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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screenen nach gegen
Krebs gerichteten Medikamenten. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren
zum Screenen nach gegen Krebs gerichteten Medikamenten, die auf
das Sp3-Protein abzielen, das an dem tumorsupprimierenden Mechanismus
beteiligt ist.
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Hintergrund des Fachgebiets
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Krebs
wird von einer Reihe genetischer Veränderungen verursacht, die die
normalen Mechanismen zerstören,
die den Zellzyklus, die Zelldifferenzierung und Zellmorphologie
kontrollieren. Zahlreiche natürliche Verbindungen
wurden isoliert, basierend auf ihrer Fähigkeit, Zellen mit abnormer
Morphologie wiederherzustellen, um die Zelldifferenzierung zu induzieren
und unkontrollierte Zellzyklen in verschiedenen Krebszellen und transformierten
Zellen zu stoppen. Trichostatin A (TSA) (Sugita K et al., 1992,
Cancer Res., 52, 168–172)
und Trapoxin (Itazaki H et al., 1990, J. Antibiot., 43, 1524–1532) wurden
als Substanzen isoliert, die die Transformation unterdrücken können. Diese
Substanzen induzieren auch die Zelldifferenzierung und den Abbruch
des Zellzyklus. Es war jedoch nicht klar, wie diese Substanzen derartige
tumorsupprimierende Aktivität
zeigten.
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Man
glaubt derzeit, dass Histondeacetylasen (HDAC) das Ziel dieser Medikamente
sind. Tatsächlich hemmen
TSA und Trapoxin die HDAC-Aktivität bei derselben Konzentration,
bei der sie Antitumor-Aktivität
zeigen (Yoshida et al. (1990), J. Biol. Chem., 265: 17174–17179;
Kijima M et al. (1993), J. Biol. Chem., 268, 22429–22435).
Rasch sich anhäufende
Befunde legen nahe, dass die Acetylierung und Deacetylierung von Histon-
und Nicht-Histonproteinen eine wichtige Rolle bei der Transkriptionskontrolle
von eukaryontischen Zellen spielen (Wolffe AP und Pruss D. (1996),
Cell, 84, 817–819;
Wade PA et al. (1997), TIBS, 22, 128–132; Pazin MJ und Kadonaga
JT (1997), Cell, 89, 325–328;
Struhl K. (1998), Genes Dev., 12, 599–606; Kuo MH und Allis CD (1998),
Bioessays, 20, 615–626).
Da viele Transkriptionsfaktoren, Transkriptionscoaktivatoren und
basische Transkriptionsinitiationskomplexproteine Histon-Acetyltransferase-Aktivität besitzen,
wurde klar, dass die Acetylierung der Histone eine wichtige Rolle
bei der Initiation und Förderung
der Transkription spielen. Ferner zeigten die kürzliche Clonierung einiger
der HDACs und die Tatsache, dass Transkriptionsrepressoren und Transkriptionscorepressoren
Komplexe mit HDAC bilden, nach und nach, dass HDAC eine wichtige
Rolle bei der Transkriptionsrepression spielt (Wolffe AP (1997),
Nature, 387, 16–17).
Da HDAC-Inhibitoren
Antitumor-Aktivität
zeigen, kann HDAC die Transkription einer Gruppe von Antitumorgenen
unterdrücken,
deren Produkte den Abbruch der Zellproliferation oder die Zelldifferenzierung
induzieren (DePinho RA (1998), Nature, 391, 533–536).
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Die
hier genannten Erfinder bewiesen früher, dass Natriumbutyrat, das
als Induktor für
die Differenzierung gut bekannt ist und als HDAC-Inhibitor bei mikromolaren
Konzentrationen wirkt, die Expression von p21/WAF1/Cip1 induzierte,
das ein Cyclin-CDK-Inhibitor (ein negativer Regulator des Zellzyklus)
ist, der unabhängig
von p53 wirkt (Nakano K. et al. (1997), J. Biol. Chem., 272, 22199–22206).
Sie berichteten auch, dass sowohl Natriumbutyrat als auch TSA den
p21/WAF1/Cip1-Genpromotor
durch die Sp1-Bindungssequenz aktivierten (Sowa Y et al. (1997),
Biochem. Biophys. Res. Comm., 241, 142–150). Interessanterweise wurde kürzlich berichtet,
dass die Sp1-Bindestelle im p21/WAF1/Cip1-Promotor ebenfalls an
der Induktion von p21/WAF1/Cip1 durch TGF-β, Phorbolester, Okadainsäure, Progesteron
oder durch den Geranylgeranyl-Transferase I-Inhibitor GGTI-298 beteiligt
war (Datto MB et al. (1995), J. Biol. Chem., 270, 28623–28628; Biggs
JR et al. (1996), J. Biol. Chem., 271, 901–906; Adnane J et al. (1998),
Mol. Cell. Biol., 18, 6962–6970; Owen
GI et al. (1998), J. Biol. Chem., 273, 10696–10701). Über diese wurde berichtet,
dass TGF-β und
GGTI-298 die Transkription von p21/WAF1/Cip1 induzierten, indem
sie die Transkriptionsaktivität
von Sp1 verstärkten,
während
Progesteron dasselbe durch Sp1 und CBP/p300 bewerkstelligt (Li JM
et al. (1998), Nucleic Acids Res., 26, 2449–2456; Owen GI et al. (1998),
J. Biol. Chem., 273, 10696–10701).
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Man
glaubt, dass diese Berichte die Transkriptionsinduktion durch SP1-vermittelte Aktivierung
der Histon-Acetytransferase nahe legt. Man glaubt, dass die Histonacetylierung
an der Aktivierung der Transkription vieler Gene beteiligt ist.
Dagegen ist man der Ansicht, dass die Histondeacetylierung an der
Repression der Transkription beteiligt ist, obwohl der detaillierte
Mechanismus nicht klar ist. Kürzlich
wurde berichtet, dass die Transkriptionsrepressoren N-CoR und SMRT
die Transkription reprimierten, die für eine DNA-Sequenz spezifisch
ist, indem sie intranukleare Transkriptionsfaktoren binden (Horlein
AJ et al. (1995), Nature, 377, 397–404; Kurokawa R et al. (1995),
Nature, 377, 451–454;
Chen JD und Evans RM (1995), Nature, 377, 454–457). Da diese Faktoren an
HDAC gleichzeitig binden und einen Komplex höherer Ordnung bilden, wird
nahe gelegt, dass die rigide Organisation von Chromatin, die durch
Histondeacetylierung vermittelt wird, die Transkription reprimiert
(Pazin MJ und Kadonaga JT (1997), Cell, 89, 325–328; Heinzel T et al. (1997),
Nature, 387, 43–48; Alland
L et al. (1997), Nature, 387, 49–55). Tatsächlich zeigten Studien, bei
denen ein Fusionsprotein der promyelocytischen Leukämie oder
das promyelocytische Leukämie-Zinkfingerprotein
und der Retinsäure-Rezeptor verwendet
wurden, dass die Bindung von HDAC für die Repression der Transkription
notwendig war (Lin RJ et al. (1998), Nature, 391, 811–814; Grignani
F et al. (1998), Nature, 391, 815–818; He LZ et al. (1998), Nature
Genet., 18, 126–135).
Ein ähnlicher
HDAC-vermittelter Mechanismus der Repression der Transkription, der
für eine
DNA-Sequenz spezifisch ist, wurde auch im Falle von Myc/Mad/Max
(Hassig C et al. (1997), Cell, 89, 341–347; Laherty CD et al. (1997),
Cell, 89, 349–356),
E2F/Rb (Brehm A et al. (1998), Nature, 391, 597–601; Magnaghi-Jaulin L et
al. (1998), Nature, 391, 601–605;
Luo RX et al. (1998), Cell, 92, 463–473) und im Falle der DNA-Methylierung
(Nan X et al. (1998), Nature, 393, 386–389; Jones PL et al. (1998).
Nature Genet., 19, 187–191)
gezeigt. Jedoch war nicht klar, ob ein spezifischer Transkriptionsfaktor,
der an die SP1-Bindungssequenz binden kann, das Transkriptionsaktivierungssignal
durch einen HDAC-Inhibitor vermittelt oder nicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Ziel dieser Erfindung besteht darin, ein wirksames Verfahren zum
Screenen nach einem gegen Krebs gerichteten Medikament bereitzustellen.
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Die
hier genannten Erfinder berichteten, dass TSA, von dem bekannt ist,
dass es ein HDAC-Inhibitor mit einer tumorsupprimierenden Wirkung
ist, den p21/WAF1/Cip1-Promotor durch die Sp1-Bindungssequenz aktivierte
(Nakano K. et al. (1997), J. Biol. Chem., 272, 22199–22206;
Sowa et al. (1997), Biochem. Biophys. Res. Comm., 241, 142–150). Die
Erfinder glaubten, dass es möglich
sein könnte,
nach einem gegen Krebs gerichteten Medikament zu screenen, wobei
man auf ein neuartiges Molekül
abzielt, indem ein neues Molekül identifiziert
wird, das an der Signalübertragung
beteiligt ist, die zur Aktivierung des p21/WAF1/Cip1-Promotors als
Reaktion auf einen TSA-Stimulus führt.
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Deshalb
suchten die Erfinder unter Verwendung von Gel-Mobilitätsshift-Tests
des MG63-Zellkernextrakts zuerst nach Faktoren, die an die Sp1-Bindungssequenz
im p21/WAF1/Cip1-Promotor während
der Aktivierung des Promotors durch TSA banden. Dabei zeigten sie,
dass Sp1 und Sp3 die Hauptmoleküle
waren, die an die Sp1-Bindungssequenz
im p21/WAF1/Cip1-Promotor banden (Lania L et al., 1997, Int. J.
Biochem. Cell Biol., 29, 1313–1323).
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Zusätzlich zum
p21/WAF1/Cip1-Promotor untersuchten die Erfinder auch die Funktion
von Sp1 und Sp3 mit einem Testsystem unter Verwendung des Luciferasegens
als Reportergen, das abhängig
von der GAL4-Bindungssequenz aktiviert wird. Sie zeigten, dass die
Transkriptionsinduktion des Reportergens durch TSA in Gegenwart
von GAL4-Sp3 auftrat, das ein Fusionsprotein von GAL4 und Sp3 ist,
aber sie trat nicht in Gegenwart von GAL4-Sp1 auf, das ein Fusionsprotein
von GAL4 und Sp1 ist. Ferner zeigten sie durch die Konstruktion
verschiedener Sp3-Deletionsmutanten,
dass die Aktivierung der Transkription als Reaktion auf einen TSA-Stimulus auftreten
könnte,
falls mindestens eine der beiden glutaminreichen Domänen vorhanden
war, die in der Transkriptionsaktivierungsdomäne enthalten sind. Sie zeigten
auch, dass die erzwungene Expression von dominantem negativen Sp3,
dem eine Transkriptionsaktivierungsdomäne fehlt, die TSA-vermittelte
Aktivierung des p21/WAF1/Cip1-Promotors und diejenige des Promotors,
der durch die Sp1-Bindungssequenz aktiviert
wird, reprimiert.
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Diese
Ergebnisse beweisen, dass Sp3 an der Aktivierung der Transkription
von p21/WAF1/Cip1 durch TSA beteiligt ist. Diese Ergebnisse legen
auch nahe, dass das Screenen nach gegen Krebs gerichteten Medikamenten,
die auf Sp3 abzielen, möglich
sein könnte.
Das von den Erfindern unter Verwendung des Luciferasegens entwickelte
Testsystem, das abhängig
von der GAL4-Sequenz als Reportergen aktiviert wird, ist zum effizienten
Screenen nach gegen Krebs gerichteten Medikamenten besonders geeignet.
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Screenen nach einem gegen Krebs
gerichteten Medikament, das auf das Sp3-Protein abzielt, das an
der Tumorsuppression beteiligt ist. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren
zum effizienten Screenen nach einem gegen Krebs gerichteten Medikament
unter Verwendung des Luciferasegens, das abhängig von der GAL4-Bindungssequenz
als Reportergen aktiviert wird. Diese Erfindung betrifft insbesondere:
- 1) ein Verfahren zum Screenen nach einem gegen
Krebs gerichteten Medikament, umfassend die Schritte:
- (a) Herstellen einer Zelle, die (i) einen ersten Vektor enthält, der
in exprimierbarer Weise DNA umfasst, die ein Fusionsprotein codiert,
das eine Region des Sp3-Proteins mit transkriptioneller Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins
umfasst, wobei die Region mindestens eine der beiden glutaminreichen
Regionen des Sp3-Proteins umfasst und ihr mindestens ein Teil der
DNA-Bindungsdomäne
fehlt, und eine Region umfasst, die die DNA-Bindungskapazität des GAL4-Proteins
aufweist, und (ii) einen zweiten Vektor enthält, der eine Bindungssequenz
des GAL4-Proteins, eine die Expression regulierende Sequenz, die
durch die Bindung des Fusionsproteins aktiviert wird, und stromabwärts ein
Reportergen umfasst, das funktional an die regulatorische Sequenz
gebunden ist,
- b) Inkontaktbringen einer Testprobe mit der Zelle und Messen
der Reporteraktivität,
und
- (c) Auswählen
einer Verbindung, die die Reporteraktivität im Vergleich mit einem Kontrolltest,
bei dem die Testprobe nicht mit der Zelle in Kontakt gebracht wird,
erhöht.
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Hier
offenbart wird ferner ein Verfahren nach (1), wobei das GAL4-Protein
durch ein LexA-Protein oder Tetracyclin-Repressorprotein ersetzt
wird. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach (1),
wobei das Reportergen Luciferase, Chloramphenicol-Acetyltransferase,
beta-Galaktosidase, menschliches Wachstumshormon (hGH) oder sezernierte
alkalische Phosphatase codiert.
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Ferner
wird hier ein gegen Krebs gerichtetes Medikament offenbart, umfassend
eine Verbindung, die die Sp3-vermittelte Transkriptionsaktivität als aktiven
Bestandteil verstärkt,
und das gegen Krebs gerichtete Medikament, wobei das Medikament
durch ein Verfahren nach (1) oder (2) isoliert werden kann.
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Wie
in den Beispielen gezeigt, kann die Transkriptionsaktivierungsdomäne von Sp3
die Transkription vom p21/WAF1/Cip1-Promotor erhöhen. Das p21/WAF1/Cip1-Gen besitzt eine
supprimierende Wirkung auf die Zellproliferation, und seine Expression
wird durch TSA erhöht,
von dem bekannt ist, dass es eine tumorsupprimierende Wirkung hat.
Es ist auch bekannt, dass die Expression von p21/WAF1/Cip1 durch
die Sp1-Bindungssequenz durch mehrere HDAC-Inhibitoren induziert
wird, die mit Antitumor-Effekten eng in Beziehung stehen. Da diese
Offenbarung zeigte, dass Sp3 an der Transkriptionsinduktion durch
die Sp1-Bindungssequenz
beteiligt war, glaubt man, dass die Behandlung und Vermeidung von
Krebs durch die Aktivität
von Sp3, das die Zellneoplasie supprimiert, ebenfalls möglich ist.
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Das
Verfahren dieser Erfindung zum Screenen nach einem gegen Krebs gerichteten
Medikament basiert auf dem Befund durch die Erfinder, dass Sp3 an
der Signalübertragung
beteiligt ist, die zur Expression von Antitumoreffekten als Reaktion
auf einen TSA-Stimulus führt.
Dieses Verfahren basiert auch auf dem Befund, dass das von den Erfindern
entwickelte System zum Nachweis der Transkriptionsaktivität von Sp3
unter Verwendung eines Reportergens auch zum Screenen nach einer
Verbindung verwendet werden kann, die einen Antitumoreffekt besitzt,
der TSA ähnelt.
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Das
Prinzip hinter dem Screening-Verfahren dieser Erfindung beinhaltet
folgendes: Zuerst werden die Vektoren konstruiert. Der erste Vektor
umfasst in exprimierbarer Weise DNA, die ein Fusionsprotein codiert, das
eine Region des Sp3-Proteins
mit transkriptioneller Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins und eine
Region mit der DNA-Bindungskapazität eines Heteroproteins umfasst.
Der zweite Vektor umfasst die Bindungssequenz des Heteroproteins,
eine die Expression regulierende Sequenz, die durch die Bindung
des Fusionsproteins aktiviert wird, und stromabwärts ein Reportergen, das funktional
an die regulatorische Sequenz gebunden ist. Diese Vektoren werden
dann in eine Zelle eingeführt.
In dieser Zelle wird das Fusionsprotein, das die Region mit der
transkriptionellen Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins und die
Region mit der DNA-Bindungskapazität eines Heteroproteins umfasst,
durch den ersten Vektor exprimiert. Das Fusionsprotein bindet an
die Expression regulierende Sequenz im zweiten Vektor durch die
DNA bindende Region, die vom Heteroprotein stammt. Wenn eine Verbindung,
die positiv auf ein Antitumorsignal wie TSA wirkt, mit der Zelle
in Kontakt kommt, wird die Expression eines Reportergens, das sich
stromabwärts
von der die Expression regulierenden Region befindet, im zweiten
Vektor durch die Aktivierung der Transkription und der Aufhebung
der Repression der Transkription des Reportergens durch die Transkriptionsaktivierungsregion
induziert, die vom Sp3-Protein im Fusionsprotein stammt. Deshalb
ist, falls dieses Testsystem unter Verwendung des Reportergens verwendet
wird, ein effizientes Sp3-vermitteltes Screenen nach einem gegen
Krebs gerichteten Medikament durch den Nachweis der Reporteraktivität in der
Zelle nach Inkontaktbringen der Testprobe mit der Zelle möglich.
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Und
zwar umfasst das Screening-Verfahren dieser Erfindung die Schritte
(a) Herstellen einer Zelle, enthaltend (i) den ersten Vektor, der
in exprimierbarer Weise DNA umfasst, die ein Fusionsprotein codiert,
das eine Region des Sp3-Proteins mit transkriptioneller Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins
und eine Region mit der DNA-Bindungskapazität eines Heteroproteins umfasst,
und (ii) den zweiten Vektor, der eine Bindungssequenz des Heteroproteins,
eine die Expression regulierende Sequenz, die durch die Bindung
des Fusionsproteins aktiviert wird, und ein stromabwärtsliegendes
Reportergen umfasst, das funktional an die regulatorische Sequenz
gebunden ist, (b) Inkontaktbringen einer Testprobe mit der Zelle
und Messen der Reporteraktivität,
und (c) Auswählen
einer Verbindung, die die Reporteraktivität im Vergleich mit einem Kontrolltest,
bei dem die Testprobe nicht mit der Zelle in Kontakt gebracht wird,
erhöht.
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Der
erste Vektor, der beim erfindungsgemäßen Screenen verwendet wird,
umfasst in exprimierbarer Weise DNA, die ein Fusionsprotein codiert,
das eine Region des Sp3-Proteins mit transkriptioneller Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins
und eine Region mit der DNA-Bindungskapazität eines Heteroproteins umfasst.
DNA in exprimierbarer Weise umfassen, bedeutet, dass die DNA, die
das Fusionsprotein codiert, mit der die Expression regulierenden
Region (beispielsweise Promotor oder Enhancer) verbunden ist, die
die Expression im Vektor sicherstellt. Beispielsweise wird die DNA,
die das Fusionsprotein codiert, stromabwärts eines geeigneten Promotors
innerhalb des Vektors, wie dem CMV-Promotor, eingebaut, so dass
der Vektor das Fusionsprotein in einer geeigneten Wirtszelle, wie
einer tierischen Zelle oder einer Hefezelle, exprimieren kann.
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Die
Region mit transkriptioneller Aktivierungskapazität des Sp3-Proteins,
die in dem Fusionsprotein umfasst ist, das vom ersten Vektor exprimiert
wird, ist nicht besonders begrenzt, solange es eine Region enthält, die
zur Aktivierung der Transkription als Reaktion auf einen TSA-Stimulus
fähig ist.
Wünschenswerterweise
umfasst eine derartige Region mindestens einen Teil der Transkriptionsaktivierungsdomäne, und
ihr fehlt mindestens ein Teil der DNA-Bindungsdomäne. Obwohl das erfindungsgemäße Screenen
sogar in Gegenwart der von Sp3 stammenden DNA-Bindungsregion möglich ist,
ist das Vorhandensein dieser Region nicht wünschenswert, da ein Fusionsprotein,
das diese Region umfasst, an verschiedene endogene Sp1-Bindungssequenzen
binden kann. Im Falle des menschlichen Sp3-Proteins umfasst eine
wünschenswerte
Region mindestens eine der beiden glutaminreichen Regionen (Aminosäuren 10–123 und
223–358)
und ihr fehlt mindestens ein Teil der Zinkfinger-Region (Aminosäuren 495–517, 525–547 und
555–575)
(Chris, K. et al., 1992, J. Biol. Chem., 12: 4251–4261).
Die Spezies, von der das Sp3-Protein stammt ist nicht begrenzt.
Beispielsweise kann das Sp3-Protein aus Menschen, Säugern oder
anderen Spezies verwendet werden.
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Die
Region, genauer gesagt, die Aminosäuren 1–398, 81–398, 161–398, 1–320, 1–240, oder 1–160 des
menschlichen Sp3-Proteins, wie in 3 gezeigt,
können
entsprechend für
diese Erfindung verwendet werden, aber sie sollten nicht dahingehend
ausgelegt werden, dass sie darauf begrenzt ist.
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Das
in dem Fusionsprotein enthaltene Heteroprotein, das vom ersten Vektor
exprimiert wird, ist nicht besonders begrenzt, solange es spezifisch
an eine spezifizierte DNA-Sequenz binden kann. Beispielsweise können als
Heteroprotein das GAL4-Protein, LexA-Protein (Gyuris, J. et al.,
1993, Cell, 75: 791–803),
Tetracyclin-Repressorprotein
(Tet R) (Manfred, G. et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:
5547–5551)
verwendet werden, aber das Heteroprotein sollte nicht dahingehend
ausgelegt werden, dass es darauf begrenzt ist. Teilpeptide dieser
Proteine können
ebenfalls verwendet werden, solange sie spezifisch an eine spezifizierte DNA-Sequenz
binden. Die Region mit der DNA-Bindungskapazität des Heteroproteins kann beispielsweise Peptide
beinhalten, die die DNA-Bindungsdomäne des GAL4-Proteins (beispielsweise
Aminosäuren
1–94 oder
1–147),
die DNA-Bindungsdomäne
des LexA- Proteins
(beispielsweise Aminosäuren
1–202)
(Erica, A. et al., 1992, Mol. Cell. Biol., 12: 3006–3014) und
die DNA-Bindungsdomäne
des Tetracyclin-Repressorproteins (Tet R) (Manfred, G. et al., 1992,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 5547–5551) umfassen, aber die Peptide
sollten nicht dahingehend ausgelegt werden, dass sie darauf begrenzt
sind.
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Der
zweite Vektor dieser Erfindung umfasst eine Bindungssequenz des
Heteroproteins, eine die Expression regulierende Sequenz, die durch
die Bindung des Fusionsproteins aktiviert wird, und ein stromabwärtsliegendes
Reportergen, das funktional an die regulatorische Sequenz gebunden
ist.
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Die
für die
Konstruktion des zweiten Vektors dieser Erfindung verwendete Bindungssequenz
des Heteroproteins ist nicht besonders begrenzt, solange das vom
ersten Vektor exprimierte Fusionsprotein spezifisch an die Bindungssequenz
binden kann. Falls das Fusionsprotein beispielsweise die GAL4-DNA-Bindungsregion
umfasst, kann die Bindungssequenz beispielsweise „5'-cggasgacwgtcstccg-3'; s = c oder g, w
= a oder t" sein
(Marmorstein, R. et al., 1992, Nature 356: 408–414). Falls das Fusionsprotein
die LexA-Protein-DNA-Bindungsregion umfasst, kann die Bindungssequenz
beispielsweise „5'-ctgtnnnnnnnnacag-3'; n = a, t, g oder
c" sein (Erica,
A. et al. (1992), Mol. Cell. Biol., 12: 3006–3014). Falls das Fusionsprotein
die Bindungsdomäne
des Tetracyclin-Repressorproteins (Tet R) umfasst, kann die Bindungssequenz
beispielsweise „5'-tccctatcagtgatagaga-3'" sein (Manfred, G. et al., 1992, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89: 5547–5551).
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Es
ist wünschenswert,
eine Bindungssequenz zu verwenden, die von endogenen Proteinen innerhalb der
vom Vektor transfizierten Zelle nicht erkannt wird. Es ist nicht
wünschenswert,
eine Sequenz zu verwenden, die von endogenen Proteinen erkannt wird,
da die Reporteraktivitäten,
die als Reaktion auf die Wirkungen der endogenen Proteine erzeugt
werden, nachgewiesen werden können.
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Um
sicherzustellen, dass das stromabwärtsgelegene Reportergen exprimiert
wird, wenn das Fusionsprotein, das vom ersten Vektor stammt, an
die Bindungssequenz bindet, kann zusätzlich zur Bindungssequenz auch
eine Promotorsequenz (wie die TATA-Sequenz und Kozak-Sequenz) in
den zweiten Vektor als eine die Expression regulierende Sequenz
eingeschlossen werden.
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Wenn
die DNA-Bindungsdomäne
des GAL4-Proteins als die Region mit der DNA-Bindungskapazität des Fusionsproteins,
das vom ersten Vektor stammt, verwendet wird, kann die im zweiten
Vektor verwendete, die Expression regulierende Sequenz beispielsweise
die 5x-GAL4-Bindungssequenz, der E1B-Minimalpromotor und die DNA-Sequenz
sein, die die TATA-Sequenz enthält.
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In
dem zweiten Vektor der vorliegenden Erfindung ist das Reportergen
funktional an die stromabwärtsliegende,
die Expression regulierende Sequenz gebunden. Der Ausdruck „funktional
gebunden" gibt an,
dass das Reportergen an die Expression regulierende Sequenz gebunden
ist, so dass es als Reaktion auf die Bindung des vom ersten Vektor
stammenden Fusionsproteins an die Expression regulierende Sequenz
exprimiert wird.
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Obwohl
das für
diese Erfindung verwendete Reportergen nicht speziell begrenzt ist,
solange sein Produkt nachweisbar ist, ist es wünschenswert, ein Gen zu verwenden,
dessen Produkt ohne komplizierte Bearbeitung wie Northern-Blot-Analyse oder Western-Blot-Analyse
nachgewiesen werden kann. Geeignete Reportergene sind beispielsweise
das Luciferasegen, Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT)-Gen, beta-Galaktosidase
(β-Gal)-Gen,
menschliches Wachstumshormon (hGH)-Gen und das sezernierte alkalische
Phosphatase (SEAP)-Gen.
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Die
Zelle, die für
das erfindungsgemäße Screenen
verwendet wird, ist nicht spezifisch begrenzt. Beispielsweise kann
eine menschliche Zelle oder eine Säugerzelle, wie die MG63-Zelle
(eine Zelllinie, die vom menschlichen Osteosarkom stammt), der genetisch
p53 fehlt, verwendet werden. Eine Hefezelle oder eine Zelle von
einem Mikroorganismus wie Escherichia coli kann ebenfalls verwendet
werden. Ein dem Fachmann bekanntes Verfahren kann für Genmanipulationen
zur Konstruktion von Vektoren, zur Einführung des Vektors in die Zelle
etc. verwendet werden.
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Beim
erfindungsgemäßen Screenen
wird eine Testprobe mit der Zelle in Kontakt gebracht, in die die vorstehend
beschriebenen beiden Vektoren eingeführt wurden, und die Reporteraktivität wird gemessen.
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Die
für das
Screenen verwendete Testprobe kann beispielsweise ein gereinigtes
Protein (einschließlich
Antikörpern),
eine Genbank, Produkte einer Genbank, eine Bank für synthetische
Peptide, Zellextrakt, Zellkulturüberstand,
eine Bank für
synthetische niedermolekolare Verbindungen, natürlicher Extrakt sein, aber
sie sollte nicht dahingehend ausgelegt werden, dass sie darauf begrenzt
ist. Die Testprobe kann durch ein Verfahren wie Zugabe der Testprobe
zu einem Zellkulturmedium oder Einführen der Testprobe in die Zelle
(einschließlich
der Einführung
des Gens) nach Art der verwendeten Testprobe mit der Zelle in Kontakt
gebracht werden.
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Die
Reporteraktivität
kann durch ein dem Fachmann bekanntes Verfahren je nach der Art
des verwendeten Reportergens nachgewiesen werden. Beispielsweise
wird bei Verwendung des Luciferasegens als Reportergen das Substrat
für die
Luciferase dem Zellextrakt zugegeben, und die Menge des emittierten
Lichts durch die enzymatische Reaktion wird durch ein Luminometer
nachgewiesen. Bei Verwendung des CAT-Gens als Reportergen kann die
CAT-Menge im Zellextrakt durch das ELISA-Verfahren unter Verwendung von anti-CAT-Antikörpern nachgewiesen
werden. Bei Verwendung des beta-Galaktosidase-Gens wird das Substrat für beta-Galaktosidase
dem Zellextrakt zugegeben, und die durch die enzymatische Reaktion
emittierte Lichtmenge wird durch ein Luminometer bestimmt. Bei Verwendung
des menschlichen Wachstumshormon (hGH)-Gens wird die hGH-Menge in
der Zellkultur durch das ELISA-Verfahren unter Verwendung von anti-hGH-Antikörpern nachgewiesen.
Bei Verwendung des sezernierten alkalische Phosphatase (SEAP)-Gens als
Reportergen wird das Substrat für
die alkalische Phosphatase der Zellkultur zugegeben, und die durch
die enzymatische Reaktion emittierte Lichtmenge kann durch ein Luminometer
nachgewiesen werden.
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Falls
ein signifikanter Anstieg der Reporteraktivität als Folge der Messung der
Reporteraktivität
im Vergleich zu einem Kontrolltest beobachtet wird, bei dem die
Testprobe nicht mit der Zelle in Kontakt gebracht wird, wird die
verwendete Testprobe zu einem Kandidaten für eine Verbindung, die die
Proliferation eines Tumors hemmt.
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In
dieser Erfindung wurde gezeigt, dass die durch Sp3 vermittelte Transkriptionsaktivität bei der
Signalübertragung
von TSA gefördert
wird, das an der tumorsupprimierenden Wirkung beteiligt ist. Diese
Tatsache zeigt, dass eine Verbindung, die die durch Sp3 vermittelte
Transkriptionsaktivität
verstärken
kann, eine tumorsupprimierende Wirkung besitzen könnte. Daher
betrifft die vorliegende Offenbarung auch ein gegen Krebs gerichtetes
Medikament, das als aktiven Bestandteil eine Verbindung umfasst,
die die durch Sp3 vermittelte Transkriptionsaktivität verstärkt.
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Derartige
Verbindungen, die die Sp3-Aktivität erhöhen, schließen verschiedene Verbindungen
mit verschiedenen Wirkorten ein. Diese Verbindungen schließen beispielsweise
diejenigen ein, die direkt auf Sp3 wirken und deren Funktion fördern, diejenigen,
die auf Moleküle
wirken, die an Sp3 binden und die Funktion von Sp3 indirekt fördern, diejenigen,
die auf eine Gruppe von Proteinen wirken, die an der Reaktion von
der Bindung von Sp3 an DNA bis zur Transkription beteiligt sind,
diejenigen, die die Interaktion zwischen Sp3 und HDAC hemmen, diejenigen,
die die Aktivität
von HDAC hemmen und diejenigen, die die Funktion von Sp1 hemmen.
Diese Verbindungen können
durch das vorstehend erwähnte
erfindungsgemäße Verfahren
isoliert werden.
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Man
glaubt, dass eine Verbindung, die die durch Sp3 vermittelte Transkriptionsaktivität verstärkt, für viele
Tumorarten anwendbar ist. Da die Induktion der durch Sp3 vermittelten
p21/WAF1/Cip1-Expression nicht von p53 abhängt, erwartet man, dass die
Verbindung besonders für
Tumoren anwendbar ist, die ein mutiertes oder deletiertes p53 besitzen.
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Wenn
eine Verbindung, die die durch Sp3 vermittelte Transkriptionsaktivität verstärkt, als
Arzneimittel verwendet wird, kann sie durch gut bekannte pharmazeutische
Herstellungsverfahren formuliert werden. Beispielsweise kann die
Verbindung als Formulierung verabreicht werden, die passend mit
einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Vehikel, genauer gesagt mit sterilem Wasser, physiologischer
Kochsalzlösung, Pflanzenöl, Emulgator,
Suspensionsmittel, Detergenz, Stabilisator etc. gemischt wird.
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Die
Verbindung kann Patienten beispielsweise durch transdermale, intranasale,
transbronchiale, intramuskuläre,
intravenöse
oder orale Gabe verabreicht werden, abhängig von den Eigenschaften
der Verbindung.
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Obwohl
die Dosierung abhängig
vom Alter, Gewicht und den Symptomen des Patienten, dem Verabreichungsverfahren
usw. variieren kann, kann der Fachmann eine geeignete Dosierung
passend auswählen. Falls
die Verbindung durch DNA codiert werden kann, ist eine Gentherapie
ebenfalls durch Integrieren der DNA in einen Vektor für die Gentherapie
möglich.
Obwohl die Dosierung und das Verabreichungsverfahren abhängig vom
Gewicht, Alter, Symptomen und dem Patienten variieren können, kann
der Fachmann eine geeignete Dosierung und ein geeignetes Verabreichungsverfahren
passend auswählen.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 ist
ein Foto eines Gel-Shift-Tests (EMSA), der die Bindung von Sp1 und
Sp3 an die Sp1-Bindungssequenz zeigt, die für die TSA-abhängige p21/WAF1/Cip1-Promotoraktivierung
notwendig ist. EMSA wurde sowohl mit Kernextrakten aus TSA-behandelten (Spuren
5–9) als
auch mit nicht TSA-behandelten (Spuren 1–4) MG63-Zellen durchgeführt. Die Sp1-Bindungssequenz
(Positionen –87
bis –72
von der Transkriptionsstartstelle), die für die TSA-abhängige Promotoraktivierung
notwendig ist, wurde als DNA-Sonde verwendet. Es erfolgte ein Supershift-Test
für jede
der Banden unter Verwendung von Anti-Sp1-Antikörpern (Spuren 2, 4, 6 oder
8) oder Anti-Sp3-Antikörpern (Spuren
3, 4, 7 oder 8). Die Positionen der Sp1- und Sp3-Banden sind links
angegeben.
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2 zeigt
die TSA-abhängige
Transkriptionsinduktion durch Sp3. MG63-Zellen wurden gemeinsam mit
2,5 μg von
entweder GAL-4-Sp1- oder GAL4-Sp3-Plasmid und mit 0,5 μg pG5-luc
Reporterplasmid transfiziert. An Stunde 24 der Posttransfektion
wurde TSA (500 ng/ml) zugegeben, 24 Stunden später wurden die Zellen lysiert,
und die Luciferaseaktivität
wurde gemessen. Die Transkriptionsinduktion durch TSA wird als Verhältnis zum
nicht mit TSA behandelten Kontrollwert ausgedrückt. Jedes Experiment erfolgte
in dreifacher Ausführung
und die gezeigten Daten sind für
fünf unabhängige Experimente
repräsentativ.
-
3 zeigt
die TSA-abhängige,
durch die glutaminreiche Sp3-Domäne
vermittelte Transkriptionsinduktion. Die Sequenzen der verschiedenen
GAL4-Sp3-Deletionsmutantenproteine
sind in 3 angegeben. Die Stärken der
Transkriptionsinduktion durch TSA bei der Expression jedes dieser
Proteine in den MG63-Zellen sind rechts angegeben. Die Transfektion
und TSA-Behandlung erfolgten ähnlich
wie bei 2. Jedes Experiment erfolgte
in dreifacher Ausführung
und die gezeigten Daten sind für
drei unabhängige
Experimente repräsentativ.
-
4 zeigt
die Repression der TSA-abhängigen
Transkriptionsinduktion von entweder dem p21/WAF1/Cip1-Promotor
oder dem Sp1-Promotor durch dominantes negatives Sp3. MG63-Zellen
wurden gleichzeitig mit 0, 1,25, 2,5 oder 5,0 μg pCMV-DNSp3 transfiziert, während die
Gesamtmenge der Plasmide auf 5,0 μg
durch Zugabe des pCMV3.1-Kontrollplasmids und mit 0,5 μg Reporterplasmid,
pWWP (a), pWPdel-BstXI (b), Sp1-luc (c) oder mtSp1-luc (d) eingestellt
wurde. Die Transfektion und TSA-Behandlung erfolgte ähnlich wie
bei 2. Jedes Experiment erfolgte in dreifacher Ausführung und
die gezeigten Daten sind für drei
unabhängige
Experimente repräsentativ.
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Das beste Verfahren zur
Durchführung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung wird nachstehend unter Verwendung spezifischer Beispiele
detailliert beschrieben, aber sie sollte nicht dahingehend ausgelegt
werden, dass sie darauf begrenzt ist.
-
[Beispiel 1] Gel-Shift-Test
der Sp1-Bindungssequenz im p21/WAF1/Cip1-Promotor
-
TSA
induziert die Transkription des p21/WAF1/Cip1-Gens auf eine p53-unabhängige Weise
durch die Sp1-Bindungssequenz, die im Promotorbereich des p21/WAF1/Cip1-Gens
vorliegt. Deshalb wurde, um den Induktionsmechanismus zu erklären, die –87- bis –72 bp-Region
von der Transkriptionsstartstelle, die für die Transkriptionsinduktion
durch TSA wesentlich ist, als p21/WAF1/Cip1-Sonde verwendet, und
das Bindeprotein wurde durch einen Gel-Shift-Test (elektrophoretischer
Mobilitätsshift-Test;
EMSA) analysiert, wie nachstehend beschrieben.
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(1-1) Zellkultur und Herstellung
von Kernextrakten
-
Zuerst
wurden die MG63-Zellen bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
mit 5% CO2 unter Verwendung von DMEM-Medium
(GIBCO BRL), enthaltend 10% fötales
Kälberserum
(GIBCO BRL), inkubiert. Die Kernextrakte dieser Zellen wurden sowohl
aus mit TSA behandelten als auch aus unbehandelten Zellen nach dem
Verfahren von Dignam et al. (Dignam, J. D. et al. (1983), Nucleic
Acids Res. 11: 1475–1489)
hergestellt. Zuerst wurden die in einer Schale (100 mm) gezüchteten
Zellen 24 Stunden mit 500 ng/ml TSA (Wako) inkubiert. Dies wurde
dann zweimal mit kaltem PBS, enthaltend 0,5 mM 4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid × HCl (p-ABSF)
(Wako), gewaschen, die Zellen wurden von der Platte abgekratzt und
in 10 mM Hepes/KOH-Puffer (pH 7,9), enthaltend 10 mM KCl, 1,5 mM
MgCl2, 0,5 mM DTT, 5 mM NaF, 5 mM NaVO4 und 0,5 mM p-ABSF, suspendiert. Nachdem
sie 10 Minuten auf Eis gesetzt wurden, wurden die Zellen unter Verwendung
eines Dounce-Homogenisators aufgebrochen. Bei einer 10-minütigen Zentrifugation
bei 3.000 Upm bei 4°C wurden die
Kerne in 20 mM Hepes/KOH-Puffer (pH 7,9), enthaltend 400 mM NaCl,
1,5 mM MgCl2, 25% Glycerin, 0,1 mM EDTA,
1 mM DTT, 5 mM NaF, 5 mM NaVO4 und 0,5 mM
p-ABSF, resuspendiert und 60 Minuten bei 4°C gemischt, um die Kernbestandteile
zu extrahieren. Dieser Extrakt wurde 30 Minuten bei 35.000 Upm bei
4°C zentrifugiert,
und der Überstand
wurde als Kernextrakt gewonnen. Die erhaltenen Kernextrakte wurden
gegen 20 mM Hepes/KOH-Puffer (pH 7,9), enthaltend 400 mM KCl, 20%
Glycerin, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 5 mM NaF, 5 mM NaVO4 und
0,5 mM p-ABSF, dialysiert und bei –80°C aufbewahrt.
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(1-2) Gel-Shift-Test (EMSA)
-
Anschließend wurden,
basierend auf der TSA-abhängigen
Promotorsequenz (5'-CGGGTCCCGCCTCCTT-3'/SEQ ID NO: 1), die –87 bis –72 bp von
der Transkriptionsstartstelle des p21/WAF1/Cip1-Gens lokalisiert
ist, die Oligonucleotide (5'-AGCTCGGGTCCCGCCTCCTT-3'/SEQ ID NO: 2 und
5'-TCGAAAGGAGGCGGGACCCG-3'/SEQ ID NO: 3) synthetisiert.
Bei der Anlagerung wurden die DNAs unter Verwendung von [α-33P] dCTP und Klenow-Fragment (TAKARA) markiert,
und diese wurden als DNA-Sonden verwendet. Nach 5-minütiger Inkubation
des vorstehend erwähnten
Kernextrakts (8 μg)
in 20 μl
Reaktionslösung
(8 mM Tris/HCl (pH 7,9), 24 mM Hepes/KCl (pH 7,9), 120 mM KCl, 24%
Glycerin, 2 mM EDTA, 2 mM DTT, 1 mg Poly (dI-dC) (Pharmacia)) wurde
die 33P-markierte DNA-Sonde (spezifische
Aktivität
50.000 cpm/μl)
zugegeben und man ließ die
Bindungsreaktion 20 Minuten ablaufen. Beim Antikörper-Supershift-Test-Experiment,
das später beschrieben
wird, wurden ferner 2 μg
Anti-Sp1-Antikörper
oder 1 μg
Anti-Sp3-Antikörper
(Santa Cruz, sc-59X und sc-644X) zugegeben, und 20 Minuten inkubiert.
Die Reaktionslösung
wurde über
eine Elektrophorese auf einem 6%-igen Acrylamidgel aufgetrennt und
die Proteine, die an die p21/WAF1/Cip1-Sonde binden, wurden unter
Verwendung von BAS 2000 (Fujix) nachgewiesen.
-
(1-3) Ergebnis
-
Wenn
man den aus den mit TSA-behandelten und unbehandelten MG63-Zellen hergestellten
Kernextrakt mit der p21/WAF1/Cip1-Sonde reagieren ließ und der
vorstehend beschriebene Gel-Shift-Test durchgeführt wurde, wurden zwei spezifische
Banden nachgewiesen (1, 1 und 5). Anschließend, als die Reaktivität von jeder
der „supershifted" Banden durch das
vorstehend erwähnte Verfahren
unter Verwendung des Anti-Sp1- oder Anti-Sp3-Antikörpers beobachtet
wurde, wurde ein Teil der oberen Bande in Gegenwart des Anti-Sp1-Antikörpers verlagert,
zwei Banden einschließlich
eines Teils der oberen Bande und der unteren Bande wurden in Gegenwart
des Anti-Sp3-Antikörpers
verlagert und alle Banden wurden verlagert, wenn sowohl der Anti-Sp1-Antikörper als
auch der anti-Sp3-Antikörper zugegeben
wurde (1). Man glaubt, dass die beiden Sp3-Banden von großen (97
kDa) bzw. kleinen (60 kDa und 65 kDa) Sp3-Proteinen stammen (Gustav,
H. et al. (1994), EMBO J. 13: 3843–3851; Addanki, P. B. et al.
(1997), Nucleic Acids Res. 25: 2012–2019). Deshalb wurde gezeigt,
dass Sp1 und Sp3, die im Kernextrakt von MG63-Zellen vorliegen,
tatsächlich
an die Sp1-Bindungsregion von p21/WAF1/Cip1 binden, und dies legte
nahe, dass Sp1 und Sp3 an der TSA-abhängigen Transkriptionsinduktion
beteiligt waren. Diese Ergebnisse stimmen mit früheren Berichten überein,
die von den Erfindern (Nakano, K. et al. (1997), J. Biol. Chem.
272: 22199–22206)
und von anderen Arbeitsgruppen (Datto, M. B. et al. (1995), J. Biol.
Chem. 270: 28623–28628;
Adnane, J. et al. (1998), Mol. Cell. Biol. 18: 6962–6970) gemacht
wurden. Es konnte jedoch aufgrund des Vorliegens oder Fehlens der
TSA-Behandlung kein Unterschied bei der DNA-Menge beobachtet werden,
die von Sp1 und Sp3 gebunden wurde (1). Deshalb schien
die TSA-abhängige Transkriptionsinduktion
durch Mechanismen stattzufinden, die andere sind als die Unterschiede
bei der exprimierten Sp1- oder Sp3-Menge oder Unterschiede bei deren
Fähigkeit,
an DNA zu binden. Dies stimmt auch mit den Berichten der Erfinder überein,
bei denen Natriumbutyrat, ein HDAC-Inhibitor (Nakano, K. et al. (1997),
J. Biol. Chem. 272: 22199–22206)
verwendet wurde, und mit dem Bericht von Datto et al., bei dem die
TGF-β-abhängige Transkriptionsinduktion
(Datto, M. B. et al. (1995), J. Biol. Chem. 270: 28623–28628)
beobachtet wurde, stimmt jedoch nicht mit dem Bericht von Adnane
et al. überein,
bei dem Geranylgeranyl-Transferase I-Inhibitor verwendet wurde (Adnane,
J. et al. (1998), Mol. Cell. Biol. 18: 6962–6970).
-
[Beispiel 2] Reporter-Test
unter Verwendung der GAL4-Bindungssequenz
-
TSA
verursacht die Transkriptionsinduktion durch die Sp1-Bindungssequenz des
p21/WAF1/Cip1-Promotors und auf ähnliche
Weise kann es die Transkriptionsinduktion durch die 3x-Sp1-Konsensusbindungssequenz
verursachen, die in den SV40-Promotor eingebaut ist (Sowa, Y. et
al. (1997), Biochem. Biophys. Res. Comm. 241: 142–150). Folglich
wurde, um zu bestimmen, ob Sp1 oder Sp3, die an diese Sp1-Bindungssequenz
binden, tatsächlich
an der durch TSA-Behandlung verursachten Transkriptionsinduktion
beteiligt sind, ein Reporter-Testsystem unter Verwendung der GAL4-Bindungssequenz
untersucht. Und zwar werden beim Versuch, Effekte von Sp1 oder Sp3
durch erzwungene Expression zu beobachten, endogene Effekte für Sp1 oder
Sp3 nachgewiesen, falls die Sp1-Bindungssequenz
als Promotor für
das Reportergen verwendet wird. Deshalb ließ die erzwungene Expression
eines Fusionsproteins, das zwischen der DNA-Bindungsdomäne und dem
bakteriellen GAL4-Protein und Sp1 oder Sp3 gebildet wurde, die Analyse
zu, ob eine GAL4-Protein-Bindungssequenz abhängige Transkriptionsaktivität durch
TSA induziert wird, oder ob Sp1 oder Sp3 diese Induktion reguliert.
-
(2-1) Expressionsplasmid
und Reporterplasmid
-
Um
GAL4-Proteine zu exprimieren, die Sp1 (Aminosäuren 83–778), Sp3 mit der gesamten
Länge (Aminosäuren 1–653), ein
Transkriptionsaktivierungsdomänen-deletiertes
Sp1 (Aminosäuren
592–778) (DNSp1)
oder ein Transkriptionsaktivierungsdomänen-deletiertes Sp3 (Aminosäuren 399–653) (DNSp3)
besitzen, die an das C-terminale Ende ihrer DNA-Bindungsdomäne gebunden
sind, wurde jedes dieser Gene in einen pM-Vektor (Clontech) eingebaut, der eine
GAL4-Bindungsdomäne
besitzt. Dies ergab pM-Sp1, pM-Sp3, pM-DNSp1 bzw. pM-DNSp3. Jedes
dieser Sp1- und Sp3-Gene wurde durch PCR amplifiziert. Genauer gesagt, wurden
bei der Herstellung von pM-Sp1 Sp1-S (5'-acaggtgagcttga-3'/SEQ. ID NO: 4) und Sp1-AS (5'-tcagaagccattgcc-3'/SEQ ID NO: 5) als
Primer und pPacSp1 als Matrize zur Amplifikation verwendet (Kadonaga,
J. T. et al. (1987), Cell 51: 1079–1090). Bei der Herstellung
von pM-DNSp1 wurden DNSp1-S (5'-ccaaaaaagaagagaaaggtaacccggcgg-3'/SEQ ID NO: 6) und
DNSp1-AS (5'-gaagcatgcacctgc-3'/SEQ ID NO: 7) als
Primer und pM-Sp1 als Matrize zur Amplifikation verwendet (Kadonaga,
J. T. et al. (1987), Cell 51: 1079–1090). Bei der Herstellung
von pM-Sp3 wurden Sp3-18F (5'-cgggatccattccaagtgctgct- 3'/SEQ ID NO: 8) und Sp3-2R (5'-ataggatccttactccattgtctcatttcc-3'/SEQ ID NO: 9) als
Primer und Marathon-Ready cDNA (menschliche fötale Leber) (Clontech, Cat.
#7403-1) als Matrize zur Amplifikation verwendet (Chris, K. et al.
(1992), J. Biol. Chem. 12: 4251–4261).
Bei der Herstellung von pM-DNSp3 wurden Sp3-11F (5'-cgggatccaactctatagattctgct-3'/SEQ ID NO: 10) und
Sp3-2R (SEQ ID NO:
9) als Primer und pM-Sp3 als Matrize zur Amplifikation verwendet
(Chris, K. et al. (1992), J. Biol. Chem. 12: 4251–4261).
Alle PCRs erfolgten, indem 30 Zyklen 1 Minute bei 94°C, 30 Sekunden
bei 55°C
und 30 Sekunden bei 72°C
durchgeführt
wurden. Das sich ergebende amplifizierte Produkt wurde in einen
pM-Vektor eingebaut und die Nucleotidsequenz wurde unter Verwendung
eines DNA-Sequenziergeräts
ABI PRISM 355 (Applied Bio System) bestätigt. Als Kontrolle für den Transfektionstest
wurde der pM-Vektor verwendet, der nur die GAL4-DNA-Bindungsdomäne exprimiert.
Das Reporterplasmid (pG5-luc) auf GAL4, das verwendet wurde, um
die Abhängigkeit
der Transkriptionsaktivierung zu zeigen, war der pGL3-Basic Vektor
(Promega), der die 5x-GAL4-Bindungssequenz,
den minimalen E1B-Promotor und die TATA-Sequenz stromaufwärts des
Luciferasegens trägt.
-
(2-2) Transfektionstest
-
Der
vorstehend beschriebene Expressionsvektor, der verschiedene Sp1-
oder Sp3-GAL4-Fusionsproteine codiert, und der vorstehend erwähnte Vektor,
der ein Luciferasereportergen stromabwärts der Konsensus-5x-GAL4-Bindungssequenz
trägt,
wurden gemeinsam in MG63-Zellen unter Verwendung von SuperFect transfiziert,
gemäß dem QIAGEN-Verfahren.
Und zwar wurden die Zellen bei einer Dichte von 0,8 × 105 Zellen/Vertiefung in einer Mikrotiterplatte
mit 12 Vertiefungen angesetzt. Nach 24 Stunden wurden eine vorgemischte
Reaktionslösung,
enthaltend 0,5 μg
Reporterplasmid, 2,5 μg
Expressionsvektor, und SuperFect den MG63-Zellen zugegeben und man
ließ das
Gemisch 2 Stunden reagieren. Anschließend wurden die Zellen 24 Stunden
unter normalen Züchtungsbedingungen
gezüchtet,
weitere 24 Stunden mit oder ohne (Kontrolle) 500 ng/ml TSA gezüchtet, und
dann wurden die Zellen lysiert. Unter Verwendung von Luciferasesubstrat
(Promega) wurde die Luciferaseaktivität der Zelllysate unter Verwendung
von LB-96P (Berthold) gemessen. Die gemessenen Werte wurden normalisiert
und als Aktivität
pro Proteinmenge ausgedrückt.
Die Transkriptionsinduktion aufgrund der TSA- Behandlung wurde als Verhältnis zum
Kontrollwert ohne TSA-Behandlung (Aktivierungsamplifikation durch
TSA) berechnet.
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(2-3) Ergebnis
-
Obwohl
GAL4-Sp1 und GAL4-Sp3 beide Transkriptionsaktivität sogar
ohne TSA-Behandlung zeigten, schien dies durch die Transkriptionsaktivierungsdomäne vermittelt
zu werden, die in Sp1 und Sp3 selbst vorhanden ist. Bei Behandlung
mit TSA zeigten GAL4-Sp3 exprimierende Zellen eine starke Transkriptionsinduktion
des Luciferasegens, während
die Aktivität
in den GAL4-Sp1 exprimierenden Zellen in der Stärke derjenigen ähnelte,
die bei der Kontrolle unter Verwendung von GAL4 beobachtet wurde
(2). Bei der Durchführung einer ähnlichen
Studie mit dem Fusionsprotein, das aus N-terminalem und Transkriptionsaktivierungsdomäne-deletiertem Sp1 oder
Sp3 und der vorstehend beschriebenen GAL4-DNA-Bindungsdomäne hergestellt wurde, zeigte
GAL4-DNSp3 keine TSA-abhängige
Transkriptionsinduktion mehr (2). Diese
Ergebnisse legten nahe, dass die Transkriptionsinduktion des p21/WAF1/Cip1-Gens
durch TSA-Behandlung durch die Transkriptionsaktivierungsdomäne von Sp3
auftritt, die an die Sp1-Bindungssequenz
des Promotors gebunden ist.
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[Beispiel 3] Identifizierung
der TSA-reaktiven Domäne
von Sp3
-
Anschließend wurde
ein Reporter-Test unter Verwendung verschiedener, an die GAL4-DNA-Bindungsdomäne fusionierter
Sp3-Deletionsmutanten durchgeführt,
um die TSA-reaktive Region von Sp3 zu identifizieren. Zuerst wurden
pM-Sp3 (1–398),
pM-Sp3 (81–398),
pM-Sp3 (161–398),
pM-Sp3 (241–398), pM-Sp3
(1–80),
pM-Sp3 (1–160),
pM-Sp3 (1–240)
und pM-Sp3 (1–320)
hergestellt. Sie tragen jeweils Regionen, die den angegebenen Aminosäurenummern
entsprechen. Jedes der Sp1- und Sp3-Gene wurde durch PCR amplifiziert,
in einen pM-Vektor eingebaut, und die Nucleotidsequenzen wurden
unter Verwendung eines DNA-Sequenziergerätes, ABI PRISM 355 (Applied
Bio System), bestätigt.
Die für
die PCR-Amplifikation verwendeten Primersequenzen sind in Tabelle
1 dargestellt. Die PCR erfolgte unter Verwendung von pM-Sp3 als Matrize,
wobei 25 Zyklen 15 Sekunden bei 98°C, 2 Sekunden bei 65°C und 30
Sekunden bei 74°C
durchgeführt
wurden.
-
-
Als
Kontrolle für
den Transfektionstest wurde pM verwendet, der nur die GAL4-DNA-Bindungsdomäne exprimiert.
Das Reporterplasmid (pG5-luc), das als Index für die GAL4-abhängige Transkriptionsaktivierung verwendet
wurde, war der vorstehend erwähnte
pGL3-Basic Vektor (Promega).
-
Die
Transfektion unter Verwendung dieser Gene folgte demselben Verfahren,
wie vorstehend beschrieben, und das Auftreten der Transkriptionsinduktion
aufgrund der TSA-Behandlung in diesen Mutanten wurde überwacht.
Infolgedessen trat die TSA-abhängige
Transkriptionsinduktion mit GAL4-Sp3 (1–398) auf, dem die Sp3-DNA-Bindungsdomäne fehlt
(3), und diese Induktion war tatsächlich stärker als
mit GAL4-Sp3 (3). Dieses Ergebnis korrelierte
mit dem vorstehend erwähnten
Ergebnis (Beispiel 2), bei dem die Deletion der N-terminalen und
Transkriptionsaktivierungsdomäne
die Aufhebung der Transkriptionsinduktion aufgrund der TSA-Behandlung
verursachte. Dies legte auch eine Korrelation mit dem Bericht nahe,
der beschrieb, dass von den beiden glutaminreichen Domänen in Sp3,
die repressive Domäne,
die zwischen der C-terminalen Domäne und der DNA-bindenden Domäne vorliegt,
die Transkriptionsaktivierung von Sp3 reprimiert (Dennig, J. et
al. (1996), EMBO J. 15: 5659–5667;
Majello B et al. (1997), J. Biol. Chem. 272: 4021–4026).
-
Wie 3 zeigt,
verschwand die Induktion aufgrund der TSA-Behandlung mit GAL4-Sp3 (241–398) und
mit GAL4-Sp3 (1–80),
wenn Deletionen vom N-terminalen Ende oder vom C-terminalen Ende
von Sp3 (1–398)
erfolgten. Anhand dieser Ergebnisse schien Sp3 (81–160) für die Transkriptionsinduktion
aufgrund der TSA-Behandlung wichtig. Jedoch zeigte GAL4-Sp3 (81–160) alleine
fast keine Aktivität.
Da sowohl GAL4-Sp3 (241–398)
als auch GAL4-Sp3 (1–80)
eine vollständige
glutaminreiche Domäne
fehlt, scheint die Transkriptionsinduktion durch TSA das Vorliegen
von mindestens einer der glutaminreichen Domänen in der Sp3-Transkriptionsaktivierungsdomäne zu benötigen. Die
80–160-Region
von Sp3 kann einen Teil einer wichtigen Region für die TSA-vermittelte Transkriptionsinduktion
enthalten.
-
[Beispiel 4] Dominant
negatives Sp3
-
Um
zudem zu bestimmen, ob Sp3 tatsächlich
die Transkriptionsinduktion durch TSA durch die Sp1-Bindungssequenz
von p21/WAF1/Cip1 vermittelt, wurde die Transkriptionsaktivierungsdomäne deletiert, und
eine Sp3-Mutante (DNSp3) (Aminosäure
399–653),
die nur die DNA-Bindungsdomäne
besitzt, wurde in pCMV3.1-His-C (Invitrogen) integriert, um pCMV-DNSp3
herzustellen. pCMV3.1 wurde als Kontrolle verwendet. Die verwendeten
Reporterplasmide waren pWWP und pWPdel-BstXI, die den p21/WAF1/Cip1-Promotor bzw. den
TSA-abhängigen
minimalen, stromaufwärts
des Luciferasegens eingebauten p21/WAF1/Cip1-Promotor besitzen, über die
zuvor berichtete wurde, und Sp1-luc und mtSp1-luc, die die stromaufwärts des
Luciferasegens eingebaute 3x-Sp1-Bindungssequenz bzw. die mutierte
3x-Sp1-Bindungssequenz besitzen (Nakano, K. et al. (1997), J. Biol.
Chem. 272: 22199–22206;
Sowa, Y. et al. (1997), Biochem. Biophys. Res. Comm. 241: 142–150).
-
Durch
die erzwungene Expression dieser Gene durch Transfektion unter Verwendung
desselben Verfahrens, wie vorstehend beschrieben, untersuchten die
Erfinder, ob diese Gene auf eine dominant negative Weise hinsichtlich
der Transkriptionsinduktion durch TSA funktionieren. Infolgedessen
wurde die Transkriptionsinduktion von p21/WAF1/Cip1 durch TSA durch
DNSp3 beträchtlich
reprimiert, und dies wurde auch durch pWPdel-BstXI bestätigt, das
die kleinste Einheit des TSA-abhängigen
p21/WAF1/Cip1-Promotors besitzt, der die Sp1-Bindungssequenz (+16
bis –101
von der Transkriptionsstartstelle) trägt (4a,
b). Auf ähnliche
Weise zeigte die von der Konsensus-Sp1-Bindungssequenz TSA-abhängige Transkriptionsinduktion
eine merkliche Repression (4c). Bei
Verwendung der mutierten Sp1-Bindungssequenz fand die Transkriptionsinduktion
durch TSA nicht statt, und der Effekt von DNSp3 fehlte ebenfalls
(4d). Bei beiden Promotoren zeigte DNSp3
keine Repression hinsichtlich der TSA-unbehandelten Grundtranskriptionsaktivität. Diese
Ergebnisse zeigten die Bedeutung der Sp3-Transkriptionsaktivierungsdomäne bei der
TSA-abhängigen p21/WAF1/Cip1-Transkriptionsinduktion.
Man nimmt an, dass beim Fehlen der TSA-Behandlung Sp3 nur eine extrem
schwache Transkriptionsfaktoraktivität aufweist, jedoch in Gegenwart
der TSA-Behandlung ein durch Repression von HDAC acetyliertes Molekül erkannt
wird und anschließend
die starke Transkriptionsaktivität exprimiert
wird.
-
Kürzlich wurde
als neuer Ansatz gegen Krebs eine transkriptionsregulierende Chemotherapie
und transkriptionsregulierende Chemoprävention vorgeschlagen (Sakai,
T. (1996), Jpn. J. Hyg. 50: 1036–1046). Die Strategie besteht
darin, die Transkription der Zellproliferation-supprimierenden p53-Zielgene
zu induzieren, so dass Antikrebsaktivität gezeigt wird. Als Ziel für die Transkriptionsinduktion
ist jedoch der Befund, dass p53 in vielen menschlichen Tumorzellen
mutiert ist, ein Nachteil (Sakai, T. (1996), Jpn. J. Hyg. 50: 1036–1046; Vogelstein,
B. und Kinzler, K. W. (1992), Cell 70: 523–526). Dagegen wurde über fast
keine Mutation in menschlichen Tumorzellen bei p21/WAF1/Cip1 berichtet,
das eines der Zielgene von p53 ist und eine Zellzyklus-supprimierende
Aktivität
besitzt (Chedid, M et al. (1994), Oncogene 9: 3021–3024; Li,
Y. J. et al. (1995), Oncogene 10: 599–601). Deshalb kann man eine
Antikrebsaktivität
durch die Transkriptionsinduktion von p21/WAF1/Cip1 erwarten. Diese
Erfindung zeigte, dass ein Weg für
eine p53-unabhängige
p21/WAF1/Cip1 Transkriptionsinduktion existiert, die durch Histonacetylierung
vermittelt wird, und legt nahe, dass die transkriptionsregulierende
Chemoprävention
von Krebs sogar, wenn p53 mutiert ist, möglich ist. HDAC-Inhibitoren werden
als mögliche
Medikamente betrachtet, und in der Realität wurde gezeigt, dass Natriumphenylbutyrat,
ein HDAC-Inhibitor, der kürzlich
für die
Behandlung von Thalassämie
und Hyperammonämie
in Kombination mit all-trans Retinsäure verwendet wurde, die vollständige Remission
von all-trans Retinsäure induzierte,
die resistent gegenüber
akuter promyelotischer Leukämie
ist (Warrel, R. P., Jr. et al. (1998), J. Natl. Cancer Inst. 90: 1621–1625).
Diese Ergebnisse legen HDAC als eines der möglichen Zielmoleküle für die Krebstherapie
nahe.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Diese
Erfindung zeigte, dass Sp3, das HDAC reguliert, ein neues Zielmolekül für die Krebstherapie sein
könnte.
Diese Erfindung stellte auch ein wirksames auf Sp3 abzielendes Verfahren
zum Screenen nach gegen Krebs gerichteten Medikamenten bereit. Man
erwartet, dass Verbindungen, die durch das Screening-Verfahren dieser
Erfindung isoliert werden, in neuartigen transkriptionsregulierenden
Chemotherapien und der Chemoprävention
gegen Krebs angewandt werden.
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