DE602004003712T2 - Verfahren zur entscheidung über die wiederverwendbarkeit oder die entsorgung einer feuerfesten platte eines schieberverschlusses und vorrichtung dafür - Google Patents

Verfahren zur entscheidung über die wiederverwendbarkeit oder die entsorgung einer feuerfesten platte eines schieberverschlusses und vorrichtung dafür Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung hat ein systematisches Verfahren zum Hauptgegen- stand, das es ermöglicht, objektiv zu entscheiden, ob eine feuerfeste Platte eines Schieberverschlusses, der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls beim Abstich besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet wird, wiederverwendet werden kann oder verworfen werden muss. Gemäß einem weiteren ihrer Aspekte betrifft die Erfindung eine dazu vorgesehene Vorrichtung.
  • Beim Abstich, insbesondere beim kontinuierlichen Abstich eines Metalls in flüssigem Zustand aus einem oberen metallurgischen Behälter in einen unteren Behälter ist es notwendig, eine bestimmte Kontrolle über das Abfließen des Metalls und insbesondere den Abstichdurchsatz sicherstellen zu können. Es sind verschiedene dazu verwendete Mittel bekannt: die internen Mittel, wie die Stopfenstange, oder die externen Mittel, wie die (Linear- oder Dreh-) Schieberverschlüsse.
  • Die meisten Schieberverschlüsse umfassen einen Satz feuerfester Platten, von denen jede mit wenigstens einer Abstichöffnung versehen ist und die in einen Mechanismus eingebaut sind, der eine relative Verschiebung der Platten ermöglicht und gleichzeitig gewährleistet, dass sie gegeneinander gepresst werden, so dass der Strom flüssigen Metalls in Abhängigkeit vom Drosselgrad der Öffnungen mehr oder weniger leicht durch Öffnungen aneinander grenzender Platten fließen kann. Bei den bekannten Mechanismen erfolgt die relative Verschiebung der Platten (von denen wenigstens eine beweglich ist und wenigstens eine fest oder stillstehend ist) gemäß einer linearen, rotierenden oder jeder anderen Bahn folgenden Translationsbewegung. Die relative Verschiebung der Platten ist im Allgemeinen durch die Kraft gewährleistet, die durch ein (hydraulisches, pneumatisches oder elektromechanisches) Stellglied oder auch durch ein Motorantriebssystem ausgeübt wird. Den ganzen Abstich lang wird der Drosselgrad der Platten ständig angepasst, um die Abstichbedingungen (Durchsatz, Höhe an Metall im unteren Behälter usw.) in den geeigneten Grenzen zu halten.
  • Solche Schieberverschlüsse können für den Abstich aus einem Ofen in eine Pfanne oder einen Konverter, aus einem Konverter in eine Pfanne oder aus einer Pfanne in einen Verteiler verwendet werden. Die vorliegende Erfindung betrifft diese verschiedenen Möglichkeiten. Der Kürze wegen wird sie jedoch hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Abstich aus einer Pfanne in einen Verteiler beschrieben.
  • Im Verlauf der Abstichvorgänge sind die feuerfesten Platten zahlreichen und schweren Beanspruchungen ausgesetzt, die auf Dauer für ihre Abnutzung verantwortlich sind. Speziell handelt es sich um thermische (hohe Abstichtemperatur), chemische (Zusammensetzung des abgestochenen Metalls, der Schlacke), mechanische (Drosselstärke, Anzahl an relativen Verschiebungen usw.), thermomechanische (Temperaturschock) Beanspruchungen usw. Zudem können bestimmte Vorfälle und Störungen, die während der Abstichvorgänge aufgetreten sind, eine entscheidende Auswirkung auf den Zustand der feuerfesten Platten haben. So kann es im Fall, dass sich der obere Behälter nicht öffnen lässt, oder im Fall eines Verstopfens der Öffnung während des Abstichs notwendig sein, auf die Verwendung des Schweißbrenners oder anderer Thermostäbe zurückzugreifen, um die Abstichöffnung der Platte freizumachen. Ein solches Zurückgreifen auf den Schweißbrenner ist selbstverständlich katastrophal für den Zustand der Platte. Alle diese Beanspruchungen bewirken eine radiale Abnutzung der Abstichöffnung, einen Verschleiß der Drosselkanten (Teil der Randzone der Öffnung, die zum Drosseln des Stroms von flüssigem Metall verwendet wird), Risse aller Art, ein Zerfasern oder das mehr oder weniger starke Schmelzen des feuerfesten Materials, sogar das Eindringen von Fremdkörpern in das feuerfeste Material.
  • In den letzten Jahren hat es die Art der für die Herstellung solcher Platten verwendeten feuerfesten Materialien sowie die Optimierung ihrer Form ermöglicht, ihre Lebensdauer erheblich zu erhöhen, so dass es nach einer ersten Verwendung in einem Schieberverschluss beim Abstich eines oberen Behälters in einen unteren Behälter derzeit möglich ist, diese Platten einige Male wiederzuverwenden.
  • Nach jeder Verwendung eines Satzes feuerfester Platten ist es folglich notwendig zu entscheiden, ob diese Platten wiederverwendet werden können oder verworfen werden müssen. Das allgemein in der metallurgischen Industrie praktizierte Verfahren besteht darin, diese feuerfesten Platten visuell zu begutachten, wobei die Entscheidung im Wesentlichen auf dem Aussehen der Platten beruht. Diese visuelle Begutachtung wird in einer Zone ausgeführt, die Zone zur „Vorbereitung" (der metallurgischen Behälter) genannt wird, wo die metallurgischen Behälter so angeordnet sind, dass der Zugang zum Schieberventil leicht ist. Man beachte, dass diese Vorbereitungszone oft von der Abstichzone, wo die eigentlichen Abstichvorgänge ausgeführt werden, entfernt ist, so dass in der Praxis sehr wenig Informationen zwischen Bedienern dieser verschiedenen Zonen ausgetauscht werden.
  • Die Bedingungen, unter denen die visuelle Begutachtung der Platten erfolgt, sind weit davon entfernt, optimal zu sein. Die Platten sind nämlich nur durch die Abstichöffnung hindurch sichtbar, was es folglich nicht ermöglicht, den Zustand der Oberflächen des Gleitbereichs, wo die Schäden gerade am stärksten ausgeprägt sind, zu begutachten. In den meisten Fällen verzichtet man auf das teilweise Demontieren des Verschlusses bei dieser Gelegenheit, insofern als es ein Übermaß an Handarbeit und einen großen Zeitverlust bedingt und insbesondere insofern als ein solches Demontieren einen starken Temperaturschock an den Platten hervorruft.
  • Die visuelle Begutachtung wird folglich durch einen Bediener durchgeführt, der ein bestimmtes Expertenwissen auf diesem speziellen Gebiet besitzt, denn seine Entscheidung über die etwaige Wiederverwendung oder das Verwerfen einer feuerfesten Platte ist entscheidend. Die Wiederverwendung einer beschädigten Platte kann nämlich einen sehr schweren Störfall (Infiltration) nach sich ziehen, der die Sicherheit der Bediener gefährden oder zumindest die Abstichanlage sehr stark beschädigen kann. Andererseits hat das vorzeitige Verwerten einer Platte ökonomische (Zunahme der Produktionskosten) und ökologische Folgen (Zunahme der Abfallmenge), die nicht vernachlässigbar sind. Diese Entscheidung ist sehr subjektiv und hängt stark von der Erfahrung und der Kompetenz des Bedieners ab.
  • JP-A-2003 181 625 beschreibt ein Verfahren zum Messen des Abnutzungsgrades der Platten eines Schieberverschlusses zur Kontrolle des Durchsatzes an flüssigem Metall. Der Abnutzungsgrad wird mittels eines spezifischen Instruments bestimmt. Ein Ende des Instruments ist mit dem Abstichloch der Platte zur direkten Messung verbunden. Jede neue Platte muss mit einem solchen Instrument versehen werden.
  • Gemäß einem ersten ihrer Gegenstände hat die vorliegende Erfindung folglich ein Verfahren zum Gegenstand, das es ermöglicht, objektiv zu entscheiden, ob eine feuerfeste Platte eines Schieberverschlusses, der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls beim Abstich besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet wird, wiederverwendet werden kann oder verworfen werden muss. Dieses Verfahren nutzt die normalerweise an den Abstichanlagen verfügbaren und gemessenen Daten sowie die für die tatsächliche Abnutzung der Platten repräsentativen Parameter, wie den Drosselgrad.
  • Man beachte, dass man im Rahmen der vorliegenden Beschreibung, wenn man sich auf die Abnutzung einer Platte bezieht, in Wirklichkeit die Abnutzung einer Arbeitsseite einer Platte betrachtet, da es ja, wenn besagte Platte zwei Arbeitsseiten besitzt, möglich sein kann, die beiden Seiten einer Platte unabhängig zu verwenden, wie in dem Patent EP-B1-817692 beschrieben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Tatsache gekennzeichnet, dass die Entscheidung über die Wiederverwendung oder das Verwerten der feuerfesten Platte auf einem Satz von Parametern basiert, die im Verlauf der aufeinander folgenden Verwendungen der Platte bestimmt, berechnet oder gemessen werden und die dann zum Zeitpunkt der Entscheidungsfällung mit Schwellwerten verglichen werden.
  • Die Schwellwerte werden in Abhängigkeit von den lokalen Betriebsbedingungen bestimmt; beispielsweise in Abhängigkeit von der eigentlichen Anlage, dem Abstichprozess, der Art des abgestochenen flüssigen Metalls und der akzeptablen Sicherheitsmarge.
  • Die während des Abstichs bestimmten, gemessenen oder berechneten Parameter sind repräsentativ für die tatsächliche Abnutzung der Platten und berücksichtigen die Geschichte der Platten, indem sie die Daten bezüglich der verschiedenen Vorfälle und Störungen, die sich während ihrer Verwendung ereignet haben können, einbeziehen. Dieses Verfahren bezieht eine bestimmte Anzahl an Größen ein, die normalerweise an den Abstichanlagen verfügbar sind (beispielsweise Gewicht an Metall im oberen Behälter).
  • Gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung basiert das Verfahren auf einer momentanen Bestimmung der Abnutzung der Platten.
  • Gemäß einer ersten Variante dieser speziellen Ausführungsform der Erfindung bestimmt das Verfahren die Abnutzung der Drosselkanten der Platten durch Berechnung des Unterschieds zwischen dem gemessenen Drosselgrad des Verschlusses und dem durch die Gesetze der Physik berechneten Drosselgrad. Dieser Unterschied der Drosselgrade kann mit einem Schwellwert verglichen werden, oberhalb dessen eine Entscheidung über das Verwerfen der Platten getroffen werden muss.
  • Den tatsächlichen Drosselgrad kann man beispielsweise mittels eines Messwandlers messen, der mit der Vorrichtung zum Verschieben der Platten verbunden ist und der über die relative Verschiebung der Platten informiert. Man kann außerdem den theoretischen Drosselgrad leicht auf die folgende Art berechnen. Es ist auch möglich, die Querschnittsfläche des Durchflusses des flüssigen Metalls zu berechnen, die einem gemessenen momentanen Durchsatz und einem ferrostatischen Druck entspricht, den man in Abhängigkeit vom momentanen Gewicht an Metall im oberen Behälter und der inneren Geometrie besagten Behälters berechnet. Für einen bestimmten Durchmesser der Abstichöffnung (neue Platten oder benutzte Platten) entspricht dieser Durchflussquerschnitt einem theoretischen Drosselgrad. Der Unterschied zwischen den Werten des gemessenen und theoretischen Drosselgrads liefert ein Maß für die Abnutzung. So kann der Unterschied der Drosselgrade als Länge, die dem abgenutzten Teil der Kanten der Platten entspricht, ausgedrückt werden. Man kann dann diese Länge mit einer maximalen Länge, oberhalb der die Platten verworfen werden müssen, vergleichen.
  • Gemäß einer Variante dieser speziellen Ausführungsform der Erfindung bewertet das Verfahren die Abnutzung der Drosselkanten durch Berechnung des Unterschieds zwischen dem tatsächlichen Durchsatz, der für eine momentane Position des Verschlusses, die von einer geeigneten Vorrichtung gemessen wird, für einen momentanen ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit vom momentanen Metallgewicht und der inneren Geometrie des oberen Behälters zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet wird, für einen bestimmten Durchmesser der Abstichöffnung (neue Platten oder benutzte Platten) berechnet wird, und dem gleichen Durchsatz, der durch die Gesetze der Physik berechnet wird. Dieser Unterschied beim Durchsatz kann auch mit einem Schwellwert verglichen werden, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerfen der Platten getroffen werden muss.
  • Gemäß einer anderen Variante bewertet das Verfahren die radiale Abnutzung der Plattenöffnungen, indem der Unterschied berechnet wird zwischen dem tatsächlichen Durchsatz, der, wenn der Verschluss voll geöffnet ist, bei einem momentanen ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit vom momentanen Metallgewicht und der inneren Geometrie des oberen Behälters zu diesem Zeitpunkt berechnet wird, gemessen wird, und dem durch die Gesetze der Physik berechneten Durchsatz unter den gleichen Bedingungen. Dieser Unterschied beim Durchsatz kann auch mit einem Schwellwert verglichen werden, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerten der Platte getroffen werden muss.
  • Gemäß noch einer weiteren Variante dieser Ausführungsform kann das Verfahren die Energie (hydraulischer Druck oder elektrischer Strom) berücksichtigen, die für die Gleitbewegung der beweglichen Platte verbraucht wird. Diese Messung gibt ein Abbild der Rauheit der Gleitoberfläche der beweglichen Platte im Vergleich zu der festen Platte oder den festen Platten (das heißt, ein Abbild der Abnutzung der Kontaktoberfläche der Platten) und des mechanischen Zustands des Systems oder allgemeiner ein Abbild der Veränderung der Merkmale der relativen Verschiebung der Platten. Eine Schwelle zum Verwerfen der Platten oder zur Begutachtung der Platten und des Verschlusses kann in Erwägung gezogen werden.
  • Gemäß einer zweiten speziellen Ausführungsform der Erfindung bezieht das Verfahren die Betriebszeit der Platten unter Abnutzungsbedingungen ein. In anderen Worten berücksichtigt man die verstrichene Zeit, während der die feuerfesten Platten tatsächlich abgenutzt wurden. Dazu ist es zweckmäßig, von der gesamten Abstichzeit die Zeit in vollständig geschlossenem Zustand und die Zeit in vollständig offenem Zustand abzuziehen, insofern als die Platten in diesen beiden Positionen nur wenig oder gar nicht abgenutzt werden. Selbstverständlich addiert sich die Betriebszeit der Platten unter Abnutzungsbedingungen jedes Mal im Verlauf der aufeinander folgenden Verwendungen der Platten. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folglich einen Schritt zum Vergleich der Betriebszeit der Platte unter Abnutzungsbedingungen mit einem Schwellwert.
  • Gemäß einer Variante dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verbucht man die Anzahl relativer (Linear- oder Dreh-) Bewegungen, die von den Platten ausgeführt werden. Diese Anzahl an Bewegungen kann auch mit einem Schwellwert verglichen werden, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerten der Platte getroffen werden muss.
  • Gemäß einer vorteilhaften Variante der gleichen Ausführungsform verbessert man die Genauigkeit der Entscheidung, indem man die mit den Störungen verbundenen Zeiten einbezieht. Man kann beobachten, dass im Fall, wo ein metallurgischer Behälter sich nicht öffnen lässt, was es notwendig macht, auf die verheerende Wirkung eines Schweißbrenners zurückzugreifen, die Anzahl an notwendigen Schweißbrennern und folglich die Intensität und die Dauer des Prozesses zum Freimachen mit dem Schweißbrenner – und folglich die sich daraus ergebende Abnutzung der Platten – direkt proportional zu der Zeit sind, während der die Öffnung der Platte blockiert war. Dass sich der obere Behälter nicht öffnen lässt, kann man folglich berücksichtigen, indem man die Zeit, in der er sich nicht öffnen ließ (folglich die Zeit, während der die Öffnung der Platte blockiert war), mit einem gegebenen Faktor (beispielsweise einem Faktor 4) multipliziert. Man kann dieses Berücksichtigen noch verfeinern, indem man die vor dem Eingreifen der Bediener des Schweißbrenners verstrichene mittlere Zeit (beispielsweise 2 Minuten) abzieht. Man kann auch die Zeit der Inaktivität der Platten zwischen zwei aufeinander folgenden Verwendungen, die eine bestimmte Schwelle nicht übersteigen kann, berücksichtigen.
  • Auf der Basis des gleichen Prinzips kann man auch ein während des Abstichs eingetretenes Verstopfen der Abstichöffnung berücksichtigen. Ein solcher Vorfall macht im Allgemeinen sehr schwerwiegende Interventionsmaßnahmen nötig, um die Abstichvorgänge wieder aufzunehmen. Man kann folglich ein Verstopfen der Abstichöffnung berücksichtigen, indem man die Zeit des Verstopfens (folglich die Zeit, während der die Plattenöffnung verstopft war) mit einem gegebenen Faktor (beispielsweise einem Faktor 8) multipliziert.
  • Gemäß einer abgeleiteten Ausführungsvariante berücksichtigt das Verfahren eine Infiltration von flüssigem Metall zwischen die Platten (die man mit der Tatsache in Verbindung bringen kann, dass es bei vollständig geschlossenem Verschluss einen Restdurchsatz an Metall gibt). Da es sich um eine schwere Störung handelt, die die Anlage gefährden kann, gibt das Verfahren ein Signal zum sofortigen Außerbetriebsetzen der feuerfesten Platten.
  • Gemäß einer Variante der Erfindung ist jeder der Vorfälle oder jede der Störungen einem Schwereindex zugeordnet. Indem man jeden Vorfall oder jede Störung, gewichtet mit seinem/ihrem Schwereindex, einbezieht, erhält man einen repräsentativen Wert der Vorfälle und Störungen, die sich unerwartet ereignet haben, der auch mit einem Schwellwert verglichen werden kann, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerten der Platte getroffen werden muss.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften dritten Ausführungsform bezieht das Entscheidungsverfahren zwei oder mehr der oben dargelegten Ausführungsformen (und ihrer Varianten) ein: sobald einer der mit seinem entsprechenden Schwellwert verglichenen Werte überschritten ist, wird eine Entscheidung zum Verwerfen der Platte getroffen. Schließlich kann man in diesem Fall auch entscheiden, einen "Unentschiedenheitsbereich" vorzusehen, der einer Situation entspricht, in der kein Schwellwert überschritten ist, in dem man sich aber diesen Werten für wenigstens zwei der Parameter annähert. Wenn das Verfahren zu einer Unentschiedenheit führt, kann entschieden werden, ausnahmsweise auf die visuelle Begutachtung zurückzugreifen.
  • Gemäß einem weiteren ihrer Aspekte betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, das oben dargelegte Verfahren durchzuführen. Es handelt sich folglich um eine Vorrichtung zum Treffen der Entscheidung über die Wiederverwendung oder das Verwerfen einer feuerfesten Platte eines Schieberverschlusses, der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls während des Abstichs besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet wird, wobei der Apparat eine Eingabeeinheit, die mit Messfühlern, Sensoren oder Zählern verbunden ist, für die Eingabe gewählter Größen, eine Einheit zum Speichern von Schwellwerten, eine Recheneinheit, die verschiedene Operationen an den Größen, die über die Eingabeeinheit eingegeben wurden, ausführen und die Größen oder die Ergebnisse besagter Operationen an diesen Größen mit den Schwellwerten vergleichen kann, und eine Ausgabeeinheit, die ein Signal ausgeben kann, das der Entscheidung zur Wiederverwendung oder zum Verwerten entspricht, umfasst.
  • Vorteilhafterweise speichert die Vorrichtung auch die verschiedenen Größen, die mit einem Satz Platten im Verlauf seiner aufeinander folgenden Verwendungen verbunden sind. Dazu ist es bevorzugt, dass jeder Satz Platten eindeutig gekennzeichnet wird. Dies kann erfolgen, indem man den Satz Platten beispielsweise mittels Strichcodes kennzeichnet. Da der Satz Platten zu dem Zeitpunkt, wo der Satz Platten in den an einen gegebenen Abstichbehälter montierten Schieberverschluss eingebaut wird, nicht mehr sichtbar ist, wird es folglich notwendig, auch diesen Behälter eindeutig zu kennzeichnen, damit (dank eines Zusammenhangs zwischen den Kennzeichnungen des Plattensatzes und des Abstichbehälters) die Information zu einem Plattensatz aus der Kennzeichnung des oberen Behälters wiedergewonnen werden kann.
  • Man beachte, dass die verschiedenen Einheiten der Vorrichtung voneinander entfernt sein können; wie die Abstichzone von der Vorbereitungszone entfernt sein kann. Folglich ist es auch vorteilhaft, dass die Signalübertragungen zwischen den verschiedenen Einheiten durch ein Computer-, Telefon- oder Funknetz durchgeführt werden.
  • Schließlich ist zu beachten, dass die durch die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder die Verwendung der Vorrichtung erzeugte Information auch im Rahmen der Verwaltung des Verbrauchs und der Wiederbeschaffung der Platten genutzt werden kann.
  • Die Erfindung wird nun mittels der 1 und 2 beschrieben. In 1 wurde eine schematisierte Version des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, angewandt auf eine Pfanne für den kontinuierlichen Abstich von Stahl, die mit einem Schieberventil mit hydraulischem Antrieb ausgestattet ist. Der Schritt zum Speichern besteht in diesem Fall darin, die verschiedenen Schwellwerte, die berücksichtigt wurden, in die Speichereinheit einzugeben. Beispielsweise hält man die Werte der Abstichzeit, Anzahl an relativen Bewegungen und Abnutzung der Kanten fest, oberhalb derer eine Entscheidung zum Verwerfen getroffen werden muss oder oberhalb derer eine visuelle Begutachtung empfohlen wird. Man hält in diesem Stadium auch die mit den Störungen verbundenen Koeffizienten (Blockieren, Verstopfen, Infiltration usw.) sowie gegebenenfalls die Schwereindices fest. Diese Werte können manuell eingegeben werden, aber bevorzugt ruft die Vorrichtung sie aus einem Verzeichnis ab, wobei die lokalen Betriebsbedingungen berücksichtigt werden.
  • Der Schritt zur statischen Erfassung besteht darin, die Informationen bezüglich der Pfanne (Innengeometrie) und des Plattensatzes (Geschichte), die Gegenstand der Entscheidung sein müssen, über die Eingabeeinheit des Systems einzugeben.
  • Die vier folgenden Schritte werden während der Abstichvorgänge durchgeführt. Der Schritt zur dynamischen Erfassung umfasst die Erfassung der verschiedenen Werte der berücksichtigten Parameter während aller Abstichvorgänge. Beispielsweise die Zeit des Abstichs der Pfanne im Verlauf des Entleerens, das momentane Gewicht der Pfanne, die Anzahl an Bewegungen, der hydraulische Druck des Stellglieds, die momentane Position des Stellgliedendes usw.
  • Der Berechnungsschritt umfasst die Berechnung der verschiedenen Werte, die nicht direkt durch das System erfasst werden, die man aber aus den erfassten Werten bestimmen kann. Es handelt sich um den Durchsatz (momentane Veränderung des Gewichts an Metall in der Pfanne), die momentane Geometrie der Pfanne (berechnet aus der Anfangsgeometrie unter Berücksichtigung der theoretischen Abnutzung der Auskleidung), den theoretischen ferrostatischen Druck (berechnet aus der momentanen Geometrie und dem Gewicht an Metall in der Pfanne), den Unterschied zwischen der gemessenen Position des Stellglieds und seiner theoretischen Position, den momentanen Unterschied zwischen dem gemessenen Durchsatz und dem theoretischen Durchsatz usw.
  • Der Schritt zur Verarbeitung umfasst die Bestimmung der verschiedenen Störungen (Blockieren, Verstopfen, Infiltration) aus den zuvor erfassten Größen.
  • Schließlich besteht der Schritt des Vergleichens darin, die so bestimmten Größen oder die erfassten Größen mit den in der Speichereinheit enthaltenen Schwellwerten zu vergleichen. Diese vier letzteren Schritte werden während der gesamten Dauer des Entleerens der Pfanne wiederholt.
  • Wenn die Pfanne die Abstichzone verlässt, wird der letzte Schritt zur Entscheidung ausgeführt. Das System entsendet ein Signal (visuell oder akustisch), das entweder einer Entscheidung zum Verwerfen oder zur Wiederverwendung oder einer Empfehlung, eine visuelle Begutachtung vorzunehmen, entspricht.
  • In der 2 ist eine Vorrichtung schematisch dargestellt, die die Durchführung dieses Verfahrens ermöglicht. Darin ist eine Pfanne 1 in der Abstichzone dargestellt. Die Pfanne ist mit einem Linear- oder Drehschieberverschluss 2 versehen und ist mit einer Vorrichtung 4 zur Entscheidungsfällung durch eine Verbindung 3 verbunden. Die Vorrichtung 4 selbst umfasst eine Speichereinheit, eine (oder mehrere) Einheit(en) zum Erfassen, zur Berechnung, zur Verarbeitung und zur Ausgabe. Schließlich ist die Vorrichtung 4 durch eine Verbindung 5 mit einer Ausgabevorrichtung 6 (hier dargestellt durch eine Ampel) verbunden. Die hier durch eine Linie dargestellte Verbindung kann ein Kabel, eine Funkverbindung oder anderes sein. Vorzugsweise befindet sich die Ausgabevorrichtung 6 in der Zone zur Vorbereitung der Pfanne.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Entscheidung über die Wiederverwendung oder das Verwerfen einer feuerfesten Platte eines Schieberverschlusses, der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls beim Abstich besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Satz von Parametern, darunter wenigstens ein normalerweise gemessener (Parameter des Abstichs und wenigstens ein der Platte eigener Parameter, im Verlauf der aufeinander folgenden Verwendungen der Platten bestimmt, berechnet oder gemessen werden und dann mit Schwellwerten verglichen werden.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwellwerte in Abhängigkeit von den lokalen Betriebsbedingungen erstellt werden.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einer momentanen Bestimmung der Abnutzung der Platten basiert.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die momentane Abnutzung der Drosselkanten der Platten durch Berechnung des Unterschieds zwischen dem gemessenen Drosselgrad des Verschlusses und dem berechneten Drosselgrad bestimmt.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die momentane Abnutzung der Drosselkanten bestimmt durch Berechnung des Unterschieds zwischen dem tatsächlichen Durchsatz, der für eine momentane Position des Verschlusses, die von einer geeigneten Vorrichtung gemessen wird, für einen momentanen ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit vom momentanen Metallgewicht und der inneren Geometrie des oberen Behälters zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet wird, für einen bestimmten Durchmesser der Abstichöffnung berechnet wird, und dem gleichen Durchsatz, der durch die Gesetze der Physik berechnet wird.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die radiale Abnutzung der Platten bestimmt, indem man den Unterschied berechnet zwischen dem tatsächlichen Durchsatz, der, wenn der Verschluss voll geöffnet ist, bei dem momentanen ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit vom momentanen Gewicht des Metalls und der inneren Geometrie des oberen Behälters zu diesem Zeitpunkt berechnet wird, gemessen wird, und dem durch die Gesetze der Physik unter den gleichen Bedingungen berechneten Durchsatz.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Merkmale der relativen Verschiebung der Platten aus der Energie bestimmt wird, die für die relative Verschiebung der Platten verbraucht wird.
  8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschichte der Verwendung der Platte bei der Entscheidung berücksichtigt wird.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Vorfälle und Störungen, die sich während des Abstichs ereignet haben, bei der Entscheidung berücksichtigt werden.
  10. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einer momentanen Bestimmung der Abnutzung der Platten unter Berücksichtigung der Geschichte der Verwendung der Platten basiert.
  11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Eingabeeinheit, die mit Messfühlern, Sensoren oder Zählern verbunden ist, für die Eingabe gewählter Größen, eine Einheit zur Speicherung von Schwellwerten, eine Recheneinheit, die verschiedene Operationen an den Größen, die über die Eingabeeinheit eingegeben wurden, ausführen und die Größen oder die Ergebnisse besagter Operationen an diesen Größen mit den Schwellwerten vergleichen kann, und eine Ausgabeeinheit, die ein Signal ausgeben kann, das der Entscheidung zur Wiederverwendung oder zum Verwerfen entspricht, umfasst.
DE602004003712T 2003-07-22 2004-07-20 Verfahren zur entscheidung über die wiederverwendbarkeit oder die entsorgung einer feuerfesten platte eines schieberverschlusses und vorrichtung dafür Expired - Lifetime DE602004003712T2 (de)

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