt das Potenzial
für die
Behandlung von Neoplasmen [3].
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Peptide
können
eine ausgezeichnete Spezifität
zeigen. Zum Beispiel wurden Peptid Aptamere identifiziert, die zwischen
zwei nahe verwandten allelischen Varianten des Ras Proteins unterscheiden
können
[4]. Darüber
hinaus inhibiert ein Peptid Aptamer gegen menschliche Cyclin abhängige Kinase
2 die Kinaseaktivität ausschließlich auf
gewissen bestimmten Substraten.
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Die
Peptid Spezifität
wurde auch in vivo gezeigt. In einem kürzlichen Bericht wurde gezeigt,
dass die Expression von Aptameren, die Cyclin abhängige Kinasen
in transgenen Fliegen erkennen, Entwicklungsabnormalitäten in einer
dominant negativen Weise verursacht [5]. Wichtig ist, dass die Spezifität von zwei
Aptameren für
bestimmte Cdks (wie in Hefe Two Hybrid Assays bestimmt) in dem Drosphila
in vivo Assay erhalten blieb. Darüber hinaus unterdrückte die
Koexpression der spezifischen Aptamer Ziel Cdk den beobachteten Entwicklungsphänotyp [5].
Dieser Bericht der erfolgreichen gezielten Inhibition eines Enzyms
in vivo mit Aptameren etabliert fest die Durchführbarkeit des Prinzips zur
Entwicklung neuer therapeutischer Strategien basierend auf interferierenden
Peptiden.
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Peptid basierte Inhibition:
eine aufkommende therapeutische Strategie
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In
der letzten Zeit wurde viel Aufmerksamkeit auf Peptide als potenzielle
therapeutische Mittel gerichtet, weil sie hochspezifisch und einfach
synthetisierbar sind. Phagen Display Technologien haben begonnen sich
als verwendbar für
das Bereitstellen von Leitpeptiden in Arzneimittel Entdeckungsprogrammen
zu zeigen.
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Der
effiziente Transport eines Peptids von außerhalb der Zelle in den Kern
einer eukaryonten Zelle kann jetzt durch das Anheften von Sequenzen,
wie dem Zielmotiv "Penetratin", das von dem Drosophila
Antennapaedia Protein abgeleitet ist, erreicht werden. Kürzlich wurde
eine Familie solcher Zielpeptide identifiziert [6]. Zum Beispiel
wurde gezeigt, dass die Konjugation von Peptid Sequenzen an das
VP22 Protein effizient den Transport des Fusionsproteins zum Kern
der Zellen, die benachbart zu den primären Transfektanten liegen,
erlaubt [7]. Einige kürzliche
Entwicklungen machen es möglich,
physikalisch konformationell begrenzte Peptid Domänen auszuwählen, um
Peptide zu identifizieren, die mit sehr hoher Affinität in vivo
binden, was eine hohe Wirksamkeit begünstigt. Es wurde berichtet,
dass Imitatorpeptide Protein Interaktionen und/oder Enzymfunktion
inhibieren. Die Beispiele schließen ein Nonapeptid ein, das
von der Ribonukleotid Reduktase von Herpes simplex Virus abgeleitet
war, das mit einer Enterotoxin Untereinheit zum Transport in Zellen über seinen
Rezeptor verbunden war. Es wurde gefunden, dass das Peptid Konjugat
Herpes simplex Typ 1 Replikation in ruhenden Vero Zellen inhibiert
[8]. Unter Verwendung des detaillierten Wissens der PCNA Interaktionsdomäne von p21WAF1, das aus Two Hybrid Screens stammte,
wurde ein Peptid entwickelt, das wirksam die Interaktion blockierte.
Dieses 20-mer band mit ausreichender Affinität, um die SV40 Replikation
zu blockieren. Es wurde gefunden, dass eine 20-mer Peptid Sequenz,
die von p16 abgeleitet ist, mit Cdk4 und Cdk6 interagiert und die
pRB Phosphorylierung und Zellzyklus Progression inhibiert [9]. Die
Autoren koppelten das spezifische Inhibitorpeptid an das Penetratin
Peptid mit 16 Resten zum effizienten Kerntransport. Von Peptiden
wurde sogar gezeigt, dass sie als Inhibitoren in Tiermodellen wirken.
Zum Beispiel wurde von einem Tetrapeptid, welches das Substrat der
Farnesyl Protein Transferase nachahmt, gezeigt, dass es das Wachstum
von Ras abhängigen
Tumoren in Nacktmäusen
blockiert.
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Peptidimitatoren
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Peptide,
die funktionell den Epitopen gleichen (Mimotope), gebunden von Antikörper, wurden
isoliert und als experimentelle Vakzine verwendet, um Antikörper zu
induzieren, die gegen Infektion schützen, wie für Hepatitis B, das respiratorische Syncytial
Virus, japanische Encephalitis und Streptococcus Lungenentzündung gezeigt
wurde. Hochaffinitätsantikörper binden
typischerweise komplexe Strukturen, die durch die tertiäre Konformation
eines Antigens gebildet werden. Die Peptid Mimotope wandeln im Wesentlichen
ein konformationelles Epitop, das von einem vollständigen Protein
gebildet wird, in ein kleines Peptid um. Dies besitzt Vorteile,
wenn nur gewisse Epitope gewünscht
sind, z.B. um die Immunpathologie in RSV Infektion zu verhindern;
oder in der Herstellung von rekombinanten Epitopen, wo das vollständige Polypeptid
schwierig zu falten sein kann; oder wo das gesamte Antigen ungewünschte biologische
Eigenschaften besitzt (Staphylococcus Toxine im toxischen Schocksyndrom).
Im Fall von Kohlenhydrat Antigenen können Polypeptide, die das Mimotop
enthalten, hergestellt werden, um ein T-Zell unabhängiges Antigen
in ein T-Zell abhängiges
Antigen für
die Herstellung von Hochaffinitätsantikörpern und
Immunogenität
in jungen Tieren, einschließlich
den Menschen, herzustellen. Im Gegensatz zu den Kohlehydraten können Peptid
Mimotope als DNA Vakzine hergestellt werden.
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Die
Möglichkeit
der Verwendung von Mimotopen als Antigene für Krebs Immuntherapie wurde
für ein Adenokarzinom
Antigen gezeigt.
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Mimotope
können
als Antigene verwendet werden, um infektiöse Erkrankung durch den Nachweis
eines Antikörpers
zu diagnostizieren. Diese Möglichkeit
wurde mit der Hepatitis C Infektion gezeigt.
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Mimotope,
welche die Antigene repräsentieren,
die durch Autoantikörper
gegen β Inselgewebe
in Diabetes erkannt werden, wurden gezeigt, und es wurde vorgeschlagen,
dass sie verwendet werden könnten, um
die Entwicklung der Erkrankung zu überwachen [10]. Ähnliche
Mimotope wurden für
Pollenallergene gefunden, die in der Diagnose von allergischer Erkrankung
verwendet werden könnten.
In diesen beiden Fällen ist
es auch möglich,
dass die Mimotope zur Therapie durch Modulieren der Immunantwort
oder in der Prophylaxe verwendet werden könnten.
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Mimotope,
die Transplantationsantigene repräsentieren, wurden gezeigt und
können
somit als Tolerogene oder Blocker verwendet werden, um die Transplantat
Abstoßung
zu verhindern.
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Liganden Interaktionen
und Hormon Rezeptor Interaktionen
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Peptidimitatoren
wurden als Liganden verwendet um biologisch verwendbare Moleküle über Affinität zu reinigen,
wie für
die Reinigung des Blutgerinnungsproteins, des von Willebrand Faktors
gezeigt ist.
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Die
Modifikation von Enzymaktivität
mit Peptid nachahmenden Substanzen wurde ebenfalls gezeigt. Peptidimitatoren
können
als Hormone verwendet werden, wie für Erythropoietin gezeigt wurde,
und sie können modifiziert
werden, um die biologische Aktivität zu steigern.
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Rekombinante
Verfahren zur Herstellung biologisch aktiver Peptide
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Die
Verwendung von Fragmenten von spezifischen Genen oder cDNA, um Peptide
mit einer biologischen Aktivität
des Polypeptids, welches durch das Gen oder einen Inhibitor der
Aktivität
kodiert wird, kann manchmal erfolgreich sein. In anderen Fällen kann
die Aktivität
von der Konformation des vollständigen
Polypeptids abhängen
und kann nicht durch diese Techniken erhalten werden. In vielen
Fällen
war die Verwendung von zufälligen
Peptid Bibliotheken in Phagen oder Plasmiden, um ein Peptid herzustellen,
das die biologische Aktivität
nachahmt, erfolgreich. Dies schließt das Screenen einer großen Vielzahl
von Klonen ein, was einen im Wesentlichen zufälligen Array von Peptiden für ein Peptid
der gewünschten
Aktivität
bildet. Die Aktivität
wird manchmal durch ein Peptid vermittelt, das eine Aminosäuresequenz
Homologie zeigt, was seine biologische Aktivität erklären könnte, während das Peptid in vielen
Fällen
als ein Imitator für
die Konformation des Polypeptids oder seines Liganden wirkt und
keine Sequenzhomologie aufweist. Tatsächlich kann das Peptid ein Imitator
eines chemisch verschiedenen Moleküls, wie eines Kohlenhydrats,
sein. Es ist auch möglich,
den Ansatz der kombi natorischen Bibliothek zu verwenden, um nach
Inhibitoren oder Mediatoren von komplexen Funktionen zu screenen,
wofür keine
Information über
die molekularen Interaktionen benötigt wird.
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Die
Fähigkeit,
aktive Peptide aus zufälligen
Fragmentbibliotheken zu isolieren kann jedoch hoch variabel sein,
und es wurde über
Probleme mit Interaktionen mit niedriger Affinität berichtet, insbesondere für Peptide,
die benötigt
werden, um komplexe Konformationen, wie diskontinuierliche Epitope,
die von vielen Antikörpern
gebunden werden, zu repräsentieren.
Es besteht eine nicht Vorhersagbarkeit dahingehend, dass Bibliotheken
die eine reiche Quelle von Peptiden für einen Liganden sind, keine
Peptide für
andere enthalten können.
Während
die Fähigkeit,
gewünschte
Peptide zu erhalten, mit Bibliotheken, die größere zufällige Peptide und mehrere zufällige Peptide
enthalten, gesteigert sein sollte, gibt es praktische Schwierigkeiten
beim Durchführen
von High Throughput Screening oder Affinitätsreinigung, insbesondere seit
gezeigt wurde, dass Affinitätsreinigung
mit hoher Dichte ineffizient ist. Es besteht auch eine Unsicherheit über den
Grad bis zu dem Peptide, die aus den zufälligen Peptid Bibliotheken
isoliert wurden, ihre Bindung oder biologische Aktivität beibehalten,
wenn sie als Teil von unterschiedlichen Transportstrategien, wie
Fusionen mit verschiedenen Polypeptiden, hergestellt werden. Es
besteht deshalb eine Möglichkeit,
die bestehende Technologie mit neuen Strategien zu ergänzen oder
zu verbessern.
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Biodiverse
Peptid Domänen
Bibliotheken von definierten genomischen Quellen
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Peptide
stellen potenzielle therapeutische und prophylaktische Mittel für menschliche
und tierische Erkrankungen, biochemische Störungen und Arzneimittel Nebenwirkungen
dar, weil sie mit anderen Molekülen mit
hoher Spezifität
und Affinität
interagieren können.
Ein Hauptproblem, das im Gebiet von Peptid Therapeutika und Prophylaktika überwunden
werden muss, ist jedoch die Identifizierung von spezifischen Aminosäuresequenzen,
die eine gewünschte
Antagonist oder Agonist Aktivität
gegenüber
einer bestimmten biologischen Aktivität in einer bestimmten zellulären Umgebung
aufweisen. Solche Arzneimittel aus Kandidaten Peptiden, können besonders
schwer aus wirklich zufälligen
Peptid Bibliotheken zu isolieren sein, die keine Anreicherung für Sequenzen
aufweisen, die molekulare Formen kodieren, die für die Bindung von biologischen
Strukturen geeignet sind. Im Gegensatz dazu hat die Natur bereits
eine reiche Quelle von solchen Domänen innerhalb einer unzähligen Zahl
von Peptiden, Polypeptiden und Proteinen zusammengebaut, die durch
die vielschichtige Auswahl von Genomen kodiert werden, welche die
Biosphäre
bilden.
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Eine
große
Auswahl von unterschiedlichen Verfahren wurde vorgeschlagen, um
das Screenen von biologischen Bibliotheken (wie cDNA Bibliotheken)
in einer beschleunigten Weise zu erlauben, um geeignete Peptid oder
Polypeptid Moleküle
zu identifizieren. Bibliotheken von Tausenden und in einigen Fällen sogar
Millionen von Polypeptiden oder Peptiden wurden durch Genexpressionssysteme
hergesellt und auf chemischen Trägern
oder in biologischen Systemen, die für das Untersuchen biologischer
Aktivität
geeignet sind, dargestellt. Im Allgemeinen werden solche Bibliotheken
entweder von individuellen Genomen von Organismen hergestellt, von
denen angenommen wird, dass sie reiche Quellen von neuen Arzneimitteln
sein können
(wie "extremophile" bakterielle Spezies)
oder aus einer Mischung von nicht charakterisierten Genomen, die
direkt aus der Umgebung isoliert werden.
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Während sich
das Screenen von biodiversen Bibliotheken als wertvoll erwiesen
hat, neigen solche Bibliotheken dazu, in Richtung der Frequenz,
mit der ein bestimmter Organismus in der natürlichen Umgebung gefunden wird,
verschoben zu sein, und sie müssen
nicht notwendigerweise die tatsächliche
Population der Biodiversität
repräsentieren,
die in einer bestimmten biologischen Probe gefunden wird. Darüber hinaus
beabsichtigen solche Screens normalerweise, dass Gene isoliert werden,
die für
Enzyme kodieren, deshalb werden häufig Versuche unternommen,
solche Bibliotheken dahingehend zu verschieben, dass sie größere Inserts enthalten,
von denen angenommen werden kann, dass sie biologisch aktive Enzyme
kodieren.
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In
dem US Patent 5,763,239 im Namen von Short et al., wird ein Verfahren
zur Normalisierung genomischer DNA Bibliotheken aus einer Umweltprobe
in einem Ansatz beschrieben, um dieses Problem der Verschiebung
anzugehen. Weil die Bibliotheken, die in diesem Patent erwähnt werden,
aus Umweltproben hergestellt werden, von denen wenig über die
genomische Konstitution der Bibliothek bekannt ist, schließt das Verfahren
komplizierte Normalisierungsverfahren ein, um die genomische Konstitution
der Bibliotheken zu normalisieren. Während das Verfahren einige
Normalisierung der Genome in einer Umweltprobe erlaubt, sind die Verfahren,
die es beschreibt, kompliziert, es besteht ein Risiko, dass seltene
genomische DNAs verloren gehen, wenn die Verfahren angewendet werden
und/oder das neue Verschiebungen durch das Verfahren eingeführt werden.
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Zusätzlich zu
dem oben gesagten beruhen gegenwärtige
Screening Verfahren häufig
auf der Isolierung von genomischen Nukleinsäuresequenzen unter Verwendung
von PCR Amplifikationsverfahren, für die wenig über die
genomischen Sequenzen bekannt sein kann. In solchen Fällen können Verschiebungen
durch Faktoren wie die Anwesenheit von disproportionaler Repräsentierung
von wiederholten Sequenzen in bestimmte Genome eingeführt werden.
Weil darüber
hinaus keine Information über
die genomische Konstitution der Umweltprobe bekannt ist, können nur
begrenzte bioinformatische Daten von einem Screen der Bibliothek abgeleitet
werden. Dieses Problem wird in gewissem Ausmaß in dem US Patent 5,763,239
angegangen, das darauf abzielt, die Wahrscheinlichkeit zu steigern,
dass eine genomische Sequenz mit einer niedrigen Kopienzahl in einer
Umweltprobe eine Chance haben wird, in einer Bibliothek repräsentiert
zu werden.
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Es
gibt jedoch gegenwärtig
keine zur Verfügung
stehenden Verfahren zum Screenen normalisierter biodiverser Peptid
Domänen
Bibliotheken in vivo, in denen die gesamte Zusammensetzung und Komplexität der Bibliothek
akkurat geschätzt
werden kann und in denen der Screening Vorgang solche umfangreichen
bioinformatischen Daten, die für
rationales Arzneimittel Design nützlich
sind, bereitstellt. Darüber
hinaus wurden keine Verfahren beschrieben, die spezifisch für die Konstruktion
von natürlichen
genomischen Sequenz Bibliotheken ausgestaltet sind, die für die Expression
von Domänen
per se optimiert wurden, im Gegensatz zu gesamten Polypeptiden.
Folglich besteht ein Bedarf für
die Entwicklung von Technologien, die das Screenen von Peptid Bibliotheken
in großem
Maßstab
erlauben, die hinsichtlich Sequenzen angereichert sind, die für bioaktive
Domänen
kodieren, die in der Bestimmung von nützlichen Peptid Therapeutika
verwendbar sind, deren Basis nicht notwendigerweise mit der natürlichen
Rolle von bestimmten Peptid Domänen
verbunden ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Proteine
mit verschiedenen Funktionen zeigen Anzeichen, dass sie sich durch
den Austausch (Shuffling) von Domänen (z.B. Nervenwachstumsfaktor
und Lipoprotein Rezeptoren mit niedriger Dichte) oder durch kleine
Modifikationen von verschiedenen Resten innerhalb konservierter
Domänen
(Serinproteasen) entwickeln. Die vorliegende Erfindung zielt darauf
ab, diese Entwicklung nachzuahmen, indem Peptid Bibliotheken, die
durch bekannte und definierte Nukleotidsequenzfragmente kodiert
werden, die eine reiche Quelle von Peptiden sind, die Aminosäuresequenzen
enthalten, die sich für
verschiedene molekulare Interaktionen entwickelt haben, die nicht
notwendigerweise nahe mit der Funktion verwandt sind, die sie innerhalb
des Donor Organismus ausführen,
verwendet werden. Ebenfalls beschrieben werden Mittel zum weiteren
Ausweiten der Diversität
von biodiversen Genfragment Bibliotheken durch Mutagenese – entweder
in vitro unter Verwendung von PCR Amplifikation unter mutagenen
Bedingungen oder in vivo durch Replikation der Bibliothek in "Mutator" bakteriellen Stämmen, die
Mutationen in Genen enthalten, die in die Fehlpaarungsreparatur
von DNA involviert sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Screenen einer Genomfragment
Expressionsbibliothek bereit, umfassend die Schritte:
- (i) Herstellen einer Genfragment Expressionsbibliothek, die
eine Vielzahl von verschiedenen Nukleotidsequenzen von verschiedenen
Organismen expri miert, wobei die Bibliothek aus bestimmten Nukleotidsequenzfragmenten
aus einem sequenzierten Genom eines Mikroorganismus und/oder einem
kompakten Genom einer eukaryoten Spezies hergestellt wird; und
- (ii) Untersuchen der Genfragment Expressionsbibliothek, um ein
Peptid zu identifizieren, das eine biologische Aktivität aufweist,
wobei die biologische Aktivität
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie von irgendeiner Aktivität, die das
Peptid in seiner natürlichen
Umgebung aufweist, verschieden ist.
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Das
Verfahren kann verwendet werden, um einen Modulator oder Mediator
einer biologischen Aktivität zu
identifizieren, wobei die Aktivität Antigenität und/oder Immunogenität einschließt. Dieses
Verfahren umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten abgeleitet
ist; und
- (ii) Untersuchen der Expressionsbibliothek nach mindestens einer
Aminosäuresequenz,
die aus Schritt (i) stammt, hinsichtlich einer biologischen Aktivität, wobei
diese Aktivität
von irgendeiner Aktivität,
welche die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann, verschieden ist.
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Es
wird verstanden, dass die vorliegende Erfindung eine weitreichende
Verwendung zum Identifizieren von Aminosäuresequenzen aufweist, die
eine neue Aktivität
im Vergleich zu jener, für
die sie in ihrer normalen natürlichen
Umgebung bekannt sein mögen,
haben. Zum Beispiel ist die vorliegende Erfindung insbesondere zum
Screenen von Genomfragment Expressionsbibliotheken nach Aminosäuresequenzen
verwendbar, die mit bestimmten Antikörpern reagieren, durch zum
Beispiel Affinitätschromatographie
oder eine Phagen Display Bibliothek. Darüber hinaus stellt die vorliegende
Erfindung ein Mittel zum Definieren von Aminosäuren bereit, die essentiell
für das
Modulieren einer biologischen Aktivität sind, wie zum Beispiel Antikörperbindung.
Sie stellt auch ein Mittel zum Isolieren von Aminosäuresequenz
Modulatoren oder Mediatoren einer biologischen Aktivität bereit,
wel che die Fähigkeit
besitzen, unabhängig
von den künstlichen
Zwängen
eines Screening Systems, durch welches sie identifiziert wurden
(z.B. Genfusionen etc.), zu funktionieren.
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Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung besonders nützlich zum Identifizieren von
neuen Therapeutika, wie Vakzinen oder immuntherapeutischen Antigenen,
Antibiotika oder inhibitorischen Agenzien, die als Kandidaten Agonisten
und Antagonisten irgendeiner biologischen Aktivität dienen
können.
Zum Beispiel können
biodiverse Genfragment Bibliotheken verwendet werden, um Antigene
herzustellen, die für
Vakzine oder für
Immuntherapie von allergischer Erkrankung oder Autoimmunerkrankung
verwendet werden können. Im
Fall der Allergen Immuntherapie ist es besonders wünschenswert,
ein Peptid mit hoher Affinität
zu erhalten (was selten in zufälligen
Peptid Bibliotheken ist), weil es als ein monovalentes Antigen verwendet
werden kann, um die Kreuzvernetzung von IgE auf Mastzellen zu verhindern.
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Dieses
System kann auch im High Through-Put Screening nach Agenzien verwendet
werden, die auf spezifische Protein:DNA, Peptid:DNA oder Peptid:Protein;
Protein:Protein Interaktionen oder eine Struktur, wie die Zellwand
oder einen Membran Transport Bestandteil, abzielen.
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Ein
deutlicher Vorteil der hier beschriebenen Technologie ist es, dass
durch die Tatsache der größeren Kontrolle über die
Zusammensetzung einer Aminosäuresequenz
Expressionsbibliothek durch die Kenntnis ihres definierten Aufbaus,
man den phylogenetischen Abstand zwischen den einzelnen Genomen
der Bibliothek absichtlich maximieren kann, um einen maximalen Grad
an Diversität
sicherzustellen, der grundsätzlich
mit der Sequenzdiversität
von Genomproben, die aus der Umwelt stammen, konkurrieren könnte, ungeachtet
der Tatsache, dass solche Proben mehr Spezies Diversität per se
enthalten können.
Dieser Ansatz wird immer leistungsstärker werden, je weiter die
Auswahl der zur Verfügung
stehenden Nukleotidsequenzen ansteigt.
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Das
Verfahren kann verwendet werden, um einen Modulator oder Mediator
einer biologischen Aktivität zu
identifizieren, wobei die Aktivität Antigenität und/oder Immunogenität einschließt. Dieses
Verfahren umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten abgeleitet
ist, wobei die Nukleotidsequenz mindestens eine Sequenz von Aminosäuren kodiert;
- (ii) Untersuchen der Expressionsbibliothek nach mindestens einer
Aminosäuresequenz,
die aus Schritt (i) stammt, hinsichtlich einer biologischen Aktivität, wobei
die Bibliothek angepasst ist, um eine Auswahl von Aminosäuresequenzen
zu zeigen, von denen jede um mindestens eine Aminosäure variieren
kann; und
- (iii) Identifizieren jener Aminosäuren, die essentiell für das Modulieren
der biologischen Aktivität
sind, wobei die Aktivität
von der Aktivität
mit der die Sequenz normalerweise nicht in ihrer natürlichen
Umgebung assoziiert ist, verschieden ist.
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Eine
Sequenz von Aminosäuren,
die besonders wirksam im Modulieren oder Vermitteln einer biologischen
Aktivität
(z.B. Antigenität
oder Immungenität)
ist, kann durch Vergleichen der beobachteten Aktivität aus einer
Reihe von verschiedenen Aminosäuresequenzen
eines ähnlichen
Aufbaus ausgewählt
werden. Unter Verwendung der Unterschiede in der beobachteten Aktivität ist es
möglich,
jene Aminosäuren
zu identifizieren, die für
die Aktivität
essentiell sind, und jene, die entweder aufgrund einer Aktivität gewünscht sind
oder im umgekehrten Fall, jene, die ein Hindernis beim Erreichen
der wirksamen Aktivität
darstellen.
-
Das
Verfahren kann eingesetzt werden, um neue antibakterielle Peptide
zu identifizieren, die konditionell aus einem Fusionsprotein freigesetzt
werden. Dieses Verfahren des Identifizierens eines antibakteriellen Peptids
umfasst:
- (i) Transformieren oder Transfizieren
einer ersten bakteriellen Population von Zellen mit einer Peptid
Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten
abgeleitet ist;
- (ii) Anziehen der ersten bakteriellen Population für einen
Zeitraum und unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit die
Expression der Aminosäuresequenzen,
die von der Bibliothek kodiert werden, stattfindet und dass die
Aminosäuresequenzen
von ihren verwandten Fusionen freigesetzt werden;
- (iii) in Kontakt bringen der exprimierten Aminosäuresequenzen
mit pathogenen Bakterien;
- (iv) Identifizieren jener Sequenz(en), die in der Lage ist/sind,
das Wachstum der pathogenen Bakterien zu inhibieren, oder die pathogenen
Bakterien zu töten;
und
- (v) Auswählen
jener Sequenzen aus dem Identifizierungsschritt in Schritt (iv),
die nicht mit der Inhibierung des Wachstums der pathogenen Bakterien
oder dem Töten
der pathogenen Bakterien in ihrer natürlichen Umgebung assoziiert
sind.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren eines Modifikators einer biologischen
Aktivität,
die mit einer Wirtszelle assoziiert ist, umfasst die Schritte:
- (i) Exprimieren eines Reportermoleküls funktionell
unter der Kontrolle der biologischen Aktivität in der Zelle, wobei mindestens
ein Molekül,
das mit der biologischen Aktivität
assoziiert ist, eine Aminosäuresequenz umfasst,
die von einer Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktionell in
Verbindung mit einem Promotor angeordnet ist;
- (ii) Inkubieren mindestens einer Zelle aus Schritt (i) in der
Anwesenheit ein (einer) Aminosäuresequenz(en) aus
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von einer definierten
genomischen Sequenz abgeleitet ist, unter Bedingungen, welche die
Wechselwirkung zwischen der/den Aminosäuresequenz(en) und einem Nukleotid
oder einer Aminosäuresequenz,
das/die in die biologische Aktivität involviert ist, fördern; und
- (iii) Identifizieren mindestens einer Aminosäuresequenz, die in der Anwesenheit
der Zellen in der Lage ist, die Expression des Reportermoleküls, oder
der biologischen Aktivität,
zu modifizieren; und
- (iv) Selektieren jener Sequenzen aus Schritt (iii), von denen
nicht allgemein bekannt ist, dass sie in der Lage sind, die Expression
des Reportermoleküls,
oder der biologischen Aktivität,
in ihrer natürlichen
Umgebung zu modifizieren.
-
Vorzugsweise
wird dieses Verfahren so oft wiederholt, wie es notwendig ist, um
sicherzustellen, dass im Wesentlichen alle der Aminosäuren, die
von der definierten Nukleotidsequenz kodiert werden, in der biologischen
Aktivität
repräsentiert
sind.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren eines Antagonists einer biologischen
Aktivität
umfasst die Schritte:
- (i) Anordnen der Expression
eines Reportermoleküls
funktionell unter die Kontrolle einer biologischen Aktivität in einer
Zelle, wobei mindestens ein Partner der biologischen Aktivität eine Aminosäuresequenz
umfasst, die durch eine Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktionell
in Verbindung mit einem bakteriell exprimierbaren Promotor in einem
geeigneten Vektor angeordnet ist, wobei (a) die Nukleotidsequenz
von einer Nukleotidsequenz mit bekanntem und sequenziertem Ursprung
abgeleitet ist und (b) die biologische Aktivität von der Aktivität verschieden
ist, welche die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann;
- (ii) Inkubieren der Zelle in der Anwesenheit einer Kandidaten
Verbindung, die hinsichtlich der Fähigkeit, der biologischen Aktivität entgegenzuwirken,
getestet werden soll; und
- (iii) Selektieren der Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls oder
der biologischen Aktivität modifiziert
ist.
-
Irgendeine
Nukleotidsequenz mit bekannter Nukleotidzusammensetzung kann in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Vorzugsweise ist die
Nukleotidsequenz von einem im Wesentlichen sequenzierten Genom eines
Mikroorganismus und/oder einer kompakten eukaryonten Spezies (d.h.
einer Spezies mit einem hohen Anteil von Sequenzen, die Polypeptide
kodieren) abgeleitet. Am meisten bevorzugt ist die Nukleotidsequenz
von einem vollständig
sequenzierten Genom eines Mikroorganismus und/oder einem kompakten
Genom einer eukaryonten Spezies abgeleitet; dies ist ein Genom,
das einen hohen Prozentsatz von DNA aufweist, die Polypeptide kodiert.
-
Wünschenswerterweise
umfasst die vorliegende Erfindung eine Peptid Expressionsbibliothek,
die aus einer definierten genomischen Sequenz hergestellt wurde,
die entweder in einer Isolierung oder in Kombination mit einer anderen
definierten genomischen Sequenz vorkommt, um (eine) Aminosäuresequenz(en)
zu identifizieren, die geeignete Kandidaten für rationales Arzneimittel Design
sein können,
während
im Wesentlichen zur selben Zeit umfassende Bioinformatikdaten über diese
Kandidaten bereitgestellt werden. Die Bioinformatikdaten, die von
dem Verfahren abgeleitet sind, können
verwendet werden, um jene Aminosäuren
zu identifizieren, die für
das Modulieren der biologischen Aktivität wichtig sind.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren eines Modulators einer biologischen
Aktivität
umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen einer
Aminosäure
Expressionsbibliothek, die von einer definierten genomischen Sequenz
abgeleitet ist;
- (ii) in Kontakt bringen einer Aminosäuresequenz, die von der Expressionsbibliothek
abgeleitet ist, mit einem Reportermolekül, das funktionell ist unter
der Kontrolle einer biologischen Aktivität, die mit einem Wirt assoziiert
ist; und
- (iii) Identifizieren einer Aminosäuresequenz, die in der Lage
ist, die biologische Aktivität
zu modulieren, wobei diese Aktivität von irgendeiner Aktivität, welche
die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann, verschieden ist.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren einer Aminosäuresequenz, die in der Lage
ist, eine biologische Aktivität
in einer Wirtszelle zu modulieren, umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen einer Bibliothek in einem Wirt,
wobei (a) die transformierten Zellen der Bibliothek mindestens eine
erste Nukleotidsequenz enthalten, die ein Reportermolekül umfasst
oder kodiert, dessen Expression unter der Kontrolle der biologischen
Aktivität
funktionell ist und eine zweite Nukleotidsequenz, die von einer bekannten
genomischen Sequenz abgeleitet ist, die in der Lage ist, die Aminosäuresequenz
zu kodieren, wenn sie funktionell unter der Kontrolle einer geeigneten
Promotorsequenz angeordnet wird und wobei (b) im Wesentlichen die
gesamte bekannte genomische Sequenz innerhalb der Population von
transformierten Zellen anwesend ist, welche die Bibliothek bilden,
und die biologische Aktivität
ist von irgendeiner Aktivität, welche
die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann, verschieden;
- (ii) Kultivieren des zellulären
Wirtes für
eine Zeit und/oder unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit die
Expression der zweiten Nukleotidsequenz stattfindet; und
- (iii) Auswählen
oder Screenen nach Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls modifiziert
ist.
-
Vorzugsweise
schließt
dieses Verfahren auch die zusätzlichen
Schritte ein:
- (iv) Vergleichen der Anzahl von
Aminosäuresequenzen,
die von der bekannten genomischen Sequenz abgeleitet werden können, mit
jenen Sequenzen, die biologische Aktivität zeigten; und
- (v) Bestimmen jener Aminosäuren,
die zum Modifizieren der Reportermolekül Aktivität notwendig sind.
-
Im
Rahmen der Erfindung wird eine Vielzahl von definierten genomischen
Sequenzen, die von verschiedenen Organismen abgeleitet sind, in
der Genfragment Expressionsbibliothek exprimiert. Wo genomische
Sequenzen von mehr als einem Organismus in dem Verfahren verwendet
werden, wird jede der Sequenzen vorzugsweise in äquimolaren Mengen bereitgestellt,
um sicherzustellen, dass gleiche Anteile der Sequenzen in das Verfahren
eingeschlossen werden.
-
Die
Komplexität
der Genfragment Expressionsbibliothek kann auch erhöht werden,
indem die definierte(n) genomische(n) Sequenz(en), die von jenen
Sequenzen abgeleitet sind, Verfahren unterzogen werden, welche die
Sequenz(en) falsch lesen oder mutieren. Alternativ, oder zusätzlich dazu,
kann die Komplexität
der Bibliothek auch erhöht
werden, indem die definierte genomische Sequenz in jedem ihrer verschiedenen
Leserahmen exprimiert wird. Sie kann auch in ihren reversen Leserahmen
exprimiert werden. Indem somit die Expression einer Gensequenz in
jedem möglichen
Leserahmen erlaubt ist, gibt es für irgendeine bestimmte Sequenz
sechs verschiedene mögliche
Kombinationen.
-
Es
werden Aminosäuresequenzen
durch das erfindungsgemäße Verfahren
identifiziert, und sie können
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden. Die
pharmazeutische Zusammensetzung umfasst eine Aminosäuresequenz,
die in der Lage ist, eine biologische Aktivität oder die Funktion eines biologischen
Moleküls
zu modulieren oder zu vermitteln, und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger und/oder
ein Verdünnungsmittel.
-
Ein
Vektor (oder ein Pool von bis zu 3 Vektoren), der in der Lage ist,
eine Nukleotidsequenz in jedem ihrer möglichen Leserahmen zu exprimieren,
und wobei jede der Aminosäuresequenzen,
die auf diese Weise hergestellt wird, als eine Fusion mit einer
zweiten Aminosäuresequenz
exprimiert wird, in der sie in der Konformation beschränkt sind,
umfasst mindestens:
- (i) eine erste Expressionskassette,
umfassend:
- (a) eine erste multiple Klonierungsstelle für die Insertion einer Nukleotidsequenz,
welche die Aminosäuresequenz
kodiert, wobei die multiple Klonierungsstelle benachbart zu einer
oder mehreren zweiten Nukleotidsequenz(en) sein kann, die einen
Polypeptid Loop kodierten, so dass ein Fusionspolypeptid zwischen den
ersten und zweiten Aminosäuresequenzen
hergestellt werden kann;
- (b) eine Terminatorsequenz benachbart zu der multiplen Klonierungsstelle
und entfernt von der Promotorsequenz und den zweiten Nukleotidsequenzen;
- (ii) ein Mittel zum Exprimieren der ersten Nukleotidsequenz
in jedem ihrer Leserahmen;
- (iii) einen bakteriellen Replikationsursprung und/oder einen
Bakteriophagen Replikationsursprung; und
- (iv) eine zweite Expressionskassette, die ein bakterielles Selektionsmarkergen
kodiert.
-
Ein
Zielmikroorganismus, dessen Wachstum oder andere Funktion inhibiert
werden kann, kann modifiziert werden. Dieser Mikroorganismus kann
für Screeningzwecke
in einer Weise modifiziert werden, die das Screenen erleichtert,
wie durch:
- (i) Die Einführung von neuen Antibiotika
Resistenzmarkern durch homologe Rekombination, durch Transformation
von Plasmiden oder durch zufällige
Mutagenese und Selektion;
- (ii) Die Einführung
(durch homologe Rekombination oder Plasmid Transformation) von einem
oder mehreren Reportergen(en) (z.B. Luciferase oder β-Galactosidase)
unter der Kontrolle eines endogenen Promotors, der mit Pathologie
oder Virulenz assoziiert ist. Zum Beispiel könnten die Promotoren für die RNAIII oder
RAP Gene von Staphylococcus aureus verwendet werden, um die Expression
eines Reportergens zu kontrollieren, das einfach nachgewiesen werden
könnte.
Solche Verfahren sind dem Fachmann gut bekannt – siehe zum Beispiel internationales
(PCT) Patent WO 90/40979.
-
Bioinformatikdaten,
die homologe Sequenzen betreffen, die Strukturdomänen in sequenzierten
Genomen kodieren, können
ausgenutzt werden, um definierte Bibliotheken durch solche Techniken
wie degenerierte PCR Techniken oder chemische DNA Synthese zu entwerfen,
die auf eine bestimmte Affinitätsdomäne gerichtet
sind. Die Diversität
einer solchen Bibliothek kann weiter durch Mutagenese Techniken,
die dem Fachmann bekannt sind, gesteigert werden.
-
Eine
High Trough-Put Screening Technik kann für die Identifizierung von Klonen
(aus der Bibliothek) verwendet werden, die Aminosäuresequenzen
herstellen, die in der Lage sind, das Wachstum zu inhibieren oder
Virulenz Gene des pathogenen Zielorganismus zu unterdrücken.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
hier beschriebenen Screening Verfahren unterscheiden sich von bestehenden
rationalen Designansätzen,
die versuchen, therapeutische Kandidaten Peptide basierend auf Homologien
in den Datenbanken zu natürlichen
inhibitorischen Pep tiden zu modulieren. Die bestehenden Ansätze fokussieren
auf Aminosäuresequenzen,
die zuvor aus ihrer natürlichen
Quelle aufgrund ihrer inhibitorischen Eigenschaften identifiziert wurden.
Im Gegensatz dazu bestimmen die hier beschriebenen Verfahren empirisch
Aminosäuresequenzen, die
eine biologische Aktivität
modulieren können,
aus einer breiten Vielzahl von Kandidaten, die in einer genomischen
Expressionsbibliothek kodiert werden, die von Nukleotidsequenzen
abgeleitet ist, die vollständig
bestimmt wurden ohne auf die ursprüngliche Funktion dieser Sequenzen
in der Natur Rücksicht
zu nehmen.
-
Es
wird angenommen, dass sich natürliche
biologisch interaktive Peptid und Polypeptid Domänen durch Selektion aus einer
Bank von zur Verfügung
stehenden Domänen
in jedem Organismus, in dem sie vorkamen, entwickelt haben. Innerhalb
irgendeines Organismus gibt es eine riesige Anzahl von unterschiedlichen kodierenden
Informationen. Um mit dieser Vielzahl umgehen zu können wurde
ein genetischer Screen entworfen, der die Diversität eines
Pools von potenziellen biologischen interaktiven Domänen maximiert.
Weil die Information, die in dem Screen verwendet wird, von sequenzierter
genetischer Information abgeleitet ist, kann darüber hinaus strukturelle Information,
die sich bereits in der Natur entwickelt hat, durch Vergleichen
von biologisch interaktiven Molekülen mit ähnlichen Sequenzen aus einer
sequenzierten und Testnukleotidsequenz, ausgenutzt werden. Diese
Information erlaubt wünschenswerterweise
die Identifizierung von bestimmten Aminosäuren, die essentiell für die Bindungswirkung
der biologischen Aktivität
und/oder möglicher
besonderer Motive sind, die essentiell für die Bindungsreaktion sind
oder zumindest in sie eingeschlossen sind. Somit liefert die vorliegende
Erfindung Screening Verfahren zum Identifizieren (einer) potenziellen
Aminosäuresequenz(en),
die in der Lage ist/sind, biologische Aktivitäten, die Peptide, Oligopeptide,
Proteine und/oder Nukleinsäuresequenzen
einschließen,
zu modulieren oder zu vermitteln.
-
Die
vorliegende Erfindung kann zum Identifizieren eines Modulators oder
Mediators einer biologischen Aktivität verwendet werden, wobei die
Aktivität
Antigenität
und/oder Immunogenität
einschließt,
das Verfahren umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten abgeleitet
ist; und
- (ii) Untersuchen der Expressionsbibliothek nach mindestens einer
Aminosäuresequenz,
die von Schritt (i) abgeleitet ist, hinsichtlich einer biologischen
Aktivität,
wobei diese Aktivität
von irgendeiner Aktivität
verschieden ist, welche die Aminosäuresequenz in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann.
-
So
wie hier verwendet, soll der Begriff "biologische Aktivität" so verstanden werden, dass er biologische
Interaktionen einschließt,
die zu einer physikalischen Assoziation zwischen zwei oder mehreren
Molekülen
oder "Partnern" führt. Eine
solche Aktivität
sollte in ihrem breitesten Zusammenhang interpretiert werden und
schließt
zum Beispiel Interaktionen wie Peptid:Peptid, Peptid:Protein, Protein:Protein,
Antigen:Antikörper, Peptid:Nukleinsäuresequenz,
Protein:Nukleinsäuresequenz,
Peptid:Ligand und Protein:Ligand, ein. Die Aktivität schließt zum Beispiel
ein, aber ist nicht beschränkt
auf irgendeine Interaktion, die Antikörper Bindung oder Antigen Bindung
moduliert oder vermittelt, oder irgendeine andere Aminosäuresequenz
basierte Interaktion, die im Abschnitt Hintergrund dieser Beschreibung
beschrieben ist. Vorzugsweise schließt die physikalische Assoziation
einen zellulären
Vorgang ein, oder alternativ dazu, wird benötigt, damit ein zelluläres Ereignis
stattfindet und wobei diese Aktivität verschieden ist von irgendeiner
Aktivität,
welche die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann. Zusätzlich
soll sie eine Aktivität
einschließen,
die zur Zerstörung
einer biologischen Struktur und/oder Aktivität führt. Die "physikalische Anziehung" kann die Bildung
eines induzierten magnetischen Felds oder paramagnetischen Felds,
die Bildung einer kovalenten Bindung, wie einer Disulfidbrücken Bildung
zwischen Polypeptid Molekülen,
eine ionische Wechselwirkung, wie sie in einem ionischen Gitter
auftritt, eine Wasserstoff Bindung oder alternativ dazu, eine van
der Waals Wechselwirkung, wie eine Dipol-Dipol Wechselwirkung, Dipol
induzierte Dipol Wechselwirkung, induzierte Dipol induzierte Dipol Wechselwirkung
oder abstoßende
Wech selwirkung oder irgendeine Kombination der obigen Anziehungskräfte, einschließen.
-
Es
können
Fragmente irgendeiner Nukleotidsequenz einer bekannten Nukleotidzusammensetzung
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Dem Fachmann sind
eine Vielzahl von Verfahren zur Herstellung von Nukleotidsequenzfragmenten
bekannt, einschließlich:
mechanisches Scheren (z.B. durch Sonifizierung), Spaltung mit einer
Nuklease (z.B. durch DNase1), Spaltung mit Restriktionsenzymen,
Polymerase Kettenreaktion unter Verwendung degenerierter Primer.
Vorzugsweise ist die Nukleotidsequenz von einem im Wesentlichen
sequenzierten Genom eines Mikroorganismus und/oder einer kompakten
eukaryonten Spezies abgeleitet. Weiter bevorzugt ist die Nukleotidsequenz
von einem vollständig
sequenzierten Genom eines Mikroorganismus und/oder einer kompakten
eukaryonten Spezies abgeleitet. Am meisten bevorzugt werden eine Vielzahl
von verschiedenen Nukleotidsequenzen in den Genfragment Expressionsbibliotheken
exprimiert, wobei die Sequenzen von biodiversen Organismen abgeleitet
sind. Somit werden biodiverse Nukleotidsequenzen wünschenswerterweise
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Expressionsbibliotheken verwendet. Wo sequenzierte
Genome oder Fragmente davon aus verschiedenen Organismen in dem
Verfahren verwendet werden, sollte jedes der Genome oder Fragmente
davon in äquimolaren
Mengen bereitgestellt werden, um sicherzustellen, dass ein äquimolarer
Anteil von sequenzierten Genomen oder Fragmenten davon in das Verfahren
eingeschlossen wird.
-
Diejenigen,
die im Gebiet arbeiten, werden erkennen, dass eine Genfragment Expressionsbibliothek unter
Verwendung irgendeines im Stand der Technik bekannten Expressionsvektors
hergestellt werden kann. Vorzugsweise besitzen die Vektoren, die
zur Verwendung in der Bibliothek ausgewählt werden, starke Promotoren,
um die Aminosäuresequenz
Expression zu verstärken.
In einem bakteriellen System schließen die bakteriell exprimierbaren
Promotoren, die verwendet werden können, zum Beispiel ein, aber
sind nicht beschränkt auf
pT7-Select, pET, pZero, pHook, pTYB oder ein Derivat davon. Andere
Vektoren, die in dem Vektor verwendet werden können, werden unten detaillierter
diskutiert.
-
Die
Aminosäuresequenz(en),
die von der Genfragment Expressionsbibliothek abgeleitet ist/sind, kann/können in
einer bezüglich
der Konformation eingeschränkten
oder bezüglich
der Konformation nicht eingeschränkten
Form verwendet werden. Aminosäuresequenzen,
die bezüglich
der Konformation in einer eingeschränkten Form exprimiert werden,
können
innerhalb eines zweiten Polypeptids als ein Fusionsprotein exprimiert
werden, so dass sie wirksam in der Sekundärstruktur des zweiten Polypeptids "eingebettet" sind. Alternativ
dazu kann/können
die Aminosäuresequenz(en)
durch oxidierende flankierende Cysteinreste zirkularisiert werden,
um die Konformationsdiversität
zu limitieren. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wo die Aminosäuresequenz(en)
in eine Oberflächen
exponierte oder funktionelle Stelle eines Proteins eingebettet ist/sind, so
dass sie gegenüber
der interessierenden biologischen Aktivität zugänglich ist/sind. Zum Beispiel
kann/können
die Aminosäuresequenz(en)
innerhalb einer Thioredoxin (Trx) Polypeptid Schleife exprimiert
werden. Ohne durch irgendeine Theorie oder Wirkungsweise gebunden
zu sein, limitiert die Expression der Aminosäuresequenz(en) in einer bezüglich der
Konformation eingeschränkten
Form den Freiheitsgrad und die entropischen Werte, die mit seiner
Bindung assoziiert sind, wodurch ein höherer Affinitätsgrad und
eine höhere
Wechselwirkungsspezifität
verliehen werden.
-
Diejenigen,
die im Gebiet arbeiten, werden erkennen, dass die vorliegende Erfindung
weitreichende Anwendung besitzt. Beispielweise ist die vorliegende
Erfindung insbesondere zum Screenen von Genfragment Expressionsbibliotheken
nach (einer) Aminosäuresequenz(en),
die mit bestimmten Antikörpern
durch zum Beispiel Affinitätschromatographie
oder eine Phagen Display Bibliothek reagiert/reagieren, verwendbar.
Alternativ dazu können
biodiverse Genfragment Bibliotheken verwendet werden, um antigene
oder immunogene Sequenzen zu identifizieren, die für Vakzine
oder für
Immuntherapie von allergischen Erkrankungen oder Autoimmun Erkrankungen
verwendet werden können.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren eines Modulators oder Mediators einer
biologischen Aktivität,
wobei Aktivität
Antigenität
und/oder Immunogenität
einschließt,
umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen einer
Genfragment Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten abgeleitet
ist, wobei die Nukleotidsequenz mindestens eine Sequenz von Aminosäuren kodiert;
- (ii) Untersuchen der Expressionsbibliothek hinsichtlich mindestens
einer Aminosäuresequenz,
die von Schritt (i) abgeleitet ist, hinsichtlich einer biologischen
Aktivität,
wobei die Bibliothek angepasst ist, um eine Vielzahl von Aminosäuresequenzen
zu zeigen, von denen jede um mindestens eine Aminosäure variieren kann;
und
- (iii) Identifizieren jener Aminosäuren, die für das Modulieren der biologischen
Aktivität
essenziell sind, wobei die Aktivität von der Aktivität verschieden
ist, mit der die Sequenz normalerweise nicht in ihrer natürlichen Umgebung
assoziiert ist.
-
Eine
Sequenz von Aminosäuren,
die besonders wirksam im Modulieren von biologischer Aktivität ist, kann
ausgewählt
werden durch Vergleichen der beobachteten biologischen Aktivität aus einer
Reihe von verschiedenen Aminosäuresequenzen
eines ähnlichen
Aufbaus. Durch das Verwenden von Unterschieden in der beobachteten
biologischen Aktivität
ist es möglich,
jene Aminosäuren
zu identifizieren, die für
biologische Aktivität
essenziell sind und jene, die entweder für die Aktivität gewünscht sind,
oder im alternativen Fall, jene, die ein Hindernis beim Erreichen
wirksamer Aktivität
darstellen.
-
Die
vorliegende Erfindung weist weitreichende Anwendung zum Identifizieren
von Aminosäuresequenzen
auf, die eine neue Aktivität
im Vergleich zu jener aufweisen, für die sie in ihrer ursprünglichen
natürlichen
Umgebung bekannt sind.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren einer Aminosäuresequenz, die entweder antigene
oder immunogene Aktivität
aufweist, umfasst die Schritte:
- (i) Herstellen
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten abgeleitet
ist, wobei die Nukleotidsequenz mindestens eine Sequenz von Aminosäuren kodiert;
- (ii) Untersuchen der Expressionsbibliothek hinsichtlich mindestens
einer Aminosäuresequenz,
die von Schritt (i) abgeleitet ist, hinsichtlich einer antigenen
oder immunogenen Aktivität,
wobei die Bibliothek angepasst ist, um eine Vielzahl von Aminosäuresequenzen
zu zeigen, von denen jede um mindestens eine Aminosäure variiert;
- (iii) Identifizieren jener Aminosäuresequenzen, die für das Modulieren
oder Vermitteln der antigenen oder immunogenen Aktivität essentiell
sind; und
- (iv) Auswählen
jener Sequenzen aus dem Identifizierungsschritt in Schritt (iii),
die nicht mit der antigenen oder immunogenen Aktivität in ihrer
natürlichen
Umgebung assoziiert sind.
-
Vorzugsweise
werden die Genfragment Bibliotheken, die in dieser Ausführungsform
der Erfindung eingesetzt werden, verwendet, um Antigene zu identifizieren
oder herzustellen, die für
Vakzine oder für
Immuntherapie von allergischer Erkrankung oder Autoimmunerkrankung
verwendet werden können.
Im Fall der Allergen Immuntherapie ist es besonders wünschenswert,
dass Peptide mit hoher Affinität
identifiziert werden (die selten in zufälligen Peptid Bibliotheken
sind), weil sie als monovalente Antigene verwendet werden können, um
spezifische kreuzvernetzungsimmunologische Reaktionen, wie Kreuzvernetzung
von IgE auf Mastzellen, zu vermeiden.
-
Die
erfindungsgemäßen Peptid
Bibliotheken können
eingesetzt werden, um neue antibakterielle Aminosäuresequenzen
zu identifizieren, die konditionell aus einem Fusionsprotein freigesetzt
werden. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren einer antibakteriellen Aminosäuresequenz
bereitgestellt, umfassend:
- (i) Transformieren
oder Transfizieren einer ersten bakteriellen Population von Zellen
mit einer Peptid Expressionsbibliothek, die von definierten Nukleotidsequenzfragmenten
abgeleitet ist;
- (ii) Anziehen der ersten bakteriellen Population für einen
Zeitraum und unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit die
Expression der Aminosäuresequenzen,
die innerhalb der Bibliothek kodiert sind, stattfindet, und zur
Freisetzung der Aminosäuresequenzen
von ihren jeweiligen Fusionen;
- (iii) in Kontakt bringen der exprimierten Aminosäuresequenzen
mit pathogenen Bakterien;
- (iv) Identifizieren jener Sequenz(en), die in der Lage ist/sind,
das Wachstum der pathogenen Bakterien zu inhibieren oder die pathogenen
Bakterien abzutöten;
und
- (v) Auswählen
jener Sequenzen aus dem Identifizierungsschritt in Schritt (iv),
die nicht mit der Inhibition von Wachstum der pathogenen Bakterien
oder dem Töten
der pathogenen Bakterien in ihrer natürlichen Umgebung assoziiert
sind.
-
Es
sollte erkannt werden, dass das in dieser Ausführungsform beschriebene Verfahren
weitreichende Anwendung zum Identifizieren neuer Aminosäuresequenzen
besitzt, die in der Lage sind, das Wachstum von pathogenen Bakterien
zu inhibieren oder pathogene Bakterien abzutöten.
-
In
einer stark bevorzugten Form dieser Ausführungsform werden Nukleotidsequenzen,
die (ein) Peptid(e) oder (eine) Peptid Fusion(en) kodieren, in die
Klonie rungsstelle eines T7-Select Phagenvektors (Invitrogen) mit
oder ohne der Einführung
einer konditionalen Proteinspaltungsstelle (wie des temperatursensitiven Protein
Splicing Elements "Intein", das von dem Element
modifiziert wurde, das in dem Saccharomyces cerevisiae VMA1 Gen
(z.B. IMPACT T7 System, New England Biolabs) gefunden wurde), kloniert
in die Fusionskreuzung des Vektors, eingeführt. Die erste bakterielle
Population wird anschließend
für einen
Zeitraum und unter Bedingungen angezogen, die ausreichend sind,
damit die Expression der Peptide, die von der Bibliothek kodiert
werden, stattfindet. In Fällen,
in denen die konditionelle Spaltung des Peptids aus seinem Fusionszusammenhang
gewünscht
ist (z.B. das Intein System), kann die bakterielle/Phagenpopulation
unter Bedingungen gegeben werden, unter denen Spaltung stattfinden
kann (z.B. geringe Temperatur im Fall der Intein Mutantenspaltung).
Die einzelnen Klone oder Pools von Klonen in der Bibliothek werden
anschließend
in Replika Arrays getrennt. Mindestens einer dieser replizierten
Arrays wird anschließend
lysiert, um einen Lysat Array herzustellen. Es sei angemerkt, dass
dies nicht notwendig ist im Falle von lytischen Phagenvektoren,
wie T7-Select. Der Lysat Array wird anschließend in eine physikalische
Verbindung mit den pathogenen Bakterien gebracht. Jene Lysate, die
in der Lage sind, das Wachstum der pathogenen Bakterien zu inhibieren,
oder die pathogenen Bakterien abzutöten, können anschließend durch
Standard Techniken identifiziert werden.
-
Zur
Erleichterung kann das in dieser Ausführungsform beschriebene Bakterium
innerhalb eines bakteriellen Rasens auf festem Medium enthalten
sein, jedoch ist dies nicht notwendig für das Ausführen dieser Ausführungsform.
-
Vorzugsweise
umfasst das gegenständliche
Verfahren weiterhin den Schritt des Abtastens des Lysats zu dem
replizierten Array, um die bakterielle Zelle zu lokalisieren, die
dasselbe antibakterielle Peptid exprimiert, wie jenes, das im Lysat
exprimiert wurde. Weiter bevorzugt wird die genetische Sequenz,
die das Peptid kodiert, zum Zweck der Herstellung des antibakteriellen
Peptids, das sie kodiert, isoliert.
-
In
einem Beispiel dieser Ausführungsform
werden Escherichia coli BL21 Lysate, die Protein enthalten, das
von pET Peptid Bibliotheken exprimiert wird, hinsichtlich ihrer
Fähigkeit
das Wachstum von pathogenen Mikroorganismen zu inhibieren oder alternativ,
hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
pathogene Mikroorganismen abzutöten,
untersucht, wobei individuelle Klone, die von einer Population von
Zellen abgeleitet sind, die mit der gegenständlichen Peptid Bibliothek
transformiert oder transfiziert wurden, entweder auf semipermeable
Membranen, wie Nitrocellulose oder Nylonmembranen, Replika plattiert
werden, oder alternativ für
Masterkulturen und Kulturen in denen die Expression der klonierten
Peptidsequenz vor der Lyse induziert werden muss, Replika gepickt
werden. Replika plattieren und/oder Replika picken kann manuell
oder mit der Hilfe von Robotern durchgeführt werden. Proben, die jene
Kolonien, in denen die Expression induziert werden soll, enthalten,
werden lysiert, zum Beispiel durch Aussetzen gegenüber Chloroform
oder durch Infektion mit einem Bakteriophagen, wie T7 Bakteriophage,
und auf einem frisch ausgesäten
Rasen von pathogenen Bakterien geschichtet.
-
Im
Fall von lytischen Phagen Bibliotheken (wie jene, die in dem T7-Select
System hergestellt werden) kann eine doppelseitige Petrischale verwendet
werden. In diesem Fall besetzt eine Phagenüberschichtung eine Seite der
Schalen, die von den anderen Seiten durch eine gestützte semipermeable
Membran (hergestellt aus einem Material, wie Nitrocellulose oder
Nylon), getrennt ist, auf der ein ausgesäter Rasen der pathogenen Bakterien
liegt. So trennt die semipermeable Membran die Phagenüberschichtung
von den pathogenen Bakterien, die jeweils auf verschiedenen Medien
angezogen werden können
(siehe Beispiel).
-
Die
Fähigkeit
der einzelnen Peptid exprimierenden Klone, das Wachstum zu inhibieren
oder das fragliche pathogene Bakterium abzutöten, wird untersucht, indem
die Anwesenheit einer "Plaque ähnlichen" "Öffnung" oder eines "Lochs" in dem Rasen der
pathogenen Bakterien direkt unterhalb der Position nachgewiesen wird,
wo das Lysat, welches das exprimierte antibakterielle Peptid enthält, auftritt.
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass dieses Verfahren eine Möglichkeit
bereitstellt, einen Phagen oder Plasmid Klon zu isolieren, der die
Aktivität
exprimiert, die das korrespondierende Loch in dem Rasen auf der gegenüberliegenden
Seite verursacht hat.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren eines Modifikators einer biologischen
Aktivität,
die mit einer Wirtszelle assoziiert ist, bereitgestellt, wobei das
Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Exprimieren
eines Reportermoleküls,
das unter der Kontrolle der biologischen Aktivität in der Zelle funktional ist,
wobei mindestens ein Molekül,
das mit der biologischen Aktivität
assoziiert ist, eine Aminosäuresequenz
umfasst, die von einer Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktional
in Verbindung mit einem Promotor angeordnet ist;
- (ii) Inkubieren mindestens einer Zelle aus Schritt (i) in der
Anwesenheit (einer)/von Aminosäuresequenz(en) aus
einer Genfragment Expressionsbibliothek, die von einer definierten
genomischen Sequenz abgeleitet ist/sind, unter Bedingungen, welche
die Wechselwirkung zwischen der/den Aminosäuresequenz(en) und einem Nukleotid
oder einer Aminosäuresequenz,
die in die biologische Aktivität
involviert ist, fördert;
- (iii) Identifizieren mindestens einer Aminosäuresequenz, die in der Anwesenheit
der Zellen in der Lage ist, die Expression des Reportermoleküls oder
der biologischen Aktivität
zu modifizieren; und
- (iv) Auswählen
jener Sequenzen in Schritt (iii), die nicht allgemein als jene erkannt
werden, die in der Lage sind, die Expression des Reportermoleküls oder
der biologischen Aktivität
in ihrer natürlichen
Umgebung zu modifizieren.
-
Vorzugsweise
wird das Verfahren so oft wiederholt, wie es notwendig ist, um sicherzustellen,
dass im Wesentlichen alle der Aminosäuren, die von der definierten Nukleotidsequenz
kodiert werden, gegenüber
der biologischen Aktivität
ausgesetzt sind.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Genfragment Expressionsbibliothek in einem pET Vektor hergestellt.
So wie jene, die kommerziell von Novagen erhältlich sind. pET Vektoren,
die hier beschrieben sind, sind besonders nützlich in solchen Anwendungen,
durch die starke T7 Promotorsequenz, die darin enthalten ist, welche
die bakterielle Expression in Stämmen,
die T7 Polymerase exprimieren, erleichtert. Der Fachmann wird erkennen,
dass andere bakterielle Expressionsvektoren genauso verwendet werden können.
-
In
einer stark bevorzugten Form dieser Ausführungsform, wird/werden (eine)
Nukleotidsequenz(en), die von einer definierten genetischen Sequenz
abgeleitet ist/sind, in einen pET Vektor derart eingebaut, dass die
Nukleotidsequenz funktional mit einer geeigneten bakteriellen Translationsinitiationssequenz,
wie supra beschrieben, verbunden ist. Eine zweite Nukleotidsequenz
kann in Assoziation mit der ersten Nukleotidsequenz weiterhin exprimiert
werden, so dass das resultierende Peptid innerhalb der aktiven Stelle
der Schleife von Thioredoxin oder innerhalb von oxidierten flankierenden
Cysteinresten eingegrenzt ist. Wie in anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die zweite Nukleotidsequenz synthetisch und/oder
von genomischen Quellen abgeleitet sein.
-
Die
Expression des pET Vektors kann durch Infektion von Bakterien, die
das Bibliotheksplasmid enthalten, mit Bakteriophage T7, oder alternativ
durch Verwendung von öffentlich
zur Verfügung
stehenden Stämmen,
wie E. coli BL21, die das T7 Polymerase Gen unter lac Kontrolle
enthalten, erreicht werden, weil in solchen Stämmen IPTG zu dem Wachstumsmedium
hinzugefügt
werden kann, um die Expression des T7 Polymerase Gens zu induzieren.
Derivate des Stamms BL21 (wie Stamm BL21trxB (DE3)), die eine Mutation
in dem Thioredoxin Reduktasegen trxB enthalten, sind besonders nützlich,
um sicherzustellen, dass Disulfid Bindungen in dem bakteriellen
Zytoplasma oxidiert bleiben.
-
Diese
Ausführungsform
ist besonders nützlich
zum Identifizieren von Antagonisten einer biologischen Aktivität. In solchen
Situationen ist die ungewünschte
biologische Aktivität
vorzugsweise funktional in der Abwesenheit des Arzneimittels, das
gescreent wird, und die Störung
dieser Wechselwirkung wird in der Anwesenheit einer Kandidaten Arzneimittelverbindung
untersucht, wobei die modifizierte Reportergen Expression in einer
Weise nachgewiesen wird, die für
andere Ausführungsformen
dieser Erfindung beschrieben wurde.
-
Wo
das Reportermolekül
letal für
die bakterielle Zelle ist, sollte die Expression davon vorzugsweise nicht
stattfinden bevor die Aminosäuresequenz(en)
Kandidatenverbindung gegenüber
der Zelle für
einen Zeitraum und unter Bedingungen ausgesetzt war, die ausreichend
sind, um der biologischen Aktivität, die zu der Reporterexpression
führt,
entgegenzuwirken. Folglich liefert eine bevorzugte Form dieser Ausführungsform
ein Verfahren zum Identifizieren eines Antagonisten einer biologischen
Aktivität
in einer bakteriellen Zelle, umfassend die Schritte:
- (i) Anordnen der Expression eines zytostatischen oder zytotoxischen
Reportermoleküls
funktional unter die Kontrolle einer biologischen Aktivität in der
Zelle, wobei mindestens ein Bindungspartner in der biologischen Aktivität eine Aminosäuresequenz
umfasst, die von einer Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktional
in Verbindung mit einem bakteriell exprimierbaren Promotor angeordnet
ist;
- (ii) Inkubieren der Zelle in der Anwesenheit mindestens einer
Aminosäuresequenz
Kandidatenverbindung, die hinsichtlich ihrer Fähigkeit, der biologischen Aktivität entgegenzuwirken
für einen
Zeitraum und unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit Antagonismus
stattfindet, untersucht werden soll, wobei die Aminosäuresequenz
Kandidatenverbindung von einer Genfragment Expressionsbibliothek
abgeleitet ist, die von einer definierten genomischen Sequenz abgeleitet
ist;
- (iii) Exprimieren der Bindungspartner unter der Kontrolle des
bakteriell exprimierbaren Promotors für einen Zeitraum und unter
Bedingungen, die ausreichend sind, um zu der Expression des Reportermoleküls in der Abwesenheit
von Antagonismus zu führen;
und
- (iv) Auswählen
von überlebenden
oder wachsenden Zellen.
-
Vorzugsweise
ist der induzierbare bakteriell exprimierbare Promotor der T7 Promotor.
Unter solchen Umständen
kann die Expression des Reportermoleküls durch Infizieren von Zellen
mit Bakteriophage T7 induziert werden, der die T7 Polymerasefunktion
bereitstellt. Alternativ dazu kann die bakterielle Zelle eine Zelle sein,
welche die T7 Polymerase unter lac Kontrolle enthält (z.B.
E. coli BL21 Zellen), in diesem Fall kann der Promotor durch das
Hinzufügen
von IPTG zum Wachstumsmedium induziert werden. Die Kandidatenverbindung
kann irgendein kleines Molekül,
Arzneimittel, Antibiotikum oder eine andere Verbindung sein, die
einzige Voraussetzung ist, dass sie in der Lage ist, in die bakterielle
Zelle einzudringen oder von der bakteriellen Zelle aktiv aufgenommen
zu werden, oder alternativ dazu durch das Hinzufügen eines Trägermoleküls, das
eine solche Aufnahme erleichtert, modifiziert zu werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren eines Antagonisten einer biologischen
Aktivität
bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Anordnen der Expression eines Reportermoleküls funktional
unter die Kontrolle einer biologischen Aktivität in einer Zelle, wobei mindestens
ein Partner der biologischen Aktivität eine Aminosäuresequenz
umfasst, die von einer Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktional
in Verbindung mit einem bakteriell exprimierbaren Promotor in einem
geeigneten Vektor angeordnet ist, wobei (a) die Nukleotidsequenz
von einer Nukleotidsequenz mit bekanntem und sequenziertem Ursprung
abgeleitet ist und (b) die biologische Aktivität von ir gendeiner Aktivität, welche
die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann, verschieden ist;
- (ii) Inkubieren der Zelle in der Anwesenheit einer Kandidatenverbindung,
die hinsichtlich der Fähigkeit
der biologischen Aktivität
entgegenzuwirken, getestet werden soll; und
- (iii) Auswählen
von Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls oder
die biologische Aktivität
modifiziert ist.
-
Dieses
Verfahren ist besonders nützlich
zum Identifizieren neuer Arzneimittel, wie Antibiotika und inhibitorischer
Mittel, die als Agonisten und Antagonisten Kandidaten irgendeiner
biologischen Aktivität
dienen können.
Darüber
hinaus kann dieses System beim High Through-Put Screenen nach neuen
Antibiotika oder anderen inhibitorischen Mitteln verwendet werden,
die auf spezifische Aminosäuresequenz:Nukleinsäuresequenz
Wechselwirkungen oder Aminosäuresequenz:Aminosäuresequenz
Wechselwirkungen abzielen.
-
Wo
das Reportermolekül
für die
bakterielle Zelle letal ist, sollte seine Expression vorzugsweise
nicht erlaubt werden, bis die Kandidatenverbindung gegenüber der
Zelle für
einen Zeitraum und unter Bedingungen ausgesetzt war, die ausreichend
sind, um der biologischen Aktivität, die zur Reporterexpression
führt,
entgegenzuwirken. Folglich stellt ein bevorzugter Aspekt dieser
Ausführungsform
ein Verfahren zum Identifizieren eines Antagonisten einer biologischen
Aktivität
in einer bakteriellen Zelle bereit, umfassend:
- (i)
Anordnen der Expression eines zytostatischen oder zytotoxischen
Reportermoleküls
funktional unter die Kontrolle einer biologischen Aktivität in der
Zelle, wobei mindestens ein Bindungspartner in der biologischen Aktivität eine Aminosäuresequenz
umfasst, die durch eine Nukleotidsequenz kodiert wird, die funktional
in Verbindung mit einem bakteriell exprimierbaren Promotor angeordnet
ist, wobei (a) die Nukleotidsequenz definiert ist und von einer Nukleotidsequenz
bekannten Ursprungs abgeleitet ist und (b) die biologische Aktivität verschieden
ist von irgendeiner Aktivität,
welche die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung aufweisen kann;
- (ii) Inkubieren der Zelle in der Anwesenheit einer Kandidatenverbindung,
die hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
der biologischen Aktivität
entgegenzuwirken, untersucht werden soll, für einen Zeitraum und unter
Bedingungen, die ausreichend sind, damit Antagonismus stattfindet;
- (iii) Exprimieren des Bindungspartners unter der Kontrolle des
bakteriell exprimierbaren Promotors für einen Zeitraum und unter
Bedingungen, die ausreichend sind, um zu der Expression des Reportermoleküls in der Abwesenheit
von Antagonismus zu führen;
und
- (iv) Auswählen
von überlebenden
oder wachsenden Zellen.
-
In
einem stark bevorzugten Beispiel dieser Ausführungsform ist der induzierbare
bakteriell exprimierbare Promotor der T7 Promotor. Der Fachmann
wird beobachten, dass irgendein anderer bakterieller induzierbarer
Promotor in der Erfindung verwendet werden kann. Diese Ausführungsform
wird nur wegen der Einfachheit bezüglich des Promotors beispielhaft
dargestellt. Unter solchen Umständen
kann die Expression des Reportermoleküls durch Infizieren von Zellen
mit Bakteriophage T7 induziert werden, der die T7 Polymerasefunktion
bereit stellt. Alternativ dazu kann die bakterielle Zelle eine Zelle
sein, welche die T7 Polymerase unter lac Kontrolle (z.B. E. coli
BL21 Zellen) enthält,
in diesem Fall kann der Promotor durch das Hinzufügen von
IPTG zum Wachstumsmedium induziert werden. Die Kandidatenverbindung
kann irgendein kleines Molekül,
Arzneimittel, Antibiotikum oder andere Verbindung sein, wobei die
einzige Voraussetzung ist, dass sie in der Lage ist, in die bakterielle
Zelle einzudringen oder von ihr aktiv aufgenommen zu werden, oder
alternativ dazu wird sie/es durch das Hinzufügen eines Trägermoleküls, um eine
solche Aufnahme zu erleichtern, modifiziert.
-
Wünschenswerterweise
verwendet die vorliegende Erfindung eine Genfragment Expressionsbibliothek,
die aus einer definierten genomischen Sequenz hergestellt wurde,
die entweder alleine oder in Kombination mit einer anderen definierten
genomischen Sequenz anwesend ist, um (eine) Aminosäuresequenz(en) zu
identifizieren, die (ein) geeignete(r) Kandidat(en) für rationales
Arzneimittel Design sein kann/können,
während
sie im Wesentlichen gleichzeitig umfangreiche bioinformatische Daten über jene
Kandidaten bereitstellt. Die Bioinformatikdaten, die von dem Verfahren
abgeleitet sind, können
verwendet werden, um jene Aminosäuren
zu identifizieren, die für
das Modulieren der biologischen Aktivität wichtig sind.
-
Unter
Verwendung von Kenntnissen der phylogenetischen Verwandtschaft zwischen
Mikroorganismen kann ein Gemisch aus bestimmten Genomen entworfen
werden, um die Sequenzdiversität
der Peptid Expressionsbibliothek zu maximieren. Dieser Ansatz weist
einige verschiedene Vorteile gegenüber dem Klonieren und Exprimieren
von DNA, die direkt aus der Umgebung gereinigt wird, auf. Zunächst kann
die wahre Diversität
und die Verschiebung der Bibliothek einfacher abgeschätzt werden.
Somit können
Maßnahmen
implementiert werden, um die Domänendiversität zu maximieren
und die Verschiebung gegenüber
den Genomen von dominanten Spezies zu minimieren. Zweitens erlaubt
das künstliche
Anreichern von DNA, die von verschiedenen bekannten Organismen abgeleitet
ist, einzigartige Möglichkeiten,
um diverse Genome zu überwachen,
die zusammen in der Natur vorkommen können. Zum Beispiel könnten die
Genome von bestimmten Archaebakterien zusammen mit jenen von obligaten
Parasiten, wie Mycoplasmen und/oder verschiedenen Gram positiven
und/oder Gram negativen Organismen gleichzeitig gescreent werden.
Drittens kann die Ausrichtung (alignment) von Sequenzen, die von
einem Screen abgeleitet sind, verwendet werden, um Konsensusmotive zu
zeigen. Darüber
hinaus können
andere potenziell verwandte Motive als potenzielle Arzneimittel
Kandidaten ausgeschlossen werden wenn sie aus keinem der Genome
identifiziert werden, in denen sie theoretisch vorkommen, trotz
umfassendem Screenen bei einer Komplexität, von der vorhergesagt wurde,
dass sie alle der potenziellen Domänen abdeckt, die von dem/den
Genom(en) kodiert werden, aber welche die benötigte Aktivität nicht
zeigen. Diese Information kann verwendet werden, um optimale Peptide
zu entwerfen, welche die Konsensusmotive nachahmen, die in dem biologischen
Screen identifiziert wurden, während
ihnen alternative Reste von strukturell verwandten Peptiden fehlen,
die wahrscheinlich in dem umfassenden Screen eingeschlossen waren.
Schließlich
erleichtert die Verwendung von vereinigten Genomen von sequenzierten
Organismen bestimmte aussagekräftige
Bioinformatikanalysen, die im Design von therapeutischen Peptiden
nützlich
sein können.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren eines Modulators einer biologischen
Aktivität
bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Herstellen einer Genfragment Expressionsbibliothek,
die von einer definierten genomischen Sequenz abgeleitet ist;
- (ii) in Kontakt bringen einer Aminosäuresequenz, die von der Expressionsbibliothek
abgeleitet ist, mit einem Reportermolekül, das funktional unter der
Kontrolle einer biologischen Aktivität ist, die mit einem Wirt assoziiert
ist; und
- (iii) Identifizieren einer Aminosäuresequenz, die in der Lage
ist, die biologische Aktivität
zu modulieren, wobei diese Aktivität von irgendeiner Aktivität verschieden
ist, welche die Aminosäuresequenz
in ihrer natürlichen
Umgebung haben kann.
-
Vorzugsweise
ist mindestens einer der Partner in der biologischen Aktivität, die durch
diese Ausführungsform
vorgesehen sind, ein Peptid, Polypeptid, Protein oder Enzymmolekül oder ein
Derivat davon. Gemäß dieser
Ausführungsform
ist/sind die/der verbleibende(n) Partner ein Molekül, das von
der Liste ausgewählt
ist, die eine Nukleinsäure,
wie einzelsträngige
oder doppelsträngige
RNA oder DNA, ein Peptid, Polypeptid, Protein, Enzym, Kohlenhydrat,
Aminosäure,
Nukleotid, Nukleosid, Lipid, Lipoprotein, Vitamin, Coenzym, Reportermolekül, Hormon,
chemische Verbindung, zyklisches AMP, Metallion oder sekundäres Botenmole kül, unter
anderem, umfasst. Weiter bevorzugt ist die biologische Aktivität eine Protein:Protein
Wechselwirkung oder eine Protein:Peptid Wechselwirkung oder eine
Protein:Polypeptid Wechselwirkung.
-
In
einer besonders bevorzugten Form liegt die biologische Aktivität zwischen
einem ersten Partner umfassend eine Aminosäuresequenz, und einem zweiten
Partner, umfassend ein Nukleinsäuremolekül, wie DNA oder
RNA, oder alternativ dazu eine Aminosäuresequenz oder ein Derivat
oder Analog davon.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren einer Aminosäuresequenz
bereitgestellt, die in der Lage ist, eine biologische Aktivität in einer
Wirtszelle zu modulieren, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Herstellen einer Bibliothek in einem Wirt,
wobei (a) die transformierten Zellen der Bibliothek mindestens eine
erste Nukleotidsequenz enthalten, die ein Reportermolekül enthält oder
kodiert, dessen Expression funktional unter der Kontrolle der biologischen
Aktivität
ist, und eine zweite Nukleotidsequenz, die von einer bekannten genomischen
Sequenz abgeleitet ist, die in der Lage ist, eine Aminosäuresequenz
zu kodieren, wenn sie funktional unter der Kontrolle einer geeigneten
Promotorsequenz angeordnet ist und wobei (b) im Wesentlichen die
Gesamte der bekannten genomischen Sequenz innerhalb der Population
von transformierten Zellen, welche die Bibliothek bilden, anwesend
ist, und die biologische Aktivität
von irgendeiner Aktivität
verschieden ist, welche die Aminosäuresequenz in ihrer natürlichen
Umgebung aufweisen kann;
- (ii) Kultivieren des zellulären
Wirtes für
einen Zeitraum und/oder unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit
die Expression der zweiten Nukleotidsequenz stattfindet; und
- (iii) Auswählen
oder Screenen von Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls modifiziert
ist.
-
Die
zweite Nukleotidsequenz, die in dem Verfahren verwendet wird, kann
von irgendeiner bekannten genomischen Sequenz abgeleitet sein. Indem
eine ausreichende Anzahl von zweiten Nukleotidspezies verwendet
wird, um sicherzustellen, dass die gesamte Sequenz einer bekannten
genomischen Sequenz untersucht wird, können Bioinformatikdaten von
Sequenzen gesammelt werden, die nicht nur ein positives Ergebnis in
dem Testsystem ergaben, sondern auch von solchen Sequenzen, die
nicht reagierten. Durch Vergleichen reaktiver Aminosäuresequenzen
mit ähnlichen
Sequenzen in einem Genom, die entweder eine Reaktion bewirkten oder
alternativ dazu, keine Reaktion bewirkten, können Sequenzmotive ebenso wie
individuelle Aminosäuren
identifiziert werden, die in eine biologische Aktivität verwickelt
sein können.
Wenn der Screen zusätzlich
ausreichend umfassend ist, um eine adäquate Abdeckung sicherzustellen,
kann gezeigt werden, dass bestimmte alternative Reste/Motive, die
in der Bibliothek vorkommen, suboptimal sind, wenn sie in das Design von
Inhibitoren der Aktivität
eingebaut werden.
-
Somit
wird in einer bevorzugten Form dieser Ausführungsform ein Verfahren zum
Identifizieren (einer) Aminosäuresequenz(en)
bereitgestellt, die in der Lage ist/sind, eine biologische Aktivität in einem
Wirt zu modulieren, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (i) Herstellen einer Peptid Bibliothek in einem
Wirt, wobei (a) die transformierten Zellen der Bibliothek mindestens
eine erste Nukleotidsequenz enthalten, die ein Reportermolekül umfassen
oder kodieren, dessen Expression funktional unter der Kontrolle
der biologischen Aktivität
ist, und eine zweite Nukleotidsequenz, die von einer bekannten genomischen
Sequenz abgeleitet ist, die in der Lage ist, die Aminosäuresequenz(en)
zu kodieren, wenn sie funktional unter der Kontrolle einer geeigneten
Promotorsequenz angeordnet ist, und wobei (b) im Wesentlichen die
gesamte bekannte genomische Sequenz innerhalb der Population von
transformierten Zellen anwesend ist, welche die Bibliothek bilden;
- (ii) Kultivieren des zellulären
Wirts für
einen Zeitraum und/oder unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit
die Expression der zweiten Nukleotidsequenz stattfindet;
- (iii) Auswählen
oder Screenen nach Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls modifiziert
ist;
- (iv) Vergleichen der Vielzahl von Aminosäuresequenzen, die von der bekannten
genomischen Sequenz abgeleitet sein können, mit jenen Sequenzen,
welche die biologische Aktivität
modulieren; und
- (v) Bestimmen jener Aminosäuren,
die für
das Modifizieren der Reportermolekül Aktivität essenziell sind.
-
Ein
Vektor, der in der Lage ist, eine Nukleotidsequenz in jeder ihrer
möglichen
Leserahmen zu exprimieren und wobei jede der Aminosäuresequenzen,
die auf diese Weise hergestellt werden, als eine Fusion mit einer
zweiten Aminosäuresequenz
exprimiert werden, in der sie bezüglich der Konformation eingeschränkt sein
können,
umfasst mindestens:
- (i) eine erste Expressionskassette,
umfassend:
- (a) eine multiple Klonierungsstelle für die Insertion einer ersten
Nukleotidsequenz, welche die erste Aminosäuresequenz kodiert, wobei die
multiple Klonierungsstelle benachbart zu einer oder mehreren zweiten
Nukleotidsequenzen sein kann, die eine Polypeptid Schleife kodieren,
so dass ein Fusionspolypeptid zwischen der ersten und zweiten Aminosäuresequenz
hergestellt werden kann;
- (b) eine Terminatorsequenz, benachbart zu der multiplen Klonierungsstelle
und distal zu der Promotorsequenz und zweiten Nukleotidsequenzen;
- (ii) ein Mittel zum Exprimieren der ersten Nukleotidsequenz
in jedem ihrer Leserahmen;
- (iii) einen bakteriellen Replikationsursprung und/oder einen
Bakteriophagen Replikationsursprung; und
- (iv) eine zweite Expressionskassette, die ein bakterielles Selektionsmarkergen
kodiert.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
umfasst der Expressionsvektor weiterhin eine zweite Expressionskassette,
die ein selektierbares Markergen funktional verbunden mit zwei oder
mehreren Promotorsequenzen und angeordnet oberhalb einer Terminatorsequenz
aufweist, wobei eine der Promotorsequenzen ein bakteriell exprimierbarer
Promotor ist, und wobei eine der Promotorsequenzen ein Hefe exprimierbarer
Promotor ist.
-
In
einer anderen alternativen Ausführungsform
ist der gegenständliche
Vektor weiterhin modifiziert, um die induzierbare extrazelluläre Expression
durch Signalpeptid Fusionen und/oder konditionale Lysesysteme bereitzustellen.
Konditionale Lyse kann erreicht werden durch Expression eines induzierbaren
lytischen Gens in bakteriellen Zellen, durch Einführen solcher
Sequenzen in eine Expressionskassette zwischen einem induzierbaren
bakteriellen Promotor (wie dem lac, tac oder den strenger regulierten
araBAD Promotoren) und einer transkriptionalen Terminationssequenz,
in Tandemanordnung mit den Promotor- und Terminatorsequenzen, die
bereits in den gegenständlichen
Expressionskassetten anwesend sind.
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
wird die konditionale Lyse von Bakterien, die das Peptid/Polypetid
exprimieren, durch alternative Mittel durchgeführt, wie durch Infektion mit
einem geeigneten Bakteriophagen oder durch Aussetzen gegenüber geeigneten
chemischen Mitteln, wie Chloroform und/oder SDS. In einer besonders
bevorzugten Form der Erfindung schließt der Vektor auch eine dritte Expressionskassette
ein, welche die konditionale Expression eines lytischen Gens (wie
jene Gene, die von Bakteriophagen gebildet werden) erlaubt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch (eine) Aminosäuresequenz(en),
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
identifiziert wurde(n), ebenso wie die Verwendung jener Moleküle in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung. Die pharmazeutische Zusammensetzung
umfasst (eine) Aminosäuresequenz(en),
die in der Lage ist/sind, eine biologische Aktivität oder die
Funktion eines biologischen Moleküls zu modulieren, und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder Verdünnungsmittel.
-
Biodiverse
Nukleotidsequenzfragmente
-
Wo
sequenzierte Genome von verschiedenen Organismen in den obigen Ausführungsformen
verwendet werden, sollte jedes der Genome in äquimolaren Mengen bereitgestellt
werden, um sicherzustellen, dass ein gleicher Anteil der sequenzierten
Genome in das Verfahren eingeschlossen wird. Weil die Genome eine bekannte
Größe aufweisen,
können
Standard Normalisierungsverfahren angewendet werden, um sicherzustellen,
dass die Konzentration des Genoms eines Organismus nicht proportional
größer ist
als jene eines Genoms eines anderen Organismus. Solche Verfahren
zum Angleichen genomischer Konzentrationen sind dem Fachmann gut
bekannt und schließen
beispielsweise die Zugabe von proportional mehr DNA zu dem Pool
von Genomen, die größer sind,
ein, um die Tendenz von Fragmenten aus solchen Genomen zu kompensieren,
die unterrepräsentiert
sind, wenn eine gleiche Menge von DNA von jedem Genom kombiniert
wird. Zusätzlich
ist die Normalisierung durch andere Mittel, die dem Fachmann bekannt
sind, wie in dem US Patent 5,763,239 offenbart, von der vorliegenden
Erfindung umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung versucht, den Evolutionsvorgang durch künstliches
Kombinieren von Domänen
von verschiedenen Genomen, von denen es unwahrscheinlich ist, dass
sie sich gleichzeitig entwickeln, zu beschleunigen. Vorzugsweise
werden die genomischen Expressionsbibliotheken aus evolutionär ver schiedenen
Organismen hergestellt. Zum Beispiel können die Organismen entweder
abgeleitet sein von: kompakten eukaryonten Genomen, wie Fugu rubripes,
Caenorhabditis elegans, Saccharomyces cerevisiae; und/oder von prokaryonten
Mikroorganismen, die genetisch charakterisiert wurden, wie E. coli,
Aquifex aeliticus, Methanococcus jannaschii, Bacillus subtilis,
Haemophilus influenzae, Helicobacter pylori, Neisseria meningiditis, Synechocystis
sp Bordetella pertussis, Pasteurella multocida, Pseudomonas aeruginosa,
Borellia burgdorferi, Methanobacterium thermoautotrophicum, Mycoplasma
pneumoniae, Archaeoglobus fulgidis und Vibrio harveyi. Der Fachmann
ist sich bewusst, dass die Zahl der sequenzierten Genome schnell
ansteigt. Zusammenstellung von sequenzierten Genomen können einfach
durch Bezug auf das weltweite Netz erhalten werden (z.B. siehe die
folgenden URLs hinsichtlich Details):
http://www.tigr.org./tdb/mdb/html
http://www.sanger.ac.uk
http://www.genome.ad.jp/kegg/java/org_proj.html
http://www-fp.mcs.anl.gov/~gaasterland/genomes.html
http://www.ncgr.org/
http://www.cbs.dtu.dk/databases/DOGS/index.html
http.//geta.life.uiuc.edu/~nikos/genomes.html
und
dass die hier beschriebenen Verfahren auf irgendeinen Untersatz
des gesamten Pools der sequenzierten Genome anwendbar sind.
-
Die
definierte Nukleotidsequenz, von der die bekannte Nukleotidsequenz
abgeleitet ist, ist nicht nur auf jene Sequenzen beschränkt, die
Aminosäuren
in natürlich
abgeleiteten Proteinen kodieren, sondern sie schließen auch
nicht kodierende Nukleotidsequenzen ein. Somit sollte verstanden
werden, dass die zweite Nukleotidsequenz von einem 5' UTR, einem Intron
(wo anwendbar), einem 3' UTR
oder alternativen Leserahmen/Orientierungen des klonierten Fragments
abgeleitet sein können.
-
Diversität innerhalb
eines Pools von sequenzierten Nukleotidsequenzen kann auch erweitert
werden, indem die Sequenzen Verfahren unterworfen werden, die diese
Fragmente falsch lesen oder mutieren. Somit kann, in einer Ausführungsform
der Erfindung, das Verfahren auch einen Schritt des künstlichen
Mutierens der Domänenbibliotheken
einschließen.
Solche Verfahren sind im Stand der Technik gut bekannt.
-
Ein
Weg, um dieses Ziel zu erreichen, würde die Mutation der bekannten
genomischen Sequenz vor der Insertion in einen Expressionsvektor
einschließen.
Somit kann, in einer bevorzugten Form, das erfindungsgemäße Verfahren
den Schritt einschließen:
Unterwerfen der bekannten Nukleotidsequenz gegenüber Mutagenese vor der Insertion
in den Expressionsvektor. Dies kann zum Beispiel durch Amplifizieren
der sequenzierten Genome unter Verwendung von mutagenen PCR Verfahren
erreicht werden, wie jene, die den Schritt des Durchführens der
PCR Reaktion in der Anwesenheit von Mangan einschließen. Es
wurde mit einer Fehlerrate von 0,5 Basen pro 100 bp/Zyklus berechnet,
das acht mutagene Zyklen Basenaustausche in 90% der PCR Produkte
bilden werden, und fast 50% werden 2 oder 3 Substitutionen aufweisen.
-
Ein
anderer Weg, über
den die Domänenbibliotheken
mutiert werden können,
wäre durch
Expression von Nukleotidfragmenten in Zellen, die modifiziert sind,
um Sequenzinformation zu mutieren. Solche Stämme sind in gewissen Enzymen
defizient, was ihre Mutationsrate ungefähr 5.000- bis 10.000-fach höher macht
als in dem Wildtyp Ausgangsstamm. Somit kann das Verfahren den Schritt
einschließen:
Exprimieren der biodiversen Genfragmente in einer oder mehreren
Zelllinien, die in mindestens einem DNA-Reparaturenzym defizient
ist/sind. Wenn sie einmal konstruiert ist, kann die Plasmid Bibliothek
zum Beispiel in bakteriellen Stämmen
amplifiziert werden, die in der Fehlpaarungsreparatur (z.B. Stämme mit
der mutS, mutD und/oder mutT Mutation) amplifiziert werden, was
zu der Bildung von Mutationen führt.
In einem Beispiel dieser Ausführungsform
werden Peptid Bibliotheken, die von der Expression von genomischer
DNA abgeleitet sind, in bakteriellen Stämmen amplifiziert oder vermehrt,
die defizient in der Epsilon (ε)
Untereinheit der DNA Polymerase III (d.h. dnaQ und mutD Allele)
und/oder defizient in der Fehlpaarungsreparatur sind. Die Escherichia
coli Mutatorstämme,
welche die mutY und/oder mutM und/oder mutD und/oder mutTK und/oder
mutA und/oder mutC und/oder mutS Allele besitzen, sind besonders
nützlich
für solche
Anwendungen. Bakterielle Stämme,
die solche Mutationen tragen, sind für den Fachmann einfach erhältlich.
-
Wo
Fragmente vor der Bildung einer Expressionsbibliothek mutiert werden,
sollten sowohl mutierte als auch nicht mutierte Fragmente vorzugsweise
in derselben Präparation
kombiniert werden, und sie werden vorzugsweise unter Verwendung
der hier beschriebenen Vektoren exprimiert. Die mutierten und nicht
mutierten Bibliotheken werden dieselben Selektionsvorgänge durchlaufen.
Die Spezifität
und biologische Aktivität
der Peptide sollte anschließend
verglichen und untersucht werden.
-
Um
die Diversität
innerhalb der sequenzierten genomischen Peptid Bibliothek zu erhöhen, können die fragmentierten
sequenzierten Genome auch in jedem ihrer verschiedenen Leserahmen
exprimiert werden. Die Expression von solchen Sequenzen in dieser
Weise kann durch irgendein Verfahren, das im Stand der Technik bekannt
ist, erreicht werden, einschließlich
zum Beispiel Ligieren der Fragmente an Adaptoren und/oder Linker in
den drei verschiedenen Leserahmen oder durch Anordnen der Fragmente
unter der Kontrolle (einer)/von internen ribosomen Eintrittsstelle(n)
(IRES) und/oder Sequenzen, die transkriptionales/translationales
Verrutschen verleihen. Wenn Adaptoren verwendet werden, kann ein
einzelner Vektor jeden der verschiedenen Adaptoren enthalten, oder
jeder Adaptor kann in einem anderen Vektor bereitgestellt werden.
-
Die
Fragmente können
auch in den reversen Leserahmen exprimiert werden. Wenn somit die
Expression einer Gensequenz in jedem möglichen Leserahmen ermöglicht wird,
gibt es für
irgendeine bestimmte Peptid Sequenz sechs verschiedene mögliche Kombinationen.
-
Die
Anwesenheit von Klonen in allen Leserahmen erlaubt das gleichzeitige
Screenen von zufälligen Peptiden,
die in Leserahmen exprimiert werden, die in der Natur nicht vorkommen,
zusammen mit einer Vielzahl von natürlichen Peptid Domänen, die
in dem geeigneten Leserahmen kloniert sind. Dies erlaubt einen Vergleich
des relativen Erfolgs der Isolierung von Inhibitoren aus natürlichen
Peptid Bibliotheken, im Gegensatz zu zufälligen Peptid Bibliotheken.
Die hier beschriebenen Screening Verfahren sind auch auf das Screenen von
Bibliotheken von begrenzten oder nicht begrenzten zufälligen Peptiden,
die von künstlichen,
nicht biologischen Quellen abgeleitet sind, anwendbar.
-
Definitionen
-
So
wie hier verwendet, soll der Satz "normalerweise nicht assoziiert in seiner
natürlichen
Umgebung" eine Aktivität betreffen,
mit der die Aminosäuresequenz
nicht typischerweise assoziiert ist. Weiterhin, so wie hier verwendet,
soll "natürliche Umgebung" derart verstanden
werden, dass sie die biologische Umgebung, in der die Aminosäuresequenz
typischerweise in der Natur gefunden wird, betrifft.
-
So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Domäne" so verstanden werden,
dass er eine funktionale Einheit einer/von Aminosäuresequenz(en),
die Aktivität
in Isolierung oder in einem künstlichen
Zusammenhang besitzt/besitzen, bedeutet, und er schließt nicht
notwendigerweise irgendwelche strukturellen Merkmale ein.
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So
wie hier verwendet, soll "Aminosäuresequenz" Peptide, Oligopeptide
und Polypeptide einschließlich
Derivate und Analoga davon, einschließen, die eine Zahl von Resten
im Bereich von 1 bis 500 umfassen.
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So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Aptamer" verstanden werden, dass er die hochspezifischen, normalerweise
bezüglich
der Konformation eingegrenzten Peptide, die mit der Klasse in Verbindung
stehen, die von Brent und Kollegen (3) beschrieben wurde, umfasst.
-
So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Aktivität" so verstanden werden, dass er irgendeine
enzymatische Aktivität,
strukturelle oder Konformationsänderung,
die innerhalb oder außerhalb
der Zelle stattfindet, einschließt.
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So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Genfragment Expressionsbibliothek" so verstanden werden, dass
er irgendwelche Expressionsbibliotheken einschließt, die
unter Verwendung von Inserts hergestellt wurden, die von genomischen
Fragmenten oder PCR Produkten einer Vielzahl von verschiedenen prokaryonten Genomen
und/oder kompakten eukaryonten Genomen abgeleitet sind.
-
So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Derivat" so verstanden werden, dass er Mutanten,
Teile oder Fragmente eines vollständigen Polypeptids, so wie
hier definiert, die funktional äquivalent
sind, betrifft. Derivate schließen
modifizierte Peptide ein, in denen Liganden mit einer oder mehreren
der Aminosäurereste,
die darin enthalten sind, verknüpft
sind, wie funktionale Gruppen, Kohlenhydrate, Enzyme, Proteine,
Polypeptide oder Reportermoleküle,
wie Radionuklide oder Fluoreszenzverbindungen. Glykosylierte, fluoreszierende,
acylierte oder alkylierte Formen der gegenständlichen Peptide sind auch
von der vorliegenden Erfindung umfasst. Verfahren zur Derivatisierung
von Proteinen und Peptiden sind im Stand der Technik gut bekannt.
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"Analoga" eines Peptids, Proteins,
Polypeptids oder Enzyms sind funktional äquivalente Moleküle, die eines
oder mehrere nicht natürlich
vorkommende Aminosäureanaloga
aufweisen, die dem Fachmann gut bekannt sind.
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Die
Begriffe "Wirt" und "zellulärer Wirt" oder ähnliche
Begriffe betreffen prokaryonte und eukaryonte Zellen, die in der
Lage sind, die Expression eines Reportermoleküls unter der Kontrolle einer
biologischen Aktivität
zu unterstützen,
unabhängig
davon ob die biologische Aktivität
oder das Reportermolekül
in der Zelle endogen ist oder nicht.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass eine "transformierte Zelle" eine Zelle ist, in die eine exogene
Nukleinsäure
eingeführt
wurde, wobei die exogene Nukleinsäure entweder in das Wirtszellgenom
integriert ist, oder alternativ dazu, darin als ein extra chromosomales
genetisches Element, wie unter anderem ein Plasmid, Episom oder
künstliches
Chromosom aufrechterhalten wird.
-
Die
erfindungsgemäße transformierte
Zelle kann irgendeine Zelle ein, die in der Lage ist, die Expression
von exogener DNA zu unterstützen,
wie eine bakterielle Zelle, Insektenzelle, Hefezelle, Säugerzelle
oder Pflanzenzelle. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Zelle eine bakterielle Zelle, Säugerzelle
oder eine Hefezelle. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Zelle eine Hefezelle.
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Der
Begriff "Expression" betrifft mindestens
die Transkription einer Nukleotidsequenz, um ein RNA Molekül herzustellen.
Der Begriff "Expression" kann auch die kombinierte
Transkription und Translation einer Nukleotidsequenz, um ein Peptid,
Polypeptid, Protein oder Enzymmolekül herzustellen, oder alternativ
dazu, den Vorgang der Translation von mRNA, um ein Peptid, Polypeptid,
Protein oder Enzymmolekül
herzustellen, betreffen.
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Unter "funktional unter
der Kontrolle" wird
verstanden, dass ein gegebener erster Parameter durch einen gegebenen
zweiten Parameter reguliert oder kontrolliert wird.
-
Im
vorliegenden Zusammenhang, wo die Expression des Reportermoleküls funktional
unter der Kontrolle einer biologischen Aktivität ist, ist die Expression modifiziert
(d.h. verstärkt,
induziert, aktiviert, verringert oder reprimiert), wenn ein Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid, das in der Lage ist, die Bildung der
biologischen Aktivität
zu verstärken,
zu induzieren, zu aktivieren, zu verringern oder zu reprimieren,
exprimiert wird. Folglich ist es für gewöhnlich nicht ausreichend, wenn
nur ein Partner in der biologischen Aktivität anwesend ist, damit eine
solche modifizierte Expression des Reportermoleküls stattfindet, jedoch kann
es einige Expression des Reportermoleküls in der Anwesenheit von nur
einem Partner geben.
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So
wie hier verwendet, ist der Begriff "Peptid Bibliothek" ein Satz von verschiedenen Nukleotidsequenzen,
der einen Satz von Aminosäuresequenzen
kodiert, wobei die Nukleotidsequenzen vorzugsweise in einem geeigneten
Plasmid, Cosmid, Bakteriophagen oder Virusvektormolekül enthalten
sind, das für
die Aufrechterhaltung und/oder Replikation in einem zellulären Wirt
geeignet ist. Der Begriff "Peptid
Bibliothek" umfasst
weiterhin zufällige
Aminosäuresequenzen,
die von einer bekannten genomischen Sequenz abgeleitet sind, wobei die
Aminosäuresequenzen
von einer zweiten Nukleotidsequenz kodiert werden, die zum Beispiel
durch Scheren oder teilweise Spaltung von genomischer DNA unter
Verwendung von Restriktionsendonukleasen oder Nukleasen DNase1,
wie unter anderen Ansätzen,
erhalten werden.
-
Bevorzugte
Peptid Bibliotheken gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung sind "repräsentative
Bibliotheken", die
einen Satz von Aminosäuresequenzen
oder Nukleotidsequenzen, welche dieselben kodieren, umfassen, was
praktisch alle möglichen
Kombinationen von Aminosäure-
oder Nukleotidsequenzen für
eine zuvor definierte und spezifische Länge von jeweils Peptid- oder
Nukleinsäuremolekül einschließt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Peptid Bibliothek Zellen, Viruspartikel
oder Bakteriophagenpartikel, die einen vielfältigen Satz von Nukleotidsequenzen
umfassen, die einen vielfältigen
Satz von Aminosäuresequenzen
kodieren, wobei die Mitglieder dieses vielfältigen Satzes von Nukleotidsequenzen
funktional unter der Kontrolle einer Promotorsequenz angeordnet
sind, die in der Lage ist, die Expression der Nukleotidsequenz in
der Zelle, dem Viruspartikel oder dem Bakteriophagenpartikel zu
steuern.
-
Folglich
kann die Aminosäuresequenz,
die durch die zweite Nukleotidsequenz kodiert wird, irgendeine Sequenz
von Aminosäuren
mit mindestens ungefähr
1 bis 100 Aminosäuren
in der Länge
und vorzugsweise 1 bis 60 Aminosäuren
in der Länge
umfassen, und kann von der Expression von bekannten Nukleotidsequen zen
abgeleitet sein, die durch eines einer Vielzahl von Verfahren hergestellt
werden, wie zum Beispiel zufällige synthetische
Herstellung. Weiter bevorzugt ist die Peptid Einheit ein 6 bis 20
Aminosäuren
Peptid. Die Verwendung von größeren Nukleotidfragmenten,
insbesondere der Einsatz von zufällig
gescherter Nukleinsäure,
die von bakteriellen, Hefe oder tierischen Genomen abgeleitet ist,
ist nicht ausgeschlossen.
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Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann die Aminosäuresequenz
als ein Fusionsprotein mit einem nukleären Zielmotiv exprimiert werden,
das in der Lage ist, das Targeting des Peptids in den Kern der Wirtszelle,
wo Transkription stattfindet, zu erleichtern, insbesondere das SV40
nukleäre
Lokalisationssignal, das in Hefe und Säugerzellen funktional ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann die Aminosäuresequenz
als ein Fusionsprotein mit einer Peptidsequenz exprimiert werden,
die in der Lage ist, die Penetration oder die Aufnahme des Peptids
durch eine isolierte Zelle zu verstärken, zu steigern oder ihr
zu helfen, wie wenn die gegenständliche
Aminosäuresequenz ex
vivo synthetisiert und zu isolierten Zellen in Kultur hinzugefügt wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Peptid Sequenz,
die in der Lage ist, die Penetration oder Aufnahme zu verstärken, zu
steigern oder ihr zu helfen, funktional in höheren eukaryonten Zellen; zum
Beispiel die Drosophila Pentrationstargeting Sequenz. Gemäß dieser
Ausführungsform
umfasst das Fusionsprotein mindestens die Aminosäuresequenz:
![Figure 00530001](https://patentimages.storage.googleapis.com/2c/f6/7d/97eb333a557b85/00530001.png)
oder ein Homolog, Derivat
oder Analog davon, wobei Xaa irgendein Aminosäurerest ist und n einen Wert
von größer als
oder gleich 1 aufweist. Vorzugsweise wird der Wert von n mindestens
5, weiter bevorzugt zwischen ungefähr 5 und ungefähr 20, noch
weiter bevorzugt zwischen ungefähr
15 und ungefähr
35 und noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 30 und ungefähr 50 und
noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 35 und ungefähr 55 liegen.
In einer noch weiter bevorzugten Aus führungsform liegt der Wert von
n zwischen mindestens ungefähr
40 und mindestens ungefähr
60.
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Die
Bezugnahme hier auf einen "Promotor" soll in ihrem breitesten
Zusammenhang verstanden werden und schließt die transkriptionalen regulatorischen
Sequenzen eines klassischen genomischen Gens, einschließlich der
TATA Box, die für
die akkurate Transkriptionsinitiation in eukaryonten Zellen benötigt wird,
mit oder ohne einer CCAAT Box Sequenz und zusätzlichen regulatorischen Elementen
(d.h. oberhalb liegende aktivierende Sequenzen, Enhancer und Silencer),
ein. Promotoren können
auch kein TATA Box Motiv aufweisen, jedoch umfassen sie eines oder
mehrere "Initiatorelemente" oder, wie in dem
Fall von Hefe abgeleiteten Promotorsequenzen, umfassen einen oder
mehrere "oberhalb
gelegene Aktivatorsequenzen" oder "UAS" Elemente. Für die Expression
in prokaryonten Zellen, wie Bakterien, sollte der Promotor mindestens
die -35 Box und -10 Box Sequenzen enthalten.
-
Ein
Promotor ist für
gewöhnlich
oberhalb oder 5' eines
Strukturgens angeordnet, dessen Expression er reguliert. Weiterhin
sind die regulatorischen Elemente, die einen Promotor umfassen,
für gewöhnlich innerhalb
von 2 kb der Startstelle der Transkription des Gens angeordnet.
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Im
vorliegenden Zusammenhang wird der Begriff "Promotor" auch verwendet, um ein synthetisches oder
Fusionsmolekül
oder Derivat zu beschreiben, das die Expression des gegenständlichen
Reportermoleküls
in einer Zelle verleiht, aktiviert oder verstärkt. Bevorzugte Promotoren
enthalten zusätzliche
Kopien von einem oder mehreren spezifischen regulatorischen Elementen,
um die Expression des Gens weiter zu verstärken und/oder um die räumliche
Expression und/oder temporäre
Expression zu verändern.
Zum Beispiel können
Hefe regulatorische Elemente, die Galactose, Phosphat oder Kupfer
Induzierbarkeit verleihen, benachbart zu einer heterologen Promotorsequenz
angeordnet werden, welche die Expression des Reporters antreibt,
wodurch eine konditionale Induzierbarkeit der Expression des Gens
durch das Hinzufügen
des geeigneten Induktors zu dem Wachstums medium verliehen wird.
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Anordnen
eines Gens funktional unter der Kontrolle einer Promotorsequenz
bedeutet, dass das Gen positioniert wird, so dass seine Expression
durch die Promotorsequenz kontrolliert wird. Promotoren sind normalerweise
5' (oberhalb) zu
den Genen positioniert, die sie kontrollieren. Bei der Konstruktion
von heterologen Promotor/Strukturgen Kombinationen ist es allgemein
bevorzugt, den Promotor in einer Entfernung von der Gentranskriptions
Startseite zu positionieren, dies ist ungefähr die gleiche, wie die Entfernung
zwischen diesem Promotor und dem Gen, das er in seiner natürlichen
Umgebung kontrolliert; d.h. das Gen, von dem der Promotor abgeleitet
ist. Wie im Stand der Technik bekannt ist, kann einige Schwankung
in dieser Entfernung ohne Verlust der Promotorfunktion angepasst
werden. Genauso ist die bevorzugte Positionierung eines regulatorischen
Sequenzelements bezüglich
eines heterologen Gens, das unter seiner Kontrolle angeordnet werden
soll, durch die Positionierung des Elements in seiner natürlichen
Umgebung definiert, d.h. der Gene, von denen es abgeleitet ist.
Wie wiederum im Stand der Technik bekannt ist, kann einige Schwankung
in dieser Entfernung ebenfalls stattfinden.
-
Beispiele
von Promotoren, die zur Verwendung in der Regulation der Expression
des Reportermoleküls
und/oder der Aminosäuresequenz
und/oder der Polypeptid Bindungspartner in einer Zelle geeignet
sind, schließen
virale, Pilz, Hefe, Insekten, tierische und von Pflanzen abgeleitete
Promotoren ein. Bevorzugte Promotoren sind in der Lage, Expression
in einer eukaryonten Zelle zu vermitteln, insbesondere einer Hefe-
und Säugerzelle.
Der Promotor kann die Expression eines Gens konstitutiv oder differenziell
bezüglich
des Gewebes, in der die Expression stattfindet, oder bezüglich der
Entwicklungsstufe, zu der die Expression stattfindet, oder als Antwort
auf externe Stimuli, wie unter anderem Umweltstress oder Hormone,
regulieren.
-
Besonders
bevorzugte Promotoren gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
jene natürlich
auftretende und synthetische Promotoren ein, die Bindungsstellen für Transkriptionsfaktoren
enthalten, weiter bevorzugt für
Helix-Loop(Schleife)-Helix
(HLH) Transkriptionsfaktoren, Zinkfingerproteine, Leucinzipperproteine und ähnliches.
Bevorzugte Promotoren können
auch synthetische Sequenzen sein, die eine oder mehrere oberhalb
gelegene Operatorsequenzen umfassen, wie LexA Operatorsequenzen
oder aktivierende Sequenzen, die von irgendeinem der Promotoren
abgeleitet sind, auf die hier Bezug genommen wird, wie GAL4 DNA Bindungsstellen.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die Wahl des Promotors von der Natur
der Zelle, die transformiert wird und von dem Molekül, das exprimiert
wird, abhängt.
Solche Personen werden einfach in der Lage sein, funktionale Kombinationen
von minimalen Promotorsequenzen und Operatoren für die Zelltypen zu bestimmen,
in denen das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Promotor ein Hefepromotor, Säugerpromotor, eine bakterielle
oder Bakteriophagen Promotorsequenz, die ausgewählt ist aus der Liste, die
GAL1, CUP1, PGK1, ADH2, PHO5, PRB1, GUT1, SP013, ADH1, CMV, SV40,
T7, SP6, lac oder tac Promotorsequenzen umfasst.
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Während die
Erfindung vorzugsweise in Hefezellen durchgeführt wird, ziehen die Erfinder
eindeutig in Erwägung,
dass Modifikationen umfasst sind, in denen die Erfindung vollständig in
Säugerzellen
durchgeführt wird,
unter Verwendung von Promotoren, die funktional in Säugerzellen
sind, um die Expression der verschiedenen Assay Bestandteile anzutreiben,
in Kombination mit einem entgegengesetzt gerichteten selektiven
Reportergen, das funktional in Säugerzellen
ist. Solche Ausführungsformen
sind innerhalb des Könnens
des Fachmanns.
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Für die Expression
in Säugerzellen
ist es bevorzugt, dass der Promotor die CMV Promotorsequenz ist,
weiter bevorzugt der CMV-IE Promotor oder alternativ der SV40 Promotor
und insbesondere die SV40 späte
Promotorsequenz. Diese und andere Promotorsequenzen, die für die Expression
von Genen in Säugerzellen geeignet
sind, sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Beispiele
von Säugerzellen,
die hier umfasst sind, die für
die Expression geeignet sind, schließen COS, VERO, HeLa, Maus C127,
chinesische Hamsterovar (CHO), WI-38, Babyhamsternieren (BHK) oder MDCK
Zelllinien unter anderem ein. Eine große Vielzahl von Zelllinien
wie diese sind für
den Fachmann einfach erhältlich.
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Die
Voraussetzung zur Herstellung intakter Polypeptide in bakteriellen
Zellen und insbesondere in Escherichia coli Zellen, ist die Verwendung
eines starken Promotors mit einer wirksamen Ribosomen Bindestelle,
wie der Shine-Dalgarno Sequenz, die in Expressionsvektoren eingebaut
werden kann, welche die erste und die zweite Nukleotidsequenz oder
andere genetische Konstrukte, die zur Durchführung der verschiedenen alternativen
Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden, tragen. Typische Promotoren, die
für die
Expression in bakteriellen Zellen, wie E. coli geeignet sind, schließen ein,
aber sind nicht beschränkt
auf den lacZ Promotor, Temperatur sensitive λL oder λK Promotoren,
SP6, T3 oder T7 Promotoren oder zusammengesetzte Promotoren, wie
der IPTG induzierbare tac Promotor. Eine Vielzahl anderer Vektorsysteme
zur Expression des erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküls in E.
coli sind im Stand der Technik gut bekannt und sind zum Beispiel
beschrieben in Ausubel et al. (1987) und/oder Sambrook et al. (1989).
Zahlreiche Quellen von genetischen Sequenzen, die für die Expression
in Bakterien geeignet sind, stehen auch öffentlich in verschiedenen
Plasmidkonstrukten zur Verfügung,
wie zum Beispiel unter anderem, pKC30 (λL),
pKK1733 (tac), pET-3 (T7) oder die pQE Serie von Expressionsvektoren.
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Geeignete
prokaryonte Zellen zur Expression schließen unter anderem Staphylococcus,
Corynebacterium, Salmonella, Escherichia coli, Bacillus sp. und
Pseudomonas sp. ein. Bakterielle Stämme, die für den vorliegenden Zweck geeignet
sind, sind im relevanten Stand der Technik gut bekannt.
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Wo
es beabsichtigt ist, dass der Promotor die Expression des Reportermoleküls reguliert,
ist es besonders bevorzugt, dass der Promotor eine oder mehrere
Er kennungssequenzen für
die Bindung einer DNA Bindungsdomäne einschließt, die
von einem Transkriptionsfaktor abgeleitet ist, zum Beispiel eine
GAL4 Bindungsstelle oder eine LexA Operatorsequenz.
-
So
wie hier verwendet, soll der Begriff "Reportermolekül" verstanden werden, dass er irgendein
Molekül
betrifft, das in der Lage ist, ein identifizierbares oder nachweisbares
Ergebnis zu liefern.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Reportermolekül ein Enzym, Peptid, Oligopeptid
oder Polypeptid, das ein sichtbares Produkt umfasst, oder mindestens,
wenn es in Anwesenheit eines Substratmoleküls inkubiert wird, das Substrat
in ein sichtbares Produkt umwandeln kann, so dass Zellen, die das
Reportermolekül
exprimieren, einfach nachgewiesen werden können. Zum Beispiel kann die
Expression von Reportergenen, die Polypeptide kodieren, die selbst
fluoreszieren, oder die bewirken, dass ein zweites Molekül fluoresziert,
funktional mit der biologischen Aktivität, die untersucht wird, verbunden
werden, um den Nachweis von Zellen zu erleichtern, in denen die
Expression des Reportermoleküls
anwesend oder abwesend ist. Solche Anwendungen sind insbesondere
in High Throughput Arzneimittel Screening Ansätzen nützlich, wo es gewünscht ist,
schnell eine große
Anzahl von Arzneimittel Kandidaten hinsichtlich ihrer agonistischen/antagonistischen
Eigenschaften bezüglich
der fraglichen biologischen Aktivität zu screenen. Bevorzugte Reportermoleküle gemäß dieser
Ausführungsform
schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf das Escherichia coli β-Galactosidase
Enzym, das Firefly Luciferase Protein und das grün fluoreszierende Protein oder
Mutanten davon, die rot verschobene oder blau verschobene Emissionsspektren
oder verstärkten
Output besitzen. Dem Fachmann ist bekannt, wie er genetische Sequenzen,
die solche Reportermoleküle
kodieren, bei der Durchführung der
hier beschriebenen Erfindung ohne unzumutbare Versuche verwenden
kann. Zum Beispiel kann die kodierende Sequenz des Gens, das für ein solches
Reportermolekül
kodiert, zur Verwendung in der interessierenden Zelllinie (z.B.
menschliche Zellen, Hefezellen) in Übereinstimmung mit bekannten
Codon Nutzungspräferenzen
modifiziert sein. Zusätzlich
kann die Translationseffizienz von mRNA, die von nicht eukaryonten
Quellen abgeleitet ist, durch Mutieren der korrespondierenden Gensequenz
oder durch anderweitiges Einführen
einer Kozak Konsensus Translationsinitiationsstelle in die Gensequenz
verbessert werden.
-
Vorzugsweise
erlaubt das Reportermolekül
kolorimetrische Identifizierung seiner Expression entweder durch
direkte Fluoreszenz (z.B. grünes
fluoreszierendes Protein) oder durch eine Farbänderung in der Anwesenheit
eines geeigneten Substrats (z.B. die Herstellung einer blauen Farbe
mit β-Galactosidase
in der Anwesenheit des Substrats 5-Brom-4-chlor-3-indoyl-β-D-galactosid
(d.h. X-GAL).
-
Besonders
bevorzugte Reportermoleküle
gemäß der vorliegenden
Erfindung, sind jene, die ein verändertes Zellwachstum oder Überlebensfähigkeit,
einschließlich
der Fähigkeit,
Zelltod zu induzieren, liefern. Im vorliegenden Zusammenhang umfasst
das Reportermolekül
entweder das erste Nukleinsäuremolekül oder es wird
von dem ersten Nukleinsäuremolekül kodiert.
Folglich ist dem Fachmann bekannt, dass das Reportermolekül einer
solchen Ausführungsform
vorzugsweise ein Peptid, Polypeptid, Enzym, Abzym oder ein anderes Proteinmolekül, oder
alternativ, ein isoliertes Nukleinsäuremolekül ist.
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Reportermolekül in der
Lage, direkt oder indirekt das Wachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
der Wirtszelle zu inhibieren, zu verstärken oder auf andere Weise
zu modulieren. Eine direkte Modulation des Zellwachstums und/oder
der Überlebensfähigkeit
liegt vor, wenn die Expression des Reportermoleküls eine direkte Konsequenz
auf das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit besitzt. Indirekte
Modulation von Zellwachstum und/oder Überlebensfähigkeit liegt vor, wo die Expression des
Reportermoleküls
keine direkte Konsequenz auf das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
hat, jedoch kann die Expression unter anderem das Zellwachstum und/oder
die Überlebensfähigkeit
modulieren, wenn die Zellen in der Anwesenheit eines geeigneten
Cofaktors oder Substratmoleküls
kultiviert werden.
-
Wo
das Reportermolekül
ein Peptid, Polypeptid, Enzym, Abzym oder ein anderes Proteinmolekül ist, das
eine zytostatische Verbindung, antimitotische Verbindung, ein Toxin,
Mitogen oder eine wachstumsregulatorische Substanz, wie ein Hormon
oder ein Protein, das essenziell für das Zellwachstum oder die Überlebensfähigkeit
ist, umfasst, kann es eine direkte Wirkung auf das Zellwachstum
oder die Überlebensfähigkeit haben,
wenn es darin exprimiert wird. Genauso kann ein Reportermolekül, das ein
Nukleinsäuremolekül umfasst,
eine direkte Wirkung auf das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
haben, zum Beispiel wenn das Reportermolekül eine Ribozym, ein Antisense
Molekül,
Minizym oder Cosuppressionsmolekül
ist, das auf die Expression eines Gens abzielt, das in der Lage
ist, das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit zu modifizieren.
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Wo
es für
das Reportermolekül
wünschenswert
ist, dass es eine indirekte Wirkung auf das Zellwachstum und/oder
die Überlebensfähigkeit
hat, kann dies zum Beispiel durch gekoppelte Expression des Reportermoleküls mit der
Herstellung einer zytostatischen Verbindung, antimitotischen Verbindung,
Toxin oder einem negativen wachstumsregulatorischen Molekül erreicht
werden.
-
In
einer Ausführungsform
ist das Reportermolekül
ein Enzym, das, wenn es in der Wirtszelle exprimiert wird, die Umsetzung
eines Substratmoleküls
katalysiert, das nicht in der Lage ist, das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
zu verändern
oder zu beeinflussen, um ein Produkt herzustellen, das ein Toxin,
eine zytostatische Verbindung oder eine antimitotische Verbindung
umfasst. Gemäß dieser
Ausführungsform
führt die
Expression des Reportermoleküls
in der Anwesenheit des Substrats zur Herstellung einer ausreichend
hohen Konzentration des Toxins, der zytostatischen Verbindung oder
der antimitotischen Verbindung, um das Zellwachstum zu verringern
oder zu Zelltod zu führen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Reportermolekül
ein Enzym, das, wenn es in der Wirtszelle exprimiert wird, die Umwandlung
eines zytostatischen oder antimitotischen Substratmoleküls katalysiert,
um ein Produkt herzustellen, das nicht in der Lage ist, das Zellwachstum
und/oder die Überlebensfähigkeit
zu modifizieren. Gemäß dieser
Ausführungsform
wachsen Zellen, die in der Anwesenheit des Substratmoleküls inkubiert
werden, nicht oder sie teilen sich nicht so schnell wie Zellen,
die nicht damit inkubiert werden. Dem gegenüber wird in Zellen, die in
der Anwesenheit des zytostatischen oder antimitotischen Substratmoleküls das Reportermolekül exprimieren,
die Zellteilung und/oder das Zellwachstum wieder aufgenommen, wenn
die Konzentration des Substrats in der Zelle verringert wird.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
verstärkt
das Reportermolekül
direkt oder indirekt das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit,
zum Beispiel durch gekoppelte Expression des Reportermoleküls mit der
Herstellung eines Mitogens oder eines positiven wachstumsregulatorischen
Moleküls.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Reportermolekül
ein Enzym, das, wenn es in der Wirtszelle exprimiert wird, die Umwandlung
einer ersten Verbindung katalysiert, die inaktiv in der Modulation
des Zellwachstums und/oder der Überlebensfähigkeit
ist, um ein Mitogen oder ein positives wachstumsregulatorisches Molekülprodukt
herzustellen. Gemäß dieser
Ausführungsform
wachsen Zellen, die in der Anwesenheit des Substratmoleküls inkubiert
werden, und teilen sich in einer normalen Geschwindigkeit, im Vergleich
zu anderen Zellen. Die Expression des Enzym Reportermoleküls in der
Anwesenheit des Substratmoleküls
führt zu
verstärktem
Zellwachstum und/oder Zellteilung, weil die Konzentration des Mitogens
oder positiven wachstumsregulatorischen Moleküls in der Zelle erhöht ist.
Als eine Konsequenz wachsen Zellen, in denen das Reportermolekül als ein
Ergebnis der biologischen Aktivität erhöht ist, schneller und/oder
teilen sich schneller als die umgebenden Zellen in der Bibliothek,
was ihren Nachweis erleichtert.
-
Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist die Aminosäuresequenz,
die unter Verwendung des obigen Verfahrens identifiziert wurde,
in der Lage, die Expression des Reportermoleküls zu modulieren. Folglich
kann die Aminosäuresequenz
ein Agonist oder ein Antagonist der biologischen Aktivität sein,
unter deren Expression das Reportermolekül funktional angeordnet ist.
Wo die Aminosäuresequenz
ein agonistisches Molekül
ist, wird die Reportermolekül
Expression gesteigert oder verstärkt
oder aktiviert sein, und abhängig davon
ob das Reportermo lekül
direkt oder indirekt das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
steigert oder reduziert oder nicht, wird jeweils das Zellwachstum
gesteigert oder verringert sein. In solchen Ausführungsformen der Erfindung
ist es jedoch eindeutig unerwünscht,
dass das Reportermolekül
zu Zelltod führt, weil
es nicht möglich
wäre, die
Zellen, die das gewünschte
Peptid exprimieren, zu gewinnen. Wo die Aminosäuresequenz ein Antagonist der
biologischen Aktivität
ist, wird die Reportermolekül
Expression verringert oder reprimiert oder inaktiviert sein, und,
abhängig
ob das Reportermolekül
direkt oder indirekt das Zellwachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
steigert oder reduziert oder nicht, wird das Zellwachstum jeweils
reduziert oder gesteigert sein. Wo das Reportermolekül direkt
oder indirekt zu Zelltod führt,
erleichtert der Antagonismus der biologischen Aktivität durch
die antagonistische Aminosäuresequenz
das Überleben
der Zellen im Vergleich zu Zellen, die den Antagonist nicht exprimieren,
aber das Reportermolekül
exprimieren.
-
Beispiele
von geeigneten Hefe positiv selektierbaren Reportergenen (geeignet
für die
Isolierung von Peptid Agonisten) schließen ein, aber sind nicht beschränkt auf
HIS3 und LEU2, deren Protein Produkte es Zellen, die diese Reportergene
exprimieren, erlauben auf geeignetem Zellkulturmedium zu überleben.
Umgekehrt existieren einige Hefe gegenselektierbare Reportergene
(geeignet für
die Isolierung von Peptid Antagonisten), einschließlich dem
URA3 Gen, wobei URA3 Expression toxisch für eine Zelle ist, die dieses
Gen in der Anwesenheit des Arzneimittels 5-Fluororotsäure (5FOA)
exprimiert. Andere gegenselektierbare Reportergene schließen CYH1
und LYS2 ein, die jeweils Letalität in der Anwesenheit der Arzneimittel
Cycloheximid und alpha Aminoadipat (αAA) verleihen. Für die Gegenselektion
in Bakterien sind korrespondierende Reportergene, die toxische Produkte
kodieren, verfügbar,
einschließlich:
SacB, CcdB und das Säuger
GATA-1 Gen, dessen Expression in E. coli toxisch ist.
-
Es
werden Standard Verfahren verwendet, um die erste und zweite Nukleotidsequenz
in den zellulären Wirt
einzuführen.
Im Fall von Hefezellen kann dies durch Verschmelzen (Mating) im
großen
Maßstab
oder Transformation erreicht werden.
-
In
einer Ausführungsform
sind die erste und die zweite Nukleotidsequenz jeweils innerhalb
eines getrennten genetischen Konstrukts enthalten, das weiterhin
ein selektierbares Markergen umfasst, um den Nachweis von transformierten
Zellen zu erleichtern, zum Beispiel ein Antibiotikaresistenz selektierbares
Markergen. Vorzugsweise sind die selektierbaren Markergene für jedes
genetische Konstrukt unterschiedlich, so dass die Anwesenheit eines
oder beider genetischer Konstrukte in einer einzelnen Zelle ermöglicht wird.
Die erste und die zweite Nukleotidsequenz können somit in den zellulären Wirt
durch Shotgun Cotransformation und Selektion auf einem geeigneten
Medium, um hinsichtlich der Anwesenheit von beiden selektierbaren
Markergenen zu selektieren, eingeführt werden.
-
Alternativ
dazu kann die erste und die zweite Nukleinsäuresequenz durch sequenzielle
Transformation eingeführt
werden, die von Selektion hinsichtlich der geeigneten Markergene
nach jedem Transformationsereignis begleitet wird.
-
Alternativ
dazu kann die erste und die zweite Nukleotidsequenz in getrennte
Populationen von Wirtszellen eingeführt werden, die anschließend verschmolzen
werden, und jene Zellpopulationen, die beide Nukleotidsequenzen
enthalten, werden auf Medien selektiert, die das Wachstum von Wirtszellen
erlauben, die erfolgreich mit dem ersten und dem zweiten Nukleinsäuremolekül transformiert
wurden.
-
Alternativ
dazu kann die erste und die zweite Nukleotidsequenz auf einem einzigen
genetischen Konstrukt enthalten sein und in die Wirtszellpopulation
in einem einzigen Schritt eingeführt
werden. In einer solchen Ausführungsform
der Erfindung wird die zufällige
Peptidbibliothek für
gewöhnlich
unter Verwendung eines Vektors hergestellt, der mindestens die erste
Nukleotidsequenz funktional unter der Kontrolle eines geeigneten
Promotors mit oder ohne Operatorsequenz angeordnet, und ein selektierbares
Markergen enthält,
wobei die Insertionsstelle für
die zweite Nukleotidsequenz derart ausgewählt ist, dass die eingebaute
zweite Nukleotidsequenz exprimiert werden kann.
-
Diese
Ausführungsformen
können
zusätzlich
zu den Schritten, die in Verbindung mit dem Einführen von einer oder mehreren
Nukleinsäuremolekülen durchgeführt werden
müssen,
die einen oder mehrere Polypeptid Bindungspartner der biologischen
Aktivität
kodieren, verwendet werden, wobei Variationen davon supra beschrieben
sind.
-
Die
gewählten
Wirtszellen können
auf Medien gescreent werden, welche die Bestandteile enthalten, die
benötigt
werden, um das gegenselektierbare Reportermolekül zu verwenden. Wirtszellen,
die ein Peptid exprimieren, das die biologische Aktivität inhibiert,
sind nicht in der Lage, das gegenselektierbare Reportergen adäquat zu
transkribieren, wodurch es der Wirtszelle ermöglicht wird, in dem Selektionsmedium
zu leben. Jene Wirtszellen, welche die Aminosäuresequenzen exprimieren, die
nicht in der Lage sind, die biologische Aktivität zu inhibieren, transkribieren
das Reportergen, was zu der Bildung eines Produkts führt, das
toxisch auf die Wirtszelle in der Anwesenheit des Selektionsmediums
ist.
-
Das
genetische Konstrukt kann in der Form eines autonom replizierenden
Vektors vorliegen oder kann genetische Sequenzen umfassen, welche
die Integration in das Wirtszellgenom erleichtern.
-
Alternativ
dazu kann die erste Nukleotidsequenz, die das Reportermolekül kodiert,
in das Chromosom der Wirtszelle durch homologe Rekombination der
Produkte der Polymerase Kettenreaktion (PCR) oder von Sequenzen
auf einem anderen DNA Molekül,
das nicht in der Lage ist, autonom in Hefezellen zu replizieren, integriert
werden.
-
Gemäß der Natur
der interessierenden biologischen Aktivität, kann die erste Nukleotidsequenz
funktional in Zusammenhang mit irgendeiner Promotorsequenz angeordnet
werden, die einzige Voraussetzung ist, dass der Promotor in der
Lage ist, die Genexpression in der gewählten Wirtszelle zu regulieren.
Für gewöhnlich wird
die Wirtszelle variieren, um der Promotorsequenz zu entsprechen.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich eindeutig auf die Isolierung
von Peptiden, die in der Lage sind, irgendeine biologische Aktivität zu modulieren.
-
Tatsächlich wird
die vorliegende Erfindung die Identifizierung und Isolierung von
Aminosäuresequenzen
erleichtern, welche die Expression eines Reportermoleküls modulieren
oder vermitteln, indem irgendein regulatorischer Schritt, der benötigt wird,
damit die Expression stattfindet, agonisiert oder antagonisiert
wird, nicht nur Schritte, die später
in dem Signaltransduktionsweg liegen, wie DNA-Protein Wechselwirkungen
oder Wechselwirkungen zwischen Transkriptionsfaktoren. Wo es gewünscht ist,
eine spezifische Aminosäuresequenz
zu isolieren, die in der Lage ist, eine bestimmte biologische Aktivität zu modulieren,
ist es nur notwendig, die Expression der ersten Nukleotidsequenz
mit der interessierenden biologischen Aktivität funktional zu verbinden.
Dies wird getan, indem die erste Nukleotidsequenz funktional in
Verbindung mit einer Promotorsequenz angeordnet wird, die durch
die biologische Aktivität
reguliert wird, oder alternativ dazu durch genetisches Manipulieren
einer Promotorsequenz, die funktional mit dem ersten Nukleinsäuremolekül verbunden
ist, wodurch der Promotor unter funktionaler Kontrolle der biologischen
Aktivität
angeordnet wird.
-
In
dem Fall von Aminosäuresequenzen,
die eine Protein:DNA Wechselwirkung modulieren oder vermitteln,
die für
Genexpression oder die Modulation von Genexpression benötigt wird,
zum Beispiel um ein Peptidmolekül
zu isolieren, das direkt mit einem cis-wirkenden Enhancer oder Silencer
Element wechselwirkt, oder ein Protein, an welches das Element bindet,
kann dieses Ziel erreicht werden, indem das cis-wirkende Element in
eine Promotorsequenz eingeführt
wird, mit der die erste Nukleotidsequenz funktional verbunden ist.
Auf diese Weise wird die Expression des Reportermoleküls funktional
unter der Kontrolle des cis-wirkenden Elements angeordnet, und die
Modulation der Genexpression wird stattfinden, wenn das geeignete
Proteinmolekül
entweder an das cis-wirkende DNA Element oder an das Protein, welches
das Element erkennt, bindet.
-
Im
Fall einer Protein:Protein Wechselwirkung kontrollierenden Genexpression,
wird der Promotor, der die Expression des ersten Nukleinsäuremoleküls kontrolliert,
ausgewählt,
so dass er die notwendigen cis-wirkenden Elemente enthält, an welche
mindestens eines der in die Wechselwirkung involvierten Proteine
bindet. Wo keine vollständige
Kenntnis der cis-wirkenden Sequenzen oder der trans-wirkenden Faktoren,
die in die Regulation der Genexpression involviert sind, vorliegt,
aber die Promotorsequenz und der Zelltyp, in dem die Expression
stattfindet, bekannt sind, kann die erste Nukleotidsequenz funktional
in Verbindung mit dieser Promotorsequenz angeordnet werden, und
das resultierende Nukleinsäuremolekül kann in
diesen Zelltyp eingeführt
werden. Eine solche Beziehung bildet die Basis von "Two Hybrid" Screening Ansätzen. Wo
das interessierende Peptid irgendeinen Schritt, der für die Expression
oder die Aktivierung, Repression oder Verstärkung von Genexpression benötigt wird,
antagonisiert oder agonisiert, wird die Wirkung durch Wahrnehmen
einer veränderten
Expression des Reportermoleküls
identifiziert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin den Nachweis von Aminosäuresequenzen,
die eine biologische Aktivität
in einer Säugerzelle
modulieren, wobei die Expression des gegenselektierbaren Reportergens
funktional unter die Kontrolle einer Säuger exprimierbaren Promotorsequenz
angeordnet ist, die in der pathogenen Situation abweichend aktiv
ist, zum Beispiel ein Onkogen Promotor, wie MYC. Die Aktivität eines solchen
Promotors würde
in Zellen, die eine Aminosäuresequenz
exprimieren, die in der Lage ist, den Onkogen Promotor in einer
Säugerzelle
zu inhibieren, direkt blockiert werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren einer Aminosäuresequenz
bereitgestellt, die in der Lage ist, eine Protein:Protein Wechselwirkung
in einer Wirtszelle zu antagonisieren, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst:
- (i) Herstellen einer Peptidbibliothek
in einem zellulären
Wirt, wobei die transformierten Zellen der Bibliothek mindestens
eine erste Nukleotidsequenz enthalten, die ein Reportermolekül umfasst
oder kodiert, das in der Lage ist, das Wachstum und/oder die Überlebensfähigkeit
der Wirtszelle zu verringern, dessen Expression funktional unter
der Kontrolle der Protein:Protein Wech selwirkung steht, und eine
zweite Nukleotidsequenz, die von einer definierten genomischen Sequenz
abgeleitet ist, die in der Lage ist, die Aminosäuresequenz zu kodieren, wenn
sie funktional unter der Kontrolle einer geeigneten Promotorsequenz
angeordnet wird, und wobei (b) im Wesentlichen die gesamte definierte
genomische Sequenz innerhalb der Population von transformierten
Zellen, welche die Bibliothek bilden, anwesend ist;
- (ii) Kultivieren des zellulären
Wirts für
einen Zeitraum und unter Bedingungen, die ausreichend sind, damit die
Expression der zweiten Nukleotidsequenz stattfindet; und
- (iii) Auswählen
der Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls antagonisiert,
reprimiert oder verringert ist.
-
Vorzugsweise
schließt
das gegenständliche
Verfahren den zusätzlichen
ersten Schritt oder späteren Schritt
des Einführens
in den zellulären
Wirt einer oder mehrerer Nukleinsäuremoleküle ein, die einen oder mehrere
Polypeptid Bindungspartner kodierten, die in die biologische Aktivität involviert
sind, funktional unter der Kontrolle von einer oder mehreren Promotorsequenzen.
Solche Ausführungsformen
sind detailliert supra beschrieben.
-
Gemäß diesen
Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass das Reportermolekül ein Peptid, Polypeptid, Enzym
oder ein anderes Proteinmolekül
umfasst, das in der Lage ist, ein unschädliches Substratmolekül in eine
zytostatische Verbindung, antimitotische Verbindung oder ein Toxin
umzuwandeln, so dass die antagonisierte Expression des Reportermoleküls durch
das gegenständliche
Peptid den Zelltod verhindert oder zumindest eine Reduktion im Zellwachstum
und/oder der Überlebensfähigkeit
in der Anwesenheit des Substrats verhindert. Weiter bevorzugt ist
im Hefesystem das Reportergen unter anderem URA3 und/oder CYH2,
wie LYS2. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Reportermolekül das Produkt
des URA3 Gens, das, wenn es exprimiert wird, 5-Fluororotsäure (5FOA)
in ein toxisches Produkt umwandelt.
-
Ein
Beispiel dieser Ausführungsform
nutzt die Tatsache, dass die meisten aktiven eukaryonten Transkriptionsaktivatoren
modular sind und eine DNA Bindungsdomäne und eine DNA Aktivierungsdomäne aufweisen,
wobei die DNA Bindungsdomäne
und die DNA Aktivierungsdomäne
auf demselben Proteinmolekül enthalten
sein können,
oder alternativ dazu auf getrennten Molekülen, die wechselwirken, um
die Genexpression zu regulieren. Gemäß dieser Ausführungsform
ist die Expression des Reportermoleküls funktional unter der Kontrolle
einer Protein:Protein Wechselwirkung angeordnet, zum Beispiel zwischen
den onkogenen Proteinen SCL und LMO2, die aneinander binden, um
einen aktiven künstlichen
Transkriptionsfaktor zu bilden. Die Transkription des Reportergens
kann deshalb als ein Indikator verwendet werden, dass zwei Proteine
wechselwirken, wobei eines der interessierenden Proteine mindestens
eine DNA Bindungsdomäne
umfasst und an ein Operator Promotorelement oberhalb des Reportergens
bindet, und das zweite interessierende Protein mindestens eine DNA
Aktivierungsdomäne
umfasst. Die Bindung des DNA Bindungsproteins an den Operator, in der
Anwesenheit einer funktionalen Aktivierungsdomäne, startet die Transkription
des Reportergens. Der URA3 Reporter wirkt dadurch als ein gegenselektierbarer
Marker.
-
Diese
Ausführungsform
der Erfindung kann angepasst werden an die Identifizierung von Aminosäuresequenzen,
die andere Protein:Protein Wechselwirkungen modulieren, durch funktionales
Austauschen der DNA Bindungsdomäne
eines Transkriptionsfaktors gegen eine andere DNA Bindungsdomäne, die
spezifisch ist für
ein anderes cis-wirkendes Element in dem Promotor, der die Expression
des Reportermoleküls
reguliert. Verfahren zur Herstellung solcher Fusionsproteine sind
dem Fachmann gut bekannt. In solchen Fällen wird die Auswahl einer
geeigneten DNA Bindungsdomäne
von der Natur der DNA Bindungsstelle, die oberhalb des Reportergens
angeordnet ist, abhängen.
-
Zum
Beispiel können
Fusionsproteine zwischen einem Onkoprotein und einer DNA Bindungsdomäne und/oder
einer DNA Aktivierungsdomäne
hergestellt werden. Zum Beispiel kann eine Sequenz von Nukleotiden,
welche die Reste 176 bis 331 von SCL kodiert oder zu ihr komplementär ist, mit
der LexA DNA Bindungsdomäne
fusioniert werden, und eine Nukleotidsequenz, die LMO2 kodiert,
kann mit einer DNA Aktivierungsdomäne fusioniert werden (oder
vice versa).
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch besonders nützlich zum Identifizieren von
Aminosäuresequenzen, die
Protein:Protein Wechselwirkungen inhibieren, die normalerweise schädliche Wirkungen
hervorrufen (mit Ausnahme der schädlichen Wirkung von manchen
Reportermolekülen),
zum Beispiel Wechselwirkungen, die Onkogen Produkte involvieren.
Besondere Beispiele von Onkogenen, deren Produkte Transkriptionsfaktoren bilden,
die zu Tumorigenese beitragen, schließen SCL und irgendeines oder
mehrere von DRG, E47 und/oder LMO2 ein.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Identifizieren einer Aminosäuresequenz
bereitgestellt, die in der Lage ist, eine Protein:Protein Wechselwirkung
in einer Wirtszelle zu modifizieren, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst:
- (i) Herstellen einer Peptid Bibliothek
in einem Wirt, wobei (a) die transformierten Zellen der Bibliothek
enthalten: (1) mindestens eine erste Nukleotidsequenz, die ein Reportermolekül umfasst
oder kodiert, wobei die Nukleotidsequenz funktional mit einer Operatorsequenz
oder einer Transkriptionsfaktor Bindungsstelle verbunden ist; (2)
eine zweite Nukleotidsequenz, die von einer definierten genomischen
Sequenz abgeleitet ist, welche die Aminosäuresequenz kodiert, wenn sie
funktional unter der Kontrolle einer geeigneten Promotorsequenz
angeordnet ist; und (3) eine oder mehrere weitere dritte Nukleotidsequenzen,
die ein oder mehrere Polypeptide, Proteine oder Fusionsproteine
kodieren, wobei mindestens eines der Polypeptide, Proteine oder
Fusionsproteine mindestens eine DNA Bindungsdomäne einschließt, die
in der Lage ist, an die Operatorsequenz oder die Transkriptionsfaktor
Bindungsstelle zu binden, und mindestens eines der Polypeptide,
Proteine oder Fusionsproteine schließt mindestens eine DNA Aktivierungsdomäne oder
ein Derivat davon ein, die in der Lage ist, die Expression der ersten
Nukleotidse quenz zu aktivieren, wenn sie auf den Promotor/Operator
durch Wechselwirkung mit einem anderen Protein, das die verwandte
DNA Bindungsdomäne
trägt,
gezielt wird; und (b) im Wesentlichen die vollständige definierte genomische
Sequenz innerhalb der Population der transformierten Zellen, welche
die Bibliothek bilden, anwesend ist;
- (ii) Kultivieren der Wirtszelle für einem Zeitraum und unter
Bedingungen, die ausreichend sind, damit die Expression der zweiten
und weiteren Nukleotidsequenzen stattfindet; und
- (iii) Auswählen
der Zellen, in denen die Expression des Reportermoleküls aktiviert,
inhibiert oder auf andere Weise modifiziert ist.
-
Die
Proteine, die in die interessierende biologische Aktivität involviert
sind, die von dem zweiten Nukleinsäuremolekül kodiert werden, werden in
der Wirtszelle synthetisiert, die entweder von einer oder mehreren fremden
Nukleotidsequenzen kodiert werden, die in die Wirtszelle transformiert
oder in das Genom der Zelle integriert wurden. Jedoch erstreckt
sich die vorliegende Erfindung eindeutig auf Situationen, in denen
diese Sequenzen auch von endogenen Wirtszellgenen kodiert werden.
-
Gemäß dieser
Ausführungsform
bindet die DNA Bindungsdomäne
an die Operatorsequenz und, in der Anwesenheit der DNA Aktivierungsdomäne, findet
die Expression des Reportermoleküls
statt. Wo die zweite Nukleotidsequenz ein Peptid kodiert, das die
DNA Bindung und/oder DNA Aktivierung antagonisiert oder inhibiert,
ist die Expression des Reportermoleküls reprimiert, verringert oder
auf andere Weise inhibiert. Alternativ dazu, wo die zweite Nukleotidsequenz
eine Aminosäuresequenz
kodiert, welche die DNA Bindung und/oder DNA Aktivierung agonisiert
oder verstärkt,
wird die Expression des Reportermoleküls aktiviert, verstärkt oder auf
andere Weise gesteigert.
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass die DNA Bindungsdomäne und die DNA Akti vierungsdomäne auf einem
einzigen Aminosäuremolekül enthalten
sein können,
oder alternativ dazu, können
sie auf getrennten Aminosäuremolekülen enthalten
sein, die miteinander wechselwirken, um die Reportergen Expression
zu regulieren.
-
Genauso
können
die erste und/oder zweite und/oder weitere Nukleotidsequenzen auf
einem einzigen Nukleinsäuremolekül enthalten
sein, zum Beispiel in einem genetischen Konstrukt, oder alternativ
dazu, können
eine, zwei, drei oder mehr der Sequenzen auf getrennten Nukleinsäuremolekülen enthalten
sein. Wo eine oder mehrere der Nukleotidsequenzen auf getrennten
Nukleinsäuremolekülen enthalten
sind, ist jede dieser Nukleotidsequenzen weiterhin vorzugsweise
funktional mit seiner eigenen Promotorsequenz verbunden. Alternativ
dazu, wo zwei oder mehr der Nukleotidsequenzen auf denselben Nukleinsäuremolekülen enthalten
sind, können
die Nukleotidsequenzen unter der Kontrolle eines einzigen Promotors
exprimiert werden, oder alternativ dazu, unter der Kontrolle von
getrennten Promotorsequenzen.
-
Der
Fachmann wird erkennen, dass die supra beschriebenen Alternativen
gleichermaßen
auf diese Ausführungsform
der Erfindung anwendbar sind.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
umfasst das gegenständliche
Verfahren weiterhin den Schritt des Isolierens der zweiten Nukleinsäuresequenz
aus der Wirtszelle und das Sequenzieren des Nukleinsäuremoleküls und das
Ableiten der Aminosäuresequenz,
die dadurch kodiert wird. Nachdem die Sequenz identifiziert wurde,
kann sie anschließend
mit ähnlichen
Sequenzen innerhalb der bekannten Nukleotidsequenz verglichen werden,
um jene Aminosäuren
zu identifizieren, die für
die Modulation von biologischer Aktivität essenziell sind. Synthetische
Peptide können
anschließend
basierend auf der abgeleiteten, so erhaltenen Aminosäuresequenz,
hergestellt werden. Der Fachmann ist in solchen Techniken versiert.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Aminosäuresequenzen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
identifiziert wurden.
-
Vorzugsweise
sind die Aminosäuresequenzen
Agonisten oder Antagonisten von Protein:Protein oder Protein:DNA
Wechselwirkungen. Weiter bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Peptide,
Oligopeptide oder Polypeptide Antagonisten von Protein:Protein Wechselwirkungen
oder Protein:DNA Wechselwirkungen und noch weiter bevorzugt, Antagonisten
von Protein:Protein Wechselwirkungen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
antagonisieren oder inhibieren die erfindungsgemäßen Peptide Wechselwirkungen,
die schädliche
Wirkungen in eukaryonten Zellen hervorrufen, insbesondere menschlichen
oder tierischen Zellen. Weiter bevorzugt antagonisieren oder inhibieren
die erfindungsgemäßen Aminosäuren Wechselwirkungen,
die eines oder mehrere Onkoproteine involvieren.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst eindeutig die Verwendung der Aminosäuresequenzen
oder Fragmente oder Derivate davon in der prophylaktischen oder
therapeutischen Behandlung von Mensch oder Tier. Verfahren zur Behandlung
schließen
ihre Verwendung in antibiotischen Peptid Therapieschemata, wie in
den Behandlungsprotokollen für
Patienten mit bakteriellen, Pilz oder viralen Infektionen, ein.
Ihre Verwendung in Behandlungsprotokollen für die Patienten schließen ihre
Verabreichung als Mittel zum Inhibieren des Wachstums des infizierenden
Mikroorganismus und/oder zum Inhibieren seiner Virulenz ein. Die
Verwendung von solchen Peptiden zur Verstärkung der Wirkungen von anderen
antimikrobiellen Mitteln ist ebenfalls vorgesehen (z.B. siehe internationale
PCT Anmeldung: WO 96/24684).
-
Folglich
schließt
ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung ein, umfassend ein Peptid, Oligopeptid oder Polypeptid,
das in der Lage ist, eine biologische Aktivität zu modulieren, und einen
oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Träger und/oder Verdünnungsmittel.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
umfasst eine pharmazeutische Zusammenset zung, wobei das Peptid,
Oligopeptid und Polypeptid das Wachstum und/oder die Virulenz eines
Pathogens antagonisiert, und einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Träger und/oder
Verdünnungsmittel.
Diese Bestandteile werden als die aktiven Bestandteile bezeichnet.
-
Die
pharmazeutischen Formen, die für
die injizierbare Verwendung geeignet sind, schließen sterile wässrige Lösungen (wo
wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver für die unvorbereitete Herstellung von
sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen ein, oder sie können in der Form einer Creme
oder anderen Form, die für
die topische Verabreichung geeignet ist, vorliegen. Alternativ dazu
können
injizierbare Lösungen
eingekapselt in Liposomen verabreicht werden, um ihrem Transport über die
Zellmembran zu helfen. Alternativ dazu oder zusätzlich können solche Präparationen
Bestandteile von sich selbst zusammenlagernden Porenstrukturen enthalten,
um den Transport über
die zelluläre
Membran zu erleichtern. Sie muss stabil unter den Bedingungen der
Herstellung und der Lagerung sein und muss gegenüber der kontaminierenden/zerstörenden Wirkung
von Umweltmikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen, konserviert
sein. Der Träger
kann ein Lösungsmittel
oder Dispersionsmedium mit zum Beispiel Wasser, Ethanol, Polyol
(zum Beispiel Glycerol, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglykol und ähnliches),
geeignete Gemische davon und pflanzliche Öle enthalten. Die geeignete
Fluidität
kann zum Beispiel durch die Verwendung einer Beschichtung, wie Lecithin
durch die Aufrechterhaltung der benötigten Partikelgröße im Fall
von Dispersion und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, aufrechterhalten werden. Die Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen
kann durch verschiedene antibakterielle und Antipilzmittel, zum
Beispiel Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thirmerosal und ähnliches
erreicht werden. In vielen Fällen
wird es bevorzugt sein, isotonische Mittel, zum Beispiel Zucker
oder Natriumchlorid, einzuschließen. Eine verlängerte Absorption
der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch die Verwendung von
Mitteln in den Zusammensetzungen erreicht werden, welche die Absorption
verzögern,
zum Beispiel Aluminiummonostearat und Gelatine.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
werden hergestellt durch Einschließen der aktiven Verbindungen
in der benötigten
Menge in ein geeignetes Lösungsmittel
mit verschiedenen der anderen Bestandteile, die oben aufgezählt sind,
wie benötigt,
gefolgt durch gefilterte Sterilisation. Im Allgemeinen werden Dispersionen
durch Einschließen
der verschiedenen sterilisierten aktiven Bestandteile in ein steriles
Vehikel, hergestellt, welches das basische Dispersionsmedium und
die benötigten
anderen Bestandteile von jenen, die oben aufgezählt wurden, enthält. Im Falle
von sterilen Pulvern für
die Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen sind die bevorzugten
Verfahren zur Herstellung Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungstechnik,
die ein Pulver des aktiven Bestandteils plus irgendeines zusätzlichen
gewünschten
Bestandteils aus einer zuvor steril gefilterten Lösung davon,
liefern.
-
Wenn
die aktiven Bestandteile in geeigneter Weise geschützt sind,
können
sie oral verabreicht werden, zum Beispiel mit einem inerten Verdünnungsmittel
oder mit einem assimilierbaren essbaren Träger, oder sie können in
einer harten oder weichen Schalen-Gelatinekapsel eingeschlossen
sein, oder sie können
in Tabletten verpresst sein, oder sie können direkt in das Nahrungsmittel
oder die Diät
eingeschlossen sein. Für
die orale therapeutische Verabreichung kann die aktive Verbindung
in Trägerstoffe
eingeschlossen sein, und in der Form von verdaubaren Tabletten,
bukkalen Tabletten, Pastillen, Kapseln, Elixieren, Suspensionen,
Sirupen, Plätzchen
bzw. Oblaten oder ähnlichem
verwendet werden. Solche Zusammensetzungen und Präparationen sollten
mindestens 1 Gewichts-% der aktiven Verbindung enthalten. Der Prozentsatz
der Zusammensetzungen und Präparationen
kann selbstverständlich
variiert werden, und kann geeigneterweise zwischen ungefähr 5 bis ungefähr 80% des
Gewichts der Einheit betragen. Die Menge der aktiven Verbindung
in solchen therapeutisch nützlichen
Zusammensetzungen ist derart, dass eine geeignete Dosierung erhalten
wird. Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen
und Präparationen
werden hergestellt, so dass eine Dosiseinheitform zwischen ungefähr 0,1 μg und 20
g der aktiven Verbindung enthält.
-
Die
Tabletten, Pastillen, Pillen, Kapseln und ähnliches können auch die Bestandteile,
die im Folgenden aufgezählt
sind, enthalten: ein Bindemittel, wie Gummi, Akazia, Maisstärke oder
Gelatine; Trägerstoffe,
wie Dicalciumphosphat, ein zersetzendes Mittel, wie Maisstärke, Kartoffelstärke, Alginsäure und ähnliches;
ein Gleitmittel, wie Magnesiumstearat; und ein Süßmittel, wie Sucrose, Lactose
oder Saccharin können
hinzugefügt werden,
oder ein Geschmacksmittel, wie Pfefferminz, das Öl von Wintergrün oder Kirschgeschmack.
Wenn die Dosiseinheitform eine Kapsel ist, kann sie zusätzlich zu
Materialien des obigen Typs einen flüssigen Träger enthalten. Verschiedene
andere Materialien können
als Beschichtungen oder um auf andere Weise die physikalische Form
der Dosiseinheit zu modifizieren, anwesend sein. Zum Beispiel können Tabletten,
Pillen oder Kaspeln mit Shellac, Zucker oder beidem beschichtet
sein. Ein Sirup oder Elixier kann die aktive Verbindung, Sucrose
als ein Süßmittel,
Methyl- und Propylparaben als Konservierungsstoffe, einen Farbstoff
und Geschmacksstoffe, wie Kirsch- oder Orangengeschmack enthalten.
Selbstverständlich
sollte jedes Material, das in der Herstellung irgendeiner Dosiseinheitform
verwendet wird, pharmazeutisch rein und im Wesentlichen nicht toxisch
in den verwendeten Mengen sein. Zusätzlich dazu kann/können die
aktive(n) Verbindung(en) in Präparationen
und Formulierungen zur verzögerten
Freisetzung eingeschlossen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich auch auf Formen, die für die topische
Anwendung, wie Cremes, Lotionen und Gele, geeignet sind.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Träger
und/oder Verdünnungsmittel
schließen
irgendeines und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und Antipilzmittel,
isotonische und absorptionsverzögernde
Mittel und ähnliches
ein. Eine Ausnahme besteht insofern als irgendein herkömmliches
Medium oder Mittel mit dem aktiven Bestandteil unverträglich ist,
die Verwendung davon in den therapeutischen Zusammensetzungen ist
umfasst. Ergänzende
aktive Bestandteile können
ebenfalls in die Zusammensetzungen eingeschlossen werden.
-
Es
ist insbesondere vorteilhaft, parenterale Zusammensetzungen in Dosiseinheit form
zur erleichterten Verabreichung und Uniformität der Dosis zu formulieren.
Dosiseinheitform, so wie hier verwendet, betrifft die physikalisch
unterschiedlichen Einheiten, die als einzelne Dosierungen für zu behandelnde
Säugerpatienten geeignet
sind; jede Einheit enthält
eine vorbestimmte Menge des aktiven Materials, von der berechnet
wurde, dass sie die gewünschte
therapeutische Wirkung in Assoziation mit dem benötigten pharmazeutischen
Träger hervorruft.
Die Beschreibung für
die neuen erfindungsgemäßen Dosiseinheitformen
werden diktiert von und hängen
direkt ab von (a) den einzigartigen Merkmalen des aktiven Materials
und der bestimmten therapeutischen Wirkung, die erreicht werden
soll, und (b) den Beschränkungen,
die der Technik des Kompoundierens eines solchen aktiven Materials
für die
Behandlung von Erkrankungen in lebenden Patienten mit einem erkrankten
Zustand, in dem die körperliche
Gesundheit beeinträchtigt
ist, wie hier im Detail offenbart, inhärent ist.
-
Der
prinzipielle aktive Bestandteil wird für die einfache und wirksame
Verabreichung in wirksamen Mengen mit einem geeigneten pharmazeutisch
verträglichen
Träger
in Dosiseinheitform kompoundiert. Eine Einheitdosisform kann zum
Beispiel die prinzipielle aktive Verbindung in Mengen im Bereich
von 0,5 μg
bis ungefähr
2000 mg enthalten. Ausgedrückt
in Anteilen, ist die aktive Verbindung im Allgemeinen in von ungefähr 0,5 μg bis ungefähr 2000
mg/ml des Trägers
anwesend. In dem Fall, in dem die Zusammensetzungen ergänzende aktive
Bestandteile enthalten, werden die Dosen durch Bezugnahme auf die
gewöhnliche
Dosis und Art der Verabreichung der Bestandteile bestimmt.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann auch genetische Moleküle, wie
einen Vektor, enthalten, der in der Lage ist, Zielzellen zu transfizieren,
wobei der Vektor ein Nukleinsäuremolekül trägt, das
in der Lage ist, solche schädlichen
biologischen Wechselwirkungen/Aktivitäten zu inhibieren. Der Vektor
kann zum Beispiel ein viraler Vektor sein.
-
BEISPIELE
-
Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden vollständiger in
den folgenden nicht einschränkenden
Beispielen beschrieben. Es wird jedoch verstanden, dass diese detaillierte
Beschreibung nur für
die Zwecke der beispielhaften Darstellung der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen sind. Sie sollte nicht in irgendeiner Weise als eine
Beschränkung
der breiten Beschreibung der Erfindung, wie sie oben angegeben ist, verstanden
werden.
-
Verfahren
zur molekularen Klonierung, Immunologie und Proteinchemie, die nicht
explizit in den folgenden Beispielen beschrieben sind, sind in der
Literatur beschrieben und sind dem Fachmann bekannt. Allgemeine
Texte, die herkömmliche
Molekularbiologie, Mikrobiologie und rekombinante DNA Techniken
des Standes der Technik beschreiben, schließen zum Beispiel ein: Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, zweite Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York
(1989); Glover Hrsg., DNA Cloning: A Practical Approach, Band I
und II, MRL Press, Ltd., Oxford, UK (1985); und Ausubel, F., Brent,
R., Kingston, R. E., Moore, D. D., Seidman, J. G., Smith, J. A.,
Struhl, K. Current protocols in molecular biology. Greene Publishing
Associates/Wiley Intersciences, New York.
-
Beispiel 1
-
DIE HERSTELLUNG
VON BIODIVERSEN GENFRAGMENT BIBLIOTHEKEN
-
Die
genomische DNA eines diversen Panels von Mikroorganismen, die ausgewählt wurden,
um die genetische Diversität über das
Panel zu maximieren, wurden auf Fragmente reduziert, die für das Exprimieren von
Peptiden geeignet sind. Techniken, die geeignet sind, dieses Ergebnis
zu erzielen, schließen
ein: mechanisches Scheren, teilweise DNA-ase1 Spaltung und die Verwendung
von Kombinationen von Restriktionsendonukleasen.
-
Jedes
Genom wurde anschließend
zu dem Pool im direkten Verhältnis
zu seiner Größe und Komplexität hinzugefügt. Mehr
DNA von großen
Genomen als kleine Genome wurde hinzugefügt, um eine adäquate Repräsentierung
sicherzustellen.
-
Eine
Peptid Bibliothek wurde anschließend hergestellt durch Spalten
von Aliquots der gepoolten DNA mit allen 6 Kombinationen von 2 Restriktionsenzymen
aus einem Satz, der Alu I, Bst U I, Hae III und Rsa I enthält. Diese
Enzyme sind glatt schneidende Restriktionsendonukleasen, die 4 verschiedene
Basenpaar Erkennungssequenzen aufweisen, und somit wird jede Kombination
Fragmente mit Größen herstellen,
in denen der 90–120
bp Bereich vorherrscht. Diese sind zur Klonierung geeignet, und
die Länge
der DNA ist ausreichend, um Peptide von ungefähr 30 Aminosäureresten
zu kodieren, die im Bereich der Größen von Sequenzen liegen, über die
in strukturell konservierten Regionen von Peptiden berichtet wurde.
In den Fällen,
in denen Linker anstelle von Adaptoren an die genomischen Fragmente
ligiert werden, kann der genomische Spaltungspool vor weiterer Spaltung
durch die Behandlung mit einer geeigneten Methylase (in diesem Beispiel
EcoR1 Methylase) geschützt
werden.
-
Die
gespaltenen Fragmente wurden durch native Acrylamid Gelelektrophorese
gefolgt durch Gelfiltrationschromatographie gereinigt.
-
Anschließend wurden
die Linker an die DNA Fragmente durch Standardverfahren ligiert.
3 Leserahmen von Linkern wurden verwendet. Wo die Fragmente in eine
EcoR1 Stelle kloniert werden sollen, können äquimolare Mengen der folgenden
3 selbst anlagernden Linker verwendet werden:
-
-
Wo
es beabsichtigt war, dass die Klonierung gerichtet ist, wurde eine äquimolare
Menge eines anderen Linkers hinzugefügt, welche der zweiten 3' Restriktionsstelle
entspricht – z.B.
zur Klonierung in die EcoR1 und HindIII Stellen eines Vektors (z.B.
eine äquimolare
Anzahl von Molen) (zu den kombinierten EcoR1 Linkern) wurde der
folgende Linker zu der Ligation hinzugefügt: d(pCCAAGCTTGG).
-
Die
Linker wurden anschließend
mit der/den Restriktionsendonuklease(n) gespalten, die ihren Erkennungssequenzen
entsprechen, und geeignete Größen gespaltene
Fragmente wurden durch Standardtechniken gereinigt, die Agarosegel
Elektrophorese, Sucrose oder Kaliumacetat Gradienten oder Größenausschluss Chromatographie
einschließen,
-
Die
genomischen Fragmente, die flankierende Linker oder Adaptoren enthalten
(siehe Beispiel 4 unten) wurden anschließend in einen pT7-Select Expressionsvektor
durch Standardverfahren für
Bibliothekenherstellung kloniert.
-
Beispiel 2
-
BGF Bibliothekherstellung
-
Biodiverse
Genfragment Bibliotheken können
hergestellt werden unter Verwendung angepasster Fragmente von gepoolter
genomischer DNA aus einem evolutionär diversen Satz von kompakten
Genomen. Um die Diversität
des Pools zu maximieren, kann die relative Konzentration von DNA
in dem Pool von größeren Genomen
im Verhältnis
zu der Gesamt haploiden Genomgröße erhöht werden.
Die genomischen Inserts können
unter Verwendung von mechanischem Scheren (z.B. Sonifizieren) gefolgt
von Reparatur und Ligation von Linker Oligonukleotiden oder Adaptoren
fragmentiert werden. Alternativ dazu können sie durch Polymerase Extension
von teilweise degenerierten Oligonukleotiden, die an die denaturierte
genomische DNA angelagert sind, gefolgt von Amplifikation unter
Verwendung der Polymerase Kettenreaktion (PCR) hergestellt werden.
-
In
diesem Beispiel wiesen die Oligonukleotide, die in der primären Extension
mit dem Klenow Fragment von DNA Polymerase I (bei 15–25 Grad
Celsius) verwendet wurden, die Sequenz auf:
(Unter Verwendung
von *, um eine universelle Base, wie 5-Nitro-indol anzuzeigen)
vorwärts gerichteter
Primer:
rückwärts gerichteter Primer:
-
-
N
entspricht degenerierten Nukleotiden (z.B. entweder dATP, dCTP,
dGTP oder dTTP). Darüber
hinaus kann jede der universellen Basen: Desoxyinosin oder 5-Nitroindol (oder
funktional äquivalente
Analoga) an irgendeiner oder allen 'N' Positionen
der Primer, insbesondere an der 3' terminalen Position substituiert werden.
Somit kann die Länge
der 'N' Reihen von 6 bis
8 Nukleotiden variiert werden.
-
Gemäß diesem
Beispiel waren die Primer für
die nested PCR Amplifikation des Produkts der Klenow Extensionsreaktion:
vorwärts gerichteter
Primer:
rückwärts gerichteter Primer:
-
-
Die
PCR Amplifikation wurde unter Verwendung eines "Touchdown" Protokolls mit "Heiß-Start" Enzym durchgeführt, um
die Spezifität
zu maximieren.
-
Die
anfängliche
Extension und PCR Amplifikation wurde vollständig mit Klenow Polymerase
durchgeführt,
wobei mehr Polymerase in jedem Zyklus als in dem ursprünglichen
Bericht der PCR hinzugefügt
wurde. Dies erlaubte es, dass der gesamte Zyklus zwischen der Denaturierungstemperatur
(90–100
Grad Celsius) und einer niedrigen Annealing Temperatur (15–25 Grad
Celsius) durchgeführt
werden konnte, was das Potenzial minimierte, dass das Annealing
gegenüber
der Amplifi kation von A/T reichen Sequenzen verschoben wurde. Für diesen
Ansatz besaßen
die Primer die Form:
vorwärts
gerichteter Primer: GAGAATTCANNNNNNNN*
rückwärts gerichteter Primer: GAGAATTCNNNNNNNN*
-
Methylierte
Nukleotide können
in die PCR Reaktion (aber nicht in die Primer eingebaut) eingeschlossen
werden, um die Produkte vor interner Spaltung mit Restriktionsenzymen
während
der Klonierung zu schützen.
-
In
einer bevorzugten Form des Beispiels kann auch mutagene PCR unter
Verwendung von alternativen Nukleotiden und/oder der Verwendung
eines Manganpuffers ebenfalls eingesetzt werden, um die Sequenzdiversität der Inserts
zu erhöhen.
-
Die
resultierenden PCR Produkte wurden mit EcoR1 alleine oder mit EcoR1
und Xma1 (wo der rückwärts gerichtete
Primer eine Xma1 Stelle aufweist) vor dem Klonieren in Vektoren
der pBLOCK Serie gespalten.
-
Die
Bibliotheken wurden gemäß dem Standardverfahren
unter Verwendung der am höchsten
wirksamen kommerziell erhältlichen
kompetenten Zellen viz. XL10-Gold
(Stratagene) hergestellt, um sicherzustellen, dass die Komplexität größer als
107 unabhängige Klone beträgt.
-
Beispiel 3
-
IMITATOREN
BIBLIOTHEKEN UNTER VERWENDUNG VON BIODIVERSEN GENFRAGMENTEN
-
Dieses
Beispiel stellt den Nachweis von Imitatoren des wichtigsten Hausstaubmilben
Allergens Der p 1 dar.
-
DNA
im 90–120
bp Bereich jeder der Doppelspaltungen wurde isoliert und vereinigt,
an Linker in allen Leserahmen ligiert und in den Phagen Display
Vektor T7 Select 1.1 oder den Vektor T7 Select 415 kloniert. Einige
DNA Fragmente lagen außerhalb
des Bereichs des 90–120
bp Bereichs und wurden nicht kloniert, aber die Redundanz des Spaltungsverfahrens
sollte eine Repräsentierung
der meisten Sequenzen erlauben. Die Verwendung eines Pools von 3
Leserahmen von Linkern und/oder eines translationalen Verschiebungssignals in
der Herstellung der Bibliothek stellte sicher, dass alle 6 Leserahmen
der Inserts repräsentiert
waren. Die Gesamt Genomgröße eines
biodiversen Panels von Mikroorganismen betrug ungefähr 35 Mb.
Dieser Vorgang bildete ungefähr
12 × 106 verschiedene Fragmente, was die Klonierung
in allen Leserahmen und Orientierungen erlaubte. Die zuletzt genannten
zulassend kodierte ca. 1/6 der Sequenzen für natürliche Peptide. Das T7 Select
ist ein molekulares Klonierungssystem mit hoher Verpackungswirksamkeit,
und es wurde entwickelt, um die Peptide zu zeigen, die von der klonierten
DNA als C terminale Fusionen auf einem Phagen Hüllprotein kodiert wurden, das
für Affinitätsreinigungsvorgänge zugänglich ist.
Eine Minderheit der nicht natürlichen
Peptide war kleiner als der geschätzte Größenbereich, weil sie durch
Stoppcodons verkürzt
sind. Der T7 Select 1.1 oder der Vektor T7 Select 415 zeigt das
Peptid in niedriger und hoher Kopienzahl, so dass hohe und niedrige Affinitätswechselwirkungen
für die
Affinitätsreinigung
verwendet werden können.
-
Die
weitere Diversität
wurde durch PCR Mutagenese gebildet, welche die Amplifikation unter
Bedingungen durchführt,
die hohe Fehlerraten begünstigt.
Es wurde mit einer Fehlerrate von 0,5 Basen pro 100 bp/Zyklus (was
erreicht werden kann) berechnet, das acht mutagene Zyklen Basenaustausche
in 90% der PCR Produkte bildet, und nahezu 50% werden 2 oder 3 Substitutionen
aufweisen. Es wurden Linker hinzugefügt, um die Primersequenzen
für die
PCR bereitzustellen, und eine abschließende High Fidelity PCR wurde mit
verlängerten
Linkern durchgeführt,
um Klonierungsstellen bereitzustellen. Die mutierten Fragmente besaßen eine
10 × Diversifizierung
der Sequenzen in einer Menge von DNA, die einfach verpackt wurde.
-
Phagen
aus der Bibliothek, die oben konstruiert wurde, die Peptide zeigten,
die an humanes und murines IgG und IgE anti-Der p 1 binden, wurden
unter Verwendung von Verfahren, die auf jenen beruhen, die für Pollenallergene
[11] und andere Antigene beschrieben sind, isoliert. Sie sind essenzielle
Standardprotokolle für
die Affinitätsreinigung
von Phagen Display Antigenen. Solche Verfahren wurden für filamentöse Phagen Display
Systeme und das T7 Select Klonierungssystem beschrieben.
-
Der
Antikörper
wurde aus Der p 1 gekoppelter SepharoseTM affinitätsgereinigt
und verwendet, um ELISA Vertiefungen zu beschichten, um einen Phagen
durch ein Panning Verfahren immun zu selektieren. Es wurden einige
Zyklen der Selektion und Phagen Amplifikation wie empfohlen durchgeführt. Es
wurden verschiedene Arten von Aftinitätsreinigungsverfahren verwendet,
um den Phagen zu selektieren, so dass es einen Spielraum gibt, eine
Vielzahl von Verfahren zu verwenden. Humane IgE Antikörper wurden
aus dem Serum von allergischen Patienten, und IgG wurde aus dem
Serum von allergischen und nicht allergischen Patienten isoliert.
Monoklonale Maus IgG Antikörper,
von denen bekannt ist, dass sie ein unterschiedliches Epitop erkennen,
wurden verwendet, um Peptide zu isolieren, welche die verschiedenen
Epitope nachahmen.
-
Nach
Selektion und Amplifikation des Phagen, der die Peptide zeigt, kann
eine weitere Reinigung unter Verwendung von Plaque Immunoassays
erhalten werden, die mit Anti Der p 1 Antikörpern [11; 12] durchgeführt werden.
Ein solcher Vorgang ermöglicht
die Isolierung von individuellen Klonen, die mit den Antikörpern reagieren. Überkreuz
Immunoassays wurden mit verschiedenen humanen und Maus Antikörper Präparationen
durchgeführt,
um die Frequenz abzuschätzen
und um die isolierten geteilten Peptid Imitatoren zu isolieren.
Der Phage wurde anschließend
für eine
weitere Studie beruhend auf der Sequenz des Peptids, der serologischen
Reaktivität
und der beabsichtigten Verwendung ausgewählt. Die Spezifität der Antikörper Imitator Wechselwirkung
wurde durch Inhibitionsassays gegen andere gereinigte Milben Allergene
und durch Western Blotten von Antiserum gegen komplexe Protein Quellen,
Allergene und mikrobielle Extrakte getestet.
-
Die
Antikörper
Bindungsaktivität
von Imitatoren kann oft durch Feinjustierung der Aminosäuresequenz verbessert
werden. Klone, die Peptide kodieren, die mit Anti Der p 1 reagieren,
wurden hinsichtlich Antikörperbindung
durch zufällige
Mutagenese unter Verwendung von PCR, die für Fehlpaarung durch Mn++ und hohe Nukleotidkonzentrationen verstärkt war,
optimiert. Die Sequenzen, welche die Klonierungsstelle flankieren, werden
als die Primer verwendet. Eine abschließende High Fidelity PCR unter
Verwendung der Primer, die verlängert
waren, um Restriktionsenzymsequenzen zur erneuten Klonierung in
den Displayvektor bereitzustellen, wurden zur Klonierung durchgeführt. Der
Phage, der die mutierten Inserts enthielt, wurde anschließend verwendet,
um E. coli zu transformieren und Plaques für Immunoscreening herzustellen.
Die Klone, welche die höchste
Antikörper
Bindungsaktivität
zeigten, wurden gepickt.
-
Die
Peptide, die durch das beschriebene Reinigungsverfahren identifiziert
wurden, wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit nicht nur das Epitop
des Der p 1 Allergens zu imitieren, sondern auch ein Imitator zu
sein, das Tiere und Menschen immunisieren kann, um Anti Der p 1
Antikörper
zu induzieren, getestet. Dies wurde in den folgenden Weisen durchgeführt: mit
einem synthetischen Peptid, das chemisch an einen immunogenen Träger gekoppelt
war, mit einem Peptid, das genetisch an einen Träger durch molekulare Klonierungstechniken
fusioniert war und durch Verwendung des Phagen, der das Peptid als
Immunogene zeigte.
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Die
Fähigkeit
der Peptide, an IgE gegenüber
dem Der p 1 Allergen zu binden, kann für diagnostische Techniken verwendet
werden, die nicht nur die Anwesenheit von Antikörper nachweisen, sondern die
auch die Diversität
der Immunantwort und das Muster der Epitoperkennung zeigen können. Die
Fähigkeit,
als ein Imitator zu wirken und antiallergene IgG Antikörper zu
induzieren, kann in verschiedenen immunotherapeutischen Strategien
verwendet werden. Wichtig ist, dass Konstrukte hergestellt werden
können,
was es ermöglicht,
dass das Peptid als ein monovalentes Immunogen verwendet werden
kann und somit allergene Reaktio nen verhindert, die durch Kreuzvernetzung
von IgE Molekülen
in allergischen Patienten verursacht werden.
-
Beispiel 4
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SCREENING VON PEPTID BIBLIOTHEKEN,
DIE BIODIVERSE GENFRAGMENTE FÜR
ANTIMIKROBIELLE MITTEL KODIEREN
-
Um
neue Peptide mit Antibiotika Aktivität gegen einen multiresistenten
Staphylococcus aureus Stamm zu isolieren, wurde der folgende Ansatz
verwendet.
-
Eine
biodiverse Genfragment Bibliothek wurde zunächst durch die Verfahren, die
in Beispiel 1 beschrieben sind, in einem T7 Phagenvektor hergestellt.
Beispiele von T7 Phagenvektoren, die in diesem Teil des Verfahrens
verwendet werden können,
schließen
ein: T7Select415-1b, T7Select1-1b, T7Select1-2a, T7-Select1-2b und/oder T7Select1-2c
(Novagen), die eine Komplexität
von größer als
1.000.000 individuelle Klonen aufweisen.
-
Die
Bibliothek wurde mit einer Multiplizität von mindestens eins auf einem
Rasen von entweder E. coli BL21 (im Fall von T7Select415-1b) oder
den komplementierenden Wirten E. coli BLT5403 oder E. coli BLT5615
(für die
anderen Vektoren) ausplattiert, um eine Plaque Diversität von unter
Semikonfluenz zu erlauben.
-
Die
Platten wurden doppelseitig verwendet, wobei sie einer Weise hergestellt
wurden, die dualen Kulturschalen, die miteinander durch die Unterseite
verbunden sind, gleichen. Solche Platten besaßen deshalb zwei Verschlüsse an den
gegenüberliegenden
Oberflächen.
Die aneinandergrenzende Oberfläche
der zwei Seiten der Platten wurden aus Nitrocellulose oder Nylonmembran
hergestellt, die durch ein Gitter unterstützt wurde, das aus einem festen
Material, wie Plastik, hergestellt war. Die gegenüberliegende
Seite der Platte in Richtung der Seite, welche die BL21 abgeleitete
T7 Plaqueüberschichtung
enthielt, enthielt Medium, das für das
Wachstum von Staphylococcus aureus geeignet ist. Nach dem Ausplattieren
der Bibliothek war Staphylococcus aureus auf der Oberfläche der
Platte, die das geeignete Medium in der minimalen Dichte enthielt,
die benötigt
wird, um einen Rasen zu erhalten.
-
Die
Platten wurden anschließend
bei 37 Grad Celsius inkubiert bis die T7 Phagenplaques auftraten und
der Staphylococcus aureus Rasen auftritt. Irgendwelche Unstimmigkeiten
in dem Staphylococcus aureus Rasen kann die Diffusion eines inhibitorischen
Arzneimittels reflektieren, das von einem Phagenplaque an einer
korrespondierenden Position auf der gegenüberliegenden Seite der Platte
gebildet wird. Die Plaques wurden anschließend bis zur Klonalität gereinigt
und hinsichtlich inhibitorischer Eigenschaften in anschließenden zweiten,
dritten und/oder vierten Screens untersucht.
-
Die
Inserts von reinen Plaques wurden anschließend unter Verwendung von PCR
amplifiziert und unter Verwendung von Vektorprimern sequenziert.
Die Inserts der Klone wurden anschließend subkloniert und durch
Standard bakterielle Expressionsverfahren unter Verwendung von Vektoren,
wie PET14b, pMAL-c2 oder pTYB1 gereinigt und hinsichtlich minimal
inhibitorischer Konzentration (MIC) durch Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, untersucht.
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Die
Sequenz der inhibitorischen Peptide kann anschließend verwendet
werden, um synthetische Peptid basierte Arzneimittelkandidaten zu
entwerten, die hinsichtlich antimikrobieller Aktivität gegenüber Staphylococcus
aureus getestet werden können.
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Beispiel 5
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AUSWÄHLEN VON BLOCKERN VON PROTEIN/PROTEIN
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WECHSELWIRKUNGEN AUS BIODIVERSEN
GENFRAGMENT
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BIBLIOTHEKEN IN HEFE
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Reverse
Two Hybrid Bibliotheken wurden hergestellt und unter Verwendung
des Vektors pBLOCK-1, wie in unserer früheren Beschreibung beschrieben
(siehe PCT/AU99/00018) unter Verwendung von genomischen Inserts,
die wie supra in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt wurden, mit
dem Hinzufügen
von EcoR1 Linkern und kloniert in die EcoR1 Stelle des Vektors gescreent.
-
Offensichtliche
Variationen dieses Verfahrens sind dem Fachmann bekannt, wie die
Möglichkeit
Adaptoren anstelle von Linkern zu verwenden, alternative Klonierungsstellen
zu verwenden und zusätzliche
Sequenzen in die Linker einzuschließen. Zum Beispiel kann ein
Pool der folgenden angelagerten Adaptoren anstelle der Linker verwendet
werden: (jeder Strang der Adaptorsequenz ist in Richtung 5' nach 3' gezeigt).
-
-
-
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Adaptoren,
wie die hier gezeigten, können
Motive kodieren, die für
die Expression oder Begrenzung bezüglich der Konformation (z.B.
in diesem Fall; duale Shine-Dalgarno
und Kozak Sequenzen, flankierende Cysteinreste und Stoppcodons)
nützlich
sind.
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Die
Bibliothek wurde transformiert oder in einem Hefestamm verschmolzen,
der die zwei Proteine, deren Wechselwirkung man blockieren will,
und gegenselektierbare Reportergene, deren Expression von dieser Wechselwirkung
abhängt,
enthält.
Das detaillierte Verfahren für
reverses Two Hybrid Screening ist in unserer Beschreibung PCT/AU99/00018
beschrieben.
-
REFERENZEN
-
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