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Die
vorliegende Erfindung hat ein systematisches Verfahren zum Hauptgegen-
stand, das es ermöglicht,
objektiv zu entscheiden, ob eine feuerfeste Platte eines Schieberverschlusses,
der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls beim Abstich
besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet
wird, wiederverwendet werden kann oder verworfen werden muss. Gemäß einem
weiteren ihrer Aspekte betrifft die Erfindung eine dazu vorgesehene
Vorrichtung.
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Beim
Abstich, insbesondere beim kontinuierlichen Abstich eines Metalls
in flüssigem
Zustand aus einem oberen metallurgischen Behälter in einen unteren Behälter ist
es notwendig, eine bestimmte Kontrolle über das Abfließen des
Metalls und insbesondere den Abstichdurchsatz sicherstellen zu können. Es
sind verschiedene dazu verwendete Mittel bekannt: die internen Mittel,
wie die Stopfenstange, oder die externen Mittel, wie die (Linear-
oder Dreh-) Schieberverschlüsse.
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Die
meisten Schieberverschlüsse
umfassen einen Satz feuerfester Platten, von denen jede mit wenigstens
einer Abstichöffnung
versehen ist und die in einen Mechanismus eingebaut sind, der eine
relative Verschiebung der Platten ermöglicht und gleichzeitig gewährleistet,
dass sie gegeneinander gepresst werden, so dass der Strom flüssigen Metalls
in Abhängigkeit
vom Drosselgrad der Öffnungen
mehr oder weniger leicht durch Öffnungen
aneinander grenzender Platten fließen kann. Bei den bekannten Mechanismen
erfolgt die relative Verschiebung der Platten (von denen wenigstens
eine beweglich ist und wenigstens eine fest oder stillstehend ist)
gemäß einer
linearen, rotierenden oder jeder anderen Bahn folgenden Translationsbewegung.
Die relative Verschiebung der Platten ist im Allgemeinen durch die Kraft
gewährleistet,
die durch ein (hydraulisches, pneumatisches oder elektromechanisches)
Stellglied oder auch durch ein Motorantriebssystem ausgeübt wird.
Den ganzen Abstich lang wird der Drosselgrad der Platten ständig angepasst,
um die Abstichbedingungen (Durchsatz, Höhe an Metall im unteren Behälter usw.)
in den geeigneten Grenzen zu halten.
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Solche
Schieberverschlüsse
können
für den Abstich
aus einem Ofen in eine Pfanne oder einen Konverter, aus einem Konverter
in eine Pfanne oder aus einer Pfanne in einen Verteiler verwendet
werden. Die vorliegende Erfindung betrifft diese verschiedenen Möglichkeiten.
Der Kürze
wegen wird sie jedoch hauptsächlich
im Zusammenhang mit dem Abstich aus einer Pfanne in einen Verteiler
beschrieben.
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Im
Verlauf der Abstichvorgänge
sind die feuerfesten Platten zahlreichen und schweren Beanspruchungen
ausgesetzt, die auf Dauer für
ihre Abnutzung verantwortlich sind. Speziell handelt es sich um
thermische (hohe Abstichtemperatur), chemische (Zusammensetzung
des abgestochenen Metalls, der Schlacke), mechanische (Drosselstärke, Anzahl
an relativen Verschiebungen usw.), thermomechanische (Temperaturschock)
Beanspruchungen usw. Zudem können
bestimmte Vorfälle
und Störungen,
die während
der Abstichvorgänge
aufgetreten sind, eine entscheidende Auswirkung auf den Zustand
der feuerfesten Platten haben. So kann es im Fall, dass sich der
obere Behälter
nicht öffnen
lässt,
oder im Fall eines Verstopfens der Öffnung während des Abstichs notwendig
sein, auf die Verwendung des Schweißbrenners oder anderer Thermostäbe zurückzugreifen,
um die Abstichöffnung
der Platte freizumachen. Ein solches Zurückgreifen auf den Schweißbrenner ist
selbstverständlich
katastrophal für
den Zustand der Platte. Alle diese Beanspruchungen bewirken eine
radiale Abnutzung der Abstichöffnung,
einen Verschleiß der
Drosselkanten (Teil der Randzone der Öffnung, die zum Drosseln des
Stroms von flüssigem Metall
verwendet wird), Risse aller Art, ein Zerfasern oder das mehr oder
weniger starke Schmelzen des feuerfesten Materials, sogar das Eindringen
von Fremdkörpern
in das feuerfeste Material.
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In
den letzten Jahren hat es die Art der für die Herstellung solcher Platten
verwendeten feuerfesten Materialien sowie die Optimierung ihrer
Form ermöglicht,
ihre Lebensdauer erheblich zu erhöhen, so dass es nach einer
ersten Verwendung in einem Schieberverschluss beim Abstich eines
oberen Behälters
in einen unteren Behälter
derzeit möglich
ist, diese Platten einige Male wiederzuverwenden.
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Nach
jeder Verwendung eines Satzes feuerfester Platten ist es folglich
notwendig zu entscheiden, ob diese Platten wiederverwendet werden
können
oder verworfen werden müssen.
Das allgemein in der metallurgischen Industrie praktizierte Verfahren
besteht darin, diese feuerfesten Platten visuell zu begutachten,
wobei die Entscheidung im Wesentlichen auf dem Aussehen der Platten
beruht. Diese visuelle Begutachtung wird in einer Zone ausgeführt, die
Zone zur „Vorbereitung" (der metallurgischen
Behälter)
genannt wird, wo die metallurgischen Behälter so angeordnet sind, dass
der Zugang zum Schieberventil leicht ist. Man beachte, dass diese
Vorbereitungszone oft von der Abstichzone, wo die eigentlichen Abstichvorgänge ausgeführt werden,
entfernt ist, so dass in der Praxis sehr wenig Informationen zwischen
Bedienern dieser verschiedenen Zonen ausgetauscht werden.
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Die
Bedingungen, unter denen die visuelle Begutachtung der Platten erfolgt,
sind weit davon entfernt, optimal zu sein. Die Platten sind nämlich nur durch
die Abstichöffnung
hindurch sichtbar, was es folglich nicht ermöglicht, den Zustand der Oberflächen des
Gleitbereichs, wo die Schäden
gerade am stärksten
ausgeprägt
sind, zu begutachten. In den meisten Fällen verzichtet man auf das
teilweise Demontieren des Verschlusses bei dieser Gelegenheit, insofern
als es ein Übermaß an Handarbeit
und einen großen
Zeitverlust bedingt und insbesondere insofern als ein solches Demontieren
einen starken Temperaturschock an den Platten hervorruft.
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Die
visuelle Begutachtung wird folglich durch einen Bediener durchgeführt, der
ein bestimmtes Expertenwissen auf diesem speziellen Gebiet besitzt, denn
seine Entscheidung über
die etwaige Wiederverwendung oder das Verwerfen einer feuerfesten Platte
ist entscheidend. Die Wiederverwendung einer beschädigten Platte
kann nämlich
einen sehr schweren Störfall
(Infiltration) nach sich ziehen, der die Sicherheit der Bediener
gefährden
oder zumindest die Abstichanlage sehr stark beschädigen kann.
Andererseits hat das vorzeitige Verwerten einer Platte ökonomische
(Zunahme der Produktionskosten) und ökologische Folgen (Zunahme
der Abfallmenge), die nicht vernachlässigbar sind. Diese Entscheidung
ist sehr subjektiv und hängt
stark von der Erfahrung und der Kompetenz des Bedieners ab.
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JP-A-2003
181 625 beschreibt ein Verfahren zum Messen des Abnutzungsgrades
der Platten eines Schieberverschlusses zur Kontrolle des Durchsatzes
an flüssigem
Metall. Der Abnutzungsgrad wird mittels eines spezifischen Instruments
bestimmt. Ein Ende des Instruments ist mit dem Abstichloch der Platte
zur direkten Messung verbunden. Jede neue Platte muss mit einem
solchen Instrument versehen werden.
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Gemäß einem
ersten ihrer Gegenstände
hat die vorliegende Erfindung folglich ein Verfahren zum Gegenstand,
das es ermöglicht,
objektiv zu entscheiden, ob eine feuerfeste Platte eines Schieberverschlusses,
der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls beim Abstich
besagten Metalls aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter verwendet
wird, wiederverwendet werden kann oder verworfen werden muss. Dieses
Verfahren nutzt die normalerweise an den Abstichanlagen verfügbaren und
gemessenen Daten sowie die für
die tatsächliche Abnutzung
der Platten repräsentativen
Parameter, wie den Drosselgrad.
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Man
beachte, dass man im Rahmen der vorliegenden Beschreibung, wenn
man sich auf die Abnutzung einer Platte bezieht, in Wirklichkeit
die Abnutzung einer Arbeitsseite einer Platte betrachtet, da es
ja, wenn besagte Platte zwei Arbeitsseiten besitzt, möglich sein
kann, die beiden Seiten einer Platte unabhängig zu verwenden, wie in dem
Patent EP-B1-817692 beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist durch die Tatsache gekennzeichnet, dass die Entscheidung über die
Wiederverwendung oder das Verwerten der feuerfesten Platte auf einem
Satz von Parametern basiert, die im Verlauf der aufeinander folgenden
Verwendungen der Platte bestimmt, berechnet oder gemessen werden
und die dann zum Zeitpunkt der Entscheidungsfällung mit Schwellwerten verglichen
werden.
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Die
Schwellwerte werden in Abhängigkeit von
den lokalen Betriebsbedingungen bestimmt; beispielsweise in Abhängigkeit
von der eigentlichen Anlage, dem Abstichprozess, der Art des abgestochenen
flüssigen
Metalls und der akzeptablen Sicherheitsmarge.
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Die
während
des Abstichs bestimmten, gemessenen oder berechneten Parameter sind
repräsentativ
für die
tatsächliche
Abnutzung der Platten und berücksichtigen
die Geschichte der Platten, indem sie die Daten bezüglich der
verschiedenen Vorfälle
und Störungen,
die sich während
ihrer Verwendung ereignet haben können, einbeziehen. Dieses Verfahren
bezieht eine bestimmte Anzahl an Größen ein, die normalerweise
an den Abstichanlagen verfügbar
sind (beispielsweise Gewicht an Metall im oberen Behälter).
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung basiert das Verfahren auf einer momentanen
Bestimmung der Abnutzung der Platten.
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Gemäß einer
ersten Variante dieser speziellen Ausführungsform der Erfindung bestimmt
das Verfahren die Abnutzung der Drosselkanten der Platten durch
Berechnung des Unterschieds zwischen dem gemessenen Drosselgrad
des Verschlusses und dem durch die Gesetze der Physik berechneten Drosselgrad.
Dieser Unterschied der Drosselgrade kann mit einem Schwellwert verglichen
werden, oberhalb dessen eine Entscheidung über das Verwerfen der Platten
getroffen werden muss.
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Den
tatsächlichen
Drosselgrad kann man beispielsweise mittels eines Messwandlers messen, der
mit der Vorrichtung zum Verschieben der Platten verbunden ist und
der über
die relative Verschiebung der Platten informiert. Man kann außerdem den
theoretischen Drosselgrad leicht auf die folgende Art berechnen.
Es ist auch möglich,
die Querschnittsfläche des
Durchflusses des flüssigen
Metalls zu berechnen, die einem gemessenen momentanen Durchsatz und
einem ferrostatischen Druck entspricht, den man in Abhängigkeit
vom momentanen Gewicht an Metall im oberen Behälter und der inneren Geometrie
besagten Behälters
berechnet. Für
einen bestimmten Durchmesser der Abstichöffnung (neue Platten oder benutzte
Platten) entspricht dieser Durchflussquerschnitt einem theoretischen
Drosselgrad. Der Unterschied zwischen den Werten des gemessenen
und theoretischen Drosselgrads liefert ein Maß für die Abnutzung. So kann der
Unterschied der Drosselgrade als Länge, die dem abgenutzten Teil
der Kanten der Platten entspricht, ausgedrückt werden. Man kann dann diese
Länge mit
einer maximalen Länge,
oberhalb der die Platten verworfen werden müssen, vergleichen.
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Gemäß einer
Variante dieser speziellen Ausführungsform
der Erfindung bewertet das Verfahren die Abnutzung der Drosselkanten
durch Berechnung des Unterschieds zwischen dem tatsächlichen Durchsatz,
der für
eine momentane Position des Verschlusses, die von einer geeigneten
Vorrichtung gemessen wird, für
einen momentanen ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit
vom momentanen Metallgewicht und der inneren Geometrie des oberen
Behälters
zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet wird, für einen bestimmten Durchmesser
der Abstichöffnung
(neue Platten oder benutzte Platten) berechnet wird, und dem gleichen
Durchsatz, der durch die Gesetze der Physik berechnet wird. Dieser
Unterschied beim Durchsatz kann auch mit einem Schwellwert verglichen
werden, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerfen der Platten
getroffen werden muss.
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Gemäß einer
anderen Variante bewertet das Verfahren die radiale Abnutzung der
Plattenöffnungen,
indem der Unterschied berechnet wird zwischen dem tatsächlichen
Durchsatz, der, wenn der Verschluss voll geöffnet ist, bei einem momentanen
ferrostatischen Druck, der in Abhängigkeit vom momentanen Metallgewicht
und der inneren Geometrie des oberen Behälters zu diesem Zeitpunkt berechnet wird,
gemessen wird, und dem durch die Gesetze der Physik berechneten
Durchsatz unter den gleichen Bedingungen. Dieser Unterschied beim
Durchsatz kann auch mit einem Schwellwert verglichen werden, oberhalb
dessen eine Entscheidung zum Verwerten der Platte getroffen werden
muss.
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Gemäß noch einer
weiteren Variante dieser Ausführungsform
kann das Verfahren die Energie (hydraulischer Druck oder elektrischer
Strom) berücksichtigen,
die für
die Gleitbewegung der beweglichen Platte verbraucht wird. Diese
Messung gibt ein Abbild der Rauheit der Gleitoberfläche der
beweglichen Platte im Vergleich zu der festen Platte oder den festen
Platten (das heißt,
ein Abbild der Abnutzung der Kontaktoberfläche der Platten) und des mechanischen
Zustands des Systems oder allgemeiner ein Abbild der Veränderung
der Merkmale der relativen Verschiebung der Platten. Eine Schwelle
zum Verwerfen der Platten oder zur Begutachtung der Platten und
des Verschlusses kann in Erwägung
gezogen werden.
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Gemäß einer
zweiten speziellen Ausführungsform
der Erfindung bezieht das Verfahren die Betriebszeit der Platten
unter Abnutzungsbedingungen ein. In anderen Worten berücksichtigt
man die verstrichene Zeit, während
der die feuerfesten Platten tatsächlich
abgenutzt wurden. Dazu ist es zweckmäßig, von der gesamten Abstichzeit
die Zeit in vollständig
geschlossenem Zustand und die Zeit in vollständig offenem Zustand abzuziehen,
insofern als die Platten in diesen beiden Positionen nur wenig oder gar
nicht abgenutzt werden. Selbstverständlich addiert sich die Betriebszeit
der Platten unter Abnutzungsbedingungen jedes Mal im Verlauf der
aufeinander folgenden Verwendungen der Platten. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst
folglich einen Schritt zum Vergleich der Betriebszeit der Platte
unter Abnutzungsbedingungen mit einem Schwellwert.
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Gemäß einer
Variante dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verbucht man die Anzahl relativer (Linear-
oder Dreh-) Bewegungen, die von den Platten ausgeführt werden.
Diese Anzahl an Bewegungen kann auch mit einem Schwellwert verglichen
werden, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerten der Platte
getroffen werden muss.
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Gemäß einer
vorteilhaften Variante der gleichen Ausführungsform verbessert man die
Genauigkeit der Entscheidung, indem man die mit den Störungen verbundenen
Zeiten einbezieht. Man kann beobachten, dass im Fall, wo ein metallurgischer
Behälter
sich nicht öffnen
lässt,
was es notwendig macht, auf die verheerende Wirkung eines Schweißbrenners
zurückzugreifen,
die Anzahl an notwendigen Schweißbrennern und folglich die
Intensität
und die Dauer des Prozesses zum Freimachen mit dem Schweißbrenner – und folglich
die sich daraus ergebende Abnutzung der Platten – direkt proportional zu der
Zeit sind, während
der die Öffnung
der Platte blockiert war. Dass sich der obere Behälter nicht öffnen lässt, kann
man folglich berücksichtigen,
indem man die Zeit, in der er sich nicht öffnen ließ (folglich die Zeit, während der
die Öffnung
der Platte blockiert war), mit einem gegebenen Faktor (beispielsweise einem
Faktor 4) multipliziert. Man kann dieses Berücksichtigen noch verfeinern,
indem man die vor dem Eingreifen der Bediener des Schweißbrenners verstrichene
mittlere Zeit (beispielsweise 2 Minuten) abzieht. Man kann auch
die Zeit der Inaktivität
der Platten zwischen zwei aufeinander folgenden Verwendungen, die
eine bestimmte Schwelle nicht übersteigen
kann, berücksichtigen.
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Auf
der Basis des gleichen Prinzips kann man auch ein während des
Abstichs eingetretenes Verstopfen der Abstichöffnung berücksichtigen. Ein solcher Vorfall
macht im Allgemeinen sehr schwerwiegende Interventionsmaßnahmen
nötig,
um die Abstichvorgänge
wieder aufzunehmen. Man kann folglich ein Verstopfen der Abstichöffnung berücksichtigen,
indem man die Zeit des Verstopfens (folglich die Zeit, während der
die Plattenöffnung
verstopft war) mit einem gegebenen Faktor (beispielsweise einem
Faktor 8) multipliziert.
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Gemäß einer
abgeleiteten Ausführungsvariante
berücksichtigt
das Verfahren eine Infiltration von flüssigem Metall zwischen die
Platten (die man mit der Tatsache in Verbindung bringen kann, dass
es bei vollständig
geschlossenem Verschluss einen Restdurchsatz an Metall gibt). Da
es sich um eine schwere Störung
handelt, die die Anlage gefährden
kann, gibt das Verfahren ein Signal zum sofortigen Außerbetriebsetzen
der feuerfesten Platten.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung ist jeder der Vorfälle oder jede der Störungen einem
Schwereindex zugeordnet. Indem man jeden Vorfall oder jede Störung, gewichtet
mit seinem/ihrem Schwereindex, einbezieht, erhält man einen repräsentativen Wert
der Vorfälle
und Störungen,
die sich unerwartet ereignet haben, der auch mit einem Schwellwert
verglichen werden kann, oberhalb dessen eine Entscheidung zum Verwerten
der Platte getroffen werden muss.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften dritten Ausführungsform bezieht das Entscheidungsverfahren
zwei oder mehr der oben dargelegten Ausführungsformen (und ihrer Varianten)
ein: sobald einer der mit seinem entsprechenden Schwellwert verglichenen
Werte überschritten
ist, wird eine Entscheidung zum Verwerfen der Platte getroffen.
Schließlich kann
man in diesem Fall auch entscheiden, einen "Unentschiedenheitsbereich" vorzusehen, der
einer Situation entspricht, in der kein Schwellwert überschritten
ist, in dem man sich aber diesen Werten für wenigstens zwei der Parameter
annähert.
Wenn das Verfahren zu einer Unentschiedenheit führt, kann entschieden werden,
ausnahmsweise auf die visuelle Begutachtung zurückzugreifen.
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Gemäß einem
weiteren ihrer Aspekte betrifft die Erfindung eine Vorrichtung,
die dazu bestimmt ist, das oben dargelegte Verfahren durchzuführen. Es handelt
sich folglich um eine Vorrichtung zum Treffen der Entscheidung über die
Wiederverwendung oder das Verwerfen einer feuerfesten Platte eines
Schieberverschlusses, der zur Kontrolle des Durchsatzes eines flüssigen Metalls
während
des Abstichs besagten Metalls aus einem oberen Behälter in
einen unteren Behälter
verwendet wird, wobei der Apparat eine Eingabeeinheit, die mit Messfühlern, Sensoren
oder Zählern
verbunden ist, für
die Eingabe gewählter Größen, eine
Einheit zum Speichern von Schwellwerten, eine Recheneinheit, die
verschiedene Operationen an den Größen, die über die Eingabeeinheit eingegeben
wurden, ausführen
und die Größen oder die
Ergebnisse besagter Operationen an diesen Größen mit den Schwellwerten vergleichen
kann, und eine Ausgabeeinheit, die ein Signal ausgeben kann, das
der Entscheidung zur Wiederverwendung oder zum Verwerten entspricht,
umfasst.
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Vorteilhafterweise
speichert die Vorrichtung auch die verschiedenen Größen, die
mit einem Satz Platten im Verlauf seiner aufeinander folgenden Verwendungen
verbunden sind. Dazu ist es bevorzugt, dass jeder Satz Platten eindeutig
gekennzeichnet wird. Dies kann erfolgen, indem man den Satz Platten
beispielsweise mittels Strichcodes kennzeichnet. Da der Satz Platten
zu dem Zeitpunkt, wo der Satz Platten in den an einen gegebenen
Abstichbehälter montierten
Schieberverschluss eingebaut wird, nicht mehr sichtbar ist, wird
es folglich notwendig, auch diesen Behälter eindeutig zu kennzeichnen,
damit (dank eines Zusammenhangs zwischen den Kennzeichnungen des
Plattensatzes und des Abstichbehälters)
die Information zu einem Plattensatz aus der Kennzeichnung des oberen
Behälters
wiedergewonnen werden kann.
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Man
beachte, dass die verschiedenen Einheiten der Vorrichtung voneinander
entfernt sein können;
wie die Abstichzone von der Vorbereitungszone entfernt sein kann.
Folglich ist es auch vorteilhaft, dass die Signalübertragungen
zwischen den verschiedenen Einheiten durch ein Computer-, Telefon- oder
Funknetz durchgeführt
werden.
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Schließlich ist
zu beachten, dass die durch die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und/oder die Verwendung der Vorrichtung erzeugte Information auch
im Rahmen der Verwaltung des Verbrauchs und der Wiederbeschaffung
der Platten genutzt werden kann.
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Die
Erfindung wird nun mittels der 1 und 2 beschrieben.
In 1 wurde eine schematisierte Version des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
angewandt auf eine Pfanne für
den kontinuierlichen Abstich von Stahl, die mit einem Schieberventil
mit hydraulischem Antrieb ausgestattet ist. Der Schritt zum Speichern
besteht in diesem Fall darin, die verschiedenen Schwellwerte, die
berücksichtigt
wurden, in die Speichereinheit einzugeben. Beispielsweise hält man die
Werte der Abstichzeit, Anzahl an relativen Bewegungen und Abnutzung
der Kanten fest, oberhalb derer eine Entscheidung zum Verwerfen
getroffen werden muss oder oberhalb derer eine visuelle Begutachtung
empfohlen wird. Man hält
in diesem Stadium auch die mit den Störungen verbundenen Koeffizienten
(Blockieren, Verstopfen, Infiltration usw.) sowie gegebenenfalls
die Schwereindices fest. Diese Werte können manuell eingegeben werden,
aber bevorzugt ruft die Vorrichtung sie aus einem Verzeichnis ab,
wobei die lokalen Betriebsbedingungen berücksichtigt werden.
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Der
Schritt zur statischen Erfassung besteht darin, die Informationen
bezüglich
der Pfanne (Innengeometrie) und des Plattensatzes (Geschichte),
die Gegenstand der Entscheidung sein müssen, über die Eingabeeinheit des
Systems einzugeben.
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Die
vier folgenden Schritte werden während der
Abstichvorgänge
durchgeführt.
Der Schritt zur dynamischen Erfassung umfasst die Erfassung der verschiedenen
Werte der berücksichtigten
Parameter während
aller Abstichvorgänge.
Beispielsweise die Zeit des Abstichs der Pfanne im Verlauf des Entleerens,
das momentane Gewicht der Pfanne, die Anzahl an Bewegungen, der
hydraulische Druck des Stellglieds, die momentane Position des Stellgliedendes
usw.
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Der
Berechnungsschritt umfasst die Berechnung der verschiedenen Werte,
die nicht direkt durch das System erfasst werden, die man aber aus
den erfassten Werten bestimmen kann. Es handelt sich um den Durchsatz
(momentane Veränderung
des Gewichts an Metall in der Pfanne), die momentane Geometrie der
Pfanne (berechnet aus der Anfangsgeometrie unter Berücksichtigung
der theoretischen Abnutzung der Auskleidung), den theoretischen
ferrostatischen Druck (berechnet aus der momentanen Geometrie und
dem Gewicht an Metall in der Pfanne), den Unterschied zwischen der
gemessenen Position des Stellglieds und seiner theoretischen Position,
den momentanen Unterschied zwischen dem gemessenen Durchsatz und
dem theoretischen Durchsatz usw.
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Der
Schritt zur Verarbeitung umfasst die Bestimmung der verschiedenen
Störungen
(Blockieren, Verstopfen, Infiltration) aus den zuvor erfassten Größen.
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Schließlich besteht
der Schritt des Vergleichens darin, die so bestimmten Größen oder
die erfassten Größen mit
den in der Speichereinheit enthaltenen Schwellwerten zu vergleichen.
Diese vier letzteren Schritte werden während der gesamten Dauer des
Entleerens der Pfanne wiederholt.
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Wenn
die Pfanne die Abstichzone verlässt, wird
der letzte Schritt zur Entscheidung ausgeführt. Das System entsendet ein
Signal (visuell oder akustisch), das entweder einer Entscheidung
zum Verwerfen oder zur Wiederverwendung oder einer Empfehlung, eine
visuelle Begutachtung vorzunehmen, entspricht.
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In
der 2 ist eine Vorrichtung schematisch dargestellt,
die die Durchführung
dieses Verfahrens ermöglicht.
Darin ist eine Pfanne 1 in der Abstichzone dargestellt.
Die Pfanne ist mit einem Linear- oder Drehschieberverschluss 2 versehen
und ist mit einer Vorrichtung 4 zur Entscheidungsfällung durch
eine Verbindung 3 verbunden. Die Vorrichtung 4 selbst umfasst
eine Speichereinheit, eine (oder mehrere) Einheit(en) zum Erfassen,
zur Berechnung, zur Verarbeitung und zur Ausgabe. Schließlich ist
die Vorrichtung 4 durch eine Verbindung 5 mit
einer Ausgabevorrichtung 6 (hier dargestellt durch eine
Ampel) verbunden. Die hier durch eine Linie dargestellte Verbindung
kann ein Kabel, eine Funkverbindung oder anderes sein. Vorzugsweise
befindet sich die Ausgabevorrichtung 6 in der Zone zur
Vorbereitung der Pfanne.